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Die Budapest-Connection des SCE

Mit der ungarischen Hauptstadt hatte der alte Sportclub Eisenstadt eine besondere Verbindung, und das nicht nur durch den nur teilweise schiffbaren Wasserweg Eisbach → Wulka → Neusiedler See → Einser-Kanal → Rabnitz → Moson-Donau → Donau.

In diesem Bericht, der natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, möchte ich diese spezielle Beziehung ein wenig aufarbeiten.

Also: In den bequemsten Stuhl beziehungsweise auf das gemütlichste Sofa setzen und eine Tasse Kaffee bereitstellen. Mehlspeise sollte auch nicht fehlen. Die Geschichte ist nämlich etwas länger geworden als ursprünglich geplant. Es gibt nämlich viel zu erzählen …

                                                                               © Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Da es dem SCE nie gelang, sich für einen der drei Europacupbewerbe zu qualifizieren, gab es mit den schier unzähligen Vereinen der magyarischen Donaumetropole nur Duelle in Freundschafts- beziehungsweise Testspielen sowie bei der Teilnahme am damals schon viel von seinem einstigen Glanz verlorenen Mitropa-Cup und dem höchstens drittklassigen, das Sommerloch füllenden, Intertoto-Cup.

MTK Budapest:
Gegen die Blauweißen bestritt der SCE die meisten Freundschaftsspiele, sofern ich denn auch alle gefunden und in meiner Datenbank eingetragen habe. Dort – in meiner Datenbank – gibt es immerhin sieben Einträge, die anschaulich machen, dass es bei den von 1970 bis 1981 ausgetragenen Spielen nur einen Sieg, drei Remis und drei Niederlagen zu verzeichnen gab. Drei der vier Heimspiele wurden im Lindenstadion ausgetragen und das letzte Aufeinandertreffen fand in Trausdorf statt.

Der einzige Sieg gegen den Magyar Testgyakorlók Köre wurde am 29. August 1973 errungen, ohne dass der SC Roter Husar Eisenstadt sich dabei mit viel Ruhm bekleckern konnte. Bei diesem Spiel probierte der SCE eine neue Aufstellungsvariante aus, da es in den ersten drei Meisterschaftsspielen drei Niederlagen zu beklagen gab (0:1 beim SK Sturm, 0:2 daheim gegen Austria/WAC und 1:3 im Innsbrucker Tivoli-Stadion).

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1973 SCE gegen MTK

BF-Onlinearchiv

Vor vielleicht 500 Zuschauern erwies sich diese neue Aufstellung allerdings auch nicht als Heilsbringer, viel zu harmlos agierte die Angriffsabteilung. Der Sieg war weniger der Stärke und dem guten Spiel des burgenländischen Nationalligisten geschuldet, als vielmehr auf die dürftige Darbietung der Gäste aus Budapest zurückzuführen. Mitte der ersten Halbzeit, nachdem MTK in Führung gegangen war, übernahm der SCE das Spielgeschehen und kam durch einen verwandelten Elfmeter zum Ausgleich. Der Ex-Ungar Ferenc Scheidl traf zum 1:1. Nach einer Stunde Spielzeit gelang Jörn Bjerregaard aus schrägem Winkel das 2:1, und dabei blieb es auch nach dem Schlusspfiff.

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1973 SCE gegen MTK III

BF-Onlinearchiv: MTK Budapest vs. SCE 2:1 („Hinspiel“ 1973)


Újpest TE
Gegen die Violetten aus Neu-Pest, die damals Újpest Dósza Sport Club hießen, spielte der SCE im Intertoto-Cup von 1985. Da Wacker Innsbruck auf die Teilnahme verzichtet hatte, rutschten die Eisenstädter in diesen Bewerb nach, an dem sie schon 1983 teilgenommen haben.

Das erste Spiel fand in Leithaprodersdorf statt, wo die Ungarn vor gut 700 Zuschauern durch ein Tor in der 80. Minute mit 1:0 siegreich vom Feld gingen. Die Darbietungen beider Mannschaften, so heißt es, sollen nicht gerade berauschend gewesen sein.

Beim Rückspiel in Budapest im Stadion an der Megyeri út nutzten die Hausherren die Konzentrationsschwächen ihrer Gäste in der ersten halben Stunde eiskalt aus und führten komfortabel mit 2:0. Nach dem Schlusspfiff stand es 3:0 für Újpest-Dósza und der SCE hatte in den bisherigen vier Intertotospielen, vier Niederlagen einstecken müssen.

Im Winter 2007 trafen die beiden Vereine auf dem BFV-Kunstrasenplatz in Eisenstadt wieder aufeinander. An diesem Abend war es kalt, sehr kalt. Sehr, sehr kalt sogar! Aber dennoch: das Spiel war eine der besten Partien, die eine Wintervorbereitung wohl je gesehen hat – in Eisenstadt zumindest, denn da gab es auch schon mal eine Partie auf dem schneebedeckten Rasen des Lindenstadions, bei der die Spieler (aber keinesfalls die ungarischen Gäste – eine Auswahl XI) einfach während der zweiten Spielhälfte den Platz verließen.

Egal, zurück zum Újpest-Spiel: Habe ich schon erwähnt, dass es extrem kalt war?
Das Spiel gegen den nun als Újpest Football Club genannten Klub war trotz der Eiseskälte eine sehenswerte Angelegenheit. Das Team des SCE bot eine solide Leistung und rang dem ungarischen Erstdivisionär, bei dem es schien, als ob jeder Spieler die Zwei-Meter-Marke ankratzen würde, ein wohlverdientes 2:2 ab.


Budapest-Honvéd Football Club
Gegen die Kispester haben die Kismartoner zumindest zwei Spiele bestritten. Am Ostermontag 1968 fanden zwei Spiele im Lindenstadion statt, für die der SCE sich neben dem ESV Admira-Energie auch zwei ungarische Spitzenmannschaften aus Budapest eingeladen hat: Honvéd und Csepel.

Das Eröffnungsspiel bestritt die Admira gegen Csepel, das die Budapester mit 3:1 gewinnen konnten. Das Hauptspiel zwischen dem SCE und Honvéd fand vor gut 4.500 Zuschauern statt, die in der ersten halben Stunde nicht aus dem Staunen herauskamen. Der SCE bot ein famoses Angriffsspiel und drängte Honvéd zeitweise arg in die Defensive und der Gästetormann musste oft seine ganze Kunst aufbieten, um Verlusttreffer zu vermeiden.

Den Trefferreigen eröffnete Rudi Hanbauer mit seinem Tor in der vierzehnten Minute, doch schon vier Minuten später glichen die Budapester aus. In den Minuten 36 und 38 brachten sich die Gäste mit einem Doppelschlag komfortabel mit 3:1 in Front.

Die Pausenführung wurde in der 55. Minute gar auf 4:1 erhöht, doch dann gelang Otto Leskovich in der 78. Minute das 2:4 und drei Minuten vor dem Spielende stellte der auf Engagement spielende Deutsche Hermann Sauter (damals Spieler von Wormatia Worms) auf 3:4.

Im Feber 1969 trafen sich die beiden Mannschaften in Budapest wieder. Vor 3.500 Zuschauern mussten sich die Ungarn gehörig anstrengen, um den SCE niederzuringen. In der 56. Minute hielt SCE-Keeper Johann Schorn einen Elfmeter, doch zehn Minuten später musste er dennoch den Ball aus seinem Netz holen. Das starke Auftreten des SC Eisenstadt hinterließ bei zumindest einem Zuschauer, einem ehemaligen ungarischen Nationalspieler und damaligen Trainer, einen sehr guten Eindruck, der ihn veranlasste, den SCE schon bald zu kontaktieren.


Budapesti Spartacus SC
„Diese Mannschaft hat mir gefallen.“, meinte Nandor Hidegkuti, der Trainer von Spartacus, nach dem Gastspiel des SCE bei Honvéd über den österreichischen Erstligisten. Kurz darauf machte er, der 1953 drei Tore beim 6:3 Ungarns im Londoner Wembley-Stadion gegen England erzielt hatte, dem SCE ein Angebot für ein Freundschaftsspiel. Eisenstadt nahm dankend an und traf im Feber 1969 erstmals auf den Zweitligisten. Das Spiel fand vor knapp 500 Zuschauern auf dem Spartacus-Platz in Budapest statt, wo die Burgenländer bei schlechten Witterungsverhältnissen mit 1:0 gewinnen konnten.
Das Goldtor gegen den damaligen Tabellenführer der ungarischen 2. Division erzielte Günther Komanovits in der 52. Minute nach einem perfekten Pass von Alfred Eisele.

Das Rückspiel wurde im August 1969 ausgetragen. Der SCE befand sich gerade im Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf und spielte nach Siegen gegen Rudersdorf (5:2) und Eberau (auch 5:2) in Oberwart gegen Spartacus. Bei keinem der beiden Siege konnte die Mannschaft die erwartungsvollen Fans überzeugen. Gegen Spartacus sollte sich das aber auch nicht bessern. Das Publikum – an die 800 Zuschauer waren gekommen – wurde von den Landeshauptstädtern arg enttäuscht. Die Ungarn wirkten gegen die anfangs recht überheblich agierenden  Eisenstädter viel schneller und waren auch technisch besser und gingen schon nach neun Minuten in Führung. Varga gelang in der 58. Minute der Ausgleich, doch schon ein paar Minuten später ging Spartacus erneut in Führung. In der Schlussminute gelang Komanovits der Ausgleich, wobei der Ball die Torlinie nicht überschritten haben soll.

Eisenstadts Isländer Hermann Gunnarsson entschuldigte sich nach dem Spiel: Ihm mache die Hitze total fertig und auch die Woche im Trainingslager hatte ihm ziemlich zugesetzt.

Im Frühjahr 1971 folgte das dritte Aufeinandertreffen der anscheinend zu guten Freunden gewordenen Vereine. Vor gut und gerne 1.000 Zuschauern gab der Ostligist während des ganzen Spieles den Ton an und konnte viele Chancen erarbeiten, die aber nicht verwertet werden konnten – das alte SCE-Problem!

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1249314317_bp. spartacus

Erst die letzten zehn Minuten ließen die Zuschauer auf ihre Rechnung kommen: Nachdem die Ungarn in der 80. Minute in Führung gingen, verwandelte Alfred Eisele einen Foulelfmeter in der 87. Minute (Komanovits war im Strafraum gelegt worden). Kurz vor dem Schlusspfiff gab es einen Freistoss aus rund 25 Metern Entfernung für die Hausherren. Idei trat an, schoss und SCE-Keeper Sostaric machte keine gute Figur … und musste den Ball aus dem Netz holen.

Ein paar Wochen später – am 21. April 1971 – fand unter dem Schein des Flutlichtes im Lindenstadion das vierte Duell mit Spartacus statt, das der SCE durch Tore von Eisele, Breznik und Bajlicz mit 3:0 gewinnen konnte. Danach dürften sich die Wege zwischen dem SC Eisenstadt und Spartacus wieder getrennt haben, denn es sind keine weiteren Begegnungen mehr zu finden und am alten Spartacus-Platz hat inzwischen der Zahn der Zeit ordentlich genagt.


Vasas SC
Gegen den Klub der Eisenarbeiter hat der Sportclub Eisenstadt einen seiner größten Erfolge gefeiert. Der 2:1-Sieg am 25. April 1984 in Tapolca bedeutete – auch dank der 0:2-Niederlage von Sklo Union Teplice beim FK Pristina –, dass der SC Eisenstadt den Mitropa-Cup 1984 gewinnen konnte!

Schon im Feber 1973 sollte es ein Spiel gegen den Vasas SC in Budapest geben, doch die Ungarn sagten kurzerhand wegen Terminschwierigkeiten ab. Für die Rotblauen sprangen die Grünweißen vom Ferencvárosi Torna Club ein, aber plötzlich wurde auch diese Partie vom Manager, der die Vorbereitungsspiele organisierte, abgesagt, da der Platz nicht bespielbar war und anscheinend in ganz Budapest kein Sportplatz zur Verfügung stand, auf dem hätte gespielt werden können. Der SCE reiste dann nach Sopron und spielte gegen Textil-Sopron 1:1.

Neun Jahre später traf der SCE endlich auf Vasas. Vier der sechs Runden im Mitropa-Cup waren gespielt. Teplice führte mit fünf Punkten vor Pristina und dem SCE, die beide vier Punkte auf dem Konto hatten. Titelverteidiger – und mit sechs Titeln stolzer Rekordhalter – Vasas SC zierte mit drei Punkten das Tabellenende.

1984 werden sich wohl nur wenige im Lindenstadion daran erinnert haben, dass der SCE schon einmal mit Vasas in ein und demselben Stadion anwesend war, um zu spielen. Es war im Oktober 1968, als es auf dem Meidlinger Wacker-Platz eine Doppelveranstaltung gab. Der SCE traf dabei auf die Wiener Austria und verlor vor 10.000 Zuschauern mit 1:3. Beim Vorspiel werden Schorn, Enz, Eisele, Gallos und Co. ganz bestimmt den Ungarn auf die Beine geschaut haben, die den SC Wacker mit 6:2 besiegt haben.

Am 10. April 1984 agierten die Eisenstädter gelöster als in der Meisterschaft, wo sie an viertletzter Stelle der Sechzehnerliga rangierten. Selbst das 0:1 in der Anfangsphase steckte die Elf von Felix Latzke schnell weg und erspielte sich in der Folge ein paar schöne Einschussmöglichkeiten. Dank eines Freistosstores von Bicovsky (wer sonst?) gelang noch vor der Pause der Ausgleich. In der ausgeglichenen zweiten Spielhälfte erzielte Johann Füzi in den Schlussminuten den Treffer zum 2:1-Erfolg.

Da das Spiel zwischen Teplice und Pristina 1:1 endete, lagen die Tschechen zwar noch an erster Stelle, doch der SCE war nun punktegleich auf Platz Zwei.

Und dann kam der geschichtsträchtige 25. April 1984 – ein Mittwoch. Johann Schöll und Raimund Radakovits erzielten die beiden Tore für den SC Eduscho Eisenstadt gegen den Vasas SC aus Budapest, dem nur ein Treffer gelang. Der Mitropa-Pokal gehörte dem Sportclub Eisenstadt!


Csepel SC
Gegen den Klub von der Donauinsel Csepel, dem XXI. Bezirk Budapests, hat der SCE nie gespielt. Der Sportclub aus Budapest hat inzwischen auch schon längst das Fußballspielen aufgegeben.

Die Verbindung zum SCE besteht darin (außer dem Besuch im Lindenstadion zu Ostern 1968 [siehe Beitrag über Honvéd]), dass 1998 ein junger Spieler vom Csepel SC ins Burgenland gewechselt ist, der als großes Talent angepriesen wurde. Der damals 18jährige László Radnics kam im Juli 1998 zum SCE (davor soll er sogar vom FC Tirol getestet worden sein) und traf bei den ersten Testspielen immer ins Tor … es sollten keine mehr folgen. Noch während der katastrophalen Herbstsaison des SCE wurde er aus dem Kader gestrichen.

Das erste Pflichtspiel war die Qualifikation zum ÖFB-Cup, die den SV Sankt Margarethen ins Lindenstadion führte. Vor mehr als bescheidenen 150 Zuschauern lag nach 52 Minuten eine Sensation in der Luft, denn die Gäste gingen mit 1:0 in Führung. Doch dann konnte der SCE mit einem Doppelschlag die Partie noch drehen: Dadi Maxell (67.) und Thomas Leonhardsberger (68.) ebneten dem SCE den Weg zum Aufstieg, der mit dem 3:1 in der Nachspielzeit endgültig fixiert werden konnte. László Radnics ging auch beim Erstrundenspiel beim FC ÖMV Stadlau leer aus und wurde zur Pause ausgewechselt. Der SCE gewann nach dem 0:1-Pausenrückstand noch mit 4:2.

Bei den beiden Auftaktniederlagen der jungen Ostliga-Saison gegen Schwechat und Kottingbrunn kam Radnics nicht zum Einsatz. Zu ein paar Spielsekunden kam er beim unvergesslichen 2:1-Cupsieg gegen den Erstdivisionär SK Vorwärts Steyr – er wurde in der 92. Minute für Thomas Leonhardsberger eingewechselt. In der Liga durfte er im anschließenden Derby gegen den SV Mattersburg ab der 55. Minute mitspielen, konnte die 1:2-Niederlage aber auch nicht mehr verhindern.
Zu seinem nächsten Kurzeinsatz kam Radnics beim achten Meisterschaftsspiel, das auswärts bei SR Donaufeld mit 0:1 verloren ging. Er wurde in der 66. Minute für Thomas Leonhardsberger aufs Feld geschickt.

Die neunte Runde führte den bisher noch sieglosen SC Himberg zum SC Eisenstadt, der allerdings auch nicht mehr Punkte auf dem Konto hatte, wie das Ostliga-Schlusslicht.

Bei diesem Kellerduell stürmte Radnics erstmals von Beginn an und wurde zwei Minuten vor dem Ende von Thomas Ugrinovich abgelöst. Kurz davor hatten die Gäste den Treffer zum 3:2 erzielt. Dabei ist es auch nach dem Schlusspfiff geblieben.

Es folgte wieder ein Kurzeinsatz beim 0:0 gegen den FC Deutschkreutz und nachdem er beim Spiel der elften Runde (1:0-Heimsieg gegen Prater SV/Austria Amateure) nach der Pause durch Edi Dosti ersetzt wurde, sollte er nie mehr den SCE-Dress tragen. Eine Woche später, nach dem katastrophalen 0:4 in Würmla, wurde eine Handvoll Spieler aus dem Kader genommen, das Talent vom Csepel SC war unter ihnen.

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Auswahl von ehemaligen SCE-Spielern mit Budapest-Verbindung:

László Karsai (MTK Budapest)
Karsai begann seine Fußballkarriere in den Sechzigerjahren bei MTK Budapest und wechselte 1967 zum Videoton Sport Club nach Székesfehérvár, bei dem er bis 1981 tätig war und auch zu – wenn auch wenigen – Einberufungen ins ungarische Nationalteam kam, wo ihm bei einem Freundschaftsspiel gegen Polen sogar ein Tor gelang. 1981 war der SC Eisenstadt nach dem Abstieg aus der 1. Division wieder in der 2. Division angelangt und wollte natürlich sofort wieder aufsteigen.

Nach der 1:3-Auftaktniederlage beim SC Neusield/See versuchten die SCE-Funktionäre, die Mannschaft zu stärken und schon beim nächsten Spiel, dem ersten Heimspiel, kursierte der Name Karsai im Lindenstadion herum, der ohne ein Testspiel bestritten zu haben, gegen den Kapfenberger SV hätte auflaufen sollen. Dazu kam es aber nicht, denn es fehlten noch ein paar Formalitäten. Karsai war übrigens schon im Sommer 1980 ein Thema, als der SCE sein Team für die Erstligasaison 1980/81 zusammenstellte.

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Karsai

BF-Onlinearchiv

Sein SCE-Debüt feierte László Karsai bei der Sonntagvormittags-Matinée auf dem FavAC-Platz. Vor gut und gerne 3.800 Zuschauern gewann der SCE mit 2:1 und Karsai, der noch enorme Kontaktschwierigkeiten mit seinen Mitspielern hatte, wurde in der 82. Minute von Johann Schöll ersetzt. Zwei Runden später gelang ihm sein erstes Tor für den SCE: Am 18. September 1981 gastierten die Eisenstädter im Lehener-Stadion beim SAK 1914. In der 59. Minute köpfelte er nach einer Drazan-Ecke sehenswert zum 2:0 ein. Nach dem 4:1-Sieg in Salzburg übernahm der SCE sogar die Tabellenführung (punktegleich mit Wels und der Vienna).

Am 13. November 1981 folgten seine nächsten Tore für die Landeshauptstädter, und zwar beim Heimspiel gegen den 1. Simmeringer SC. Da zwei Stürmer verletzt ausfielen, beorderte SCE-Trainer Antonin Malatinsky László Karsai auf die Position des Mittelstürmers. Diese verließ er in der 68. Minute, als Milan Liskovec (einst bei Sparta Prag engagiert) zu seinem ersten Einsatz im SCE-Dress kam. Zu diesem Zeitpunkt führte der SCE schon mit 3:0 und zwei der Treffer hatte Karsai per Kopf beigesteuert (8., 56.).

Bei der peinlichen 0:1-Heimniederlage gegen Flavia Solva, die dem SCE die Herbstmeisterschaft kostete, war Karsai nicht dabei, denn er musste wegen einer beim 1:1 gegen den ASK Salzburg erlittenen Verletzung pausieren. Mit viel Unmut unter den Fans und einer prekären finanziellen Situation ging der Zweitdivisionär in die Winterpause.

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Test gegen Sopron

BF-Onlinearchiv: Testspiel gegen Soproni SE

Beim Heimspiel der dritten Frühjahrsrunde begann der SCE gegen den FavAC wie aus der Pistole geschossen: In der ersten Minute erzielte Karsai das 1:0, keine sechzig Sekunden später stand es schon 2:0 und nach zehn Minuten führte der SCE mit 3:0. Danach gingen die Eisenstädter etwas  verschwenderisch mit ihren Chancen um, doch es reichte für einen 5:2-Sieg gegen die Wiener. Sein viertes Tor sollte auch sein letztes für den SC Eisenstadt gewesen sein.

Der SCE siegte und punktete fleißig weiter, spielte aber oft nicht besonders ansehnlich: „Die sehen mich nimmer.“, soll ein Mädchen, das sich den SCE erstmals beim Heimspiel gegen den SAK 1914 (2:0-Sieg) angesehen hat, gesagt haben und fügte noch hinzu: „Die spielen ja schlechter als unsere Mannschaft in der 2. Klasse.“

Während der Frühjahrsmeisterschaft musste Karsai verletzungsbedingt für ein paar Spiele pausieren und gab in der 26. Runde sein Comeback, als er nach 22 gespielten Minuten für den verletzten Sigi Aigner eingewechselt wurde. Das im Klagenfurter Wörthersee-Stadion ausgetragene Spiel gegen den VSV endete übrigens 1:1.

Es folgte das Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft RAIKA Innsbruck, für das wegen Gelb-Sperren und Verletzungen schon sechs SCE-Spieler ausgefallen waren. Beim Abschlusstraining gesellte sich auch wieder László Karsai hinzu. Ohne „Feindeinwirkung“ ging er plötzlich zu Boden. Diagnose: Riss der Achillessehne. Zwei Stunden später wurde er im Eisenstädter Krankenhaus operiert und ihm wurde schon das Ende seiner Spielerkarriere prognostiziert.

Nach dem Saisonende – der SCE wurde Vizemeister und stieg dank der Aufstockung der 1. Division auf – wurde László Karsai auf die Transferliste gesetzt.


György Kottán (MTK Budapest)
Wer? Der Name Kottan wird viel mehr mit dem von Rudi Vogel, Franz Buchrieser und Lukas Resetarits genial verkörperten Fernsehkommissar in Verbindung gebracht, doch mit György Kottán befand sich – wenn auch nur für ganz kurze Zeit – ein Fußballer mit einer interessanten Geschichte in der burgenländischen Landeshauptstadt.

Seine Karriere begann er in Budapest bei MTK, wo er von 1969 bis 1972 tätig war und dann nach Österreich zum SK VÖEST wechselte.

1970 war er mit MTK Budapest schon mal zu Gast beim SC Eisenstadt und erzielte den einzigen Treffer bei diesem Freundschaftsspiel.
Am 28. Oktober 1972 hatte er zum zweiten Mal Kontakt mit dem SCE. In der elften Minute drang er im Linzer Stadion kraftvoll in den Strafraum der Burgenländer vor und wurde von Alfred Eisele „unsanft angegangen“ (BF). Eisele dazu in der BF: „Habe Kottan überhaupt nicht berührt, doch ist ihm Spiegel (der Schiedsrichter) auf seinen Roller hereingefallen.“ In der 61. Minute krachte ein Schuss von Pelikan (VÖEST) an die Stange und sprang SCE-Keeper Sostaric in die Hände. Dabei wurde Sostaric von Kottan sehr hart angegangen, wofür der Ungar nicht einmal die gelbe Karte sah, beklagte sich der Reporter.

Sein erstes Antreten mit den Linzern im Lindenstadion fand am 6. Juni 1973 statt, bei dem der SCE sich für die 0:1-Herbstniederlage mit 2:0 revanchieren konnte.

Bei den Duellen während der Saison 1973/74 stand György Kottán immer auf dem Feld, kassierte jeweils eine gelbe Karte, traf aber nicht ins SCE Tor. Dafür konnte er sich mit seinen Mannschaftskollegen über den Meistertitel freuen und ging als Titelverteidiger in die allererste Bundesliga-Saison. Im Europacup der Landesmeister traf er auf niemand geringeren als den FC Barcelona. Gegen die Katalanen schied der SK VÖEST nach einem 0:0 in Linz und einem 0:5 im Camp Nou aus.

In der von siebzehn (!) auf zehn Vereine geschrumpften Bundesliga fanden vier Spiele zwischen dem SCE und dem SK VÖEST statt. In der 15. Runde gab es ein 2:2 in Linz und in der 16. Runde trennten sich die beiden Teams im Lindenstadion 1:1.

Duell Nummer Drei fand im Rahmen der 33. Meisterschaftsrunde in Eisenstadt statt, das der SK VÖEST glatt mit 3:0 gewinnen konnte. Sechs Tage später gewannen die Linzer daheim mit 1:0. György Kottán stand bei allen vier Spielen auf dem Feld, das SCE-Tor blieb für ihn allerdings verriegelt. Edo Sostaric, Franz Leurer und Otto Kronberger waren für ihn bei Pflichtspielen nicht zu bezwingen. Nur 1970 konnte er – wie oben erwähnt – einen SCE-Keeper bezwingen. Damals musste Johann Schorn den Ball aus dem Tor holen.

1975 wechselte er in die deutsche Bundesliga nach Krefeld zu Bayer 05 Uerdingen, absolvierte aber nur zehn Partien und 1979 war er der verlängerte Arm auf dem Spielfeld für Team-Coach Rinus Michels beim North-American-Soccer-League-Klub LA Aztecs.

In Los Angeles stand er mit Johan Cruyff in einer Mannschaft, die in der Western Division der National Conference Platz Zwei hinter den Vancouver Whitecaps erreichte und sich damit für die Play-Offs qualifizierte.

Die NASL bestand aus zwei Conferences (American und National), die je drei Divisionen zu vier bzw. einmal zu fünf Vereinen umfasste. Aus jeder Division qualifizierten sich nach dreißig Spielen zwei bis drei Klubs für die nächste Phase der Meisterschaft.

Ach ja, in der NASL gab es damals für einen Sieg sechs Punkte und pro erzieltem Tor einen weiteren Punkt (höchsten drei pro Spiel). Dank diesem eigenartigen, um es nicht schwachsinnig zu nennen, Punktesystem kamen die LA Aztecs auf 162 Punkte!
Die meisten Punkte im Grunddurchgang erwurschtelte (?) New York Cosmos mit Franz Beckenbauer und Giorgio Chinaglia – nämlich 216. György Kottán erzielte in acht Spielen ein Tor. In der ersten Runde der Play-Offs eliminierten die Aztecs die Washington Diplomats und scheiterten dann in der nächsten Runde an den Vancouver Whitecaps.

Im August 1980 absolvierte Kottán ein Probespiel für den SCE in Güssing, wo die Südburgenland-Auswahl den Neo-Erstdivisionär mit 2:1 bezwingen konnte. Es kam aber nicht zur Verpflichtung.

Ein paar Monate später – im November 1980 – tauchte der Name von „Georg“ beziehungsweise „Juri“ Kottán erneut im Burgenland auf.
Die Situation des SC brixALU Eisenstadt in der 1. Division war nicht die beste, wodurch SCE-Trainer Kaltenbrunner unter Druck geriet. Nach 15 Spielen lag der SCE mit acht Punkten auf dem neunten und somit vorletzten Platz. Schlechter war nur die Salzburger Austria, die erst sechs Pünktchen auf dem Konto hatte. Auf den Achten, den SK VÖEST, hatte der SCE einen Rückstand von fünf Punkten sowie ein wahrlich erschreckendes Torverhältnis von 9:26.

Gegen den SK VÖEST hatte der SCE zudem gerade erst 1:1 gespielt. Das unter einer 30 Zentimeter dicken Schneedecke liegende Spielfeld des Lindenstadions musste von 30 Soldaten geräumt werden, damit überhaupt gespielt werden konnte.

Seitens des SCE wurde beteuert, dass Kottán als Spieler nach Eisenstadt kommen sollte. Im selben Atemzug wurde aber auch darauf hingewiesen, dass er im Besitz der deutschen Sportlehrerlizenz sei, die mit der hier geltenden A-Trainer-Lizenz gleichzusetzen war.
Es blieb aber nur beim „Rascheln im Blätterwald“.

Ein halbes Jahr später war der SCE nur mehr ein Zweitdivisionär und auf Günther Kaltenbrunner war Antonin Malatinsky als SCE-Trainer gefolgt. Bei der Zusammenstellung der Mannschaft tauchte im Juli 1981 auch wieder der Name von György Kottán auf und es wurde verkündet, dass er für ein halbes Jahr unter Vertrag genommen wurde. Doch das war’s dann auch schon. Es sind keine weiteren Informationen zu finden.

Er war aber nicht der einzige Kottan beim SCE, denn viele Jahre später trug auch unser Masseur diesen Namen.


István Balogh (Újpest-Dósza und Csepel SC)
Wow! Was für ein Transfer im Sommer 1995! Die Vorfreude auf die neue Saison stieg gleich um ein paar Prozent an, als der Stürmer als Neuzugang verkündet wurde.

Doch zunächst mal der Reihe nach: Im Oktober 1985 durfte Balogh zum ersten Mal in der Kampfmannschaft von Újpest-Dósza spielen. Beim 2:0-Heimsieg gegen den Videoton SC wurde er in der 70. Minute eingewechselt. Weitere Einsätze gab es aber nicht mehr für den 19 Jahre alten Burschen. Die violetten Budapester entgingen 1985/86 knapp dem Abstieg und nahmen im Sommer 1986 wieder am Intertoto-Cup teil – im Sommer davor spielten sie ja noch gegen den SCE. Seinen ersten Einsatz hatte István Balogh beim Auswärtsspiel in Melk, wo er auf das Team von Admira-Wacker traf und auch ein Tor bei der 2:3-Niederlage erzielen konnte. Beim 1:0-Sieg gegen Aarhus GF sowie beim Rückspiel gegen die Admira (2:0) ging er leer aus, doch in Chur erzielte er das einzige Tor des Spieles gegen die Grasshoppers aus Zürich. Nach seinen vier Spielen im Intertoto kam er in der Saison 1986/87 nur auf drei Einsätze und blieb ohne Treffer. Újpest-Dósza wurde Vizemeister und Cupsieger.

Bevor die neue Saison und die Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger begann, spielten sie auch wieder im Intertoto-Cup. István Balogh traf bei den Heimspielen gegen Halmstads BK (4:2) und gegen Spartak Varna (5:1) dreimal ins Tor der Gegner.

Im September traf Ungarns Cupsieger im Europacup auf den FC Den Haag und schied nach einem 1:0-Heimsieg nach einem 1:3 in den Niederladen aus. Balogh kam bei diesen beiden Partien zu Kurzeinsätzen.

In der Meisterschaft lief es wieder ganz passabel und Újpest-Dósza belegte Platz Drei, wobei István Balogh bei vier Partien zweimal ein- und zweimal ausgewechselt wurde. Auch 1988/89 war er noch kein Fixbestandteil der Mannschaft, die in der Tabelle gehörig abrutschte, und kam auf nur drei Einsätze über 90 Minuten, blieb aber auch diesmal ohne Tor. Im UEFA-Cup durfte er drei Spiele bestreiten. Auf Island gab es bei IA Akranes ein torloses Remis, doch dank des 2:1-Heimsieges stiegen die Ungarn auf und spielten in der zweiten Runde gegen den FC Girondins de Bordeaux. In Budapest (0:1) wurde Balogh in der 54. Minute ein- und in Frankreich nach 70 Minuten ausgewechselt.

Am Ende der Saison 1989/90 wurde Újpest-Dósza ungarischer Meister! Die Violetten liefen dabei punktegleich mit MTK über die Ziellinie, doch Újpest-Dósza hatte ein Torverhältnis von +23, während MTK auf „nur“ +22 kam. István Balogh hatte am Meistertitel nur sehr geringen Anteil. Von seinen fünf Einsätzen durfte er nur einen über 90 Minuten bestreiten und hatte noch immer kein einziges Tor für seinen Klub erzielt.

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Ujpest 1989 90

István Balogh sitzt ganz links.

Die neue Saison bestritt er in einem neuen Gewand. Er wechselte innerhalb von Budapest zu Aufsteiger Volán FC, bei dem schon ein paar Jahre zuvor ein anderer ehemaliger SCE-Spieler kurz tätig war. Selbst beim kleinen Budapester Verein, der auch gleich wieder absteigen musste, kam Balogh nur zu fünf Einsätzen. Zweimal wurde er ausgewechselt und einmal wurde er mit Rot vom Platz gestellt.

1991 wechselte István Balogh nach Belgien zum KSV Waregem. Für das Team aus Westflandern bestritt er 24 Spiele und erzielte neun Tore. Sein erstes Erstligator erzielte er beim Spiel der zweiten Runde im heimischen Regenboogstadion gegen RWD Molenbeek (1:0). Er traf auch gegen einen der Großen des belgischen Fußballs – gegen Club Brügge. Sein Treffer in der 90. Minute war aber zu wenig, Waregem unterlag 1:2.

Zweimal erzielte er sogar einen Doppelpack: beim 3:6 gegen Royal Standard de Liège und beim 4:2-Heimsieg über KV Kortrijk. István Balogh wurde mit dem KSV Waregem Zehnter der 1. Division und wechselte anschließend in die 2. Division zum Royal FC Sérésien (Seraing). Spieldaten sind keine zu finden. Der Klub aus Wallonien wurde jedenfalls Meister der 2. Division und stieg auf. Einer Quelle zufolge verließ Balogh im April 1993 den Klub und tauchte dann in Finnland bei HJK Helsinki auf. Die Hauptstädter waren in der Jahresmeisterschaft 1992 finnischer Meister geworden und spielten im Sommer 1993 um die Teilnahme an der zweiten Auflage der neuen Champions League. In der Vorrunde trafen die Finnen auf den estischen Meister FC Norma Tallin. Das Hinspiel fand im Olympiastadion von Helsinki vor kaum 1.900 Zuschauern statt. István Balogh wurde in der 62. Minute eingewechselt. Das Spiel endete nach zwei Toren in der 16. und 17. (!) Minute mit 1:1. Das Rückspiel in Tallin bestritt István Balogh über die vollen 90 Minuten und blieb ohne Champions-League-Tor. Doch dank des Treffers von Sami Ylö-Jussila in der 81. Minute stieg HJK Helsinki in die 1. Runde auf, wo sie auf den RSC Anderlecht trafen und mit einem Gesamtscore von 0:6 ausgeschieden sind. Ob er bei diesen Spielen zumindest auf der Bank saß oder auch in der Veikkausliiga an Spielen von HJK Helsinki mitgewirkt hat, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Im Jänner 1994 war er auch schon wieder zurück in Budapest und spielte im Frühjahr für den Csepel SC. Im Mai und Juni 1994 bestritt er drei Partien für den Rotblauen, die in der Sechzehnerliga Platz Acht erreichten. István Balogh gelangen bei diesen Spielen seine ersten Tore in der obersten Liga Ungarns: er traf beim 2:0-Heimsieg über Békéscsabai Elöre FC zum 1:0 und erzielte den Ehrentreffer bei der 1:2-Niederlage gegen den Ferencvárosi Torna Club. https://www.youtube.com/watch?v=Fevt8EYXBTw

Den Rest des Jahres 1994 verbrachte er beim Budafoki LC in der 2. Division (Gruppe West) und schien 1995 wieder in Belgien, diesmal bei Royal Standard de Liège, auf.

Im Sommer 1995 war er dann plötzlich in Eisenstadt im SCE-Dress zu sehen. Bei den Testspielen zeigte er schon großen Torinstinkt (drei gegen Großwarasdorf und zwei beim 3:1 gegen Gols, dem Vorspiel am zweiten Tag der SCE-Sommergala mit Borussia Mönchengladbach, dem SK Rapid und Austria Salzburg).

Vor dem ersten Pflichtspiel, der ÖFB-Cup-Partie gegen den ASK Baumgarten, tauchte eine kleine dunkle Wolke über dem Transfer von István Balogh auf: es gab noch keine Freigabe! Die Transferrechte lagen nicht wie gedacht bei ihm, sondern in Belgien.

Für das Cupspiel ging es sich nicht mehr aus und nach einem 1:1 und einer torlosen Verlängerung schied der SCE im Elfmeterschießen aus.

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Balogh beim SCE

BF-Onlinearchiv: Der SCE vor dem Landesligastart 1995/96. István Balogh sitzt ganz rechts.

Zum Saisonstart der burgenländischen Landesliga – ja, dort spielte der SCE 1995/96 – war der Transfer unter Dach und Fach gebracht und István Balogh nahm in Trausdorf zunächst auf der Ersatzbank Platz und sah seinen neuen Teamkollegen beim ersten Spiel bei der Mission Wiederaufstieg in die Ostliga auf die Beine. In der Mannschaft standen damals unter anderem Gerhard „Löwe“ Horvath, Herbert Maul, Andreas Hermann, Michael Porics, sein Bruder Rainer Porics, Roland Wisak, Eugen Varga, Jürgen Burgemeister und Sascha Kalss.
Nach einer Stunde des Wartens kam István Balogh für Rainer Porics aufs Feld. Der SCE siegte in Trausdorf vor 1.500 Zuschauern mit 1:0.

Sein erstes Tor gelang ihm beim ersten Heimspiel gegen den UFC Purbach (2:1). Vor gut 500 Zuschauern im Lindenstadion traf er in der 21. Minute zum 1:0. Tor Nummer Zwei folgte auswärts beim 5:1 über den FC Deutschkreutz und nachdem eine Woche später am Freitag der ASV Pöttsching 2:0 besiegt wurde, schoss István Balog zwei Tage später alle drei Tore gegen den ASV Steinbrunn (zweimal vom Elfmeterpunkt).

Eisenstadts Ungar-Import ex Belgien war auch gegen den USV Halbturn nicht zu stoppen. Beim 5:1-Auswärtssieg verwandelte er einen Strafstoß und traf auch einmal aus dem Spiel heraus. Nach sechs Runden stand der SCE mit sechs Siegen an der Spitze der Landesliga.

In der neunten Runde kam es zum Spitzenspiel gegen den SC/ESV Parndorf, der sogar zwei Spiele weniger ausgetragen hatte. Natürlich war es ein Tor von István Balogh, welches das Spiel entschied. Sein Tor in der 65. Minute blieb ohne Antwort und der SCE hatte den neunten Sieg im neunten Spiel eingefahren.

Das zehnte Meisterschaftsspiel beim SV Rohrbach lief auf ein 2:2-Unentschieden hinaus. Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen, da beförderte István Balogh den Ball zum 3:2 in die Maschen. Der SCE-Express wurde dann eine Woche später in Gols gestoppt. Allerdings nicht, ohne einem Balogh-Tor. Er traf in der 17. Minute zum 1:0, doch die Hausherren drehten in der zweiten Halbzeit die Partie.

Für die erste Saisonniederlage musste der USV Rudersdorf büßen, der im Lindenstadion gleich mit 0:9 unter die Räder kam. Vor kaum 200 Zuschauern gelang István Balogh ein Hattrick!

Gegen bis zum Umfallen kämpfende Tadtener setzte es gleich darauf die zweite Niederlage (0:1), doch gleich im nächsten Spiel konnte der SV Sankt Margarethen mit 5:1 bezwungen werden. Eine Stunde lang hielten die Gäste ganz gut mit. Es stand 1:1 (SCE-Tor: Balogh aus einem Freistoß), als der Tabellenführer innerhalb von neun Minuten auf 4:1 davonzog. Balogh traf nach Plevas 2:1 in der 61. Minute nur ein paar Sekunden später zum 3:1.

Zum Abschluss der Herbstmeisterschaft setzte es in Schlaining eine unerwartete 0:2-Klatsche. Der SC Eisenstadt sicherte sich dennoch die Herbstkrone mit sechs Punkten Vorsprung auf den UFC Purbach und István Balogh führte die Torschützenliste mit 15 Toren klar an.

Im Frühjahr stotterte István Baloghs Motor ein wenig, denn es gesellten sich nur noch zwei weitere Tore zu seinen fünfzehn Treffern aus dem Herbst hinzu. Er wurde aber auch schon mal als Abwehrchef eingesetzt, während das Toreschießen von Sascha Kalss übernommen wurde, der sich mit 21 Treffern zum Torschützenkönig der Landesliga Saison 1995/96 krönte. István Balogh wurde mit siebzehn Toren Zweiter und der SC Eisenstadt kehrte als burgenländischer Meister in die Regionalliga Ost zurück.

Die Erwartungshaltungen für die Ostliga-Saison 1996/67 waren groß. Der Kader wurde unter anderem mit Torhüter Bernd Zoglmeier, Carsten Bjerregaard (Sohn vom einstigen SCE-Spieler Jörn Bjerregaard in den Siebzigern) und dem pfeilschnellen Thomas Leonhardsberger aufgebessert. Das Saisoneröffnungsspiel gegen den EPSV Gmünd war allerdings kein Leckerbissen und endete mit einem etwas enttäuschenden 1:1. Das 1:0 erzielte aber immerhin István Balogh!

Auswärts bei der SV Schwechat stand es lange 0:0, ehe István Balogh in der 51. Minute den Trefferreigen in Gang brachte. Der SCE siegte mit 4:1 und nach einem 0:0 daheim gegen Klingenbach gewann der SCE auswärts beim FC Waidhofen/Ybbs dank dem Treffer von István Balogh mit 1:0.

Auch im ÖFB-Cup zählte Eisenstadts Ungar zu den verlässlichen Torschützen: Beim 7:1 über den SC/ESV Parndorf steuerte einen Treffer bei und gegen den Zweitdivisionär SV Stockerau trug er sich beim 3:1-Heimsieg ebenfalls in die Schützenliste ein. Es folgte das Duell mit einem weiteren Zweitdivisionär, dem SV Gerasdorf. István Balog erzielte den einzigen SCE-Treffer, doch die Gäste waren gleich viermal erfolgreich, wodurch die Reise im ÖFB-Cup auch schon wieder zu Ende war.

Den Herbst beendete der SCE hinter Kottingbrunn, Klingenbach und Oberwart auf Rang Vier der Regionalliga Ost.

Zum Frühjahrsauftakt gegen die SV Schwechat wurde István Balogh ins Mittelfeld des SCE beordert und schoss beim 1:1 das einzige Tor der Eisenstädter, bei denen Neuerwerbung Uwe Müller (kam vom Cupgegner Gerasdorf) von nun an die Abwehr organisieren sollte.

Dann traf István Balogh auch auswärts beim ASK Klingenbach ins Tor. Durch den 2:0-Sieg sprang der SC Eisenstadt sogar auf Platz Zwei. Nach einem Remis und drei Niederlagen in Folge waren die Aufstiegshoffnungen aber auch schon wieder dahin. Der SCE war auf Platz Vier abgerutscht. Goalgetter Balogh steckte in einer Formkrise und verlor schon bald seinen Platz in der Startelf.

Mit Schrecken erinnere ich mich an jenen Sonntagvormittag im Mai 1997. Der SCE gastierte die B50 runter beim dort ansässigen grünen Verein. Bei der 1:3-Demütigung bot der SCE eine dürftige Leistung. István Balogh kam in der 71. Minute für Mario Kreiker aufs Feld, machte das Kraut aber auch nicht mehr fett. Ein mehr als gebrauchter Sonntag!

Zum Frustabbau kam der Vorletzte aus Bruck/Leitha am folgenden Freitag gerade recht ins Lindenstadion. SCE-Trainer Krejcirik überraschte die anwesenden 200 Zuschauer mit einer neuen Aufstellung, die sich als bisher beste erwies. Eisenstadts Budapester István Balogh durfte wieder von Beginn an im Sturm spielen und traf kurz vor dem Pausenpfiff zum 3:1. Das Spiel endete mit einem klaren 8:1-Erfolg des SCE. Es folgte ein 4:1 in Wien bei Donaufeld – Kalss, Müller, Pleva und Hermann erzielten die Tore für den auf Platz Vier festsitzenden SCE.

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Balogh Baumgarten

BF-Onlinearchiv: Szene vom 0:2 in Baumgarten.

Nach dem 2:0 gegen den SC Himberg verlor der SCE sein letztes Heimspiel gegen den kommenden Meister – den ASK Kottingbrunn – mit 1:3.

Zum Abschluss dieser am Ende, trotz Rang Vier, doch sehr enttäuschenden Ostliga-Saison setzte es noch ein peinliches 0:5 beim abgeschlagenen Tabellenletzten EPSV Gmünd. Es waren zugleich die letzten 90 Minuten Baloghs im SCE-Dress.

István Balogh kam 1996/97 auf acht Meisterschaftstreffer und drei Tore im ÖFB-Cup.
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Als Kind und Jugendlicher – besser gesagt als fußballbegeistertes Kind beziehungsweise fußballbegeisterter Jugendlicher – war der Name Ferencváros für mich der Inbegriff des ungarischen Fußballs. Die Grünweißen waren einfach der bekannteste Verein aus unserem, vom Eisernen Vorhang abgeschirmten, Nachbarland.

Ferencvárosi Torna Club
1973 sollte es erstmals zu einem Duell zwischen dem Team aus der Franzenvorstadt und dem SCE kommen, doch das Spiel fiel buchstäblich ins Wasser (siehe Bericht über den Vasas SC). In den Siebzigerjahren dominierte Újpest-Dósza die ungarische Liga und wurde insgesamt achtmal Meister. Ferencváros konnte sich nur in der Saison 1975/76 den Titel holen und als die Zöld sasok (Grüne Adler) im Spieljahr 1980/81 drauf und dran waren, endlich wieder ungarischer Meister zu werden, kam es zum einzigen Duell mit dem Sportclub Eisenstadt.

Ende April 1981 ruhte der Ligaspielbetrieb, da das WM-Qualifikationsspiel gegen die Bundesrepublik Deutschland anstand. Das spielfreie Wochenende vor dem 0:2 der Österreicher gegen die Pief… äh … gegen Deutschland nutzte der SCE für ein Freundschaftsspiel gegen den Tabellenführer der ungarischen Liga. In der 1. Division hatte der SCE gerade daheim gegen den SK Sturm mit 0:1 verloren und steckte zusammen mit der Salzburger Austria tief im Abstiegsstrudel.

Ferencváros reiste natürlich ohne seine Teamspieler an, denn die waren mit dem Nationalteam in die Schweiz gereist, wo sie 2:2 spielten. Während beispielsweise die Gruppengegner England und Norwegen schon drei Spiele bestritten hatte, war dies der erste Auftritt der Ungarn. Am Ende schafften sie aber den Gruppensieg vor den sich zur WM stolpernden Engländern. Doch das ist eine andere Geschichte.

In Eisenstadt beziehungsweise im Burgenland interessierte sich fast niemand für das Duell mit dem ungarischen Spitzenteam.
Waren gegen den SK Sturm noch fast 7.000 Zuschauer in den Schlosspark gepilgert, wollten das Freundschaftsspiel kaum 200 Personen sehen.

Die Interessierten, die gekommen waren, bekamen die altbekannten Stärken und Schwächen des SCE zu sehen: ausgezeichneten Kampfgeist, über weite Strecken ein durchaus gefälliges Kombinationsspiel und wie schon so oft, eine äußerst mangelhafte Chancenverwertung.

Ein Blick auf die Tabelle sagte nach 28 Runden schon einiges aus, denn das Team des SCE hatte nur 19 Tore erzielt. Tabellenschlusslicht Austria Salzburg, die ja auch grauenhaft unterwegs waren, aber immerhin schon 30, und der obere Tabellennachbar, der LASK (bei sieben Punkten Vorsprung), hatte 28 Treffer auf seinem Konto.

Zum Spiel: Vom Anpfiff weg übernahmen die Burgenländer das Kommando, drängten ihre Gäste in ihrer eigenen Hälfte zusammen, arbeiteten eine Reihe guter Einschussmöglichkeiten heraus, die aber nicht genützt werden konnten – das alte Problem eben. Außer in der 29. Spielminute, denn da gelang es Erwin Schneider, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen und eben eine knappe 1:0-Pausenführung herauszuschießen.

Nach dem Wiederbeginn wendete sich aber das Blatt. Ferencváros kontrollierte das Spiel und startete gefährliche Angriffe auf das Tor der Eisenstädter. Die SCE-Abwehr erwies sich allerdings als ein kompaktes Bollwerk und warf sich den rollenden Angriffen erfolgreich entgegen. Bis auf ein Mal: In der 80. Minute traf Zulai zum nicht unverdienten Ausgleich.

Somit endete der einzige Vergleich des Sportclub Eisenstadt mit dem Ferencvárosi Torna Club 1:1 unentschieden.

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Ehemalige SCE-Spieler mit Ferencváros-Vergangenheit:

István Magyar
István Magyar verbrachte den Großteil der Siebzigerjahre bei Ferencváros, traf im Nationaltrikot sogar einmal gegen Österreich (1976), wurde 1976 ungarischer Meister und verließ 1979 „unerlaubt“ sein Heimatland.

In Österreich bemühten sich der GAK und die Wiener Austria um eine Verpflichtung. Spielen sollte er erst wieder ab 1980, nachdem er nach Belgien zum Club Brügge KV gewechselt war.

1980/81 wurde er mit Brügge „nur“ Sechster und 1981/82 rutschten die Blauschwarzen sogar auf Platz 14 ab.

Meilensteine der Fußballkarriere István Magyars (kleiner Auszug):
Ungarischer Meister mit Ferencváros 1976; ungarischer Pokalsieger mit Ferencváros 1974 (beim 3:1-Finalsieg gegen Komlói Bányász SK steuerte ein Tor bei); Finalist beim Europacup der Pokalsieger 1975 gegen Dynamo Kiew (auf dem Weg ins Finale spielte er gegen den Liverpool Football Club, Malmö FF und Crvena Zvezda Beograd [Roter Stern Belgrad]); österreichischer Meister mit der Wiener Austria 1984; Vizemeister 1983; ÖFB-Cupfinalist 1984 (wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Rapid gewann dank der Auswärtstorregel); mit der Austria spielte er in den diversen Europapokalbewerben unter anderem gegen Inter Mailand, Tottenham Hotspur, Barcelona CF und Real Madrid (beim 2:2 gegen die Madrilenen traf er zum zwischenzeitlichen 2:1).

1985 ging István Magyar zum Wiener Sport-Club in die 2. Division, wo die Dornbacher den Grunddurchgang gewannen und dann im Mittleren-Play-Off auch auf den SCE trafen. István Magyar, Didi Constantini und Hans K. schafften mit dem WSC den Aufstieg in die 1. Division – ebenso der SCE, der sich als Vierter des MPO gerade noch den Klassenerhalt sichern konnte.

Kurz darauf wechselte Magyar ins Burgenland zum SCE und trug beim Testspiel in Oslip gegen den VfB Mödling (4:0) erstmals den Dress der Eisenstädter.

Die Saison 1986/87 sollte die letzte des SCE in der 1. Division sein. Das Ziel, im Grunddurchgang unter die ersten Acht zu kommen, misslang und im Mittleren-Play-Off gab es ein böses Erwachen für die Landeshauptstädter.

Sein erstes SCE-Tor konnte beim Heimspiel der siebten Runde gegen Admira-Wacker bejubelt werden. Dafür hat er sich aber recht lange Zeit gelassen, denn erst in der allerletzten Minute krönte er seine starke Leistung mit dem Treffer zum 2:0.

Am 29. August 1986 – meinem neunten Geburtstag – legte er gleich nach: Auf der Hohen Warte waren 24 Minuten gespielt, als er zum ersten Mal jubelnd die Hände in die Luft reißen konnte. Er verwandelte einen Drazan-Freistoss per Kopf.
In der 42. Minute passte Heiling zu Drazan, dessen Stanglpass Perstling verlängerte und István Magyar bugsierte den Ball aus spitzem Winkel über die Torlinie. Am Ende siegte der SCE gegen die Vienna mit 4:1. Es war der erste Auswärtssieg für den SCE in dieser Saison und zugleich der höchste Sieg in der Fremde für die Eisenstädter in der Ersten Division. Mit diesem Sieg hüpften sie sogar auf Platz Fünf der Tabelle.

Nach vier torlosen Remis gewann der SCE gegen den SK VÖEST mit 2:1, doch dann folgte ein Debakel dem anderen – und hie und da war auch eine normale Niederlage dabei: 0:5 beim WSC, 1:5 gegen die Austria, 1:2 beim FC Tirol, 2:4 beim GAK, 1:5 bei der Admira.

Siege gab es nur noch wenige zu bejubeln und am Ende des Grunddurchganges rangierte Burgenlands Erstdivisionär auf dem zehnten Platz und musste im Mittleren-Play-Off um die Zugehörigkeit zur 1. Division kämpfen.

István Magyar traf im Grunddurchgang nur noch in der 20. Runde vor kaum mehr als 800 Zuschauern gegen die Vienna ins Tor (2:0-Sieg), es sollten aber keine weiteren mehr folgen.

Die Vienna war in dieser Saison Magyars Lieblingsgegner, denn auch im MPO konnte er gegen die Döblinger ein Tor erzielen. In der 13. Minute traf er vor gut 1.500 Zuschauern im Lindenstadion zum 1:0, doch nach einem Patzer des SCE-Schlussmannes (32.) ging es mit 1:1 in die Pause. Ein Doppelschlag innerhalb einer Minute entschied die Partie zu Gunsten der Gäste aus Wien. Das 2:3 aus einem Foulelfmeter durch Perstling war zu wenig. Der SCE verlor diese wichtige Partie und lag nun statt auf Platz Zwei auf Rang Fünf (punktegleich mit dem GAK, der Vienna und Klagenfurt).

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Magyar gegen Vienna 87

BF-Onlinearchiv: István Magyar 1987 gegen die Vienna.

In den verbleibenden vier Spielen setzte es vier Niederlagen. Dass der SCE dadurch in die 2. Division absteigen musste, kann leicht errechnet werden.

Für István Magyar war das Tor gegen die Vienna sein letztes und nach dem Schlusspfiff sollte er auch nicht wieder für den SCE auflaufen. Das Chaos fand mit dem 1:6 beim letzten Spiel gegen DSV Alpine vor vielleicht 150 Zuschauern im Lindenstadion seinen traurigen Höhepunkt.

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Lajos Kü
Lajos Kü wurde in Székesfehérvár geboren und begann seine Fußballerlaufbahn beim heimischen Székesfehérvári VT Vasas, der schon viele Namensänderungen auf dem Buckel hat und heute als MOL Fehérvár FC bekannt ist. Als er 1968 zu Einsätzen in der Kampfmannschaft kam, hieß der Verein Videoton Sport Club.

Nach dem Ende der Jahrsmeisterschaft 1968 musste Videoton als Fünfzehnter absteigen und Lajos Kü wurde nach Budapest zum frischgebackenen ungarischen Meister – Ferencváros – transferiert. Doch nun begann die Ära von Újpest Dósza, die sich gleich sieben Meisterschaften in Serie holten. Ferencváros wurde 1969 Dritter und 1970, als zum letzten Mal eine Jahresmeisterschaft ausgespielt wurde, erreichten sie das Finale gegen Újpest Dósza, wo sie sich mit 2:3 und 1:1 geschlagen geben mussten. Damals wurde in zwei Gruppen zu je acht Mannschaften gespielt. Die beiden Gruppensieger spielten dann um den Titel.

Als einer der beiden Gruppensieger von 1970 nahm Ferencváros acht Bonuspunkte mit in die Saison 1970/71, doch diese reichten nicht für den Meistertitel, denn Újpest Dósza, das auch acht Bonuspunkte erhalten hatte, erspielte sich zwei Punkte mehr und verwies die Grünweißen auf Rang Zwei.

In der nächsten Saison lief es für Lajos Kü und Ferencváros auch nicht besonders gut: nur Platz Fünf. Dann folgten zwei Vizemeistertitel und 1974 wurde Lajos Kü an den Vasas SC abgegeben.

Ganz ohne Titel ist Lajos Kü bei Ferencváros natürlich nicht geblieben, denn 1972 und 1974 wurde er jeweils Cupsieger! 1972 gewann er den Magyar Kupa gegen Tatabányai Bányász SC (2:1) und 1974 zusammen mit Istvan Magyar gegen Komlói Bányász SK (3:1).

Natürlich kann er auch so manchen Europacup-Einsatz für die Budapester vorweisen:
Wenn ich mich nicht komplett irre, dann fand sein erster Europacup-Einsatz am 15. September 1970 im Rahmen des Messestädte-Pokals, der bald UEFA-Cup heißen sollte, statt. Zunächst musste er aber noch auf der Ersatzbank der Anfield Road Platz nehmen, ehe er in der 73. Minute eingewechselt wurde. An der 0:1-Niederlage gegen das Team von Bill Shankly konnte er aber auch nichts mehr ändern. Das Rückspiel in Budapester Népstadion, bei dem Kü nicht mitwirkte, endete 1:1 und somit war die Europareise auch schon wieder zu Ende. Fast genau ein Jahr nach seinem ersten Einsatz kam Lajos Kü am 14. September 1971 zu seinem zweiten, und zwar spielte er von Beginn an auswärts gegen Fenerbahce Istanbul und traf in der 82. Minute zum 1:1. Das Rückspiel gewannen die Ungarn glatt mit 3:1 (ohne Kü-Tor) und trafen in der nächsten Runde auf Panionios Athen. Beim 6:0-Heimsieg eröffnete Lajos Kü in der zweiten Minute den Trefferreigen, zu dem sich zwei rote Karten für die Griechen gesellten. Zu einem Rückspiel ist es dann nie gekommen, denn die Athener zogen sich einfach aus dem Bewerb zurück. In der dritten Runde wartete Eintracht Braunschweig, das Ferencváros mit 1:1 und 5:2 eliminieren konnte. Beim 1:1 in Braunschweig traf Kü in der achten Minute für die Ungarn, ging beim 5:2 aber leer aus.

Im Viertelfinale kam es zum Duell mit dem jugoslawischen Vertreter FK Željezničar Sarajevo. Die Spiele endeten jeweils mit einem 2:1-Auswärtssieg und da die Verlängerung in Bosnien keine Entscheidung brachte, musste ein Elfmeterschießen stattfinden. Nachdem Lajos Kü in der regulären Spielzeit das 1:1 erzielt hatte, war er es, der den letzten, alles entscheidenden Penalty verwandeln konnte und sein Team ins Halbfinale des UEFA-Cups 1971/72 beförderte.

Das Hinspiel im Népstadion endete vor über 40.000 Zuschauern gegen die Wolverhampton Wanderers 2:2 (kein Kü-Tor) und im Molineux war es Lajos Kü vergönnt, den Ehrentreffer zu erzielen, mehr aber nicht. Ferencváros schied nach dem 1:2 im Rückspiel aus (der Wolves-Keeper konnte sogar noch einen Elfmeter parieren!). https://www.youtube.com/watch?v=zv1NJArs_qA

Zum Auftakt des Pokalsieger-Bewerbes 1972 blamierte sich Ferencváros mit Lajos Kü auf Malta, denn das Spiel gegen den Floriana Football Club ging mit 0:1 verloren. Das Rückspiel war aber eine klare Angelegenheit. Beim 6:0-Heimsieg traf Lajos Kü zum 1:0 und 6:0. Seinen Torriecher bewies Lajos Kü auch gegen Sparta Prag, denn beim 2:0-Heimsieg erzielte er das 1:0. Da das Rückspiel mit 1:4 verloren ging, war für die Budapester in der goldenen Stadt Endstation.

1973 war Ferencváros wieder im UEFA-Cup tätig und traf in der ersten Runde auf WKS Gwardia Warszawa. Nach einem 0:1 ging auch das Spiel in Polen mit 1:2 verloren und Kü blieb in dieser Europacup-Saison ohne Treffer.

ABER HALT! Nicht nur auf Klubebene war er international unterwegs, sondern auch im Dress der ungarischen Nationalmannschaft:
Im Juni 1972 fand in Belgien die Endrunde um die Europameisterschaft statt. Damals war es noch ein kleines, bescheidenes Turnier, an dem vier Mannschaften teilgenommen haben.

Von 1970 bis 1971 wurden in acht Gruppen acht Viertelfinalisten ermittelt. Ungarn setzte sich in der Gruppe 2 gegen Bulgarien, Frankreich und Norwegen durch und traf nun im Viertelfinale auf Rumänien. Da das Hinspiel (1:1) und auch das Rückspiel (2:2, mit Kü) unentschieden endeten (damals gab es noch keine Auswärtstorregel), musste ein Entscheidungsspiel ausgetragen werden. In Belgrad gewann Ungarn mit dem von Anfang an spielenden Kü mit 2:1 und qualifizierte sich für das Finalturnier.

Im Stade Émile Versé des RSC Anderlecht traf Ungarn im Halbfinale auf die Sowjetunion. Vor überschaubaren 1.659 Zuschauern liefen Lajos Kü und seine Mannschaftskameraden ab der 53. Minute einem Rückstand nach. In der 83. Minute keimte etwas Hoffung auf, denn den Ungarn wurde ein Elfmeter zugesprochen, der allerdings vergeben wurde. Die Sowjets zogen mit dem 1:0-Sieg ins Finale ein und für Ungarn blieb nur das Spiel um Platz Drei. Das zweite Halbfinale gewann die Bundesrepublik Deutschland in Antwerpen gegen Gastgeber Belgien mit 2:1, wodurch die Ungarn im Duell um Platz Drei auf Roten Teufel trafen. Das Spiel wurde in Liège (Lüttich) ausgetragen und lockte kaum 6.200 Zuschauer an. Zwei Treffer kurz nacheinander (24. und 28. Minute) brachten die Belgier komfortabel in Führung. Viel mehr als der Ehrentreffer war den Ungarn an diesem Abend nicht beschienen. Doch dafür war es Lajos Kü, der ihn erzielen konnte. In der 53. Minute trat nämlich er zur Ausführung eines Elfmeters an und traf zum 1:2. https://www.youtube.com/watch?v=B31DYkDIDDw

Im selben Jahr war Lajos Kü auch im ungarischen Aufgebot, das an den Olympischen Sommerspielen in Deutschland teilgenommen hat. Hauptaustragungsort war München. Die erste Phase des olympischen Fußballturniers fand mit vier Gruppen á vier Mannschaften statt. Ungarn bestritt am 27. August 1972 sein erstes Gruppenspiel in Nürnberg gegen den Iran. Ohne Lajos Kü gewannen unsere östlichen Nachbarn mit 5:0 und trafen im nächsten Spiel auf Brasilien. Im gut gefüllten Münchner Olympiastadion ging Ungarn bereist nach vier Minuten in Führung. In der 67. Minute glich Brasilien aus und drei Minuten später wurde Lajos Kü eingewechselt. Er war erst ein paar Augenblicke auf dem Feld als es auch schon 2:1 für die Südamerikaner stand, doch in der 84. Minute konnten die Magyaren gleichziehen. Endstand 2:2.

Das letzte Gruppenspiel absolvierten die Ungarn im Augsburger Rosenaustadion gegen Dänemark und gewannen mit 2:0. Lajös Kü wurde nach der Pause eingewechselt. Zusammen mit den Dänen stieg Ungarn als Gruppensieger in die zweite Phase auf, die aus zwei Vierergruppen bestand, von denen sich die beiden Ersten für das Finale qualifizierten.

Zuerst traf Ungarn in Passau auf das Team der DDR. Im Dreiflüssestadion setzten sich die Ungarn mit 2:0 durch, wobei Lajos Kü in der 77. Minute aufs Feld gekommen ist. Das zweite Spiel durfte Lajos Kü erstmals von Beginn an absolvieren.
Am 6. September 1972 trafen er und seine Mannschaftskollegen vor gut 70.000 begeisterten Zuschauern im Olympiastadion auf das Aufgebot der Bundesrepublik Deutschland, in dessen Reihen unter anderem Uli Hoeneß und Ottmar Hitzfeld standen. Das 1:0 für Ungarn fiel in der 14. Minute und wurde in der 33. Spielminute durch einen Treffer von Hitzfeld egalisiert, doch kurz vor dem Pausenpfiff gingen die Ungarn wieder in Führung. In der zweiten Halbzeit kam der große Auftritt von Lajos Kü, denn in den Minuten 75 und 87 traf er ins Tor der Deutschen. Ungarn siegte mit 4:1, wodurch die BRD – nach dem Auftakt-1:1 gegen Mexiko – keine Chance mehr hatte, das Finale zu erreichen.

Beim letzten Gruppenspiel absolvierte Lajos Kü im Jahnstadion von Regensburg die ersten 45 Minuten. Ungarn bezwang Mexiko mit 2:0 und traf im Finale auf Polen, das sich gegen die Sowjetunion, Dänemark und Marokko durchgesetzt hatte.

Das Finale fand natürlich wieder in München statt. Vor gut 80.000 Zuschauern gingen die Ungarn mit einer 1:0-Führung in die Pause, doch schon kurz nach Wiederanpfiff konnten die Polen ausgleichen. Ein paar Minuten nach dem Führungstreffer für die Polen wurde Lajos Kü ausgewechselt. Die frischen Kräfte konnten die Niederlage aber auch nicht mehr verhindern. Lajos Kü & Co. bekamen die Silbermedaille überreicht.

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Wie schon erwähnt, war der Vasas SC 1974 die neue Heimat für Lajos Kü. Mit den Rotblauen belegte er in der Saison 1974/75 den sechsten Rang und ging dann zum Volán SC aus dem Stadtviertel Rákospalota im XV. Bezirk von Budapest. Der Klub, der nach einem Busunternehmen benannt war, spielte in der zweiten Liga Ungarns. 1975/76 belegte der Volán SC in der aus zwanzig Klubs bestehenden Liga Rang Sechs und im Jahr darauf gelang es ihnen mit Lajos Kü Rang Fünf zu erreichen.

1977 floh er aus Ungarn nach Italien und wurde von der FIFA für ein Jahr gesperrt. 1978 heuerte er bei Ernst Happels Club Brügge KV in Belgien an, wo mit Eduard Krieger noch ein Österreicher engagiert war. Am 10. Mai 1978 lief er für die Belgier im Finale des Landesmeister-Pokals im Londoner Wembley-Stadion auf. Gegner war jener Verein, gegen den er seinen ersten Europacup-Einsatz hatte – der Liverpool Football Club. Vor gut 92.500 Zuschauern mussten sich die Belgier allerdings mit 0:1 geschlagen geben. Nach knapp einer Stunde wurde Lajos Kü bei diesem Spiel ausgewechselt.

Ein paar Wochen zuvor war Brügge bereits belgischer Meister geworden. Lajos Kü hatte daran keinen Anteil. Sein erster Einsatz vor dem Europacup-Finale war im belgischen Cup gegen Royal Charleroi Sporting Club (das Spiel ging verloren) und nach dem Auftritt in London sollten keine weiteren mehr folgen. Für Lajos Kü ging es nun über den großen Teich nach Kanada zu den Edmonton Drillers. Wie zuverlässig die Quellen sind, kann ich nicht sagen, es gibt viel Widersprüchliches. Er taucht 1979 jedenfalls bei den Buffalo Stallions auf, die in der Indoor-MSL Hallenfußball (oder so eine Art, eine Art Zirkusfußball) spielten. Für die Hengste aus Buffalo bestritt er in diversen Hallen zehn Spiele und erzielte zwei Tore.

Und dann war es soweit! Im Oktober 1980 wurde der Sensationstransfer verkündet: (BF) SCE-Vorstand gab grünes Licht für Kü!
Zuerst in die Wüste geschickt, nun wieder in die Gegend des Leithagebirges zurückgeholt. Lajos Kü, 30, der ungarische Ex-Teamspieler und zuletzt in der US-Profiliga tätig, aber dem FC Brügge gehörend, wurde, nachdem der SCE-Vorstand am Dienstag der Vorwoche grünes Licht gab, erworben.

Das Fußballwunder Eisenstadt, das mit der Erringung des Meistertitels in der 2. Fußballdivision wie ein Komet auf Österreichs Fußballhimmel aufgestiegen war, schien beim Start des diesjährigen Bewerbes in der obersten Spielklasse bestätigt worden zu sein. Der LASK wurde in der Startrunde glatt abgefertigt und alles schien eitel Wonne zu sein. Doch bald folgte die Ernüchterung! Die wesentlich größeren körperlichen Anstrengungen forderten Tribut, und es gab Verletzungen am laufenden Band.

Der logische Schluss dieser vielen Ausfälle war, dass die schon bis dahin jüngste Oberhauself durch den zwangsweisen Einbau von Nachwuchskräften weiterhin verjüngt werden musste, was selbstredend auch einen Leistungsabfall nach sich zog. Das führte soweit, dass das letzte Heimspiel gegen eine äußerst schwach agierende Admira verloren ging und die SCE-Kicker damals wie geprügelte Hunde die Linden-Arena verließen. Dieses Match hat aber auch ganz deutlich jene Versäumnisse an den Tag gebracht, die von den Vereinsverantwortlichen begangen wurden. Jenes Versäumnis vor allem, der jungen, unroutinierten und jeglicher Oberhauserfahrung fehlenden Mannschaft einen Spielgestalter zu geben, an dem sich die Elf aufrichten könnte. Was ein solcher Spieler wer ist, bekam man zuletzt am Beispiel des Neufelders Geza Gallos – „ich wäre gerne nach Eisenstadt gekommen“ – demonstriert, der bei den Südstädtern der absolute „Chef“ am Platz war, seine Mannschaft ausgezeichnet dirigierte und zum Sieg führte.

Hatte man bisher bei den Eisenstädtern die Nichtverpflichtung eines „Leithammels“ – mit Schöll, Aigner, Koch, Brenninger wurde lediglich der Kader erweitert – mit der Begründung zu untermauern versucht, die Finanzen nicht in Unordnung zu bringen (was ja bei einer weiteren Erfolglosigkeit und dem damit nicht aufzuhaltenden Zuschauerschwund aber sicherlich auch eintreten wird), so muss der Schock der Admira-Niederlage den Funktionären mächtig in die Glieder gefahren sein. Bei einer am Dienstag der Vorwoche abgehaltenen Vorstandssitzung – bei der es recht turbulent zugegangen sein soll – wurde nämlich für die Erwerbung eines Spielers, der die erforderlichen Qualitäten als Spielgestalter besitzt, grünes Licht gegeben. „Maßgebend für diese Entscheidung war, dass die notwendigen, finanziellen Mittel von privater Seite aufgebracht werden konnte“, begründete der SCE-Geschäftsführer den Meinungsumschwung.

Als sich vor kurzem der Exil-Ungar Lajos Kü, 30, nach einem Probegalopp gegen Mattersburg von der burgenländischen Landeshauptstadt wieder in Richtung Belgien absetzte, schien das Zwischenspiel mit dem Profifußballer im Burgenland beendet. Zwar bescheinigte man ihm gutes technisches Können, doch sollen seine Forderungen unerfüllbar gewesen sein.
Nach dem Vorstandsbeschluss wurde mit Kü sofort wieder Fühlung aufgenommen. Der Übertritt zu Eisenstadt bis 30. Juni 1981 wurde perfekt gemacht, wobei Kü von seinen ursprünglichen Forderungen, wie von SCE-Seite versichert wurde, deutliche Abstriche machen musste. Kü ist in Eisenstadt bereits eingetroffen und könnte am Samstag gegen Austria Salzburg im Lindenstadion sein Meisterschaftsdebüt feiern.

Von einem Krisenkauf will man bei den Eisenstädtern selbstredend nichts wissen und auch davon nicht, dass die Verstärkung, falls es eine wird, zu spät geholt wurde. „Es sind ja immerhin noch 29 Runden zu spielen“, bekräftigte Obmann Ing. Tombor die erst jetzt gesetzte Maßnahme. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Legionär der von den Eisenstädtern gesuchte Mann wird und dass mit ihm die Oberhauszugehörigkeit gehalten wird.

Soviel sei verraten (der gut informierte SCE-Fan weiß es ja ohnehin): Der SCE schaffte es nicht, den Klassenerhalt zu sichern. Die Entscheidung ist allerdings erst beim letzten Meisterschaftsspiel gefallen.

Doch der Reihe nach: Bevor es zum Kellerduell zwischen dem Letzten (SCE) und dem Vorletzten (Austria Salzburg) kam, wurde ein Probespiel organisiert, um Lajos Kü Spielpraxis zu verschaffen. Als Gegner wurde ein alter Bekannter aus Budapest engagiert, und zwar MTK. An diesem Dienstagabend wurde das Spiel fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestritten. Die kaum 300 Zuschauer bekamen aber dennoch eine recht flotte Partie gegen den Vorletzten der ungarischen 1. Division zu sehen. Kü kam noch nicht richtig zur Geltung, denn er wurde von seinen Mitspielern kaum angespielt, ja fast ignoriert, wodurch er als Sturmspitze ziemlich in der Luft hing. Wenn er aber zum Ball kam, sah man schon, dass er damit umgehen konnte und großes Spielverständnis besaß. Der Testlauf endete gegen MTK Budapest, die am Saisonende ebenfalls absteigen mussten, 2:2 unentschieden.

Sein Debüt in der österreichischen Bundesliga dauerte 45 Minuten. Vor gut 3.000 Zuschauern im Lindenstadion konnte er noch nicht zeigen, dass er der große Hoffnungsträger im Abstiegskampf ist, was aber mehr daran lag, dass er – wie schon beim MTK-Spiel – von seinen Teamkollegen oft ignoriert wurde. Er konnte sich soviel bewegen und den freien Raum suchen wie er wollte, ein Zuspiel gab es nur ganz selten. Dem aufmerksamen Beobachter trug sich der Eindruck auf, dass die „Stamm-Eisenstädter“ den „Neo-Eisenstädter“ nicht mitspielen lassen wollten. Mit einem 0:1-Pausenrückstand ging es in die Kabine, aus der Lajos Kü nicht mehr im SCE-Dress herauskam. In der zweiten Halbzeit drehte der SCE das Kellerderby und gewann mit 2:1.

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Kü erstes Spiel

BF-Onlinearchiv: Küs erstes Spiel.

Unter der Woche wurde wieder ein Testspiel eingeschoben, das wieder gegen eine ungarische Mannschaft abgehalten wurde. Durch ein Elfmetertor von Lajos Kü besiegte der SCE den Zweitdivisionär Soproni SE mit 1:0.

In Graz lief das Zusammenspiel innerhalb der SCE-Mannschaft schon besser, dennoch gab es auch beim SK Sturm eine 0:1-Niederlage zu beklagen. Die katastrophale Auswärtsbilanz des SCE – kein einziger Sieg – sollte in dieser Saison einer der Sargnägel sein, die den Abstieg bescherten.

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Kü gegen Sturm

BF-Onlinearchiv: Szene vom Spiel gegen den SK Sturm Graz.

Inklusive dem Sturm-Spiel gab es in neun Partien nur drei SCE-Tore zu sehen, ehe es den 3:0-Sieg gegen den LASK zu bejubeln gab und im November 1980 kam es zu einem kleinen „Skandal“: (BF) So nicht, Herr Kü!
Die Nummer 7 – einst, in der goldenen Fußballzeit, ohne Zweifel das Markenzeichen rasanter Flügelflitzer, wird in den letzten Jahren immer mehr Mittelfeldspielern zugeteilt. Nur mehr sehr wenige Angriffsspitzen, wie etwa der Sportclub-Mann Alfred Drabits, stürmen an der rechten Flanke dem gegnerischen Heiligtum entgegen, deren Rücken mit der Nummer 7 geschmückt ist.

Beim burgenländischen Erstdivisionär, dem SC brix ALU-Eisenstadt, ziert die Nummer 7 den Rücken eines Mannes, der vor noch nicht allzu langer Zeit für US-Dollars kickte und einst zu den Auserwählten seines Landes zählte: Der Exil-Ungar Lajos Kü. Es dürfte einst sicherlich Klubs gegeben haben, die sich glücklich schätzten, die Dienste des schnauzbärtigen und mit gutem technischem Rüstzeug ausgestatteten Lajos beanspruchen zu dürfen.

Seit nun etwas mehr als zwei Monaten stellt der smarte Lajos seine „kostbaren“ Beine für gute Schillinge dem SC Eisenstadt zur Verfügung. In seiner bisher kurzen Tätigkeit am Fuße des Leithagebirges konnte er zwar hin und wieder mit einigen technischen Feinheiten aufwarten, verstand es aber auch meisterlich zu vermeiden, sich mit aller Energie ins Kampfgetümmel zu werfen. Seine Leistung war bisher der Klasse der Eisenstädter angepasst. Mit einem Wort, eine Durchschnittsleistung.

Der 17. Spieltag in der obersten österreichischen Spielklasse sollte aber für Kü, der anscheinend noch immer in dem Wahn zu leben scheint, ein großer Star zu sein, zu einem besonderen Tag werden. Aber nicht etwa durch eine Superleistung! Was sich der Exil-Ungar an diesem Tag im Match gegen die Wiener Austria leistete, war gelinde gesagt eine Frechheit, die wohl als einmalig im Fußball zu betrachten ist. Als er in der 70. Minute aus dem Spiel genommen werden sollte, weigerte er sich, das Feld zu verlassen.

Dass diese Disziplinlosigkeit nach einer Bestrafung schreit, darüber, sollte man meinen, dürfte es keine Diskussionen geben. Wo kommen wir denn hin, wenn auch andere Kicker in der Zukunft den gleichen Weg einschlagen würden. Dass dadurch auch die Autorität des Trainers nicht gerade aufgemöbelt wird (ob das vielleicht einigen Herren des SCE-Vorstandes gar recht ist?), bedarf wohl keiner näheren Untersuchung.

Dass es Konsequenzen geben muss, ist wohl keine Frage. Wie diese aussehen, ist noch nicht bekannt, da der SCE-Vorstand erst gestern Abend tagte. Das mindeste, was dabei herausgekommen sein müsste: eine empfindliche Strafe und Verbannung aus der Kampfmannschaft.

Nach diesem medialen Wirbelwind [Jo istenem!] wurde vom SCE eine Geldstrafe in Höhe von S 5.000,- verhängt und Lajos Kü musste sich beim Trainer und der Mannschaft entschuldigen. SCE-Trainer Kaltenbrunner wurde vom SCE-Vorstand gebeten, Lajos Kü beim Auswärtsspiel in Salzburg trotzdem in der Mannschaft zu lassen, da „die Fans die Mitwirkung Küs verlangen“.

 

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Lü kein Kämpfer

BF-Onlinearchiv

Das Gute im Lehener Stadion war, dass nach 1.598 Minuten wieder ein Stürmer des SCE ins Tor getroffen hat, doch bei vier Gegentreffern war das am Ende auch wieder nur nebensächlich. SCE-Trainer Kaltenbrunner kam der Forderung des SCE-Vorstandes nach und beließ Lajos Kü im Kader für das Salzburg-Spiel. Kü saß mit steinerner Miene auf der Ersatzbank. Kaltenbrunner: „Den Einsatz von Kü hat niemand von mir verlangt“.

Der SCE ging als Tabellenletzter in die Winterpause. Mit zwei Siegen und vier Remis trugen die Burgenländer die rote Laterne durch die kalte Jahreszeit. Austria Salzburg war mit seinen zehn Punkten aber auch kaum besser, hatte aber schon zwanzig Tore erzielt, der SCE lächerliche zehn! Im Frühjahr stolperten beide Kontrahenten Seite an Seite durch die Meisterschaft, wobei Lajos Kü einen wahren Formanstieg vorweisen konnte, und trafen am 11. April 1981 in Eisenstadt aufeinander.

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Kü in Hochform

BF-Onlinearchiv: Lajos Kü in Hochform.

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Kü Anzug

BF-Onlinearchiv

Nach dem Schlusspfiff stand das Barometer im Fußball-Burgenland wieder auf Schönwetter, denn vor 7.500 Zuschauern bezwang der SCE die Salzburger Austria mit 1:0 und lag danach mit drei Punkten Vorsprung auf die Salzburger auf dem vorletzten Rang. Das Goldtor fiel in der 72. Minute nach einer Bilderbuchaktion ausgehend von Franz Eder, dessen 40-Meter-Pass Ossi Steiger verlängerte und Lajos Kü trocken ins Tor der Gäste beförderte. Das erste SCE-Tor von Kü!

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Kü 1981

BF-Onlinearchiv

Sein zweites SCE-Tor folgte ein paar Wochen später in der Südstadt, wo er zwischenzeitlich das 1:1 erzielten konnte. Das Spiel gegen Admira-Wacker ging allerdings 2:3 verloren und nach 34 Runden lagen Austria Salzburg und der SCE punktegleich am Tabellenende. Das schlechtere Torverhältnis bescherte dem SCE den zehnten und damit letzten Platz. Da beide Abstiegskandidaten auch in der nächsten Runde als Verlierer vom Feld gingen, kam es in der letzten Meisterschaftsrunde zum Showdown in Salzburg.

Als der Mannschaftsbus das Lindenstadion verließ, war niemand gekommen, um die Mannschaft zu verabschieden. Im vollen Lehener Stadion kämpfte Lajos Kü mit seinem Mannschaftskameraden vehement um den Klassenerhalt, doch ein mehr als fragwürdiger Elfmeterpfiff ließ die Hoffnungen kleiner werden. Erst recht nachdem Austria-Tormann Rettensteiner den Penalty verwandelt hatte (76.). Es war vergebens, und nach dem 0:2 war der Sportclub Eisenstadt abgestiegen.

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ORF-Film: Die Wäsche für das Salzburg-Spiel wird zurechtgelegt.

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ORF-Film: Eisenstadts Spieler begeben sich zum Bus.

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ORF-Film: Lajos Kü (ganz links) trägt seine Tasche zum Bus.

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ORF-Film: Ohne großes Trara verließ der Bus das Lindenstadion und Eisenstadt.

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ORF-Film: Lajos Kü beim Interview vor dem Schicksalsspiel in Salzburg.

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ORF-Film: Lajos Kü völlig gelassen. Der Blick: genial!

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ORF-Film: Große Aufregung nach dem Elfmeterpfiff des Schiedsrichters.

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ORF-Film: Die SCE-Spieler waren mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.

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ORF-Film: Die Nummer 15 liegt wohl auch heute noch an Ort und Stelle.

In die Zweitligasaison 1981/82 ging der SCE mit dem Betreuerduo Antonin Malatinsky (Trainer) und Prof. Alfred Eisele (Co-Trainer) und Lajos Kü heiratete.

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Kü Hochzeit

BF-Onlinearchiv

Zum Saisonstart fehlte Lajos Kü, denn wegen einer schweren Unterschenkelzerrung musste ihm ein Gipsverband verpasst werden. Er verpasste die Auftaktniederlage beim SC Neusiedl/See und kam Ende September in der U-21-Mannschaft zu seinem ersten Einsatz.

Erst beim Spiel der achten Runde im Oktober 1981 kam er erstmals in der Kampfmannschaft zum Einsatz. Dieses Spiel war aber kein gewöhnliches Zweitligaspiel, es war das Spitzenspiel in Klagenfurt gegen den SK Austria. Es war das erste Auftreten des SCE-Ungarntrios Kü-Karsai-Pusztai! Nach der 1:0-Pausenführung durch Pusztai, drehten die Klagenfurter in der zweiten Halbzeit die Partie und führten mit 2:1. Doch dann gelang Lajos Kü in der 79. Minute der Ausgleich. Nach einem Drazan-Freistoß köpfelte er aus gut 13 Metern Entfernung an Freund und Feind hinweg in die Maschen.

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Kü zweite Liga

BF-Onlinearchiv: Szene vom Zweitligaspiel gegen Union Wels.

Sportlich lief es für den SC Eisenstadt recht ansehnlich, doch wirtschaftlich nagte er – wie auch die übrigen Zweitdivisionäre – am Hungertuch, hatte einen Zuschauerrückgang um gut 60 Prozent zu verzeichnen und bewegte sich am Rande des finanziellen Abgrundes.
Nach dem Ende der Herbstmeisterschaft lag der SCE hinter der Austria aus Klagenfurt auf Rang Zwei. Der Platz an der Sonne – und damit der Aufstieg in die 1. Division – war heiß umkämpft, war er doch auch aus Sicht der Burgenländer die einzige Rettung vor dem Ruin.

Schon vor dem Rückrundenstart wurde wieder einmal eine Reform des österreichischen Fußballs angedacht: Aufstockung der 1. Division auf sechzehn Klubs, wodurch gleich sechs Zweitligisten aufsteigen sollten.

Beim SCE nahm man die Nachricht wohlwollen auf. Das Ziel Wiederaufstieg war nun einfacher zu erreichen. Lajos Kü konnte wegen einer Verletzung nicht am Frühjahrsstart teilnehmen und im April 1982 wurde klar, dass die Verletzung schwerer war als vorerst angenommen. Kü wurde im Eisenstädter Krankenhaus eine große Narbenplatte aus dem linken Wadenmuskel entfernt und durfte danach das Bein zumindest sechs Wochen lang nicht belasten. Damit war die Meisterschaft für ihn gelaufen.

Der SCE lieferte sich mit den Klagenfurtern ein Paarlaufen um den Meistertitel, doch die Kärntner hatten stets die Nase ein wenig weiter vorne. Für das letzte Heimspiel gegen den ASK Salzburg gab es zur Feier des Aufstiegs freien Eintritt und Freibier. In große Unkosten musste sich der SCE aber nicht stürzen, denn kaum 200 Zuschauer wollten diese Partie sehen. Der SCE siegte mit 2:0 und war zumindest Vizemeister.

Im U-21-Spiel des SCE gab es zuvor für 45 Minuten lang ein wahres Highlight im Lindenstadion zu sehen, denn Co-Trainer Prof. Alfred Eisele zeigte im SCE-Dress, dass er immer noch ein großartiger Fußballer war. Sein Team gewann ebenfalls mit 2:0.

Der leise Traum, zum zweiten Mal Meister der 2. Division zu werden, wurde in Wagna brutal zerstört, denn Flavia Solva gewann gegen den SCE mit 4:2. Da aber auch die Austria aus Klagenfurt ihr Spiel gegen den SV Sankt Veit mit 4:2 gewinnen konnte, war es auch wiederum vollkommen „wurscht“!

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Kü Vorbereitung 82

BF-Onlinearchiv: Vor dem Start der neuen Erstligasaison 1982/83.

In der Saison 1982/83 verpasste Lajos Kü noch den Saisonanfang und stand erstmals in der 5. Runde daheim gegen den 1. Simmeringer SC (3:1) auf dem Feld. Nach der langen Verletzungspause bewies er, dass er das Fußballspielen noch nicht verlernt hatte, doch es fehlte ihm noch an der Kraft, um ein Spiel voll durchzustehen.

Grund für die wenigen Einsätze waren keine Verletzungen, sondern „Undiszipliniertheiten“. (BF) Lajos Kü ab sofort suspendiert!
Kurz vor Beginn der Begegnung Eisenstadt gegen VÖEST wurde Lajos Kü vom SCE-Vereinspräsidium suspendiert, was einer Sperre gleichzusetzen ist. Was war geschehen? Kü wurde für das Unter-21-Match aufgeboten und sollte in der zweiten Spielhälfte zum Einsatz kommen. „In der zweiten Halbzeit spiele ich nicht“, kommentierte Kü die Anordnung. „Wir lassen uns die Eskapaden des Herrn Kü nicht mehr länger bieten, er kann sich sofort einen neuen Verein suchen“, begründete Präsident Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Rudolf Grohotolsky die Entscheidung des Präsidiums. Kü, der bekanntlich schon mit Trainer Kaltenbrunner eine Kontroverse hatte, im letzten Meisterschaftsjahr infolge Verletzungen lediglich fünfmal zum Einsatz kam, besaß zur Zeit bei den Eisenstädtern nur einen Leistungsvertrag.

Sofort zeigte Zweitdivisionär Purbach Interesse für den bei Eisenstadt in Ungnade gefallenen Kü. Auch die Vienna und Simmering sollen interessiert gewesen sein, Doch – so wurde berichtet – wollte Kü am liebsten in Eisenstadt bleiben, wo er ein paar Tage später schon wieder mit der U-21-Mannschaft trainieren durfte.
Er wurde begnadigt und durfte in der 13. Meisterschaftsrunde beim „Kaffeederby“ gegen den SC  Neusiedl/See auf der Ersatzbank Platz nehmen. In der 64. Minute kam er für Johann Schöll aufs Neusiedler Spielfeld und half mit, das Burgenlandderby in der 1. Division mit 3:1 zu gewinnen.

Die letzten beiden Spiele des Jahres 1982 bestritt Lajos Kü über die vollen 90 Minuten. Dabei gab es ein 3:3 im Lindenstadion gegen SSW Innsbruck und eine 1:5-Klatsche beim SK Rapid.

Erst am 30. April 1983 sollte sein nächster Einsatz für den SCE folgen. Gut 10.000 Zuschauer im Eisenstädter Schlosspark sahen dabei eine knappe 0:1-Niederlage des SCE gegen die Wiener Austria. Kü wurde in der zweiten Halbzeit für Johann Schöll eingewechselt. Es sollten seine letzten Minuten im SCE-Dress sein.

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László Pusztai
Der 1946 geborene Pusztai begann seine Fußballerkarriere bei seinem unterklassigen Heimatverein Szentesi Kinizsi und kam 1966 zum Platzhirsch der Region, und zwar zum Szegedi EAC, der gerade erst aus der obersten Liga abgestiegen war.
Für den Klub aus der drittgrößten Stadt Ungarns bestritt er drei Saisonen, die damals noch als Ganzjahresmeisterschaften ausgetragen wurden.

1966 gewann der Szegedi EAC die 2. Division und stieg zusammen mit drei weiteren Vereinen in die 1. Division auf. László Pusztai steuerte vier Tore zum knappen Klassenerhalt 1967 bei und im folgenden Jahr lief er nur dreimal für das Szegeder Team auf, das als Letzter absteigen musste.

László Pusztai wechselte nach Budapest zu Honvéd, wo er 1969 nur vier Spiele bestritt und dabei zwei Doppelpacks erzielte – jeweils gegen Ferencváros! Im März 1969 halfen seine beiden Toren nichts, denn die Grünweißen gewannen mit 3:2. Beim Rückspiel im Népstadion nutzten sie schon mehr, denn Honvéd bezwang den Stadtrivalen glatt mit 5:2.

Errungenschaften László Pusztais mit dem Budapest-Honvéd Football Club:
Vizemeister 1969 und 1971/72,
Cupfinalist 1969 und 1972/73,
Dritter 1970.

Am 9. Feber 1969 machte László Pusztai seine erste Bekanntschaft mit dem Sportclub Eisenstadt, denn – wie schon beim Bericht über die Honvéd erwähnt – reiste der SCE Anfang dieses Jahres nach Budapest, um das Freundschafts-Rückspiel zu bestreiten. Dabei traf er auf ein paar echte SCE-Legenden: unter anderem auf Johann Schorn, Werner Schmidbauer, Alois Pogac, Rudolf Hanbauer, Erwin Solleder, Otto Leskovich, Gezá Gallos und natürlich Alfred Eisele.

Internationale Spiele sollten für László Pusztai mit dem Wechsel von Szeged nach Budapest von nun an keine Seltenheit mehr sein.
Es begann mit dem Mitropa Cup 1969/70, wo er beim Erstrundenrückspiel in Rom bei Lazio spielen durfte. Im Stadio Flaminio gewannen die Budapester mit 2:1 und stiegen nach dem 1:1 daheim ins Viertelfinale auf. Dort trafen sie auf den jugoslawischen Klub Radnički Kragujevac und László Pusztai erzielte auswärts sogar das erste Tor des Spieles, das die Serben 2:1 dennoch gewinnen konnten. Das Rückspiel in Budapest entschied Honvéd mit 4:0 für sich und traf im Halbfinale auf Inter Bratislava. Gegen die Pressburger war dann allerdings Endstation (0:1 und 1:2). Am Mitropa Cup 1969/70 nahmen unter anderem auch Wacker Innsbruck, Hellas Verona, die Admira, der First Vienna Football Club, der Csepel SC, Slavia Prag, Bohemians Prag und der Vasas SC aus Budapest teil. Vasas krönte sich 1970 gegen Inter Bratislava zum Mitropa-Cup-Sieger.

Im Herbst 1970 ging es für Honvéd im Europapokal der Pokalsieger weiter, an dem sie als Cupfinalist teilnehmen durften, da Újpest Dósza 1969 neben dem Magyar Kupa eben auch die Meisterschaft gewinnen konnte. Ihr Erstrundenspiel führte Honvéd nach Schottland ins Pittodrie Stadium von Aberdeen. Nach kaum sieben Minuten Spielzeit jubelten die Gäste aus Ungarn, denn László Pusztai hatte soeben das 1:0 gegen die Dons erzielt. Am Ende stand es aber 3:1 für den Aberdeen Football Club. Das Rückspiel gewannen die Ungarn mit 3:1 und stiegen nach einem 5:4 im Elfmeterschießen auf. Der nächste Gegner war Manchester City, das sich zuvor gegen den Linfield Football Club aus Belfast recht schwer getan hat und nur dank der Auswärtstorregel weitergekommen war. Gegen Honvéd gewannen die Citizens jedenfalls beide Partien.

In den folgenden Jahren hat László Pusztai noch einmal am Mitropa Cup teilgenommen. Der Bewerb von 1971/72 wurde in zwei Dreiergruppen ausgetragen, von denen sich die Sieger für das Finale qualifizierten. Honvéd wurde punktegleich mit dem NK Čelik Zenica aus Jugoslawien (Bosnien) aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nur Zweiter.

Im UEFA-Cup eliminierte Honvéd zunächst den Partick Thistle Football Club aus Glasgow und scheiterte dann am FK Beroe Stara Zagora aus Bulgarien.
Ein Jahr später versuchten sie sich erneut im UEFA-Cup. Bei der ersten Begegnung gegen VSS Košice war er nicht mit von der Partie, doch dann half er mit, den bulgarischen Klub FK Lokomotiv Plovdiv auszuschalten, ehe gegen KS Ruch Chorzów Endstation war. Das Hinspiel in Budapest stand ganz im Zeichen von László Pusztai, denn er erzielte beide Tore beim 2:0-Heimsieg, doch dann ging das Rückspiel in Polen gleich mit 0:5 verloren.

Im Sommer 1974 wechselte er dann innerhalb der ungarischen Hauptstadt knapp sechs Kilometer in nördliche Richtung von Kispest rauf nach Ferencváros.
Mit den Grünweißen wurde er in seiner ersten Saison Dritter und darauf – in der Saison 1975/76 – sogar Meister und Cupsieger. Dazu gesellten sich ein dritter Platz sowie Rang Zwei beim Finalturnier um den Magyar Kupa 1976/77, der Cupsieg 1978 und die Vizemeisterschaft samt verlorenem Cupfinale 1978/79.

Natürlich war László Pusztai mit Ferencváros auch international in den Europacupbewerben unterwegs. Beim Pokal der Pokalsieger 1974/75 führte ihn sein Weg über Cardiff, Liverpool und Malmö sogar bis ins Finale nach Basel, wo Dynamo Kiew gewartet hat.

Beim 4:1-Rückspielsieg im Ninian Park von Cardiff erzielte er ein Tor und war auch beim Halbfinalrückspiel gegen FK Crvena Zvezda (Roter Stern Belgrad) erfolgreich. Am Finaltag kam er aber nicht zum Einsatz, dafür ein anderer künftiger SCE-Spieler: István Magyar.

1976 nahm Ferencváros als ungarischer Meister am Landesmeisterpokal teil und bekam den luxemburgischen Titelträger AS Jeunesse d’Esch zugelost. Beim 5:1-Heimsieg war Pusztai noch leer ausgegangen, doch in Esch-sur-Alzette gelangen ihm gleich zwei Tore. Ein weiterer Doppeltorschütze war damals übrigens auch ein gewisser Tibor Nyilasi. Die Budapester gewannen mit 6:2 und schieden dann gegen Dynamo Dresden aus. An diesen beiden Partien hat László Pusztai nicht aktiv teilgenommen.

Von 1970 bis 1979 hat László Pusztai 25 offizielle Spiele für das ungarische Nationalteam absolviert, zu denen sich noch ein paar inoffizielle Partien – unter anderem gegen Klubs der ersten Liga sowie Auswahlmannschaften der nationalen ersten und zweiten Liga.

Die beiden wichtigsten in seiner Karriere waren wohl das 23. und 24. im Dress mit dem ungarischen Wappen. Diese fanden nämlich 1978 in der Folter- und Morddiktatur Argentinien anlässlich der Weltmeisterschaft statt. Ungarn begann das Turnier mit einer 1:2-Niederlage im Estadio Monumental von Buenos Aires gegen Gastgeber Argentinien. Nach der frühen 1:0-Führung konnten Mario Kempes & Co. in der 15. Minute ausgleichen und in der 83. Minute den Siegestreffer erzielen. Kurz vor dem Ende sahen die beiden Ungarn Töröcsik und Nyilasi die rote Karte.

Am 6. Juni 1978 kam László Pusztai in Mar del Plata zu seinem ersten WM-Einsatz. Im Estadio Mundialista trafen er und seine Kollegen auf Italien, das sich im ersten Spiel gegen Frankreich 2:1 durchgesetzt hat.

Die Entscheidung in dieser Partie fiel innerhalb von zwei Minuten, denn den Italienern gelang in den Minuten 34 und 35 ein Doppelschlag, von dem sich die Ungarn nicht wirklich erholen konnten. Nach dem 3:0 in der 61. Minute waren die letzten Zweifel beseitigt, selbst der verwandelte Elfmeter in der 81. Minute war für die Italiener nicht mehr als ein Schönheitsfehler auf dem Weg in die nächste WM-Runde. Die Ungarn konnten sich schon auf die Abreise vorbereiten.

Seinen letzten WM-Auftritt absolvierte László Pusztai am 10. Juni 1978 wieder in Mar del Plata, wo auch das Spiel gegen die Franzosen mit 1:3 verloren ging. Es war aber dennoch ein denkwürdiges Spiel zwischen den beiden Mannschaften, die schon in der Vorrunde ausgeschieden sind. Der Grund: Da die Franzosen entgegen der festgelegten Regelung nicht in ihren blauen Trikots erschienen sind, sondern ganz in Weiß – wie auch die Ungarn – kam es zu Aufregungen und zu einer Verzögerung des Ankicks.

Die Ungarn weigerten sich daraufhin, ihre roten Ersatztrikots anzuziehen beziehungsweise diese den Franzosen zur Verfügung zu stellen. Polizisten brachten dann vom ortsansässigen Zweitligisten Atletico Kimberley eine Garnitur Dressen ins Stadion, wo knapp 28.000 Zuschauer – und zumindest die ungarische Mannschaft – auf den Anpfiff warteten. Nach einer Verzögerung von gut 40 Minuten liefen die Franzosen mit grün-weiß-gestreiften Trikots, blauen Hosen und roten Stutzen (die ungarischen!) auf.

Seinen letzten Einsatz im Nationaltrikot konnte er am 19. Mai 1979 in Tiflis gegen die Sowjetunion verzeichnen. Bei diesem Europameisterschaftsqualifikationsmatch (puh, langes Wort) traf er in der 63. Minute zum 2:1 für Ungarn. Sein fünftes und auch letztes Tor im Nationalteam. Das Spiel endete 2:2 unentschieden.

In den beiden Saisonen nach der WM in Argentinien bestritt er für Ferencváros 50 Spiele und erzielte neun Tore. 1979 wurde er mit den Budapestern noch Vizemeister, dann – 1979/80 – „nur“ noch Sechster.

Im Herbst 1980 kam er bei acht Partien zum Einsatz und erzielte am 13. Dezember 1980 sein letztes Tor für den Ferencvárosi Torna Club. Gegen Tatabánya traf zunächst Tibor Nyilasi, ehe László Pusztai in der 30. Minute auf 2:0 erhöhte (Endstand 3:0). Eine Woche später trug er in Diósgyör zum letzten Mal das Trikot der Adler aus Budapest. Bei diesem torlosen Remis wurde er in der 73. Minute eingewechselt und war am 21. Feber 1981 beim Rückrundenstart in der Startaufstellung des Sportclub Eisenstadt zu finden – zusammen mit Lajos Kü.

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Pusztai zum SCE

BF-Onlinearchiv

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Pusztai zum SCE Ib

BF-Onlinearchiv

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Pusztai zum SCE II

BF-Onlinearchiv

Statt Höhenflüge in der Liga, Titelhamsterei und Europacupabenteuer stand nun für László Pusztai der harte Abstiegskampf auf dem Programm – eine neue Erfahrung. Sein Auftaktspiel für den SCE war schon mal sehr positiv, auch wenn er ohne Torerfolg geblieben ist: 3:0 gegen den LASK.

Doch schon beim nächsten Spiel war es endlich soweit. Neuerwerbung László Pusztai, der schon bei ein paar Vorbereitungsspielen mehrere Treffer erzielen konnte, schoss sein erstes Bewerbstor für den burgenländischen Erstdivisionär! Und das nicht irgendwo, sondern beim SK Rapid! Im Weststadion waren gerade einmal sechs Minuten gespielt, als Johann Schöll den Ball sehenswert zu Franz Zach spielte, dessen Stanglpaß von László Pusztai zum 1:0 verwertet wurde. Das Tor ließ das Selbstvertrauen der Eisenstädter in die Höhe steigen und in der Folge konnten die Rapid-Stars kaum zur Geltung kommen. In dieser Phase des Spieles stempelte Peter Kloiber den berühmten J. K. zum Statisten ab und Lajos Kü stahl dem neuen Topstar der Rapidler, Antonin Panenka, die Show. Eine Sensation lag in der Luft … aber nicht lange. Nach der Pause wurde den Burgenländern durch den Salzburger Schiedsrichter sichtlich immer mehr der Nerv gezogen. Nach dem 1:1 in der 54. Minute spitzelte Strobl Keglevits den Ball vom Fuß … der Pfiff des Schiris ertönte: Elfmeter! 2:1 für Rapid (61.). Auf der Gegenseite wurde Franz Zach im Rapid-Strafraum niedergesäbelt … kein Piff, weiterspielen! Die Moral war gebrochen, das 3:1 des SK Rapid nur noch Formsache.

Pusztais zweites SCE-Tor am 28. März 1981 war schon mehr wert, denn nach dem Schlusspfiff hatte der SCE das Heimspiel gegen Admira-Wacker 2:0 gewonnen.

Dann, als die Liga wegen dem Spiel des Nationalteams ruhte, kam es – wie weiter oben schon erwähnt – zum Freundschaftsspiel des SC Eisenstadt mit dem Klub aus dem IX. Bezirk Budapests.

Bereits im Jänner 1980, nachdem der Transfer von Pusztai zum SCE durchgeführt worden war, wurde ein Brief nach Budapest in die Üllöi ut 129 gesandt. Adressiert war er an den Präsidenten des FTC, Herrn Losonci:

Sehr geehrter Herr Präsident!
Nachdem wir durch den Transfer des Spielers László Pusztai enge Freundschaft binden konnten, ersuchen wir höflichst, diese Verbundenheit durch Freundschaftsspiele zu vertiefen.
Wir erlauben uns folgende Termine vorzuschlagen: Freitag, 24. April 1981 um 19 Uhr im Lindenstadion, Eisenstadt.
Retourspiel in Budapest Ende Juli 1981.
Für die Zeit vom 23. 4. bis 25. 4. 1981 haben wir bereits das Quartier im Lindenstadion reserviert. Selbstverständlich kommen wir auch für die Verpflegung auf.
Wir hoffen, dass wir bald eine positive Antwort bekommen und zeichnen mit freundschaftlichem Gruß!

Anfang März 1981 bekam der SCE Post aus Budapest:

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Liebe Sportfreunde!
Dankend erhielten wir Ihren Brief vom 28. Januar bezüglich des Freundschaftsspieles. Wie es wir schon mit Herrn László Pusztai mitgeteilt haben, anstatt dem 24. April, Freitag können wir am 25. April bei Ihnen spielen.
Falls es so Ihnen zusagend ist, bitten wir um Ihre werte Bestätigung, dass wir die nötige Genehmigung vom Ungarischen Fussballverband erwerben können.
Den genauen Termin des Revanchespiels können wir noch nicht angeben, weil wir das spätere Fussballprogramm vom Ungarischen Fussballverband noch nicht erhalten haben.
In Erwartung Ihrer Antwort verbleiben wir mit sportlichen Grüssen.

Vor dem 24. April 1981 sandten die Ungarn ein Telegramm zum SC Eisenstadt:
wir ankommen mit autobus in sopron an grenze 24 april Vormittag ungefaehr 10-11 uhr gruesse ferencvarosi tornaklub

 Ein Aktenvermerk zum Spiel besagt unter anderem:
Ungarischer Botschafter kommt: 54 Freikarten, nachher Heuriger? Quartier und Essen bestellen!
Spiel am 25. 4. 81. Beginn 19:00 Uhr!
Vorspiel: U21 – FC Großhöflein 17:00 Uhr
Nach dem Spiel Bankett?
Schiedsrichter bestellen!
Polizei melden!

                                      Nur 200 Zuschauer!

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SCE vs FTC

BF-Onlinearchiv

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Ja, der ganze Aufwand für … Nem normális!  Das Spiel zwischen dem SCE und Ferencváros war bald vergessen und für den SCE ging der Abstiegskampf in der 1. Division weiter.

Das dritte Pusztai-Tor für den SCE sollte noch eine Weile auf sich warten lassen. Es folgte erst Wochen später – während denen der SCE oft torlos geblieben ist und – wie ja eh bekannt ist – sich nicht aus dem Gefahrenbereich der Liga entfernen konnte. Egal, an jenem 30. Mai 1981 traf er in der 89. Minute im Lindenstadion zum 2:0 gegen den SK VÖEST.

Eine Woche später trafen gleich beide Ungarn im SCE-Dress gegen Admira-Wacker, doch die Tore von Lajos Kü und László Pusztai sollten nicht für einen Punktegewinn reichen, die Südstädter gewannen nämlich mit 3:2. Ein paar Wochen später war der SCE abgestiegen.

In der Zweitligasaison 1981/82 traf László Pusztai erstmals am vierten Spieltag beim Heimspiel gegen den SV Sankt Veit. Vor knapp 1.200 Zuschauern hatten zuvor schon Erwin Schneider und Fritz Drazan zu einer 2:1-Führung getroffen, doch dann machte Eisenstadts ehemaliger WM-Teilnehmer in der 86. Minute alles klar: 3:1!

In dieser Saison standen ja nicht selten gleich drei Budapester in der SCE-Formation, es sei denn, es war einer verletzt, krank oder undiszipliniert. Das waren neben László Pusztai natürlich Lajos Kü und László Karsai.

Die sechste Runde führte die Vienna nach Eisenstadt. Die Döblinger waren in dieser Partie, die der SCE 2:0 gewinnen konnte, ein wenig „aufgezuckert“: (BF) Im Duell der beiden Titelaspiranten trumpften am Freitag unter Tiefstrahlern und auf glitschigem Boden die Eisenstädter auf: Die Burgenländer siegten gegen einen mächtig über die Stränge schlagenden Gegner klarer, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Dabei hatten sie einen Gegner zu bekämpfen, dem jedes Mittel recht war und der bei seinen unfairen, ja brutalen Attacken zumeist die Beine der SCE-Kicker zum Ziele hatte. Einer besonderen „Liebkosung“ erfreuten sich dabei László Pusztai – der diesmal sein bestes Spiel im SCE-Dress lieferte – und László Karsai, die schließlich auch verletzungsbedingt zum Ausscheiden gezwungen waren. Ein Wunder, dass die Eisenstädter in dieser Härteschlacht die Nerven behielten und nicht mit gleicher Münze zurückzahlten.
Sah der schwach amtierende Schiedsrichter im ersten Spielabschnitt dem Treiben der Wiener ziemlich tatenlos zu, zückte er in der zweiten Spielhälfte dafür gleich zweimal die rote Karte. Zuerst schickte er Wolfsbauer, der Pusztai mit einem Kopfstoß niederstreckte, vorzeitig unter die Dusche (59.) und wenig später (64.) ereilte Ex-Teamspieler Heini Strasser, der Pusztai killte, das gleiche Schicksal. (…)

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Pusztai gegen Vienna

BF-Onlinearchiv: SCE vs. First Vienna Football Club

Damit muss ein Fußballer eben leben, und am Ende stieg der SCE als Vizemeister (dank der Aufstockung der 1. Division) sofort wieder auf.

László Pusztais sechs Zweitligatore für den SC Eisenstadt:
4. Runde: SCE vs. SV Sankt Veit 3:1 (1 Tor),
7. Runde: Wolfsberger AC vs. SCE 1:2 (1 Tor),
8. Runde: Austria Klagenfurt vs. SCE 2:2 (1 Tor, SCE erstmals mit Pusztai-Kü-Karsai),
12. Runde: SPG „Raika“ Innsbruck vs. SCE 0:2 (1 Tor),
17. Runde: Kapfenberger SV vs. SCE 1:3 (1 Tor),
21. Runde: First Vienna Football Club vs. SCE 4:2 (1 Tor).

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Pusztai gegen St. Veit

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Sankt Veit

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Pusztai gegen Klagenfurt

BF-Onlinearchiv

In der Saison 1981/82 wurde László Pusztai ständig vom Verletzungsteufel verfolgt und wurde von SCE-Trainer Malatinsky sogar zum Abwehrspieler umfunktioniert. Im Mai 1982 erwischte es ihn dann bei einem Trainingsspielchen so schwer, dass die restliche Frühjahrsmeisterschaft für ihn gelaufen war. Erst im August 1982 wurde ihm die Metallplatte entfernt, die ihm nach seiner Schulterverletzung eingesetzt worden war.

Kaum zwei Wochen später saß er bei der Saisoneröffnung gegen den LASK auf der Ersatzbank und wurde in der 71. Minute für Johann Schöll eingewechselt. Die Taktik von Neo-SCE-Trainer Sepp Schneider ging voll auf und vor 3.600 Zuschauern bezwang der SCE die Linzer mit 3:1.

Auswärts bei Mitaufsteiger Vienna (0:0) kam er ebenfalls zu einem Kurzeinsatz, ehe er in der dritten Runde daheim gegen den GAK erstmals wieder von Beginn an spielen durfte.

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Pusztai gegen Admira

BF-Onlinearchiv

Das erste und auch letzte Tor von László Pusztai in der neuen Erstligasaison gab es beim 3:1-Derbysieg in der 13. Runde gegen den SC Neusiedl/See zu bejubeln. Nach Treffern von Erwin Schneider und Hannes Marzi gelang ihm in der 73. Minute das 3:1. Aus der Abwehr kommend, zog er mit einem Pass von Erwin Schneider auf und davon und ließ mit einem platzierten Schuss NSC-Goalie Herbert Wachtler keine Chance.

Im Frühjahr war László Pusztai zumeist in der U21-Mannschaft des SCE tätig und trug sich Ü-30er mit mehreren Treffern in die U-21-Torschützenliste ein.

Im Sommer 1983 verließ László Pusztai Eisenstadt und kehrte zurück nach Ungarn. Genauer gesagt nach Budapest, wo er beim Ferencvárosi Torna Club die Funktion eines technischen Direktors übernahm.

Am 6. Juli 1987 war er zusammen mit seiner Familie auf dem Rückweg vom Urlaub am Plattensee Richtung Budapest unterwegs, als sich bei der Ortschaft Polgárdi ein fürchterlicher Unfall ereignet hat. László Pusztai und seine Frau verstarben an Ort und Stelle, ihre beiden Kinder und mitfahrende Verwandtschaft wurden schwer verletzt. Der Verursacher des Unfalls und die drei polnischen Hitchhiker, die er im Auto mit dabei hatte, kamen ebenfalls ums Leben.
http://www.tempofradi.hu/in-memoriam-pusztai-laszlo-2

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AZ

AZ-Onlinearchiv

 

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

 

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Karsei und Pusztai

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Selbsterklärend

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Zum letzten Mal ein Erstligist (1987).

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Souvenirs

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Deux légendes, deux amis.

 

 

 

 


75 Jahre DVSC (1977)

Ende Juli 1977 begann beim SC Eisenstadt die Vorbereitung auf die neue Saison mit dem ersten Testspiel in der Seegemeinde Oggau, wo die Hauptstädter auf den Landesligisten trafen.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Das Team des SCE zeigte vor allem in der ersten halben Stunde ausgezeichnete Kombinationen und ließ so manchen kernigen Schuss aufs Tor der Hausherren ab, von denen immerhin drei im Netz zappelten. Nach der Pause schaltete der SCE ein paar Gänge zurück und besiegte den UFC Herztröpferl Oggau durch Tore von Schneider (2), Schlögl, Eder und Krenn mit 5:0.

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SCE in Oggau

BF-Onlinearchiv: UFC Oggau vs. SCE 0:5

Nach dem ersten Test reiste der SCE-Troß am Montag, den 25. Juli 1977, nach Debrecen, denn der ungarische Erstdivisionär hatte die Burgenländer zu seinem 75jährigen Jubiläum zu einem international besetzten Turnier eingeladen.

In den kommenden Tagen fanden in der ostungarischen Stadt die Spiele des Jubiläumsturniers statt, an dem folgende vier Vereine teilgenommen haben:

Debreceni Vasutas SC
Der Gastgeber und Jubilar war in der abgelaufenen Saison Achter der Nemzeti Bajnokság II, also der zweiten Liga, geworden. In der aus zwanzig Vereinen bestehenden Liga konnten sie aber immerhin ein leicht positives Ergebnis vorweisen: 15 Siege, 12 Remis und 11 Niederlagen bei 50:39 Toren.

SC Eisenstadt
Das Spieljahr 1976/77 war für den SCE sehr ausgeglichen, denn von den dreißig Spielen wurden zehn gewonnen, zehn gingen verloren und zehn Partien endeten unentschieden. Zufrieden war damit aber niemand. Platz Sieben in der 2. Division entsprach nicht den eigenen Anforderungen.

Clubul Sportiv Jiul Petrosani
Die Rumänen wurden 1976/77 Fünfter der ersten Liga, die aus achtzehn Klubs bestand. Ihren größten Erfolg hatten die Minenarbeiter 1974 errungen, denn da wurden sie rumänischer Pokalsieger und spielten im europäischen Pokalsiegerbewerb gegen Dundee United. Nach einem 2:0-Heimsieg schieden sie damals in Schottland nach einer 0:3-Niederlage aus.
Jiul Petrosani war bei diesem Turnier der am Papier stärkste Teilnehmer.

RFK Novi Sad 1921
Die im Schatten des „großen“ FK Vojvodina Novi Sad stehenden Kanarienvögel belegten 1976/77 den zweiten Platz der jugoslawischen 2. Liga – West. Die Rückkehr ins Oberhaus, wo sie zuletzt 1963/64 spielten, blieb ihnen verwehrt.

Für den SCE begann das Turnier mit dem Spiel gegen die Rumänen im Nagyerdei-Stadion (Großwald-Stadion) von Debrecen. Die Schwarzweißen aus der Kohleabbaustadt Petrosani sollen recht forsch an die Sache gegangen sein und hatten am Ende auch noch den Schiedsrichter auf ihrer Seite, denn in der letzten Spielminute wurde Erwin Schneider im Strafraum zu Fall gebracht, doch der Elfmeterpfiff blieb aus.

CS Jiul Petrosani vs. SC Eisenstadt 2:2 (0:1); SCE-Tore: Schlögl, Schneider
Debreceni Vasutas SC vs. RFK Novi Sad 2:3

Das zweite Spiel bestritt der SCE gegen den Gastgeber aus Debrecen, von dem sie auch einen schönen Wimpel überreicht bekamen.

Die Sonne brannte ordentlich auf die Spieler und Zuschauer herunten. Bei der Hitze konnte das Team des SCE nicht an die gute Leistung gegen die Rumänen anschließen und verlor gegen die Ungarn mit 0:3.

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Der Wimpel von 1977.

Debreceni Vasutas SC vs. SC Eisenstadt 3:0 (1:0)
CS Jiul Petrosani vs. RFK Novi Sad: muss von Petrosani gewonnen worden sein!

Das letzte Spiel des Jubiläumsturniers bestritt der SCE gegen die Serben aus Novi Sad, die durch zwei perfekt abgeschlossene Konter die Partie gewinnen konnten. Für die Eisenstädter blieb nur der letzte Platz als Ausbeute übrig sowie ein Ehrenpreis, da die Burgenländer die fairste Mannschaft gestellt haben.

SC Eisenstadt vs. RFK Novi Sad 0:2 (0:1)
Debreceni Vasutas SC vs. CS Jiul Petrosani: muss vom DVSC gewonnen worden sein!

  1. Debreceni Vasutas SC (4 Punkte, besseres Torverhältnis)
  2. RFK Novi Sad 1921 (4 Punkte, schlechteres Torverhältnis)
  3. CS Jiul Petrosani (3 Punkte)
  4. SC Eisenstadt (ein Pünktchen bei 2:7 Tore)
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Turnier in Debrecen 1977

BF-Onlinearchiv: Turnier in Debrecen

Wie gingen die Saisonen der vier Turnierteilnehmer aus?

Debreceni Vasutas SC belegte Platz Drei und scheiterte knapp am Aufstieg in die höchste Liga Ungarns.

Der SC Eisenstadt wurde 1977/78 Zehnter der 2. Division und konnte nur ganz knapp den Titel „bester burgenländischer Fußballverein“ behaupten, denn der ASV Kittsee (Aufsteiger aus der Regionalliga Ost) beendete die Saison punktegleich mit den Eisenstädtern, hatte aber ein schlechteres Torverhältnis vorzuweisen.
Im Lindenstadion war der SC Eisenstadt recht ansehnlich unterwegs: 9 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen.
Doch auswärts waren die Hauptstädter ein gern gesehener Gast: 2 Siege, 2 Remis und gleich 11 Niederlagen!

Der CS Jiul Petrosani belegte Platz Sieben, was beruhigender aussieht, als es war. Mit ihren 34 Punkten waren sie nur zwei Punkte vom ersten Abstiegsplatz (Rang 16) entfernt – so eng ging es 1977/78 in Rumänien zu.

Nach dem optisch knapp verpassten Aufstieg 1977 (sieben Punkte hinter Osijek) entging der RFK Novi Sad 1921 ein Jahr später nur hauchdünn dem Abstieg in die dritte Ebene des jugoslawischen Fußballs. Gleich sechs Klubs, jene auf den Plätzen 13 bis 18 mussten runter. Die Blaugelben wurden mit einem Punkte Vorsprung gerade noch Zwölfter.

Der Abend, an dem …

Eines schönen Abends – irgendwann im Frühjahr einer lange zurückliegenden Saison – saß ich mit dem SCE-Obmann und dem SCE-Vizepräsidenten im Büro des Lindenstadions zusammen und besprach mit ihnen das bevorstehende Meisterschaftsspiel, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Nach dem „Herein“ des Obmanns betraten der SCE-Trainer und sein Co. das Büro, setzten sich und der Trainer sagte zum Obmann, dass es keinen Sinn mehr mache, er solle den Spielbetrieb einstellen, so könne es nicht mehr weitergehen.

Wenig später – nachdem diskutiert wurde – klopfte es wieder an der Tür. Nach dem „Herein“ des Obmanns kamen der SCE-Kapitän und zwei weitere Spieler in den kleinen Raum unterm Dach des Clubhauses. Der Kapitän brachte die Situation der Spieler nahe und wiederholte, dass es keinen Sinn mehr mache, der Spielbetrieb sollte unter diesen Umständen eingestellt werden, denn so könne es nicht mehr weitergehen.

Der Obmann bat, ihn und den Verein jetzt nicht im Stich zu lassen. Der Vizepräsident – schon gebrechlich und in hohem Alter – appellierte ebenfalls, den Verein jetzt nicht fallen zu lassen …

Für mich, der wie versteinert auf seinem Sessel am Besprechungstisch des Büros gesessen war, stürzte an diesem Abend die „heile“ SCE-Welt in sich zusammen.

Trainer und Mannschaft hielten ihr Versprechen und lieferten trotz der prekären Lage eine hervorragende Frühjahrssaison ab. Platz Fünf in der Frühjahrstabelle hievte den SCE von Platz Elf des Herbstes noch auf den siebten Rang in der Endabrechnung der Ostliga.

Chapeau!

 

Dreizehn!

Nach dem Rückzug des ASK Ebreichsdorf und der Verdunstung der Sportvereinigung Mattersburg*, welche natürlich auch das Ostligateam der Mattersburg Amateure in Luft auflösen ließ, schrumpfte das Teilnehmerfeld der Regionalliga Ost für die Saison 2020/21.

Nachdem dann auch noch die Amateure des SK Rapid Wien eine Stufe nach oben befördert wurden, damit die weltweit hoch angesehene 2. Liga Österreichs aus 16 Klubs bestehen konnte, war die Ostliga auf 13 Vereine geschrumpft. Es folgte sehr viel heiße Luft, um die Ostliga auch wieder auf ein Teilnehmerfeld von 16 Klubs zu bringen … doch das ist eh alles bekannt. Ein umgefallenes Fahrrad erregt mehr Aufsehen.

ABER: Der gut informierte Ostliga-Kenner – die Dachverbände sowie das Gros der Ostligavereine selbst zähle ich nicht dazu – weiß, dass die Regionalliga Ost in der Saison 2020/21 zum vierten Mal als Dreizehnerliga ausgetragen wird!

Als die neu gegründete Regionalliga Ost im August 1959 ihren Betrieb aufnahm, bestand sie aus dreizehn Vereinen. Sieben Klubs gehörten dem Wiener Fußballverband an, drei dem aus Niederösterreich und drei standen unter den Fittichen des Burgenländischen Fußballverbands.

Gleich die allererste Ostliga-Runde konnte nicht komplett gespielt werden, da ein ASKÖ-Team bestehend aus Spielern der Ostligisten Siegendorf und Ortmann sowie dem steirischen Bruck/Mur gerade in der Sowjetunion weilte. Kurz davor weilte der sowjetische B-Liga-Klub Trud Woronesch in Österreich und absolvierte Spiele gegen Bruck/Mur, Ortmann und Siegendorf. Beim Gegenbesuch unterlag das ASKÖ-Team zunächst in Krasnodar mit 2:3, verlor dann im armenischen Erewan mit 3:5 und ging auch im dritten und letzten Spiel in Baku am Kaspischen Meer als 2:3-Verlierer vom Platz.

Währenddessen startete der SC Eisenstadt seine Ostliga-Karriere vor 1.400 Zuschauern im Lindenstadion mit einem 3:1-Sieg gegen FS Elektra aus Wien (Torschützen: 2x Varga, 1x Tombor). Burgenlands zweiter Vertreter, der ASV Neufeld, spielte bei Ankerbrot 2:2 und erster Ostliga-Tabellenführer war der FC ÖMV Stadlau, der gegen den Staatsliga-A-Absteiger ÖMV Olympia 33 mit 3:0 gewann.

Zehn Jahre später war die Ostliga wieder eine Dreizehnerliga. Davor bestand sie bis auf ein einziges Mal aus vierzehn Teilnehmern. Die eine Ausnahme war 1967/68 als die Liga fünfzehn Klubs zählte (aus der Nationalliga kamen gleich zwei Absteiger runter). Nach dieser Saison hatte die Ostliga wieder vierzehn Mitglieder, denn der auf Platz Zwölf liegende SV Mattersburg zog sich freiwillig zurück!

1969 kam niemand aus der Nationalliga runter, wodurch die drei Aufsteiger neben dem abgehenden Meister, den First Vienna Football Club 1894, eben nur zwei der drei Absteiger ersetzten.

Die zweite Dreizehnerliga-Saison der Ostliga war zudem die erste, in der alle drei Aufsteiger (SV Wienerberg, UFC Frauenkirchen, BSV Enzesfeld-Hirtenberg) den Klassenerhalt schaffen konnten.

Da im Sommer 1970 der SC Eisenstadt von oben runter in die Ostliga kam, war diese wieder auf vierzehn Klubs angewachsen.

1973/74 gab es dann abermals eine Dreizehnerliga, denn im Sommer 1973 zog sich der SV Semperit Traiskirchen freiwillig aus der Liga zurück und der alte WAC, der auf Rang Vier gelandet war, ging eine Spielgemeinschaft mit dem FK Austria Wien ein und verschwand von der Bildfläche – war Anhängsel im Namen des Nationalligisten.

Diesmal reihten sich alle drei Aufsteiger ans Tabellenende, doch absteigen musste keiner, denn 1974 kam die große Reform. Die Nationalliga wurde zur Bundesliga aus nur noch zehn Vereinen, eine neue zweite Liga, die zunächst Nationalliga genannt wurde, wurde eingerichtet und die Regionalliga sollte 1974/75 erstmals eine Sechzehnerliga sein.

Durch diese drei Dreizehnerligen zieht sich ein roter Faden! Meister wurde nämlich jedes Mal ein Verein, der mit einem „S“ beginnt!
1959/60: 1. Schwechater SC
1969/70: 1. Simmeringer SC
1973/74: SV Stockerau

Somit wäre für die Saison 2020/21 der SV Stripfing/Weiden ein paar Euro, Gold-Blättchen oder -Barren wert!

1974 wäre der SV Stockerau „normalerweise“ ja in den Olymp des österreichischen Fußballs aufgestiegen, doch durch die Reduzierung der neuen Bundesliga auf zehn Vereine war da nun wirklich nicht jeder gleich willkommen.

Die neue Super-Bundesliga sollte je einen Verein pro Bundesland beinhalten. Die Ausnahme: Wien! Wien durfte natürlich mit dem SK Rapid und dem FK Austria zwei Vertreter stellen – eh kloar!

Als Vertreter Oberösterreichs wurde der LASK auserkoren, doch dann erfrechte sich der SK VÖEST doch tatsächlich, österreichischer Fußball-Meister zu werden. Die Lösung: Ein Qualifikationsturnier des LASK mit den Meistern der drei Regionalligen und kräftig Daumendrücken, damit der LASK diese Hürde nimmt, denn wer will schon eine Bundesliga mit Dornbirn, Kapfenberg oder Stockerau!

Der LASK gewann sein Semifinale gegen den FC Dornbirn mit 4:0 und 2:2 und traf im Finale auf den Ostliga-Meister aus Stockerau. In der Alten Au gewannen die Niederösterreicher mit 3:1, was ganz bestimmt die Bundesliga-Granden zum Schwitzen brachte, doch dann schaffte der LASK mit einem 6:1-Heimsieg den Verbleib in der höchsten Liga Österreichs. Stockerau und Ostliga-Vizemeister 1. Wiener Neustädter SC durften in der zweiten Leistungsstufe weitermachen. Die Ostliga war ab 1974 nur noch drittklassig.

Dauerbrenner bei den alten Dreizehnersaisonen waren der 1. Schwechater SC und der ASV Siegendorf mit je drei Teilnahmen. Wenn man alle Augen zudrückt, dann kommt mit der heurigen Saison auch der 1. Wiener Neustädter SC zu seiner dritten Teilnahme an der Dreizehner-Ostliga (der vom Wienerberg vergrämte FC Magna [mit der Lizenz des SC Schwanenstadt] schluckte ja irgendwann durch eine Fusion den in der 2. NÖ-Landesliga spielenden WNSC und hatte plötzlich eine hundertjährige Geschichte vorzuweisen. Seit kurzem heißt der mal zum SC Wiener Neustadt gewordene Verein 1. Wiener Neustädter SC, wie das Urgestein der Allzeit Getreuen.) Im österreichischen Fußball darf man mit solchen Dingen aber nicht allzu genau sein.

Die ewige Dreizehner-Ostliga-Tabelle (Saisonen 59/60, 69/70 und 73/74):
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13erTabelle

Gut beobachtet! Es sind 31 Klubs, was umgekehrt 13 ergibt … Völlig sinnlos und ohne Bedeutung? Natürlich!

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*Das Mitleid hält sich eindeutig in Grenzen!

Eisenstadt gegen die Eisenstadt

2019 feierte der SK Vorwärts Steyr seinen hundertsten Geburtstag. In dieser langen Zeitspanne traf natürlich auch der SC Eisenstadt auf den Klub aus der Eisenstadt Steyr. Grund genug, um einen Blick auf diese Duelle – und ein wenig darüber hinaus – zu werfen:

Die Oberösterreicher gehörten im Sommer 1949 zu jenen drei „Provinzvereinen“, die mit der Einführung der Staatsliga um den österreichischen Fußballmeistertitel spielen durften. Zuvor war das ja auf Wien begrenzt – mit Ausnahme in jenem Zeitraum, als Österreich zur Ostmark geworden war. In der „Gauliga Nummer 17 – Ostmark“ spielten 1938/39 mit dem Grazer SC, den Amateuren Steyr und Reichsbahn Wacker Wiener Neustadt drei Nicht-Wiener Vereine in der Zehnerliga und belegten die letzten drei Plätze hinter der Elite Wiens.

In der ersten Staatsliga-Saison 1949/50 belegte der SK Vorwärts Steyr den neunten Rang und wurde damit vor dem SK Sturm Graz sowie der SV Gloggnitz bestes Bundesländer-Team. Ein Jahr später war die Zugehörigkeit zum österreichischen Oberhausfußball aber auch schon wieder vorbei. Als Elfter ging es für den SK Vorwärts zusammen mit dem 1. Wiener Neustädter SC und der FS Elektra runter in die leicht chaotische Staatsliga B.

In ihrer Jungfernsaison bestand die Staatsliga B aus fünfzehn Vereinen, von denen gleich fünf absteigen mussten, während der Meister in die Staatsliga A aufsteigen durfte.
1951/52, als Vorwärts in dieser Liga spielte, bestand sie sogar nur aus vierzehn Vereinen, von denen wieder fünf absteigen mussten. Auf Rang Neun entgingen sie dem abermaligen Abstieg, spielten zudem auch erstmals gegen einen Klub aus dem Burgenland, und zwar gegen den SC Oberwart.  Im Oktober 1951 gewann die Vorwärts-Elf vor gut 2.000 Zuschauern daheim mit 2:0 und verlor im April 1952 im Südburgenland mit 0:1.

Oberwart stieg ab und wurde aus dem Burgenland vom ASV Neufeld ersetzt. 1952/53 war die B-Liga wieder auf fünfzehn Klubs angewachsen, mit dabei auch der SK Amateure Steyr, wodurch es nun sogar ein Steyrer Stadtderby gab. Gegen die Burgenländer gewann Vorwärts mit 1:0 (auswärts) und 6:0 (daheim). Die Stadtduelle gingen mit 3:2 und 2:1 klar an den SK Vorwärts. Gegen den SK Amateure Steyr hat der SCE übrigens auch schon mal gespielt. Und zwar schon im Jahre 1937! Bei einem Ausflug ins „Land ob der Enns“ setzte es gegen Admira Linz eine 2:3-Niederlage und eben gegen die Amateure aus Steyr eine 2:5-Abfuhr.

Nach dem sechsten Platz folgte allerdings im Juni 1954 der Abstieg aus der Staatsliga B. In der wieder auf vierzehn Teilnehmer geschrumpften Liga landeten die Steyrer nur auf dem elften Rang. Natürlich gab es auch diesmal zwei Spiele gegen einen burgenländischen Verein. Die Neufelder waren ja abgestiegen und vom burgenländischen Landesmeister abgelöst worden. Der SK Vorwärts gewann diese Spiele mit 4:0 und 4:2. Das 4:2 im einstigen Mattersdorf war zugleich das letzte Spiel des SK Vorwärts Steyr in der österreichweiten zweithöchsten Liga für viele Jahre.

In den folgenden Jahrzehnten spielte der SK Vorwärts in der Regionalliga Mitte bzw. in der oberösterreichischen Landesliga. Nach gut einem Vierteljahrhundert wurden die Steyrer Landesmeister von Oberösterreich und spielten, da es die Regionalliga Mitte nicht mehr gab, in einem Play-off mit den Meistern aus der Steiermark und Kärnten um den Aufstieg in die 2. Division. Das Semifinale bestritten Flavia Solva und Rapid Lienz. Mit zwei Siegen zogen die Steirer ins Finale gegen die Steyrer ein. Das Hinspiel in Wagna endete torlos und auch in Steyr waren nach 90 bzw. 120 Minuten noch immer keine Tore gefallen. Ein Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Vor mehr als 7.000 Zuschauern behielten die Oberösterreicher die Nerven und gewannen mit 4:3.

Mit dem geschafften Einzug in die 2. Division traf das Team aus der Eisenstadt Steyr nun auch auf Burgenlands Spitzenklub – den SC Eisenstadt.

Am 10. November 1979 trafen die beiden Vereine zum ersten Mal aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt belegte der SCE Rang Zwei – einen Punkt hinter DSV Alpine – und der Aufsteiger rangierte auf dem zwölften Platz.

An diesem Samstag wurde um 14 Uhr 30 die Partie im Lindenstadion angepfiffen. Der Boden war tief – wiederholt blieb der Ball im Matsch stecken –, doch das hielt den SCE nicht davon ab, ein Feuerwerk abzufackeln. Den Angriffen der Eisenstädter hatten die Gäste nur Härte entgegenzusetzen. Tore wollten aber zunächst keine fallen und nach einer halben Stunde kam, was natürlich kommen musste: Vorwärts Steyr ging aus heiterem Himmel in Führung. Ein Abspielfehler von Sauerwein im Mittelfeld leitete einen Konter ein, den die Steyrer zur 1:0-Führung nutzen konnten. Doch praktisch vom Abstoß weg, das Spiel war zuvor vier Minuten lang unterbrochen, gelang dem SCE der Ausgleich. Fasching traf per Kopf zum 1:1 und kurz vor dem Pausenkakao stellte Füzi auf 2:1. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel etwas müde dahin, doch nach einem Prachtschuss von Kloiber aus gut 25 Metern, der sich zum 3:1 in die Maschen neigte, wurden die Oberösterreicher regelrecht über das Feld des Lindenstadions gehetzt. Vor 1.300 Zuschauern stellte Füzi in der 75. Minute auf 4:1, und dabei blieb es auch nach dem Spielende. Dank dieses Sieges und der Absage des Spieles von DSV Alpine kletterte der SC Eisenstadt auf den ersten Platz der 2. Division.

Das Rückspiel fand im Mai 1980 statt. Die Voraussetzungen: der SCE war vor den beiden Innsbrucker Vereinen Wacker bzw. der Spielgemeinschaft „RAIKA“ Tabellenführer und der SK Vorwärts Steyr lag an dreizehnter Stelle.

Unter den gut 3.500 Zuschauern im Vorwärts-Stadion befanden sich auch einige SCE-Fans, die eine tolle Partie ihrer Lieblinge sowie drei Tore von Franz Zach zu sehen bekamen. Mit dem 3:1-Sieg verteidigte der SCE die Tabellenführung der 2. Division … der Rest ist burgenländische Fußballgeschichte.

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SCE in Steyr 1980.jpg

BF-Online-Archiv: SCE-Fans im Vorwärts-Stadion. (1980)

Nun trennten sich ihre Wege wieder für ein paar Jahre. Als im Dezember 1985 Bilanz gezogen wurde, stand fest, dass der SC Eisenstadt in das neu geschaffene Mittlere Play-off gehen musste, um dort seine Zugehörigkeit zur 1. Division zu bestätigen. Währenddessen qualifizierte sich der SK Vorwärts Steyr als Zweiter der 2. Division zur Teilnahme an diesem „Mittleren Play-off“.

Im März 1986 traf der SCE auswärts auf den SK Vorwärts. Für den SCE hätte es das vierte Spiel sein sollen, doch nach vielen wetterbedingten Absagen waren alle drei Play-offs recht chaotisch gestartet, und erst in der Woche davor konnte der SCE sein ersten Spiel absolvieren. Auf einem in katastrophalen Zustand befindlichen Spielfeld unterlagen die Burgenländer im Lindenstadion dem SK VÖEST mit 1:2. Dann wurde das Spiel gegen den Wiener Sport-Club daheim mit 1:0 gewonnen, ehe es zum Duell in Steyr kam. Angetrieben von gut 2.700 fanatischen Zuschauern übernahmen die Oberösterreicher sofort das Kommando und gingen in der 16. Minute nach einem Abwehrfehler der Eisenstädter in Führung. Der SCE ließ sich aber nicht beirren. SCE-Trainer Ernst Weber stellte um und schickte für Jauck den erst 18jährigen Walter Mock aufs Spielfeld. Der Debütant stellte in der 58. Minute auf 1:1, womit der SCE einen Punkt aus Steyr entführen konnte.

Vor dem Rückspiel in Eisenstadt konnte der SCE dank eines 1:0-Auswärtserfolges in Linz beim SK VÖEST Anschluss an den vierten Platz wahren, der gerade noch den Verbleib bzw. den Aufstieg in die 1. Division bedeutete. Als Sechster traf der SCE nun auf Vorwärts Steyr, die punktegleich auf Rang Sieben lagen. Ein Sieg war somit Pflicht.

Trotz der Brisanz wollten kaum 450 Zuschauer dieses Schicksalsspiel sehen. Ein Leckerbissen war es nicht – haarsträubende Fehler blieben zum Glück für den SCE ohne Folgen –, eher ein hart erarbeiteter Sieg, dank dem der SCE auf Platz Vier kletterte – bei drei ausständigen Spielen. Der SCE beendete das Mittlere Play-off als Vierter, blieb somit in der 1. Division, und der SK Vorwärts Steyr musste als Siebter in der 2. Division weiterspielen.

Kaum ein Jahr später trafen die beiden Klubs erneut im Mittleren Play-off aufeinander, denn der SCE konnte sich abermals nicht unter den ersten Acht der 1. Division platzieren und Steyr qualifizierte sich als Vierter für das MPO.

Am 7. April 1987 gewann der SCE im Lindenstadion dank eines Tores von Henry Bronkhorst mit 1:0 gegen Steyr und lag nach vier Spielen auf Rang Drei, während der SK Vorwärts Vierter war.

Als ein paar Wochen später das Rückspiel anstand, waren acht Spiele absolviert und der SCE lag punktegleich mit dem VfB Mödling und der Klagenfurter Austria auf Rang Zwei, Steyr lauerte mit einem Punkt Rückstand auf dem vierten Platz. Vor diesem Aufeinandertreffen hatte erst das Spitzenspiel zwischen dem SCE und dem VfB Mödling im Lindenstadion stattgefunden. Vor gut 2.500 Zuschauern drehte der SCE nach einem frühen Rückstand mit zwei Treffern von Netuschill und Sarajlic noch vor der Pause das Spiel. In der zweiten Halbzeit war es dann ausgerechnet Ex-SCE-Spieler Přemysl Bičovský, der den Ausgleich zum 2:2 erzielte.

In Steyr hatte der im Auswärts-Blau spielende SCE viel zu tun, um ein Debakel zu verhindern. Eine Niederlage setzte es dennoch. Das 1:2 war der Anfang von sechs Niederlagen in Folge, die den Abstieg des SCE besiegelten. Aber auch die Vorwärts-Elf scheiterte als Fünfter am Aufstieg in die 1. Division. So ein Pech …

Im Grunddurchgang der 2. Division trafen der SCE und der SK Vorwärts bereits in der zweiten Runde aufeinander. Ein Zeitpunkt, an dem der SCE schon vor dem Ruin stand. Der Schuldenberg drückte ordentlich auf den Fortbestand des Klubs aus der Landeshauptstadt.

Vor kaum 400 Zuschauern trotzte Eisenstadts Fohlenteam bei der Heimpremiere den Mannen aus der Eisenstadt Steyr ein torloses Remis ab.

Vor der Begegnung wurden die SCE-Spieler einzeln vorgestellt, die dann Rosen im Publikum verteilten. Ein Versuch, das negative Image aufzupolieren. An jenem Tag spielten für den SCE: Unger; Nikolai; Frischmann, Jauck, Leeb (68., Carlsen); Omischl, Steinwender, Steiger, Michorl; Marzi, Vagek (81., Weiss).

Ende September 1987 fand das Rückspiel statt, zu dem der SCE als Vorletzter nach Steyr kam, wo die Hausherren Platz Vier belegten. Als 26 Minuten gespielt waren, führten die Oberösterreicher mit 2:0. Die Mannschaft des SCE zeigte aber Moral und nach 47. Minuten stand es 2:2. Die Aufholjagd wurde aber nicht belohnt, denn dem SK Vorwärts Steyr gelang noch der dritte Treffer, den der SCE nicht mehr egalisieren konnte.

Nach 22 Runden belegte der SCE den vorletzten Platz und musste im Unteren Play-off um den Weiterverbleib in der 2. Division kämpfen und die Steyrer versuchten zum dritten Mal in Folge ihr Glück im Mittleren Play-off.

Während der SK Vorwärts als Vierter den Aufstieg in die 1. Division bejubeln konnte, herrschte in Eisenstadt schon lange Grabesstimmung. Der Abstieg sowie das Konkursverfahren konnten nicht abgewehrt werden.

Nun trennten sich wieder die Wege der beiden Vereine für gut ein Jahrzehnt. Im Sommer 1998 war’s, als der SCE nach Siegen über den SV Sankt Margarethen (3:1) und den FC ÖMV Stadlau (4:2) gespannt auf die Auslosung der nächsten Runde des ÖFB-Cups wartete … und den SK Vorwärts Steyr zugelost bekam.

Wenige Montage davor war die Saison 1997/98 zu Ende gegangen. Der SCE wurde in der Regionalliga Ost knapp hinter dem SC Untersiebenbrunn und der SV Schwechat Dritter.

Der SK Vorwärts Steyr wurde hingegen Meister der 2. Division, musste aber wegen Verstößen beim Lizenzierungsverfahren noch etwas auf den Aufstieg warten. Das fast alljährliche Kasperltheater im österreichischen Fußball nahm seinen Lauf …

Am Ende durften die Oberösterreicher doch in die 1. Division aufsteigen, die eine Zehnerliga blieb, nachdem nach diversen Klagen sogar eine Elferliga angedacht wurde. Als Strafe startete der SK Vorwärts mit drei Minuspunkten in die Meisterschaft 1998/1999.

Das Cup-Spiel fand am 21. August 1998 statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der SCE drei Spiele in der Ostliga absolviert und alle drei verloren (0:1 gegen Schwechat, 0:2 in Kottingbrunn und 1:2 gegen die Mtrsdfer [sorry, die Tastatur spielt verrückt]) und in der Bundesliga konnten die Steyrer nach fünf Spielen ihr Punktekonto dank eines 0:0 in Ried von -3 auf -2 verkleinern, denn ansonsten setzte es nur Niederlagen.

Kaum 300 Zuschauer lockte dieses Cup-Duell an jenem Abend in den Eisenstädter Schlosspark. Die Mannschaft des SCE bot dem Favoriten von der ersten Minute an Paroli und wäre beinahe in der ersten Halbzeit in Führung gegangen, doch der Schuss von Hannes Pleva wurde vom Weißrussen Metlitski vor der Linie per Kopf abgewehrt. Als in der zweiten Halbzeit Thomas Hickersberger in der 67. Minute nach einem Traumpass des Nigerianers George Datoru auf 0:1 stellte, schienen alle Bemühungen vergebens. Das schien allerdings nur so, denn zwei Minuten später wackelte erstmals die Tribünenkonstruktion des Lindenstadions. Thomas Leonhardsberger gelang nach einem sehenswerten Solo der Ausgleich. Die Minuten tickten dahin, eine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen musste wahrscheinlich die Entscheidung bringen. „Nein!“, dachte sich Jürgen Burgemeister und knallte den Ball nach einer Flanke von Hannes Pleva in der 91. Minuten in die Maschen, was fast das Tribünendach hinweg fliegen ließ! Der Jubel kannte keine Grenzen. Der SCE hatte die Sensation geschafft.

Die damaligen Cuphelden waren: Thomas Fischer; Roland Wisak; Andreas Hermann, Rainer Hoffmann; Michael Porics, Eugen Varga, Hans Reisenhofer, Dadi Maxell (75., Alexander Gerdenitsch), Jürgen Burgemeister; Hannes Pleva, Thomas Leonhardsberger (92., Laszlo Radnics); Trainer: Hannes Marzi

Die Meisterschaft endete für beide Klubs mit dem Abstieg. Vorwärts Steyr wurde grottenschlechter Letzter der Bundesliga (und ging nach der Herbstmeisterschaft 1999 in Konkurs); der SCE wurde in der Ostliga Vorletzter und musste in die Landesliga absteigen.


Die Bilanz des Sportclub Eisenstadt gegen den SK Vorwärts aus der Eisenstadt Steyr:

9 Spiele: 5 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen; 17:9 Tore

Die SCE-Keeper bei den Spielen gegen den SK Vorwärts Steyr in dieser zwanzigjährigen Zeitspanne waren:
Leopold Martinschitz: 4:1, 3:1, 1:1, 3:0, 1:0, 1:2
Ronald Unger: 0:0, 2:3
Thomas Fischer: 2:1

                                                                                             Copyright: Gerhard Tinhof

Eine Studie in Rot-Schwarz-Weiß. Der SCE gegen den LASK.

Wir schreiben das Jahr 2019 (Zeitpunkt, an dem dieser Bericht verfasst wurde). Der LASK sorgt mit seinen guten Leistungen in der österreichischen Bundesliga sowie in der Europa League für Aufsehen. Grund genug, um einen Blick auf die Bilanz des Sportclub Eisenstadt gegen die Linzer Athletiker zu werfen.

Da fällt mir natürlich gleich das Cup-Spiel im September 2000 ein. Es war die zweite Hauptrunde, an der auch die Bundesligisten teilnahmen. Der SCE hatte in der Qualifikationsrunde Leithaprodersdorf nach zwei (!) Anläufen eliminiert und dann Würmla in der ersten Runde des ÖFB-Cups auswärts mit 3:0 bezwungen. Als Belohnung wurde dem SCE der Bundesligist LASK zugelost, der einen schweren Start in die Saison 2000/01 hatte.

Für mich war es das erste Mal, dass ich den LASK zu sehen bekam und ich weiß noch, mit welcher Vorfreude ich durch den Schlosspark hinauf ins Stadion ging. Vom westlichen Parkeingang ging ich am Leopoldinentempel und dem Teich vorbei in Richtung Lindenstadion.
Bei der Westkassa des Stadions angekommen, bezahlte ich Eintritt und auf den paar Metern bevor die mächtige Tribüne voll ins Blickfeld kommt, freute ich mich schon auf den Anblick eines gut gefüllten Lindenstadions … und traute meinen Augen nicht. Niemand – fast niemand – war gekommen!

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Eintrittskarte Cup.jpg

Meine Eintrittskarte vom damaligen Cup-Spiel des SCE gegen den LASK.

Man musste schon sehr großzügig rechnen, um auf die offizielle Zuschauerzahl von 200 zu kommen. Das Cup-Spiel gegen den Bundesligisten – es sollte zudem das allerletzte Pflichtspiel-Aufeinandertreffen des SCE mit einem Team aus der höchsten österreichischen Liga sein – lockte nur den harten Kern in den Eisenstädter Hofgarten, der eine 0:4-Niederlage zu sehen bekam.

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Faksimile: BF Online-Archiv

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Eines der Trikots, die der SCE damals beim Cup-Spiel trug.

In der Historie des SC Eisenstadt nimmt der LASK natürlich auch einen ganz besonderen Platz ein, fand doch das allererste Nationalliga-Spiel des Hauptstadtklubs gegen die Schwarzweißen aus Linz statt. Dabei gab es dasselbe Ergebnis, wie 33 Jahre später im zuvor erwähnten Cup-Duell. Und noch was: Gegen den LASK eröffnete der SCE insgesamt viermal die Punktejagd in Österreichs Fußballolymp! Zwei Eröffnungsspiele gab es gegen Admira/Wacker und je eines gegen Austria Klagenfurt, den First Vienna Football Club 1894, den SK Sturm Graz, gegen die Rapidler, den SV Spittal/Drau, die Wiener Austria sowie gegen den SK VÖEST.

Werfen wir nun einen Blick auf ein paar Partien des SCE gegen den LASK:

LASK vs. SCE 4:0, 19. August 1967
Das erste Nationalliga-Spiel der Burgenländer fand beim Meister von 1965 im Linzer Stadion vor gut und gerne 8.000 Zuschauern statt. Obwohl die SCE-Spieler sich vor dem Spiel vornahmen, gegen die großen Namen, die in der abgelaufenen Saison Rang Vier erreichten, nicht zuviel Respekt zu haben, begannen sie die Partie recht nervös. Der LASK kochte aber auch nur mit Wasser und die Linzer begannen nach fünfzehn erfolglosen Minuten untereinander zu hadern. Doch dann wurde in der 18. Minute Köglberger in klarer Abseitsposition angespielt. Die Fahne des Linesman blieb unten und auch die Pfeiffe von Schiedsrichter Tittl blieb stumm. Köglberger bezwang SCE-Keeper Schorn und schon stand es 1:0 für die Hausherren. In der 25. Minute traf Viehböck volley in die lange Ecke zum 2:0.
Der SCE kam in der 35. Minute zum vermeintlichen Anschlusstreffer, denn nachdem Soleder vor dem Strafraum angespielt wurde und den herauslaufenden LASK-Tormann Harreither überlief und den Ball ins Netz beförderte, verwehrte der Schiedsrichter dem Tor die Anerkennung. Der gute Herr wollte ein Abseits gesehen haben.
Kurz nach dieser Szene brach Komanovits durch und schob den Ball an Harreither vorbei zu Cvitkovic, der den Ball über die Torlinie beförderte. Doch bei dieser Aktion stand Cvitkovic im Abseits und der Schiri gab den Treffer nicht.
In der zweiten Halbzeit kam ein LASK-Verteidiger in den Sturm vor und drosch auf den Ball, der zur Verwunderung aller die Stange streifte und ins Tornetz sprang. Dieser Treffer zum 3:0 brach dem SCE endgültig das Genick. In der 61. Minute sprang der von Sturmberger getretene Ball vom Knie des SCE-Spielers Pogac ins Tor von Hans Schorn.
Der SCE verlor sein Auftaktspiel in der Nationalliga mit 0:4 und zierte sogleich das Tabellenende.

SCE vs. LASK 1:0, 24. Feber 1968
Die Revanche für die Herbstniederlage gelang den in den blauschwarzen Inter-Dressen spielenden Eisenstädtern im Frühjahr 1968.

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SCE LASK 1968

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SCE vs. LASK 0:1, 23. August 1969
Zum Auftakt der dritten Nationalliga-Saison traf der SCE vor knapp 3.200 Zuschauern im Lindenstadion auf den LASK und kassierte nach einer Spielerei zwischen Schorn und Komanovits kurz vor dem Pausenpfiff einen mehr als unnötigen Gegentreffer, der zudem auch noch der einzige des Spieles sein sollte.
Bei diesem Spiel trug der SC Eisenstadt erstmals die Trikots mit der Aufschrift „ROTER HUSAR“ und vor dem Spiel ritten zwei Husaren eine Ehrenrunde um das Spielfeld.

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SCE LASK 1969

Faksimile: BF Online-Archiv

Auf dem Bild ist Burgenlands Leichtathlet des Jahres 1966 – G. Enz – mit dem „ROTER HUSAR“-Dress zu sehen. Jahre später spielte er jenseits des großen Teiches sogar American Football … but that’s a different story.

LASK vs. SCE 1:2, 12. April 1972
Da dieses Spiel an einem Mittwoch stattfand, war die mediale Berichterstattung darüber recht dünn. Die Mannschaft bot jedenfalls eine ausgezeichnete Leistung und konnte die Partie nach einem 0:1-Pausenrückstand noch in einen 2:1-Auswärtssieg drehen. Die SCE Torschützen waren Leskovich in der 69. Minute und Rohrer in der 75. Minute.

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LASK 1972.jpg

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Letter

Ein paar Tage vor dem Spiel erhielt der SCE das übliche Einladungsschreiben des Gegners.

SCE vs. LASK 2:0, 16. August 1980
Nach fünfjähriger Zweitligazugehörigkeit traf der SCE zum Meisterschaftsstart der Bundesliga abermals auf den LASK. Gut 8.000 Zuschauer waren ins Lindenstadion gepilgert, um das Duell mit dem UEFA-Cup-Teilnehmer zu sehen (die Linzer waren 1979/80 hinter der Austria und dem SK VÖEST Dritter geworden).
Held des Tages war Rudi Strobl, der mit seinem Treffer in der 53. Minute und dem zwei Minuten später verwandelten Elfmeter dem SCE einen guten Start in die Saison bescherte.

LASK vs. SCE 6:0, 11. November 1986
Auf dem gefrorenen und teilweise mit Schnee bedeckten Spielfeld des Linzer Stadions ging der SCE sang- und klanglos unter. Das 0:6-Debakel war die höchste Niederlage der Eisenstädter gegen die Linzer Athletiker.

LASK vs. SCE 1:0, 2. April 1986
Im ÖFB-Cup der Saison 1985/86 trafen die beiden Kontrahenten im Achtelfinale aufeinander. Das klingt ehrenwerter als es in Wirklichkeit war, denn die Bundesligisten waren erst im Sechzehntelfinale, also eine Runde davor, in den Bewerb eingetreten. Der LASK bezwang den SV Spittal/Drau mit 6:0 und der SCE setzte sich beim SK Slovan/HAC mit 4:0 durch.
Das Spiel wurde durch ein Tor in der dreizehnten Minute entschieden. Da der Treffer dem LASK gutgeschrieben wurde, war für den SCE der Cup auch schon wieder Geschichte.

Halbwegs Wissenswertes:
• Zwischen dem SCE und dem LASK gab es 34 Bewerbsspiele. Der SCE gewann davon dreizehn Duelle und spielte viermal Remis. Die Linzer blieben in siebzehn Partien siegreich.

• Bis auf ein einziges Mal konnte der SCE am Saisonende nie besser platziert sein als der LASK. In dreizehn Saisonen (1978/79 in der 2. Division) stand der SCE nur 1971/72 vor den Linzern in der Tabelle. Der SCE wurde damals Elfter (24 Punkte), der LASK Zwölfter (mit ebenfalls 24 Punkten) und die Admira, die auch 24 Punkte erspielt hatte, belegte Rang Dreizehn. Nur das „bessere“ Torverhältnis half dem SCE, den LASK (und die Admira) zu überflügeln. Der SCE hatte negatives Torverhältnis von -1, der LASK von -2 und die alte Admira von -8.

• Die höchsten Siege des SCE endeten mit 3:0 Toren, und davon gab es immerhin drei Spiele: 1971/72 gewann der SCE im Lindenstadion mit 3:0; 1973/74 konnte der SCE auswärts in Linz mit 3:0 gewinnen und 1980/81 blieb der SCE auch im zweiten Heimspiel gegen die Athletiker mit 3:0 siegreich.

• Das trefferreichste Remis gab es am 23. August 1974 im Lindenstadion zu sehen. Dabei drehte der SCE zweimal einen Rückstand. Endstand: 2:2.

Längst Vergessenes – Teil I

Tief im Südburgenland liegt auf einer Anhöhe eine Gemeinde, mit dessen Fußballklub der SC Eisenstadt heiße Duelle ausfocht – vor langer Zeit natürlich.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Seine erste Reise nach Großpetersdorf seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unternahm der SCE im Zuge der Qualifikationsrunde zur Landesliga im Sommer 1950. Gleich beim ersten Duell mit den südburenländischen „Widdern“ setzte es eine herbe 0:3-Niederlage, am Ende durfte sich der SCE aber dennoch über den Aufstieg in die oberste Leistungsstufe unseres Bundeslandes freuen. Denn neben den drei Auswärts-Niederlagen reichten drei Heimsiege „auf der Halt“, um den Meistertitel in der 1. Klasse Mitte zu krönen – dabei wurde Großpetersdorf daheim mit 4:0 besiegt.

In der Landesliga wehte dann schon ein anderer Wind, und wehrte sich lange gegen den drohenden Abstieg, dem er aber nicht entgehen konnte. Einer eklatanten Auswärtsschwächte (acht Niederlagen – bei elf Partien) stand eine kaum bessere Heimbilanz (sieben Niederlagen) gegenüber. Ein Heimsieg gelang immerhin gegen Mitaufsteiger SV Großpetersdorf (2:1), auf dessen Anlage man sich aber 1:3 geschlagen geben musste.

Diese Niederlage setzte es in der zweiten Meisterschaftsrunde Anfang September 1950. Die BF berichtete kurz: „Die Hauptstädter, die bereits in den Qualifikationskämpfen in Großpetersdorf geschlagen wurden, mußten dort am Sonntag neuerlich eine Niederlage einstecken. Die Eisenstädter gaben, trotzdem sie nicht komplett antraten, lange Zeit einen ebenbürtigen Gegner ab. Die Schußuntüchtigkeit ihrer Angriffsreihe ließ keine Erfolge zu, obwohl sie nicht minder als die Hausherren dazu Gelegenheit gehabt hätten.“

Im Frühjahr 1951 schauten sich dann gut 200 Zuschauer das Spiel gegen die Großpetersdorfer „auf der Halt“ an. (BF) „Die Landeshauptstädter überraschten am vergangenen Sonntag mit einer ausgezeichneten Leistung und konnten die Mannen um Somlei verdient besiegen. Schon in der ersten Halbzeit dominierten die Platzbesitzer eindeutig, und nur der Schußunfähigkeit ihrer Stürmerreihe ist es zuzuschreiben, daß das Score nicht höher ausfiel. Aus den unzähligen Angriffen der Landeshauptstädter kann Luckenberger die Platzbesitzer in Führung bringen. Eine unnötige Spielerei des Eisenstädter Schlußmannes bringt den Gästen aus Großpetersdorf den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit spielt nur mehr Eisenstadt, doch können ihre Stürmer die unzähligen Torchancen nicht verwerten. Erst ein Elfmeter von Fleck bringt den verdienten Führungstreffer, der für Eisenstadt zwei wichtige Punkte bedeutet. Eine Kritik über beide Mannschaften und auch über den Schiedsrichter ist am Platz. Wenn auch die beiden Vereine mit Steinen auf mich werfen, sportlich war das Verhalten einiger Akteure bestimmt nicht. Besonders die Großpetersdorfer versuchten sich einige Male als Freistilkämpfer. Besonders der rechte Verteidiger gehörte schon in der ersten Halbzeit ausgeschlossen. Auf der anderen Seite war das Zurückzahlten der Fouls von Szövegjado nicht am Platz. Der Schuldtragende an diesen Unsportlichkeiten ist in erster Linie der Schiedsrichter. Durch sein unmögliches Gepfeife erleichterte er den Rowdis [sic.] ihr Benehmen. Mit so einer Leistung, wie Herr Hausl am vergangenen Sonntag das Spiel geleitet hat, ist dem burgenländischen Fußballsport nicht gedient.“

Nach dem Abstieg des SCE gab es aber dennoch ein Eisenstädter Duell mit den Großpetersdorfern, denn die „Elektriker“ des SC NEWAG schafften 1951 den Durchmarsch in die höchste Liga.

Während nun der alte SC Eisenstadt den Wiederaufstieg anstrebte, mischten die Senkrechtstarter des neuen SC NEWAG aus Eisenstadt die Landesliga auf – siehe dazu auch meinen Bericht „Belebende Stromstöße“.
In der vierten Runde gastierte Großpetersdorf in Eisenstadt: (BF) „Nun hat es doch endlich geklappt. Wir wollen es nicht verschreien, aber es hat den Anschein, als ob der Kurzschluß in der Fünferleitung der Elektriker behoben sein dürfte. Die Transferierung Gombas‘ in die MItte, hat sich voll bewährt, da er, wie in alten Tagen, den Goalgetter der Mannschaft war. Er schoß vier herrliche Tore. In der Deckung war Schaden groß in Fahrt, und der gesamte Sturm mit Ausnahme Horvaths hatte einen Formanstieg zu verzeichnen. Die Gäste befanden sich in mäßiger Verfassung, und so war es kein Wunder, daß sie in Grund und Boden gespielt wurden. Erfreulich war die sportliche Art, mit der sie die Niederlage hinnahmen.“

Der SC NEWAG gewann daheim mit 9:1 und beim Auswärtsspiel im nächsten Jahr gelang eine Eisenstädter Prämiere: der erste Auswärtssieg in Großpetersdorf – und das gleich mit 5:1!
(BF) „Vor ungefähr 300 Zuschauern errang Newag einen in diesem Ausmaß verdienten Seig. Die Elektriker stellten eine technisch vorzügliche Elf, die in den Endphasen des Spieles auch noch die gute Kondition in die Waagschale werfen konnten. Es gab in der Mannschaft diesmal keinen Versager, wodurch auch die gute Gesamtleistung zustande kam. Kaiser im Tor spielte diesmal fehlerfrei, und auch seinen Vordermännern, Wohlmuth und Schneider unterliefen keine nennenswerten Schnitzer. Die Halfreihe legte ihr gewohnt gutes Spiel hin, obwohl auf den kranken Palme verzichtet werden mußte. Daß der Sturm seine Sache verstand, beweisen die fünf Tore auf dem gefürchteten Großpetersdorfer Platz. […]
Das Großpetersdorfer Publikum leistete sich allerdings nach dem Spiel Dinge, die vor den Gerichtssaal kommen müssen. Neuberger, der ein Kriegsinvalide ist, wurde niedergetrampelt, und es gelang nicht einmal der Gendarmerie, die Tobenden abzuhalten. […]“

1952/53 spielten dann beide Eisenstädter „Großklubs“ in der Landesliga, das aber nicht gerade besonders gut. Während der SCE eine absolute Katastrophensaison ablieferte, mühten sich der SC NEWAG in den unteren Regionen ab, wo sich auch der SV Großpetersdorf befand.

Daheim auf der Hutweide konnten beide Eisenstädter Vertreter ihre Partien gewinnen: Der SCE gewann mit 5:0 und der SC NEWAG mit 2:0, doch auswärts erwiesen sich die Widder als unzähmbar. Die Elektriker unterlagen mit 2:3 und der SCE ging mit 0:5 unter.

Im Sommer 1953 – wie hinlänglich bekannt sein sollte – wurde die Ehe zwischen dem SC Eisenstadt und dem SC NEWAG vollzogen, und als die Großpetersdorfer wieder in die Landeshauptstadt kamen, wurde das Spiel im neuen Stadion im Schloßpark ausgetragen.
Zuvor kämpfte der „neue“ NEWAG SC Eisenstadt gegen den Auswärtsfluch von Großpetersdorf. Der SCE ging früh in Führung, die von den Hausherren schon bald ausgeglichen wurde, dann gelang den Gästen abermals die Führung, welche aber die Großpetersdorfer bis zur Pause in eine 4:2-Führung zu ihren Gunsten drehen konnten. In der zweiten Halbzeit kam der SCE noch auf 3:4 heran, doch dann zogen die Südburgenländer auf 6:3 davon. Am Ende reiste der SCE mit einer 4:6-Niederlage zurück nach Norden.

Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten im Lindenstadion steckte den beiden Teams im März 1954 noch die lange Winterpause in den Knochen. Es dauerte einige Zeit, bis Fahrt ins Spiel kam. In der ersten Halbzeit sorgten Negrini und Bommersbach für eine 2:1-Führung. Nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag: Negrini, Nemeth und Schwarz stellten rasch auf 5:1. In weiterer Folge lautete der Spielstand nach Toren von Schwarz und Gombas, der zwei Treffer erzielte, 8:1. Steurer steuerte dann noch den zweiten Treffer der Großpetersdorfer bei.

In der Saison 1954/55 gewann der SCE sein Heimspiel sogar mit 9:1, verlor aber erneut auswärts in Großpetersdorf – diesmal mit 0:1.
Am Ende dieser Spielzeit stieg der SV Großpetersdorf ab und kam erst nach zwei Jahren wieder zurück.

Die Meisterschaft 1957/58 beendete der Aufsteiger aus Großpetersdorf sogar als Vizemeister hinter dem ASV Neufeld. Dritter wurde der SC Eisenstadt. In dieser Saison gingen zudem beide Duelle mit den „Widdern“ verloren: Im Lindenstadion unterlag der SCE mit 2:3 und in Großpetersdorf setzte es eine 1:6-Niederlage.

Doch schon in der nächsten Saison drehte sich das Blatt, und die vier Punkte gegen die Südburgenländer nahm der SCE gerne mit auf den Weg zu seinem ersten Landesmeistertitel!

400 Zuschauer fanden sich im Oktober 1958 im Lindenstadion ein und bekamen einen 5:1-Sieg zu sehen.
(BF) „Die Eisenstädter gewannen souverän, wenn sie auch nicht ganz so überzeugend ihre Gegner leerlaufen ließen als in den vorhergegangenen Spielen. In der ersten Halbzeit hatten sie schon ganz schöne Chancen, doch wurden diese nicht verwertet. Es dauerte bis zu 35. Minute, bis etwas geschah. Tschank rasierte den Ball, und Schuch war zur Stelle. Großpetersdorf führt 1:0. In der 40. Minute schoß Varga den Ausgleich, wobei die Großpetersdorfer ein Abseits gesehen haben wollen. Zwei Minuten später war es abermals Varga, der einschoß, uns so ging es in die Pause.
Nach Seitenwechsel kam Varga in der 60. Minute zum dritten Tor. Zwei Minuten später war Völgyes erfolgreich, und den Reigen beschloß Gombas sieben Minuten vor Schluß.“

Das Auswärtsspiel in Großpetersdorf war nicht besonders gut, dennoch gewann der SCE durch ein Tor von Ernst mit 1:0 und stieg am Saisonende in die neu geschaffene Regionalliga Ost auf.
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Faksimile: BF Onlinearchiv

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Nach zwei Saisonen Ostliga-Fußball war der SC Eisenstadt wieder zurück in der burgenländischen Landesliga, die er wieder in eindruckvoller Manier gewann. Auf dem Weg zurück in die Ostliga duellierte er sich 1961/62 auch zum letzten Mal mit den Widdern aus Großpetersdorf.

Das erste Spiel im Herbst 1961 wurde aber noch verschoben, da in Eisenstadt die Feierlichkeiten der 40-Jahr-Feier des Burgenlandes abgehalten wurden. Diese Gelegenheit nutzten ein paar SCE-Spieler zum heiraten.Image may be NSFW.
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Was sonst noch in Eisenstadt geschah:

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Das Spiel wurde am Ende der Herbstmeisterschaft nachgetragen, aber nicht in Eisenstadt sondern auswärts in Großpetersdorf.
Zuvor gewann der SCE am 23. Dezember daheim gegen den SC Parndorf mit 7:0 und im Südburgenland gewann der Herbstmeister souverän, wenn auch knapp, mit 2:1.

Am 15. April 1962 fand dann das allerletzte Spiel zwischen dem SC Eisenstadt und dem SV Großpetersdorf statt.
400 Zuschauer fanden sich im Eisenstädter Stadion ein, und jene, die dem Tabellenführer die Daumen drückten, waren nach den 90 Minuten zufrieden – zumindest mit dem Ergebnis: (BF) „Eisenstadt entledigte sich der Verpflichtung, ohne sich voll auszugeben. Es gab sogar einige ganz schwache Punkte in der Elf. So zeigten diesmal Reinprecht und Varga fast nichts. Krutz schwamm zeitweilig ebenfalls, und von Dunkl sah man zwei Tore und sonst nichts. Sehr brav spielten hingegen die beiden Außendecker. Schüller war keineswegs in Hochform, doch war es besser als Krutz. Im Sturm war Heisler II zweifellos der beste Spieler. Auch Tienwald gefiel.
Bei Großpetersdorf waren die beiden Aufbauhalf einfach nicht da, und darunter litt das gesamte Mannschaftsspiel. Das Innentrio mit den drei Horvath erspiele zwei zwingende Chancen während des ganzen Spieles und vergab sie. Das scheint doch zuwenig zu sein. Die Verteidigung kämpfte verbissen und mit wechselndem Erfolg. Auf jeden Fall hat man Großpetersdorf schon viel stärker in der Landeshauptstadt gesehen als diesmal.“

Die Tore beim 7:0-Erfolg erzielten Heisler II (3), Dunkl (2), Tienwald und Varga.

Die Bilanz gegen die „Widder“:
Der „alte“ SC Eisenstadt gewann von sechs Spielen seine drei Heimpartien und verlor alle drei Auswärtsspiele. Tore: 12:12.

Die Elektriker vom SC NEWAG Eisenstadt gewann von vier Duellen drei und ging nur einmal als Verlierer vom Platz, natürlich auswärts. Tore: 18:5.

Der „neue“ SC Eisenstadt, der Anfangs auch noch NEWAG im Klubnamen trug, traf zehnmal auf die Großpetersdorfer, gewann sechs Spiele und da es auch hier kein Remis gab, gingen vier Partien verloren. Tore 39:22.

Von insgesamt zehn Heimspielen „auf der Halt“ bzw. im Lindenstadion wurden neun gewonnen und von zehn Auswärtsspielen gingen ganze sieben verloren.

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Längst Vergessenes – Teil IV

Vereine, bei denen man nicht auf Anhieb weiß, aus welcher Stadt sie kommen, haben etwas Besonderes an ihnen haften. Vor ein paar Jahren bemühte man vergeblich den alten Schulatlas, um sie im jeweiligen Land zu finden – gilt natütlich auch bei Vereinen, die beispielsweise nach einem Stadtteil benannt sind. Heute muss man – falls man es nicht eh schon weiß – nur mehr kurz im Internet danach suchen.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

„Die Insel“ ist hier natürlich federführend, denn da gibt es beispielsweise neben jenen, die hier bei uns immer schon mit dem Stadtnamen angeführt wurden (z. B. Arsenal [London]) den Crystal Palace FC, den Heart of Midlothian FC, den Port Vale FC, die Albion Rovers, die Raith Rovers, den Saint Mirren FC, die Forest Green Rovers, den Cammel Laird FC sowie die Queens Park Rangers, den Queen’s Park FC und den Queen of the South FC.

Dass die Klubs Crystal Palace und Queens Park Rangers aus London kommen, wird der gut informierte Fußballfan wissen. Es wird ihm – oder ihr – ebenso bekannt sein, dass die „Hearts“ aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh stammen. Bei den anderen genannten Vereinen wird es schon etwas schwieriger:

Port Vale FC = Stoke on Trent
Albion Rovers = Coatbridge
Raith Rovers = Kirkcaldy
Forest Green Rovers = Nailsworth
Saint Mirren FC = Paisley
Queen’s Park FC = Glasgow
Queen of the South FC = Dumfries
Cammel Laird FC = Birkenhead

Ohne Ortsnamen kam lange auch der österreichsiche Fusionsklub Admira-Wacker aus. FC Admira-Wacker Maria Enzersdorf war für die Tabellen der Zeitungen doch etwas zu lang und nach einer weiteren Fusion mit dem VfB Mödling wurde der FC Admira-Wacker Mödling daraus. Doch über Spiele gegen das Fusionsgebilde aus dem SK Admira und dem SC Wacker will ich hier nicht berichten!

Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurück in der Zeit und lauschen dem folgenden Gespräch zwischen zwei Personen, das durchaus im November 1981 stattgefunden haben kann:

Person A (interessierte sich mehr für Tischtennis): „Na, gegen wen spielt denn dein SCE am Wochenende?“
Person B (SCE-Fan): „Gegen Flavia Solva.“
Person A: „Gegen wen?“
Person B: „Flavia Solva“
Person A: „Wos is des? Noch nie gehört!“
Person B: „I glaub‘ die san aus da Steiermork, san im Summa aufg’stieg’n.“
Person A: „Aha! Und? Werd’s gwinna?
Person B: „Jo sicha! Immerhin sind wir Erster und die nur Vorletzter!“

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Blamage

BF-Onlinearchiv: Blamage gegen Flavia Solva!

Das erste Aufeinandertreffen des SC Eisenstadt mit dem Klub, von dem man nicht sofort wusste, wo er daheim ist, endete mit einer 0:1-Niederlage im Lindenstadion. Der aus dem südsteirischen Wagna (bei Leibnitz) stammende Verein mit dem römischen Namen schaffte im Sommer 1981 den Aufstieg in die 2. Division. Als steirischer Meister  gewannen sie die „Gruppe Mitte“ – die Regionalligen ruhten damals – vor dem SV Spittal/Drau und Union Völkermarkt. Im letzten Gruppenspiel kam es zum „Finale“ im Römerstadion. Flavia Solva hatte fünf Punkte auf dem Konto, der SV Spittal/Drau drei. Es stand noch 0:0 als der Trainer der Kärntner (Jagodic) auf das Feld lief und den Flavia-Spieler Ringert mit einem Faustschlag zu Boden streckte. Daraufhin entstand ein „Tumult“ und der Schiedsrichter brach die Partie ab, die ein paar Tage später mit 3:0 für die Steirer gewertet wurde. Somit war der SV Flavia Solva ein Zweitdivisionär und traf in der letzten Herbstrunde auf den Bundesliga-Absteiger SC Eisenstadt.

Kaum 900 Zuschauer waren erschienen, um womöglich den Herbstmeistertitel zu feiern. Das Spiel selbst wurde auf dem tiefen Boden eine Schlammschlacht und die Darbietung der SCE-Spieler erzürnte Trainer, Funktionäre und Publikum. Vidallis Treffer in der 39. Minute blieb das einzige Tor dieses Spiels, denn Sigi Aigner knallte in der 70. Minute den Ball vom Elfmeterpunkt nur an die Stange. Somit wurde die noch ungeschlagene Austria aus Klagenfurt Herbstmeister der 2. Division.

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SCE v Flavia 1981

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 0:1

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SCE v Flavia 1981 II

BF-Onlinearchiv: die üblichen Geldsorgen

Die 30. und zugleich letzte Runde der Saison 1981/82 führte den SCE nach Wagna, wo die Burgenländer unter Umständen sogar noch Meister der 2. Division hätten werden können. Austria Klagenfurt lag nach 29 Runden zwei Punkte vor den Eisenstädter, doch hatten die Austrianer bei einem Torverhältnis von +39 die Nase vorne, denn der SCE hatte „nur“ +32. Wurscht war es allemal, denn durch die Aufstockung der 1. Divison war dem SCE der Wiederaufstieg schon lange sicher.

Nach dem 4:2-Sieg der Austria im Derby gegen den SV St. Veit ging der Meistertitel nach Klagenfurt, doch der Vizemeister aus Eisenstadt wollte sich bei Flavia Solva mit einem Sieg in Richtung 1. Division verabschieden. Es kam natürlich wieder einmal ganz anders:
Beim Pausenpfiff führte das Team vom scheidenden SCE-Trainer Antonin Malatinsky durch zwei Treffer von Erwin Schneider mit 2:0. Vor dem 1:0 in der 21. Minute wurde Hans Schöll schwer vom herauseilenden Flavia-Solva-Keeper gefoult und musste mit Verdacht auf Unterkieferbruch ausscheiden.
Nach der Pause aber das Unfassbare. Der SCE prodzuierte einen Fehler nach dem anderen und gab das Spiel noch aus der Hand. Nach dem Schlußpfiff jubelten die Steirer über einen 4:2-Sieg und der SCE konnte mit der Gewissheit zurück nach Eisenstadt fahren, dass sie dank der beiden Saisonniederlagen gegen den Aufsteiger aus Wagna den Meistertitel vergeigt haben.
SCE-Co.-Trainer Prof. Alfred Eisele kommentierte das Spiel wie folgt: „Nach der 2:0-Führung waren wir eindeutig auf der Siegerstraße, nach dem Wechsel kam dann aber ein unverständlicher Zusammenbruch. Auch durch die übertriebene Härte der Steirer hätten sich unsere Spieler nicht so aus der Fassung bringen dürfen.“

In der Saison 1982/83 mauserte sich Flavia Solva zu einem starken Zweitligisten und wurde nach dem zwölften Platz in der vergangenen Saison sogar Fünfter! Dabei trafen sie sogar auf eine burgenländische Mannschaft, denn der UFC Purbach war aus der Landesliga via die Aufstiegsgruppe in die 2. Division gekommen. Zudem spielte nun auch der SV Spittal/Drau in der zweithöchsten Liga Österreichs – gegen den sie ein Jahr zuvor den Aufstieg gefeiert haben.
Den UFC Purbach fertigten sie daheim nach zwei frühen (7. und 9. Minute) und zwei späten (85. und 89. Minute) Toren mit 4:0 ab.

Am späten Nachmittag des 1. Mai 1983 wurde die Partie UFC Purbach gegen SV Flavia Solva angepfiffen. Dieses Sonntagsspiel lockte ca. 400 Zuschauer an, die sahen, wie die Gäste in der zehnten Minute mit 1:0 in Führung gingen. In der zweiten Halbzeit waren auch gerade zehn Minuten gespielt, als Schmidt zum 1:1 traf. In der letzten Spielminute ertönte ein Pfiff! Dies war aber keineswegs der Schlußpfiff, sondern Schiedsrichter Clermont Pfiff zum Elfmeter – für Flavia Solva. Der Zorn unter den Zuschauern kochte nun hoch und nachdem Kasper zum 2:1 für die Steierer verwandelte, gab es kein Halten mehr. Der Schiedsrichter musste mit Polizeischutz vom Spielfeld gebracht werden.

1983/84 rutschte Flavia Solva etwas in der Tabelle ab und wurde am Ende Neunter. Dabei befanden sie sich aber nie wirklich in Abstiegsgefahr, denn durch die Auflösung des Erstdivisionärs Union Wels sowie dem freiwilligen Abstieg des SC Neusiedl/See ins burgenländische Unterhaus musste nur ein Zweitdivisionär absteigen, was dem ASK Salzburg vorbehalten war.

In der Saison 1984/85 schaute es dann schon ganz anders aus, denn es wurde wieder einmal kräftig im österreichischen Fußball reformiert. Von nun an sollte die „Zwölferliga“ samt Play-Off-Gruppen das Maß aller Dinge sein. Das hieß, dass es gleich elf Zweitdivisionäre in die Regionalligen bzw. Landesverbände absteigen mussten.
Der Meister durfte sich zu den elf in der 1. Division verbliebenen Vereinen gesellen und nur die auf den Rängen Zwei bis Fünf liegenden Klubs würden auch 1985/86 in der 2. Division spielen.

Für Flavia Solva sollte es die erfolgreichste Saison der Klubgeschichte werden, in der sie nur ganz knapp den Aufstieg in die 1. Divison verpassten. Dabei trafen sie auch wieder auf ein burgenländisches Team, denn die SV Oberwart war nun in der 2. Division vertreten.

In der 15. Runde empfing Flavia Solva die Oberwarter und siegte glatt mit 4:0. Die 3.000 Zuschauer (!) freuten sich dabei nicht nur über einen weiteren hohen Sieg ihrer Mannschaft, sondern auch über den Gewinn der Herbstmeisterschaft. Der SV Flavia Solva wurde mit einem Punkt Vorsprung auf den Kremser SC sowie zwei Punkte vor dem SAK 1914 Herbstmeister 1985!
Obwohl sie gleich in der ersten Frühjahrsrunde den SAK 1914 daheim mit 2:1 besiegten, ließen sie den ein oder anderen Punkt auf dem Weg zum Ziel liegen.
In der vorletzten Runde gewann Flavia Solva daheim gegen den I. Simmeringer SC mit 4:0 und im Verfolgerduell gewann der Kremser SC gegen den SAK 1914 mit 2:1. In der Tabelle hatte Flavia Solva nun die Führung übernommen und führte mit einem Punkt vor dem SAK 1914 und drei Punkte vor dem Kremser SC. Während die Salzburger in der letzten Runde daheim gegen den USV Taxham-Salzburg spielten mussten, stand für die Steirer das Auswärtsspiel in Oberwart, die zuvor beim USV in Salzburg 6:1 gewannen, auf dem Programm.

Das Oberwarter Inform-Stadion platzte bei knapp 3.850 Zuschauern aus den Nähten. Gut 2.000 Zuschauer kamen dabei aus der Südsteiermark, um den größten Tag der Vereinsgeschichte zu feiern… es sollte aber ein trauriger Tag werden.

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Oberwart v Flavia

BF-Onlinearchiv: Volles Haus in Oberwart.

Vom Anpfiff weg war der Tabellenführer tonangebend, die Oberwarter beschränkten sich aufs Kontern und versuchten, den Spielfluß der Gäste so früh wie möglich zu stören. Torlos ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel knallte Leo Weiß den Ball nach einem Freistoß an die Latte des Oberwarter Gehäuses, doch dann wurde innerhalb von nur drei Minuten das Schicksal von Flavia Solva besiegelt. In der 56. Minute gelang Hugo Grandits das 1:0 und in der 59. Minute erhöhte er sogar auf 2:0 für die SVO. Der anschließende Sturmlauf der Steirer hatte nur mehr das 1:2 durch Gudelj aus einem Elfmeter zur Folge. Flavia Solva verlor das Match und der SAK 1914 krönte sich nach dem 2:0 gegen den USV zum Meister der 2. Division und stieg in die Bundesliga auf.

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Oberwart v Flavia II

BF-Onlinearchiv: SV Oberwart vs. Flavia Solva 2:1

1985/86 belegte Flavia Solva im Grunddurchgang der 2. Division den neunten Platz und musste nun im „Unteren-Play-Off“ um den Klassenerhalt spielen. Als Fünfter in dieser Gruppe gelang der Verbleib in der 2. Division. Absteigen mussten die SV Schwechat, der FavAC und der Villacher SV.

In der nächsten Saison belegten sie im Grunddurchgang Rang Sieben und im „Unteren-Play-Off“ Platz Drei.

Im Herbst 1987 traf dann auch wieder der SC Eisenstadt auf Flavia Solva. Finanziell und sportlich schwer gezeichnet hatte der SCE der 1. Division via „Mittleres-Play-Off“ lebewohl sagen müssen und in der 2. Division war das Leben auch nicht gerade leicht. Nach drei sieglosen Runden (ein 0:0 daheim gegen Vorwärts Steyr brachte immerhin einen Punkt) begrüßte der SCE den SV Flavia Solva im Lindenstadion. Die Steirer hatten nach zwei 0:3-Niederlagen gerade erst gegen Vorwärts Steyr den ersten Punkt geholt.

 

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Das Kellerduell fand vor kaum 350 Zuschauern statt. Der SCE begann elanvoll, doch dann stockte der Motor. Nam dem Seitenwechsel brachte Ruben Plaza frischen Wind in die Partie und die Schlußoffensive sicherte dem Absteiger den ersten vollen Erfolg in der neuen Saison. Matthias Bleyer erzielte acht Minuten nach seiner Einwechslung das Goldtor (78.).

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SCE v Flavia 1987 III

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 1:0

Als sich die beiden im Oktober 1987 zum Rückspiel trafen, hatte sich an der Tabellensituation nicht viel geändert. Eisenstadt war Letzter, Flavia Solva punktegleich Vorletzter. Zudem hatte der SCE gerade sein Heimspiel gegen Austria Salzburg mit 1:4 verloren, was folgende Headline nach sich zog:

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SCE v Flavia 1987 VI

BF-Onlinearchiv

 

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Nach 68 Fouls, acht gelben und zwei roten Karten sah es für den SCE noch schlimmer aus, denn Flavia Solva gewann dieses harte Nachzüglerduell mit 3:0! Der Auftakt fand in der zehnten Minute statt, als der kommende SCE-Spieler und SCE-Trainer Ilija Sormaz ein reguläres Tor erzielte. SCE-Keeper Ronald Unger konnte den Ball erst hinter der Linie bändigen, dennoch wollten es ein paar SCE-Spieler anders gesehen haben. Es wurde heftig protestiert und anschließend wurde im Römerstadion der „Holzhackermarsch“ geblasen. Der Höhepunkt: Die Ausschlüsse von Michael Leeb (62.) und Ruben Plaza (65.). Danach gelangen Ilija Sormaz noch zwei Treffer.

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Flavia v SCE 1987

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 3:0

Als der Grunddurchgang zu Ende ging, lag der SCE an vorletzter Stelle und Flavia Solva mit einem Punkt mehr auf Rang Neun. Somit ging es für beide ins „Untere-Play-Off, wo vierzehn Spiele zur Verfügung standen, um den Verbleib in der 2. Division zu sichern.
Für den SCE war aber schon bald klar, dass dies eine sehr, sehr schwere Aufgabe werden würde.
In der zweiten Play-Off-Runde ging es im März 1988 wieder nach Wagna, nachdem der Auftakt mit 0:3 in Kapfenberg verloren ging. Nach der Niederlage in der Obersteiermark gab es aber auch in der Südsteiermark abermals nichts zu holen. SCE-Keeper „Löwe“ Horvath musste zweimal hinter sich greifen. Der SCE verlor mit 0:2!

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Flavia v SCE 1988.jpg

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 2:0

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Flavia v SCE 1988 II

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 2:0.

Vor dem Rückspiel im Mai 1988 sah es für den SC Eisenstadt gar nicht gut aus. Das Heimspiel gegen den Kapfenberger SV endete vor 250 Zuschauern 1:1. Der Rückstand auf das rettende Ufer betrug vier Punkte, durch das miserable Torverhältnis sogar fünf Punkte. Bei nur mehr fünf verbleibenden Spielen, eine schier aussichtslose Situation.

Bei der abgehaltenen Generalversammlung wurde der Vorstand sogar ermächtigt, bei einem Abstieg eine Spielgemeinschaft – entweder mit Mattersburg oder Oberpullendorf – einzugehen…

Das Heimspiel gegen Flavia Solva war ein Schicksalsspiel, denn bei einem Sieg und einer Niederlage von Kufstein gegen Spittal/Drau wäre es in den restlichen Spielen durchaus möglich, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.

Kufstein gewann jedenfalls mit 1:0 und nach dem Schlußpfiff im Lindenstadion war es amtlich: Die Bundesliga war Geschichte!
Kaum 150 Zuschauer kamen zum Duell mit Flavia Solva in den verregneten Schloßpark. Der SCE hatte bereits resigniert, hätte die Partie aber durchaus gewinnen können. Hätte! Tat es aber nicht. Scheucher brachte die Gäste in der 14. Minute in Führung, dann vergab Hannes Marzi vom „Fünfer“ und kurz vor dem Pausenpfiff vergab Mari einen Elfmeter. Sein Schuß fiel zu schwach aus und Flavia-Solva-Schlußmann Krenn hatte keine Mühe.
In der 55. Minute gelang dem SCE dann dennoch der Ausgleich – Vargek traf zum 1:1. Es gab aber kein happy end mehr, denn Jurtin erzielte in der 72. Minute das 2:1.

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SCE v Flavia 1988

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 1:2

Flavia Solva gewann dann auch noch die vier restlichen Spiele und beendete das „Untere-Play-Off“ auf Rang Zwei, während der SCE in den übrigen Spielen dreimal ungeschlagen blieb (zwei Siege, ein Remis, eine Niederlage), aber als Sechster nach 1970 wieder in die Regionalliga Ost absteigen musste.

Die Bilanz des SCE gegen Flavia Solva aus Wagna ist nicht gerade berauschend ausgefallen. Von den sechs Partien konnte das einstige burgenländische Fußball-Flaggschiff nur eine einzige gewinnen, fünf Spiele endeten mit durchaus empfindlichen Niederlagen. Dabei erzielte der SCE vier Tore und kassierte zwölf Gegentreffer.

 

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© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com


Längst Vergessenes – Teil V

Eines schönen Abends gönnte ich mir ein Glaserl Wein. Als ich den edlen Tropfen genoss, fiel mein Blick auf das Etikett der Flasche, auf dem der Herkunftsort GOLS angegeben war. Blitzschnell stellte ich mir die Frage: „Wie hat der SCE eigentlich gegen Gols gespielt?

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Nicht ganz so schnell startete mein Computer. Doch als er die Herausforderung des „Hochfahrens“ gemeistert hatte, öffnete ich sofort meine SCE-Datenbank, selektierte „Gols“ und hatte diese keineswegs lebenswichtige Information auf dem Bildschirm, um sie genauer zu studieren. Beim Anblick der Datensätze war „kompliziert“ das erste Wort, das mir sofort eingefallen ist! Bei den Vereinsnamen habe ich nämlich gleich vier verschiedene Einträge in der Datenbank hinterlegt.

Um das Komplizierte zu vereinfachen, muss ich an dieser Stelle kurz auf die Geschichte des Fußballsports in Gols näher eingehen – sofern mir das denn gelingen sollte und ich dabei nicht einen Fehler begehe, der einem Außenstehenden durchaus passieren kann.

Also: 1946 wurde in der Weinbaugemeinde Gols der Sportclub wiederbelebt, der schon in den Dreißigerjahren dem runden Leder nachgejagd war. Für ein paar Jahre war der SC Gols alleine im Ort. Doch 1954 bekam der Sportclub Konkurrenz, denn da wurde der ASKÖ Gols gegründet. Nun gab es auch in Gols zwei Sportvereine, wie es im Seewinkel ja keine Seltenheit war und heute in Pama immer noch ist.

Der politische Zwist spiegelte sich eben auch in den Vereinen wider. Der „rote“ ASKÖ Gols betrat die kleine burgenländische Fußballbühne, woraufhin aus dem SC Gols der Unions-Fußballclub (UFC) Gols wurde, der dem „schwarzen“ Dachverband angehörte.

Nachdem die beiden Nachwuchsmannschaften 1981 zusammengelegt wurden, taten dies 1981 auch die beiden Vereine. Der ASKÖ Gols änderte seinen Vereinsnamen auf Sportverein Gols und der UFC Gols trat dem SV Gols bei.
Dies war in dieser Reihung notwendig, damit der neue Verein in der 2. Liga Nord bleiben konnte, denn die damals „bessere“ Mannschaft hatte der ASKÖ Gols. Der UFC war eine Liga tiefer – in der 1. Klasse Nord – angesiedelt.

In der Saison 1978/79 spielten beide Golser Vereine zum letzten Mal in derselben Liga – und zwar in der 1. Klasse Nord. Das letzte Ortsderby fand im Mai 1979 statt, das der ASKÖ vor gut 400 Zuschauern mit 3:2 gewann. Das vorletzte Derby gewann der ASKÖ übrigens im Herbst 1978 mit 2:0.

Der Sportclub Eisenstadt traf erstmals im Rahmen der Meisterschaft 1951/52 auf den Sportclub Gols. Dies geschah in der „1. Klasse A“, denn dorthin war der SCE eben erst aus der burgenländischen Landesliga abgestiegen. Die Auslosung reihte diese Paarung in die zehnte und somit vorletzte Runde, die am 11. November 1951 zur Austragung gelangen sollte.

Als es endlich soweit war, reiste der SCE als Außenseiter nach Gols, denn der SC Gols lag an zweiter Stelle (hinter Parndorf und vor den beiden Klubs aus Frauenkirchen), während der SCE von seinen bisher acht gespielten Partien vier gewinnen konnte und vier verloren hatte, somit im Mittelfeld herumtümpelte.

Die „BF“ berichtete von diesem Spiel: „Dasselbe, das über das Zillingtaler Sportpublikum zu sagen war, gilt auch für die Golser Fanatiker. Den Zuschauern in Gols dürfte der gute Wein in den Kopf gestiegen sein, da es immer wieder zu Exzessen von Betrunkenen kommt. Der Golser Vereinsleitung wäre zu empfählen, die Zuschauer an Ketten zu schmieden, um Auswüchse, die nur Schaden für den Verein bringen, hintanzuhalten. Eisenstadt, das mit etlichen Ersatzleuten antreten mußte, konnte gut gefallen und vor allem der linke Flügel mit Ehrenreiter und Nemeth zeigte erlesenste Fußballkunst. Fleck als Mittelläufer war der ruhende Pol, aber auch Wagenhofer im Tor begeisterte. (…) Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernimmt Eisenstadt das Kommando und gibt es erst in der letzten Viertelstunde ab. Fleck wurde von den Zuschauern geschlagen, als er in der Outlinie ausrutschte und stürzte. Schiedsrichter Schulz war nicht immer sattelfest und wurde von den Zuschauern ebenfalls bedroht.“

Nachdem es zur Pause 1:1 stand, gewann der SCE dieses Spiel mit 4:3! Ach ja, die Partie Zillingtal gegen Wimpassing wurde nach einem Platzsturm des im Bericht erwähnten „Zillingtaler Sportpublikums“ abgebrochen.

Im Juni 1952 fand das Rückspiel unter total umgekehrten Voraussetzungen statt. Der SC Eisenstadt war zwei Runden vor dem Ende der Saison praktisch Meister und somit Aufsteiger in die Landesliga. Der SCE hatte vier Punkte Vorsprung und ein weitaus besseres Torverhältnis gegenüber Verfolger UFC Frauenkirchen. Der SC Gols hingegen war im oberen Mittelfeld der „1. Klasse A“ einzementiert.

Mit dem 4:0-Sieg gegen Gols (noch „auf der Halt“) entledigte sich der SCE aller Rechnereien und holte sich den Meistertitel: (BF) „Der Meister der 1. Klasse A hat sich von der Niederlage gegen Feuerwehr [ein Testspiel, das gegen die Wiener mit 1:6 verloren ging] überraschend schnell erholt und fertigte Gols überaus sicher ab. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste noch einigermaßen die Kraft, das Spiel nicht total einseitig werden zu lassen, während sie in der zweiten Halbzeit kaum über die Mittellinie hinauskamen. Der beste Spieler auf dem Platz war der Tormann der Gäste, der unglaubliche Bälle meisterte. Die Spieler waren alle im Strafraum versammelt, so daß es den Stürmern des SC sehr schwer fiel, durch das Gewirr von Beinen den Ball bis ins Tor zu bringen.“

Hier trennten sich die Wege der beiden Klubs für ein paar Jahre. Diese beiden Partien waren allerdings nicht die ersten Meisterschaftsspiele von Teams aus Eisenstadt und Gols. Nein, schon in der Saison davor traf der SC Gols auf die „Durchmarschierer“ des SC NEWAG Eisenstadt, der schon bald ein wichtiger Partner des „alten SCE“ werden sollte.

Im Oktober 1950 sollte das Spiel der achten Runde in Eisenstadt ausgetragen werden. Der SC NEWAG lag in Lauerstellung auf Rang Vier und Gols an drittletzter Stelle. An diesem Tag warteten die Spieler, Funktionäre und Zuschauer des SC NEWAG allerdings vergebens auf die Golser, denn die kamen einfach nicht. Das Spiel wurde später vom BFV mit 3:0 strafverifiziert.

1951 reiste der SC NEWAG als Tabellenführer nach Gols: (BF) „Der Spitzenreiter der 1. Klasse, die Elektriker aus der Landeshauptstadt, hatte es sehr schwer, gegen den Platzbesitzer siegreich zu bleiben. Die Golser waren in der Wahl der Mittel nicht zimperlich, so daß zeitweise ganz schön geholzt wurde. Ein Glückschuß von Gombas brachte die Elektriker in der ersten Halbzeit in Führung. Die zweite Spielhälfte war zeitweise ausgeglichen, doch änderte sich nichts mehr am Halbzeitergebnis. Die Elektriker konnten trotz des Sieges nicht überzeugen.“ … und wurden schließlich Meister und stiegen in die Landesliga auf.

In jenen Jahren, als zwei Vereine in Gols nebeneinander existierten, gastierte der inzwischen im österreichweiten Fußball tätige SCE als Testspielpartner in der Weinbaugemeinde.

Im August 1974 trat der SC Roter Husar Eisenstadt gegen eine kombinierte Mannschaft der beiden Golser Vereine an und gewann glatt mit 11:0: (BF) „Mit gekonnten Spielzügen und schönen Toren warteten die Roten Husaren in Gols auf, die recht zahlreich erschienenen Zuschauer kamen jedenfalls auf ihre Rechnung. Die Kombination ASKÖ/UFC Gols gab einen überaus fairen Trainingspartner ab, konnten aber dem Bundesligaklub keinen ernstlichen Widerstand leisten. Romes und Strebele (3), Wetscher und Nuske (2) und Rohrer schossen die Tore.“

Im Jahr darauf spielte der SCE beim UFC Gols und gewann mit 4:1.

Nach dem Abstieg aus der 2. Division traf der SC Eisenstadt in seiner zweiten Ostliga-Saison auf den SV Gols, der als Aufsteiger auch gleich die Landesliga gewann und nun in der Regionalliga tätig war.

Das erste Aufeinandertreffen endete torlos. Die Saison 1989/90 war für den SCE eine äußerst turbulente Spielzeit mit einigen Streitereien und ganz besonderen Schmankerln, die ich vielleicht auch einmal aufarbeiten werden.

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Gols 1989.jpg

BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 0:0

Das Rückspiel lief schon besser für den SCE:

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Gols 1990.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 4:0

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Gols 1990 b.jpg

BF-Onlinearchiv

Beide Vereine schafften ganz knapp den Klassenerhalt in der Regionalliga Ost 1989/90. Am Ende der nächsten Meisterschaft trennten sich allerdings die Wege, denn der SCE konnte sich nur auf den vorletzten Rang platzieren (wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem SK Slovan-HAC und dem FAC-Viktoria).

In der achten Meisterschaftsrunde der Saison 1990/91 gelang dem SV Gols sein erster Sieg gegen den SC Eisenstadt:

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Gols 1990c.jpg

BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 1:0

Im Frühjahr 1991 gelang dem SCE die Revanche, dank derer die Landeshauptstädter wieder Anschluss ans Mittelfeld fanden. Wie wir inzwischen wissen nützte es am Ende aber auch nichts.

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Gols 1991.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:0

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Gols 1991b.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:0

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Gols 1991c.jpg

BF-Onlinearchiv

Die beiden letzten Aufeinandertreffen zwischen dem SC Eisenstadt und dem SV Gols fanden in der Saison 1995/96 statt. Allerdings nicht mehr in der Ostliga, sondern in der Burgenlandliga. Der SCE reiste mit zehn Siegen aus den ersten zehn Spielen als überlegener Tabellenführer ins Golser Volksfeststadion, wo es eine ordentliche Überraschung gab:

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Gols 19995.jpg

BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 2:1

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Gols 1995 b.jpg

BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 2:1

Diese Niederlage hielt den SCE-Express aber nicht entscheidend auf. Der SCE steuerte zielstrebig seinem vierten Landesmeistertitel entgegen.

Im Mai 1996 sollten die beiden Klubs zum letzten Mal im Ligabetrieb aufeinandertreffen (in den Neunzigern gab’s zumindest noch drei Testspiele, von denen der SCE eines und die Golser zwei gewinnen konnten). Der aus Belgien gekommene Ungar Istvan Balogh erzielte in diesem Duell das letzte SCE-Tor gegen die Golser. Das Spiel endete mit einem 1:1-Remis und am Ende dieser Saison krönte sich der SCE zum burgenländischen Landesmeister.

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Gols 1996.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:1

Die ewige Bilanz im Meisterschaftsbetrieb:
SC Gols: 2 SCE-Siege, 8:3 Tore.
SV Gols: 2 SCE-Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen, 7:4 Tore

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

. . . Sendepause . . .

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Well done! You have discovered this hidden but still useless – and pointless – message. Congrats!

Auf Albrechts Felde

Eine alte Weisheit besagt: „Fußballvereine kommen und gehen.“ An so manchen einst existenten Fußballverein des Burgenlandes – wie auch an den SCE – erinnert man sich kaum noch. Auf einen solchen Klub bin ich beim Zusammentragen von diversen Daten über den Sportclub Eisenstadt gestoßen, und kann nicht ohne über ihn zu berichten weitermachen. Daher schnell die Kategorie „nicht uninteressant“ kreiert und schon ging’s los:

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Der Verein, um den es sich handelt, ist keiner, der innerhalb eines der vielen Dörfer des Burgenlandes beziehungsweise in einer der wenigen Städte des jüngsten Bundeslandes Österreichs gegründet wurde. Nein, rund um den Vereinssitz erstreckten sich damals und heute kilometerweit Felder.

An jenem Flecken befand sich einst (vor ein paar hundert Jahren) der Ort Habendorf, wo dann ein typisch burgenländischer äh ich meine deutsch-westungarischer Meierhof entstand. Das Land wechselte im Laufe der Jahrhunderte die Besitzer. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Erzherzog Albrecht Besitzer des Landgutes, von dem der Flecken im Seewinkel auch den Namen erhielt: Albrechtsfeld.

Überspringen wir nun ein paar Jahre: 1955 gründete der Gutsbesitzer seinen eigenen Fußballklub und trat dem ASKÖ sowie dem BFV bei und schon im Juni wurde der eigene Sportplatz auf dem Gutshof feierlich eröffnet: (BF) Platzeröffnung in Albrechtsfeld. Der ASKÖ Albrechtsfeld eröffnete am vergangenen Sonntag in feierlicher Form seinen neuen Sportplatz. Dieser junge Verein, der sich der besonderen Betreuung des ASKÖ-Landefachwartes Dallos erfreut, hat in mühevoller Arbeit in kurzer Zeit ein großes Werk geschaffen. Der Verein gleicht einer großen Familie. Unter den Ehrengästen befand sich der ASKÖ-Landessektetär Hubka und der Gutsdirektor. In einem Fußballspiel wurde Weiden mit 4:0 geschlagen. Auch die zweite Mannschaft konnte mit 4:0 erfolgreich bleiben. Die Erfolge der jungen Elf lassen aufhorchen und man kann mit Spannung die weitere Entwicklung des Vereines abwarten.

Wie sah es damals zur Geburtsstunde des ASKÖ Albrechtsfeld im rot-goldenen Fußball aus?
Albrechtsfeld gehört zum Gemeindegebiet von Andau, dessen Heimverein in der 1. Klasse Nord gerade erst Halbturn mit 4:2 besiegte und in der Liga auf Rang Fünf – also im Mittelfeld – lag. Der beste Fußballklub des Burgenlandes – jener aus Siegendorf – kämpfte in der Staatsliga B um den Klassenerhalt und das beste Team des Seewinkels – der UFC Frauenkirchen – lag in der Landesliga auf Platz Vier, musste aber gerade erst beim NEWAG-SC Eisenstadt eine ordentliche 3:9-Klatsche hinnehmen und das vorangegangene Heimspiel gegen den SC Parndorf wurde beim Stand von 0:1 abgebrochen, da Frauenkirchner „Fans“ den Schiedsrichter gewürgt und herumgestoßen haben.

Zwei Wochen später waren dann im Burgenland alle Entscheidungen gefallen: Siegendorf schaffte als Achter den Klassenerhalt in der Staatsliga B. In der Landesliga vergeigte der NEWAG-SC Eisenstadt am letzten Spieltag den Meistertitel, verlor er doch daheim gegen die Mattersburger mit 1:3, wodurch sich der SC Oberwart zum Meister krönte, denn die besiegten Schattendorf mit 4:1.
Die Nummer Eins des Seewinkels – der UFC Frauenkirchen – wurde Sechster und der SC Nickelsdorf hatte die Chance im nächsten Jahr Landesliga-Luft zu schnuppern. Doch vorher musste der Meister der 1. Klasse Nord-A noch gegen den Meister der 1. Klasse Nord-B, den ASV Stinkenbrunn (heute Steinbrunn, falls das wer nicht wissen sollte), um den Aufstieg in die Landesliga kämpfen.

Indes reisten die Albrechtsfelder in die Heimat ihres Patenonkels, des Herrn Dallos, nach Neufeld, um sich mit dem Landesligisten zu messen. Die Hausherren führten schnell mit 3:0, doch dann drehte der Neuling in Burgenlands Fußball auf und kam auf 2:3 heran. Bis zum Pausenpfiff musste Neufeld ordentlich auf der Hut sein, um nicht noch den Ausgleich zu kassieren, doch nach dem Seitenwechsel wichen die Kräfte bei den Seewinklern, die am Ende mit einer 2:10-Packung nach Hause fuhren.

Die entscheidenden Spiele waren dann schon bald ebenfalls Geschichte und nach einer 1:9-Niederlage in Stinkenbrunn war der 4:2-Sieg im Hinspiel für die Nickelsdorfer nicht mehr viel wert. Frauenkirchen (und zwar der schwarze UFC) war auch weiterhin alleiniger Platzhalter im Seewinkel, wo nun aber auch der ASKÖ Albrechtsfeld mit dem Fußballspielen in Mitten des alt ehrwürdigen Landgutes begann.

Auf die Albrechtsfelder warteten in der 2. Klasse A Nord Absteiger Gattendorf, Titelverteidiger Pama, Neudorf, Tadten, Apetlon, Wallern, St. Andrä, der ASKÖ Gols, der UFC Kittsee, Pamhagen, Deutsch Jahrndorf sowie drei weitere Neulinge: Podersdorf, Illmitz und Weiden.

1955/56 trug zudem der ASKÖ zum zweiten Mal seinen eigenen Cup-Bewerb aus, dessen erster Sieger natürlich die übermächtigen Rothemden aus Siegendorf waren, die dadurch ein Freilos in der ersten Runde erhielten, in der die Albrechtsfelder die Verbandsgenossen aus Gols zugelost bekamen (doch davon wurde überhaupt nicht berichtet).

Bevor es aber mit den Pflichtspielen los ging, wurde noch fleißig getestet und so kam es auch gleich zum ersten „Derby“ mit dem FC Andau, der damals schon seit 25 Jahren existierte.
Der Neuling überraschte die Andauer und führte schon mit 2:0, als sich die „alt Eingesessenen“ der drohenden Schmach bewusst wurden und nach 90 Minuten mit 6:3 gewann.

Am 28. August 1955 war es dann aber endlich soweit: Das erste Meisterschaftsspiel fand statt, und das auch gleich daheim auf dem Gutshof. Gegner war der UFC Tadten, der sich als weit erfahrener erwies und die tapfer und verbissen kämpfenden Hausherren 4:2 besiegte.
Das erste Auswärtsspiel führte Albrechtsfeld dicht ans Ostufer des Neusiedler Sees, denn dort liegt ja der Sportplatz des UFC Poderdorf. Die Seeluft hat den Gästen sichtlich gut getan, besonders ihr Stürmer Kappel war nicht zu halten und erzielte fünf der sechs Tore. Presseller steuerte den anderen Treffer zum 6:2-Erfolg bei.

In der für damalige Verhältnisse ziemlich großen Liga – denn 14 Vereine umfasste beispielsweise die Staatsligen A und B sowie die Landesliga – ließ sich der Neuling natürlich auch von erfahrenen Leuten helfen, um nicht in der Jungfernsaison als Kanonenfutter zu enden.

So wurden sie vom Neufelder Toni Dallos trainiert – siehe Bild (Quelle: BF-Onlinearchiv) – und der Erfolg stellte sich rasch ein. Beim zweiten Heimspiel ihrer Geschichte besiegten sie den UFC Kittsee mit 6:2!

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AF 1

Das nächste Auswärtsspiel fand beim Titelverteidiger – dem SK Pama – statt, der in den Aufstiegsspielen gescheitert ist und deshalb auch in dieser Saison „zweitklassig“ war. Beim Meister fand jedenfalls die Sensation der vierten Runde statt, denn Albrechtsfeld gewann das Spiel mit 3:1 und lag nun schon auf Rang Drei. Wallern führte ohne Punkteverlust vor 1. Klasse-Absteiger Gattendorf.

Die hohe Spielkunst des Neulings musste dann auch der ASKÖ Gols zur Kenntnis nehmen und verließ den Gutshof mit einer 0:3-Niederlage.
Auf dem Albrechtsfeld wurde fleißig geerntet – neben Getreide, Mais usw. eben auch Punkte.

Gestoppt wurde der Erfolgslauf in der sechsten Runde in Pamhagen, wo es gegen die noch immer unbesiegten Hausherren eine 1:4-Niederlage zu verdauen gab.
Einen wahren Torregen bekamen die Zuchauer beim nächsten Heimspiel der Albrechtsfelder zu sehen. Zu Gast war Absteiger Gattendorf, der nach einem 1:2-Pausenrückstand das Spiel mit 5:4 gewinnen konnte. Der Abwärtstrend hielt auch in Deutsch Jahrndorf an, wo die Stürmer vom Albrechtsfeld die besten Chancen ungenützt ließen und es dadurch eine 1:4-Niederlage setzte. Nach acht Runden hatte man nun vier Siege und vier Niederlagen auf dem Konto.

Die schwarze Serie hielt aber noch an: Auch gegen Weiden musste man sich – trotz eines gehaltenen Elfmeters – auf der eigenen Anlage geschlagen geben (2:4). Die fünfte Niederlage en suite wurde dann in St. Andrä (0:2) verzeichnet und falls sich die Illmitzer Hoffnungen gemacht haben, ihr mageres Punktekonto auf dem Albrechtsfeld aufbessern zu können, dann haben sie sich getäuscht. Die Gastgeber bewiesen, dass sie das Fußballspielen noch nicht verlernt haben und gewannen klar mit 5:1.
Ihre erste Punkteteilung erreichten die Albrechtsfelder auswärts in Wallern (1:1) und in der letzten Runde der Herbstmeisterschaft wurde der SC Apetlon daheim mit 4:3 bezwungen werden.
Herbstmeister wurde Neuling Weiden (siehe Bild) vor Titelverteidiger Pama und Absteiger Gattendorf. Die Albrechtsfelder belegten nach dreizehn Spielen Platz Siegen.

Der Rückrundenstart musste wegen heftiger Schneefälle verschoben werden und als dann endlich gespielt werden konnte musste die Partie zwischen Tadten und Albrechtsfeld in der Pause – beim Stand von 1:1 – abgebrochen werden, da es zu stark regnete!

Die ersten Frühjahrsergebnisse des ASKÖ Albrechtsfeld:
Albrechtsfeld v Pama 0:2
ASKÖ Gols v Albrechtsfeld 1:2
Albrechtsfeld v Pamhagen 0:1
Gattendorf v Albrechtsfeld 6:2
Albrechtsfeld v Deutsch Jahrndorf 4:2

Dann kam das Heimspiel gegen Podersdorf, das ein recht dramatisches wurde. Da der Verbandschiedsrichter einfach nicht zum Spiel erschien, übernahm ein Podersdorfer die Funktion des Unparteiischen. Sekunden vor dem Spielende, beim Stand von 3:2 für Albrechtsfeld, gab der Laienschiedsrichter einen Elfmeter für „seine“ Podersdorfer, woraufhin die den Hausherren zuordenbaren Zuschauer auf das Spielfeld stürmten und das Spiel abgebrochen wurde. Somit hat sich Albrechtsfeld auch in die schier unendliche Liste der Spielabbrüche im burgenländichen Fußball eingetragen.

Beim Tabellenführer und wohl kommenden Meister der 2. Klasse A Nord – dem UFC Weiden – gab es eine 2:3-Niederlage und danach teilte man sich mit St. Andrä die Punkte (1:1), ehe es in Illmitz eine 1:3-Niederlage zu verzeichnen gab.

Einen überraschenden und deshalb um so wertvolleren 1:0-Sieg konnten die Albrechtsfelder gegen Wallern erringen, denn schon eine Woche später wurde die Zahl der Niederlagen auf dreizehn erhöht – sie verloren nämlich in Apetlon mit 1:3.

Nun stand noch das Nachtragsspiel gegen Tadten auf dem Programm, welches mit 2:3 verloren ging.

Wie das Frühjahrsspiel gegen Kittsee sowie das abgebrochene Duell mit Podersdorf geendet bzw. gewertet wurde, konnte ich nicht eruieren, tabellarisch waren es aber jedenfalls Niederlagen.

In seiner ersten Meisterschaftssaison wurde der ASKÖ Albrechtsfeld Elfter und die Reserve wurde gar Meister!
Fest steht, dass man in seiner ersten Saison durchaus schlechter hätte abschneiden können.
Meister wurde der UFC Weiden vor dem SK Pama und Gattendorf. Um die 1. Klasse etwas aufzufüllen durften Weiden und Pama aufsteigen, während der SC Gols in die 2. Klasse absteigen musste.

Bevor die neue Saison begann wurden die Albrechtsfelder wieder vom ASV Neufeld zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Vor 150 Zuschauern trat dabei folgende Mannschaft an: Rech I; Kirschner, Gartner, J. Presseller; A. Presseller, Schmidt; Nemeth, Hauptmann, Kappel, Unger, R. Presseller.
Das Spiel der Kampfmannschaften endete mit einem 3:1-Sieg der Hitiag-Elf und bei den Reserven gewannen die Neufelder gar mit 23:1.

Die Meisterschaft begann dann gleich mit einem Heimsieg über Wallern (2:1), gefolgt von einem 4:0-Auswärtssieg beim UFC Kittsee und auch daheim gegen Podersdorf hieß das Ergebnis 4:0.

Nach einer zweiwöchigen Pause trat Albrechtsfeld abermals zuhause an, diesmal gegen Apetlon und gewann knapp mit 3:2. Sieg ist Sieg und der war immerhin der vierte Sieg im vierten Spiel. Verfolger Illmitz war zwar auch noch ungeschlagen, hatte aber schon zweimal die Punkte geteilt.
Doch Anfang Oktober war Albrechtsfeld die weiße West los. In Pamhagen lieferte das noch sieglose Schlusslicht die Sensation der Runde ab und gewann mit 4:2. Zwar meinte der Berichterstatter der BF, dass eine Punkteteilung weit gerechter gewesen wäre, da die Gäste technisch weit besser waren und sogar einen Elfmeter verschossen haben. Presseller III sowie Presseller II scorten für die Gutskicker.

Nun empfing man als Tabellenzweiter den FC St. Andrä und nach 90 Minuten war man dank des dritten 4:0-Sieges (Rudi Presseller war wieder in Hochform) dieser Saison und natürlich wegen der 1:2-Niederlage der Illmitzer gegen Apetlon wieder Tabellenführer der 2. Klasse A Nord.

Am kommenden Wochenende reiste der Tabellenführer zum Schlußlicht aus Deutsch Jahrndorf. Eine erneute Schmach gegen einen Tabellenletzten wollte man verhindern, doch am Ende strauchelte der Leader und musste sich mit einem 2:2-Remis zufrieden geben. Die Tabellenführung war dadurch aber nicht gefährdet. Im Gegenteil! Man konnte diese sogar auf zwei Punkte Vorsprung ausbauen, da Illmitz erneut verlor.

Dann wurde der ASKÖ Gols mit 2:0 besiegt und eine Woche darauf der SC Gols gar mit 7:2 zerlegt. Als dann in der nächsten Runde die beiden Ortsrivalen aus Gols trafen und der Sportclub knapp mit 3:2 die Oberhand behielt, gewann der ASKÖ Albrechtsfeld auswärts in Illmitz mit 2:1 und hatte noch einen 5-Punkte-Vorsprung auf den UFC Kittsee vorzuweisen, der aber mit einem Spiel im Rückstand war.

Bis die restlichen Partien ausgetragen werden konnten, dauerte es noch ein paar Wochen, doch am Herbstmeistertitel konnte niemand mehr rütteln!

Die Frühjahrsmeisterschaft begann Ende März 1957 und der Herbstmeister untermauerte seine Aufstiegsambitionen mit einem 3:1-Auswärtssieg in Wallern.
Am nächsten Spieltag kam dann der ärgste Verfolger – der UFC Kittsee – auf den Gutshof im Albrechtsfeld, und wurde mit null Punkten wieder zurück an den nördlichsten Zipf des Burgenlandes geschickt. Dank dieses 3:2-Erfolges klaffte eine 5-Punkte-Spalt zwischen Platz Eins und Platz Zwei. Albrechtsfeld konnte nun auf dem Weg zu seinem ersten Meistertitel nur mehr an sich selbst scheitern.

Die nächsten Schritte:
Podersdorf v Albrechtsfeld 1:2
Apetlon v Albrechtsfeld 3:1 (ein Ausrutscher!)
Albrechtsfeld v Pamhagen 4:0

Dann, es war als der Mai 1957 schön langsam zu Ende ging, reiste der Tabellenführer nach St. Andrä. Nach 90 Minuten jubelten die Albrechtsfelder nicht nur über weitere zwei Punkte sondern auch über den bisher höchsten Sieg ihrer noch jungen Klubgeschichte, siegten sie doch glatt mit 10:0!

Diese Rekordsieg hielt aber nur eine Woche, denn auf dem eigenen Sportplatz waren sie vom Letzten der Liga nicht zu halten und gewannen gegen den ASKÖ Deutsch Jahrndorf, der in der BF fälschlicherweise als ASKÖ Deutschkreutz angeführt wurde, mit….. 12:0!

In Gols gab es anschließend aber kein 13:0 oder gar 14:0. Nein, der ASKÖ Gols knöpfte den Albrechtsfeldern ein 2:2-Unentschieden ab. Den Gästen wird’s egal gewesen sein, denn mit diesem einen Punkt hatten sie es geschafft – sie waren Meister der 2. Klasse A Nord, und das im zweiten Jahr ihres Bestehens. Andere Vereine haben dafür Jahrzehnte gebraucht.

Nach den Pfingstfeiertagen fanden nur zwei Liga-Spiele (ohne Albrechtsfelder Beteiligung) statt, wodurch man gut ausgeruht ins Heimspiel gegen den FC Illmitz gehen konnte. Dass das Spiel mit 0:2 verloren ging, wird wohl nur am Rande gestört haben und das letzte Meisterschaftsspiel fand auswärts beim SC Gols statt, der auch (falls sich wer Notizen macht) das zweite Ortsderby gegen den ASKÖ mit 2:0 gewinnen konnte.

Über das letzte Spiel berichtete die BF:
Der ASKÖ Albrechtsfeld hat es geschafft!
Zu diesem überaus wichtigen Spiel, in dem die Entscheidung über den Meistertitel der Klasse fiel [Anm.: na ja, stimmt nicht ganz], war kein Verbandsschiedsrichter erschienen, so dass sich beide Vereine entschlossen Herrn Dallos, den Sektionsleiter des ASKÖ Neufeld, zu bitten, die Leitung zu Übernehmen. Man muß sagen, dass sie damit einen ausgezeichneten Griff taten, denn er pfiff überaus korrekt, und so waren beide Teile zufrieden.
Beide Mannschaften kämpften verbittert, und das Ergebnis muß als gerecht bezeichnet werden, obwohl Albrechtsfeld in technischer Hinsicht ein klares Plus hatte, doch vergaben sie etliche Torchancen.
Bereits in der 7. Minute kann Brunner die Heimischen in Führung bringen, doch in der 40. Minute stellt Kappel den Ausgleich her. Fünf Minuten nach Seitenwechsel ist es abermals Brunner, der einen herrlichen Flankenball von Beck einsendet, doch zwei Minuten später gleicht Rudi Presseller abermals aus. Die letzte Viertelstunde gehört eindeutig den Gästen, doch sind zwei Stangenschüsse die ganze Ausbeute.
(…) Bei Albrechtsfeld waren die Brüder Presseller, Gartner, Nemeth und Bacher die treibenden Kräfte. Besonders Rudi Presseller ist mit seinen Bombenschüssen eine Gefahr für jeden Tormann, nur spielt er zu eigensinnig und vergisst auf seine Nebenleute.

Weiters schrieb die BF: Der Meister der 2. Klasse Nord heißt ASKÖ Albrechtsfeld.
Wir können heute einen weiteren Meister unseres Burgenlandes vorstellen. Der ASKÖ Albrechtsfeld ist erst vor einigen Jahren gegründet worden und verdankt seine heutigen Erfolge der vorbildlichen Zusammenarbeit alle Spieler und Funktionäre. Wir wollen aber noch ein kleines Geheimnis verraten, das für den Erfolg nicht unwesentlich war. Der ASKÖ-Landesfachwart für Fußball und Ex-Auswahltormann Toni Dallos wurde von der Vereinsleitung gebeten sich der Mannschaft anzunehmen. Er scheute keine Mühe, um den jungen Spielern mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. Der Erfolg blieb nicht aus, un so kann sich das kleine Albrechtsfeld mit Recht als Bruderverein des ASKÖ Neufeld bezeichnen. Beim sonntägigen Meisterschaftsspiel trat die Elf in folgender Aufstellung an: W. Presseller; A. Presseller, J. Presseller, Schmidt; Gartner, Kovacs; Nemeth, Bacher, Kappel, Unger, R. Presseller.
Wir wünschen der Mannschaft auch für die 1. Klasse alles Gute.

Der frischgebackene Meister lud sich auch gleich den „Bruder“ aus Neufeld ein und verlor dieses Freundschaftsspiel mit 3:9. Danach gab es ein gemütliches Beisammensein bis spät in die Nacht.

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Tabelel 5657

Nun war man also in der 1. Klasse A Nord angelang, wo man mit etwas Glück gar an die Tür der burgenländischen Landesliga anklopfen konnte. In der Zehnerliga warteten folgende Mannschaften auf den Aufsteiger vom Albrechtsfeld: ASKÖ Frauenkirchen, Mönchhof, Halbturn, ASV Kittsee (der sollte in einigen Jahren sogar in der 2. Division spielen und das Cup-Halbfinale erreichen), Nickelsdorf, Zurndorf, Weiden, „Ortsrivale“ Andau sowie Neudorf.

Zum Auftakt traf man daheim auf Nickelsdorf und obwohl sie einige ihrer Stammspieler abgeben mussten, lieferten sie sogleich eine ordentliche Überraschung und gewannen mit 8:3.
In der zweiten Runde wurden sie dann aber in Frauenkirchen wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. In der Bezirksmetropole setzte es nämlich die bisher höchste Niederlage der Vereinsgeschichte: 1:7.

Daheim auf dem Gutshof lief es dann gegen Mönchhof schon wieder besser und die Gäste konnten mit 3:1 besiegt werden. Das nächste Auswärtsspiel führte die Albrechtsfelder dann nach Kittsee, doch diesmal nicht zum UFC sondern zum ASV, gegen den es aber eine 2:6-Niederlage setzte.
Spiel Nummer Fünf wurde ebenfalls auswärts – diesmal in Zurndorf – ausgetragen und bei fünf erzielten Toren würde man meinen, dass dies für einen Sieg reichen würde. Doch die Treffer von E. Hauptmann (2), Rudi Presseller (2) sowie Kandl waren zuwenig, denn die Zurndorfer netzten neunmal ein, wobei das Spiel nur bis zur 60. Minute schön und fair verlief, wie die BF meinte. Als dann ein Elfmeter für Zurndorf gegeben wurde, wurde die Gangart ruppiger.

„Dann gewinnen wir halt daheim!“, werden sich die Albrechtsfelder gesagt haben, und tatsächlich, gegen Neudorf gab es einen eindrucksvollen 5:0-Heimsieg zu bejubeln. Es folgte sogleich noch ein Heimspiel, das ebenfalls gewonnen werden konnte – 4:1 gegen Halbturn.

Das Auswärtsspiel in Weiden stand unter keinem guten Stern, denn wieder einmal ist der eingeteilte Verbandsschiedsrichter nicht zum Spiel erschienen. Es wurde gelost, die Gäste „gewannen“, weshalb der Obmann der Albrechtsfelder das Spiel leitete.
BF: Bei einem harmlosen Foul in der Spielfeldmitte, das vom Schiedsrichter gegeben wurde, stürzte sich ein Weidener Spieler, der wegen einer ähnlichen Angelegenheit für sechs Pflichtspiele gesperrt ist, auf den Schiedsrichter und versetzte diesem zwei Boxhiebe. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab. Daraufhin wurden noch vier Spieler der Gäste schwer geschlagen. Das ist nun de dritte Raufhandel in Weiden in einer Saison. Etwas viel auf einmal.

Nach diesem Spielabbruch fand auf dem Albrechtsfeld das Ortsderby gegen den FC Andau statt, das die Heimischen mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Der Liga-Neuling lag dadurch mit zehn Punkten an fünfter Stelle – vier Punkte hinter Tabellenführer ASV Kittsee – und musste ja noch auf das Urteil der STRUMA warten.

Darüber konnte ich aber nichts finden, außer, dass die offizielle Herbsttabelle, die im Jänner 1958 veröffentlicht wurde, eine weitere Niederlage aufweist und die Summe der erzielten und erhaltenen Tore ja überhaupt nicht mit den Ergebnissen zusammenpasst.

Aber egal, nach einigen wetterbedingten Spielabsagen, konnte die Rückrunde im April 1958 beginnen. Dabei mussten sich die Albrechtsfelder daheim dem ASV Zurndorf mit 0:1 geschlagen geben. In Neudorf gab es dann aber etwas nicht alltägliches zu sehen: Der Aufsteiger feierte einen 2:0-Auswärtssieg.
Diesen Schwung konnten sie dann aber nicht mit nach Halbturn nehmen, denn dort gingen sie mit 1:6 unter.
Nach zwölf runden rangierte Albrechtsfeld an siebter Stelle, hatte aber einen beruhigenden 7-Punkte-Vorsprung auf die Gefahrenzone, wo Neudorf und Weiden herumkrebsten.

Eben jener Tabellenletzte aus Weiden, gegen den es den Spielabbruch im Herbst gab, hätte nächster Gast der Albrechtsfelder sein sollten. Hätte, denn die Weidener kamen einfach nicht!

Es folgte das Derby in Andau, das bei orkanartigem Wind ausgetragen wurde. Albrechtsfeld führte zur Pause mit 1:0, doch am Ende gewann Andau mit 3:1.
Beim Tabellennachbarn Nickelsdorf lief es dann schon wieder besser: Albrechtsfeld gewann mit 6:3 und wahrte damit den Anschluß ans Mittelfeld der Liga, während sich oben Kittsee und Zurndorf absetzten.

Saisonsieg Nummer Acht folgte auf eigener Anlage gegen den ASKÖ Frauenkirchen. In einem harten und ausgeglichenen Spiel waren die Hausherren um das eine erzielte Tor besser.
Dafür musste der Aufsteiger dann auswärts in Mönchhof die achte Niederlage hinnehmen (1:4) und kassierte anschließend daheim gegen Tabellenführer ASV Kittsee die neunte Saison-Niederlage (1:2).

Die Meisterschaft der 1. Klasse A Nord war zu 99% geschlagen. Das ein oder andere Nachtragsspiel musste noch ausgetragen werden und Albrechtsfeld hatte auch erst 17 von 18 Spielen absolviert. Ob das Spiel gegen Weiden nun nachgetragen oder nachträglich strafverifiziert wurde, wurde nirgends erwähnt. Fakt ist, dass Spiel Nummer 18 als Sieg gewertet wurde, wodurch der ASKÖ Albrechtsfeld neun Siege und neuen Niederlagen in seiner ersten 1. Klasse-Saison vorzuweisen hatte – halbe Sachen, sprich Unentschieden, wurden keine gemacht.

Meister wurde der ASV Kittsee vor Zurndorf, Mönchhof und dem ASKÖ Frauenkirchen. Im Mittelfeld rangierte Halbturn vor Albrechtsfeld, das sogar vor Andau landete. Hinter Nickelsdorf fanden sich die zwei schwächsten Klubs – Neudorf und Weiden – wieder.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Meisterschaft luden sich die beiden Frauenkirchner Vereine den ungarischen Klub Elektromos Budapest zu einem Pokalturnier ein und als viertes Team nahm der ASKÖ Albrechtsfeld daran teil.

Das Halbfinale Nummer Eins gewann der ASKÖ Frauenkirchen gegen den ASKÖ Albrechtsfeld mit 1:0. Spiel Nummer Zwei entschied Elektromos gegen den UFC Frauenkirchen mit 4:1 für sich.
Das „kleine Finale“ gewann dann der UFC Frauenkirchen gegen Albrechtsfeld locker mit 8:1 und im Finale des Pokalturniers trennten sich Elektromos Budapest und der ASKÖ Frauenkirchen mit 2:2.

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Pokalturnier

Das erste Meisterschaftsspiel der Saison 1958/59, das erwähnt wird, ist jenes der dritten Runde gegen Titelverteidiger ASV Kittsee, der den Aufstieg in die Landesliga nicht geschafft hat. Das Spiel endete 2:2 unentschieden und wie die ersten beiden Spiele der Albrechtsfelder endeten, steht in den Sternen. Sicher ist jedenfalls, wenn man sich die Tabelle anschaut, dass eines gewonnen und eines verloren wurde.

In Zurndorf hatte man dann eine 1:7-Klatsche zu verdauen, und auch gegen Aufsteiger Illmitz musste man sich auswärts geschlagen geben (2:5), wodurch die Albrechtsfelder auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschten.
Die dritte Niederlage in Folge gab es eine Woche später daheim gegen Nickelsdorf zu beklagen (0:1) und auch nach dem Heimspiel gegen den ASKÖ Frauenkirchen stand man am Ende mit leeren Händen da (1:4). Na ja, nicht ganz mit leeren Händen – immerhin hielten die Albrechtsfelder nun erstmals in ihrer Geschichte die rote Laterne in den Himmel des Seewinkels.

Dass der Klassenerhalt keinesfalls mit Leichtigkeit zu schaffen sein würde, war dann wohl allen nach dem Auswärtsspiel in Halbturn klar, denn dieses Spiel ging mit 0:10 verloren.
Als man dann auch noch gegen den Vorletzten – Neudorf – mit 0:6 unterging und vier Punkte Rückstand hatte, wusste man, dass nur noch ein Frühjahrswunder den Fall in die 2. Klasse abwehren könne.

Die Frühjahrsmeisterschaft begann mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Illmitz, das mit 1:1 endete, ehe die Mission „Klassenerhalt“ in Mönchhof einen ordentlichen Dämpfer hinnehmen musste. Der Mittelständler siegte sicher mit 7:2.
Auf tiefem Boden fand dann das Derby gegen Andau auf dem Gutshof statt und endete torlos.
Doch um auch tatsächlich vom Tabellenende weg zu kommen, wäre so mancher Auswärtspunkt (am besten zwei) nicht schlecht gewesen. Da es aber gleich beim nächsten Antreten in Kittsee ein 0:7-Debakel gab, blieb man da unten einzementiert.

Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Zurndorf und dem gleichzeitigen Sieg der Neudorfer war der Abstieg so gut wie besiegelt. Albrechtsfeld hatte nun fünf Punkte Rückstand auf Platz Neun, auf dem jetzt Nickelsdorf lag.

Gegen eben jene Nickelsdorfer trat man als nächstes an und fuhr nach einer 0:3-Niederlage abermals ohne Punkte zurück auf das Landgut.
Bei noch drei ausständigen Runden und sechs möglichen Punkten, könnte man bei drei Siegen elf Punkte im Endklassement erreichen. Elf Punkte hatten zu diesem Zeitpunkt Halbturn und Neudorf – somit war die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt sehr, sehr gering.

Sollte sich tatsächlich jemand der Albrechtsfelder nach dem bisherigen katastrophalen Saisonverlauf Hoffnungen gemacht haben, dann wurde er spätestens nach dem 0:11-Debakel in Frauenkirchen in die Realität zurückgeholt.

Der Höhenflug der Albrechtsfelder war zu Ende!

Das erste Spiel der Abschiedsvorstellung konnte dann am eigenen Sportplatz nicht zu Ende gespielt werden. Wieder ist der eingeteilte Schiedsrichter nicht erschienen und als nach 42 Minuten – beim Stand von 1:0 für Albrechtsfeld – der Halbturner Josef Weiß den Laienschiedsrichter anfiel, brach dieser das Spiel ab und gab kurz davor dem Halbturner Spieler noch einen Schlag zum Abschied mit.

Das vorletzte Auswärtsspiel endete mit einer 3:6-Niederlage in Nickelsdorf und zum Abschluß der Meisterschaft überraschten die Albrechtsfelder in Neudorf, wo sie mit 6:0 gewinnen konnten.

Mit nur sieben Pünktchen und einem Rückstand von vier Punkten auf den neunten Platz verabschiedeten sich die Kicker vom Albrechtsfeld von der 1. Klasse A Nord.

Im österreichischen Fußball fand indes eine Neuerung statt. Die bundesweite Staatsliga B – samt ihrem komplizierten Abstiegssystem – war Geschichte. An ihre stelle kamen vorerste zwei, später drei Regionalligen.

Die Albrechtsfelder waren von diesen Regionen aber genauso weit entfernt wie vom Mond. Für sie hieß der Fußball-Alltag 2. Klasse A Nord.

Zum Einstand in der 2. Klasse besiegte der Absteiger den ASKÖ Gols daheim mit 3:0 und führte sogleich die Tabelle an. Nach dem 3:4 in Kittsee gegen den UFC waren sie den Spitzenplatz aber gleich wieder los.

Die weiteren Herbstergebnisse:
Albrechtsfeld v Pamhagen 7:1
Podersdorf v Albrechtsfeld 5:1
Deutsch Jahrndorf v Albrechtsfeld 3:2
Albrechtsfeld v SC Gols 2:6
SK Pama v Albrechtsfeld 3:1
Albrechtsfeld v Apetlon 4:1
Gattendorf v Albrechtsfeld 3:0

Ja, wer mitgezählt hat, konnte nicht viele Siege finden. Dennoch reichte es im Herbst für Platz Sieben in der Zehnerliga.

Die Sechziger starteten für den ASKÖ Albrechtfeld mit dem Auswärtsspiel beim ASKÖ Gols, und siehe da: Es gab einen 4:2-Auswärtssieg!
Und auch im Heimspiel gegen den UFC Kittsee funktionierte die Mannschaft wie aus einem Guß und fegte den Gästen mit 7:1 um die Ohren.

In Pamhagen setzte es dann aber wieder eine Niederlage – 0:4, zudem wurde einer der Pressellers wegen Kritisierens ausgeschlossen.
Dafür überraschten die Albrechtsfelder daheim gegen eines der „Spitzenteams“ der 2. Klasse A Nord, denn Podersdorf konnte mit 2:1 bezwungen werden.
Dank dieses Sieges lagen die Gutskicker auf Rang Fünf und hatten sich von den unteren Regionen der Liga entfernt – nach oben klaffte aber auch ein 5-Punkte-Rückstand.

Gegen ein anderes Spitzenteam – Deutsch Jahrndorf – mussten sie sich daheim aber am nächsten Sonntag mit 1:2 geschlagen geben. Die Deutsch Jahrndorfer übernahmen mit diesen zwei Punkten sogar die Tabellenführung.
Beim SC Gols konnten die Albrechtsfelder dann sogar einen 2:3-Pausenrückstand in einen 5:3-Sieg umwandeln und das nächste Heimspiel konnte gegen den SK Pama mit 8:2 gewonnen werden.

Die Meisterschaft neigte sich nun dem Ende entgegen, ein Platz im Mittelfeld war ihnen sicher – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

In der vorletzten Runde unterlag Albrechtsfeld in Apetlon mit 1:2 und das letzte Meisterschaftsspiel fand dann schon überhaupt keine Erwähnung in der Zeitung.

Die Wochen bis zum Meisterschaftsstart der Saison 1960/61 vergingen auch und man begann wie im Vorjahr in Gols. Diesmal aber nicht beim ASKÖ sondern beim SC, und statt eines Sieges setzte es eine 2:6-Niederlage.
Das erste Heimspiel der neuen Punktejagd ging dann gegen Apetlon mit 0:1 verloren und Albrechtsfeld zierte plötzlich das Tabellenende. Wenigstens konnte man nicht noch tiefer absteigen.
Ja, das Leben in der 2. Klasse war hart. 1960 tummelten sich unter anderem folgende Vereine: St. Margarethen (nunmehriges Inventar der Landesliga, drei Jahre Regionalliga Ost, erster und zugleich letzter Gewinner des Regionalliga-Supercups), UFC Purbach (ein Jahr in der 2. Division) sowie Kleinhöflein, Rust, Oslip und Mörbisch (die drei Letztgenannten sind ja auch 2013 in der Schutzgruppe).

Die Situation der Albrechtsfelder schien sich im nächsten Heimspiel zu bessern: Nachdem man mit einem 4:2 in die Pause ging, konnten sie sogar noch auf 7:2 davonziehen. Doch in der 79. Minute war Schluß, denn nach zwei Ausschlüssen verließen auch die restlichen Spieler des SK Pama das Spielfeld, woraufhin der Schiedsrichter die Partie abbrach.

Der erste offizielle Sieg ließ aber nicht lange auf sich warten, denn in – ja auswärts! – Gattendorf siegten die Albrechtsfelder mit 4:0 und am nächsten Sonntag schickten sie die Pamhagener nach einem 3:0-Sieg ohne Punkte heim.
Beim eben erst neu gegründeten UFC Pama verloren die ersatzgeschwächten Gäste mit 2:4, doch dafür rehabilitierte sich Albrechtsfeld daheim gegen Podersdorf und gewann 6:2.
Ein unerwarteter Auswärtssieg gelang ihnen dann in Gols beim ASKÖ (5:4) und währenddessen war die Liga von elf auf zehn Vereine geschrumpft, denn der ÖVP-Verein UFC Pama wurde vom Spielbetrieb ausgeschlossen – und alle Ergebnisse gegen den UFC Pama annulliert.

Für Albrechtsfeld ging es indes daheim gegen Neudorf weiter, und nach dem lockeren 3:0-Sieg rangierten sie mit zehn Punkten auf Platz Vier. Tabellenführer War Podersdorf mit elf Punkten und „heimlicher Leader“ war der zum schwarzen UFC mutierte einstige SC aus Gols, der bei einem Spiel weniger auch zehn Punkte auf dem Konto hatte.

Nachdem in den USA ein gewisser John F. Kennedy zum Präsidenten auserkoren wurde, ging der ASKÖ Albrechtsfeld beim UFC Kittsee sang- und klanglos mit 0:6 unter, womit die Herbstmeisterschaft beendet war.

Kommen wir nun zur Frühjahrssaison 1961. Keine Angst! Das hier wird keine „never ending story“, denn nach dieser Spielzeit war Schluß. Der ASKÖ Albrechtsfeld nahm fortan an keinem Meisterschaftsbetrieb mehr teil Die Lust am Fußball war vergangen.

Doch bevor es zu Ende ging, wurden noch die fälligen Meisterschaftsspiele ausgetragen.

Die da waren:
Albrechtsfeld v UFC Gols 1:2
Apetlon v Albrechtsfeld 2:0
Albrechtsfeld v Gattendorf 5:2
Pamhagen v Albrechtsfeld 2:0
Podersdorf v Albrecthsfeld 3:2
Albrechtsfeld v ASKÖ Gols 4:0
Neudorf v Albrechtsfeld 5:0
Albrechtsfeld v UFC Kittsee 3:2

Nachdem ihr letztes Heimspiel also mit einem 3:2 geendet hatte, reisten die Albrechtsfelder zum letzten Spiel nach Pama, wo sie sich noch einmal so ordentlich austoben konnten. 8:0 lautete der Endstand gegen den Tabellenletzten und selbst konnte Platz Fünf gehalten werden.

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Tabelle 6061

Nach dem Ende dieser Saison wurde im burgenländischen Fußball kräftig herumgebastelt, denn es kam zur Installation der 2. Ligen. Bei den Plänen der Neueinteilung der Ligen und Klassen wurde auch noch der ASKÖ Albrechtsfeld genannt, der nun der „neuen“ 2. Klasse Nord zusammen mit Pamhagen, Neudorf, Gattendorf, ASKÖ Gols, SK Pama, Kleinhöflein, Oslip, Großhöflein und Zagersdorf angehören sollte.

Wann genau und vor allem aus welchem Grund der ASKÖ Albrechtsfeld aus dem Spielbetrieb ausstieg wurde nirgends auch nur mit einer Silbe erwähnt.

Der ASKÖ Albrechtsfeld hat in seinem (kurzen) Leben alle Höhen und Tiefen sowie manches „Schmankerl“ erlebt: Aufstieg, Abstieg, hohe Siege, hohe Niederlagen, Spielabbrüche, nicht erschienene Schiedsrichter usw…

Auch wenn sie nur sechs Spielzeiten lang im burgenländischen Fußball vertreten waren, so waren sie doch einer der ganz besonderen Klubs, die im Burgenland dem Ball nachjagten.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Salzburg: uneinnehmbar!

Es bedurfte einiger Sitzungen bei Tee, Kaffee und das ein oder andere Bier war auch dabei, um eine Datenbank mit so vielen Spielergebnissen des SC Eisenstadt zu füllen wie nur möglich. Inzwischen sind es knapp 2.700 Einträge (SCE sowie Ehepartner SC NEWAG), mit denen man in der Historie forschen kann. Selektiert man nun Spiele gegen Salzburger Teams (Stadt sowie Land), erwiesen sich Klubs dieses Bundeslandes – besonders bei Auswärtsspielen – als schier unbezwingbar für den SCE.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Die erste – für mich auffindbare – Begegnung mit dem Salzburger Fußball gab es für den SC Eisenstadt nach dem Meistertitel der Regionalliga Ost 1967 in der darauffolgenden Saison der Nationalliga, wo man nun auf die Salzburger Austria traf.
Die Violetten aus der Mozartstadt sollten im Laufe der Jahrzehnte ein wahrer Angstgegner des SCE werden. Den ersten Sieg gegen Austria Salzburg sollte es erst in der Saison 1972/73 geben, als man sie im Lindenstadion mit 2:0 besiegen konnte. Das erste Erfolgserlebnis gegen einen Salzburger Verein, der auch zwei Punkte wert war, gab es in der Saison 1971/72, denn da konnte der SCE – natürlich im Lindenstadion – den SK Bischofshofen mit 6:0 abfertigen.

Doch begeben wir uns auf eine Auswärtsfahrt nach Salzburg, und schauen uns an, wie es dem SCE im erst seit dem frühen 19. Jahrhundert zunächst zum Hause Österreich gehörenden  Landstrich und nunmehrigen Bundesland so ergangen ist.

In einem Wort: schlecht!
Die Saison 1967/68 führte wie erwähnt den SCE mit Austria Salzburg zusammen und beim ersten Antreten musste man sich gleich einmal mit 0:3 geschlagen geben.

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Erstes Spiel in Salzburg - BF-Onlinearchiv

Erstes Spiel in Salzburg – BF-Onlinearchiv

In den beiden nächsten Saisonen lauteten die Ergebnisse 1:3 und 1:6. 1971/72 hatte man erstmals zwei Auswärtsfahrten nach Salzburg zu absolvieren. Zu holen gab es aber nur einen Punkt in Bischofshofen (1:1), in der Landeshauptstadt setzte es nämlich eine 0:2-Niederlage.
In dieser Tonart ging es auch die kommenden Meisterschaften – egal ob in der 1. oder in der 2. Division – munter weiter:

1972/73: 2:5 gegen Austria Salzburg
1973/74: 0:1 gegen Austria Salzburg und im Cup gab’s ein 1:2
1974/75: 0:1 und 1:3 gegen Austria Salzburg (Zehnerliga, daher zwei Auswärtsspiele)

In der 2. Division 1975/76 traf man dann erstmals auf den SAK 1914, gegen den man aber auch gleich 1:3 verlor und sich in der nächsten Saison 1:4 geschlagen geben musste.
1977/78 gesellte sich die Salzburger Austria zu den Zweitdivisionären hinzu unter denen sich auch der ASK Salzburg befand. Gegen den „großen“ SV Austria Salzburg setzte es ein knappes 0:1. Dies geschah drei Tage vor meiner Geburt! [Das erste SCE-Spiel nach meiner Ankunft war ein 3:0-Heimsieg über den 1. Wiener Neustädter SC]

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Drei Tage vor meiner Geburt gab es eine 0:1-Niederlage gegen die Salzburger Austria - BF-Onlinearchiv

Drei Tage vor meiner Geburt gab es eine 0:1-Niederlage gegen die Salzburger Austria – BF-Onlinearchiv

Und gegen den „kleinen“ Salzburger Verein dieser Saison – den ASK Salzburg – hatte man auch nichts zu melden und verlor 1:2.

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Die Niederlage in Maxglan - BF-Onlinearchiv

Die Niederlage in Maxglan – BF-Onlinearchiv

Die Austria verabschiedete sich im Sommer 1978 als Meister in die 1. Division und der ASK stieg als Vorletzter ab. Dennoch gab es auch in der folgenden Saison eine Auswärtsfahrt nach Salzburg, denn der ASK Anif schaffte den Aufstieg.
Nun würde es aber endlich einen Sieg im Salzburger Land geben! Nein, gab es nicht. Das Spiel am Anifer Sportplatz endete torlos. Anif stieg ab und in der Meistersaison 1979/80 blieb der SCE ohne Salzburger Gegner.

Nach dem Wiederaufstieg ging das erste Auswärtsspiel bei der Salzburger Austria mit 1:4 verloren und die zweite Begegnung in Salzburg gab es in der letzten Runde. Beide Teams waren am Tabellenende und der SCE brauchte unbedingt einen Sieg (es wäre der erste Auswärtssieg dieser Saison gewesen), um in der Liga zu bleiben. Nach dem Schlusspfiff stand es aber 2:0 für die Salzburger und die Eisenstädter fühlten sich vom Schiedsrichter betrogen. Bei der katastrophalen Auswärtsbilanz der Saison 1980/81 brauchte man sich aber nicht zu sehr über den im Lehener Stadion fixierten Abstieg aufregen – auch wenn der Elfmeter für Salzburg sehr, sehr – ich erwähne es noch mal: sehr fragwürdig war.

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Siegeshoffnungen konnte man in Salzburg jahrelang aus dem Fenster werfen, die die Salzach dann hinweg spülte.

Siegeshoffnungen konnte man in Salzburg jahrelang aus dem Fenster werfen, die die Salzach dann hinweg spülte.

So wie die Festung Hohensalzburg, waren bisher auch die Salzburger Fußballstadien für den burgenländischen „Eindringling“ uneinnehmbar! Und ob man sich bei den Eisenstädtern Zeit dafür nahm, die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen, ist nicht überliefert (und auch nicht nachgefragt worden).

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Hohensalzburg

In der 2. Division traf der SCE auf zwei Salzburger Klubs: ASK Salzburg und SAK 1914. Während es gegen den ASK ein 1:1 gab, konnte gegen den SAK 1914 der Fluch von Salzburg überwunden werden.

Wir schreiben den 18. September 1981: Der SCE gastiert beim SAK 1914, der aber nicht auf seinem Nonntaler Fußballplatz spielte, sondern im Lehener Stadion gegen die Gäste aus dem Burgenland antrat. Erwin Schneider brachte die von Herrn Malatinsky trainierte Mannschaft in der 37. Minute in Führung. Nach der Pause erhöhte Karszai auf 2:0 (59.) und nach dem Anschlusstreffer der Salzburger in der 69. Minute stellte Schneider zehn Minuten später den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Den 4:1-Enstand stellte zwei Minuten vor dem Abpfiff Aigner aus einem Elfmeter her.

Nach 14 Niederlagen (16 wenn man das Cupspiel sowie ein Freundschaftsspiel 1971 dazuzählt) sowie zwei Remis gelang dem SCE der erste Sieg auf Salzburger Boden!

Wieder in der 1. Division angelangt, setzte es gegen den alten Rivalen Austria Salzburg in den nächsten zwei Saisonen wieder nur Niederlagen: 2:6 bzw. 0:3.

Vor jener 0:3-Niederlage gab es natürlich den üblichen Ablauf einer Auswärtsfahrt: Der SCE wurde vom nächsten Gegner per Einschreiben über den Termin des fälligen Meisterschaftsspieles informiert. Daraufhin wurde seitens des SCE die dafür nötige Planung vorgenommen. Man bestellte einen 46er-Bus und legte die Abfahrt für Freitag, den 4. November 1983 um 15 Uhr vor dem Stadion fest.
Als Quartier wurde das Hotel Santner in Eugendorf gewählt, das davor und danach ebenfalls öfters vom SCE bei Salzburg-Spielen ausgewählt wurde. Für das Abendessen wurde Leberknödelsuppe, Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat bestellt und zum Abschluß gab es noch eine Mehlspeise.
Zum Frühstück – nach der 0:3-Schlappe – gab es Ham & Eggs und zu Mittag war Bouillon mit Ei, Schweineschnitzel natur, Reis und gemischter Salat vorgesehen.
Damit man dann auf der Heimreise nicht verhungert, wurden 40 Lunchpakete bereitgestellt, welche folgenden Inhalt hatten: 3 Wurstbrote mit Gurkerl, Schnitten, Obst und zwei Getränke.

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Oftmaliges Quartier des SCE in Eugendorf/Salzburg - SCE-Archiv

Oftmaliges Quartier des SCE in Eugendorf/Salzburg – SCE-Archiv

1984/85 konnte aber auch endlich die Salzburger Austria im Stadion Lehen bezwungen werden – und das gleich mit 3:0 (Austria Salzburg stieg am Ende der Saison ab)!

Es war am 9. März 1985 und die BF berichtete:
Eisenstadt beendete eine jahrelange Niederlagenserie in der Mozartstadt!
Der Bann ist gebrochen. Nach zehn Niederlagen in Salzburg feierte der SC Eduscho Eisenstadt den ersten Sieg. Und zwar in souveräner Manier nach einer guten kämpferischen Leistung. Allerdings gegen eine Mannschaft, die sich scheinbar schon mit dem Abstieg abgefunden hat und in dieser Verfassung auch keine Bereicherung für die 1. Division ist.
Trainer Felix Latzke war vor dem Anpfiff optimistisch: „Wenn meine Mannschaft die Taktik befolgt, dann muss es ein Sieg werden. Es sei denn, die Salzburger sind so stark, dass wir keine Chance haben. Und das glaube ich nicht.“ Latzke sollte recht behalten. Die Eisenstädter mit einem offensiven Mittelfeld erkannten nach einem fast halbstündigen vorsichtigen Abtasten die Harmlosigkeit der Winklbauer-Truppe und spielten den Sieg sicher nach Hause.
Die Hausherren konnten sich auf das aggressive Spiel der Eisenstädter überhaupt nicht einstellen, produzierten Fehler am Fließband und kamen zu keiner effektiven Torchance. Schon eine halbe Stunde vor Schluß verließen die ersten Fans mit der Zusicherung, nie wieder zu kommen, enttäuscht und mit einer Wut im Bauch das Stadion.
Besonders nach dem Seitenwechsel degradierte Eisenstadt seinen Angstgegner zum Jausengegner. Fast alle Zweikämpfe wurden gewonnen, viel Druck gemacht und auch zahlreiche Chancen herausgearbeitet. Tormann Martinschitz, seit kurzem Ingenieur, verbrachte einen ruhigen Nachmittag. Er wurde einmal ernsthaft geprüft. Die Überlegenheit der Latzke-Schützlinge wurde noch durch einen Lattenköpfler Füzis nach Schneider-Flanke (72.) und einen Stangenschuß Bruckhoffs (90.) unterstrichen.
So fielen die Tore: Die Salzburger Abwehr ist zu weit aufgerückt. Peischl erläuft sich einen weiten Paß Bruckhoffs und schießt von der Strafraumgrenze, vorbei am herauseilenden Stincic, zum 1:0 in die Maschen. Nach einem Getümmel im Salzburger Strafraum kommt Füzi am Elfer an den Ball und schießt flach in die Ecke. Den Schlusspunkt setzt Bicovsky mit einem Freistoß nach Foul an Schneider. Aus linker Position schießt Premysl Bicovsky mit viel Effet aus 20 Metern in die Kreuzecke. Tormann Berger bekommt zwar noch den Ball, kann ihn aber nicht bändigen.

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Der erste Auswärtssieg gegen Austria Salzburg. - Faksimile: BF-Onlinearchiv

Der erste Auswärtssieg gegen Austria Salzburg. – Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Der erste Auswärtssieg gegen Austria Salzburg. - Faksimile: BF-Onlinearchiv

Der erste Auswärtssieg gegen Austria Salzburg. – Faksimile: BF-Onlinearchiv

Im neuen Ligasystem der Zwölferliga traf der SCE im Grunddurchgang der 1. Division auf den SAK 1914. Dabei trennte man sich in Salzburg mit 1:1 und im Auswärtsspiel des Mittleren-Play-Off feierte der SCE seinen dritten Sieg in Salzburg (2:1).

Das war allerdings der letzte Sieg, den der SC Eisenstadt in Salzburg bejubeln konnte. Im Mittleren-Play-Off des Jahres 1987 unterlag man der Austria mit 1:3. Im Grunddurchgang der 2. Division Saison 1987/88 fuhr man gleich dreimal nach Salzburg: Bei der Austria gab es ein 1:4, beim SAK 1914 musste man sich mit 0:2 geschlagen geben und selbst gegen den USV Salzburg war man machtlos (0:2).
Im Unteren-Play-Off spielte man dann zuletzt in Salzburg. Zum Abschied aus der Bundesliga gab es gegen den USV Salzburg eine 1:3-Niederlage und gegen den SAK 1914 verlor der SCE 1:2.

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Der Sportplatz des SAK 1914.

Der Sportplatz des SAK 1914.

Für den SC Eisenstadt war Salzburg also kein guter Boden. Das eine Freundschaftsspiel sowie das Cup-Spiel eingerechnet wurden 31 Auswärtsspiele absolviert. Es gab drei SCE-Siege, vier Partien endeten unentschieden und 24 Niederlagen mussten verkraftet werden.

Die Salzburger Vereine, gegen die der SCE im Meisterschaftsbetrieb antrat (samt Bilanz Siege/Remis/Niederlagen – Auswärtsbilanz in []):
SV Austria Salzburg (6-2-24) / [1-0-15]
SAK 1914 (7-2-5) / [2-1-4]
ASK Salzburg (2-1-1) / [0-1-1]
SK Bischofshofen (1-1-0) / [0-1-0]
ASK Anif (1-1-0) / [0-1-0]
USV Salzburg (1-1-2) / [0-0-2]

Das letzte Aufeinandertreffen mit der Salzburger Austria gab es im Sommer 1999 im Rahmen des verregneten Sommerfest-Blitzturnieres im Eisenstädter Lindenstadion, das die Gäste mit 1:0 gewinnen konnten.

Ach ja, das Spielfeld der einstigen Festung „Stadion Lehen“ ist heute eine Grünfläche zwischen Gebäuden der Stadtbibliothek Salzburgs.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Als der Chelsea Football Club zweitklassig war…

…teilte auch der Sportclub Eisenstadt dieses (schwere) Schicksal.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Es war am Ende der Saison 1974/75 als der SCE aus der eben neu gegründeten Bundesliga, der nur noch zehn Mannschaften angehörten, als Letzter absteigen musste. Fast zeitgleich verabschiedete sich der vom heutigen Pomp noch sehr weit entfernte Londoner Klub Chelsea als Vorletzter von der First Division. Eine Liga tiefer schickten sich nun beide an, sofort an die Spitze des jeweils heimischen Fußballs zurückzukehren.

Diese Mission – falls sie überhaupt existierte – ging jedenfalls im Westen Londons und im Osten Österreichs gründlich daneben. Der Chelsea Football Club wurde Elfter (von 22 Mannschaften) und der SCE wurde hinter dem First Vienna Football Club, dem 1. Wiener Neustädter Sport-Club sowie dem Wiener Sport-Club/Post Vierter.

Nach dem letzten Spiel auswärts beim SV St. Veit/Glan, das 3:1 gewonnen wurde, blickte man auf die vergangene Spielzeit zurück:

(BF) Interview mit Willi Heisler:
An der Schwelle einer neuen Spielsaison wäre es interessant zu wissen, wie der Klub mit dem Spieljahr 1975/76 zufrieden war. Dies sowohl in sportlicher, als auch in finanzieller Hinsicht?

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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SCE-Klubmanager Willi Heisler

SCE-Klubmanager Willi Heisler

„Wenn man bedenkt, daß sich unsere Klubleitung nach dem Abstieg aus der Bundesliga zu einer Verjüngung der Mannschaft entschlossen hat und man im Laufe der Saison die Verjüngung noch weiter vorantrieb, so wurde in der Winterübertrittszeit Romes und Kirschner abgegeben, Janotka nicht mehr berücksichtigt, Strebele und Klemenschitz nur mehr sporadisch eingesetzt und Bjerregaard die Laufbahn beendete, kann ich mit ruhigem Gewissen die Feststellung treffen, daß wir in sportlicher Hinsicht mit dem Erreichten durchaus zufrieden waren. Mit einer damals noch relativ unroutinierten Mannschaft einen vierten Tabellenrang in der zweithöchsten Spielklasse zu erreichen, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß der Abstand zum Zeitplatzierten nur zwei Punkte betrug, ist sicherlich als positiv zu werten. Anders verhält sich die Situation auf dem finanziellen Sektor, hier konnten wir in keiner Weise zufrieden sein. Der Besuch unserer Heimspiele war äußerst gering, ja man kann sogar von einer Zuschauerpleite sprechen. Könnten wir uns nicht auf die großzügige Unterstützung unserer beiden Sponsoren, Römerquelle und Bundesländer, stützen, wäre ein Betrieb im jetzigen Umfang kaum vorstellbar.“

Im Spieljahr 1975/76 war man beim also auf Grund der Verjüngungskur zwar mit sportlichen, nicht aber mit der finanziellen Seite zufrieden. Wo lag die Ursache dieser schlechten Besuche?
„Meiner Ansicht nach liegt die Ursache für den mäßigen Besuch zweifelsohne darin, daß die Mannschaft nicht echt um die absolute Spitze gespielt hat. Zu anderem ist ein Grund auch darin zu erblicken, daß in Österreich derzeit allgemein kein attraktiver Fußball gespielt wird, und die Fußballfans, die nur in Erwartung eines Spitzenspieles ins Stadion kommen, durch die Fernsehübertragungen, wo zumeist nur Spitzenspiele gezeigt werden, ganz einfach übersättigt sind. Auf der anderen Seite bin ich aber der Meinung, wenn man nach einer Verjüngung der Mannschaft schreit, soll man dieser dann auch die nötige Unterstützung geben, wenn auch nicht immer sogenannte Spitzenspiele zu erwarten sind. Leider war dies in der vergangenen Saison nicht der Fall, und ich hoffe, daß in der nächsten Saison in dieser Beziehung eine Besserung eintreten wird.“

In der gestern zu Ende gegangenen Übertrittszeit hat der SCE nur Nachwuchsspieler erworben und dürfte auch in der kommenden Saison die jüngste Mannschaft in der 2. Division sein. Glauben Sie, daß trotzdem ein Spitzenplatz zu halten sein wird?
„Obwohl einige Routiniers (Scheidl, Strebele) in der kommenden Saison nicht mehr dabei sein werden, glaube ich, daß unsere Mannschaft stark genug sein wird, um sich nach Abschluß der Meisterschaft unter den ersten Fünf zu plazieren. Bekräftigt werde ich bei dieser Überlegung von der Tatsache, daß in der letzten Frühjahrsmeisterschaft unsere jungen Spieler nach einer gewissen Anlaufzeit ganz ausgezeichnete Spiele lieferten und schließlich gegen Ende der Vorjahrsmeisterschaft wie alte Routiniers spielten. Ich bin auf der alle Fälle der Ansicht, daß unsere Elf zu den Spitzenmannschaften der 2. Division zählen wird.“

Glauben Sie, könnte es der neuformierten SCE-Mannschaft in absehbarer Zeit gelingen, wieder in die oberste Spielklasse aufzusteigen?
„Ohne zu übertreiben, darf ich die Feststellung treffen, daß wir über einen ganz ausgezeichneten Nachwuchskader verfügen. Wenn sich die jungen Spieler auf Grund ihres Talentes so weiterentwickeln, wie wir das erhoffen, dann bin ich sicher, daß wir in spätestens drei Jahren eine Mannschaft haben werden, die in der 2. Division den Titel erringen und damit wieder Einzug in die oberste Spielklasse halten könnte.“

SCE-Trainer Joschi Granabetter begrüßte folgende Neuzugänge:
Keglevits, Krancz (beide Schachendorf), Strobl, Sauhammel (beide Ollersdorf), Robitza (Oslip), Schiefer II (Krensdorf), Thomschitz (Rust), Tinhof (Müllendorf).

Abgegeben wurden: Solleder (SV Oberwart), Scheidl (Güssing), Strebele (BAC Wien), Klemenschitz (Klingenbach), Beck (Siegendorf), Janotka (abgemeldet)

Der Kader umfasste zudem: Martinschitz, Leurer, Eder, Kloiber, Taschner, Bauer, Eisele, Krenn, Mayer, Rittsteuer, Wolf, Schneider, Reinprecht, Schlögl, Steiger, Kovacs, Reinhalter, Salzer

Vor dem Start der Herbstmeisterschaft spielte Burgenlands „Nationalteam“ zwei Partien gegen die Auswahl der Sozialistischen-Sowjetrepublik Moldawien.
Mit dabei natürlich auch jede Menge SCE-Spieler wie beispielsweise Alfred Eisele, Peter Kloiber, Leo Martinschitz und Erwin Schneider.

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Flags

Spiel Eins ging in Oberwart vor 400 Zuschauern mit 1:2 verloren und Spiel Zwei endete am Rasen des SV Leithaprodersdorf vor gut 700 Besuchern in einer 1:3-Niederlage.

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Team Burgenland 1976

Team Burgenland 1976

Ein Hauch von Weltklasse weilte dann am 7. August in Oggau, wo der neue Sportplatz eröffnet wurde und niemand geringerer als der FC Bayern München zu Gast war. 5.000 Zuschauer lockte dieser Leckerbissen in die kleine Gemeinde am Neusiedler See an, die Müller, Rummenigge, Hoeneß, Beckenbauer & Co. 13:2 siegen sahen.

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UFC Oggau vs. FC Bayern München

UFC Oggau vs. FC Bayern München

Das erste Pflichtspiel der Saison ließ nun nicht mehr lange auf sich warten. Der ÖFB-Cup läutete nämlich die neue Spielzeit ein und auf den SCE wartete in der ersten Runde der SV Heid Telwolle Stockerau. Das Duell mit dem Ligakonkurrent lockte jedenfalls gut gezählte 150 Zuschauer ins Lindenstadion an, und vor dieser gähnenden Leere fehlten zudem die eingeteilten Linienrichter! Zum Glück befanden sich zwei Schiedsrichter unter den wenigen Besuchern, wodurch die totale Blamage abgewendet werden konnte.
Beim SCE fehlte der gesperrte Eisele sowie der kranke Schneider und der Rest der Mannschaft lief in eine glanzlose 0:2-Niederlage, womit der Cup auch schon wieder abgehakt werden konnte.

Nun stand aber die Meisterschaft der 2. Division auf dem Programm, und während es – um ein vorletztes Mals auf den Chelsea FC zu sprechen zu kommen – eben jener Chelsea FC in seiner Second Division mit beispielsweise den Wolverhampton Wanderers, Nottingham Forest, Luton Town, Millwall, Sheffield United, den Blackburn Rovers, Fulham, Cardiff City und Plymouth Argyle zu tun hatte, warteten auf den SCE in de 2. Division folgende Mannschaften aus den übrigen Bundesländern:

WIEN
Wiener Sport-Club/Post
I. Simmeringer SC

NIEDERÖSTERREICH
1. Wiener Neustädter SC
SV Heid Stockerau
Kremser SC
SC Tulln

STEIERMARK
Alpine Donawitz

KÄRNTEN
Austria Klagenfurt
SV St. Veit/Glan
SC Amateure St. Veit/Glan
Wolfsberger AC
Villacher SV

SALZBURG
SAK 1914

VORLARLBERG
SW Bregenz
FC Dornbirn

Ja, korrekt! Gleich fünf Vereine aus Kärnten, dafür keiner aus Oberösterreich und Tirol. Wien nur mit zwei Mannschaften in der Liga und der SCE war nach wie vor Burgenlands einziger Vertreter im bundesweiten Fußball.
Eine Stufe tiefer drängten aber schon weitere „alte Hasen“ des Fußballsports im Osten Österreichs nach. In der Regionalliga Ost jagten nämlich unter anderem folgende Vereine nach Punkten: FAC, 1. Schwechater SC, Badener AC, SV Oberwart, SC Neusiedl/See, ASV Siegendorf, FS Elektra und ASV Kittsee.

Die neue Meisterschaft begann mit dem Auswärtsspiel im kärnterischen St. Veit an der Glan, und zwar beim Aufsteiger SC Amateure.
Vor 1.000 Zuschauern begann der SCE sehr vorsichtig und musste in der 26. Minute den Verlusttreffer hinnehmen. Kurz vor dem Pausenpfiff verwandelte Toni Robitza einen Reinprecht-Eckball per Kopf zum 1:1-Ausgleich. Dabei blieb es auch nach dem Schlußpfiff.

Zur Heimpremiere kamen dann nur knapp 800 Besucher in den Schloßpark und sahen wie sich der SC Eisenstadt einen Punkt gegen Aufsteiger Kremser SC erzitterte. Die Kremser führten ab der 32. Minute fünfzig Minuten lang, als Wolf in der 82. Minute gerade noch den Ausgleich erzielen konnte.

Nach zwei mageren Unentschieden reiste der SCE nun nach Salzburg, wo – wie wir seit dem Bericht „Salzburg: uneinnehmbar“ wissen – es sehr selten Punkte zu holen gab. Und auch diesmal kehrten die Burgenländer mit leeren Händen zurück nach Eisenstadt. In Salzburg-Nonntal setzte es beim SAK 1914 eine gehörige 1:4-Klatsche, bei der Bauer aus einem Elfmeter den „Ehrentreffer“ erzielen konnte.

Beim zweiten Heimspiel dieser Saison konnte auch endlich wieder Alfred Eisele, der sich beim Länderspiel gegen Moldawien verletzt hatte, aufs Spielfeld auflaufen. Doch ein Eisele war gegen den FC Dornbirn, der 400 Zuschauer anlockte, zu wenig.
Genauso trostlos wie das Wetter war auch die Darbietung der Mannschaft.
Die Gäste aus Vorarlberg siegten mit 1:0 und der SCE lang nach diesem traurigen Saisonstart an vierzehnter Stelle.

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SC Eisenstadt v FC Dornbirn 0:1

SC Eisenstadt v FC Dornbirn 0:1

Das nächste Spiel bestritt der SCE in Kärnten beim Wolfsberger AC, wo man schon früh die Hoffnungen auf einen Punktgewinn ad acta legen konnte. Gegentor Nummer Eins fiel in der dritten Minute und der zweite Verlusttreffer wurde in der 16. Minute registriert. Zwar hatte der SCE noch in der ersten Halbzeit zwei sehr gute Möglichkeiten den Anschlußtreffer zu erzielen, doch beide wurden nicht genützt. Dank dieser 0:2-Niederlage zierte der SC Römerquelle Eisenstadt nun das Tabellenende der 2. Division.

Als Folge dessen wurde Josef Granabetter seines Amtes als SCE-Trainer enthoben und der Wiener Neustädter Sepp Schneider als sein Nachfolger präsentiert.

Sein Debüt feierte Schneider dann im Lindenstadion gegen Tulln. Vor 500 Zuschauern lieferten die Eisenstädter eine sehr gute Leistung ab und siegten dank Toren von Christian Keglevits, der sein Debüt in der Kampfmannschaft feierte, Robitza und Kloiber einen komfortablen 3:0-Sieg.

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Trainerwechsel

Joschi Granabetter wechselte dann in die Landesliga zum ASK Baumgarten und der SCE versuchte beim Wiener Sport-Club/Post den Schwung vom ersten Saisonsieg mit nach Wien-Hernals zu nehmen. Vor 5.000 Zuschauern hatten sie aber nie die Chance, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Nur dank der aufopfernd kämpfenden SCE-Abwehr dauerte es bis zu 34. Minute bis die Wiener ihr erstes Tor erzielen konnten. In der zweiten Halbzeit mussten sie dann zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Die 0:3-Niederlage zog den SCE auch wieder ans Tabellenende, wo man punktegleich mit dem Kremser SC nach oben starrte.

Statt eines Heimspieles folgte nun die Auswärtsfahrt zum Bundesliga-Absteiger Austria Klagenfurt. Nur 1.000 Zuschauer erwarteten die beiden Mannschaften im Klagenfurter Wörthersee-Stadion, bekamen dafür aber die Sensation der Runde zu sehen!
Dabei begann das Spiel für den SCE sehr unglücklich: Schon in der dritten Minute gingen die Klagenfurter mit 1:0 in Führung. Der SCE fand nicht zu seinem Spiel und als Eisele in der 37. Minute den Ball verlor, konterten die Hausherren blitzschnell und stellten auf 2:0.
In den noch verbleibenden acht Minuten bis zur Pause gelang dem SCE aber noch das schier Unmögliche – sie konnten nämlich durch zwei Treffer Rittsteuers ausgleichen! Zuerst verwertete er einen Paß von Eisele zum 1:2 und dann eine Flanke Schneiders zum 2:2. Nach dem Pausentee spielten die Gäste aus dem Burgenland groß auf, was selbst die Fans der Klagenfurter Austria auf ihre Seite lockte. Die Klagenfurter Zuschauer feuerten nun auch den SCE an, der durch Rittsteuer – nach idealem Lochpaß von Eisele – das 3:2 erzielte.
Die Austria schaltete nun einen Gang höher und drängte auf das SCE Tor, welches von Leurer gehütet wurde. In dieser Phase sorgte ein von Erwin Schneider abgeschlossener Konter für klare Verhältnisse im Wörthersee-Oval (70.) und vier Minuten vor dem Ende traf Alfred Eisele per Freistoß sogar noch zum 5:2.

Im Lindenstadion hatte der SCE anschließend Kärntner Besuch. Doch wer dachte, dass nach dem heroischen 5:2-Sieg gegen Austria Klagenfurt das Team des SV St. Veit ein Jausengegner sein würde, irrte gewaltig. Vor 750 Zuschauern verlor der SCE mit 0:1 und musste nun erneut nach Kärnten reisen – und zwar zum Villacher SV.

In der Alpenstadt lief der SCE erneut früh einem Rückstand nach, denn in der fünften Minute gelang den Hausherren das 1:0. Diesen Vorsprung konnten die Kärntner in der 66. Minute erhöhen, doch zeigte der SCE Moral und konnte nach dem Anschlußtreffer durch Schneider (70.) sogar noch den Ausgleich durch Rittsteuer verbuchen (80.).

Nach zehn Runden führte DSV Alpine Donawitz ungeschlagen fünf Punkte vor dem 1. Wiener Neustädter SC. Auf Rang Drei der Wiener Sport-Club/Post, gefolgt vom FC Dornbirn. Am Tabellenende lag der SAK 1914 mit sechs Punkten, mit einem Punkt darüber Schwarz-Weiß Bregenz sowie der SC Eisenstadt, und eben jene Tabellennachbarn trafen sich nun im Lindenstadion.

Bei den Bregenzern stand mit Johann Schorn ein SCE-Held vergangener Tage zwischen den Pfosten. Der SCE vergab in diesem (schwachen) Spiel eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen und als sich die Minuten unaufhaltsam der Zahl 90 näherten, konnten sich die Eisenstädter beim Schiedsrichter bedanken, denn der übersah die erhobene Fahne des Linienrichters, der ein Handspiel Robitzas anzeigte, und Rittsteuer konnte in der Folge dessen das entscheidende Tor erzielen.

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SC Eisenstadt v SW Bregenz 1:0

SC Eisenstadt v SW Bregenz 1:0

Nach diesem mühevollen Sieg reiste der SCE zum Hochofenballett in die Obersteiermark, wo 7.000 Zuschauer im Donawitzer Stadion ihre Mannschaft mit dem Schriftzug „ALPINE“ auf dem Leiberl anfeuerten.
Auf dem regennassen Spielfeld waren die Gäste aus Eisenstadt sogar die bessere Mannschaft. Doch dafür kann man sich oft nicht viel kaufen, am Ende hatte der Tabellenführer dennoch die Nase vorn und siegte 2:1.
Erwin Schneider brachte den SCE in der 28. Minute in Führung, die Walter Schachner in der 42. Minute egalisieren konnte und erst ein Eigentor von Steiger (75.) sorgte für den Sieg der Alpine-Elf.

Im Heimspiel gegen den SV Heid Stockerau war vom Elan der vergangenen Partie wenig zu sehen, weshalb erst eine ordentliche Kabinenpredigt von Trainer Schneider das Team wachrüttelte, und man nun eine wie verwandelt spielende SCE-Truppe sah (schade, dass es immer wieder solcher Ansprachen nötig ist, dass Fußballer das tun, wofür sie bezahlt werden!). Erwin Schneider war es dann, der in der 65. Minute den einzigen Treffer dieser Partie erzielen konnte. Der SCE gewann mit 1:0 und lang nun – zwei Runden vor der Winterpause – auf Rang Elf.

Es war wie verhext, denn auch auf der Simmeringer Had musste der SCE schon in der dritten Minute einen frühen Rückstand hinnehmen. Die Simmeringer setzten nun die SCE-Abwehr unter Druck, doch diese hielt Stand und ließ in den restlichen 87 Minuten keinen weitern Gegentreffer zu. Der SCE fing sich auch schön langsam und kombinierte zeitweise prächtig, doch an der Strafraumgrenze waren die Eisenstädter mit ihrem Latein am Ende. Dennoch konnte der SCE noch mit einem Punkt nach Hause fahren, denn Erwin Schneider traf in der 80. Minute aus acht Metern Entfernung in die Maschen.

In diesen Tagen erreichte den SCE aber auch noch zur sportlichen Misere eine ordentliche Hiobsbotschaft: (Faksimile: BF-Onlinearchiv)
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Zum Saisonausklang kamen gar 1.500 Zuschauer ins Lindenstadion, um das Derby mit dem 1. Wiener Neustädter SC zu sehen. Es war ein temporeiches, kampfbetontes und spannendes Spiel, dem nur die Tore fehlten.
Mit dreizehn Punkten lag der SCE auch weiterhin am elften Rang, war aber nicht weit von der Gefahrenzone entfernt, in der sich unmittelbar Villach, Simmering, Wolfsberg und der SAK 1914 befanden. Herbstmeister wurde Alpine Donawitz mit drei Punkten Vorsprung auf den 1. Wiener Neustädter SC und gar fünf auf den Wiener Sport-Club/Post sowie Austria Klagenfurt.

Nach einem langen Winter begann am 5. März 1977 der Existenzkampf des SCE mit dem Heimspiel gegen den SC Amateure St. Veit/Glan….und das nachdem man in den Vorbereitungsspielen teils peinliche Leistungen an den Tag legte. So ging die Generalprobe vor dem Meisterschaftsstart beim SV Pitten mit 2:4 verloren, davor unterlag man Oberwart 1:3 und auch gegen Raba ETO Györ gab es eine 1:3-Niederlage.

Den Auftakt zur Frühjahrsmeisterschaft wollten dann auch kaum 500 Leute sehen und nach den 90 Minuten konnte man auch nur mit dem Ergebnis zufrieden sein. Dank eines Tores durch Erwin Schneider konnte der SCE die Kärntner knapp mit 1:0 gewinnen.

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SC Eisenstadt v SC Amateure St. Veit 1:0

SC Eisenstadt v SC Amateure St. Veit 1:0

Auswärts in der Wachau beim Kremser SC lief es spielerisch schon etwas besser und man führte sogar mit 2:0 (17. Robitza, 42. Schneider), doch nach dem Anschlußtreffer aus einem Elfmeter (75.) gelang den Kremsern zwei Minuten vor dem Abpfiff doch noch der Ausgleich.

Dank dieser drei Punkte lag der SCE nun auf Rang Acht, hatte aber noch keinen ausreichenden Vorsprung auf die Abstiegsränge, um sich in Sicherheit zu wiegen.

Nächster Gast im Lindenstadion war der Tabellenletzte SAK 1914, gegen den man sich zwei Punkte erhoffte. Gut, die zwei Punkte blieben im Burgenland, doch es war ein sehr hart erkämpfter Sieg über das Schlußlicht, den wieder kaum 500 Zuschauer zu sehen bekamen. Höhepunkt des Spieles war natürlich als das einzige Tor fiel: Schneider ersprintete einen Paß von Eisele, SAK-Keeper Friedl konnte den Schneider-Schuß nicht bändigen und Rittsteuer staubte ab (23.).

Als eine im Frühjahr noch ungeschlagene Mannschaft ging es anschließend auf die weite Reise nach Vorarlberg, von wo man dann aber als 0:2-Verlierer aus Dornbirn heimkehrte. Ab der zehnten Minue lag der SCE mit 0:1 zurück, hatte aber bis kurz vor dem Spielende Möglichkeiten doch noch mit einem Punkt die Heimreise antreten zu können. Wieder einmal war Alfred Eisele das Um und Auf in der SCE-Mannschaft und konnte oft nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Als dann Jacquemond in der 80. Minute das 2:0 erzielte, war die Niederlage perfekt.

Am folgenden Freitag lud der SC Eisenstadt dann zum Flutlichtspiel gegen den Wolfsberger AC ein. Der Tabellenvorletzte aus Kärnten hatte übrigens in allen bisherigen Duellen mit dem SCE (drei an der Zahl) noch keine Niederlage hinnehmen müssen. An jenem Freitag ging diese Serie jedenfalls zu Ende.

Zwar wollten nur knapp 600 Zuschauer diese Partie sehen, doch den Anwesenden wurde ein trefferreiches Spiel geboten:

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SC Eisenstadt v Wolfsberger AC 3:2

SC Eisenstadt v Wolfsberger AC 3:2

Das Spiel begann seitens des SCE mit sehr zerfahren, es reihte sich Fehlpaß an Fehlpaß, doch schön langsam wurde das Spiel flüssiger und Kombinationen funktionierten trotz des aufgeweichten Bodens im Lindenstadion wie am Schnürchen. Es konnte einige gute Einschußmöglichkeiten herausgearbeitet werden, doch im Abschluß scheiterten die SCE-Stürmer kläglich. Zweimal trafen sie aber immerhin die Latte (Eisele, Kloiber).
Die BF berichtete unter anderem: „Die Eisenstädter gehen durch ein Kopftor von Kloiber, der einen Eisele-Corner in den Kasten setzte, in Führung, mußten aber neun Minuten später auf kuriose Weise den Ausgleich hinnehmen. Bei einem Konter schieß Schubel an die Stange, von wo der Ball an Keeper Martinschitz prallte und ins Netz sprang. Nach dem Wechel führt eine herrliche Kombination Wolf-Schneider-Reinprecht durch den Oggauer zum 2:1, und schließlich hebt Wolf, der eine prächtige Leistung bot, nach einem Freistoß die Kugel gefühlvoll über die mauer zum 3:1 ins Kreuzeck. Schließlich fällt nach einer Murkserei der SCE-Abwehr durch Schubel das 3:2.“
Bei diesem Spielstand blieb es auch und zudem wurden dem SCE durch Schiedsrichter Steinbrecher zwei Elfmeter vorenthalten. Adjanov rettete bei einem Schuß Schneiders mit der Hand vor der Linie und Kovacic foulte Wolf im Sechzehner, doch der Elferpfiff blieb aus.

Egal, das Spiel wurde gewonnen und mit zwanzig Punkten lag der SCE auf Rang Sieben, hatte vier Punkte Vorsprung auf die unmittelbare Gefahrenzone, aber auch immer noch ein negatives Torverhältnis (24:26).

Dann ging es in die Rosenstadt Tulln, wo man sich nach einem 0:2-Pausenrückstand gerade noch einen Punkt mit auf die Heimreise einpacken konnte. Rittsteuer gelang in der 58. Minute der Anschlußtreffer und in der 83. Minute gelang Reinprecht der verdiente Ausgleich.

Am Ostermontag bot der in den „Bundesländer“-Dressen spielende SC Römerquelle Eisenstadt seinen Fans einen Leckerbissen im Lindenstadion, gastierte doch der deutsche Zweitligist SC Fortuna Köln in der Landeshauptstadt.
Bei diesem Spiel gelang den Eisenstädtern ein Achtungserfolg, und das obwohl die Gäste aus der Domstadt schnell in Führung gehen konnten. Ludwig nutzte ein Mißverständnis zwischen Strobl und Keeper Martinschitz geschickt aus (8.). Mit der Zeit übernahm dann der SCE das Spielgeschehen in die Hand und spätesten nach dem Ausscheiden von Österreichs Nationalspieler Roland Hattenberger, überließen die Kölner dem SCE das Feld. In einer besonderen Spiellaune befand sich an diesem Ostermontag Eisenstadts Flügelflitzer Erwin Schneider, der kaum mit erlaubten Mitteln vom Ball zu trennen war. Tore von Toni Robitza (65.) sowie Peter Kloiber (79.) sorgten für den überraschenden 2:1-Sieg des SCE gegen Fortuna Köln – und das vor gut 1.000 Zuschauern im Lindenstadion.

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SC Eisenstadt vs. Fortuna Köln 2:1

SC Eisenstadt vs. Fortuna Köln 2:1

Nach dieser netten Abwechslung ruhte die Liga, da Österreichs Nationalteam in der Qualifikation zur WM 1978 in Argentinien in Wien auf die Türkei traf. Der SCE spielte daher am Freitag ein Testspiel gegen den ASK Eggendorf, das 4:0 gewonnen wurde (Tore: Wolf, Eisele, Reinprecht, Schneider) und am Sonntag siegte Österreich mit 1:0.

Der Alltag ging mit einem Heimspiel weiter. Gast war der als Sportklub bezeichnete Wiener Sport-Club, der auch noch das Anhängsel /Post im offiziellen Namen trug. Der Sportkl.. äh Sportclub – oder Sport-Club… Also, die Hernalser Postlerklubsportler waren immerhin Tabellenzweiter und nur einen Punkt hinter Leader DSV Alpine in der Liga platziert…

Über dieses Spiel berichtete die BF folgendermaßen:
Prachtpartie des SCE. Fredl Eisele geigte auf!
SC Römerquelle Eisenstadt gegen Sportklub-Post 1:1 (0:1)
Lindenstadion, 2.500
Das war wieder einmal Fußball, wie ihn der Fan haben will und das Burgenland schon längere Zeit entbehren mußte. Schnell, gute Kombinationen, harte Einlagen, einige kernige Schüsse und gute Tormannleistungen. Dazu eine prächtige Stimmung auf den Zuschauerrängen, die uns an wesentlich bessere Fußballzeiten erinnerte. Daß dabei die Burgenländer unter den Tiefstrahlern des Lindenstadions mit den hochfavorisierten Wienern nicht nur mithalten konnten, sondern über weite Strecken auch den Ton angaben, war dabei das besonders Erfreuliche. Vor allem war es aber ein Spiel des großartig auftrumpfenden SCE-Mannschaftskapitäns Fredl Eisele, der mit fairen Mitteln kaum vom Ball zu trennen war und seine berühmteren Gegenspieler Starek, Hof, Ritter und Happich ausstach.
Souverän in der SCE-Mannschaft – Trainer Schneider: „Die junge Mannschaft befindet sich auf dem richtigen Weg und wird sicherlich noch mit einer weiteren Steigerung aufwarten.“) – auch der gesamte Abwehrblock, der von Gerhard Horvath sehr umsichtig dirigiert wurde und die Wiener Stürmer gänzlich entschärfte.
Der Sportklub, in der Frühjahrsserie die erfolgreichste Mannschaft, spielte recht clever, doch hätte man von der Truppe doch wesentlich mehr Offensivdrang erwartet.
Sehr fragwürdig der Führungstreffer der Wiener. Bei einem Angriff des Sportklubs ertönte ein Pfiff, die Eisenstädter blieben stehen, so daß Demel ungehindert einschießen konnte. Die Proteste der Eisenstädter blieben wirkungslos, da Schiedsrichter Nehoray erklärte, der Pfiff sei aus dem Zuschauerraum und nicht von ihm gekommen. Der mehr als verdiente Ausgleich fiel in der 58. Spielminute, als Schneider List nach Zuspiel von Reinprecht aus kürzester Distanz bezwang.

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SCE v Wiener Sport

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Tabelle 22
Dann stand das WM-Qualifikationsspiel gegen Malta auf dem Programm, das ja mit 9:0 gewonnen wurde und Hans Krankl sechs Tore erzielte.

Die 23. Meisterschaftsrunde brachte dann die Klagenfurter Austria nach Eisenstadt, wo diesmal nur 900 Menschen das Spiel beobachten wollten.
Auf die ersten Tore mussten die Zuschauer jedenfalls nicht lange warten, Wolf traf in der sechsten Minute zum 1:0 für den SCE, doch gleich im Gegenzug konnte Larionovs ausgleichen. In der 34. Minute stellte Erwin Schneider nach einem Freistoßtrick den Vorsprung wieder her und in der zweiten Halbzeit erhöhte Rittsteuer auf 3:1 (51.).  Der SCE besiegte Austria Klagenfurt mit 3:1 und war nun auf den sechsten Platz gehüpft, punktegleich mit dem SV St. Veit und nur noch einen Punkt hinter dem eben erst besiegten Klub aus der Landeshauptstadt Kärntens.

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SC Eisenstadt vs. Austria Klagenfurt 3:1

SC Eisenstadt vs. Austria Klagenfurt 3:1

Beim unmittelbaren Tabellennachbarn aus St. Veit/Glan nahm das Unglück bereits früh seinen Lauf. In der sechsten Minute schoß Csarman aus 30 Metern Entfernung einen Freistoß, den Martinschitz nicht bändigen konnte – 0:1.
Nach der Pause erhöhte Golautschnig auf 2:0 (56.), Toni Robitza gelang erst spät der Anschlußtreffer (80.), doch mitten in der Schlußoffensive ertönte ein fragwürdiger Elfmeterpfiff. Golautschnig verwandelte zum 3:1.

Die Spiele gegen Vereine aus Kärnten gingen mit dem Heimspiel gegen den Villacher SV weiter. Diesmal fehlte aber Ossi Steiger, der mit dem Junioren-Nationalteam bei einem Turnier in Belgien weilte.
Gegen den VSV geriet der SCE wieder einmal früh in Rückstand – diesmal in der achten Minute. Robitza konnte praktisch mit dem Pausenpfiff den Ausgleich erzielen, doch weitere Tore wollten vor knapp 700 Zuschauern keine mehr fallen. Der SCE und die Gäste aus Villach trennten sich 1:1 unentschieden.

Nach den Kärnten-Wochen reiste der SCE nach Vorarlberg, wo sie es neben der Schwarz-Weiß-Mannschaft aber auch noch mit dem Schiedsrichterteam zu tun bekamen. Laut dem Berichterstatter der BF sollen beide Gegentreffer auf nicht reguläre Art und Weise zustande gekommen sein: „Beim 1:0 durch Kornexl hat der Torschütze, der einen Freistoßball von Kastner per Kopf ins Netz setzte, Ossi Steiger mit den Händen weggestoßen und beim zweiten Treffer, ebenfalls nach einem Kastner-Freistoß, stand nicht nur der Torschütze Rhylko in Abseitsposition, sondern auch zwei weitere Vorarlberger.“
Bitter, dass das zweite Tor zwei Minuten vor dem Abpfiff beim Stand von 1:1 fiel. Somit begab sich der SCE mit null Punkte auf die lange Heimreise von Bregenz ins Burgenland.

An der Tabellenspitze der 2. Division hatte sich inzwischen auch etwas getan, denn nach der überraschenden Niederlage von Tabellenführer Alpine Donawitz in Tulln konnte der Wiener Sport-Club/Post die Führung übernehmen, und diese im direkten Duell, das 1:1 endete, behaupten.
Nun kam aber der vom Thron gestoßene Klub aus der Obersteiermark ins Lindenstadion und versprach jene Atmosphäre mitzubringen, nach der man sich in Eisenstadt seit dem Abstieg vor zwei Jahren so lange sehnte.
Immerhin kamen gut 3.200 Besucher, die ein gutes Spiel beider Mannschaften sahen, aber auch Zeugen einen harmlosen SCE-Sturms wurden.
Hinzu kam, dass der SC Eisenstadt natürlich schon wieder sehr früh einem Rückstand nachlaufen durfte – Kronsteiner schloß nämlich in der dritten Minute einen Konter mustergültig ab. Er war es auch, der in der 49. Minute das 2:0 für die Alpine-Elf schoß, und dabei blieb es auch nach 90 Minuten.

Die matten Ergebnisse der letzten Runden ließen den SCE nun sogar auf den zehnten Rang abrutschen. Drei Runden vor dem Ende der Meisterschaft hielt man bei 25 Punkten und hatte fünf Punkte Vorsprung auf den Drittletzten – den Wolfsberger AC.

Punktezuwachs erhoffte man sich beim unteren Tabellennachbarn aus Stockerau. Und siehe da! In der Alten Au siegte der SCE nach Toren von Schlögl und Schneider mit 2:1. Damit waren die letzten, ganz kleinen Abstiegssorgen endgültig verjagt.

Zum letzten Heimspiel gegen den I. Simmeringer SC kamen dann gut 1.500 Zuschauer, die diesmal den SCE früh in Führung gehen sahen: Erwin Schneider schloß eine Kombination in der vierten Minute perfekt ab – 1:0. Beim Ausgleichstreffer hatte man dann Pech, der der Ball prallte von Ossi Steiger ab und landete im Netz von Leo Martinschitz. Davon ließen sie sich aber nicht entmutigen und Reinprecht stellte in der 22. Minute auf 2:2. Nach der Pause fiel dann noch je ein Treffer auf beiden Seiten. Für die Gäste war Dokupil aus einem Elfmeter erfolgreich und Wolf erzielte in der 70. Minute den dritten Treffer des SCE.
Eisenstadt besiegte Simmering mit 3:2 und lag nun vor dem letzten Spiel auf Rang Sieben.
Tabellenführer war der Sport-Club, führte aber nur einen Punkt vor Alpine Donawitz.

Die letzte Meisterschaftsrunde bestritt der SC Römerquelle Eisenstadt in Wiener Neustadt, dessen SC den Dritten Platz schon fixiert hatte.
Eintausend Zuschauer wohnten diesem „Derby“ bei, und hätten nach der Pause wohl keinen Groschen mehr auf den SCE gewettet, denn der SC Radio-Winkler Wiener Neustadt führte mit 2:0.
Mit einer Niederlage wollte sich der SCE aber keineswegs von dieser Meisterschaft verabschieden und kam zunächst durch Robitza auf 1:2 heran (64.), ehe Reinprecht sogar der Ausgleich gelang (70.).

Es war das zehnte Remis dieser Saison, und bei zehn Siegen und ebenfalls zehn Niederlagen hatte der SCE 1976/77 eine sehr ausgeglichene Bilanz vorzuweisen.

Meister wurde der Wiener Sport-Club/Post, der beim SC Amateure St. Veit 3:2 gewann. DSV Alpine musste sich mit dem Vize-Meistertitel zufrieden geben, Dritter wurde der 1. Wiener Neustädter SC und Bundesliga-Absteiger Austria Klagenfurt belegte Rang Vier. Es folgten Dornbirn, Simmering sowie der SC Römerquelle Eisenstadt auf Platz Sieben.
Den Gang in die Regionalligen mussten der Wolfsberger AC, der Kremser SC sowie der SAK 1914 antreten.
Dafür wurde aber der ASV Kittsee Meister der Regionalliga Ost, wodurch es nun zu einem echten Burgenland-Derby in der 2. Divison kommen sollte.

Das war sie also, die Saison 1976/77, als der SC Eisenstadt noch immer zweitklassig war und dies auch noch einige Zeit bleiben würde.

Ach ja, in Englands zweiter Liga schafften die Wolverhampton Wanderers, der Chelsea Football Club sowie Nottingham Forest den Aufstieg in die First Division.

Andere zweite Ligen endeten im Sommer 1977 folgendermaßen:

Deutschland – 2. Bundesliga Nord (Top five):
1. FC St. Pauli
2. Arminia Bielefeld
3. Wuppertaler SV
4. Bayer Uerdingen
5. Hannover 96

Deutschland – 2. Bundesliga Süd  (Top five):
1. VfB Stuttgart
2. 1860 München
3. Kickers Offenbach
4. FC 08 Homburg
5. 1. FC Nürnberg

Schottland – Division One (Top five):
1. St. Mirren FC
2. Clydebank FC
3. Dundee FC
4. Greenock Morton FC
5. Montrose FC

Italien – Serie B (Top five):
1. Lanerossi Vicenza
2. Pescara Calcio
3. Atalanta Bergamo
4. Cagliari Calcio
5. AC Monza

Frankreich – Ligue deux A (top five):
1. AS Monaco
2. FC Gueugnon
3. SC Toulon
4. Olympique Avignon
5. AJ Auxerre

Frankreich – Ligue deux B (Top five):
1. RC Strasbourg
2. FC Rouen
3. FC Tours
4. Amicale de Luce
5. Stade Quimper

Spanien – Segunda Division (Top five):
1. Sporting Gijon
2. FC Cadiz
3. Rayo Vallecano
4. Real Jean
5. Real Oviedo

Sowjetunion – 2. Liga (Top five):
1. Spartak Moskau
2. Pahtakor Tashkent
3. Tavria Simferopol
4. Dinamo Minsk
5. Pamir Dushanbe

…und in den USA gewann New York Cosmos mit Franz Beckenbauer und Giorgio Chinaglia die NASL-Meisterschaft durch einen 2:1-Finalsieg über die Seattle Sounders.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Clanhewelin

Im Sommer 1958 betrat ein neuer Fußballklub die Bühne des burgenländischen Ligasystems. Natürlich wurde der Neuling der untersten Liga im Mikrokosmos seines Bezirkes zugeordnet. Dies war die 2. Klasse B Nord, wo eine Reihe von interessanten Derbys auf den jungen Verein aus Kleinhöflein warteten.

Und da sich heutzutage in Eisenstadt fast alles um St. Georgen dreht, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass man meinen würde, die Umbenennung Eisenstadts in St. Georgen stünde kurz bevor, erzähle ich hier kurz die Fußball-Geschichte jenes Stadtteils, der bis Herbst 1970 eine eigenständige Gemeinde war.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

In der ihnen zugeordneten Liga sollten die Kleinhöfleiner sogar auf zwei Vereine aus Ortschaften treffen, mit denen man in einigen Jahren dieselbe Postleitzahl teilen sollte: den ASKÖ Eisenstadt sowie dem Klub aus Sankt Georgen.
Dazu gesellten sich unter anderem Nachbar Großhöflein, Müllendorf und Sankt Margarethen.
Doch bevor es zum Saisonstart kam, zogen sich die Schurldorfer vom Spielbetrieb zurück. Somit wurde es nichts mit diesem „Derby“ in der 2. Klasse.

In ihrer ersten Herbstsaison machten sie keine halben Sachen, gewannen vier Spiele und gingen fünfmal als Verlierer vom Platz. In der Zehnerliga führte über den Winter Donnerskirchen (8-0-1) vor Müllendorf (7-0-2) und Purbach (6-1-2). Der Klub aus der Landeshauptstadt rangierte an vorletzter Stelle.

Das erste „Höfleiner-Derby“ endete mit einem 2:0-Sieg von Großhöflein, dafür gelang den Kleinhöfleiner in Eisenstadt ein 3:0-Auswärtssieg. Der ASKÖ Eisenstadt verfügte laut BF-Berichterstatter über keinen einzigen Stürmer, der einen herzhaften Torschuß wagen würde, und kam deshalb wieder einmal unter die Räder.

Im Frühjahr wurde den Kleinhöfleinern die „Ehre“ zu teil der erste Verein zu sein, der gegen das noch punktelose Schlusslicht Zagersdorf verlor. Und das gleich mit 3:6!
Gegen Müllendorf gab es am folgenden Sonntag dann sogar ein 0:10-Debakel und im Heimspiel gegen Nachbar Großhöflein mussten sie sich mit 0:1 geschlagen geben.
Die Niederlagenserie ließ sie auf Platz Acht festsitzen, punktegleich (zehn Zähler) mit dem ASKÖ Eisenstadt. Gefahr von unten gab es kaum, denn Breitenbrunn und Zagersdorf schafften es nicht ihre fünf beziehungsweise zwei Pünktchen aufzubessern.

Übrigens: Die 0:1-Niederlage gegen Großhöflein wurde von der STRUMA nachträglich auf 0:3 erhöht. Grund: mangelhafte Vorsorge.

Bei der Pfingst-Doppelrunde gab es dafür daheim gegen den SV Sankt Margarethen das erste Unentschieden der Geschichte der Kleinhöfleiner zu bewundern (2:2), beim zweiten Spiel hätte es beinahe auch ein Unentschieden geben können, doch Purbach gewann schlussendlich mit 3:2.

Zum Abschluß der ersten Meisterschaft trat Kleinhöflein im Eisenstädter Lindenstadion gegen den ASKÖ an (der Kleinhöfleiner-Platz war wegen den Vorkommnissen gegen Großhöflein gesperrt worden) und gewann gegen die zusammenhangslos agierenden Hauptstädter locker mit 7:1. Anschließend besiegte der SC Eisenstadt die Riedlingsdorfer mit 5:3 und verabschiedete sich als Meister der burgenländischen Landesliga in Richtung neu gegründeter Regionalliga Ost.

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Tabelle 1958 59

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Tabelle 2 1958 59

Die neue Saison stand schon vor der Tür und wie damals üblich, änderte sich einiges am laufenden Band. Der SC Zagersdorf stellte den Spielbetrieb ein, wodurch die 2. Klasse B Nord neu ausgelost werden musste, in der nun auch wieder der reaktivierte Sportclub der Freistadt Rust dem Ball nachjagte und die Eisenstädter ASKÖ-Fußballer taten sich mit den Postlern zusammen. Der Verein hieß nun ASKÖ Postsport Eisenstadt.

Die erste Runde brachte sogleich die beiden Nachbarn Klein- und Großhöflein zusammen. Der Kleinhöfleiner Lidl präsentierte sich zu Saisonbeginn in Hochform und erzielte alle drei Tore beim 3:1-Derbysieg.

In der fünften Runde trug Kleinhöflein sein Heimspiel in Großhöflein aus, da ihr Platz wieder einmal gesperrt war. Das Spiel gegen Müllendorf wurde hart geführt und beim Stand von 1:0 für die Gäste abgebrochen, da nach einem Raufhandel Großhöfleiner Zuschauer auf das Spielfeld stürmten und die Müllendorfer Mannschaft vor dem Mob floh.

Wochen später musste man für das Heimspiel gegen ASKÖ Post Eisenstadt ins Lindenstadion ausweichen, welches dann mit einer 2:3-Niederlage endete.
Das letzte Meisterschaftsspiel ging dann beim am weitesten entfernten Verein – dem FC Winden – mit 0:3 verloren und tabellarisch lag man im Mittelfeld. Herbstmeister wurde Müllendorf vor der Freistadt Rust und den Postlern aus Eisenstadt.

Als die Frühjahrmeisterschaft begann, war unter anderem Kleinhöflein einen Sieg wieder los, denn die Breitenbrunner spielten nicht mehr weiter, weshalb alle Ergebnisse gestrichen wurden.

Somit begann das Frühjahr für Kleinhöflein mit einer 1:3-Niederlage in der kleinen Freistadt Rust, rehabilitierten sich anschließend aber mit einem 3:1-Heimsieg über den SV Sankt Margarethen.
Dann stand das Spiel beim Tabellenführer in Müllendorf auf dem Programm, doch als der Schiedsrichter in der 56. Minute – es stand 5:0 für die Heimischen – gleich zwei Kleinhöfleiner des Feldes verwies, verweigerten diese den Abgang, woraufhin das Spiel einfach abgebrochen wurde. Währenddessen übernahmen die Ruster dank eines 13:0-Schützenfestes gegen Oslip die Tabellenführung.

Nach der fälligen Strafverifizierung sowie des zwölften Sieges im zwölften Spiel – 10:0 beim ASKÖ Post Eisenstadt – holte sich Müllendorf den Spitzenplatz wieder zurück. Kleinhöflein gewann indes beim unteren Tabellennachbarn Oslip mit 5:1 und hob sich dadurch auf Platz Sechs empor.

Als man ein paar Wochen später nach Eisenstadt fuhr, warteten dort nur zehn Spieler auf die Kleinhöfleiner. Als dann auch noch Perlinger und Bauer verletzt ausschieden und Pöllinger einfach so vom Platz ging, brach der Kleinhöfleiner Schiedsrichter die Partie ab. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:0 für Kleinhöflein.

Am nächsten Sonntag wartete Kleinhöflein vergeblich auf die Gäste aus Winden und der ASKÖ Postsport Eisenstadt blieb vom Duell in Purbach fern. Beide Spiele wurden mit 3:0 für die Wartenden gewertet.

Ihre zweite Meisterschaft ging zu Ende und man konnte über Platz Vier durchaus zufrieden sein. Meister wurde Müllendorf, das nur einen einzigen Punkt verlor. Dahinter der starke Neueinsteiger aus Rust.

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Tabelle 1959 60

Die 2. Klasse B Nord der Saison 1960/61 blieb eine Neunerliga. Meister Müllendorf verabschiedete sich ja in die 1. Klasse B Nord und wurde vom SV Mörbisch ersetzt, der aber nicht von oben kam, sondern nach sieben Jahren Schönheitsschlaf wieder aufgeweckt wurde.
Der ASKÖ Postsport Eisenstadt zog sich vom Spielbetrieb zurück, doch auch in dieser Saison war Eisenstadt in der 2. Klasse vertreten, denn die 1b des SC Eisenstadt wechselte von der 1. Klasse in die letzte Liga des Landes.

Das Auftaktspiel gewann Kleinhöflein daheim gegen Großhöflein mit 4:3. Die Gäste waren die bessere Mannschaft und führten mit 3:1. Es wird berichtet, dass Schiedsrichter Schrabeck eine fürchterliche Leistung bot und Großhöflein benachteiligte. So soll er den Gästen zwei Elfmeter vorenthalten und dafür den Kleinhöfleinern zwei Penalties zugesprochen haben.

Als dann die zweite Runde ausgetragen wurde – und Kleinhöflein in Oslip 3:5 verlor – umfasste die 2. Klasse B Nord plötzlich nur mehr acht Vereine. Die 1b des SC Eisenstadt war aus der Tabelle verschwunden und schien auch sonst nirgends mehr auf.

Gegen Ende der zusammengeschrumpften Meisterschaft gelang es den Kleinhöfleinern zwei Siege und zwei Remis zu erreichen, dank derer sie noch auf Platz Vier landeten. Bei acht Punkten hatten sie nur zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Purbach, dahinter landeten die Mörbischer auf Platz Zwei. Der Dritte Rust sowie der Fünfte Oslip hatten ebenfalls acht Punkte. Sechster waren die Sankt Margarethener mit sieben Zählern und am Ende tümpelten Winden und Großhöflein schon etwas abgeschlagen herum.

Die Vorstädter absolvierten ein erfolgreiches Vorbereitungsprogramm mit Siegen über Wulkaprodersdorf und Wimpassing, doch als es dann wieder um Punkte ging, versagten die Nerven. Und das ausgerechnet gegen den Tabellenletzten und großen Rivalen Großhöflein (0:2).
Da in den ersten der wenigen Rückrundenspiele kaum Punkte dazukamen, brauchte man sich in Sachen möglichen Aufstieges keine weiteren Gedanken machen.

Im vorletzten Spiel gastierte man beim bereits als Meister feststehenden SC Freistadt Rust nahe des alten Stadttores und verlor trotz zweimaliger Führung knapp mit 2:3. Am letzten Fußball-Sonntag warteten die Kleinhöfleiner Mannschaft vergeblich auf die Truppe des Tabellenletzten aus Winden.
Durch diese Unsportlichkeit wurden das Spiel mit 3:0 strafverifiziert und Kleinhöflein Fünfter der Liga. Purbach konnte durch ein 5:1 gegen Großhöflein punktemäßig mit den Rustern gleichziehen, doch das Torverhältnis sprach eindeutig für die Freistädter. Neuling Mörbisch wurde auf Anhieb Dritter, Sankt Margarethen Vierter.

Es war nicht einfach, in der „Schutzgruppe“ zu existieren. Manche Vereine traten einfach nicht zu den Spielen an, Schiedsrichter blieben oft den Partien fern und mediales Interesse war gering. Zudem war – wie im Fall der 2. Klasse B Nord – eine Achterliga nicht gerade eine besonders Erlebenswerte.

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TAbelle 1960 61

Das Leben ging aber weiter, und schon stand die Saison 1961/62 vor der Tür. Nach einer ordentlichen Neuordnung des Ligasystems war man auf einmal ein Verein der 1. Klasse, doch nicht mehr dem Norden sondern der Mitte. Durch die Einführung der 2. Ligen wurden die meisten „Zweitklassler“ den neuen 1. Klassen zugeteilt. Kleinhöflein kam zusammen mit Rivalen Großhöflein in die 1. Klasse A Mitte, die zwölf Vereine beinhaltete.

In der ersten Runde reisten die Kleinhöfleiner nach Rohrbach, wo ihr Spiel gegen den ASK Marz ausgetragen wurde. Dabei konnten sie sogar einen 3:0-Sieg einfahren.
Das erste Heimspiel fand dann gegen den alten Bekannten aus Großhöflein statt und man trennte sich brüderlich mit 3:3-Unentschieden.
Auch nach dem dritten Spiel  – das auswärts gegen Zagersdorf 2:2 endete – war man noch ohne Niederlage.
Man blieb es aber nicht lange, denn gegen Krensdorf mussten sich die Kleinhöfleiner daheim mit 2:4 geschlagen geben.

Der Rest des Herbstes verlief keinesfalls zufriedenstellend. Nach dem elften Spiel lag Kleinhöflein mit neun Punkten auf Rang Acht, zwei Punkte hinter Großhöflein. Tabellenführer war der ASK Baumgarten, der alle elf Spiele gewinnen konnte.

Das Derby fand im Frühjahr in der 22. und zugleich letzten Runde der Meisterschaft statt. Vor gut 200 Zuschauern, gelang den Großhöfleinern ein glücklicher aber durchaus verdienter 3:2-Sieg.

Baumgarten wurde überlegener Meister vor Bad Sauerbrunn. Kleinhöflein rutschte noch auf den neunten Platz ab und konnte den Rivalen aus dem Nachbarort nicht überholen.

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Tabelle  1961 62

Alles neu in der neuen Saison hieß es auch zum Saisonstart 1962/63, denn das abgeschlagenen Schlusslicht der letzten Saison – Sieggraben – trat aus dem Bewerb aus, und selbst der Vizemeister Bad Sauerbrunn schien vorübergehend in keiner Tabelle auf, weshalb die 1. Klasse B Nord mit neun Vereinen begann. Später tauchten die Sauerbrunner dann doch wieder auf!

Für Kleinhöflein begann die neue Saison mit drei Niederlagen en suite, ehe diese Unserie ausgerechnet durch einen 3:2-Derbysieg gegen Großhöflein gestoppt werden konnte. Vor kaum 100 Zuschauern pfiff der Schiedsrichter zudem ein wenig zu früh ab, die 90 Minuten waren noch nicht vollständig gespielt worden.

Der letzte Tabellenplatz blieb ihnen aber jedenfalls den ganzen Herbst lang erhalten, denn zu dem einen Sieg gesellte sich nur noch ein Remis hinzu. Mit ihren drei Punkten hatten sie zwei Punkte Rückstand auf Sauerbrunn und Krensdorf. Die Tabelle der 1. Klasse A Mitte wurde indes von Zagersdorf angeführt, das vor Antau und Marz Herbstmeister wurde.

Im Frühjahr 1963 hielt die Niederlagenserie an und da die anderen Nachzügler hie und da einen Punkt ergatterten, wurde Kleinhöflein am letzten Platz einzementiert.
Die 0:3-Derbyniederlage in Großhöflein war bereits die zehnte im zwölften Spiel!
Lustlos spielten die Kleinhöfleiner weiter: 0:4 daheim gegen Forchtenau, 1:4 in Krensdorf, 0:6 in Sauerbrunn, 0:4 daheim gegen Sigleß und das letzte Spiel dieser Saison ging in Pöttsching 1:4 verloren.
Antau wurde vor Marz Meister, Dritter wurde Zagersdorf vor Pöttsching, Siegeß und Forchtenau. Auf Platz Sieben landete Krensdorf, auf Rang Acht Sauerbrunn und die beiden „Höfleins“ belegten die hinteren Ränge, wobei Großhöflein dreizehn Punkte erspielte und Kleinhöflein nur drei.

Absteigen mussten die Kleinhöfleiner Fußballer deshalb aber noch lange nicht. Sie blieben auch in der Meisterschaft 1963/64 der 1. Klasse B Mitte erhalten, wo sie zum Auftakt aber gleich auf eigener Anlage von den Krensdorfern mit 5:1 besiegt wurden.
Nach der 0:6-Niederlage in Sigleß übernahmen sie nach der zweiten Runde gleich wieder den angestammten letzten Platz.

Dafür freuten sich die Kleinhöfleiner umso mehr über den folgenden 3:2-Heimsieg über Schattendorf, der sie vom elften auf den neunten Platz hinauf katapultierte. Da es anschließend in Zagersdorf ein 0:2 setzte, rutschten sie gleich wieder um einen Rang ab und am nächsten Sonntag waren sie von allen guten Geistern verlassen und gingen gegen die Kurstädter aus Sauerbrunn mit 0:10 fast widerstandslos unter.

Als nächstes reiste Kleinhöflein zum Tabellenletzten Marz, der noch immer in Rohrbach spielte, und gegen die schwachen Gäste sechs Tore schoß ohne einen Gegentreffer kassieren zu müssen. Nach dieser Klatsche war Kleinhöflein wieder Letzter der Liga.
Spiel Nummer Sieben brachte dann die sechste Niederlage (1:3 gegen Forchtenau), und gegen Pöttsching musste man sich zum zweiten Mal in diesem Herbst zehn Gegentore verkraften ohne selbst auch nur ein einziges erzielt zu haben.

Das Derby fand diesmal in der vorletzten Herbstrunde statt, bei dem sich die Großhöfleiner über einen ebenso seltenen Liga-Sieg freuen konnten. Das 5:0 gegen Nachbar Kleinhöflein war nämlich erst der zweite Zweipunkter.

Die war zugleich das letzte Spiel der Kleinhöfleiner im Jahr 1963, denn zum abschließenden Meisterschaftsspiel in Baumgarten reisten sie erst gar nicht an.

Nachträglich wurde dann auch der einzige Sieg in eine Niederlage umgewandelt und Kleinhöflein zierte nun mit null Punkten das Ende der Herbsttabelle.

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Tabelle Herbst 1963

Das war es dann auch mit dem Fußball in Kleinhöflein. An der Frühjahrsmeisterschaft nahmen sie gar nicht mehr teil und seit dem 0:5 gegen Großhöflein trat keine Kleinhöfleiner Mannschaft mehr im Spielbetrieb des BFV an.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Die „Roten Husaren“ (08/1969 – 07/1975) – Teil V – Die Reformsaison

Teil Fünf der Saga…

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Vor dem Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison platzte gleich eine Bombe: Trainer Remy packte nämlich seine Koffer und kehrte nach Deutschland zurück.
Der Grund: Der ÖFB verdonnerte Remy zu einer Geldstrafe von 15.000 Schilling, da er gegenüber Journalisten meinte, daß in Österreich in zwei Monaten mehr geschoben wird als in zwei Jahren Bundesliga.
Remy dazu: „Einer Liga, in der solche Urteile gefällt werden, muß man den Rücken kehren.“
Mit ein Grund für seinen Abschied vom SCE war wohl aber auch die von ihm kritisierte Einkaufspolitik. Neuer Chef wurde der Deutsche Franz, der zuvor bei der Vienna tätig war.

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Der erste Test ging beim SV Rechnitz gleich gründlich in die Hose. Die Neuerwerbung der Südburgenländer, Leopold Grausam, düpierte gleich in der vierten Minute zwei Eisenstädter an der Strafraumgrenze und knallte den Ball ins Kreuzeck. Die ersten 45 Minuten stand noch Sostaric zwischen den Pfosten, dann kam Leurer ins Tor. Auch Bajlicz spielte und zwischenzeitlich hatte der SCE das Spiel gedreht. Thometisch und Bjerregaard schoßen die Tore. In der 83. und 84. Minute dann ein Doppelschlag der Rechnitzer, die somit vor gut 1.500 Zuschauern 3:2 gewannen.
Auch bei der Sportplatzeröffnung des SV Rohrbrunn blieben die Roten Husaren – trotz des 7:1-Sieges – viel schuldig. In der damals noch weit entfernten Saison 1999/2000 sollte der SCE zu einem Meisterschaftsspiel nach Rohrbrunn zurückkehren. Im Rahmen der Landesliga gewann der SCE vor meinen Augen mit 2:0!

Der zweite Test beim SV Leithaprodersdorf verlief dann schon besser, denn die Roten Husaren gewannen mit 8:1.
Vor dem ersten Pflichtspiel der Saison, dem Cup-Spiel in Eggendorf, bot der SCE in Wiener Neustadt gegen die dortige Admira eine lustlose Leistung und verlor 1:3.
Da rechnete sich Eggendorf mit dem Ex-Eisenstädter Kommanovits gute Chancen aus, doch Eisenstadt machte von Beginn an klar, wer die nächste Cup-Runde erreichen werden. 2.000 Zuschauer drängten sich um das Spielfeld und sahen eine gute SCE-Elf. Strebele schoß zwei Tore (20., 28.), Scheidl verwandelte in der 45. Minute einen Elfmeter und Alfred Kirschner stellte in der 58. Minute auf 4:0.

Nun begann die neue Saison der Nationalliga, die auf 17 Mannschaften angeschwollen war (!),  und die im Laufe der Monate für viel Zorn bei einigen Mitgliedsvereinen sorgen sollte. Die Reformer waren nämlich an der Arbeit und sorgten dafür, dass die Meisterschaft für viele Vereine praktisch für die „Fisch'“ war, denn ihnen war der Zwangabstieg verschrieben worden, damit so schnell wie möglich die neue „Superliga“ gestartet werden konnte.

Doch der Reihe nach – und ausführliche Berichte darüber gibt es ja in meinem Buch „ostwärts“: Für den SC Roter Husar Eisenstadt begann die neue Meisterschaft mit dem Spiel im Liebenauer Stadion gegen den SK Sturm.
Vor 9.000 Besuchern schien sich das Schicksal vom Vorjahr zu wiederholen, denn es gab wieder einmal eine unnötige 0:1-Niederlage. Die Sensation dieser ersten Runde lieferte Aufsteiger I. Simmeringer SC, der gegen Admira Wacker 7:1 gewann.
Das erste Heimspiel lockte 7.000 Zuschauer gegen Austria/WAC an, doch diese verließen großteils enttäuscht das Lindenstadion. Martinez und Prohaska trafen beim 2:0-Sieg der Wiener.
Dann ging es zu Meister Innsbruck, wo man schon nach zwölf Minuten mit 0:2 im Rückstand lag. Alfred Kirschners Tor gleich nach Seitenwechsel machte die Partie wieder spannend, aber spätestens nach dem 3:1 der Innsbrucker vier Minuten vor dem Ende, war die dritte Niederlage in ebenso vielen Spielen bittere Realität. Nun hatte der SCE Gelegenheit, sich auf das nächste Spiel gründlich vorzubereiten, denn für ihn war in de kommenden Runde spielfrei. Aus diesem Grund lud man den ewigen Testspielpartner MTK Budapest nach Eisenstadt ein, gewann das Spiel zwar mit 2:1, doch der SCE-Sturm erwies sich als ziemlich harmlos.

Die darauffolgende „englische“ Woche sah ein Mittwoch-Heimspiel gegen die  Vienna, die zuletzt ein Remis beim Meister holte,  sowie die Samstag-Auswärtspartie in Klagenfurt vor. Nach dem Schlußpfiff im Lindenstadion konnte man aber nur mit dem Ergebnis von 2:0 zufrieden sein. Hampl schoß in der zwölften Minute das 1:0 und Solleder II besorgte in der 80. Minute das 2:0. In Klagenfurt gab es wenig zu holen und ein mehr als unnötig zustande gekommenes Tor, das das 3:1 bedeutete, leutete schlußendlich die 1:4-Niederlage ein. Kirschner gelang dabei der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1.

Gegen Admira Wacker kamen gut 3.500 Zuschauer ins Lindenstadion, darunter auch Inter Mailand-Trainer Helenio Herrera, der seinen Europacup-Gegner unter die Lupe nahm (Admira gewann in der Südstadt 1:0, schied dann aber nach einem 1:2 nach Verlängerung aus). Die SCE-Abwehr stand an diesem Abend sehr gut, dafür war der SCE-Sturm wieder ein Lüfterl, weshalb das Spiel auch mit einem 0:0 endete.

Beim LASK war die Abwehr wieder gut eingestellt, das Paradestück das Mittelfeld mit Rohrer, Eisele und Bjerregaard und auch im Sturm war eine Verbesserung bemerkbar. Es dauerte aber bis zur 50. Minute, bis der SCE endlich Grund zum Jubeln hatte, Kirschner traf nämlich zum 1:0. In der 70. Minute lenkte Kiesenebner einen Schuß von Bajlicz ins eigene Tor ab – 2:0 für den SCE. In der 80. Minute gingen dann Gretzler die Nerven durch, und erhielt nach seiner Schiedsrichterkritik die Rote Karte. Vier Minuten später verkürzte der LASK auf 1:2, doch am Ende gehörten dem SCE zwei wichtige Punkte.

Das nächste Heimspiel fand nach der vernichtenden 0:7-Niederlage des Nationalteams in London gegen England statt. Dieses Debakel war nämlich mit ein Auslöser für die kommende Reform. Die Schuld für die Niederlage wurde unter anderem der aufgeblähten Nationalliga gegeben, in der die „großen“ Teams und deren Spieler nicht ordentlich gefordert werden.

Beim SCE befasste man sich aber vorrangig mit dem anstehenden Spiel gegen Angstgegner Austria Salzburg. Als Devise gab Trainer Franz „den Angriff forcieren, jedoch die Abwehr nicht entblößen“ aus. Die Mannschaft befolgte es und stürmte und stürmte. In der elften Minute knallte ein Bjerregaard-Kopfball aber nur an die Latte. Mit Fortdauer zeigte sich aber, dass die SCE-Stürmer nicht die nötige Durchschlagskraft haben, um die Salzburger ernsthaft zu gefährden. Bezeichnend für den Spielausgang: Austria Salzburg gewann durch ein Elfmetertor in der 75. Minute mit 1:0.

Bei der dann stattfindenden Cupauslosung bekam der SCE einen unangenehmen Gegner zugelost: Austria Salzburg!

Während es daheim gar nicht gut lief, war man auswärts zu einem unangenehmen Gegner geworden. Dies musste auch der GAK zur Kenntnis nehmen. Zwar gingen die Grazer schon in der zehnten Minute in Führung, doch in der Folge scheiterten sie zumeist an SCE-Keeper Leurer. Nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch Thometitsch in der 58. Minute folgte kurz darauf der 2:1-Siegtreffer durch Strebele.
Nach neun Spielen hielt der SCE bei sieben Punkten, lag an 14. Stelle und hatte nun den SK Rapid im Lindenstadion zu Gast.

Nur 4.000 Besucher kamen zu diesem Spiel, doch keiner musste sein Kommen bereuen. Die taktisch gut eingestellte SCE-Mannschaft ließ den Rapidlern in der ersten halben Stunde kaum Zeit, Atem zu holen. Die Hütteldorfer waren nämlich damit beschäftigt, die Roten Husaren in Schach zu halten. In dieser Drangperiode fiel auch das 1:0 durch einen Bombenschuß des ehemaligen Grünweißen Bjerregaard.
Krankl war in diesem Spiel total abgemeldet, sein Bewacher Gretzler leistete hervorragende Arbeit. Ein Kunstfehler von Leurer war es, der in der 53. Minute den Rapidlern den Ausgleich durch Lorenz ermöglichte. Den negativen Höhepunkt setzte Referee Kessler in der 62. Minute, als er dem SCE einen klaren Elfmeter vorenthielt. Der Unparteiische entschied auf indirekten Freistoß und verlegte zudem noch den Tatort an die Strafraumgrenze.
Für diese Fehlentscheidungen erntete der Schiedsrichter Pfiffe, Pfui- und Schiebungsrufe, die bis zum Spielende anhielten.

Das Programm der nächsten englischen Woche lautete: Mittwoch in Donawitz; Samstag daheim gegen den FC Vorarlberg.
Gegen das Hochofenballett konnten die Eisenstädter 65 Minuten lang das 0:0 halten, doch dann lag DSV Alpine innerhalb weniger Minuten mit 2:0 in Front. Spannung kam auf, als Brzic in der 75. Minute den Ball ins eigene Tor lenkte, der SCE somit zum Anschlußtreffer kam. Doch aus einem Konter fiel acht Minuten vor dem Spielende das entscheidende 3:1 für die Obersteirer.
Daheim gegen den FC Vorwerk Vorarlberg lief es da schon weit besser. Nach 15 Minuten stellte Bjerregaard auf 1:0, Hampl erhöhte in der 38. Minute auf 2:0 und für die komfortable 3:0-Halbzeitführung sorgte Bjerregaard kurz vor dem Pausenpfiff. In der 65. Minute beförderte Thomas den Ball per Kopf ins Tor von Ex-SCE-Keeper Schorn, der nach der Pause für Fuchsbichler eingewechselt wurde. Die Gäste kamen eine Viertelstunde vor Schluß durch einen fragwürdigen Elfmeter zum ersten Treffer und in der 89. Minute ließ sich Leurer von einem aus 25 Metern abgefeuerten Aufsitzer überraschen. Endstand 4:2 für die Roten Husaren, die dadurch auf Platz Elf vordrangen. Der SCE war einer von fünf Klubs, die zehn Punkte auf dem Konto hatten, dahinter rangierten vier Teams mit je neun Zählern und am Tabellenende lag die Vienna mit sechs Pünktchen.

Am Staatsfeiertag gastierte der SCE in Villach bei Radenthein/Villach, das in zwölf Partien achtmal unentschieden spielte. Die Kärntner fügten den aufreizend spielenden Bürgenländern eine niederschmetternde 1:6-Niederlage zu und auch im Heimspiel gegen den I. Simmeringer SC war man nicht im Stande, die Abwehr zu durchbrechen. Am Ende ging der SCE als 0:1-Verlierer vom Platz.

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Nach dem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SK VÖEST meinte SCE-Obmann Dkfm. Fister: „Das war glatter Betrug!“
Zunächst brachte Strebele die Roten Husaren im Linzer Stadion in der siebten Minute in Führung, der Ausgleich fiel in der 19. Minute aus klarer Abseitsposition, in der 79. Minute ging VÖEST in Führung, und fünf Minuten vor dem Ende wurde ein Treffer von Thomas wegen angeblichen Abseits abererkannt. Thomas wurde im Anschluß darauf wegen Linienrichterbeleidigung ausgeschloßen. Sekunden vor dem Schlußpfiff schoß der SK VÖEST noch das 3:1.

Beim letzten Herbstspiel wollte sich der SCE mit einem Sieg über den Wiener Sport-Club rehabilitieren. Vor nur 1.500 Zuschauern bekam der SCE in der 19. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Scheidl aber nicht verwandeln konnte. Nur wenige Minuen später ging der WSC durch Welzl in Führung. Knapp vor dem Seitenwechsel gab es erneut Elfmeter für den SCE, und diesmal trat Jonny Bjerregaard an, der eiskalt zum 1:1 einschoß. Der Siegtreffer gelang den Eisenstädtern in der 65. Minute: Bjerregaard trat einen Freistoß aus gut 30 Metern, streifte dabei Hampl, und der Ball sauste zum 2:1 ins Netz.
Damit war dem SCE das Tabellenende erspart geblieben, doch in dieser Liga lagen zwischen Platz Neun und dem letzten Platz nur fünf Punkte.

Zum Abschluß der Herbstsaison 1973 stand dann noch das Cup-Spiel bei Austria Salzburg auf dem Programm. Obwohl Bjerregaard den SCE in der elften Minute per Elfmeter in Führung brachte, konnten die Violetten das Spiel noch drehen. Der Cuptraum war wieder einmal ausgeträumt.

Am Spielersektor wurde verkündet, dass sich der SCE die Dienste des ehemaligen Simmering-Bombers und zuletzt in Donawitz spielenden Martin Schuster sichern konnte. Auch Hafner, der vor zwei Jahren als Leihspieler beim SCE tätig war, sollte wieder nach Eisenstadt zurückkehren.

Die Nationalliga teilte dann auch mit, dass mindestens zwei Frühjahrsrunden noch im Winter 1973 ausgetragen werden – wegen der 1974 stattfindenden Weltmeisterschaft, an der Österreich bekanntlich nicht teilnahm.

Der frühe Rückrundenstart begann österreichisch: Er wurde nämlich abgesagt und wieder auf das Frühjahr 1974 verschoben.
Bei der in St. Georgen stattgefundenen Weihnachtsfeier bekamen die Kaderspieler einen braunen Blazer und eine dazupassende beige Hose geschenkt. Für die Spieler der 1b-Mannschaft gab es einen Batteriewecker als Geschenk. Dann ging es wieder zurück in den Urlaub.

Mitte Jänner begann wieder das Training. Jeder Spieler wurde beim Trainingsstart abgewogen, das Limit wurde aber von keinem Spieler überschritten. Rohrer machte etwas länger Urlaub und Leurer kam mit einem gebrochenen Finger zurück aus der Ruhepause.
Wenig später ging es ab ins Trainingslager nach Obertraun. Beim Testspiel gegen Donau Linz verwandelte Bjerregaard zwei Elfmeter und Tor Drei steuerte der junge Pauer bei – Endstand 3:1.

Wieder zurück in Eisenstadt, lud der SC Roter Husar Eisenstadt zur Pressekonferenz in den Schwechaterhof. Dort tauchte dann ein Name auf, der schon einmal in aller Munde war, aber so rasch verschwand, wie er aufgetaucht war: FC BURGENLAND!
Hauptverantwortlich für diese Überlegung war natürlich die schwierige wirtschaftliche Situation beim burgenländischen Flaggschiff, das es seit dem ersten Aufstieg im Jahre 1967 nicht geschafft hat, sich zu einen soliden Mittelständler der Nationalliga zu entwickeln. Die Zeiten, als noch 10.000 Zuschauer ins Lindenstadion gekommen sind, waren auch vorbei – der Reiz des Neuen hatte sich längst aufgelöst.

Trotz all dem wurde weiter getestet. Gegen den Badener AC wurde 3:1 gewonnen, unterlagen dann bei Haladas Szombathely mit 1:4 und siegten nach einer wenig berauschenden Darbietung beim SV Rechnitz mit 2:0.

Der Rückrundenauftakt gegen Sturm-Durisol musste ohne einer Reihe von Stammspielern über die Bühne gegen, denn es fehlten Strebele (verletzt), Thomas (gesperrt) und Gretzler (fiel der Ausländerklausel zu Opfer). Zudem gesellte sich Othmar Bajlicz unfreiwillig hinzu. Auf der Fahrt zum Training kam er zwischen Antau und Wulkaprodersdorf mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Telefonmast. Am Auto entstand Totalschaden, Bajlicz selbst kam mit einer Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen davon.

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39Bajlics

Die Roten Husaren begannen somit mit dem jungen Koppi in der Aufstellung, der mit der SCE-Jugend österreichischer Meister wurde, die drei Ausländer waren Sostaric, Bjerregaard und Hampl, und der einstige Simmering-Bomber Schuster feierte sein Debüt beim SCE.
Der SC Eisenstadt konnte spielerisch zwar noch nicht ganz überzeugen, dafür aber in kämpferischer Hinsicht. Trainer Franz hatte die Mannschaft in eine gute körperliche Verfassung gebracht und am Ende konnten sich die gut 3.000 Zuschauer über einen 1:0-Sieg freuen. Bjerregaard versenkte einen Freistoß ins linke Kreuzeck von Sturm-Goalie Benko.

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38SCE v Sturm

„Regelrechte Angst habe ich vor Schiedsrichter Artner“, sagte SCE-Sektionsleiter Willi Heisler knapp vor Beginn des Spieles bei Austria/WAC zum BF-Reporter und führte weiter an: „Bei allen Spielen, bei denen ich Referee Artner an der Arbeit sah, hat dieser Mann eine unwahrscheinliche Home-Tendenz an den Tag gelegt.“
Der Spielbericht offenbarte, dass Willi Heisler keineswegs falsch lag. Schiri Artner entschied in Zweifelsfällen zumeist gegen die Eisenstädter, zog bei geringfügigen Vergehen von Schuster und Solleder gleich die gelbe Karte, während er diese bei gleichen Vergehen der Veilchen in seiner Brusttasche ließ. Auch das 0:1 ist nach einer klaren Fehlentscheidung gefallen.
ABER: Deshalb hat der SCE das Spiel nicht mit 0:3 verloren! Denn das auf dem Grün des „Wiener Verbandplatzes“ vor 6.000 Zuschauern Dargebotene hatte mit Fußball wenig zu tun. 0:3 lautete der Endstand. Den negativen Höhepunkt dieser Partie lieferte der Austrianer Fiala. Knapp nach Beginn der zweiten Halbzeit trat er dem auf dem Boden liegenden Hampl in den Magen. Von den drei (blinden?) Unparteiischen hat’s aber niemand gesehen.

Gegen Innsbruck wurden den Eisenstädtern nun wenig Chancen auf einen Punktgewinn zugestanden, doch vom Anpfiff weg setzten sich die Burgenländer in der gegnerischen Hälfte fest und rollten einen Angriff nach dem Anderen. Die Abwehr der Tiroler war aber undurchdringlich und das alte Übel des SCE – Abschlußschwäche – machte sich bemerkbar.
Nach dem Schlußpfiff haderte man dann wieder mit dem Schiedsrichter, der den Eisenstädtern keineswegs gut gesinnt war und die Zuschauer mit seinen Entscheidungen zur Weißglut brachte. Vor allem mit der Elfmeterentscheidung in der 60. Minute. Spieler Thomas meinte, dass sein Foul hart an der Strafraumgrenze war, doch der Referee zeigte gleich auf den Elfmeterpunkt. Breuer verwandelte sicher zum Führungs- und Siegestreffer für die Innsbrucker.

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40SCE v Innsbruck

Am kommenden Wochenende war der SCE spielfrei, und da das nächste Spiel erst am Mittwoch auf der Hohen Warte stattfand, gönnte man den Spielern eine Ruhepause ohne Testspiel.

Das als „Schlüsselspiel“ bezeichnete Duell mit der Vienna ging trotz einer beruhigenden 2:0-Führung mit 2:3 verloren. Der Tabellenvorletzte aus Wien, bei dem gleich vier Burgenländer spielten, kämpfte um sein Leben. Beim SCE vermisste man hingegen das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage.

Zum x-ten Schicksalsspiel dieser Saison gegen Austria Klagenfurt kamen dann auch nur noch 1.500 Zuschauer ins Lindenstadion. Dank des einsatz- und interessenlosen Spieles der mit Ex-Internationalen gefüllten Startruppe aus Kärnten übernahm der SCE, der nur etwas besser war, als sein Gegner, das Kommando. Die Tore fielen schnell hintereinander: Zuerst brachte Kirschner den SCE in Führung (39.), doch Emmerich konnte gleich darauf ausgleichen (40.). Noch vor dem Pausenpfiff stellte Bjerregaard auf 2:1 (44.). Dabei blieb es auch – Ende!

Zu diesem Zeitpunkt waren durch Spielabsagen und dem einen pro Runde spielfreien Team 20 bis 22 Partien je Verein absolviert. An der Spitze lag Innsbruck, gefolgt vom SK VÖEST und Austria/WAC. Etwas abgeschlagen im Spitzenfeld befand sich noch der SK Rapid. Auf Platz Fünf lag der SK Sturm mit zehn Siegen und 23 Punkten. Gleich dahinter Radenthein/VSV mit fünf Siegen (!) aber immerhin 21 Punkten, da die Kärntner elf Remis zu Buche stehen hatten. In dieser troslosen Liga war auf Platz 14 nur zwei Punkte Vorsprung – das Mittelfeld war dicht gedrängt von Durchnittstruppen. Es gab aber noch drei Klubs, die etwas schlechter waren. Der beste davon war der SC Eisenstadt mit sieben Siegen aber nur 16 Punkten. Dahinter die Vienna mit 13 Punkten und am Tabellenende lag Vorwerk Vorarlberg mit nur elf Zählner.

Die Diskussionen um die neue Zusammensetzung der Liga lief auf Hochtouren, denn so konnte es nicht weitergehen. Bei der in Salzburg stattgefundenen Reformkommission wurde eine Zehner- bzw. Zwölferliga besprochen, die als Unterbau eine B-Liga mit 14 Vereinen beinhalten sollte. Vielen, und nicht zuletzt den beiden Großklubs, waren fünf Vereine aus dem Wiener Raum zuviel in einer Liga, was bei den betroffenen Klubs (Simmering, Sport-Club und Vienna) natürlich auf wenig Gegenliebe stieß.

Für den SCE ging es in der Südstadt weiter, doch dort war es praktisch nach drei Minuten auch schon wieder vorbei. Nach Kaltenbrunners Tor in der dritten Minute konnte man sich lange nicht von diesem Schock erholen. Die Entscheidung fiel in der 77. Spielminute: Solleder setzte zum Angriff an, verlor den Ball im Mittelfeld und die Admira schloß den Konter erfolgreich zum 2:0 ab. Kurz vor dem Ende erhöhte Admira Wacker noch auf 3:0.

Anschließend stand wieder eine englische Woche auf dem Programm. Sie begann mit dem Heimspiel gegen den LASK, der nach einer kämpferischen Bravourleistung mit 3:0 niedergerungen wurde. Alfred Eisele: „Bei uns scheint es wirklich erst dann richtig zu laufen, wenn uns das Wasser bis zum Halse steht.“

Danach ging es nach Salzburg, wo es lange nach einem Punktgewinn aussah. Doch sechs Minuten vor dem Abpfiff schlug der Salzburg-Fluch zu: Bacher traf zum 1:0.

Fest mit zwei Punkten rechnete man beim Heimspiel gegen GAK-Teppichland, doch schlußendlich musste man mit einem Punkt mehr als zufrieden sein. Bjerregaards Treffer in der 72. Minute verhinderte Schlimmeres gegen die Grazer, die vom Ex-SCE-Trainer Günthner betreut wurden.

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41SCE v GAK

In der Tabelle rückte die Vienna nun bis auf einen Punkt an den SCE heran, der zwei Punkte Rückstand auf Platz 14 hatte, auf dem Austria Klagenfurt lag.
Es wurde aber auch bewusst, dass es am Ende der Saison womöglich egal sein würde, auf welchem Platz man die Nationalliga abschloß. Bei der ÖFB-Hauptversammlung wurde die neue Bundesliga mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Nur die Steiermark und Vorarlberg waren dagegen. Von drei steirischen Vertretern (Sturm, GAK, DSV Alpine) würde nur einer übrig bleiben und Vorarlberg hätte überhaupt keinen Bundesliga-Klub.
Ab der Saison 1974/75 würde es nun nur noch zehn Bundesliga-Vereine geben. Einen für jedes Bundesland! Die Ausnahmen: Zwei für Wien, keinen für Vorarlberg!

Die endgültige Zusammensetzung war aber noch nicht beschlossen. Es war aber noch nicht hundertprozentig klar, ob der SCE – wenn er auf einem „Abstiegsplatz“ landen würde – auch wirklich dabei sein dürfte. Somit hieß es, nicht zuletzt für die Ehre, diese Nationalliga-Saison bestmöglichst zu beenden. Man musste sich – so hieß es – bloß die Vienna vom Hals halten.

Es wurde ihnen aber nicht leicht gemacht und nach der 0:4-Niederlage auf der Pfarrwiese gegen Rapid sprach SCE-Trainer Horst Franz: „Wir müssen uns voll auf die kommenden Heimspiele konzentrieren. In den nächsten Spielen wird sich entscheiden, ob wir die Bundesliga schaffen oder nicht.“

Das Spiel gegen DSV Alpine, das zum Zwangsabstieg verdonnert wurde, stand unter dem Motto: „Den Weg in die Bundesliga in den Heimspielen ebnen!“
Und tatsächlich! Den 2.000 Zuschauern wurde eine Glanzpartie, eine der besten seit langem, geboten. Thomas traf in der 17. Minute zum 1:0. Rosskogler konnte in der 25. Minute zwar ausgleichen, doch Fredi Eisele konnte die Leistung seiner Roten Husaren in der 61. Minute mit seinem Tor zum 2:1 krönen. Der Vorsprung auf die Vienna, die gegen Rapid verlor, betrug nun drei Punkte und nach vorne hatte der SCE drei Punkte Rückstand auf Simmering, Radenthein/VSV und Austria Klagenfurt.

Die nächste Auswärtspartie führte den SC Eisenstadt nach Vorarlberg, wo Bjerregaard in der 83. Minute zum 1:0 einschoß. Leider hat es nicht für zwei Punkte gereicht, denn eine Minute vor dem Ende gelang Vorwerk noch der Ausgleich.

Nach diesem einen Punkt aus dem Ländle wartete nun – wieder einmal – eine entscheidende Woche auf den SCE. Am Donnerstag – wegen der Fernsehübertragung des Finales im Europacup der Landesmeister am Mittwoch – kam der Remisspezialist Radenthein/VSV nach Eisenstadt und am Sonntag ging es nach Wien zum I. Simmeringer SC.
Würde sich der SCE in diesen beiden Spielen gut aus der Affäre ziehen, würde der Qualifikation zur neuen Bundesliga (fast) nichts mehr im Wege stehen.

Am 16. Mai 1974 empfing der SC Roter Husar Eisenstadt die Spielgemeinschaft Radenthein/Villacher SV im Lindenstadion. Dabei wollte sich der SCE für die im Herbst erlittene 1:6-Abfuhr revanchieren. Die 2.000 Zuschauer sahen auch gleich von Beginn an eine ambitioniert spielende Mannschaft der Roten Husaren. Das erste Tor aber schoßen die Gäste (28.). Drei Minuten vor dem Pausenpfiff gelang dann Bjerregaard per Freistoß das 1:1. Nach der Pause traf Thometitsch in der 58. Minute aus 16 Metern Entfernung zum 2:1. In der 85. Minute versenkte dann Hampl einen Freistoß im Netz der Kärntner, denen Sekunden vor dem Ende noch der Anschlußtreffer gelang.
Tags darauf konnten sich alle dann nocheinmal das Finale der Landesmeister im Fernsehen anschauen, denn das Mittwoch-Spiel zwischen Bayern München und Atletico Madrid endete nach Verlängerung 1:1, weshalb es zwei Tage später zum Wiederholungsspiel – abermals in Brüssel – kam, das die Münchner diesmal klar mit 4:0 für sich entschieden.

Für den SCE ging es dann aber auf die Simmeringer Had und schon nach zwölf Minuten hatte die Roten Husaren und ihre mitgereisten Fans Grund zum Jubeln: Thometitsch hatte den SCE in Führung gebracht. Doch dann begann das große Zittern und am Ende rächte sich, dass zwei tolle Chancen ungenutzt blieben. Nach dem Tor durch Ernst Dokupil in der 78. Minute trennte man sich 1:1 unentschieden.
Zwar konnte man mit den drei Punkten, die man aus diesen zwei wichtigen Partien holte, recht zufrieden sein. In der Tabelle rückte man auch auf dreizehnten Platz empor, doch zwei Spiele vor dem Saisonende ging es im Tabellenkeller sehr eng zu. Die Vienna, die Radenthein/VSV 4:1 besiegte war nur zwei Punkte entfernt.

Kaum verwunderlich und vollkommen verständlich, daß das letzte Heimspiel gegen den SK VÖEST abermals zum „Schicksalsspiel“ ausgerufen wurde. Kindern und Frauen wurde freier Eintritt gewährt, um eine ordentliche Kulisse zu haben, denn man vernahm, daß an die 2.000 Linzer nach Eisenstadt kommen wollen. Warum? Der SK VÖEST war so kurz vor Saisonende Tabellenführer und wollte unbedingt Meister werden.

Somit begann an jenem Samstag, den 25. Mai 1974, um 16:30 kein einfaches Spiel für die Roten Husaren. Schon zur Mittagszeit war die Stadt mit Autos mit oberösterreichischen Kennzeichen gefüllt und zwei Stunden vor dem Anpfiff begann der Einmarsch der Stahlfans, die mit Fahnen, Trompeten und Hupen ins Lindenstadion zogen.
Das Stadion im Eisenstädter Schloßpark war zum bersten voll. Über 11.000 Zuschauer wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Richtig unzufrieden gingen aber nur die Linzer nach Hause!
Das Spiel endete nach einer ansehnlichen Leistung der Eisenstädter mit 0:0. Der Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Vienna konnte gehalten werden, da diese gegen Simmering 1:1 spielte (was auch nicht als selbstverständlich anzusehen ist).
Die Bundesliga-Qualifikation wurde vor der letzten Runde als zu 99,9 Prozent sicher betrachtet, da die Vienna nun auswärts beim SK VÖEST antreten musste. Die Linzer sind nach dem 0:0 in Eisenstadt zwar auf den zweiten Platz zurückgefallen, waren aber mit Innsbruck punktegleich.

Das letzte Nationalliga-Spiel des SCE führte die Burgenländer nach Hernals zum Wiener Sport-Club, der eines der Reformopfer war und absteigen musste. Dieses Spiel wollten kaum 1.000 Leute sehen, und das angespannte Nervenkostüm des SCE sollte sich erst spät lösen. In der 59. Minute nützte Rohrer eine Unaufmerksamkeit der WSC-Abwehr und stellte auf 1:0. Zehn Minuten später zog Hampl aus gut 20 Metern ab und der Ball prallte von der Stange ins Netz. Endstand 2:0 für den SC Eisenstadt!

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42WSC v SCE

Mit elf Siegen (mehr als je zuvor) beendete der SC Roter Husar Eisenstadt die Saison auf Platz 13 und dennoch war es wieder einmal eine Saison, die nur Zittern und Bangen zu bieten hatte. Der SCE hat den Kampf um die Bundesliga-Qualifikation gewonnen, wird nun in der kommenden Saison den großen „Zehn“ Österreichs angehören – aber auch nur, weil eben jedes Bundesland einen Klub in der neuen Liga haben sollte.

Ach ja, der SK VÖEST wurde doch tatsächlich österreichischer Meister. Das Werksteam der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke gewann gegen die Vienna 2:0, während Konkurrent Innsbruck in Graz bei Sturm nur 0:0 spielte.

Für die Roten Husaren gab es keine Zeit zum ausruhen. Man musste sich auf die kommende Bundesliga-Saison vorbereiten, um dort nicht gleich zum Fixabsteiger zu mutieren. Als erstes wurde der Vertrag mit Trainer Horst Franz verlängert, der auch gleich ein Trainingslager in der Nähe von Dortmund samt Spielen gegen deutsche Regionalligisten organisierte.

Österreichs Fußball stand eine neue Ära bevor. Gewaltsam hat man sich der alten Ligastruktur entledigt und etwas Neues geschaffen… und die Roten Husaren aus Eisenstadt waren dabei!

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com


Katastrophal!

Katastrophal, einfach katastrophal!

Seht selbst:

2-3-8

1-3-10

1-5-9

1-4-9

2-3-10

2-2-12

4-3-11

0-3-15

5-6-4

4(5)-1-9

4-6-5

0-5-6

1-2-8

Echt furchterregend, nicht wahr?

Was das sein soll? Ganz einfach: Das ist die Auswärtsbilanz des SC Eisenstadt in der höchsten Spielklasse Österreichs!

In der alten Nationalliga beziehungsweise ab 1974 in der Bundesliga war der SCE oft ein gern gesehener Gast in den Stadien sowie Sportplätzen des österreichischen Fußball-Olymps. Im ersten Nationalliga-Jahr gelangen dem SCE immerhin zwei Auswärtssiege (in Bregenz sowie auf der Hohen Warte gegen die Vienna), doch in den kommenden drei Oberhaussaisonen (mit einer Kurzunterbrechung Anfang der Siebzigerjahre, denn da war der SCE wieder in der Regionalliga Ost) gab es jeweils nur einen einzigen Sieg in der Fremde zu bejubeln.

Die eklatante Auswärtsschwäche gipfelte in der Bundesliga-Saison 1980/81, denn bei den achtzehn Spielen konnte der SCE nur in drei Partien punkten – drei Unentschieden! Kein Wunder, dass der SCE damals gleich wieder absteigen musste.

Bei genauer Betrachtung der sich in Grenzen haltenden Auswärtssiege, wird auch anschaulich, dass der Sportclub Eisenstadt diese nur sehr selten gegen Spitzenmannschaften erringen konnte:

  • 1969/70 gewann der SCE beim SK Sturm mit 3:1, der am Ende der Saison Dritter wurde, der SCE musste dennoch absteigen.
  • 1974/75 bezwang der SCE den Vizemeister SK VÖEST in Linz mit 1:0 und gewann beim Vierten FK Austria Wien/WAC mit 2:1.

Das war’s dann aber auch schon.

Nach dem Wiederaufstieg 1982 verzeichnete der SCE seine beste Auswärtsbilanz der Geschichte: 5 Siege, 6 Remis, 4 Niederlagen.

Zwei Jahre später waren die Resultate des SC Eisenstadt in der Fremde ebenfalls recht ausgeglichen: 4 Siege, 6 Remis und 5 Niederlagen.

Doch dann, als die Zwölferliga mit dem Grunddurchgang eingeführt wurde, verfiel der SCE wieder in sein altes Muster: 0 Siege 5 Remis, 6 Niederlagen. Über das Mittlere-Play-Off qualifizierte sich Burgenlands Erstdivisionär wieder für die 1. Division, sackte im folgenden Grunddurchgang mit einer Auswärtsbilanz von 1-2-8 allerdings abermals ins MPO ab, von wo es dann runter in die 2. Division ging.

In seinen dreizehn Oberhaussaisonen sammelte der SCE 27 echte Siege sowie einen am grünen Tisch, den es gegen die in Luft aufgelösten Welser (1984) gab, verbuchte zudem 46 Remis und musste 116 Niederlagen einstecken!

Die 27 tatsächlich errungenen Auswärtssiege gab es gegen folgende Kontrahenten:

3x LASK

3x Wiener Sport-Club

2x First Vienna Football Club 1894

2x SK Sturm Graz

2x FK Austria Wien

2x SK VÖEST Linz

2x GAK

2x SC Neusiedl/See

Schwarz-Weiß Bregenz

WSV Donawitz

SK Austria Klagenfurt

FC Admira/Wacker

1. Simmeringer SC

SV Sankt Veit

SV Spittal/Drau

FavAC

SV Austria Salzburg

Copyright: who cares?

Novemberfußball

Der Blick aus dem Fenster offenbart trübes, nebeliges Wetter. Die Sonne versucht sich ihren Weg durch die Nebeldecke zu bahnen und zeigt in einem hell leuchtenden Kreis ihre Kraft … und ich stehe vor einem Dilemma: Vor kurzem ist ein Karton Reis in meinem „Speisefach“ umgefallen und vereinzelt fallen schon Reiskörner aus dem „ersten Stock“ runter auf die Arbeitsfläche neben dem Herd. Soll ich meinen faulen Hintern hochheben und Schlimmeres in der Küche verhindern, oder soll ich in SCE-Nostalgie verfallen und einen weiteren, halb aussagekräftigen Bericht verfassen?

Ach was soll’s? Wenn überhaupt fallen ja eh nur ein paar Reiskörner runter auf den Boden. Doch welches Thema soll ich nehmen? Ich blicke in die trübe Novembernebelsuppe jenseits meiner Fensterscheibe und weiß es sofort. Gleich darauf kramte ich in der Archivkiste, um nachzusehen, wie der Sportclub Eisenstadt einst im November gespielt hat.

Also: gemütlich hinsetzen, ein Getränk bereitstellen und in der zufällig gewählten Jahresauswahl unnützes Wissen rund um den SCE anhäufen.

November 1933:

Vor 87 Jahren reisten die Eisenstädter Fußballer in die Obersteiermark nach Bruck. Dies war der Gegenbesuch für die zu Pfingsten 1933 in Eisenstadt ausgetragenen Duelle mit den Bruckern, die beide von den Burgenländern gewonnen wurden.

Am 4. November 1933 – ein Samstag – begann für die Funktionäre, Betreuer, Spieler und Schlachtenbummler frühmorgens die Fahrt in die Steiermark. Am Semmering wurde Halt gemacht und die Spieler tobten sich bei einer Schneeballschlacht reichlich aus. Gegen Mittag traf der Tross in Bruck/Mur ein, wo die Eisenstädter zuerst gut bewirtet und dann vorzüglich einlogiert wurden.

Zum Pech des Veranstalters und aller Teilnehmer regnete es den ganzen Tag und in der Nacht tobte ein Gewitter über der an der Mur gelegenen Stadt.

AAC Bruck an der Mur vs. SC Eisenstadt am Eisbach Image may be NSFW.
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🙂
3:0
Auf dem durchnässten Spielfeld kamen die Spieler des SCE nicht richtig in die Gänge und auch der stürmische Wind bereitete ihnen oft Schwierigkeiten, während die Hausherren, die ja auch in einer höheren Spielklasse angesiedelt waren, damit besser zurecht gekommen sind.

AAC Bruck an der Mur vs. SC Eisenstadt 3:2
In der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus dem Burgenland noch ordentlich Respekt vor dem Gegner, was sich im 0:3-Pausenrückstand widerspiegelte. Im zweiten Spielabschnitt zeigten die Spieler des SCE, dass sie gewillt waren, ein schöneres Ergebnis zu erreichen und kamen auf 2:3 heran. Mehr wollte aber nicht mehr gelingen, das ließ aber auch der Schiedsrichter nicht zu …

Am zweiten Spieltag war es bitter kalt, weshalb kaum Zuschauer vor Ort waren, um den Städtekampf zu beobachten. Trotz des negativen Ausganges hatten alle Eisenstädter noch genügend Humor, um auf der Heimfahrt ins Burgenland singend die beiden Niederlagen zu übertönen.   

ASV Neufeld vs. SC Eisenstadt 0:0
Das torlose Remis in diesem Freundschaftsspiel war den „schussuntüchtigen“ Stürmern aus Eisenstadt und dem Pech der Neufelder geschuldet.

Der SCE trat mit folgender Mannschaft an: Straub; Braunshier, Bognar II; Machon I, Machon II, Szabo; Ficker II, Bognar I, Bauer, Lang, Janko.

November 1947:

SC Eisenstadt vs. SC Sauerbrunn 6:1
Anfang November 1947 gewann der SCE sein Spiel der „Gruppe Mitte“ klar gegen die Sauerbrunner, die erst ab 1. Jänner 1987 zu „Bad Sauerbrunnern“ wurden. Zur Pause stand es nur 1:1, weshalb die SCE-Elf die zweiten 45 Minuten in veränderter Formation bestritt. Entscheidend war auch, dass Rudi Fleck die Position des Mittelläufers bezog. Zudem schwanden mit der Zeit die Kräfte bei den Gästen (der Sauerbrunner Motl war zudem per Rad zum Spiel angereist – eine 70 Kilometertour laut BF). Dafür war aber der Schiedsrichter nicht erschienen, weshalb ein „Ersatz“ einsprang.

Die herausragenden Spieler waren Fraß, Fleck (aber erst nach der Pause), Ernst und natürlich Josef „Csini“ Csacsinovits. „Csini“ und Fuhrmann erzielten je zwei Tore, Rippel und Martetschläger je eines.

Bevor der Sieg bejubelt wurde, wurde allerdings ordentlich beim Eisenstädter Publikum geschimpft. Es waren nämlich schon 70 Minuten gespielt und eine positive Entscheidung des Spieles war noch fern. An den Stürmern wurde kein gutes Haar gelassen, doch kaum waren Tore gefallen, wurden aus den „Buhmännern“ wahre „Liebkinder“.

Der SCE spielte mit Wallner; Fraß, Riener; Ernst, Bazsik, Kotsis; Csacsinovits, Rippel, Fleck, Martetschläger, Fuhrmann.

Zur selben Zeit startete auch der Jugendcup im Burgenland. Drei Partien fanden am Antauer Sportplatz statt, wo sich trotz der Kälte zahlreiche Zuschauer einfanden. Nicht so zahlreich ist der SCE mit seiner Jugendmannschaft erschienen, denn insgesamt waren nur zehn Spieler erschienen. Im ersten Spiel bezwang Siegendorf die Pöttschinger mit 4:2, dann verlor Neufeld gegen die Altersgenossen aus Mattersburg mit 2:3 und zuletzt spielte der SCE gegen die Gastgeber aus Antau. Es wurde aufopfernd gekämpft und die zehn Eisenstädter siegten sicher mit 2:0. Das zweite Tor durch Fraß soll eine wahre Augenweide gewesen sein.

Genützt hat es aber nichts, denn den Funktionären war ein kleiner – aber entscheidender – Fauxpas passiert. Es liefen nämlich zwei Spieler auf, die den Jugendbestimmungen für diesen Bewerb nicht entsprachen. So siegten die Antauer am „grünen Tisch“.

In diesen Tagen fanden auch erste Besprechungen bezüglich eines neuen Sportplatzes in Eisenstadt statt und der Straf- und Meldeausschuss des BFV gab bekannt, dass die durch Verschulden des ASV Siegendorf abgebrochene Partie gegen den SC Eisenstadt wiederholt werden würde. Diese Entscheidung sorgte für Kopfschütteln und der SCE legte natürlich Prostest ein.

ASV Stinkenbrunn vs. SC Eisenstadt 6:4
Der Liganeuling sorgte mit dem Sieg gegen den SCE für die große Überraschung der Meisterschaft. Eisenstadt führte vor gut 300 Zuschauern zur Pause schon mit 3:0, musste in der zweiten Halbzeit aber einen Gegentreffer nach dem anderen hinnehmen – zwei davon durch Eigentore! Die SCE-Tore erzielten Csini, Rippel, Martetschläger und Fuhrmann.

SC Eisenstadt vs. SC Wiesen 2:3
In der achten Runde der 1. Klasse Mitte war der SCE spielfrei, weshalb der Tabellenvorletzte den zweitklassigen SC Wiesen zu sich einlud, um ein Freundschaftsspiel zu bestreiten.

An die 100 Zuschauer waren auf die Hutweide gekommen und sahen bei „ekelhaftem und kaltem Sturmwind“ eine SCE-Elf in Topformation, die ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen, das Spiel bestreiten wollte. Unter den Zuschauern wurde schon ein hoher SCE-Sieg prognostiziert, doch nach dem 0:3-Pausenrückstand war die Überheblichkeit der Hauptstädter auf und neben dem Spielfeld verflogen.

Nach dem Seitenwechsel brachte eine Umstellung leben in die schläfrige SCE-Mannschaft. Die Gäste wurden in die Defensive gedrängt, doch dem SCE gelangen nur zwei Tore, weshalb der SC Wiesen einen verdienten Sieg einfahren konnte. Zudem vergab der SCE auch noch zweimal jämmerlich vom Elferpunkt aus.

SC Eisenstadt vs. SV Wimpassing 2:2
Beim Duell der beiden im breiten Mittelfeld der Liga festsitzenden Vereine gab es eine gerechte Punkteteilung. 

ASV Neufeld vs. SC Eisenstadt 5:1
Zum Abschluss des Novembers 1947 gastierte der SCE in Neufeld, wo ein tiefer Boden auf die beiden Mannschaften wartete. Zur Pause stand es noch 0:0, doch dann nutzten die Hausherren ihre Chancen besser als die Gäste

In diesem Zeitraum wurde auch das abgebrochene Spiel zwischen dem ASV Siegendorf und dem SCE mit 3:0 für die Eisenstädter strafverifiziert und die Siegendorfer bekamen auch noch eine Geldstrafe in Höhe von ÖS 100,- aufgebrummt.

November 1948:

ASV Hitiag Neufeld vs. SC Eisenstadt 3:1
Im Kampf um einen Platz in der künftigen Landesliga zeigte sich, dass es der SCE nicht einfach haben würde, sich zu qualifizieren – was dann auch der Tatsache entsprach. Neufeld trat erstmals mit dem Sponsorenzusatz im Vereinsnamen an. Bei der Generalversammlung in der Fabrikskantine wurde die Umbenennung vollzogen.

SV Antau vs. SC Eisenstadt 4:2
Dies war ein Spiel der zweiten Cuprunde, bei dem zwei SCE-Tore wegen angeblichem Abseits aberkannt wurden und der Schiedsrichter zudem sieben Minuten über die Zeit spielen ließ, während denen er einen von SCE-Keeper auf der Linie gestoppten Ball als Tor für Antau wertete (laut dem Zeitungsbericht, der als Quelle dient, konnte der Schiedsrichter von seiner Position aus nie und nimmer sehen, ob der Ball über der Torlinie war)

SC Eisenstadt vs. SV Antau 1:5
Nur eine Woche nach dem Cup-Aus gegen die Antauer hatte der SCE Gelegenheit Revanche zu nehmen. In der Liga präsentierten die Landeshauptstädter ihren Fans ein primitives Spiel, vor dem Tor ahnungslose Stürmer und einen Tormann, der an diesem Tag komplett von der Rolle war. Zur Pause stand es 5:0 für die Gäste. An jenem Novembertag war für den SCE nichts zu holen.

ASV Pöttsching vs. SC Eisenstadt 0:3
Ende November 1948 fand in Baumgarten (!) das Nachtragsspiel gegen Pöttsching statt. Zehn Minuten vor dem Spielende stand es noch 0:0, doch dann schalteten die Landeshauptstädter einen Gang höher und sicherten sich zwei Punkte, die den SCE auf den fünften Tabellenrang springen ließen.

November 1951:

Der in der 1. Klasse A spielende SC Eisenstadt traf Anfang November 1951 auswärts auf den Tabellennachbarn SV Leithaprodersdorf. Beide Vereine rangierten nach sieben Runden mit je acht errungenen Punkten im oberen Mittelfeld der Liga.

SV Leithaprodersdorf vs. SC Eisenstadt 5:2
Das Team von der Leitha musste sich gegen die Mannen vom Eisbach nicht besonders ins Zeug legen, um beide Punkte zu erobern. Der Landesliga-Absteiger hatte schon viel von seiner einstigen Spielstärke verloren und so rechte den Hausherren Zweckfußball, um zum Erfolg zu kommen.

Das nächste Spiel fiel den schlechten Wetterverhältnissen zu Opfer, doch am grünen Tisch bekam der SCE zwei Punkte verschenkt, denn das Spiel gegen Nickelsdorf, das Ende Oktober regulär mit 4:5 verloren gegangen war, wurde in ein 3:0 für die Landeshauptstädter umgewandelt. Der Grund: Nickelsdorf hatte Schulden beim BFV, der wegen der noch nicht bezahlen Schillinge die Strafverifizierung anwandte.

SC Gols vs. SC Eisenstadt 3:4
Nach dem unverhofften Punktezuwachs gastierte der SCE in der Weinbaugemeinde Gols. Ein Teil der Zuschauer hatte schon einiges an Rebensaft intus und so kam es immer wieder zu Exzessen von Betrunkenen.

Der SCE konnte an diesem Tag gut gefallen, speziell die linke Seite mit Ehrenreiter und Nemeth zeigte den Besuchern teilweise erlesene Fußballkunst (zumindest jenen, die noch nicht komplett „voll“ waren).

Rudi Fleck war als Mittelläufer der Ruhepol im Spiel des SCE und im Tor verhinderte Wagenhofer so manchen Gegentreffer. Zum Pausenpfiff stand es 1:1 und nachdem die Partie wieder angepfiffen wurde, übernahm der SCE das Kommando, welches er erst in der letzten Viertelstunde wieder aus der Hand gab … aber dennoch als 4:3-Sieger vom Platz gehen konnte! Negatives Highlight: Als Rudi Fleck an der Outlinie ausrutschte und stürzte, wurde er von den Zuschauern geschlagen!

Ruppig ging auch am folgenden Wochenende weiter:

SC Eisenstadt vs. UFC Frauenkirchen beim Stand von 1:1 abgebrochen
Der SCE war den Seewinklern in allen Belangen überlegen, vermochte es aber nicht, ein positives Resultat zu erzielen –jedenfalls nicht bis zum Abbruch nach fast einer Stunde Spielzeit. Die Frauenkirchner zeigten nur in Sachen Nörgeln und unsportlichem Verhalten Höchstleistungen und verschuldeten auch den Spielabbruch.

Die Partie wurde nachträglich mit 3:0 für den SCE gewertet.

SC Eisenstadt vs. SC Zillingtal 4:2
Das letzte Herbstspiel 1951 war das Nachtragsspiel gegen die Zillingtaler, die ihre beiden Chance in der ersten Halbzeit zu verwerten wussten und die Landeshauptstädter damit schockten. Halbzeitstand: 2:0 für die Gäste!

Nach der Pause zeigte der SCE, dass er die bessere Mannschaft auf dem Spielfeld hatte und konnte seine Überlegenheit auch durch Tore manifestieren, was ja das Ziel des Fußballspielens ist. Die Zillingtaler verteidigten mit Mann und Maus, konnten die Niederlage aber nicht abwehren. Beim SCE stachen besonders Ehrenreiter und Josef Bazsik* hervor.

*Nur knapp zweieinhalb Jahre später war Josef Bazsik tot! Er verstarb nach einem Verkehrsunfall und wurde von seinen SCE-Kameraden zu Grabe getragen – unter anderem auch von meinem Opa.

November 1957:

SC Eisenstadt vs. SC Oberpullendorf 5:1
Vor gut 400 Zuschauern ließ der SCE von Beginn an kaum Zweifel aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Die 4:0-Pausenführung wurde wie folgt errungen: Zuerst jagte Reinprecht einen Freistoß ins Netz der Gäste, gleich darauf staubte Heisler II ab, danach verwertete Gombas eine Flanke von Heisler I mit herrlichem Volleyschuss und zuletzt donnerte Heisler I einen abspringenden Ball nach herrlichem Solo von Tombor in die Maschen.

In der zweiten Halbzeit stellten die Gäste aus Oberpullendorf ihre Taktik um, wodurch es für den SCE nicht mehr so einfach war, Tore zu schießen. Den fünften Treffer erzielte Reinprecht nach einem Zuspiel von Gombas und kurz vor dem Abpfiff gelang den Gästen noch das Ehrentor.

SC Oberwart vs. SC Eisenstadt 5:1
Ein spannendes Spiel wurde erwartet, eine einseitige Angelegenheit ist es geworden. Vor kaum 150 Zuschauern ging der SCE gegen auch nicht gerade überzeugend spielende Oberwarter unter. Ein Spiel, über das am besten der berühmte Mantel des Schweigens gebreitet wird.

ESV Parndorf vs. SC Eisenstadt 5:7
Im Spiel gegen die Parndorfer Eisenbahner bekamen die Zuschauer gute Stürmerleistungen sowie eklatante Abwehrfehler zu sehen, was natürlich auch das Ergebnis erklärt. Kuriosum: SCE-Keeper Koch war erst gar nicht zum Spiel erschienen, weshalb Bommersbach für ihn in die „Kiste“ musste! Zur Pause führten die Eisenstädter mit 4:1 und erhöhten sogar noch auf 5:1, doch dann kamen die Eisenbahner auf. Nachdem diese auf 3:5 herangekommen waren, legte der SCE wieder einen Zahn zu. Die SCE-Tore erzielten Stagl (5, davon einen Elfmeter), Heisler I und Heisler II.

SC Eisenstadt vs. SC Großpetersdorf 2:3
Gegen die Widder musste der SCE eine überraschende Niederlage einstecken. Aber immerhin war SCE-Keeper Koch zum Spiel erschienen. Für den SCE erzielte Tombor das 1:0 und Stagl traf zum 2:2. Nemeth schoss ein herrliches Tor, doch hatte er zuvor den Ball mit der Hand berührt, was dem Schiedsrichter nicht entgangen war … und dann vergab Stagl auch noch vom Elferpunkt.

November 1963:

SC Eisenstadt vs. BSV Voith Sankt Pölten 1:0
Beim Duell gegen den Tabellenletzten der Regionalliga Ost vergab der SCE viele Chancen auf weit mehr als nur das eine Tor, das ihnen im neunten Spiel den dritten Sieg bescherte.

Das einzige Tor fiel in der 47. Minute als ein Schupfer von Heisler I seinen Weg zum Tor fand. Ein Verteidiger der Niederösterreicher versuchte noch abzuwehren, fälschte den Ball aber noch ins eigene Netz ab. Danach zeichnete sich SCE-Keeper Johann Schorn einige Male aus und verhinderte den Ausgleich der Gäste.
Der SCE spielte mit: Schorn; Krutz, Kusolits, Schlling; Breyer, Schüller; Heisler I, Varga, Heisler II, Tienwald, Dr. Posch.

SC Günselsdorf vs. SC Eisenstadt 0:2
Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff flog ein Bombenschuss aufs SCE-Gehäuse zu, den SCE-Keeper Grasz per Glanzparade unschädlich machen konnte. Das gab den Gästen Auftrieb und schon nach fünf Minuten führten sie mit 1:0. Tienwald nutzte einen Patzer von Schlussmann Götz. Es dauerte allerdings bis zur 80. Minute, bis der Sieg in trockenen Tüchern war. Varga täuschte zwei Abwehrspieler der Günselsdorfer, brach durch die Verteidigungslinie und hämmerte den Ball flach ins Netz. Dieser Sieg hievte den SCE auf Rang Zwei der Ostliga.
Die SCE-Mannschaft: Grasz; Heisler I, Kusolits, Schalling; Breyer, Schüller; Dr. Posch, Varga, Heisler II, Tienwald, Taschner.

SC Eisenstadt vs. SV Gloggnitz 2:2
Gut 1.000 Zuschauer wollten den Tabellenzweiten an diesem Novembertag sehen. Vor allem siegen sehen, doch daraus wurde nichts. Der SCE musste hart arbeiten, um den 0:2-Rückstand in einen Punktegewinn zu wandeln und vergab dabei sogar noch einen Elfmeter!

Es wurde aber aufopfernd gekämpft. In der 70. Minute kanonierte Breyer nach Zuspiel von Varga aus 20 Metern ins Kreuzeck ein. In den Schlussminuten spielte der SCE mit sechs Anfreifern in Richtung Gloggnitzer Tor. In der 90. Minute erwischte Kusolits einen weiten Einwurf Breyers mit dem Kopf, legte für Tienwald auf, der kaltblütig einnetzte. In den Jubel hinein fiel der Schlusspfiff.

FS Elektra vs. SC Eisenstadt 1:0
Auf dem Elektraplatz bot der SCE eine gute Leistung, versagte allerdings vor dem gegnerischen Tor. Schon in den ersten 20 Minuten vergab der SCE fünf Großchancen. In der 40. Minute gab es Freistoß für die Wiener: Der Ball schoss knallte in die SCE-Mauer, wo er die Hand von Heisler I traf und derartig abgefälscht wurde, dass SCE-Keeper Grasz keine Chance hatte, an den Ball heranzukommen. Das Wiener Publikum war nach dem Spiel der Meinung, dass im Herbst 1963 noch keine Mannschaft vom Format Eisenstadts gegen ihre Elektra gespielt hat.

SC Eisenstadt vs. SV Wienerberg 3:0
Am Samstag, den 30. November 1963 hatte der SCE das Team vom Wienerberg zu Gast im Lindenstadion. Schon in der vierten Minute fiel nach einem Zuspiel von Varga das 1:0 durch Tienwald. Kaum war der Jubel über diesen Treffer verklungen, gab es Eckball für den SCE: Varga hob den Ball hoch vors Tor, und Krutz legte per Kopf für Tienwald auf, der zum zweiten Mal traf.

Das 3:0 fiel in der 82. Minute durch Trieb, der nach einem Freistoß von Breyer einen satten Schuss im Netz der Gäste unterbringen konnte.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Wienerberg

Der SCE beendete die Herbstmeisterschaft auf Rang Zwei der Regionalliga Ost und war zu diesem Zeitpunkt das beste burgenländische Team! Auf Platz Vier folgte Siegendorf und auf Rang Acht jener Verein, wo man Jahrzehnte nicht genau sagen kann, wie viele seiner Bundesligajahre unrechtmäßig waren. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung!

November 1968:

SC Roter Husar Eisenstadt vs. GAK 0:1
Der November der zweiten Nationalliga-Saison begann mit einem wahren Trauerspiel gegen den GAK. Gut 4.000 Zuschauer fanden sich im Lindenstadion ein und bekam gleich in der zweiten Spielminute das einzige Tor des Tages zu sehen. Sterings Bombenschuss ließ SCE-Keeper Schorn keine Chance. In der Folge vergaben die SCE-Akteure so manche Ausgleichsmöglichkeit, wodurch die fünfte Niederlage im neunten Spiel nicht abgewendet werden konnte.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. GAK

Wacker Innsbruck vs. SC Roter Husar Eisenstadt 4:1
Am Tivoli gab es für die Burgenländer nichts zu holten, ging allerdings in Führung. In der 37. Minute kam es zu einem Gedränge vor dem Tiroler Tor. Zuerst versuchte es Alfred Eisele, scheiterte aber. Der Ball kam zu Thometich II, doch auch sein Schuss wurde abgeblockt. Dann war aber Géza Gallos an der Reihe und traf zum 1:0. Nach der Pause ging der SCE unter.

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BF-Onlinearchiv: Wacker Innsbruck vs. SCE

SC Roter Husar Eisenstadt vs. ESV Admira-Energie 2:2
Gegen die Admira musste der SCE ab der 34. Minute einem 0:2-Rückstand nachlaufen, doch nur vier Minuten später stand es nur mehr 1:2, denn Solleder konnte verkürzen. Nach dem Pausenkakao gelang den Eisenstädtern durch Komanovits noch der Ausgleich (74.).

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. ESV Admira-Energie

SK Rapid Wien vs. SC Roter Husar Eisenstadt 2:1
Ende November 1968 boten die Roten Husaren auf der Pfarrwiese eine ihrer besten Saisonleistungen. Für Rapid war es die Generalprobe für den Europacup-Hit gegen Real Madrid. Der SCE hatte gegen mehr als nur die elf Rapidler zu kämpfen. In der fünften Minute wurde ein Tor von Géza Gallos wegen angeblichem Abseits nicht anerkannt. Drei Minuten später prüfte Alfred Eisele die Reflexe von Rapid-Goalie Fuchsbichler, die leider sehr gut waren. In der 17. Minute gingen die Rapidler vor knapp 7.000 Zuschauern durch Kaltenbrunner in Führung. Gleich nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit vergab Komanovits aus aussichtsreicher Position.

In der 65. Minute stoppte Gerhard Hitzel Rudi Flögel, indem er ihn am Leibchen hielt. Söndergaard spielte den Rächer und stieß Hitzel nieder. Seitens der unparteiischen Spielleiter gab es keinerlei Reaktionen. Kurz danach ließ Jörn Bjerregaard einen Bombenschuss aus rund 25 Metern los, der seinen Weg ins Kreuzeck fand. Nur eine Minute später gelang Sauter nach einem Freistoßball von Eisele per Kopf der Anschlusstreffer. Mehr passierte aber nicht mehr.

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BF-Onlinearchiv: SK Rapid vs. SCE
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BF-Onlinearchiv: SK Rapid vs. SCE

Noch hier? Noch nicht eingeschlafen? Respekt! Weiter geht’s:

November 1971:

SK Bischofshofen vs. SC Roter Husar Eisenstadt 1:1
Anfang November 1971 gastierte der SCE beim Salzburger Aufsteiger, der nach elf Runden das Tabellenende zierte. Der SCE – seines Zeichens ebenfalls ein Aufsteiger – war aber nur geringfügig besser, weshalb die Salzburger fest mit einem Sieg rechneten. Nach dem Spiel gab es hauptsächlich lange Gesichter. Vor knapp 4.500 Zuschauern konnten die Gastgeber ihre Führung nicht weiter ausbauen und dem SCE gelang nach einer mäßigen Leistung doch noch der Ausgleich durch ein Tor von Ferenc Scheidl (72.).

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BF-Onlinearchiv: SK Bischofshofen vs. SCE

SC Roter Husar Eisenstadt vs. Alpine Donawitz 2:0
Gut 5.000 Zuschauer pilgerten Mitte November 1971 ins Lindenstadion um die „Millionenelf“ vom Stahlwerk zu sehen, die immerhin Tabellenführer der Nationalliga war!

Die Schlachtenbummler der Obersteirer kamen mit Transparenten und Kuhglocken in den Schlosspark und gaben immer wieder ihren Schlachtgesang „Ja, mir san mit’n Hansi da!“ zum Besten. Der „Hansi“ war natürlich Johann Pirkner, der nach Stationen beim FAC, Admira-Energie, Austria Klagenfurt und wieder Admira-Energie im Sommer 1971 vom FC Schalke 04 nach Donawitz gewechselt war.

Die steirischen Fans waren in Scharen nach Eisenstadt gekommen und verließen die Landeshauptstadt enttäuscht, niedergeschlagen und am Boden zerstört … und manche von ihnen hatten auch eine blutige Nase, denn im Zuschauerraum kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen SCE- und DSV-Anhängern.

Auf Tore mussten die Zuschauer aber lange warten. Erst nach mehr als einer Stunde Spielzeit wandelte der SCE seine gute Leistung in Tore um. Das 1:0 besorgte Scheidl per Freistoß in der 63. Minute und vier Minuten vor dem Spielende traf Thometich I zum 2:0.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. Alpine

Wiener Sport-Club vs. SC Roter Husar Eisenstadt 1:0
Das letzte Herbstspiel fand beim Tabellennachbarn in Dornbach statt. Dabei verfehlte der SCE sein Minimalziel für den Herbst (12 Punkte) durch eine Spielerei in der Abwehr, die in der 65. Minute den Gegentreffer verschuldete. Im Tabellenkeller lagen fünf Vereine dicht gedrängt – außer Bischofshofen, denn die Salzburger waren schon etwas abgeschlagen.

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BF-Onlinearchiv: WSC vs. SCE

November 1976:

SC Eisenstadt vs. SV Stockerau 1:0
In den ersten 45 Minuten irrten die SCE-Spieler wie Traumwandler über das Spielfeld. Erst die Kabinenpredigt von Trainer Sepp Schneider rüttelte die Römerquellemannschaft wach. In der 65. Minute brachte Reinhalter den Ball in den Strafraum der Gäste, wo Verteidiger Wetrovsky den Ball mit der Hand ablenkte. Der Schiedsrichter ließ Vorteil gelten und Erwin Schneider knallte den Ball ins Netz. Dabei blieb es auch nach 90 Minuten und mit den eroberten zwei Punkten fand der SCE Anschluss ans Mittelfeld der 2. Division.

1. Simmeringer SC vs. SC Eisenstadt 1:1
Auf der Simmeringer Had geriet der SCE rasch in Rückstand. Nach einem unnötigen Foul von Reinhalter an Pokernus spielten die Wiener den Freistoß schnell ab und nach einem Stanglpass traf Vit aus drei Metern Entfernung ins von Leurer gehütete SCE-Tor. Es folgten konfuse Minuten, doch schön langsam richtete Routinier Alfred Eisele die junge Mannschaft wieder auf. Zeitweise wurde prächtig kombiniert, doch an der Strafraumgrenze waren die SCE-Spieler oft am Ende mit ihrem Latein.

In der 80. Minute wurden die Mühen belohnt: Robitza passte den Ball zu Fredi Eisele, der das Leder blitzschnell zu Erwin Schneider weiterleitete und der pfeilschnelle St. Margarethener bezwang aus acht Metern den Simmeringer Schlussmann.

SC Eisenstadt vs. 1. Wiener Neustädter SC 0:0
Zum Saisonabschluss kamen immerhin 1.500 Zuschauer ins Lindenstadion, um das Duell mit dem Tabellenzweiten zu sehen. Sie bekamen zwar keine Tore, dafür aber ein temporeiches, kampfbetontes und spannendes Spiel zu sehen.

November 1984:

GAK vs. SC Eisenstadt 0:1
Im Liebenauer Stadion bekamen die rund 1.600 Zuschauer zweier Mannschaften zu sehen, die zu diesem Zeitpunkt im Niemandsland der 1. Division ihr Dasein fristeten. Der seit sechs Spielen sieglose GAK präsentierte sich in einer harmlosen Verfassung und der SCE agierte in der ersten Halbzeit sehr vorsichtig. Es war Fußball zum Abgewöhnen! Für Abwechslung und Gelächter von den Rängen sorgte das Schiedsrichterteam, das Fehlentscheidungen am Fließband produzierte. Das Highlight dieser trüben Partie fand in der 64. Minute statt: Nach einem Pass von Luka Dilber ließ Erwin Schneider einen Verteidiger aussteigen und bezwang GAK-Goalie Ekmecic mit einem Flachschuss.

SC Eisenstadt vs. SK Sturm Graz 5:2
Nach dem Sieg in Graz gastierte der andere Verein aus der steirischen Landeshauptstadt im Schlosspark – Sturm Graz. Vor 3.500 Zuschauern kam es zum schon legendären 5:2-Sieg über die Blackies. Ruben Plaza trug sich zweimal in die Schützenliste ein, und je einen Treffer steuerten Rupprecht, Peisch und Lefor bei.

Plötzlich war der SCE auf Rang Fünf der 1. Division – zwischenzeitlich zumindest.

First Vienna Football Club vs. SC Eisenstadt 0:0
Gegen die im Tabellenkeller logierende Vienna wollte der SCE natürlich den vierten Sieg in Folge (den Sieg gegen den LASK Ende Oktober mitgezählt) einfahren, doch daraus wurde nichts. Kurz vor dem Abpfiff gab es noch Eckball für den SCE, der von Erwin Schneider getreten wurde. Přemysl Bičovský kam zum Ball, schoss und Vienna-Spieler Webora wehrte mit der Hand vor der Torlinie ab, doch der Schiedsrichter machte keinerlei Anstalten auf Elfmeter zu entscheiden.

SC Eisenstadt vs. FC Admira-Wacker 2:0
Die Erfolgsserie ging auch im nächsten Heimspiel weiter. Das Spitzenspiel wollten aber kaum 2.500 Zuschauer sehen. Der 2:0-Sieg, bei dem Luka Dilber und Přemysl Bičovský für die Tore sorgten, hievte den SC Eduscho Eisenstadt auf den dritten Tabellenrang empor. Besser waren nur noch die Austria sowie Rapid.

November 1987:

Der Grunddurchgang der 2. Division ging im November 1987 in die Endphase. Vier Runden waren noch ausständig. Vier Runden, in denen noch acht Punkte errungen hätten werden können. Acht Punkte, die eventuell noch für eine Teilnahme am Mittleren-Play-Off hätten reichen können.
Hätten reichen könnten! Denn für den SCE, der mit Ende Oktober Zwölfter und damit auch Letzter der Liga war, war der Zug praktisch längst abgefahren …

DSV Alpine vs. SC Eisenstadt 3:0
Bei der katastrophalen Auswärtsbilanz bestand sowieso wenig Hoffnung, das Ruder noch einmal herumzureißen. Die 0:3-Watschn in Donawitz kam somit nicht gerade unerwartet. Es war die neunte Niederlage im zehnten Auswärtsspiel.

SC Eisenstadt vs. Kremser SC 3:1
Freitag, der 13. November 1987: Gast im Lindenstadion war niemand geringerer als der überlegene Tabellenführer der 2. Division. Die Kremser wollten offensichtlich im Spazierengehen die zwei Punkte mitnehmen und hatten in der ersten Halbzeit – ohne besonders zu glänzen – das Spiel im Griff und gingen durch einen Elfmeter in Führung. Den Strafstoß verschuldete SCE-Keeper Unger, der Peter Netuschill von den Beinen holte.
ABER: In der zweiten Halbzeit drehte der SCE das Spiel vor knapp 500 Zuschauern. In der 57. Minute drückte Rudi Vargek eine Sarajlic-Flanke mit der Brust zum Ausgleich über die Linie und sieben Minuten später brachte Sarajlic den SCE mit einem herrlichen Freistoßtor in Führung. In der letzten Spielminute startete Ruben Plaza ein Solo von der Mittellinie und schupfte den Ball über den verdutzten KSC-Goalie zum 3:1 ins Netz. Mit diesem Sieg überholte der SCE in der Tabelle sogar den SAK 1914 und Flavia Solva.

VSE Sankt Pölten vs. SC Eisenstadt 6:0
Am Voith-Platz, wo der SCE zu Beginn seiner Regionalligazeit gegen den BSV Voith kickte, setzte es nun gegen Mario Kempes & Co. ein ordentliches Debakel! Der einstige Weltmeister trug sich auch in die Schützenliste ein – per Elfmeter.

SC Eisenstadt vs. USV Salzburg 1:1
Ein Abstaubertor von Hannes Marzi rettete dem SCE zumindest einen Punkt vor kaum 300 Zuschauern. Schmerzhaft war der Tag für Ruben Plaza, denn er wurde vom Schuh eines Salzburgers im Gesicht getroffen und schied mit einer Kieferverletzung und einem Cut am Kehlkopf aus.

Rund um den SCE war es sowieso schon düster geworden. Das Konkursgespenst klopfte unüberhörbar ans Tor der Landeshauptstädter!

November 1993:

SC Eisenstadt vs. FC Waidhofen/Ybbs 2:3
Die Gäste aus dem fernen Waidhofen/Ybbs mussten zweimal die Auswärtsfahrt antreten, denn beim ersten Termin am Samstag wurde das Spiel wegen irregulären Bodenverhältnissen abgesagt. Am folgenden Dienstag fanden kaum 150 Zuschauer den Weg ins Lindenstadion. „Bulle“ Prochaska verwandelte einen Elfmeter für den SCE (75.) und Jürgen Burgemeister versenkte einen Freistoß gekonnt im Tor der Niederösterreicher, da diese allerdings durch Vanco zuvor schon drei Tore erzielt hatten, ging das Spiel mit 2:3 verloren.

FC ÖMV Stadlau vs. SC Eisenstadt 3:3
In Wien-Stadlau stand es bereits nach fünf Minuten 1:0 für das von Hans Füzi trainierte SCE-Team. „Laci“ Repacik hat damals den Führungstreffer erzielt. Doch kaum neun bzw. zehn Minuten später patzten er und SCE-Keeper Heinz Travnicek gehörig, wodurch die Hausherren den Spielstand auf 2:1 stellen konnten. Zur Pause war die Partie aber wieder ausgeglichen, denn der aufgerückte Vorstopper Roland Wisak traf aus fünf Metern zum 2:2-Ausgleich. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit gingen die Wiener wieder in Führung, doch dann besorgte der heutige Bürgermeister von Siegendorf – Rainer Porics –nach einer Maßflanke von Eugen Varga das 3:3. Wenige Minuten vor dem Ende wurde dem SCE dann auch noch ein Handselfmeter vorenthalten.

SV Schwechat vs. SC Eisenstadt 4:1
Im letzten Herbstspiel setzte es im Rudolf-Tonn-Stadion eine ordentliche Klatsche, und das, obwohl der SCE die feinere „Klinge“ führte, die SVS sich aufs Kontern beschränkte – was dann auch den Erfolg brachte.

An der Zuschauerkulisse kann es nicht gelegen haben, denn die war der SCE ja selbst gewohnt. Vor kaum 150 Besuchern gingen die Bierstädter schon in der dritten Minute in Führung, die allerdings schon zwei Minuten später egalisiert werden konnte. Rainer Porics erzielte damals den Ausgleich. Zur Pause stand es 2:1 für Schwechat und nur wenige Minuten nach dem Pausentee konnte in Schwechat-Rannersdorf das 3:1 beklatscht werden. In der 60. Minute traf Wustinger zum 2:3, doch aus unerfindlichen Gründen verweigerte der Schiedsrichter die Anerkennung des Treffers. Endstand: 1:4! Damit überwinterte der SCE im unteren Graubereich der Ostliga.

November 1998:

SC Eisenstadt vs. SV Horn 0:1
Der SCE lag an vorletzter Stelle der Regionalliga Ost und wollte gegen die Horner, die ihrerseits bisher alle Auswärtsspiele verloren hatten, einen Schritt aus dem Sumpf machen. Doch der vermeintliche Punktelieferant spielte da nicht mit und zeigte vor gut 200 Zuschauern die weit bessere Leistung. Das Team von SCE-Trainer Hannes Marzi zeigte sich bemüht, konnte aber keine zwingenden Torchancen herausarbeiten, weshalb ein Tor der Gäste in der 53. Minute reichte, um wieder einmal die Alarmglocken im Eisenstädter Schlosspark laut läuten zu lassen.

FAC vs. SC Eisenstadt 3:1
Eine Woche später übernahm der SCE die rote Laterne der Ostliga. Die Floridsdorfer gingen nach vier Minuten in Führung und als der Pausenpfiff ertönte stand es 2:0 für die Wiener. Nach der Pause hätten die Eisenstädter die Partie noch spannend machen können, doch Edi Dosti traf das Tor nicht und Thomas Ugrinovich sowie Hannes Pleva scheiterten an FAC-Goalie Mayr. Statt des möglichen Anschlusstreffers stand es dann plötzlich 3:0 für den FAC. Das 1:3 durch Edi Dosti kam in der 84. Minute zu spät.

November 2000:

1. Simmeringer SC vs. SC Eisenstadt 3:2
Der November im Millenniumsjahr begann mit einer 14-Uhr-Sonntagsmatinee in Wien-Simmering. Die Zuschauer waren sich schnell einig: Hier spielt Not gegen Elend! Die erste Halbzeit gehörte den Hausherren, die eine 2:0-Führung erarbeiten konnten. In den zweiten 45 Minuten lief es für den SCE schon besser und durch Treffer von Kiss sowie Trkulja stand es nach 87 Minuten 2:2. Weitere SCE-Treffer waren durchaus möglich gewesen, doch die beste Chance vereitelte der Wiener Schlussmann Puzsar als Thomas Leonhardsbergers Schuss nur die Hand des fallenden Goalies traf. In den Schlussminuten wurde der SCE allerdings konteranfällig und nachdem SCE-Keeper Didi Bader einen Schuss nur kurz abwehren konnte, staubte Ex-Teamspieler Andreas Ogris zum 3:2 für die Simmeringer ab.

SC Eisenstadt vs. FC Deutschkreutz 2:0
Der SCE ging ohne fünf Stammspieler in dieses Kellerduell. Ohne Bader, Wisak, Jerkovic, Halper und Dosti lautete die Devise „Kämpfen bis zum Umfallen!“. Vor 500 Zuschauern begann das Spiel verheißungsvoll, denn Thomas Ugrinovich brachte den SCE nach 87 Sekunden in Führung. Danach übernahmen aber die Gäste das Kommando und erst in der 89. Minute wurde der SCE erlöst. Thomas Leonhardsberger tankte sich kraftvoll durch die Abwehr der Mittelburgenländer und überhob den herauslaufenden Tormann.

SV Würmla vs. SC Eisenstadt 0:1
Im letzten Herbstspiel wurde dem Team, das den Sieg im Derby einfahren konnte, vertraut. Zwar fehlte verletzungsbedingt der Torschütze Thomas Ugrinovich, doch so wurde unter anderem Keeper Georg Schreiner wieder anstelle von Didi Bader zwischen die Pfosten gestellt. Der junge Schreiner hielt seinen Kasten gegen das Tabellenschlusslicht sauber und dank des späten Treffers von Segovic (89. Minute) konnte der SCE alle drei Punkte mit nach Hause nehmen.

November 2003:

Am letzten Oktobertag des Jahres 2003 gewann der SCE in Kottingbrunn mit 4:3 und ging als Zehnter der Ostliga zuversichtlich in den November, um die letzten zwei Partien der Herbstmeisterschaft zu absolvieren.

SC Eisenstadt vs. SV Oberwart 1:0
Beim Nord-Südgipfel gab es viel Kampf und noch mehr Krampf für die kaum 250 Zuschauer im Lindenstadion zu sehen. Torchancen waren Mangelware. Egal, ein Tor ist wenigsten gefallen: In der 65. Minute trat Christoph Kiss einen Eckball, der von Jürgen Weber verlängert und von Thomas Stollberger per Kopf in die Maschen befördert wurde.  

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Oberwart

SV Rohrbach vs. SC Eisenstadt 1:0
Das Derby im Gansbärenstadion wurde früh durch ein Tor der Gastgeber entschieden. Dem 0:1 in der vierten Minute rannte die Mannschaft des SCE vergeblich über die restliche Spielzeit hinterher. Das Duell der Tabellennachbarn ging an Rohrbach, die sich mit dem Sieg sogar auf Platz Fünf hieven konnten. Der SCE steckte über die Winterpause im dichten Mittelfeld auf Rang Elf fest.

Uff, jetzt räume ich in der Küche auf …

Die „Roten Husaren“ (08/1969 – 07/1975) – Teil V – Die Reformsaison

Teil Fünf der Saga…

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Vor dem Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison platzte gleich eine Bombe: Trainer Remy packte nämlich seine Koffer und kehrte nach Deutschland zurück.
Der Grund: Der ÖFB verdonnerte Remy zu einer Geldstrafe von 15.000 Schilling, da er gegenüber Journalisten meinte, daß in Österreich in zwei Monaten mehr geschoben wird als in zwei Jahren Bundesliga.
Remy dazu: „Einer Liga, in der solche Urteile gefällt werden, muß man den Rücken kehren.“
Mit ein Grund für seinen Abschied vom SCE war wohl aber auch die von ihm kritisierte Einkaufspolitik. Neuer Chef wurde der Deutsche Franz, der zuvor bei der Vienna tätig war.

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Der erste Test ging beim SV Rechnitz gleich gründlich in die Hose. Die Neuerwerbung der Südburgenländer, Leopold Grausam, düpierte gleich in der vierten Minute zwei Eisenstädter an der Strafraumgrenze und knallte den Ball ins Kreuzeck. Die ersten 45 Minuten stand noch Sostaric zwischen den Pfosten, dann kam Leurer ins Tor. Auch Bajlicz spielte und zwischenzeitlich hatte der SCE das Spiel gedreht. Thometisch und Bjerregaard schoßen die Tore. In der 83. und 84. Minute dann ein Doppelschlag der Rechnitzer, die somit vor gut 1.500 Zuschauern 3:2 gewannen.
Auch bei der Sportplatzeröffnung des SV Rohrbrunn blieben die Roten Husaren – trotz des 7:1-Sieges – viel schuldig. In der damals noch weit entfernten Saison 1999/2000 sollte der SCE zu einem Meisterschaftsspiel nach Rohrbrunn zurückkehren. Im Rahmen der Landesliga gewann der SCE vor meinen Augen mit 2:0!

Der zweite Test beim SV Leithaprodersdorf verlief dann schon besser, denn die Roten Husaren gewannen mit 8:1.
Vor dem ersten Pflichtspiel der Saison, dem Cup-Spiel in Eggendorf, bot der SCE in Wiener Neustadt gegen die dortige Admira eine lustlose Leistung und verlor 1:3.
Da rechnete sich Eggendorf mit dem Ex-Eisenstädter Kommanovits gute Chancen aus, doch Eisenstadt machte von Beginn an klar, wer die nächste Cup-Runde erreichen werden. 2.000 Zuschauer drängten sich um das Spielfeld und sahen eine gute SCE-Elf. Strebele schoß zwei Tore (20., 28.), Scheidl verwandelte in der 45. Minute einen Elfmeter und Alfred Kirschner stellte in der 58. Minute auf 4:0.

Nun begann die neue Saison der Nationalliga, die auf 17 Mannschaften angeschwollen war (!),  und die im Laufe der Monate für viel Zorn bei einigen Mitgliedsvereinen sorgen sollte. Die Reformer waren nämlich an der Arbeit und sorgten dafür, dass die Meisterschaft für viele Vereine praktisch für die „Fisch'“ war, denn ihnen war der Zwangabstieg verschrieben worden, damit so schnell wie möglich die neue „Superliga“ gestartet werden konnte.

Doch der Reihe nach – und ausführliche Berichte darüber gibt es ja in meinem Buch „ostwärts“: Für den SC Roter Husar Eisenstadt begann die neue Meisterschaft mit dem Spiel im Liebenauer Stadion gegen den SK Sturm.
Vor 9.000 Besuchern schien sich das Schicksal vom Vorjahr zu wiederholen, denn es gab wieder einmal eine unnötige 0:1-Niederlage. Die Sensation dieser ersten Runde lieferte Aufsteiger I. Simmeringer SC, der gegen Admira Wacker 7:1 gewann.
Das erste Heimspiel lockte 7.000 Zuschauer gegen Austria/WAC an, doch diese verließen großteils enttäuscht das Lindenstadion. Martinez und Prohaska trafen beim 2:0-Sieg der Wiener.
Dann ging es zu Meister Innsbruck, wo man schon nach zwölf Minuten mit 0:2 im Rückstand lag. Alfred Kirschners Tor gleich nach Seitenwechsel machte die Partie wieder spannend, aber spätestens nach dem 3:1 der Innsbrucker vier Minuten vor dem Ende, war die dritte Niederlage in ebenso vielen Spielen bittere Realität. Nun hatte der SCE Gelegenheit, sich auf das nächste Spiel gründlich vorzubereiten, denn für ihn war in de kommenden Runde spielfrei. Aus diesem Grund lud man den ewigen Testspielpartner MTK Budapest nach Eisenstadt ein, gewann das Spiel zwar mit 2:1, doch der SCE-Sturm erwies sich als ziemlich harmlos.

Die darauffolgende „englische“ Woche sah ein Mittwoch-Heimspiel gegen die  Vienna, die zuletzt ein Remis beim Meister holte,  sowie die Samstag-Auswärtspartie in Klagenfurt vor. Nach dem Schlußpfiff im Lindenstadion konnte man aber nur mit dem Ergebnis von 2:0 zufrieden sein. Hampl schoß in der zwölften Minute das 1:0 und Solleder II besorgte in der 80. Minute das 2:0. In Klagenfurt gab es wenig zu holen und ein mehr als unnötig zustande gekommenes Tor, das das 3:1 bedeutete, leutete schlußendlich die 1:4-Niederlage ein. Kirschner gelang dabei der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1.

Gegen Admira Wacker kamen gut 3.500 Zuschauer ins Lindenstadion, darunter auch Inter Mailand-Trainer Helenio Herrera, der seinen Europacup-Gegner unter die Lupe nahm (Admira gewann in der Südstadt 1:0, schied dann aber nach einem 1:2 nach Verlängerung aus). Die SCE-Abwehr stand an diesem Abend sehr gut, dafür war der SCE-Sturm wieder ein Lüfterl, weshalb das Spiel auch mit einem 0:0 endete.

Beim LASK war die Abwehr wieder gut eingestellt, das Paradestück das Mittelfeld mit Rohrer, Eisele und Bjerregaard und auch im Sturm war eine Verbesserung bemerkbar. Es dauerte aber bis zur 50. Minute, bis der SCE endlich Grund zum Jubeln hatte, Kirschner traf nämlich zum 1:0. In der 70. Minute lenkte Kiesenebner einen Schuß von Bajlicz ins eigene Tor ab – 2:0 für den SCE. In der 80. Minute gingen dann Gretzler die Nerven durch, und erhielt nach seiner Schiedsrichterkritik die Rote Karte. Vier Minuten später verkürzte der LASK auf 1:2, doch am Ende gehörten dem SCE zwei wichtige Punkte.

Das nächste Heimspiel fand nach der vernichtenden 0:7-Niederlage des Nationalteams in London gegen England statt. Dieses Debakel war nämlich mit ein Auslöser für die kommende Reform. Die Schuld für die Niederlage wurde unter anderem der aufgeblähten Nationalliga gegeben, in der die „großen“ Teams und deren Spieler nicht ordentlich gefordert werden.

Beim SCE befasste man sich aber vorrangig mit dem anstehenden Spiel gegen Angstgegner Austria Salzburg. Als Devise gab Trainer Franz „den Angriff forcieren, jedoch die Abwehr nicht entblößen“ aus. Die Mannschaft befolgte es und stürmte und stürmte. In der elften Minute knallte ein Bjerregaard-Kopfball aber nur an die Latte. Mit Fortdauer zeigte sich aber, dass die SCE-Stürmer nicht die nötige Durchschlagskraft haben, um die Salzburger ernsthaft zu gefährden. Bezeichnend für den Spielausgang: Austria Salzburg gewann durch ein Elfmetertor in der 75. Minute mit 1:0.

Bei der dann stattfindenden Cupauslosung bekam der SCE einen unangenehmen Gegner zugelost: Austria Salzburg!

Während es daheim gar nicht gut lief, war man auswärts zu einem unangenehmen Gegner geworden. Dies musste auch der GAK zur Kenntnis nehmen. Zwar gingen die Grazer schon in der zehnten Minute in Führung, doch in der Folge scheiterten sie zumeist an SCE-Keeper Leurer. Nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch Thometitsch in der 58. Minute folgte kurz darauf der 2:1-Siegtreffer durch Strebele.
Nach neun Spielen hielt der SCE bei sieben Punkten, lag an 14. Stelle und hatte nun den SK Rapid im Lindenstadion zu Gast.

Nur 4.000 Besucher kamen zu diesem Spiel, doch keiner musste sein Kommen bereuen. Die taktisch gut eingestellte SCE-Mannschaft ließ den Rapidlern in der ersten halben Stunde kaum Zeit, Atem zu holen. Die Hütteldorfer waren nämlich damit beschäftigt, die Roten Husaren in Schach zu halten. In dieser Drangperiode fiel auch das 1:0 durch einen Bombenschuß des ehemaligen Grünweißen Bjerregaard.
Krankl war in diesem Spiel total abgemeldet, sein Bewacher Gretzler leistete hervorragende Arbeit. Ein Kunstfehler von Leurer war es, der in der 53. Minute den Rapidlern den Ausgleich durch Lorenz ermöglichte. Den negativen Höhepunkt setzte Referee Kessler in der 62. Minute, als er dem SCE einen klaren Elfmeter vorenthielt. Der Unparteiische entschied auf indirekten Freistoß und verlegte zudem noch den Tatort an die Strafraumgrenze.
Für diese Fehlentscheidungen erntete der Schiedsrichter Pfiffe, Pfui- und Schiebungsrufe, die bis zum Spielende anhielten.

Das Programm der nächsten englischen Woche lautete: Mittwoch in Donawitz; Samstag daheim gegen den FC Vorarlberg.
Gegen das Hochofenballett konnten die Eisenstädter 65 Minuten lang das 0:0 halten, doch dann lag DSV Alpine innerhalb weniger Minuten mit 2:0 in Front. Spannung kam auf, als Brzic in der 75. Minute den Ball ins eigene Tor lenkte, der SCE somit zum Anschlußtreffer kam. Doch aus einem Konter fiel acht Minuten vor dem Spielende das entscheidende 3:1 für die Obersteirer.
Daheim gegen den FC Vorwerk Vorarlberg lief es da schon weit besser. Nach 15 Minuten stellte Bjerregaard auf 1:0, Hampl erhöhte in der 38. Minute auf 2:0 und für die komfortable 3:0-Halbzeitführung sorgte Bjerregaard kurz vor dem Pausenpfiff. In der 65. Minute beförderte Thomas den Ball per Kopf ins Tor von Ex-SCE-Keeper Schorn, der nach der Pause für Fuchsbichler eingewechselt wurde. Die Gäste kamen eine Viertelstunde vor Schluß durch einen fragwürdigen Elfmeter zum ersten Treffer und in der 89. Minute ließ sich Leurer von einem aus 25 Metern abgefeuerten Aufsitzer überraschen. Endstand 4:2 für die Roten Husaren, die dadurch auf Platz Elf vordrangen. Der SCE war einer von fünf Klubs, die zehn Punkte auf dem Konto hatten, dahinter rangierten vier Teams mit je neun Zählern und am Tabellenende lag die Vienna mit sechs Pünktchen.

Am Staatsfeiertag gastierte der SCE in Villach bei Radenthein/Villach, das in zwölf Partien achtmal unentschieden spielte. Die Kärntner fügten den aufreizend spielenden Bürgenländern eine niederschmetternde 1:6-Niederlage zu und auch im Heimspiel gegen den I. Simmeringer SC war man nicht im Stande, die Abwehr zu durchbrechen. Am Ende ging der SCE als 0:1-Verlierer vom Platz.

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Nach dem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SK VÖEST meinte SCE-Obmann Dkfm. Fister: „Das war glatter Betrug!“
Zunächst brachte Strebele die Roten Husaren im Linzer Stadion in der siebten Minute in Führung, der Ausgleich fiel in der 19. Minute aus klarer Abseitsposition, in der 79. Minute ging VÖEST in Führung, und fünf Minuten vor dem Ende wurde ein Treffer von Thomas wegen angeblichen Abseits abererkannt. Thomas wurde im Anschluß darauf wegen Linienrichterbeleidigung ausgeschloßen. Sekunden vor dem Schlußpfiff schoß der SK VÖEST noch das 3:1.

Beim letzten Herbstspiel wollte sich der SCE mit einem Sieg über den Wiener Sport-Club rehabilitieren. Vor nur 1.500 Zuschauern bekam der SCE in der 19. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Scheidl aber nicht verwandeln konnte. Nur wenige Minuen später ging der WSC durch Welzl in Führung. Knapp vor dem Seitenwechsel gab es erneut Elfmeter für den SCE, und diesmal trat Jonny Bjerregaard an, der eiskalt zum 1:1 einschoß. Der Siegtreffer gelang den Eisenstädtern in der 65. Minute: Bjerregaard trat einen Freistoß aus gut 30 Metern, streifte dabei Hampl, und der Ball sauste zum 2:1 ins Netz.
Damit war dem SCE das Tabellenende erspart geblieben, doch in dieser Liga lagen zwischen Platz Neun und dem letzten Platz nur fünf Punkte.

Zum Abschluß der Herbstsaison 1973 stand dann noch das Cup-Spiel bei Austria Salzburg auf dem Programm. Obwohl Bjerregaard den SCE in der elften Minute per Elfmeter in Führung brachte, konnten die Violetten das Spiel noch drehen. Der Cuptraum war wieder einmal ausgeträumt.

Am Spielersektor wurde verkündet, dass sich der SCE die Dienste des ehemaligen Simmering-Bombers und zuletzt in Donawitz spielenden Martin Schuster sichern konnte. Auch Hafner, der vor zwei Jahren als Leihspieler beim SCE tätig war, sollte wieder nach Eisenstadt zurückkehren.

Die Nationalliga teilte dann auch mit, dass mindestens zwei Frühjahrsrunden noch im Winter 1973 ausgetragen werden – wegen der 1974 stattfindenden Weltmeisterschaft, an der Österreich bekanntlich nicht teilnahm.

Der frühe Rückrundenstart begann österreichisch: Er wurde nämlich abgesagt und wieder auf das Frühjahr 1974 verschoben.
Bei der in St. Georgen stattgefundenen Weihnachtsfeier bekamen die Kaderspieler einen braunen Blazer und eine dazupassende beige Hose geschenkt. Für die Spieler der 1b-Mannschaft gab es einen Batteriewecker als Geschenk. Dann ging es wieder zurück in den Urlaub.

Mitte Jänner begann wieder das Training. Jeder Spieler wurde beim Trainingsstart abgewogen, das Limit wurde aber von keinem Spieler überschritten. Rohrer machte etwas länger Urlaub und Leurer kam mit einem gebrochenen Finger zurück aus der Ruhepause.
Wenig später ging es ab ins Trainingslager nach Obertraun. Beim Testspiel gegen Donau Linz verwandelte Bjerregaard zwei Elfmeter und Tor Drei steuerte der junge Pauer bei – Endstand 3:1.

Wieder zurück in Eisenstadt, lud der SC Roter Husar Eisenstadt zur Pressekonferenz in den Schwechaterhof. Dort tauchte dann ein Name auf, der schon einmal in aller Munde war, aber so rasch verschwand, wie er aufgetaucht war: FC BURGENLAND!
Hauptverantwortlich für diese Überlegung war natürlich die schwierige wirtschaftliche Situation beim burgenländischen Flaggschiff, das es seit dem ersten Aufstieg im Jahre 1967 nicht geschafft hat, sich zu einen soliden Mittelständler der Nationalliga zu entwickeln. Die Zeiten, als noch 10.000 Zuschauer ins Lindenstadion gekommen sind, waren auch vorbei – der Reiz des Neuen hatte sich längst aufgelöst.

Trotz all dem wurde weiter getestet. Gegen den Badener AC wurde 3:1 gewonnen, unterlagen dann bei Haladas Szombathely mit 1:4 und siegten nach einer wenig berauschenden Darbietung beim SV Rechnitz mit 2:0.

Der Rückrundenauftakt gegen Sturm-Durisol musste ohne einer Reihe von Stammspielern über die Bühne gegen, denn es fehlten Strebele (verletzt), Thomas (gesperrt) und Gretzler (fiel der Ausländerklausel zu Opfer). Zudem gesellte sich Othmar Bajlicz unfreiwillig hinzu. Auf der Fahrt zum Training kam er zwischen Antau und Wulkaprodersdorf mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Telefonmast. Am Auto entstand Totalschaden, Bajlicz selbst kam mit einer Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen davon.

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39Bajlics

Die Roten Husaren begannen somit mit dem jungen Koppi in der Aufstellung, der mit der SCE-Jugend österreichischer Meister wurde, die drei Ausländer waren Sostaric, Bjerregaard und Hampl, und der einstige Simmering-Bomber Schuster feierte sein Debüt beim SCE.
Der SC Eisenstadt konnte spielerisch zwar noch nicht ganz überzeugen, dafür aber in kämpferischer Hinsicht. Trainer Franz hatte die Mannschaft in eine gute körperliche Verfassung gebracht und am Ende konnten sich die gut 3.000 Zuschauer über einen 1:0-Sieg freuen. Bjerregaard versenkte einen Freistoß ins linke Kreuzeck von Sturm-Goalie Benko.

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38SCE v Sturm

„Regelrechte Angst habe ich vor Schiedsrichter Artner“, sagte SCE-Sektionsleiter Willi Heisler knapp vor Beginn des Spieles bei Austria/WAC zum BF-Reporter und führte weiter an: „Bei allen Spielen, bei denen ich Referee Artner an der Arbeit sah, hat dieser Mann eine unwahrscheinliche Home-Tendenz an den Tag gelegt.“
Der Spielbericht offenbarte, dass Willi Heisler keineswegs falsch lag. Schiri Artner entschied in Zweifelsfällen zumeist gegen die Eisenstädter, zog bei geringfügigen Vergehen von Schuster und Solleder gleich die gelbe Karte, während er diese bei gleichen Vergehen der Veilchen in seiner Brusttasche ließ. Auch das 0:1 ist nach einer klaren Fehlentscheidung gefallen.
ABER: Deshalb hat der SCE das Spiel nicht mit 0:3 verloren! Denn das auf dem Grün des „Wiener Verbandplatzes“ vor 6.000 Zuschauern Dargebotene hatte mit Fußball wenig zu tun. 0:3 lautete der Endstand. Den negativen Höhepunkt dieser Partie lieferte der Austrianer Fiala. Knapp nach Beginn der zweiten Halbzeit trat er dem auf dem Boden liegenden Hampl in den Magen. Von den drei (blinden?) Unparteiischen hat’s aber niemand gesehen.

Gegen Innsbruck wurden den Eisenstädtern nun wenig Chancen auf einen Punktgewinn zugestanden, doch vom Anpfiff weg setzten sich die Burgenländer in der gegnerischen Hälfte fest und rollten einen Angriff nach dem Anderen. Die Abwehr der Tiroler war aber undurchdringlich und das alte Übel des SCE – Abschlußschwäche – machte sich bemerkbar.
Nach dem Schlußpfiff haderte man dann wieder mit dem Schiedsrichter, der den Eisenstädtern keineswegs gut gesinnt war und die Zuschauer mit seinen Entscheidungen zur Weißglut brachte. Vor allem mit der Elfmeterentscheidung in der 60. Minute. Spieler Thomas meinte, dass sein Foul hart an der Strafraumgrenze war, doch der Referee zeigte gleich auf den Elfmeterpunkt. Breuer verwandelte sicher zum Führungs- und Siegestreffer für die Innsbrucker.

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40SCE v Innsbruck

Am kommenden Wochenende war der SCE spielfrei, und da das nächste Spiel erst am Mittwoch auf der Hohen Warte stattfand, gönnte man den Spielern eine Ruhepause ohne Testspiel.

Das als „Schlüsselspiel“ bezeichnete Duell mit der Vienna ging trotz einer beruhigenden 2:0-Führung mit 2:3 verloren. Der Tabellenvorletzte aus Wien, bei dem gleich vier Burgenländer spielten, kämpfte um sein Leben. Beim SCE vermisste man hingegen das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage.

Zum x-ten Schicksalsspiel dieser Saison gegen Austria Klagenfurt kamen dann auch nur noch 1.500 Zuschauer ins Lindenstadion. Dank des einsatz- und interessenlosen Spieles der mit Ex-Internationalen gefüllten Startruppe aus Kärnten übernahm der SCE, der nur etwas besser war, als sein Gegner, das Kommando. Die Tore fielen schnell hintereinander: Zuerst brachte Kirschner den SCE in Führung (39.), doch Emmerich konnte gleich darauf ausgleichen (40.). Noch vor dem Pausenpfiff stellte Bjerregaard auf 2:1 (44.). Dabei blieb es auch – Ende!

Zu diesem Zeitpunkt waren durch Spielabsagen und dem einen pro Runde spielfreien Team 20 bis 22 Partien je Verein absolviert. An der Spitze lag Innsbruck, gefolgt vom SK VÖEST und Austria/WAC. Etwas abgeschlagen im Spitzenfeld befand sich noch der SK Rapid. Auf Platz Fünf lag der SK Sturm mit zehn Siegen und 23 Punkten. Gleich dahinter Radenthein/VSV mit fünf Siegen (!) aber immerhin 21 Punkten, da die Kärntner elf Remis zu Buche stehen hatten. In dieser troslosen Liga war auf Platz 14 nur zwei Punkte Vorsprung – das Mittelfeld war dicht gedrängt von Durchnittstruppen. Es gab aber noch drei Klubs, die etwas schlechter waren. Der beste davon war der SC Eisenstadt mit sieben Siegen aber nur 16 Punkten. Dahinter die Vienna mit 13 Punkten und am Tabellenende lag Vorwerk Vorarlberg mit nur elf Zählner.

Die Diskussionen um die neue Zusammensetzung der Liga lief auf Hochtouren, denn so konnte es nicht weitergehen. Bei der in Salzburg stattgefundenen Reformkommission wurde eine Zehner- bzw. Zwölferliga besprochen, die als Unterbau eine B-Liga mit 14 Vereinen beinhalten sollte. Vielen, und nicht zuletzt den beiden Großklubs, waren fünf Vereine aus dem Wiener Raum zuviel in einer Liga, was bei den betroffenen Klubs (Simmering, Sport-Club und Vienna) natürlich auf wenig Gegenliebe stieß.

Für den SCE ging es in der Südstadt weiter, doch dort war es praktisch nach drei Minuten auch schon wieder vorbei. Nach Kaltenbrunners Tor in der dritten Minute konnte man sich lange nicht von diesem Schock erholen. Die Entscheidung fiel in der 77. Spielminute: Solleder setzte zum Angriff an, verlor den Ball im Mittelfeld und die Admira schloß den Konter erfolgreich zum 2:0 ab. Kurz vor dem Ende erhöhte Admira Wacker noch auf 3:0.

Anschließend stand wieder eine englische Woche auf dem Programm. Sie begann mit dem Heimspiel gegen den LASK, der nach einer kämpferischen Bravourleistung mit 3:0 niedergerungen wurde. Alfred Eisele: „Bei uns scheint es wirklich erst dann richtig zu laufen, wenn uns das Wasser bis zum Halse steht.“

Danach ging es nach Salzburg, wo es lange nach einem Punktgewinn aussah. Doch sechs Minuten vor dem Abpfiff schlug der Salzburg-Fluch zu: Bacher traf zum 1:0.

Fest mit zwei Punkten rechnete man beim Heimspiel gegen GAK-Teppichland, doch schlußendlich musste man mit einem Punkt mehr als zufrieden sein. Bjerregaards Treffer in der 72. Minute verhinderte Schlimmeres gegen die Grazer, die vom Ex-SCE-Trainer Günthner betreut wurden.

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41SCE v GAK

In der Tabelle rückte die Vienna nun bis auf einen Punkt an den SCE heran, der zwei Punkte Rückstand auf Platz 14 hatte, auf dem Austria Klagenfurt lag.
Es wurde aber auch bewusst, dass es am Ende der Saison womöglich egal sein würde, auf welchem Platz man die Nationalliga abschloß. Bei der ÖFB-Hauptversammlung wurde die neue Bundesliga mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Nur die Steiermark und Vorarlberg waren dagegen. Von drei steirischen Vertretern (Sturm, GAK, DSV Alpine) würde nur einer übrig bleiben und Vorarlberg hätte überhaupt keinen Bundesliga-Klub.
Ab der Saison 1974/75 würde es nun nur noch zehn Bundesliga-Vereine geben. Einen für jedes Bundesland! Die Ausnahmen: Zwei für Wien, keinen für Vorarlberg!

Die endgültige Zusammensetzung war aber noch nicht beschlossen. Es war aber noch nicht hundertprozentig klar, ob der SCE – wenn er auf einem „Abstiegsplatz“ landen würde – auch wirklich dabei sein dürfte. Somit hieß es, nicht zuletzt für die Ehre, diese Nationalliga-Saison bestmöglichst zu beenden. Man musste sich – so hieß es – bloß die Vienna vom Hals halten.

Es wurde ihnen aber nicht leicht gemacht und nach der 0:4-Niederlage auf der Pfarrwiese gegen Rapid sprach SCE-Trainer Horst Franz: „Wir müssen uns voll auf die kommenden Heimspiele konzentrieren. In den nächsten Spielen wird sich entscheiden, ob wir die Bundesliga schaffen oder nicht.“

Das Spiel gegen DSV Alpine, das zum Zwangsabstieg verdonnert wurde, stand unter dem Motto: „Den Weg in die Bundesliga in den Heimspielen ebnen!“
Und tatsächlich! Den 2.000 Zuschauern wurde eine Glanzpartie, eine der besten seit langem, geboten. Thomas traf in der 17. Minute zum 1:0. Rosskogler konnte in der 25. Minute zwar ausgleichen, doch Fredi Eisele konnte die Leistung seiner Roten Husaren in der 61. Minute mit seinem Tor zum 2:1 krönen. Der Vorsprung auf die Vienna, die gegen Rapid verlor, betrug nun drei Punkte und nach vorne hatte der SCE drei Punkte Rückstand auf Simmering, Radenthein/VSV und Austria Klagenfurt.

Die nächste Auswärtspartie führte den SC Eisenstadt nach Vorarlberg, wo Bjerregaard in der 83. Minute zum 1:0 einschoß. Leider hat es nicht für zwei Punkte gereicht, denn eine Minute vor dem Ende gelang Vorwerk noch der Ausgleich.

Nach diesem einen Punkt aus dem Ländle wartete nun – wieder einmal – eine entscheidende Woche auf den SCE. Am Donnerstag – wegen der Fernsehübertragung des Finales im Europacup der Landesmeister am Mittwoch – kam der Remisspezialist Radenthein/VSV nach Eisenstadt und am Sonntag ging es nach Wien zum I. Simmeringer SC.
Würde sich der SCE in diesen beiden Spielen gut aus der Affäre ziehen, würde der Qualifikation zur neuen Bundesliga (fast) nichts mehr im Wege stehen.

Am 16. Mai 1974 empfing der SC Roter Husar Eisenstadt die Spielgemeinschaft Radenthein/Villacher SV im Lindenstadion. Dabei wollte sich der SCE für die im Herbst erlittene 1:6-Abfuhr revanchieren. Die 2.000 Zuschauer sahen auch gleich von Beginn an eine ambitioniert spielende Mannschaft der Roten Husaren. Das erste Tor aber schoßen die Gäste (28.). Drei Minuten vor dem Pausenpfiff gelang dann Bjerregaard per Freistoß das 1:1. Nach der Pause traf Thometitsch in der 58. Minute aus 16 Metern Entfernung zum 2:1. In der 85. Minute versenkte dann Hampl einen Freistoß im Netz der Kärntner, denen Sekunden vor dem Ende noch der Anschlußtreffer gelang.
Tags darauf konnten sich alle dann nocheinmal das Finale der Landesmeister im Fernsehen anschauen, denn das Mittwoch-Spiel zwischen Bayern München und Atletico Madrid endete nach Verlängerung 1:1, weshalb es zwei Tage später zum Wiederholungsspiel – abermals in Brüssel – kam, das die Münchner diesmal klar mit 4:0 für sich entschieden.

Für den SCE ging es dann aber auf die Simmeringer Had und schon nach zwölf Minuten hatte die Roten Husaren und ihre mitgereisten Fans Grund zum Jubeln: Thometitsch hatte den SCE in Führung gebracht. Doch dann begann das große Zittern und am Ende rächte sich, dass zwei tolle Chancen ungenutzt blieben. Nach dem Tor durch Ernst Dokupil in der 78. Minute trennte man sich 1:1 unentschieden.
Zwar konnte man mit den drei Punkten, die man aus diesen zwei wichtigen Partien holte, recht zufrieden sein. In der Tabelle rückte man auch auf dreizehnten Platz empor, doch zwei Spiele vor dem Saisonende ging es im Tabellenkeller sehr eng zu. Die Vienna, die Radenthein/VSV 4:1 besiegte war nur zwei Punkte entfernt.

Kaum verwunderlich und vollkommen verständlich, daß das letzte Heimspiel gegen den SK VÖEST abermals zum „Schicksalsspiel“ ausgerufen wurde. Kindern und Frauen wurde freier Eintritt gewährt, um eine ordentliche Kulisse zu haben, denn man vernahm, daß an die 2.000 Linzer nach Eisenstadt kommen wollen. Warum? Der SK VÖEST war so kurz vor Saisonende Tabellenführer und wollte unbedingt Meister werden.

Somit begann an jenem Samstag, den 25. Mai 1974, um 16:30 kein einfaches Spiel für die Roten Husaren. Schon zur Mittagszeit war die Stadt mit Autos mit oberösterreichischen Kennzeichen gefüllt und zwei Stunden vor dem Anpfiff begann der Einmarsch der Stahlfans, die mit Fahnen, Trompeten und Hupen ins Lindenstadion zogen.
Das Stadion im Eisenstädter Schloßpark war zum bersten voll. Über 11.000 Zuschauer wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Richtig unzufrieden gingen aber nur die Linzer nach Hause!
Das Spiel endete nach einer ansehnlichen Leistung der Eisenstädter mit 0:0. Der Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Vienna konnte gehalten werden, da diese gegen Simmering 1:1 spielte (was auch nicht als selbstverständlich anzusehen ist).
Die Bundesliga-Qualifikation wurde vor der letzten Runde als zu 99,9 Prozent sicher betrachtet, da die Vienna nun auswärts beim SK VÖEST antreten musste. Die Linzer sind nach dem 0:0 in Eisenstadt zwar auf den zweiten Platz zurückgefallen, waren aber mit Innsbruck punktegleich.

Das letzte Nationalliga-Spiel des SCE führte die Burgenländer nach Hernals zum Wiener Sport-Club, der eines der Reformopfer war und absteigen musste. Dieses Spiel wollten kaum 1.000 Leute sehen, und das angespannte Nervenkostüm des SCE sollte sich erst spät lösen. In der 59. Minute nützte Rohrer eine Unaufmerksamkeit der WSC-Abwehr und stellte auf 1:0. Zehn Minuten später zog Hampl aus gut 20 Metern ab und der Ball prallte von der Stange ins Netz. Endstand 2:0 für den SC Eisenstadt!

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42WSC v SCE

Mit elf Siegen (mehr als je zuvor) beendete der SC Roter Husar Eisenstadt die Saison auf Platz 13 und dennoch war es wieder einmal eine Saison, die nur Zittern und Bangen zu bieten hatte. Der SCE hat den Kampf um die Bundesliga-Qualifikation gewonnen, wird nun in der kommenden Saison den großen „Zehn“ Österreichs angehören – aber auch nur, weil eben jedes Bundesland einen Klub in der neuen Liga haben sollte.

Ach ja, der SK VÖEST wurde doch tatsächlich österreichischer Meister. Das Werksteam der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke gewann gegen die Vienna 2:0, während Konkurrent Innsbruck in Graz bei Sturm nur 0:0 spielte.

Für die Roten Husaren gab es keine Zeit zum ausruhen. Man musste sich auf die kommende Bundesliga-Saison vorbereiten, um dort nicht gleich zum Fixabsteiger zu mutieren. Als erstes wurde der Vertrag mit Trainer Horst Franz verlängert, der auch gleich ein Trainingslager in der Nähe von Dortmund samt Spielen gegen deutsche Regionalligisten organisierte.

Österreichs Fußball stand eine neue Ära bevor. Gewaltsam hat man sich der alten Ligastruktur entledigt und etwas Neues geschaffen… und die Roten Husaren aus Eisenstadt waren dabei!

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Alea iacta est!

Ich würfle und würfle, doch die Zahl, die ich in dieser Situation benötigte, will einfach nicht kommen!

Ich spiele gerade mit meiner Nichte „Mensch ärgere Dich nicht!“, doch ich muss mich andauernd ärgern, denn das Spiel läuft nicht nach meinen Wunschvorstellungen. Als alter SCEler ist man daran ja längst gewöhnt worden. Während die Figuren meiner Nichte vorankommen, sitzen meine immer noch in einer Ecke des Spielbrettes fest. Ich brauche dringend eine Sechs, um wenigstens mal aktiv am Spiel teilnehmen zu können. Endlich! Es gelingt. Der Würfel zeigt nach zig Fehlwürfen eine Sechs an. Meine Figur wandert sofort auf den Startpunkt und ich darf natürlich gleich noch einmal würfeln. Siehe da, noch eine Sechs


Meine Gedanken schweifen ab. Die Zahl 66 taucht im Kopf auf, an die sich vorne die Zahl 19 anfügt: 1966. World Cup in England. Englands Triumph!

Sofort muss ich an zwei Besuche im alten Wembley Stadium denken. Einmal habe ich im SCE-Dress den Pokal in die Höhe gestemmt sowie die Querlatte vom WM-Finale 1966 begutachtet und ein anderes Mal das Finale des Auto Windscreen Shields, dem alten Cupbewerb der dritten und vierten englischen Liga, zwischen Carlisle United und Colchester United, verfolgt.

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Die Querlatte von 1966!
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Many years ago …
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1966 war aber auch das Jahr eines Eisenstädter Leichtathleten, der nach dem Aufstieg des SCE in die Nationalliga in den Kader der Landeshauptstädter aufgenommen und nach einer Anlaufzeit zu einer Stütze des SCE wurde: Günther Enz! Er war der überragende Athlet der Jugend-LA-Meisterschaft 1966. Er stach aus dem Team von Union Eisenstadt eindeutig hervor:

100-m-Lauf: Günther Enz 11,4 Sekunden, ex aequo mit Josef Jautz vom Rivalen ASKÖ Eisenstadt.

Speerwurf: Günther Enz warf mit 49,63 Meter am weitesten!

200-m-Lauf: Günther Enz (Erster) mit 23,4 Sekunden

800-m-Lauf: Günther Enz (Zweiter) mit 2:21,8 Minuten

1000-m-Lauf: Günther Enz (Zweiter) mit 2:47,3 Minuten

110-m-Hürdenlauf: Günter Enz (Erster) mit 15,4 Sekunden

Hochsprung: Günter Enz (Dritter) mit 1,55 Meter

Kugel: Günther Enz (Erster) mit 11,8 Meter

Diskus: Günther Enz (Erster) mit 33,62 Meter

Beim SCE begann er in der 1b-Mannschaft, die in der Landesliga Bewegungstherapie betrieb, da die Ergebnisse nur inoffiziell gewertet wurden, weshalb viele Vereine nur selten in Bestformation gegen die jungen SCEler antraten.

Im Frühjahr 1968 debütierte Günther Enz in der Kampfmannschaft und verhalf dieser zum Klassenerhalt.

Ein Jahr später war es ebenfalls sehr spannend, denn der Ligaverbleib wurde erst in der letzten Runde gesichert:

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Auszug aus Lex Enz – Seite 28

1970 rutschte der SCE allerdings in die Regionalliga Ost ab und Günther Enz setzte seine Nationalligazugehörigkeit in Linz beim SK VÖEST fort, wo er zwei Jahre später beinahe österreichischer Meister geworden wäre. Nach einem Kurzgastspiel beim SK Sturm in Graz ging er in die USA, und spielte bei den San Diego Chargers American Football … ups, jetzt schweife ich schon in meinen Gedanken auf andere Ebenen ab.

Zurück ins Jahr 1966:

Das Jahr der Weltmeisterschaft in England begann der SCE im dicht gedrängten Mittelfeld der Regionalliga Ost. Vorne lag der SC Wacker aus Meidling auf Aufstiegskurs, gefolgt vom WAC, der vier Punkte Rückstand hatte und Platz Drei war von Platz Elf nur durch zwei Punkte getrennt. Der SCE rangierte auf Platz Neun. Bei möglichen vier Absteigern musste im Frühjahr 1966 eine Leistungssteigerung her!

Die Mission begann einen Steinwurf von der Grenze zur CSSR entfernt in Marchegg, wo der SCE vor gut und gerne 800 Zuschauern einen wichtigen 2:1-Sieg erringen konnte. Der SCE ging bereits in der sechsten Minute in Führung, nachdem sich Otto Leskovich über das halbe Feld durchgetankt hatte und an der Strafraumgrenze einen scharfen Schuss in Richtung Tor losließ. Marchegg-Goalie Zacsek (einer von vier spielenden Zacseks, offiziell war er der Fünfte) hatte keine Chance!

Nach 18 Minuten stand es allerdings 1:1 und nun lieferten sich die beiden Teams ein abwechslungsreiches Gefecht. Nach der Pause übernahmen die Niederösterreicher das Kommando und drängten Eisenstadt stark zurück. Die Verteidigung hielt dem Druck aber Stand und bei einem der Entlastungsangriffe fiel der Siegestreffer für den SCE. Solleder rangelte sich durch und legte für Schüller auf, der nur noch abstauben musste.

Es folgte ein 1:0-Heimsieg gegen die Werkself von Philips, der mit viel Bauchweh errungen werden konnte. Im sechsten Anlauf konnte der SCE erstmals gegen die Wiener gewinnen. Zuvor gab es vier Remis und eine Niederlage. Es sollte aber auch der letzte Sieg sowie das letzte Spiel gegen Philips gewesen sein, denn im Sommer 1966 fusionierten sie mit dem FAC, wodurch die Floridsdorfer wieder in der Ostliga spielen konnten.

Den beiden Auftaktsiegen folgte ein 0:0 beim SV Wienerberg, doch schon beim nächsten Heimspiel hatten die SCE-Spieler ihr Visier wieder gut eingestellt. Nach Toren von Komanovits, Leskovich, wieder Komanovits, erneut Leskovich und Soleder gewann der SCE das Derby gegen den SC Pinkafeld mit 5:2!

Als Tabellenvierter reiste der SC Eisenstadt ins idyllische Gloggnitz am Fuße des Semmerings und ging gegen den Drittletzten natürlich als 0:1-Verlierer vom Platz. Vor gut 1.500 Zuschauern war es ein scharf getretener Freistoß aus zirka 20 Metern Entfernung, der das Spiel entscheiden sollte. SCE-Keeper Hans Schorn fing den Ball, ließ ihn dann aber über die Linie rutschen. In der zweiten Halbzeit drückte der SCE vehement auf den Ausgleich, doch der wollte einfach nicht gelingen.

Die nächsten drei Spiele brachten fünf Punkte auf das Konto des SCE (1:1 gegen Elektra, 3:2 in Krems und 1:0 gegen Helfort), durch die der SCE seinen vierten Platz behaupten konnte, aber auch nur, weil die Verfolger aus Siegendorf sowie von Elektra ein Spiel weniger ausgetragen hatten. Egal, nun stand das Topspiel gegen Tabellenführer SC Wacker an, der mit vier Punkten Vorsprung auf den WAC von ganz oben auf den Rest der Ostliga blickte. Mit einem Sieg in Meidling auf dem berüchtigten Wacker-Platz nahe des Schönbrunner Schlosses hätten die Mannen aus dem Eisenstädter Schlosspark den Titelkampf wieder etwas Spannung verleihen können, da die Wiener eine Woche zuvor schon beim SC Tulln ausgerutscht waren (0:1).

Die Hoffnung währte kaum drei Minuten, denn da stand es schon 1:0 für die Wiener, die nun den SCE mächtig unter Druck setzten. Nach 19 Minuten stand es dann auch schon 3:0 für den Tabellenführer. In weiterer Folge sollte aber nur noch ein weiteres Tor fallen und das war immerhin der Ehrentreffer der Burgenländer. Vor 1.000 Zuschauern verkürzte Komanovits auf 1:3.

Am folgenden Wochenende lieferte der SCE eines seiner besten Saisonspiele ab und siegte vor kaum 500 Zuschauern gegen den SC Tulln mit 3:1. Ein Traumtor von Leskovich ebnete in der 13. Minute den Weg zum Sprung auf Rang Drei der Regionalliga Ost 1965/66.

Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Komanovits ein kurioser Treffer zum 2:1: Er rangelte sich durch und traf vorerst „nur“ die Stange, von der der Ball an die Ferse des Tulln-Goalies sprang und wieder zu ihm kam. Die zweite Chance ließ er sich nicht mehr nehmen. Das dritte SCE-Tor erzielte Soleder.

Zu Pfingsten 1966 gastierte der SCE zuerst beim SV Wimpassing, der durch ein Hanbauer-Tor mit 1:0 besiegt werden konnte, und einen Tag später waren die Landeshauptstädter in Neufeld zu Gast. In den ersten 45 Minuten dominierte der Ostligist klar. Tore von Taschner (gleich drei Treffer), Losonsky, Stadler und Hanbauer sorgten für eine 6:2-Pausenführung. Nach dem Pausentee kamen die Neufelder noch auf 5:6 heran.

Das drittletzte Saisonspiel führte den SCE die B50 runter nach Mattersburg, wo der SCE den im hinteren Mittelfeld der Liga festsitzenden Rivalen von Beginn an unter Druck setzte. Der Eisenstädter Anhang bekam schönen Aktionen zu sehen, doch das Wichtigste wurde stark vernachlässigt. Und zwar Tore zu erzielen! Mit einem knappen 1:0 ging es für den SCE in die Kabinen. Nach der Pause, während der noch nicht im VIP-Stadlzelt fein gespeist wurde, trauten die mitgereisten SCE-Fans ihren Augen nicht. Es schien, als ob alle SCE-Spieler ausgetauscht und durch lustlose Statisten ersetzt worden wären. Fazit: das Derby ging 1:2 verloren!

Es folgte sogleich das nächste Derby beim ASV Siegendorf, das 1:3 verloren ging und zum Abschluss der Saison gastierte Vizemeister WAC im Lindenstadion. Die Wiener Athletiker konnten die vielen Patzer des SC Wacker nicht nutzen, weshalb es nichts mit dem sofortigen Wiederaufstieg wurde. In Eisenstadt wollten aber auch nur noch 300 Zuschauer dieses Duell sehen. Der SCE wollte den schlechten Eindruck, den sie in den letzten Partien hinterlassen haben, vergessen machen. Es gelang nicht gleich von Anpfiff weg, denn schon nach drei Minuten stellte Strebele (später dann auch ein SCEler) auf 1:0 für die Gäste.

In der 25. Minute knallte ein Schuss von Leskovich an die Innenkante des Tores, doch der Ball sprang wieder ins Feld. Drei Minuten später klatschte der Ball an die Oberkante der Querlatte und in der 39. Minute stellte Strebele auf 2:0 für den WAC.

Der SCE gab sich aber nicht geschlagen und bot in der zweiten Halbzeit eine schwungvolle Leistung, die den gekommenen SCE-Fans die Zunge schnalzen ließ. In der 54. Minute verwertete Granabetter ein Zuspiel von Komanovits zum 1:2 und nur fünf Minuten später riskierte Granabetter einen Schuss aus gut 25 Meter Entfernung, der dem WAC-Goalie keine Chance zur Abwehr ließ: 2:2.

Mit 27 Punkten belegte der SCE den sechsten Rang der Ostliga-Saison 1965/66. Die Weltmeisterschaft konnte kommen.

Nach Englands Triumph begann für den SCE die Vorbereitung auf die neue Saison, die mit dem Spiel gegen den Aufsteiger aus der Wiener Liga, dem FC Wien, begann. An die 4.000 Zuschauer füllten den berühmten FC-Wien-Platz in Wien-Favoriten, doch in den ersten zwanzig Minuten war es fast mucksmäuschenstill, konnte man beinahe eine Stecknadel fallen hören. Der Grund: Der SCE spielte groß auf! Schon nach sieben Minuten brachte Losonsky den SCE durch einen herrlichen Kopfball in Führung. In der Folge erarbeitete sich der SCE weitere Torchancen, doch entweder fehlte das Glück, oder der herausragende FC-Wien-Goalie Weber stand im Weg. Er sollte an diesem Tag nicht mehr zu bezwingen sein.

Der Ausgleich für den Aufsteiger fiel in der 27. Minute, nach dem die Partie ausgeglichen verlief. Gegen Ende des Spieles gab es vermehrt ein britisches „kick and rush“ zu sehen. Eine Spielmethode, die auf dem kleinen FC-Wien-Platz durchaus seine Berechtigung hatte.
Der SCE eröffnete die Saison 1966/67 mit folgender Aufstellung: Schorn; Suttner, Kusolits, Hitzel; Granabetter, Bauer; Soleder, Losonsky, Komanovits, Leskovich, Schüller.

Die folgenden fünf Partien:
SCE vs. SC Helfort 3:0
WAC vs. SCE 3:1
SCE vs. ASV Siegendorf 5:0
SV Loipersbach vs. SCE 1:3
SCE vs. 1. Schwechater SC 1:1

Aus diesem Konglomerat sticht natürlich der 5:0-Derbysieg gegen den „Erbfeind“ (wie es in den Medien heißt) aus Siegendorf hervor. Vor 1.500 Zuschauern im Lindenstadion ging der SCE in der 25. Minute nach einem Gewaltschuss aus 25 Meter Entfernung durch Schüller in Führung. Dabei blieb es auch nach 45 Minuten. Nach der Pause hielten die Zuschauer den Atem an, denn Schüller spielte Komanovits frei, der den Siegendorf-Goalie Rosentis ausschaltete aber das leere Tor verfehlte! Dann schoss Granabetter knapp neben das Tor und die Siegendorfer knallten den Ball an die Latte. In der 71. Minute führte eine Bilderbuchkombination zwischen Komanovits, Schüller und Leskovich zum 2:0, nach dem die Siegendorfer zusammenbrachen. Endstand 5:0!

Es sollte – im vorletzten Duell – der letzte Sieg des SCE über den ASV Siegendorf im Ligabetrieb gewesen sein.

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BF-Onlinearchiv: SC Eisenstadt vs. ASV Siegendorf 5:0

Aber auch das 1:1 gegen den Nationalliga-Absteiger aus Schwechat verdient Beachtung. Denn immerhin sollte der SCE sich mit den Bierstädtern in dieser Saison um den Titel der Ostliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die höchste Liga Österreichs duellieren.

Vor 1.200 Zuschauern schwamm der SCE gehörig und rannte ab der 17. Minute einem Rückstand nach. Mit viel Glück und Geschick wurde ein höherer Rückstand vermieden, denn dann wäre das Spiel verloren gewesen. Als der Druck der Schwechater etwas nachließ, konnte der Eisenstädter Anhang endlich jubeln. Ein Verteidiger wollte zu seinem Tormann zurückpassen, doch Komanovits spritze dazwischen und bugsierte mit letztem Einsatz den Ball über die Linie. Nun wollte der SCE die Partie gewinnen und übernahm das Kommando. Die Gäste hatten einiges zu tun, doch am Ende gab es ein gerechtes 1:1.

Der auf Rang Drei liegende SCE verlor dann beim SC Tulln mit 0:1, konnte am folgenden Wochenende daheim den SV Wienerberg mit 3:2 besiegen. Eine Schlechtwetterfront ließ dann die Spiele beim FAC und gegen den Badener AC ausfallen.

Nach dieser langen Spielpause wartete der SV Mattersburg auf den SC Eisenstadt. Gut 1.500 Zuschauer, die wohl auch wirklich dort gewesen sind, sahen einen ganz frühen Treffer der Eisenstädter. Ein Angriff schien schon im Sand zu verlaufen, doch dann flankte Komanovits über den SVM-Goalie Wolf zu Leskovich, der zum 1:0 traf! In der 15. Minute stellte Leskovich auf 2:0 und nach 90 Minuten ging der SCE als 2:1-Sieger vom Platz.

Dann gastierte der SCE beim zweiten Nationalliga-Absteiger, dem 1. Simmeringer SC. Ein spätes Tor von Komanovits ließ nicht nur die mitgereisten SCE-Fans jubeln, er bedeutete auch einen Punktgewinn: 1:1 auf der Simmeringer Had!

Es folgten zwei weitere Spiele gegen Wiener Vereine. Zuerst gab es im Nachtrag gegen den FAC auf dem Admira-Platz vor knapp 200 Zuschauern einen 3:1-Sieg, danach ein torloses Remis gegen Elektra.
Gegen die nur zwanzig Minuten lang regionalligareif spielenden Floridsdorfern trafen Komanovits, Leskovich und Soleder.

Das Jahr 1966 ging für den SCE mit dem letzten Nachtragsspiel gegen den NÖ-Aufsteiger aus der Schwefelstadt Baden zu Ende. Der SCE hatte dabei die Chance auf Rang Zwei der Tabelle zu hüpfen und den Vorsprung der Schwechater auf vier Punkte zu verkürzen.

700 Zuschauer wollten ihren SCE sehen, der 1966 bisher eine Bilanz von zwölf Siegen, sieben Remis und „nur“ sechs Niederlagen vorzuweisen hatte.

Gegen den BAC benötigte der SCE allerdings eine lange Anlaufzeit, nachdem die Gäste bereits in der ersten Minute in Führung gegangen waren. Der Ausgleich gelang erst knapp vor dem Pausenpfiff. Granabetter traf aus gut 20 Meter Entfernung ins Netz. Nach dem Seitenwechsel drückte der SCE fast unaufhörlich und vergab die besten Einschussmöglichkeiten. Die vergebenen Chancen hätten für drei Siege gereicht! Der Siegestreffer fiel in der 68. Minute: Schüller hob einen Eckball vors Tor, Granabetter köpfelte zu Breyer, der per Kopf zum 2:1 traf.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. Badener AC 2:1

Der dreizehnte Sieg im Jahr 1966, der siebte in der Saison 1966/67 hievte den SCE auf Platz Zwei der Regionalliga Ost.


Onkel! Spiel‘ endlich weiter, das ist ja nicht Schach!

Sorry! Ich war in Gedanken versunken …

An was hast du denn gedacht?

Ah, nichts Wichtiges …

Rundgang durchs Stadion II

…als es schon lange verwaist war und langsam von der Natur zurückerobert wurde:
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August 2007:

 

November 2007:

neues Leben auf der Tribüne

 

Mai 2008:

 

Oktober 2008:

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November 2008:

 

24. Dezember 2008

 

März 2009

 

Juli 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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