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Kismarton versus Nagymarton

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Mattersburg! Ein Ort im Burgenland, der auch einen Fußballverein hat – die Sportvereinigung Mattersburg. Auch wenn in den schon viele Jahrzehnte zurückliegenden Meisterschaftssaisonen Spiele gegen Siegendorf und Neufeld den allerhöchsten Stellenwert hatten, so rangierten die Duelle mit dem SVM gleich dahinter. Speziell in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts lieferte sich der SCE immer einen heißen Tanz mit dem Nachbarn aus Mattersburg.

Als in der zweiten Hälfte der Vierzigerjahre wieder mit dem Ligabetrieb im wieder eingerichteten Burgenland begonnen wurde, begann die Spielserie gegen Mattersburg und hielt die Fünfziger- und Sechzigerjahre an. Dann, der SCE-Fan weiß das natürlich, trennten sich ihre Wege. Zwar gab es hie und da auch mal ein Freundschaftsspiel beziehungsweise ein Testmatch, doch erst in den Neunzigern wurde dieses Derby wiederbelebt. In meiner Datenbank habe ich – sofern diese denn korrekt ist (darauf erhebt sie keinen Anspruch) – 38 Meisterschaftsspiele stehen. “Nur” zwölf davon sind mit einem “S” markiert, das natürlich auf einen Sieg des Sportclub Eisenstadt hinweist. Acht Partien endeten unentschieden, bei einem Spiel konnte ich kein Endergebnis ausfindig machen beziehungsweise durch das genaue Studieren der Tabelle nachrechnen. Und wenn ich das “N” selektiere, das – es wird nicht verwundern – für Niederlagen steht, werden 17 Spiele aufgelistet.

Wenn ich dann sogar nur die Partien aus der Post-Bundesliga-Ära des SCE betrachte, läuft dem SCEler die “Ganslhaut” über den Rücken. Zwei Siege stehen drei Remis sowie gleich fünf Niederlagen gegenüber.

Damals wie heute sind und waren es aber bloß Fußballspiele – wenn auch mit einer gewissen Brisanz, bei denen es immer um die “Ehre” ging. Das Leben ging aber auch bei einer Niederlage weiter. Sich deswegen groß aufregen? Wozu? Und wer erst einmal die Auflösung seines Lieblingsvereines überwunden hat, der betrachtet den Fußball mit ganz anderen Augen. Doch bevor ich hier nun komplett abschweife, schnell wieder zurück zum eigentlichen Thema: Spiele zwischen dem SC Eisenstadt aus dem einstige Kismarton und der Sportvereinigung Mattersburg aus dem ehemaligen Nagymarton.

Nur die Siege herauszupicken wäre zu einfach und es ist nicht Sinn dieser Seite den SCE zu glorifizieren, was ich – so hoffe ich – in den bisherigen Beiträgen auch nicht getan habe.

DIE VIERZIGERJAHRE:

SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 3:2
Im November 1946 standen sich Mattersburg und Eisenstadt in der Meisterschaft der 1. Klasse Gruppe Mitte erstmals gegenüber. Das Spiel fand vor gut 1.200 Zuschauern in Mattersburg statt. Die SVM (ja, DIE, weil der offizielle Vereinsname Sportvereinigung Mattersburg lautet, nicht Sportverein), welche laut Vereinsregister am 24. September 1946 entstand, musste gleich für fünf Spieler Ersatz stellen, doch diese machten ihre Sache gut. Zu gut für den SCE, der zwar seinem Ruf, dem Gegner das Siegen schwer zu machen, gerecht wurde, aber am Ende freuten sich die Mattersburger über einen 3:2-Sieg.
In der 30. Minute ließ Frühstück einen seiner gefürchteten Schüße los, den der Eisenstädter Keeper nur mehr aus dem Netz holen konnte. Eisenstadt drückte danach auf den Ausgleich, doch die Abwehr der Gastgeber hielt dem Druck stand. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war es dann aber soweit: 1:1. Es dauerte aber nicht lange, da führten die Mattersburger schon wieder mit 2:1 und als Frühstück in der 70. Minute erneut einen Kracher in Richtung Eisenstädter Tor katapultierte, war das 3:1 gefallen. Der SCE gab sich aber noch nicht geschlagen und kam noch zum Anschlußtreffer. Bis dann endlich (aus Mattersburger Sicht) das Spiel abgepfiffen wurde, mussten die heimischen Zuschauer noch so manche bange Minute durchstehen…

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 2:0
Im April 1948 gelang dem SCE sein erster Meisterschaftssieg gegen die Mattersburger (sofern es nicht schon zumindest einen vor dem Zweiten Weltkrieg gab). Die “Grünen” kamen als Favorit “auf die Halt”, wo der SCE mit folgender Mannschaft antrat: Wallner; Fraß, Fuhrmann II; Martetschläger, Fleck, Juschitz; Fuhrmann I, Ernst, Pfann, Bazik, Rippel. Mein Opa, der im Herbst 1947 ein Spiel bestritt, wurde nicht berücksichtigt…
Ernst und Rippel erzielten die umjubelten Tore des SCE, der gut 70 Minuten lang praktisch nur mit zehn Mann spielte, denn Martetschläger verletzte sich und konnte nur mehr humpelnd am Spielgeschehen teilnehmen.

SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 4:4
1948 SVM v SCE
Im September des Jahres 1948 kam es zu einem trefferreichen Spiel zwischen Mattersburg und Eisenstadt. An dieser Stelle möchte ich den BF-Bericht sprechen lassen:
Das Spiel dieser beiden Rivalen brachte, wie wir bereits vorausgesagt haben, eine Härte mit sich, die besonders von seiten der Mattersburger des öfteren die Grenzen des Erlaubten überschritten haben. Obendrein ein Schiedsrichter, der die Auslegung der Spielregeln in großzügiger Art handhabte und dadurch einen verdienten Sieg der Eisenstädter teilte.
Dem Spielverlauf nach zeigen sich die Hauptstädter in bester Kondition und übernehmen von Anbeginn an das Kommando. Ihre Aktionen sind einheitlich, äußerst wuchtig und bringen die abwehr der Mattersburger zur vollsten Entfaltung. Der Erfolg läßt auch nicht lange auf sich warten, und schon heißt es 1:0 für Eisenstadt. Eisenstadt greift weiterhin an und im Zeitraum dieser Drangperiode gelingt den Mattersburgern aus klarer Abseitsstellung der Ausgleichstreffer. Der Schiedsrichter jedoch anerkennt den Treffer. Die Eisenstädter lassen sich aber nicht entmutigen und bedrängen weiterhin das Gehäuse der Mattersburger, wobei sie abermals ihre Farben in Führung bringen. Der Kampf nimmt nun immer mehr an Härte zu und sieht jetzt die Mattersburger mehr dominierender. Der Ausgleichstreffer läßt abermals nicht lange auf sich warten, und mit 2:2 geht es in die Halbzeit.
Jetzt sind es die Mattersburger, die das Spielgeschehen restlos an sich reißen. Mit einem schönen Tor übernehmen sie die Führung. Die Freude dauert aber nicht lange, und wieder heißt es 3:3. Abermals geht Mattersburg in Führung und versucht unter allen Umständen und wenig wählerischen Mitteln dieses Resultat zu halten, beziehungsweise zu erhöhen. Eisenstadt gibt sich aber nicht geschlagen. Eine kleine Umstellung im Sturm und in der Halfesreihe erhöhen die Angriffskraft wesentlich, und schon heißt es 4:4.
Nun nähert sich das Spiel dem Ende zu, seine kämpferischen Momente nehmen dramatische Formen an und die Kritisierungen und Titulierungen des Schiedsrichters seitens der Spieler erreichen ihren Höhepunkt, die zu ahnden, sich der Schiedsrichter scheinbar nicht getraute. Die Hauptstädter erzielen nun in weiterer Folge zwei Tore, die jedoch vom Schiedsrichter in unerklärlicher Weise nicht anerkannt werden.
Das Meisterschaftsspiel der Reserven endete 3:4 für Mattersburg, und seitens der Eisenstädter wurde Protest eingelegt, da ein bereits ausgeschlossener Spieler der Mattersburger das Spiel bis zum Ende bestritt.

Tabelle 1948

Die Tabelle nach diesem 4:4.

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 4:3
Das Rückspiel der Meisterschaft 1948/49 verlief im März 1949 ähnlich torreich und turbulent, wie das zuvor erwähnte Acht-Tore-Remis.
Zusätzliche Brisanz herrschte bei den Meisterschaftsspielen deswegen, weil die ersten Fünf der 1. Klasse Gruppe Mitte in der kommenden Saison in der neu geschaffenen landesweiten burgenländischen Landesliga spielen würden.
Die gut 1.000 Zuschauer staunten nicht schlecht, als der SCE nach einem 1:3-Pausenrückstand das Spiel noch drehen konnte. Die Gäste aus Mattersburg hatten mit dem Wind im Rücken begonnen. Der erste Aufreger der Partie: Luckenberger wird im Strafraum zu Fall gebracht, doch der Strafstoß wurde eine leichte Beute für den SVM-Tormann. Nach zwölf Minuten gingen die Gäste dann in Führung und nur sechs Minuten später stellten sie durch einen Elfmeter auf 2:0. Die SCE-Abwehr schwamm nach Noten und konnte keine Akzente nach Vorne setzen. Der nicht ganz sicher wirkende Schiedsrichter, der viele Unsportlichkeiten “übersah”, wurde von den Zuschauern beider Seiten ausgepfiffen. Nach zwanzig Minuten wurde der im BF-Bericht nicht genannte SCE-Mittelstürmer nach einem schweren Foul vom Platz gestellt.
Als der Pausenpfiff ertönte, stand es 3:1 für Mattersburg und nach dem Wiederbeginn war der SCE nicht mehr wieder zu erkennen. Held des Tages war Csacsinovits, der den “Mattersdorfern” drei Tore einschenkte.
Das schönste Tor war jenes zum 3:3-Ausgleich: Rudi Fleck zog den Ball per Rückzieher aufs Mattersburger Tor, wo “Csini” das Spielgerät per Kopf ins Netz beförderte. Acht Minuten vor dem Ende traf Csacsinovits dann zum 4:3-Sieg.

In der Tabelle führte Siegendorf überlegen vor Neufeld, gefolgt von Mattersburg und dem SCE. Auf dem begehrten fünften Platz rangierte Hirm, punktegleich mit Hornstein. Schon etwas abgeschlagen waren Schattendorf, Antau und Wimpassing. Für Stinkenbrunn, Sauerbrunn und Pöttsching war die mögliche Qualifikation für die Landesliga in weiter Ferne.
Am Ende der Meisterschaft war der SC Eisenstadt aber nicht unter den neuen Landesligisten zu finden, denn der lag nur auf dem undankbaren sechsten Platz. Hornstein und Hirm hatten es noch geschafft, den Hauptstadtklub zu verdrängen.

Die Bilanz der Vierzigerjahre:
6 Spiele, 2 SCE-Siege, 2 Remis sowie wohl auch 2* Niederlagen. *Wie schon gesagt, von einem Spiel ist kein Ergebnis zu erfahren gewesen. Es wird aber wohl eine Niederlage gewesen sein.

DIE FÜNFZIGERJAHRE:

Als der SCE zwei Jahre nach der verpassten Qualifikation zur Landesliga dann doch endlich in der höchsten Spielklasse des Burgenlandes spielte, war gegen den SV Mattersburg nichts zu holen. Beide Spiele gingen hoch verloren: 0:5 und 2:6.
Über das 2:6 habe ich schon im Bericht “Ein letztes Mal in der 1. Klasse” berichtet.

Nach dem sofortigen Abstieg und der sofortigen Rückkehr in die Landesliga konnte der SCE aber auch in der zweiten “Oberhaus”-Saison nicht gegen Mattersburg gewinnen. Am Saisonende lag der SCE abermals auf einem Abstiegsplatz, doch durch die Fusion mit dem SC NEWAG, der auch in der Landesliga spielte – und gegen Mattersburg 0:3 bzw. 0:4 verlor -, “blieb” der alte SCE in der Landesliga (auch wenn der dominierende Ehepartner der Sportclub NEWAG war).

SV Mattersburg vs. NEWAG-SC Eisenstadt 0:2
Die Eisenstädter kamen als Tabellenführer nach Mattersburg, wo sie ihre Position in der Tabelle weiter festigen konnten. Zwar hatten die Mattersburger mehr vom Spiel, waren zeitweise drückend überlegen, doch gelang ihnen kein Tor. Luckenberger brachte dann den SCE in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung und in der zweiten Hälfte knallte er einen Bombenschuß an die Latte. Der ins Feld zurück fliegende Ball traf Pinter und landete dann im Netz.

NEWAG

Ein paar Wochen vor dem Duell mit Mattersburg übernahm der NEWAG-SCE die Führung.

Der Meistertitel wurde allerdings nicht erreicht. Den schnappte sich der SC Oberwart, der anschließend nicht den Aufstieg in die Staatsliga-B schaffte.

Nach diesem 2:0-Sieg setzte es in den kommenden Duellen drei Niederlagen. Im Herbst 1956 marschierten die Mattersburger durch die Liga und krönten sich ein paar Runden vor dem Ende zum Herbstmeister. Zum letzten Spiel reiste der noch ungeschlagene Tabellenführer ins Eisenstädter Lindenstadion, das sich als “Waschkuchl” präsentierte. Nebel behinderte an diesem Dezember-Tag zeitweise die Sicht. Den besseren Durchblick hatte Eisenstadt und ging durch Luckenberger mit 1:0 in Front. Nach dem Ausgleich (18. Minute) ließ Gombas einen Bombenschuß aus gut 25 Metern los, der seinen Weg ins Kreuzeck fand – 2:1.
Nach der Pause drängte der SCE gleich auf das 3:1, doch Fuch traf per Weitschuß nur die Latte und Luckenbergers Schuß knallte an die Stange.
Etwas später stand der Mattersburger Ranz bei einem Angriff im Abseits. Als der Schiedsrichter dies ahndet, wird er von Ranz beleidigt. Der Schiedsrichter zog die rote Karte.
Nach einem Foul an Ernst führt Tschank den Freistoß aus und trifft in die linke untere Ecke – 3:1 für den SCE. Danach brannten bei einem Herbstmeister die Sicherungen durch. Er lieferte sich eine Auseinandersetzung mit dem Schieds- und Linienrichter und musste daraufhin ebenfalls vom Feld. Ein anderer Mattersburger wollte dann als rächender Boxer agieren, konnte von zwei Mannschaftskameraden aber noch zur Vernunft gebracht werden.

Im Frühjahr 1957 folgte dann die Revanche – und was für eine:

SV Mattersburg vs. NEWAG-SC Eisenstadt 9:3 (!)
Dieser Tag im April war ein ganz bitterer für den SCE. Nach einer zweiwöchigen Pause kam es zum Spitzenspiel Erster (SVM) gegen den Dritten (SCE) der Landesliga. Bei einem Sieg wäre der SCE bis auf zwei Punkte herangekommen.
Vor 500 Zuschauern versagten den Eisenstädter die Nerven. Nach 15 Minuten stand es 4:0 und in der 30. Minuten schon 6:0. Dass es zur Pause 2:6 stand lag an Gombas, der noch schnell zwei Tore erzielte, bevor es in die Kabine ging. Gleich nach dem Wiederbeginn stellte Tschank per Freistoß sogar auf 3:6, doch dann übernahmen die Mattersburger wieder das Spielgeschehen und siegten ganz klar mit 9:3.

Die Bilanz der Fünfzigerjahre:
12 Spiele, 4 SCE-Siege (1x eine 3:0-Strafverifizierung), 8 Niederlagen!

DIE SECHZIGERJAHRE:

Als Absteiger aus der Regionalliga Ost traf der SCE 1961/62 in der Landesliga wieder auf die SV Mattersburg, wo beide Spiele mit einem Sieg der Eisenstädter endeten. Der SCE kehrte in die Ostliga zurück und etwas später folgten ihnen auch die Mattersburger. In der Regionalliga gab es dann in sechs Spielen nur drei Remis und drei Niederlagen zu verbuchen. Erst in der Titelsaison 1966/67 konnte der SCE wieder gegen Mattersburg gewinnen – beide Spiele.

Über die Spiele der Saison 1965/66 kann im Bericht “Die Ostliga-Saison 1965/66” gelesen werden und von den heißen Duellen der Saison 1963/64 könnte im Bericht “Vor 50 Jahren: Maurice Bilolo, erster Schwarzafrikaner in der Ostliga” mehr zu erfahren sein – könnte, denn ostliga.at ist ja leider nicht mehr online. Eine höchst interessante Geschichte über Maurice Bilolo, der in Diensten der Mattersburger die Ostliga verzauberte.

Die für den Sportclub Eisenstadt so erfolgreiche Saison 1966/67, die mit dem Meistertitel der Regionalliga Ost abgeschlossen wurde, beinhaltete auch zwei Siege gegen den alten Rivalen. Der 4:0-Frühjahrsheimsieg wird in der Chronik “100 Jahre SC Eisenstadt” ausführlich behandelt, daher, um wenigsten über ein Spiel der Sechziger hier zu berichten, nun der Bericht über den Sieg im Herbst 1966:

SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 1:2
Vor 1.500 Zuschauern gelang dem SCE gleich in der ersten Minute das Führungstor. Eine Kombination zwischen Kommanovits und Soleder schien sich schon im Sand zu verlaufen, doch dann erreichte Kommanovits knapp vor der Outlinie den Ball und schupfte den Ball über SVM-Goalie Wolf zu Leskovich, der den Ball ins Netz beförderte.
Die folgenden Angriffswellen der Mattersburger zerbrechen an der Eisenstädter Abwehr. In der 14. Minute ein Konter des SCE: Soleder hat nur noch Wolf vor sich, der den Schuß von Soleder an der Strafraumgrenze bändigen konnte. Eine Minute später stand des dann aber schon 2:0 für den SCE. Kommanovits rangelte sich an der rechten Seite durch, legte für Leskovich auf, der den Ball an die Stange knallte und von dort sprang der Ball ins Tor.
Den Gastgebern gelang Mitte der zweiten Halbzeit der Anschlußtreffer, doch der SCE konnte den Vorsprung noch verteidigen und lag zu diesem Zeitpunkt an vierter Stelle, hatte aber zwei Spiele weniger ausgetragen als Tabellenführer FC Wien.

1966

BF Onlinearchiv

Die Bilanz der Sechzigerjahre:
10 Spiele, 4 SCE-Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen

DIE NEUNZIGERJAHRE:

24 Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen im Rahmen einer Meisterschaft, trafen sich die alten Rivalen im Oktober 1991 in der burgenländischen Landesliga wieder.

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 1:1
(BF) 2000 Fans sorgten für tolle Kulisse beim Spitzenderby
Die tolle Kulisse im Lindenstadion machte aus einer eher durchschnittlichen Partie doch noch ein Spiel auf gehobenem Landesliga-Niveau. Die 2000 Fans (der Großteil davon im Lager der Mattersburger) peitschten die Spieler immer wieder nach vorne.
Beim SC Eisenstadt sorgten wieder einmal die Funktionäre vor dem Spiel für einen Skandal. Kurt Jusits wurde aus der Mannschaft geworfen. Die Truppe von Hans Schöll zeigte dann in der 90. Minute, daß die Mannschaft wesentlich besser als ihre Funktionäre ist.
Über weite Strecken hatten die Eisenstädter den Tabellenführer im Griff. Die Abwehr stand bombensicher, die Manndecker Weiss (gegen Köszegi) und Kirner (gegen Hannich) leisteten ganze Arbeit, im Angriff wirbelte Rudi Vargek.
Mattersburg zeigte zu viel Respekt vor dem Regionalliga-Absteiger. Dabei sorgten die zahlreichen Fans auf den Rängen für eine typische Heimspiel-Athmosphäre. Umstritten der Elfmeter in der 77. Minute, der zum Mattersburger Ausgleich führte. Weiss hat Kühbauer nur leicht berührt.
Die Tore: Vargek (64.); Hannich (77., Elfmeter)

Das Rückspiel im Frühjahr 1992 war dann ein echter “Klassiker”:
SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 1:2
(BF) SCE Lieferte Meisterstück vor Rekordkulisse
Das war das “Meisterstück” für die Schöll-Truppe. Vor einer gigantischen Kulisse (3500!) zeigten Repacik und Co. warum sie im Frühjahr in souveräner Manier an die Spitze gestürmt sind. In dieser Mannschaft stimmt die Aufgabenverteilung, da greift ein Rädchen nahtlos ins andere. In dieser Zusammensetzung kann Eisenstadt auch in der Regionalliga eine führende Rolle spielen.
Die ambitionierten Mattersburger versuchten spielerische Defizite mit großem Einsatz auszugleichen.
In der 26. Minute stellte Horst Sauerwein mit einem herrlichen Volleyschuß ins Kreuzeck auf 0:1. In der 48. Minute erhöhte Mario Kirner nach hervorragendem Doppelpaß mit Vargek auf 0:2. Nach einer Stunde ließen die Gäste die Zügel schleifen und die kampfstarken Mattersburger kamen besser ins Spiel. Ein Freistoßtor von Hannich aus 20 Metern brachte den Anschlußtreffer.

1992

BF Onlinearchiv

1992 SCE Fans in Ma

BF Onlinearchiv: SCE-Fans beim Sieg in Mattersburg.

In der Landesliga blieb der SCE gegen die “Mattersdorfer” ungeschlagen und kehrte als Meister in die Ostliga zurück. Ein paar Jahre später waren dann auch die Mattersburger nach gut 26 Jahren wieder in der Regionalliga Ost vertreten.
Nun gab es für den SC Eisenstadt nach einem Derby nur wenig Grund zum Jubeln.

In der Saison gewann Mattersburg beide Spiele (3:2 und 3:1). Besonders bitter natürlich die Niederlage im heimischen Lindenstadion:

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 1:3
In der dritten Runde begrüßte der Elfte der abgelaufenen Ostliga-Saison den Aufsteiger.
Der Hauptakteur vor gut 1.800 Zuschauern war Schiedsrichter Pikner, der dieses Derby durch zwei “ungerechtfertigte” Ausschlüsse und zwei “lachhafte” Elfmeter ruinierte und sich dann auch noch mit den Zuschauern “anlegte”.
In der ersten Halbzeit lief das Spiel noch in geregelten Bahnen. Mattersburg war spielbestimmend und SCE-Keeper Heinz Travnicek machte alle Mattersburger Chancen zunichte.
Die zweite Halbzeit hatte dann so einiges zu bieten: zunächst sah Simmel (SVM) nach einem harmlosen Foul in der 56. Minute die rote Karte. Dem SCE legte Pikner dann aber ein “noch größeres Ei”, wie es die BF ausdrückte. Nach einer fairen Attacke von Jürgen Burgemeister an Robert Tippmann sah Burgemeister die rote Karte. Da dies im Strafraum geschah, gab es natürlich Elfmeter, den Hannich im Nachschuß verwandelte. Dies passierte zwei Minuten nachdem der Eisenstädter Sperhansl ins eigene Tor getroffen hatte – 0:2 für Mattersburg.
In der 71. Minute bekam dann der SCE einen Penalty geschenkt. Sascha Kalss traf zum 1:2, doch der Strafstoß musste wiederholt werden, da Kalss beim Anlauf gestoppt hatte.
Auch der zweite Versuch saß – 1:2!
Nun drängte der SCE auf den Ausgleich und fing sich durch einen Konter das 1:3 (Piller) ein. Zum Abschluß stieß Jauck in der 92. Minute seinen Gegenspieler nieder und sah ebenfalls die rote Karte.

1993

BF Onlinearchiv: Herbst 1994 – SCE vs. SVM 1:3

In der BF hieß es bei “Rund ums Laberl” noch zum Derby: Referee Pikner aus “Mundlstadt” hat am Freitag abend beim burgenländischen Ostliga-Derby Eisenstadt – Mattersburg wohl seine “Aufnahmeprüfung” als “Rausschmeisser” mit “Auszeichnung” bestanden, dabei aber hoffentlich seinen “Nebenjob” als Schiri verloren! – Da waren endlich wieder einmal “wahre Massen” (immerhin 1800 Fans) im Lindenstadion und dann verlangte der “Mann in schwarz” zehn Minuten vor dem Ende der Partie ein “neues Publikum”. – “Exakt um drei sind hier zuviel”, rief er in Richtung VIP-Plätze und drohte sogar mit Spielabbruch, sollten diese “Pikner-Kritiker” nicht schnellstens das Stadion verlassen. Nach Diskussionen “hin und her” und einer mehrminütigen Unterbrechung konnte das Match schließlich zu Ende gespielt werden – “neuen gegen zehn”, weil Pikner auch die beiden Teams drastisch reduzierte. “Waun a allan sein wüll beim Pfeifen, daun sull a in Wold geh’n”, rief “Charly” Karassowitsch empört, dem als Fleischermeister beim Anblick Pikners beinahe das Wort “Würst’l” herausgerutscht wäre. – “Das war heut’ eine Weltpremiere”, meinte ein betroffener Fan, “an Schiedsrichter, der an’s Publikum rote Karten verteilt, hat’s noch nicht gegeben!” – Gottlob, berechtigte Schiri-Beschimpfung ist noch straffrei, denn sonst hätte Struma-Chef “Harry” Mangold am Donnerstag an Herbert Marth die Frage richten müssen: “Bitt’ schön, Herr Obmann, nun sagen Sie mir, wie die 1800 Zuseher alle heißen und wo sie wohnen…!”

Am Ende dieser Saison stieg der SCE in die Landesliga ab, wo sie sogleich Meister wurden und 1996 abermals auf die Mattersburger trafen. In der elften Runde trafen sie im Lindenstadion aufeinander. Aufsteiger Eisenstadt war Dritter, Mattersburg Zwölfter.

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 1:0
Neo-SVM-Coach Ernst Simmel trat mit einem strikten Defensivkonzept im Lindenstadion an, an dem sich der SCE vor 1000 Zuschauern die Zähne ausbiss. Erst als der SCE in Führung ging, lebte das Derby auf. Die Mattersburger zeigten, dass sie besser als ihr derzeitiger Tabellenplatz sind, konnten aber nichts Zählbares verbuchen.
In der 67. Minute fiel der angesprochene Treffer des SCE: Thomas Leonhardsberger verlängerte eine Flanke von Michael Porics per Kopf ins Tor von Gäste-Tormann Moser.
In der Schlußphase stockte den SCE-Fans der Atem: Kantauer hatte gleich zweimal den Ausgleich am Fuß. Zuerst parierte SCE-Keeper Zoglmaier, der Nachschuß ging um Zentimeter vorbei.
Am Ende gewann der SCE aber mit 1:0 und führte punktegleich mit der SV Oberwart und dem Wiener Sport-Club die Ostliga an (knapp dahinter mit einem Spiel weniger der ASK Kottingbrunn). Es sollte der letzte Sieg des SCE gegen Mattersburg sein.

1996

BF Onlinearchiv: Der letzte Sieg des Sportclub Eisenstadt gegen Mattersburg.

Im Frühjahr ging das Spiel in Mattersburg mit 1:3 verloren und am Ende der Saison wurde der SCE Vierter. In der folgenden Saison wollte der SCE den Aufstieg in die 2. Division in Angriff nehmen. Man schrieb die dritte Ostliga-Runde, als der SCE am Sonntag-Vormittag in Mattersburg antrat und nur zwei Punkte aus zwei torlosen Spielen gegen Würmla und Himberg auf seinem Konto hatte.

SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 2:1
Vor gut 2.000 Zuschauern drohte das Derby nach 20 Minuten zu eskalieren. Bei einem “rüden” Foul von Hannes Pleva ließ es Schiri Pintzger noch bei “Gelb”, zeigte drei Minuten später Varga die rote Karte. Die Nerven der Spieler lagen nun blank und mit viel Mühe konnten sie vom Schiedsrichter getrennt werden. Dazu gesellten sich die “Schiebung”-Rufe von SCE-Trainer Gölz, welche die Szene zusätzlich anheizten.
Zehn Minuten später sah Thomas Leonhardsberger die Ampelkarte. Gegen die auf neun Spieler reduzierte SCE-Mannschaft taten sich die Gastgeber schwer und kamen erst spät zu ihren Toren. Amminger in der 71. Minute und Kantauer in der 83. stellten auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Edmond Dosti kam viel zu spät (89.).

In der Herbsttabelle führte der FC Waidhofen/Ybbs vor dem SC Eisenstadt und den Mattersburgern. Den Frühjahrsauftakt begann der SCE mit einem 0:0 in Himberg recht bescheiden, während Mattersburg gegen Untersiebenbrunn 1:2 verlor….und dann trafen die beiden schon wieder aufeinander:

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 1:1
Knapp 1.200 Zuschauer pilgerten ins Lindenstadion, um im Schein des Flutlichtes dieses Topspiel der Ostliga zu sehen. Schon in der achten Spielminute der Schock für die SCE-Fans: Ein perfekt gespielter Konter der Gäste wurde durch Kantauer zur Führung genutzt. Auch in der Folge bestimmten die Mattersburger das Spiel. SCE-Keepter Thomas Fischer und seine Abwehr konnten aber Schlimmeres verhindern.
Nach der Pause schaltete der SCE zwei Gänge höher und brachte die Gäste mit seinem konsequenten Powerplay wiederholt in Nöte. Die Bälle wurden planlos aus der Mattersburger Abwehr weggeschlagen. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das Gäste-Tor zu. In der 83. Minute zischte dann ein Geschoß von Mario Kreiker durch ein Gewirr von Beinen ins Netzt. Endstand: 1:1.

1998

BF Onlinearchiv: Frühjahr 1998 – SCE vs. SVM 1:1

Nach der letzten Runde fehlten durch das weitaus schlechtere Torverhältnis nur vier Punkte auf den Meistertitel der Regionalliga Ost. Der SCE wurde hinter Untersiebenbrunn und Schwechat Dritter.

Im Herbst 1998 sackte der SCE an die letzte Stelle der Tabelle ab, konnte sich im Frühjahr 1999 aber stark verbessert präsentieren. Für den Klassenerhalt hat es aber nicht mehr gereicht. Der SCE stieg erneut in die Landesliga ab. Da sich die Mattersburger im Jahr 2000 in die Bundesliga verabschiedeten, blieben die beiden Duelle der Saison 1998/99 auch die Letzten auf Ligaebene.

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 1:2
Vor 1.200 Zuschauern ging der SCE schon in der zweiten Minute in Führung. Hannes Pleva erzielte in dieser dritten Runde das erste Meisterschaftstor für die noch punktelosen Eisenstädter. Die Gäste aus Mattersburg ließen sich davon aber nicht aus der Fassung bringen und drehten die Partie.
Dieses Duell fand nach den Triumpfhen der “alten Rivalen” im ÖFB-Cup statt. Mattersburg schlug den FC Tirol und welcher SCE-Fan erinnert sich nicht an diese Nacht im Lindenstadion, als der SK Vorwärts Steyr mit 2:1 bezwungen wurde.

vorletzte Partie

BF Onlinearchiv: 1998 – SCE vs. SVM 1:2

SV Mattersburg vs. SC Eisenstadt 0:0
Dieses Spiel stand nicht im Zeichen der Stürmer, denn deren Können verpuffte zusehends je näher sie dem gegnerischen Tor kamen. Zum spielerisch besseren Eisenstädter gesellte sich dann auch noch Schußpech hinzu. Die besten SCE-Chancen machten die Mattersburger mit letzten Kräften zunichte: Kühbauer wehrte einen Slunecko-Schuß auf der Torlinie ab und Mandl lenkte mit einem sehenswerten Reflex ein Dosti-Geschoß an die Latte. Da auch die Mattersburger mit ihren Chancen sehr fahrlässig umgingen, blieb es vor 600 Zuschauern beim torlosen Remis.

letzte Partie

BF Onlinearchiv: 1999 – SVM vs. SCE 0:0

Die Bilanz der Neunzigerjahre:
10 Spiele, 2 SCE-Siege, 3 Remis, 5 Niederlagen

DAS NEUE MILLENNIUM:

In der jüngeren Fußballgeschichte schafften die SV Mattersburg Amateure den Aufstieg in die Regionalliga Ost, wo der SCE ums Überleben kämpfte.
Das Auswärtsspiel in Hirm ging 1:2 verloren und “daheim” im Antauer Rupa-Stadion gab es eine 0:2-Niederlage. Das war in der Saison 2007/08 – der letzten für den SCE.

Ein paar Jahre zuvor, 2003, gab es das allerletzte Duell zwischen dem SCE und der Spielvereinigung Mattersburg. Es war das Ablösespiel für den vom SC Eisenstadt nach Mattersburg gewechselten Michael Miksits.

SC Eisenstadt vs. SV Mattersburg 2:3
Eine erfrischend aufspielende SCE-Mannschaft ging in diesem Spiel zweimal in Führung. In der 13. Minute traf Edi Stössl zum 1:0. Elf Minuten später traf Köszegi zum 1:1, doch in der 38. Minute brachte Jürgen Weber den SCE abermals in Front, was das Dach der Tribüne fast davonfliegen ließ, so groß war der Jubel unter den SCE-Fans der knapp 700 Besucher im Lindenstadion.
Dann legte der Bundesligist einen Gang zu, um hier nicht eine peinliche Niederlage einstecken zu müssen. In den zweiten 45 Minuten durfte dann ja auch immerhin Michael Miksits für die Mattersburger aufs Feld.

Ein gewisses “Knistern” lag auch in der abendlichen Luft des Schloßparkes. Es hat wohl die Gäste sehr verwundert, dass sie in Eisenstadt nicht von Autogrammjägern belagert wurden und fühlten sich durch ein Transparent sehr gestört, das dann von ein paar ihrer mitgereisten Fans vom Zaun hinter der Linde herunter gerissen wurde.
Der Schriftzug: “Mattersburg ist nicht Burgenland”.
Es folgte die übliche Paranoia dem SCE gegenüber: Medial verschaffte man sich Luf. Als “ewig Gestrige” wurden SCEler bezeichnet und ihr Manager sprach in der KRONE: “dabei bekam der SCE früher viel mehr vom Land als wir, die waren ja praktisch ein Bewag-Werksteam! Wir sind jedenfalls stolz darauf, so viele Fans aus dem ganzen Burgenland zu haben.

Ja, große Freunde waren SCEler und SVMler kaum und werden es auch nicht mehr werden…


Das Dosti-Epos (1997 – 2002)

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Am Donnerstag, den 10. Juli 1997, trug der SC Eisenstadt ein Testspiel in Sankt Margarethen aus. Also nichts wie hin, nach „Magredn“. Zusammen mit meinem Vater positionierte ich mich hinter jenem Tor, das den Kabinen ganz nahe ist. Vor dem Spielbeginn beobachteten wir, wie ein paar Spieler, die ich noch nicht kannte, fotografiert wurden. Aha, das sind die Neuzugänge…
Das Spiel selbst riss niemanden vom Sitz, aber eine Szene bleibt mir wohl ewig in Erinnerung. Einer der Neuzugänge kam ohne gröberes Zutun eines Gegenspielers im Strafraum der „Magreda“ zu Fall. Dies entlockte dem Tormann, der niemand geringerer als Ex-SCE-Keeper Gerhard „Löwe“ Horvath war, folgenden – mit einem breiten Lächeln versehenen – Spruch: „Du Burgtheater! Du nix Fußballer, du Schauspieler.“

Dieser Spieler war Edmond „Edi“ Dosti, der zu einem der ganz großen Legionärs-Legenden und Publikumsliebling der jüngeren SCE-Geschichte werden sollte – unsere Nummer 9, Mister Doppelpack!

Nach dem Ende der Meisterschaft im Sommer 1997, die der SCE als Vierter der Ostliga beendete, wurde Dosti als Ersatz für den nach Parndorf abgewanderten Ungarn Istvan Balogh, der einst aus Belgien zum SCE kam, verpflichtet.

SCE-Obmann Mag. Herbert Marth schwärmte: „Der ist eine Wucht!“ Er wurde als 16facher Teamspieler Albaniens angepriesen und kam vom slowenischen Hauptstadtklub Olimpija Ljubljana (Laibach) in die burgenländische Landeshauptstadt – und das im Jahr der 90-Jahr-Feierlichkeiten des Sportclub Eisenstadt.

Edmond Dosti wurde am 5. Feber 1969 geboren und begann seine Karriere beim FK Partizani Tirana, wo er große Erfolge feierte. Bis es soweit war, wurde er für die Saison 1988/89 an KS Industriali Laçi (heute KF Laçi) abgegeben, der damals in der dritten Liga Albaniens spielte. Diese dritte Liga wurde in zwei Gruppen zu je neuen Mannschaften gespielt, wobei die beiden Gruppensieger dann das „Finale“ austrugen. Industriali Laçi wurde in der Gruppe A Dritter mit 22 Punkten. Der Gruppensieger sowie der Zweite hatten je 23 Punkte erspielt.
Bei RSSSF (www.rsssf.com) ist dann noch angeführt, dass dennoch alle Drittligisten in die zweite Liga aufsteigen durften, da in der Saison 1989/90 keine dritte Liga ausgetragen wurde.

Dosti wechselte zum KS Kastrioti Kruje, der in der Saison 1989/90 den Aufstieg in die oberste Liga Albaniens schaffte. Es folgte seine Rückkehr zum FK Partizani, der 1990/91 Vizemeister sowie Cupsieger wurde. 1991/92 folgte erneut der Vizemeistertitel und im Sommer 1993 hatten sie es endlich wieder geschafft, den Meistertitel zu erringen. Es sollte bis auf weiteres der letzte von Partizani bleiben. 1993 wurden sie zudem auch wieder Cupsieger und Edmond Dosti wurde mit 21 Treffern Torschützenkönig in Albanien. In seiner letzten Saison in Tirana rutschte Dosti mit Partizani auf den fünften Platz ab.

Während seiner Zeit in Tirana war der FK Partizani durch die errungenen Erfolge natürlich auch im Europacup vertreten. 1990 war in der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen den rumänischen Vertreter FC Universitatea Craiova Endstation (0:1 und 0:1); 1991 schied Partizani nach einem torlosen Heimremis auswärts in Rotterdam bei Feyenoord aus (0:1) – Edi Dosti bestritt beide Partien gegen die Niederländer – und nach dem Meistertitel traf Partizani in der Vorrunde zur Champions League auf die isländische Mannschaft Íþróttabandalag Akranes (kurz IA) und verlor das Rückspiel auf der Vulkaninsel mit 0:3. Da das Heimspiel torlos endete, schied Partizani abermals frühzeitig aus.

Das Tor vom Spiel Feyenoord Rotterdam versus FK Partizani Tirana kann man sich auf YouTube ansehen.

Die Tore vom Spiel auf Island finden sich ebenfalls auf YouTube.

1994 wechselte Dosti nach Slowenien und heuerte beim NK Olimpija an, mit dem er sogleich Meister wurde und 15 Tore beisteuerte. Es war der vierte Titel für Olimpija in Folge und zugleich auch wieder der Letzte (bis auf weiteres natürlich) für die Hauptstädter.
Diese Meistersaison begann mit dem Duell gegen Lewski Sofia im UEFA-Cup. Beim 3:2-Heimsieg erzielte Dosti alle drei Tore (34., 38. Minute zur 2:0-Führung und in der 75. Minute zum 3:2-Siegtreffer) und nach dem 2:1 in Bulgarien wartete in der ersten Hauptrunde Eintracht Frankfurt. Gegen die Hessen setzte es nach einem 1:1 in Ljubljana eine 0:2-Niederlage in Frankfurt.

Für die Nationalmannschaft Albaniens stand er dreimal auf dem Feld. Sein Debüt für die „Rot-Schwarzen“ feierte Dosti am 1. Mai 1991 im Rahmen der EM-Qualifikation gegen die CSSR. Bei diesem Heimspiel wurde er in der 64. Minute eingewechselt. Das Spiel ging 0:2 verloren.
Erst im September 1994 durfte er das Trikot Albaniens erneut überstreifen. Es war der Beginn der EM-Qualifikation, als Dosti in der 80. Minute aufs Feld des Adams Park in Cardiff geschickt wurde. An der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Wales konnte aber auch er nichts mehr ändern.
Im April 1995 folgte sein letzter Auftritt für Albanien, diesmal in Tiflis gegen Georgien, wo er in der 83. Minute auflaufen durfte. Das Spiel ging 0:2 verloren.

Nach seinen Erfolgen in Slowenien war man nun auch in der Alpenrepublik auf Edmond Dosti aufmerksam geworden und der slowenische Meister wurde vom SK Vorwärts Steyr in die österreichische Bundesliga geholt.
Das Team aus Steyr spielte vor dem Saisonstart im UI-Cup, wo sie ihre Gruppe 12 sogar gewinnen konnten. Die Oberösterreicher ließen dabei Eintracht Frankfurt, Spartak Plowdiw, Iraklis Thessaloniki und Panerys Vilnius hinter sich.
Im Achtelfinale (ein Spiel) trafen sie auswärts auf Racing Strasbourg. Im Elsass setzte es – mit Edi Dosti, der in der 77. Minute eingewechselt wurde – eine 0:4-Niederlage vor knapp 12.000 Zuschauer im Stade de la Meinau.

Für Steyr war die Saison 1995/96 ein katastrophales Seuchenjahr, das sie als abgeschlagener Letzter beendeten – mit sechs Punkten aus sechs Remis. Dosti feierte am 5. August 1995 seinen Einstand in der Bundesliga. Bei diesem Heimspiel der zweiten Runde gegen den GAK wurde er in der 51. Minute beim Stand von 1:0 für die Grazer eingewechselt. Am Ende verlor Steyr mit 1:2.
Beim anschließenden 1:5 auf dem Innsbrucker Tivoli wurde er in der 77. Minute für Christoph Westerthaler eingewechselt und auch beim nächsten Spiel saß er bis zur 50. Minute auf der Bank, ehe er von Trainer Milan Djuricic aufs Feld geschickt wurde. Die 0:1-Niederlage gegen Admira Wacker konnte Dosti aber auch nicht verhindern.

Dies waren seine einzigen Einsätze für Vorwärts Steyr! Mit Saisonende wechselte er zurück zu den grünen Drachen nach Ljubljana, um dann – über die Umwege Südkorea und Japan – im Juli 1997 plötzlich am Sportplatz von Sankt Margarethen zu stehen!

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung -> die Neuen am Sportplatz von Sankt Margarethen: Ivo Gölz, Peter Halwachs (er heuerte kurz darauf beim WSC an), Thomas Fischer und Edi Dosti.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung


Die Saison 1997/98 – Regionalliga Ost:

Nach den üblichen Testspielen, bei denen Edmond „Edi“ Dosti, der auch ab und zu als „Admond“ Dosti bezeichnet wurde, schon sein Können zeigte, startete die neue Saison mit der Vorrunde zum ÖFB-Cup. Der SCE traf auswärts auf den Ligarivalen Baumgarten, gegen den innerhalb der letzten acht Jahre nun schon zum fünften Mal im Cup gespielt wurde. Die Bilanz der Aufstiege war ausgeglichen, doch im Juli 1997 setzte sich der SC Eisenstadt mit 2:0 durch (Tore: Pleva, Leonhardsberger).

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BF Onlinearchiv: ASK Baumgarten vs. SCE 0:2

Zum Meisterschaftsauftakt reiste der SCE zum Aufsteiger aus Niederösterreich – zum SV Würmla. In der ersten Halbzeit vergab Leonhardsberger eine dicke Chance und nach dem Seitenwechsel hatte Edi Dosti des 1:0 auf dem Fuß, vergab aber diese Möglichkeit. Es blieb beim 0:0.

SCE Augsut 1997

BF Fußball-Journal 1997

Es folgte das erste Heimspiel im Lindenstadion. Es war das Spiel der ersten Hauptrunde des ÖFB-Cup gegen den Zweitdivisionär SV Gerasdorf, bei dem so mancher ehemaliger Erstligakicker tätig war (Puza, Gschnaidtner, Pivarnik, Janonis und Bleyer). Im Schein des Flutlichtes traf Edmond Dosti vor 300 Zuschauern in der 16. Minute per Traumtor zum 1:0. Thomas Leonhardsberger schoss dann in der 74. Minute das 2:0. Gerasdorf-Trainer Kurt Garger (sollte ja ein paar Jahre später Trainer des SC Eisenstadt werden) zollte der Darbietung des SCE Respekt und meinte, dass sein Team verdient verloren habe.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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BF Onlinearchiv: SCE vs. SV Gerasdorf 2:0

Unter der Woche, wurde dann das erste Ostliga-Heimspiel ausgetragen. Aus burgenländischer Sicht war es ein „Schwarzer Dienstag“, denn keines der rot-goldenen Teams konnte gewinnen. Neuberg verlor in Simmering 1:2, Mattersburg unterlag in Untersiebenbrunn 2:3, Klingenbach spielte in Wiener Neustadt 0:0 und der SC Eisenstadt trennte sich vom SC Himberg ebenfalls mit 0:0.

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SCE-Aktiv

Am Sonntag gastierte der SCE dann in Mattersburg, wo es sehr turbulent zuging. Eugen Varga wurde in der 22. Minute unter die Dusche geschickt, Thomas Leonhardsberger folgte ihm in der 35. Minute nach. Die SCE-Abwehr konnte bis zur 70. Minute den Kasten sauber halten, doch dann trafen die Mattersburger zum 1:0. Eisenstadt versuchte nun alles, um den Ausgleich zu erzielen und fing sich prompt in der 83. Minute das 0:2 ein. Zum schon durch die roten Karten hervorgerufenen Bluthochdruck unter den SCE-Fans gesellte sich dann noch Atemnot, als Edmond Dosti im SVM-Strafraum niedergedrückt wurde und kein Elferpfiff ertönte. Dennoch gelang Edi Dosti in der 90. Minute noch das 1:2 – wenn auch viel zu spät für einen noch möglichen Punktgewinn – und war somit im dritten Ostligaspiel der erste SCE-Torschütze der jungen Saison.

Unvergesslich natürlich auch eine kleine Szene beim nächsten Pflichtspiel des SCE. Es war das Duell gegen Admira/Landhaus in der zweiten Runde des ÖFB-Cups. Mein Vater fuhr mit dem schon legendären Franz Fister, Ernst Schmidt und mir nach Wien, um dieses Spiel, bei dem wir uns viele SCE-Tore erwarteten, live zu erleben. Die Mannschaft wärmte sich gerade auf, als Franz Fister zu Edi Dosti rief: „Edi, wie viele Tore schießt du heute?“ Edi streckte uns seine Hand entgegen, als Zeichen dafür, dass er heute fünf Tore erzielen werde. Es war ein harter Kampf gegen den Wiener Stadtligisten, den der SCE durch ein einziges Tor von Thomas Leonhardsberger für sich entschied. Und unser Edi? Der lief fünfmal alleine auf den Tormann zu, vergab aber all seine Chancen. In der letzten Minute trafen die Wiener nach einem Konter auch noch ins Tor des SCE, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Eine Augenweide war dieses Spiel kaum, doch wenigstens wurde der Aufstieg in die nächste Cup-Runde geschafft.

Den bisher aufgestauten Frust schoss sich der SCE beim Heimspiel gegen den Wiener Sport-Club (ja, der mit „C“) von der Seele. Zunächst traf der WSC nach einem Freistoß die Latte, was den SCE endlich wachrüttelte. Eugen Varga brach mit einem abgefälschten Weitschuss den Bann (26.), danach erhöhte Edi Dosti in der 53. Minute auf 2:0 und keine vier Minuten später stellte Hannes Pleva gar auf 3:0.
Die Wiener legten allerdings Protest gegen das Ergebnis ein, weil der Schiedsrichter ihren Spieler Orhan Kayhan wegen eines fehlenden Arztstempels im Spielerpass, der für Nachwuchsspieler vorgeschrieben war, nicht spielen ließ.

In der fünften Runde wartete das immer spannende Derby gegen den ASK Klingenbach. Auch dieses Spiel blieb so manchem SCE-Fan in Erinnerung, denn Edi Dosti erzielte ein nicht alltägliches Tor, das dem SCE drei Punkte einbrachte. Nach einer Flanke von Jürgen Weber beförderte er den Ball mit dem Hinterkopf ins Netz. Anschließend avancierte SCE-Keeper Thomas Fischer zum Vater des Sieges. Mit unglaublichen Reflexen konnte er bei drei gefährlichen Szenen ein Gegentor verhindern und einmal konnte Aaron Jandrisits auf der Linie klären.

Klingenbach v SCE 97

BF Onlinearchiv: ASK Klingenbach vs. SCE 0:1

Der Aufwind hielt auch beim nächsten Spiel an, denn nach dem 2:1-Sieg im Lindenstadion gegen den FAC schob sich der SCE auf Platz Drei der Ostliga. Vom Beginn an machte der SCE enorm Druck und natürlich war es Dosti, der schon nach zehn Minuten das 1:0 erzielte. Doch dann schaltete der SCE einen Gang zurück. Nach der Pause ermöglichte ein Fehler von Robert Hnik den Ausgleich für die Gäste aus Wien, doch praktisch im Gegenzug fixierte Jürgen Burgemeister den dritten Sieg in Folge.

Beim Derby im Südburgenland bei der SV Oberwart trat der SCE sehr spielstark an und ging nach einer knappen Viertelstunde durch Mario Kreiker in Führung. Das erlösende zweite Tor wollte aber nicht fallen und die Oberwarter gaben sich nicht so leicht geschlagen. Bis zur 76. Minute konnte SCE-Keeper Fischer das Schlimmste verhindern, doch dann wurde er aus kurzer Distanz bezwungen.

Cupvorschau 97

BF Onlinearchiv

Zum Verlust von zwei Punkten in Oberwart gesellte sich nun die Ohnmacht über das Urteil bezüglich des Protestes des Wiener Sport-Club. Der 3:0-Triumph wurde annulliert und eine Neuaustragung angesetzt.

Nachdem diese drei Punkte dem SCE gestohlen wurden, fand das Cup-Spiel gegen den First Vienna Football Club im Lindenstadion statt. Der Titelanwärter der 2. Division lockte allerdings nur magere 500 Zuschauer an. Die Mannschaft von SCE-Trainer Gölz schlug sich wacker und sah sich schon in der Verlängerung, als die Vienna doch noch in der regulären Spielzeit den Aufstieg schaffte. Jürgen Burgemeister hatte in der 67. Minute die frühe Führung der Gäste (14.) egalisiert, doch in der 88. Minute sowie in der 90. Minute schlug die Vienna eiskalt zu.

Nach dem Aus im Cup wartete des Derby gegen den ASK Baumgarten auf den SCE. Vor knapp 300 Zuschauern wurde in der ersten Halbzeit wenig geboten. Dafür begann die zweite Halbzeit im Lindenstadion mit einem Kracher: Nach nur 14 Sekunden knallte Edi Dosti den Ball in Richtung Baumgarten-Tor. Goalie Hausmann lenkte den Ball an die Latte, von wo er zu Leonhardsberger kam, der ihn nun ins Tor beförderte. In der Folge spielten beide Teams offensiv, wobei Baumgarten die gefährlicheren Szenen produzierte. In der 61. Minute scheiterte Peter Hoffellner noch an SCE-Keeper Thomas Fischer, doch wenige Augenblicke später bezwang Hoffellner den Tormann des SCE. Wieder nur ein Remis für den SCE!

Beim alten Duell aus noch älteren Zeiten, in denen beide Klubs in der 2. Division spielten, wurde Edi Dosti zum Matchwinner. Ich erinnere mich noch, wie ich vor dem Spiel von der Tribüne des Wiener Neustädter Stadions einen torreichen Sieg des SCE prophezeite. Es kam natürlich ganz anders. Der 1. Wiener Neustädter SC machte dem SCE das Leben schwer und Dosti vergab drei dicke Torchancen, doch dafür war der Jubel umso größer, als Edi Dosti in der 58. Minute das 1:0 erzielte. Als er dann kurz darauf auch noch das 2:0 schoss (63.) kannte der Jubel unter den SCE-Fans keine Grenzen. Es wurde aber ganz schnell wieder still, denn die Neustädter trafen im Gegenzug zum 1:2. Die verbleibenden Minuten bis zum erlösenden Schlusspfiff schienen nicht zu Ende gehen zu wollen und wurden von so manchem „Zittern“ begleitet. Als das Spiel dann endlich abgepfiffen wurde, fiel allen im SCE-Lager die schwere Last von den Schultern und man konnte erleichtert die Heimreise antreten. Zudem war dies der erste Doppelpack von Edi Dosti für den SC Eisenstadt.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Nächster Gast im Lindenstadion war niemand geringerer als der Tabellenführer der Ostliga – der FC Waidhofen/Ybbs. Für beide Teams galt: „verlieren verboten“. Entsprechend vorsichtig agierten beide Mannschaften. Varga und Burgemeister vergaben gute Einschussmöglichkeiten und auch die Gäste kamen zweimal gefährlich vor das SCE Tor, doch zuerst ging der Schuss an die Außenstange und dann reagierte SCE-Keeper Fischer prächtig. Nach dem Seitenwechsel spielten beide noch vorsichtiger und so blieb es beim torlosen Remis.
An das folgende Auswärtsspiel gegen Untersiebenbrunn wird sich wohl niemand gerne erinnern. Der SCE ging im Marchfeld mit 0:4 unter…

Gegen die SV Schwechat stand der SCE mächtig unter Druck und die Gäste hätten durchaus mit 3:0 führen können, wäre da nicht SCE-Keeper Thomas Fischer gewesen, der mit Weltklasseparaden seinen Kasten sauber hielt. Nachdem eine Stunde gespielt war, platzte dann endlich der Knoten. Mit seinem zweiten Doppelpack brachte Edi Dosti den SCE wieder auf die Siegerstraße. Sein Tor in der 62. Minute war eines der Marke „Tor des Monats“, denn aus gut elf Metern versenkte er den Ball per Fallrückzieher im Tor. Zwei Minuten später verwertete er eine Leonhardsberger-Flanke volley zum 2:0. Beinahe hätte er sogar einen Hattrick erzielt, doch in der 75. Minute ging sein Kopfball knapp über die Latte ins Out.

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Kronenzeitung

Das Spiel gegen SR Donaufeld  war auch wieder eines, das den wenigen Zuschauern im Lindenstadion Freude bereitete. Thomas Leonhardsberger brachte den SCE in der 18. Minute mit 1:0 in Führung und als die Eisenstädter in der zweiten Halbzeit das Spiel komplett in ihre Hand nahmen, traf Edi Dosti in der 55. Minute nach einer Burgemeister-Maßflanke per Kopf zum vorentscheidenden 2:0. Sieben Minuten später schickte Dosti seinen Sturmpartner Leonhardsberger mit einem Steilpass auf die Reise. „Leo“ traf dann aus gut 20 Metern genau ins lange Eck und fixierte damit den 3:0-Endstand gegen die Wiener.

Man schrieb den 5. November 1997, als das Wiederholungsspiel gegen den Wiener Sport-Club an jenem Mittwoch-Abend auf dem Programm stand. „Wir wollen nur zurück, was uns schon gehört!“, war die Parole bei diesem Spiel, in dem es um Platz Zwei der Ostliga-Tabelle ging.
Es war ein kalter Abend im Eisenstädter Schloßpark und die Anspannung bei jedem SCE-Fan war groß und mit jeder Minute, die verging, wurden die Sorgenfalten immer größer. Nach neun Minuten musste Edi Dosti humpelnd das Feld verlassen (Zerrung) und wurde durch Herbert Maul ersetzt. Unmittelbar darauf vergab Thomas Leonhardsberger völlig freistehend vor WSC-Goalie Wallisch eine ganz große Möglichkeit auf das 1:0. In der 22. Minute scheiterte dann Maul am WSC-Tormann. Nach der Pause folgte ein Sturmlauf des SCE, doch an Wallisch gab es zunächst kein Vorbeikommen. Wallisch, der im Sommer schon für den SCE unterschrieben hatte, sich dann aber dem WSC anschloss, ehe der SCE doch noch Thomas Fischer verpflichtete, nahm in der 53. Minute Leonhardsberger den Ball vom Fuß und „zauberte“ in der 79. Minute einen Maul-Kopfball über die Latte – Resultat: Eckball. Jürgen Burgemeister köpfelte nach diesem Eckball den Ball an die Latte, den Abpraller verwertete Robert Hnik aus schier unmöglichem Winkel per Kopf zum 1:0 für den SCE. Beim Jubel meinte man, es würde das Dach der Tribüne wegreißen! Robert Hniks Goldtor stellte die Gerechtigkeit wieder her und der Sportclub Eisenstadt lag auf Rang Zwei der Regionalliga Ost.

Auf der Simmeringer Had ging es gegen die Spielgemeinschaft FavAC/Simmering, was natürlich der I. Simmeringer SC war, während die Spielgemeinschaft Simmering/FavAC (das war der FavAC) in der Wiener Liga spielte, weiter.
SCE-Abwehrchef Jürgen Weber traf in der 65. Minute zum 1:0 und ließ die mitgereisten SCE-Fans schon vom möglichen Herbstmeistertitel träumen, doch diese Seifenblase platzte knapp zwei Minuten später als Simmering den Ausgleich erzielte. Durch das 1:1 behielt der SCE noch Platz Zwei und Waidhofen/Ybbs war praktisch schon Herbstmeister.

Zum Abschluss des Jahres 1997 gastierten die starken Neuberger im Lindenstadion. Wie schon in Simmering, so fehlte auch diesmal Edi Dosti. Die erste Halbzeit war nicht besonders aufregend, außer bei jenen zwei Szenen, in denen sich Schiedsrichter König in den Vordergrund stellte. In der 32. Minute zückte er nach einem Foul von Andreas Hermann gleich die rote Karte. Möglicherweis von Gewissensbissen begleitet schickte er zwei Minuten später den Neuberger Ressner in die Kabine.
Erst in den letzten zwanzig Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Der Auftakt war, als Eugen Varga den Gästetormann Boros überhob. Die SCE-Fans stimmten schon den Jubelschrei an, doch im letzten Moment kratzte Ringhofer den Ball von der Linie. Der Torschrei blieb uns allen im Halse stecken… und für einen kurzen Herzstillstand sorgte Mario Konrath in der letzten Minute als er durch die SCE-Abwehr spazierte und sein Schuss an die Latte knallte und zurück ins Feld sprang. Es blieb beim 0:0 und der SCE blieb auf seinem zweiten Platz, drei Punkte hinter Waidhofen/Ybbs aber nur einen Punkt vor Mattersburg und Himberg.

In der Winterpause rüstete der SCE kräftig nach. Gerry Willfurth kam vom ASK Kottingbrunn, Rainer Hoffmann vom SV Gerasdorf und von der Admira wurde der 19jährige Harald Moser verpflichtet, der als eines der größten Talente Österreichs gehandelt wurde.

Die Vorbereitungsspiele stimmten alle positiv. Der SCE siegte und siegte und schoss dabei viele Tore:
ASK-BSC Bruck/Leitha vs. SCE 0:2 (Hoffmann, Moser)
SV Gloggnitz vs. SCE 0:5 (Dosti 2, Leonhardsberger 2, Moser)
SV Stockerau vs. SCE 0:3 (Moser 2, Dosti)
SV Sankt Margarethen vs. SCE 0:3 (Burgemeister, Weber, Hoffmann)
SCE vs. SV Kledering 2:1 (Hnik, Burgemeister)
SV Stoob vs. SCE 1:3 (Burgemeister, Hermann, Leonhardsberger)
UFC Tadten vs. SCE 0:6 (Moser 3, Hoffmann 2, Maxell)
1. SVG Wiener Neudorf vs. SCE 0:1 (Moser)
SV Gerasdorf vs. SCE 2:2 (Moser, Weber)

Die Marschroute war vorgegeben. Das Ziel: Der Meistertitel der Regionalliga Ost – und dann musste man nur noch die Relegation bestehen und der SCE wäre wieder in der Bundesliga, zumindest in der 2. Division.

Dass die Vorbereitung und die Meisterschaft zwei verschiedene Paar Schuhe sind, wurde dem SCE dann schnell klar. In Himberg gab es nur ein 0:0, wobei die Niederösterreicher wenige Sekunden vor dem Ende sogar noch das Goldtor erzielen hätten können, doch SCE-Keeper Fischer rettete mit einem tollen Reflex den einen Punkt.
Schon beim ersten Frühjahrsheimspiel erlitten die Titelträume einen weiteren, kräftigen Dämpfer. Gegen den Lokalrivalen Mattersburg sah es lange nach einer Niederlage aus, ehe Mario Kreiker sechs Minuten vor dem Schlusspfiff doch noch den Ausgleich erzielen konnte.

Nach zwei gespielten Runden machte sich nun Frust breit. Ein Blick auf die Tabelle offenbarte ein kräftiges Manko – das Toreschiessen. Mit acht Treffern lag Edi Dosti nur drei Tore hinter dem Führenden Prohaska von Donaufeld, doch der SCE hatte insgesamt nur 16 Törchen erzielt. Die vor dem SCE liegenden Waidhofener und U7Brunner hatten 27 bzw. 32 Tore geschossen. Einzig der Tabellenletzte aus Oberwart lag mit 14 Treffern hinter dem SCE!

Am Sportclub-Platz wurde die Devise „Volles Risiko“ ausgegeben. Der SCE blieb aber lange harmlos und beinahe wäre der Schuss nach hinten losgegangen: In der 56. Minute ging der WSC nämlich in Führung. Drei Minuten später glich Gerry Willfurth für den SCE aus und in den letzten zwanzig Minuten spielte Edmond Dosti endlich wieder groß auf und brachte mit seinem dritten Doppelpack den SCE wieder auf Platz Zwei der Ostliga.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Der zweite Tabellenplatz war aber schon nach der nächsten Runde wieder futsch, denn im Lindenstadion gab es erneut nur ein Remis – diesmal gegen Klingenbach. Auf dem schneebedeckten Rasen musste der SCE zweimal einem Rückstand nachlaufen. Hnik glich kurz vor der Pause zum 1:1 aus und Pleva gelang in der 89. Minute das 2:2.

Das nächste Unentschieden folgte auf dem FAC-Platz, wo diesmal Edi Dosti in der 80. Minute den einen Punkt rettete. Dass der SCE dreimal hintereinander 2:2 spielen würde, hätte wohl niemand gedacht, doch genauso geschah es. Gegen die SV Oberwart kassierte der SCE im Lindenstadion gleich nach zwei Minuten das 0:1. Erst in der 69. Minute gelang Dadi Maxell das 1:1, ehe Obrecht die Gäste wieder in Führung brachte (84.). Diesmal bewahrte Robert Hnik Eisenstadt vor einer Niederlage – er traf in der 87. Minute zum 2:2, welches sogleich das zwölfte (!) Remis dieser Saison war. Nun lag der SCE hinter Waidhofen/Ybbs, Untersiebenbrunn, Donaufeld und Mattersburg gar nur mehr an fünfter Stelle.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Ein 1:1 im Derby beim ASK Baumgarten half dem SCE dann auch nicht mehr weiter. Willfuhrt besorgte bereits in der achten Minute das 1:0, doch konnte dieses Ergebnis nicht über die volle Distanz gebracht beziehungsweise ausgebaut werden. In der 82. Minute gelang den Baumgartnern der Ausgleich.

Nun kam das Schlusslicht der Ostliga – der 1. Wiener Neustädter SC – nach Eisenstadt. Die gut 120 Zuschauer mussten aber lange zittern, denn die Neustädter waren zeitweise gefährlicher als der SCE. Erst nachdem Hannes Pleva nach einer Stunde zum 1:0 traf löste sich die Verkrampfung. In der 80. Minute gelang Harald Moser dann sein erstes Meisterschaftstor und eine Minute vor dem Ende war es Edi Dosti, der mit seinem zwölften SCE-Tor den 3:0-Endstand fixierte.
Da die Konkurrenz aber auch nicht gerade glänzte, hatte der SCE nun nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz Eins – aber das weitaus schlechtere Torverhältnis aller Titelkandidaten.

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SCE-Aktiv: Edi Dosti und die beiden SCE-Legenden Franz Fister und Willi Bauer.

Beim Tabellenzweiten setzte es dann eine Woche darauf eine derbe 0:3-Schlappe im Alpenstadion von Waidhofen/Ybbs. Es sollte das letzte Spiel von Ivo Gölz als SCE-Trainer sein. SCE-Präsident Reinhold Eibel enthob ihn seiner Funktion und Co-Trainer Ivo Smudla übernahm vorerst den Trainersessel.

Das erste Spiel von Ivo Smudla als Cheftrainer war sogleich das Spitzenspiel gegen Tabellenführer SC Untersiebenbrunn. Knapp 1000 Zuschauer fanden sich im Lindenstadion ein und sahen nach 16 Minuten den ersten „Aufreger“ des Spieles. Zahnt zog gegen Edi Dosti die Notbremse und sah dafür die rote Karte. Aber auch gegen zehn Gäste, die nicht umsonst an der Spitze der Tabelle standen, gab es lange kein Durchkommen. Dann nahm sich SCE-Kapitän Hannes Pleva ein Herz und donnerte den Ball aus 25 Metern in Richtung U7Brunn-Tor und traf punktgenau ins linke Eck. Durch viele Verzögerungen und Unterbrechungen dauerte dieses Spiel aber 97 Minuten, doch am Ende hatte der SCE die 1:0-Führung über die Runden gebracht und den Tabellenführer geschlagen. Die Titelchancen waren noch nicht zu Grabe getragen.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

SCE v U7B 98

BF Onlinearchiv: SCE v Untersiebenbrunn 1:0

Das 14. Remis beendete dann aber doch die letzten, leisen Titelträume. In Schwechat gab es ein enttäuschendes 1:1 (Tor: Harald Moser). Es folgte ein 0:3 gegen SR Donaufeld und auch daheim gegen Nachzügler I. Simmeringer SC bekleckerte sich der SCE nicht mit Ruhm. Das Spiel gegen Simmering konnte aber wenigstens gewonnen werden. Thomas Ugrinovich erzielte bei diesem Arbeitssieg in der 80. Minute das Goldtor für die Landeshauptstädter.

Am nächsten Sonntag folgte ein schöner Ausflug in den Landessüden nach Neuberg. Es dauerte wieder lange, bis der SCE den gegnerischen Beton durchbrechen konnte. Hannes Pleva erzielte in der 82. Minute das 1:0. Nach diesem Derbysieg spielte der SCE das letzte Meisterschaftsspiel daheim gegen den SV Würmla.

Neuberg v SCE 98

BF Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 0:1

Dieses Spiel wurde von mir aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet. Diesmal stand ich nicht mitten auf der Tribüne bei der Trägersäule, nein, den Saisonabschluss betrachtete ich von der „Box“ auf der gegenüberliegenden Seite. Beide Mannschaften boten – da von allen Zwängen befreit – guten Fußball. Es gab auch noch ein weiteres Novum: nämlich den ersten Elfmeter der Saison für den SCE. Nachdem Hannes Pleva im Strafraum gefoult wurde, trat Willfurth als Vollstrecker an – und vergab! In den Minuten 55 und 58 stellte Hannes Pleva aber die Weichen auf Sieg. Da machte es auch nichts mehr, dass Würmla kurz vor dem Ende noch der Anschlusstreffer gelang. Zudem wurde schon vor dem letzten Spiel verkündet, dass Hannes Marzi der neue Trainer des SCE werden würde.

Untersiebenbrunn wurde mit 53 Punkten Meister der Ostliga (scheiterte dann in der Relegation an Austria Klagenfurt/VSV), die SV Schwechat wurde mit 52 Punkten noch Vizemeister und mit 50 Punkten belegte der Sportclub Eisenstadt den dritten Platz:

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BF Onlinearchiv: Endtabelle 1997/1998

Edi Dostis erste Saison beim SCE wurde zwar nur mit vier Niederlagen abgeschlossen, dennoch konnte niemand mit dem Erreichten zufrieden sein, denn die Erwartungen waren viel höher angesetzt worden. Er selbst war mit zwölf Saisontoren bester SCE-Schütze.

Die Saison 1998/99 – Regionalliga Ost:
Das Team wurde ordentlich umgekrempelt. Willfurth, Weber, Hnik, Kreiker, Moser und Ersatzkeeper Massnig gingen und Repa (Gerasdorf), Radnics (Csepel Budapest), Alexander Gerdenitsch (Rohrbach) und Reisenhofer (Stoob) kamen.
Edi Dosti wurde in den Medien zunächst mit dem FC Lustenau, dann mir SCR Altach in Verbindung gebracht, um dann bei den Transfers unter den Abgängen aufzuscheinen. Demnach war der Csepel SC aus Budapest sein neuer Verein. Csepel war von der zweiten Liga Ungarns in die dritte Leistungsstufe abgestiegen. Das stimme aber nicht ganz…

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Konenzeitung

Für den SCE begann die Saison mit dem Qualifikationsspiel zum ÖFB-Cup. Gast im Lindenstadion war der SV Sankt Margarethen, der sich erst in den letzten 15 Minuten der Übermacht beugte. Maxell glich in der 67. Minute aus, gleich darauf drehte Leonhardsberger das Spiel (68.) und Rainer Hoffmann stellte in der 90. Minute auf 3:1.

Das nächste Cup-Spiel fand in Wien beim FC ÖMV Stadlau statt, wo der SCE einen 0:2-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg drehen konnte.
In der Meisterschaft lief es für die neu formierte SCE-Truppe aber gar nicht mehr so gut. Das Heimspiel gegen die SV Schwechat ging 0:1 verloren, dann gab es auswärts in Kottingbrunn eine 0:2-Niederlage.

Für Abwechslung sorgte erneut der ÖFB-Cup. Gegen den kriselnden Erstdivisionär SK Vorwärts Steyr, der sogar mit drei Minuspunkten in die Meisterschaft starten musste, lieferte der SCE erneut eine unvergessliche Cup-Nacht ab. Vor nur 300 Zuschauern besiegte der SCE nach 0:1-Rückstand die Oberösterreicher mit 2:1. Leonhardsberger (69.) und Burgemeister (90.) erzielten die Tore.

In der Ostliga ging es trostlos weiter: 1:2 daheim gegen Mattersburg und 0:3 in Neuberg, ehe dann auch im Cup Endstation war. Zwar konnte der SCE vor 800 Zuschauern gegen den GAK in der 31. Minute durch Leonhardsberger in Führung gehen, doch am Ende siegte der Erstdivisionär glatt mit 6:1.

Das anschließende 1:2 in Waidhofen/Ybbs war dann die fünfte Niederlage im fünften Meisterschaftsspiel. Dass der SCE doch noch gewinnen konnte, zeigte die Mannschaft in Baumgarten, wo sie durch Tore von Gerdenitsch (1. Minute) und Michael Porics (76.) mit 2:0 gewann. Es folgte eine Nullnummer gegen Aufsteiger Deutschkreutz im Lindenstadion und gegen SR Donaufeld kassierte man in der 91. Minute das Gegentor, welches die sechste Niederlage bedeutete.
Als nächster Gegner kam das Schlusslicht aus Himberg nach Eisenstadt. Aber nicht einmal gegen die zuvor noch sieglosen Niederösterreicher konnte der SCE gewinnen.  Schon nach sieben Minuten stand es 1:0 für Himberg. In der 39. Minute konnte Pleva per Elfmeter ausgleichen, ehe Himberg in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einem Outeinwurf wieder in Führung ging. In der 72. Minute fand eine abgerissene Pleva-Flanke den Weg ins Tor (2:2). Im Finish sahen Maxell und Hoffmann die rote Karte und zwei Minuten vor dem Schlusspfiff fing sich der SCE das dritte Gegentor ein.

Am 8. Oktober 1998 war dann zu lesen:
(KRONE) Edi Dosti – Eisenstadts neue, alte Stürmerhoffnung
Der Verstoßene soll zum Rettungsanker werden!
Not macht erfinderisch! Nachdem Eisenstadt auch das „Kellerderby“ der Fußball-Ostliga gegen Himberg verloren hatte, war klar, daß beim akut abstiegsgefährdeten Traditionsklub schleunigst etwas passiern MUSS, nicht erst in der Übertrittszeit. Und man erinnerte sich daran, daß man ja eigentlich noch einen Edi Dosti im Talon hat!
Vor einem Jahr war der Albaner noch die personifizierte Hoffnung auf den Aufstieg in die Bundesliga, jetzt sollen seine Tore den Absturz in die Landesliga verhindern helfen – Edi Dosti trainiert wieder in Eisenstadt! Jener Stürmer, der zwar unbestritten torgefährlich ist, dessen lockere Trainingseinstellung, dessen Hang zum Übergewicht, vor allem aber dessen Starallüren Mitspieler und Funktionäre oft zur Weißglut brachten.
Daher wurde er im Sommer auf die „Transferliste“ gesetzt, seine Forderungen verschreckten aber mögliche Abnehmer – im Klartext: Dosti hat den SCE nie verlassen und ist sofort spielberechtigt!
„Ich war von seiner Fitness überrascht“, lobt Trainer Marzi, „er ist besser im Schuss, als im Sommer!“ Sonntag in Klingenbach wird er schon als „Joker“ auf der Bank sitzen. „Weil wegen Vargas Sperre ein Legionärsplatz frei ist“, begründet Marzi. Spätestens wenn Dosti trifft, sollte er solche „Hilfen“ aber nicht mehr benötigen…

 

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Bild: Wolfhang Haenlein/Kronenzeitung

An jenem Sonntag in Klingenbach blieb Dosti bis zur 61. Minute auf der Bank, ehe er für Thomas Leonhardsberger ins Spiel kam. Das Derby endete dennoch 0:0.
Beim Heimspiel gegen Prater SV/Austria Amateure kam er nach der Pause für Radnics aufs Feld und brachte Schwung in die noch torlose Partie. Bereits in der 47. Minute gelang Leonhardsberger das 1:0, das auch der Endstand war.

Der leichte Aufschwung wurde dann in Würmla jäh gestoppt. Nach einem 0:2-Pausenrückstand kam Dosti in der 55. Minute für Repa auf den Rasen, doch am Ende ging der SCE als 0:4-Verlierer vom Platz.

Vor dem Gang zu Tabellenführer wurden Rainer Hoffmann und Harald Repa vom SCE gefeuert. Im Marchfeld setzte es mit 1:3 die neunte Saisonniederlage, bei der Dosti in der 69. Minute für Gerdenitsch eingewechselt wurde. Beim Heimspiel gegen den SV Horn begann er erstmals wieder von Beginn an (bis zur 66. Minute)  und vergab eine gute Chance per Kopf. Getroffen haben dann nur die Horner und die zehnte Niederlage war perfekt.

Die elfte Pleite folgte sogleich in Wien beim FAC. Als es zur Pause 0:2 stand, wurde Edi Dosti für Hermann eingewechselt. In der 83. Minute traf der FAC zum 3:0 und gleich im Gegenzug schoss Dosti den Ehrentreffer – sein erstes SCE-Tor nach langer, langer Zeit.

Dafür war die Zeit von Hannes Marzi als SCE-Trainer vorbei. Eisenstadt überwinterte als Tabellenletzter und verpflichtete Rudi Eggenberger als neuen Trainer.
In der ersten Frühjahrsrunde gab der SCE beim Vierten Schwechat ein ordentliches Lebenszeichen von sich. Zwar endete das Spiel „nur“ 1:1 (Tor: Burgemeister), doch war zu erkennen, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hatte.

Die angesagte Aufholjagd erlebte aber im Lindenstadion gegen Kottingbrunn einen herben Dämpfer. Die Kottingbrunner gewannen mit 2:1 und anschließend gab zwei torlose Spiele gegen burgenländische Teams – zuerst in Mattersburg, dann daheim gegen Neuberg.

SCE v Neuberg 99

BF Onlinearchiv: SCE vs. SV Neuberg 0:0

Den ersten Frühjahrssieg feierte der SCE gegen den FC Waidhofen/Ybbs. Vor 300 Zuschauern brachte Reisenhofer den SCE in der sechsten Minute in Führung und Leonhardsberger stellte in der 70. Minute auf 2:1. Den Schlusspunkt setzte der für Dosti eingewechselte (72.) Thomas Ugrinovich in der 83. Minute.

Das folgende 1:2 gegen Baumgarten war für die Mission Klassenerhalt auch nicht gerade dienlich. Edi Dosti zählte in diesem Spiel zu den besten Akteuren des SCE, wurde aber wieder in der 73. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Ugrinovich ins Spiel.

SCE v Baumgarten 99

BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Baumgarten 1:2

Am folgenden Wochenende gastierte der SCE im Mittelburgenland beim FC Deutschkreutz. Bereits nach elf Minuten kassierte Eisenstadt nach einem Eckball das 0:1, doch dann drehte Edi Dosti mit seinem vierten Doppelpack das Spiel – er traf in den Minuten 19 und 30. Die Freude blieb aber nicht von langer Dauer, denn als der Schiedsrichter den Pausenpfiff ertönen ließ, stand es 3:2 für die Kreutzer, die nach den zweiten 45 Minuten mit 4:2 siegten.

DK v SCE 99

BF Onlinearchiv: FC Deutschkreutz vs. SCE 4:2

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Gegen SR Donaufeld lag der SCE nach nur drei Minuten in zurück, doch dann war es Dosti, der mit dem Ausgleich in der 15. Minute seiner sehr verunsicherten Mannschaft Hoffnung gab. Obwohl das Spiel beider Mannschaften auf keinem guten Niveau stand, gelangen dem SCE wenigsten noch weitere Tore: 2:1 durch Slunecko (25.) und Eugen Varga (27.). Die Gäste aus Wien konnten zwar noch vor der Pause auf 2:3 verkürzen, doch dabei blieb es auch nach 90 Minuten.

Einen für die Moral sehr wichtigen Sieg errang der SCE dann im Duell mit Tabellennachbarn Himberg. Hannes Pleva brachte den SCE in der zwölften Minute, nachdem Himberg gehörig Druck gemacht hatte, mit 1:0 in Führung. Drei Minuten nach der Pause stellte Edi Dosti im Stile eines Klassestürmers auf 2:0 und in der 60. Minute traf Roland Wisak zum 3:0. Das 1:3 für die Hausherren tat da nicht mehr so weh. Mit diesem Sieg hievte sich der SCE sogar auf den vorletzten Platz und übergab den Himbergern die „rote Laterne“ der Ostliga.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Den durch die zwei Siege aufgenommenen Schwung konnte der SCE dann im Heimderby gegen Klingenbach nicht voll ausleben. Es gab viel Kampf und Krampf, doch die Tore fehlten. Diese 0:0 war erneut ein Rückschlag im Abstiegskampf, denn bei drei bis vier möglichen Absteigern war das rettende Ufer gut zehn Punkte weit entfernt – und es waren nur mehr fünf Spiele übrig.

SCE v Klingenbach 99

BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Klingenbach 0:0

SCE v Klingenbach 99 II

BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Klingenbach 0:0

Angesichts dieser schier aussichtslosen Situation folgte ein unvergessener Ausflug in den Wiener Prater. Mit Freunden machte ich mich auf nach Wien, wo zunächst einmal gut gegessen wurde, ehe wir uns auf die Suche nach der Spenadlwiese begaben, wo der SCE auf den Prater SV/Austria Amateure traf.
Die Amateurmannschaft der Wiener Austria ging in der 17. Minute in Führung, doch dann begannen die Dosti-Festspiele!
24. Minute: Edi Dosti sprintet in einen schlecht gespielten Rückpass, überspielte Goalie Schmölzer und traf zum Ausgleich.
50. Minute: Thomas Leonhardsberger spielt den Ball ideal zu Edi Dosti, der volley zum 2:1 traf.
55. Minute: Hans Reisenhofer tritt einen Eckball und Edi Dosti ist mit seinem Kopf zur Stelle – 3:1 für den SC Eisenstadt!
73. Minute: Freistoß für den SCE: Slunecko legt sich den Ball zurecht, doch Edi Dosti bekundet seinen Anspruch auf den Schuss… und jagte den Ball ins Kreuzeck!
Kurz darauf wurde er ausgewechselt. Für ihn kam Rudi Vargek ins Spiel, das der SCE am Ende mit 4:2 gewann.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

In den Tagen darauf wurde auch verkündet, dass Edi Dosti für zwei weitere Jahre beim SCE bleiben würde, also auch in der Landesliga. Dass der Weg dort hinführen würde, zeigte auch das folgende 0:0 im Lindenstadion gegen Würmla. Und gegen den Tabellenführer Untersiebenbrunn glaubte wohl niemand an einen Sieg. Ganze zweimal kam der SCE vor das Tor der Gäste, doch bei einer Chancenverwertung von 100 Prozent bedeutete dies zwei Tore. Slunecko stellte mit einem 20-Meter-Freistoß auf 1:0 und Hannes Pleva erhöhte Mitte der zweiten Halbzeit auf 2:0. Der überlegene Tabellenführer konnte die SCE-Abwehr nicht knacken, wodurch der SCE durch diesen Sieg noch eine ganz kleine Chance auf den Klassenerhalt am Leben hielt.
Und tatsächlich, die letzte Runde sollte entscheiden, denn der SCE gewann das Auswärtsspiel in Horn mit 1:0. Thomas Leonhardsberger besorgte in der zehnten Minute das Goldtor.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Wir starten durch

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Es musste aber sehr viel passieren, damit der SCE die Klasse halten würde.
x Donaufeld lag mit 34 Punkten auf Platz 13, der, wenn der Ostliga-Meister die Relegation besteht, den Klassenerhalt bedeutet.
x Baumgarten hatte 33 Punkte
x Eisenstadt nannte 31 Punkte sein Eigen.
Dies bedeutete, dass Donaufeld gegen Waidhofen/Ybbs verlieren musste; Baumgarten höchstens einen Punkt gegen Deutschkreutz holen durfte; und der SCE gegen den FAC gewinnen musste, um dann wegen des besseren Torverhältnisses in der Ostliga bleiben zu dürfen.

Der SCE erfüllte seine Aufgabe und gewann durch ein Tor von Leonhardsberger (15.) mit 1:0, doch das war egal, denn Baumgarten gewann natürlich ganz überraschend in Deutschkreutz 3:2 und Donaufeld trennte sich von Waidhofen/Ybbs torlos. Der SCE stieg in die Landesliga ab und Baumgarten hoffte nun auf Untersiebenbrunn in der Relegation. Der Ostliga-Meister schaffte diesmal den Aufstieg in die 2. Division (Dank der Auswärtstorregel gegen SV Spittal/Drau) und Baumgarten blieb in der Ostliga.

Endtabelle 1999

BF Onlinearchiv: Endtabelle 1998/1999


Die Saison 1999/2000 – Burgenlandliga:

Die Traurigkeit über den Abstieg war – bei mir zumindest – schnell verflogen. Beim Blick auf die kommenden Gegner wurde schon auf der Burgenland-Karte markiert, wo man überall spielen werde. Eine interessante Saison warf ihren Schatten voraus.

Der SCE unterzog sich einer Verjüngungskur und verpflichtete fast die gesamt U-18-Auswahl des Burgenlandes, was natürlich nicht überall im Land auf Zustimmung stieß und der alte Hass auf den SCE erneut aufkeimte.
Die ältesten Spieler im Kader waren Eugen Varga (36 Jahre), Bernd Dallos (32 Jahre), Edi Dosti und Andreas Hermann (je 30 Jahre) sowie der neue SCE-Keeper Didi Bader (29 Jahre).

Da auch das Lindenstadion saniert wurde, bestritt der SC Eisenstadt seine Herbstspiele auf der Anlage des UFC Sankt Georgen. Den Auftakt machte das Cup-Spiel gegen den ASK Hirm. Nach einer Viertelstunde ließ sich Edi Dosti zu einem Revanchefoul hinreißen und sah dafür die rote Karte. Zu zehnt konnte der SCE lange die Null halten, doch in der 86. Minute verwandelten die Hirmer einen Elfmeter und in der Nachspielzeit (95.) gelang ihnen sogar noch das 2:0. Nun konnte sich der SCE voll auf die Landesliga konzentrieren, wo gleich zum Beginn einer der Titelanwärter wartete: der SC/ESV Parndorf.

Parndorf-Trainer Gruber stellte klar: (KRONE) „Eisenstadt muss sehr gut spielen – gut reicht nicht!“
Ja, mit Parndorf gesellte sich schön langsam eine neue Kraft im burgenländischen Fußball zu den im letzten Jahrzehnt tonangebenden Vereinen (Mattersburg, Oberwart, Baumgarten, Klingenbach, Eisenstadt) hinzu. Beim Saisonstart im August 1999 entzauberten sie die harmlosen Eisenstädter vor gut 800 Zuschauern. Rudi Vogel war es, der in der 13. Minute das Goldtor erzielte, wobei der SCE dem Parndorfer-Tor nicht besonders gefährlich nahe kommen konnte.

Der Express stotterte dann auch bei den nächsten zwei Spielen. „Daheim“ in Sankt Georgen gab es ein 1:1 gegen Pöttsching und anschließend trennte sich der SCE in Horitschon torlos von den Mittelburgenländern.
Gegen den „alten Rivalen“ aus Oberwart gelang dem SC Eisenstadt der erste Sieg in der Burgenlandliga. Die Fans mussten bis zur 62. Minute warten, bis Edi Dosti das 1:0 erzielte. Ruhe kehrte erst in der 90. Minute ein, als Michael Miksits das herbeigesehnte 2:0 gelang.

Nach dem nächsten Spiel in Kohfidisch, das durch ein Tor von Michael Horvath (40.) mit 1:0 gewonnen wurde, gewann der SCE auch sein Heimspiel gegen Kukmirn. Burgemeister brachte die Eisenstädter in der 17. Minute mit 1:0 in Führung und in der 60. Minute verwandelte Edi Dosti einen Penalty zum 2:1. Leonhardsberger traf dann in der 70. Minute zum 3:1 und die Gäste aus Kukmirn konnten knapp vor dem Spielende noch auf 2:3 verkürzen. Dank dieser beiden Siege näherte sich der SCE schön langsam den vorderen Regionen der Landesliga, wo Hirm mit 14 Punkten vor den Parndorfern (13 Punkte) lag. Dicht dahinter – mit je elf Punkten – Güssing, Tadten sowie der SCE.

Kohfidisch v SCE 99

BF Onlinearchiv: ASK Kohfidisch vs. SCE 0:1

Dass die Landesliga nicht zu einem Spaziergang werden würde, zeigte sich nach den letzten Erfolgen gleich einmal in Sankt Margarethen, wo der SCE nach einer doch sehr enttäuschenden Leistung als 0:1-Verlierer vom Platz ging. Beim folgenden Heimspiel wurden die Eisenstädter dann vom SV Leithaprodersdorf entzaubert. „Leitha“ führte früh (12.) und hielt den Vorsprung, ehe sie ihn in der 85. Minute sogar auf 2:0 ausbauen konnten. Das Anschlusstor von Thomas Ugrinovich war dann nur noch Ergebniskorrektur und der SCE war auf den zehnten Platz abgerutscht.

Nachdem das „Werkl“ ordentlich ins Stocken geraten war, bat Bernd Dallos um Entlassung aus dem Kader. Bei den andauernden Systemumstellungen konnte er der ihm zugedachten Rolle nicht gerecht werden.

Für etwas Ruhe sorgte dann der 3:1-Sieg in Neudörfl, wo Edi Dosti den SCE schon in der neunten Minute in Führung schoss. Jürgen Weber stellte in der 27. Minute auf 2:0 und nachdem die Neudörfler noch vor der Pause auf 1:2 verkürzten, machte Martin Horvath in der 55. Minute mit seinem Treffer alles klar.

In Sankt Georgen traf der SCE am nächsten Spieltag auf den UFC Tadten, der bisher eine starke Saison spielte und dies auch gegen die Landeshauptstädter unter Beweis stellte. In der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang ihnen das 1:0. In der 66. Minute rettete dann Thomas Ugrinovich dem SCE zumindest einen Punkt. Eine der ganz großen Chancen hatte Edi Dosti schon in der 18. Minute, doch nach einem Schnitzer des Gästegoalies traf er aus fünf Metern Entfernung nicht ins Tor.

Im Seewinkel – beim FC Illmitz – machte er es dann wieder gut: Edi Dosti eröffnete in der 28. Minute mit einem verwandelten Freistoß den Torreigen. Kurz vor dem Pausenpfiff legte Thomas Leonhardsberger ein sehenswertes Solo hin und donnerte den Ball aus gut 20 Metern ins Tor der Illmitzer. In der 58. Minute gelang den Hausherren zwar der Anschlusstreffer, doch anschließend legte der SCE wieder los. Leonhardsberger stellte in der 65. Minute auf 3:1, dann besorgte Vedran Jerkovic das 4:1 (75.), ehe Edi Dosti in der 80. Minute einen Elfmeter zum 5:1 verwandelte – sein fünfter Doppelpack im Dress des SCE! Das halbe Dutzend machte Leonhardsberger mit seinem dritten Treffer in der 88. Minute voll. Das 6:1 in Illmitz hievte den SCE auf Platz Fünf, allerdings bei sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter SC/ESV Parndorf.

Mitte Oktober 1999 gab der SCE bekannt, dass er seine Heimspiele wieder im sanierten Lindenstadion austragen werde. Der neue Rasen im Lindenstadion solle gegen den SC Trausdorf eingeweiht werden, doch es kam ganz anders und es gab endlich wieder einen „SCE-Skandal“, über den berichtet werden konnte.

Was war geschehen? Es war der 15. Oktober 1999, und an eben jenem Freitag sollte um 19:30 Uhr das Derby SC Eisenstadt gegen SC Trausdorf angepfiffen werden. Da aber leichte Regenfälle das eben erst neu verlegte Grün unbespielbar machten, wurde das Spiel abgesagt. Der BFV setzte dann das Spiel für Samstag in Sankt Georgen an. Trausdorf reiste am Samstag nach Sankt Georgen, doch der SCE war nicht gekommen.
Im Regulativ steht, dass der Verband in „Ausnahmefällen“ auf einen anderen Spielort bestehen kann. Die Juristen hatten nun zu entscheiden.

LN

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Nach diesem „Rascheln im Blätterwald“ reiste der SCE in den Landessüden und gewann bei Aufsteiger Rohrbrunn ohne zu glänzen mit 2:0 (Tore: Leonhardsberger und Stössl), um dann eben eine Woche später seine Premiere im Lindenstadion zu geben.
Die 250 Zuschauer, die gekommen waren, erlebten mit dem 7:0-Kantersieg gegen Güssing einen gelungenen Einstand im renovierten Stadion. Als Ugrinovich im Strafraum gefoult wurde, trat Edi Dosti zum Elfmeter an und verwandelte den Strafstoß (31. Minute) locker zur 1:0-Führung. Fünf Minuten später stellte Dosti auf 2:0 und nach dem Seitenwechsel gelang Leonhardsberger das 3:0 für den SCE (51.). Wenige Minuten darauf stand es auch schon 4:0, und wieder war es Edi Dosti, der einnetzte (56.). Nun war wieder Leonhardsberger an der Reihe, der in der 60. Minute zum 5:0 traf, ehe abermals Edi Dosti auf 6:0 erhöhte (69.) – sein zweiter Viererpack für den SCE. Das 7:0 besorgte Edi Stössl in der 76. Minute.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Das letzte Spiel der Herbstsaison fand in Hirm statt, wo der SC Eisenstadt auch dank Edi Dostis sechstem Doppelpack mit 3:0 gewann. In der 15. Minute gelang ihm das 1:0 und nach der Pause stellte zunächst Namensvetter Edi Stössl auf 2:0 (55.), ehe Dosti drei Minuten danach das 3:0 schoss. Der SCE lag nun hinter Parndorf und den eben erst besiegten Hirmern an vierter Stelle – punktegleich mit Leithaprodersdorf, denn das Spiel gegen Trausdorf wurde vom BFV mit 0:3 strafverifiziert, was der SCE anfocht.

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BF Onlinearchiv: ASK Hirm vs. SCE 0:3

Anfang Dezember entschied der ÖFB über den Protest des SC Eisenstadt bezüglich des Urteils des BFV, welcher dem SCE eine 0:3-Strafverifizierung gegen Trausdorf auferlegte.
Der ÖFB hob die Strafverifizierung auf und setzte eine Neuaustragung vor dem Start der Frühjahrsmeisterschaft an!

Bis es soweit war begab sich der SCE in die Halle, wo er gute Ergebnisse ablieferte.
Zweiter Platz beim Turnier des SC/ESV Parndorf.
Sieger des SCE-Weihnachtsturniers.
Vierter beim Turnier des SC Neusiedl/See.
Dritter beim Turnier des ESV Admira Wiener Neustadt.
Vizemeister der burgenländischen Hallenmeisterschaft.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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Am 29. Feber 2000 sollte nun das Derby gegen Trausdorf ausgetragen werden, doch dieses Spiel stand unter gar keinem guten Stern, denn ein Wolkenbruch legte das Lindenstadion erneut für Tage lahm.
Nach der insgesamt fünften Ansetzung gelang es dann aber doch endlich, diese Partie zu absolvieren, bei der man vom angekündigten Offensivfeuerwerk nicht viel zu sehen bekam. Ein arger „Schnitzer“ von Trausdorf-Tormann Michael Kadnar servierte Edi Dosti den Führungstreffer am Silbertablett. Kadnar konnte eine harmlose Flanke von Michael Horvath nicht festhalten. Dosti war zur Stelle und ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen, sein zwölftes Saisontor zu erzielen (28.). Es dauerte aber bis zur 84. Minute, bis die drei Punkte im Trockenen waren. Thomas Leonhardsberger erlöste die SCE-Fans mit seinem Treffer zum 2:0-Sieg.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Dank dieses Sieges lag der SCE nun auf Platz Zwei und hatte nur mehr drei Punkte Rückstand auf Leader Parndorf. Die Ernüchterung folgte aber schon beim ersten Auswärtsspiel in Pöttsching, wo die sehr wenigen Chancen ungenützt blieben und die Pöttschinger das Spiel 1:0 gewinnen konnten. Da Parndorf in Horitschon 0:0 spielte, war aber noch nicht viel passiert.

Und gegen eben jenen SC/ESV Parndorf fand das nächste Spiel im Lindenstadion statt. Das Spitzenspiel der Burgenlandliga lockte nur knapp 500 bis 600 Zuschauer an. Für die SCE-Fans begann diese Partie gleich mit einem gehörigen Dämpfer: Königshofer überrasche SCE-Keeper Didi Bader in der zweiten Minute mit einem Schuss aufs kurze Eck – 1:0 für den Tabellenführer. Nun folgte ein Sturmlauf des SC Eisenstadt, der in der 29. Minute mit dem 1:1 durch Thomas Leonhardsberger belohnt wurde. Die zweite Halbzeit begann wieder mit einem Schock für den SCE: vier Minuten waren gespielt, als Parndorf erneut in Führung ging und sich wohl schon als Sieger fühlte. Michael Horvaths Treffer zum 2:2 (57.) zeigte, dass sich der Tabellenzweite nicht so leicht geschlagen geben würde und in der 78. Minute gelang Martin Horvath das vielumjubelte 3:2. In der Endphase dieser Partie überschlugen sich dann die Ereignisse: In der 86. Minute foulte Didi Bader den Parndorfer Vogel im Strafraum. Vogel trat zum Strafstoß an und… vergab! SCE-Keeper Bader parierte den Elfmeter und im Gegenzug stellte Dadi Maxell sogar noch auf 4:2 für den SCE!

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BF Onlinearchiv

Die nächste schwere Aufgabe fand anschließend in Oberwart statt, wo der SCE vor 1000 Zuschauern sehr lange auf ein Tor zu seinen Gunsten warten musste. Oberwart ging bereits in der fünften Minute in Führung und verwaltete diesen Vorsprung gekonnt. Die erste große Chance für den SC Eisenstadt vergab Leonhardsberger in der 36. Minute. Mit Fortdauer der Partie wurde der SCE immer stärker, fing sich aber so manchen Konter der Hausherren ein, die diese Chancen aber ungenützt ließen. Im Finish foulte SVO-Tormann Kirnbauer Leonhardsberger, doch Edi Dosti konnte diesen Elfmeter nicht im Netz unterbringen. Zwei Minuten vor dem Ende der 90 Minuten wurde Edi Dosti zum wahren Unglücksraben dieses Spieles, denn sein Schuss traf nur die Stange. Es folgte noch eine lange Nachspielzeit, in der Christoph Kiss nach 95 Minuten den Ball nach einer Ecke doch noch zum 1:1 hinter die Torlinie beförderte. Dank diesem Punkt und der gleichzeitigen 0:3-Schlappe Parndorfs in Kohfidisch übernahm der Sportclub Eisenstadt die Tabellenführung der Burgenlandliga.

Als Erster in der Tabelle empfing der SCE nun daheim den „Riesentöter“ Kohfidisch. Zu den kaum 150 Seelen im Lindenstadion gesellte sich strömender Regen, der dem empfindlichen Rasen und dem Spiel nicht sehr gut tat. 80 Minuten lang hielten die Gäste ein verdientes 0:0 fest, doch dann tauchte der in der 64. Minute eingewechselte Michael Miksits vor dem Tor der Kohfidischer auf und erzielte das Goldtor dieser nassen Partie.

Das Glück war eine Woche später auch in Kukmirn auf Seiten der Eisenstädter, die die feinere Klinge in diesem Spiel führten, aber wenig Nennenswertes produzierten. Ein 18-Meter-Weitschuss von Edi Dosti donnerte in der 20. Minute ins Tor der Heimischen und wenig später traf ein Kopfball von Jürgen Weber nur die Latte. Die Heimischen konnten dann kurz vor dem Pausenpfiff noch ausgleichen. In der 53. Minute traf Thomas Leonhardsberger zum 2:1 für den SCE. Kukmirn haderte mit dem Schicksal, denn sie diagnostizierten Abseits sowie ein Stürmerfoul bevor sich der Ball ins Tor begab. Es blieb beim 2:1 für den SCE, der immer noch punktegleich mit dem SC/ESV Parndorf (je 40 Punkte) an der Spitze lag.

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BF Onlinearchiv: SV Kukmin vs. SCE 1:2

650 Zuschauer sahen am nächsten Freitag ein etwas dunkles Lindenstadion, denn einer der vier mächtigen Flutlichtmasten streikte. Auf das Derby gegen den SV Sankt Margarethen hatte dies aber keinen großen Einfluss. Der Mittelständler versteckte sich keineswegs und kam zu guten Einschussmöglichkeiten. In der zwölften Minute startete Edi Dosti ein Solo durch die Gästeabwehr. Tormann Müllner konnte seinen Schuss nur kurz abwehren und Thomas Leonhardsberger staubte zur Führung ab. In der 30. Minute riskierte Leonhardsberger nach einem Einwurf einen Weitschuss, der aus gut 25 Metern seinen Weg ins Tor fand! Zwei Schüsse aufs Tor – zwei Tore! Nach der Pause war es dann abermals Leonhardsberger, der zwei Tore und somit einen Viererpack für den SCE erzielte. Die Revanche für die 0:1-Herbstniederlage war mit diesem sehenswerten 4:0 mehr als geglückt.

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BF Onlinearchiv

Zu Ostern stürzte der SCE in eine kleine Krise, welche die Tabellenführung kostete. Zunächst kam die Mannschaft in Leithaprodersdorf nicht über ein 0:0 hinaus (Parndorf verlor zudem in Neudörfl 0:2) und dann setzte es daheim gegen Horitschon eine ernüchternde 0:2-Niederlage, während Parndorf Oberwart knapp mit 1:0 besiegte und sich die alleinige Führung in der Tabelle zurückholte. Still und heimlich hatte sich nun auch der SC Neudörfl an das Spitzenduo herangeschlichen und gegen eben jene Neudörfler bestritt der SCE sein nächstes Heimspiel.
Gegen das bisher beste Frühjahrsteam kamen schon an die 850 Zuschauer ins Lindenstadion und sahen zwei vorsichtig agierende Mannschaften. Nach der Pause kam schon mehr Schwung in die Partie und Edi Dosti hatte in der 62. Minute eine ganz große Chance auf das 1:0, doch der Ball ging nach seinem Fallrückzieher nur an die Stang. So mussten die SCE-Fans bis zur 91. Minute warten, um jubeln zu können. Als schon alle mit dem Schlusspfiff rechneten, spitzelte Jürgen Burgemeister gerade noch den Ball zu Thomas Ugrinovich, der das erlösende 1:0 erzielte!

Das einzig Positive nach dem folgenden Spiel in Tadten war, dass der SCE durch das eben erspielte 0:0 den Rückstand auf Parndorf auf einen Punkt verkürzen konnte, denn der Tabellenführer unterlag in Illmitz mit 0:2.

Nun kamen die Illmitzer nach Eisenstadt und machten dem SCE das Leben schwer. Über eine Stunde mussten die SCE-Fans warten, bis der Seewinkler-Beton geknackt werden konnte. Andi Hermann erzielte in der 62. Minute das 1:0, keine 60 Sekunden später erhöhte Martin Horvath auf 2:0, ehe Thomas Leonhardsberger in der 69. Minute auf 3:0 stellte. Zwei Minuten vor dem Spielende netzte Leonhardsberger vor 900 Zuschauern dann noch zum 4:0 für den SCE ein, der durch das 1:1 der Parndorfer gegen Trausdorf nun wieder von der Tabellenspitze lachte.

Am Trausdorfer Sportplatz war dann wieder Edi Dosti die zentrale Figur des Spieles. Kurios war, dass die 2:0-Pausenführung durch zwei Eigentore der Hausherren zustande gekommen war: Dosti flankte zu Jerkovic, dessen  Schuss von der Stange auf das Knie von Jürgen Hamm und von dort ins Tor sprang (11. Minute). Kurz vor der Pause knallte ein Dosti-Kopfall zunächst an die Latte, sprang dann auf den Rücken von Tormann Kadnar und kullerte hinter die Torlinie.
Gleich nach dem Wiederbeginn stellte Leonhardsberger auf 3:0 (47.) und anschließend erzielte Edi Dosti seinen siebenten Doppelpack für den SCE (55., 74.).

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung –  SC Trausdorf vs. SCE 0:5

Am nächsten Freitag legte Parndorf mit dem 1:0-Sieg gegen Güssing vor und führte mit zwei Punkten Vorsprung. Am Samstag musste der SCE nun sein Spiel gegen Rohrbrunn gewinnen. Erwartungsgemäß machte der SCE das Spiel, doch die Rohrbrunner waren alles andere als ein Jausengegner. Das 1:0 fiel in der 20. Minute durch Michael Horvath und erst in der 78. Minute wurden nach Edi Dostis Treffer die Weichen endgültig auf Sieg gestellt. In den Schlussminuten erhöhte Martin Horvath sogar noch auf 3:0 für den SCE, der sich damit die Tabellenführung wieder zurückholte.

Am 3. Juni 2000 begaben sich viele SCE-Fans mit auf die Reise nach Güssing, wo der SC Eisenstadt sein letztes Auswärtsspiel bestritt. Im Schatten der Burg machte der SCE ordentlich Druck auf das Gehäuse der Gastgeber. In der 20. Minute flankte Michael Horvath den Ball in den Strafraum, wo Edi Dosti goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz ins Netz beförderte – 1:0. Nur vier Minuten später war Michael Horvath nach einem Corner per Kopf zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit war es abermals Dosti, der nach einer Flanke von Jürgen Weber den Ball im Tor unterbrachte (sein achter SCE-Doppelpack!).
Es herrschte große Freude unter den Spielern, Funktionären und Fans… und als dann bekannt wurde, dass die Parndorf gegen Hirm nur 1:1 spielten, brachen alle Dämme! Der SC Eisenstadt war eine Runde vor dem Saisonende Meister der Burgenlandliga geworden und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Ost.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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BF-Onlinearchiv: SV Güssing vs. SCE 0:3

Das letzte Meisterschaftsspiel fand am 9. Juni 2000 gegen den ASK Hirm in Eisenstadt statt. Gut 500 Zuschauer wohnten der 4:1-Krönung im Lindenstadion bei. Edi Dosti erzielte dabei seinen neunten SCE-Doppelpack und traf zudem zweimal nur die Stange. In der 31. Minute gelang ihm das 1:0, in der 50. Minute traf Leonhardsberger zum 2:0 und in der 68. Minute erhöhte Stössl, der auch einmal nur die Stange traf, auf 3:0. Das 4:0 folgte in der 82. Minute, welches zudem das 20. Saisontor von Edi Dosti war! Kurz darauf gelang den Gästen der Ehrentreffer per Elfmeter.

Nach dem Spielende konnte dann endlich die Meisterfeier gestartet werden! Ein unvergesslicher Abend im Lindenstadion. Dies war der fünfte Landesliga-Meistertitel des Sportclub Eisenstadt! Es sollte auch der Letzte gewesen sein.

SCE Meister I

BF-Onlinearchiv

SCE Meister IV

BF-Onlinearchiv: SCE vs. ASK Hirm 4:1

SCE Aktiv

SCE Aktiv

SCE Meister III

BF-Onlinearchiv: Endtabelle 1999/2000

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Eisenstadt aktuell

Edi Dosti 20 Tore

BF-Onlinearchiv

BVZ

BVZ/Wolfgang Haenlein

 

Die Saison 2000/2001 – Regionalliga Ost:
Die Saisonvorbereitung hatte zwei Highlights vorzuweisen. Da war einmal die SCE-Sommer-Gala, bei der der SK Rapid im Lindenstadion auf Croatia Zagreb traf und der SCE im Vorspiel gegen den Regionalliga-Mitte-Klub Pasching spielte. In der erst zu Ende gegangenen Saison waren die Paschinger die Cuphelden Österreichs, denn sie drangen bis ins Halbfinale vor, wo sie gegen den späteren Cupsieger GAK ausgeschieden sind. Bei diesem Spiel waren die Oberösterreicher auch gut in Form und siegten mit 3:1 über den SCE – Edi Stössl erzielte den Ehrentreffer der Eisenstädter.

Das zweite Highlight war der Amateur-Mitropa-Cup im ungarischen Sarvar. Ohne Edi Dosti krönte sich der SCE nach 1996 erneut zum Sieger dieses kleinen Turniers zwischen den Champions aus dem Burgenland, der Westslowakei und der ungarischen Komitate Vas beziehungsweise Györ/Moson/Sopron.
Im Halbfinale schaltete der SCE den ungarischen Klub Koronco SE mit 2:0 aus (Tore: Leonhardsberger und Burgemeister) und im Finale wartete der slowakische Verein SK Dolne Vestenice, der sein Halbfinale gegen die Hausherren aus Sarvar erst im Elfmeterschiessen gewinnen konnte.

Michael Miksits brachte den SCE in der 24. Minute in Führung und nachdem die Slowaken im Finish alles auf eine Karte setzten, schlug der in der 55. Minute eingewechselte Thomas Leonhardsberger zu. Sein Doppelpack in den Minuten 84 und 86 machten für den SCE alles klar.

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BF-Onlinearchiv

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Nach mehreren Vorbereitungsspielen, darunter ein 1:0-Sieg gegen den israelischen Zweitdivisionär Maccabi Kiryat-Gat sowie einer peinlichen 0:4-Schlappe gegen Forchtenstein, stand das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Es war das Vorrundenspiel im ÖFB-Cup in Leithaprodersdorf.
Starker Regen begleitete diese müde Partie, bei der die wenigen Zuschauer 90 Minuten lang gequält wurden. Nach dem 0:0 nach der regulären Spielzeit sorgte der Schiedsrichter für Verwirrung, denn anstatt die Verlängerung spielen zu lassen, pfiff er gleich zum Elfmeterschiessen, das der SCE 5:3 für sich entschied.

Das Ergebnis wurde annulliert und die Partie ein paar Tage später wiederholt. Die Tore vielen spät, sehr spät. Jürgen Burgemeister besorgte in der 79. Minute das 1:0, dann konnte Leithaprodersdorf in der 81. Minute ausgleichen. In der 91. Minute traf Thomas Leonhardsberger zum 2:1 und ersparte den Zuschauern einen längeren Aufenthalt am Sportplatz.

In der ersten Runde des ÖFB-Cups traf der SCE dann auswärts auf Würmla. Diesmal schoss der SCE den Großteil seiner Tore früh und stieg in die zweite Runde auf. In den Minuten 7 und 11 scorte Edi Dosti seinen zehnten Doppelpack im Dress des SCE und per Freistoß stellte Jürgen Halper in der 69. Minute den 3:0-Endstand her. Beinahe hätte Dosti sogar einen Hattrick erzielt, doch sein Kopftor wurde – zu Unrecht – aberkannt!

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BF-Onlinearchiv: SV Würmla vs. SCE 0:3

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Die Meisterschaft der Regionalliga Ost begann für den SCE mit dem Heimspiel gegen den NÖ-Landesmeister Hundsheim, der mit seiner Bundesliga-Truppe ins Lindenstadion kam.
Der SCE, der ja auch schon seine eigenen Erfahrungen mit Startruppen gemacht hatte, begann wie aus der Pistole geschossen: In der zweiten Minute verwandelte Jürgen Weber eine Flanke von Michael Horvath per Kopf zum 1:0. Wenige Minuten danach war Edi Dosti per Kopf zur Stelle – 2:0! Kurz nach der Pause verkürzte Hundsheim auf 1:2, doch Dostis elfter (!) Doppelpack (73.)brachte dem SCE endgültig den Auftaktsieg beim Ostliga-Comeback.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Hundsheim 3:1

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Hundsheim 3:0

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Das erste Auswärtsspiel fand beim Titelkandidaten Kottingbrunn statt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernahmen die Niederösterreicher das Kommando und gingen mit 2:0 in Führung. In der 69. Minute scheiterte der eingewechselte Edmond Dosti am ASK-Tormann Helge Payer. Das Anschlusstor glückte Michael Horvath in der 76. Minute, doch der Ausgleich wollte trotz drückender Angriffe in den verbleibenden Minuten nicht mehr fallen.

Es folgte ein torloses Remis im Lindenstadion gegen die Austria Amateure, bei denen Peter Stöger die Fäden im Mittelfeld zog. SCE-Keeper Didi Bader hielt mit tollen Paraden sein Tor sauber und rettete so dem SCE zumindest einen Punkt.

Die große Ernüchterung setzte dann im Derby beim ASK Baumgarten ein. Nach verhaltenem Start nahm der SCE, bei dem Dosti fehlte, langsam das Spiel in die Hand. Nach der Pause kam mitten in eine Drangperiode die kalte Dusche: 0:1 in der 52. Minute. Kurz darauf kratzte Jürgen Burgemeister den Ball gerade noch von der Linie. Die Ausgleichsbemühungen versandeten und bei einem sehr, sehr schnell ausgeführten Freistoß in der letzten Minute hatte die SCE-Mannschaft ein Blackout – 0:2!

Die Alarmglocken fingen nach dem nächsten Spiel im Lindenstadion an zu läuten. Der SV Neuberg erteilte dem SCE auf eigener Anlage ein Lehrspiel und gewann das Derby – wenn auch knapp – mit 1:0.

Das Cupspiel gegen den LASK sollte den Alltagsfrust vertreiben und die Kassen des SCE klingeln lassen. Ich erinnere mich noch, wie ich durch den Schloßpark in Richtung Stadion ging und mich schon auf eine tolle Kulisse gegen den Bundesligisten freute. Als ich dann einen ersten Blick auf die Tribüne warf, sah ich nur eine große Leere.
Keine 200 Zuschauer wollten das Duell mit den Linzern sehen, die an diesem Abend mit dem SCE leichtes Spiel hatten und locker 4:0 siegten.

In der Liga musste der SCE nach dem Cup-Aus zum Tabellenführer nach Zwettl reisen. Ohne den verletzten Dosti, der auch schon beim Spiel gegen den LASK fehlte, zeigte sich der SCE gefestigter und holte einen mehr als verdienten Punkt (0:0).

Vom Aufwärtsschwung war beim folgenden Heimspiel gegen den FAC wenig zu sehen. Das 0:3 gegen die Wiener tat richtig weh und zur Hälfte der Herbstsaison lag der SCE sehr weit hinter seinen Erwartungen zurück.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. FAC 0:3

Die nächste Niederlage setzte es für den Aufsteiger im Rudolf-Tonn-Stadion der SV Schwechat – 1:3. Edi Stössl gelang vier Minuten vor dem Ende das Ehrentor.
Gegen den FC Stadlau feierte dann Edi Dosti sein Comeback (bis zur 77. Minute), doch Tor wollte weder ihm, noch einem seiner Kollegen gelingen. Das 0:0 ließ wenigstens das magere Punktekonto um einen Zähler ansteigen.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. FC Stadlau 0:0

Mitte Oktober kehrte Edmond Dosti nach Klingenbach zurück, wo er vor ein paar Jahren das berühmte Tor mit dem Hinterkopf erzielte. In der ersten Halbzeit gab es nur eine einzige schöne Spielszene, die Edi Dosti zum 1:0 für den SCE nutzte! Gegen Ende des Derbys kam Klingenbach noch zum Ausgleich (83.), doch praktisch im Gegenzug verwandelte Jürgen Halper einen Freistoß direkt zum 2:1 für den seit der ersten Runde sieglosen SC Eisenstadt.

Dass das Leben in der Ostliga schwer sein kann, erlebte der SCE eine Woche später in Stockerau. In der „Alten Au“ plätscherte eine typische 0:0-Partie vor sich hin, als ein Stockerauer Stürmer aus gut 20 Metern abzog. Der Ball traf Dadi Maxell so unglücklich am Rücken, dass der Ball via Querlatte seinen Weg ins Tor von Didi Bader fand. Der SCE verlor mit 0:1 und fing sich dann auch noch daheim gegen den FC Waidhofen/Ybbs eine weitere Niederlage ein. Beim 1:3 war Dosti der einzige Treffer für den SCE vergönnt.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Schön langsam bedenklich wurde es nach der Partie auf der Simmeringer Had, wo so mancher Zuschauer meinte, es spiele „Not gegen Elend“. Den 0:2-Pausenrückstand konnte der SCE durch Tore von Kiss (63.) und Trkulja (87.) noch egalisieren, doch in der Nachspielzeit war es Andreas Ogris der dem I. Simmeringer SC einen 3:2-Heimsieg bescherte.

Die vorletzte Herbstrunde führte zwei burgenländische Kellerkinder im Lindenstadion zusammen. Der SCE traf auf Deutschkreutz. Thomas Ugrinovich traf bereits in der zweiten Spielminute ins Tor der Kreutzer, die anschließend mehr vom Spiel hatten, aber viele Torchancen ungenützt ließen. In der 53. Minute verhinderte die Stange nach einem Alleingang von Stössl das 2:0. Kurz darauf brachte Deutschkreutz den Ball aus knapp einem Meter Entfernung nicht im Tor unter. Thomas Leonhardsberger erlöste dann in der 89. Minute die SCE-Fans mit einem Heber zum 2:0-Derbysieg.

Zum Abschluss der Herbstmeisterschaft reiste der SCE nach Würmla, wo ein paar Monate zuvor ein hervorragender 3:0-Sieg errungen wurde. Würmla lag am Tabellenende und hielt den anfänglichen Bemühungen der Burgenländer stand. Als sich der Schiedsrichter in der 58. Minute ins Rampenlicht stelle und Leonhardsberger mit Gelb-Rot vom Platz schickte, verbiss sich der SCE im Gegner. Eine Minute vor dem Ende wurde die Mannschaft mit dem Goldtor belohnt. Martin Horvath trat zum Freistoß an und Sinisa Segovic traf zum wichtigen 1:0. Es sollte zudem das letzte Spiel von Rudi Eggenberger als SCE-Trainer sein.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Als Nachfolger wurde Peter Herglotz präsentiert und während Michael Horvath zum Probetraining bei West Ham United nach London reiste, wurden die Weichen für die Frühjahrssaison gestellt. Jürgen Burgemeister wechselte nach siebeneinhalb Jahren in Eisenstadt nach Wiener Neustadt.
Verliehen wurden Michael Miksits (SC Pinkafeld), Christoph Kiss und Thomas Ugrinovich (beide SV Sankt Margarethen) und mit Harald Huszovits (Kottingbrunn), Elvis Plantak, Faik Kamberovic (beide Varteks Varazdin), Stefan Bründlinger (Schwarzach/Sbg), Stefan Coric (Rapid Amateure) und Mauro Malvestiti wurden sechs Neuzugänge präsentiert.

Der erste Erfolg stellte sich beim burgenländischen Hallenmasters 2001 ein. Im ersten Gruppenspiel wurde Kleinwarasdorf 8:4 besiegt und in der zweiten Partie, bei der es um den Gruppensieg und den Finaleinzug ging, traf der SCE auf niemand geringeren als den alten Rivalen SV Mattersburg. Der „Erstdivisionär“ (zweite Liga) wurde mit 9:5 zerlegt!
Im Finale ging es anschließend gegen die SV Oberwart, die mit 6:3 besiegt wurde. Edi Dosti wurde mit fünf Toren Schützenkönig des Turniers.

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Hallenmeister SCE (Bild: Sigi Prader)

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Martin Horvath, Edi Stössl und Jürgen Halper (Bild: Sigi Prader)

Nach dem Triumph in der Halle galt der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison die volle Aufmerksamkeit des Vereines. Der SCE zählte im Jänner 2001 zu den Top-Einkäufern.
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BF-Onlinearchiv

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Die Vorbereitung verlief sehr gut. Von sieben Spielen wurden vier gewonnen und dreimal gab es ein Unentschieden. Kamberovic und Malvestiti stachen als Torschützen besonders hervor. Edi Dosti blieb hingegen ohne Torerfolg.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung; Elvis Plantak und Markus Dombi beim 4:3-Testsieg gegen den Kapfenberger SV.

Die Frühjahrssaison begann mit dem Spiel bei den daheim noch ungeschlagenen Hundsheimern. Zweimal traf der SCE nur Aluminium und hatte auch noch andere gute Möglichkeiten, bis Neuerwerbung Huszovits in der 87. Minute endlich Ex-SCE-Keeper Fischer bezwingen konnte. Dank dieses Auftaktsieges wahrte der SCE den Anschluss ans Mittelfeld der Regionalliga Ost.

Mit dem ASK Kottingbrunn kam ein weiterer Titelanwärter nach Eisenstadt, der seinen Erwartungen schon in der sechsten Minute gerecht wurde – Gabriel traf zum 1:0. Der SCE hatte aber schon zwei Minuten später die passende Antwort: 1:1 durch Thomas Leonhardsberger. Faik Kamberovic traf dann in der 32. Minute zum 2:1 für den SCE. Die Kottingbrunner kamen allerdings in der zweiten Halbzeit noch zum Ausgleich: Nach einem Eckball flog der Ball an Freund und Feind vorbei, landete auf dem Knie eines Gäste-Spielers und kullerte ins Tor.

Bei den Austria Amateuren durfte Edi Dosti wieder  von Beginn an spielen (in der 62. Minute kam dann Stössl für ihn aufs Feld). Den schnellen Rückstand (8. Minute) glich Michael Horvath in der 15. Minute aus. Es blieb beim 1:1 und nun wartete das Derby gegen den ASK Baumgarten auf den noch ungeschlagenen SC Eisenstadt.
Vor 600 Zuschauern sorgten Jürgen Halper (19., Elfmeter) und Thomas Leonhardsberger (21.) für eine beruhigende 2:0-Führung. Nach der Pause erzielte Edmond Dosti seinen bereits zwölften Doppelpack für den SCE (66. und 78.), ehe Edi Stössl in der 92. Minute den 5:1-Endstand fixierte. Nach vier Frühjahrsspielen lag der SCE nun an achter Stelle der Tabelle.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

In Neuberg wurde der SCE wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Vor 1.300 Zuschauern gewannen die Hausherren mit 1:0 und waren ihrerseits nun schon auf Platz Vier der Ostliga vorgedrungen.

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BF-Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 1:0

Für die Derbyniederlage musste dann der Tabellenzweite SC Zwettl im Lindenstadion büßen.  Vom Anpfiff weg war der SCE optisch überlegen, konnte sich vorerst aber keine Torchance erarbeiten. Der Führungstreffer fiel in der 33. Minute als Edi Dosti nach einem Huszovits-Kopfball zu Stelle war und zum 1:0 traf. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn keine 120 Sekunden später stand es schon 1:1. In der 87. Minute wurde Dosti vom Zwettl-Libero Cseh im Strafraum gefoult und Jürgen Halper verwandelte den Penalty trocken zum 2:1 für den SCE (89.).

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SC Zwettl 2:1

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Bezirksblatt: SCE vs. SC Zwettl 2:1

Beim FAC ging der SCE, ohne Dosti, eine Woche später als 1:2-Verlierer vom Platz. Dafür feierte in der 80. Minute der Argentinier mit italienischem Pass – Mauro Malvestiti – sein Debüt in der Ostliga. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Thomas Leonhardsberger.

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Bild: Hofer/Kronenzeitung

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung; Am 10. April 2001 wurde Edmond Dosti die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen.

Sehr souverän spielte der SCE beim nächsten Match gegen die SV Schwechat. Nach sechs Minuten traf Faik Kamberovic nach einer Flanke von Michael Horvath per Kopf zum 1:0. In der 23. Minute startete Jürgen Halper einen Sololauf. Er gab dann den Ball an Edi Dosti ab, der an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Den daraus resultierenden Freistoß schlenzte Michael Horvath zum 2:0 über die Mauer ins Tor. Die endgültige Entscheidung fiel in der 83. Minute: Per Flugkopfball verwandelte der Neo-Österreicher Edi Dosti einen Pass von Edi Stössl sehenswert zum 3:0!

Das nächste Spiel gegen den FC Stadlau stand auf sehr niedrigem Niveau. Nicht einmal ein „Donnerwetter“ zur Pause in der Kabine brachte in der zweiten Halbzeit eine Verbesserung. Erst als die Hausherren in der 63. Minute in Führung gingen, wurde der SCE wachgerüttelt. Viel mehr als der Ausgleich durch Edi Stössl (70.) ging sich aber nicht mehr aus.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Gegen den ASK Klingenbach würde eine solche laue Vorstellung nicht reichen – das war allen klar. Jürgen Halper bündelte in der zwölften Minute alle Kräfte und sein Gewaltschuss ging zum 1:0 ins Tor. Ein schwerer Fehler von SCE-Keeper Bader ermöglichte den Gästen in der 20. Minute den Ausgleich. Die schönste Aktion in der zweiten Halbzeit fixierte den wichtigen 2:1-Sieg für den SC Eisenstadt. Nach einer Stössl-Vorlage beförderte Edi Dosti den Ball mit der Ferse (!) ins Tor.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. ASK Klingenbach 2:1

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Gegen Stockerau folgte das nächste Heimspiel, bei dem der SCE den Gästen keine Chance ließ und 4:0 gewann. Knapp 250 Zuschauer wurden Zeugen von Edi Dostis Doppelpack Nummer 13, der schon früh (12. und 22. Minute) zeigte, wer das Spiel gewinnen würde. In der zweiten Halbzeit stellte Faik Kamberovic – ebenfalls per Doppelpack – auf 4:0. Der zehnte Saisonsieg war eingefahren und die ärgsten Abstiegssorgen waren längst verflogen.

Im Westen Niederösterreichs lieferte der SCE anschließend ein gutes Spiel ab, dem bloß die Tore fehlten. Der eine Punkt sicherte zudem Platz Acht ab, da Klingenbach gegen Stadlau 1:4 verlor.

Der Sprung auf Platz Sieben gelang dem SCE nach dem Spiel gegen den I. Simmeringer SC. Jürgen Halper traf wie schon gegen Stockerau in der zwölften Minute zum 1:0 für den SCE (Schuss aus 32 Metern!). Die Wiener konnten in der Folge gut mithalten und fanden auch gute Chancen vor, doch nach 60 Minuten war dem ein Ende gesetzt. In der 62. Minute traf Simmering nur die Stange und aus dem folgenden Konter entsprang das 2:0 durch Edi Dosti. Sieben Minuten später war Edi Dosti erneut zur Stelle und traf zum 3:0 – Doppelpack Nummer 14!
Zwei Minuten vor dem Ende machte dann auch Halper sein zweites Tor an diesem Abend. Mit dem 4:0 hatte der SCE die 40-Punkte-Marke erreicht.

Vor dem Saisonende wurden auch schon die ersten Neuverpflichtungen getätigt. Es wurde verkündet, dass der SCE beim SC Untersiebenbrunn fündig wurde und neben Robert Nemeth und Christoph Pomper auch wieder Robert Hnik, der ja vor kurzem noch beim SCE spielte, ins Team geholt hatte.

Das letzte Auswärtsspiel fand in Deutschkreutz statt, wo der SCE durch das Tor von Elvis Plantak in der 51. Minute als 1:0-Sieger vom Platz ging.
Zum Abschluss der Saison 2000/2001 verlor der SCE daheim gegen Nachzügler Würmla mit 0:1. Nach einer tollen Aufholjagd im Frühjahr konnte sich der SCE stetig aus der Gefahrenzone befreien und belegte bei seiner Rückkehr Rang Sieben der Regionalliga Ost.

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Bild: Haenlein/Prader – Kronenzeitung

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Würmla 0:1

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BF-Onlinearchiv: Endtabelle 2000/2001


Die Saison 2001/2002 – Regionalliga Ost:

Zu den bereits getätigten Transfers gesellten sich dann noch unter anderem Csaba Szanto (Untersiebenbrunn), Peter Gunda (Dunajska Streda), Tormann Peter Reiter (SK Rapid Amateure), Manfred Nastl (Hundsheim) sowie Karl Windisch (Deutschkreutz) hinzu. Abgegeben wurden unter anderem Kamberovic, Segovic (beide nach Kroatien), Martin Horvath (SC Pinkafeld), Michael Horvath (FC Pasching), Didi Bader (Hundsheim), Dadi Maxell (SC Pinkafeld) und Mauro Malvestiti kehrte nach Argentinien zurück.

Das erste Pflichtspiel fand beim SC/ESV Parndorf im Rahmen der Qualifikation zum ÖFB-Cup statt. Nach der Führung durch Jürgen Halper in der 17. Minute konnten die Hausherren das Spiel noch drehen. Das Tor zum 2:1 fiel in der 86. Minute und als niemand mehr mit dem SCE gerechnet hatte, schlug Harald Huszovits zu – 2:2 (88.). Das Spiel ging in die Verlängerung, während dieser der SC/ESV Parndorf das Goldtor zum 3:2 erzielten konnte.

Durch das frühe Aus im Cup konnte sich der SCE nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren. Das Ziel war klar: Vorne mitspielen! Und hinter vorgehaltener Hand wurde auch das Wort „Meistertitel“ geflüstert.

Beim Auftaktspiel gegen den FC Stadlau wurde der SCE seinen Vorschusslorbeeren gerecht und besiegte die Wiener glatt mit 4:0. Robert Nemeth schoss in der 19. Minute das erste Saisontor und in der 34. Minute erhöhte Edi Dosti per wunderschönem Heber auf 2:0 und in der 60. Minute erzielte er seinen 15. Doppelpack für den SCE. Den hätte er auch schon nach 52 Minuten erzielen können, doch nachdem er den Stadlauer Tormann überspielt hatte, gab er den Ball an Thomas Leonhardsberger ab, der das 3:0 besorgte.

Das erste Auswärtsspiel fand beim Bundesliga-Absteiger First Vienna Football Club statt. Auf der Hohen Warte ging der SCE in der 27. Minute per Elfmeter in Front. Nach einem Foul an Dosti verwandelte Jürgen Halper den verhängten Strafstoß. In der zweiten Halbzeit versuchte der SCE den knappen Vorsprung zu halten, was sich ausgerechnet in der letzten Spielminute rächte. Die Wiener nahmen ein Elfergeschenk des Schiris dankend an – 1:1.

Der Frust nach dem Vienna-Spiel war groß und nun kam Titelverteidiger Kottingbrunn nach Eisenstadt (sie scheiterten in der Relegation an Pasching). Der SCE entzauberte an diesem Abend den Meister vor gut 900 Zuschauern im Lindenstadion. Per „Spitz“ stellte Edi Dosti in der 26. Minute auf 1:0 und noch vor der Pause traf Harald Huszovits zum 2:0 (37.). Die Vorentscheidung fiel gleich nach dem Wiederbeginn: Edi Dosti verwertete eine Maßflanke von Vedran Jerkovic per Kopf zum 3:0-Endstand. Dies war Dostis 16. SCE-Doppelpack!

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

In der vierten Runde traf der SCE auswärts auf den SC Zwettl, der nach einer Viertelstunde in Führung ging. Ein Freistoßtor von Manfred Nastl brachte noch vor der Pause den Ausgleich. Als es schon nach einer Punkteteilung aussah, stach Peter Gunda zu. Sein Tor in der 89. Minute bescherte dem SCE alle drei Punkte sowie die Tabellenführung – wenn auch „nur“ wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktegleichen FAC.

Als Spitzenreiter tat sich der SCE beim nächsten Spiel gehörig schwer. Gast im Lindenstadion waren die Austria Amateure. Die 400 Zuschauer mussten lange auf Tore warten, doch dafür war das 1:0 ein wahrer Augenschmaus. Natürlich war es niemand geringerer als Edmond Dosti, der es erzielte. Die BF schrieb: „In der 67. Minute sorgte Edi Dosti für den sehenswerten Führungstreffer der Heimischen: Nach Pass von Gunda gaberlt sich der mit dem Rücken zum Tor stehende Dosti den Ball zweimal auf und donnert ihn aus der Drehung ins Netz.“
Der Siegtreffer viel in der Nachspielzeit: Peter Gunda wurde im Strafraum von Austria-Goalie Mandl gelegt und Edmond Dosti verwandelte den Penalty selbstsicher zum 2:0-Endstand. Sehr richtig: Doppelpack Nummer 17!
Dieses Spiel, das am 7. September 2001 stattfand, sollte zugleich mein erstes als SCE-Mitarbeiter sein. Nach dem vorangegangenen Heimspiel gegen Kottingbrunn wurde ich nach einer Unterredung mit dem SCE-Obmann zur Mitarbeit eingeladen. Ich sollte es bis zum letzten Tag des SCE bleiben.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. Austria Amateure 2:0

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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Es folgte die Auswärtsfahrt nach Neuberg, wo der SCE immer hart zu kämpfen hatte. Auch dieses Mal standen den Landeshauptstädtern 90 intensive Minuten gegen die ebenfalls noch unbesiegten Südburgenländer bevor:

Aber auch die Neuberger konnten den SCE-Express nicht aufhalten und so endete nach dem 0:3 ihre 18 Heimspiele andauernde Serie, während dieser sie ungeschlagen blieben. Die 1.300 Zuschauer wurden zudem Zeugen des 18. Doppelpacks von Edi Dosti!
Sein erstes Tor gelang ihm in der 40. Minute nachdem er einen Konter, der über Hnik und Gunda lief, gekonnt abschloss. Kurz nach der Pause traf er dann aus gut 16 Metern Entfernung genau ins lange Eck (48.). Beim 3:0 in der 89. Minute war Edi Dosti Vorbereiter, denn Nastl verwertete seine Maßflanke, was die paar mitgereisten SCE-Fans in Extase versetzte!

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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BF-Onlinearchiv

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Eine Woche nach dem Derby-Sieg sprang der SCE-Express in Hundsheim aus den Gleisen. Die Mannschaft hatte einen schwarzen Tag erwischt und musste nach der 0:1-Niederlage die Tabellenführung an den FAC (mit Ex-SCE-Trainer Eggenberger) abgeben. Zudem lauerten jetzt die Hundsheimer nur drei Punkte hinter dem SCE und hatten auch noch ein Nachtragsspiel auszutragen.

Für den „Ausrutscher“ in Hundsheim sollte der Kremser SC zahlen, doch im Lindenstadion setzte es gegen den Aufsteiger eine peinliche 1:4-Abfuhr! Krems konterte perfekt und verwertete die sich bietenden Chancen, was der SCE nicht tat. Erst beim Stand von 0:3 gelang Thomas Leonhardsberger das Tor zum 1:3 und kurz vor dem Ende sah er auch noch die rote Karte.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Die Negativserie setzte sich auch im Alpenstadion von Waidhofen/Ybbs fort. Das 0:1 war die dritte Niederlage in Folge und nachdem diverse Nachtragsspiele absolviert waren, lag der SCE plötzlich nur mehr auf Rang Vier.

Gegen den auf Platz Drei liegenden Wiener Sport-Club gelang dem SCE endlich wieder ein Sieg. 900 Zuschauer wollten dieses „Spitzenspiel“ der Ostliga sehen, bei dem schon nach sieben Minuten das erste Tor fiel: Harald Huszovts brachte den SCE mit 1:0 in Führung. Den Gästen aus Dornbach gelang Mitte der ersten Halbzeit das 1:1, doch noch der Pause erhöhten die Eisenstädter den Druck und wurden mit späten Toren belohnt. In der 82. Minute verwertete Christoph Pomper eine Freistoßflanke von Csaba Szanto und in der Schlussminute traf Peter Gunda zum 3:1.

Beim folgenden Derby gegen den an vorletzter Stelle liegenden SV Rohrbach wackelte der SCE gehörig, fiel aber nicht um. In der 31. Minute trauten die knapp 1000 Zuschauer ihren Augen nicht und jenen Personen, die im Gansbärenstadion dem SCE wohl gesonnen waren, wurde kurz schwarz vor den Augen! Hat er das gerade wirklich getan? Ja, hat er! SCE-Keeper Peter Reiter foulte völlig unnötig Habeler im Strafraum, woraufhin der Schiedsrichter natürlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. Jürgen Kutrovatz (sollte schon bald für den SCE spielen – unter anderem auch mal im Tor!) verwandelte zum 1:0. Am Ende sicherte aber ein Tor von Jürgen Weber (79.) zumindest einen Punkt.

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BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

Einen Abend der Freistöße erlebten am folgenden Freitag die gut 1000 Besucher des nächsten Burgenland-Derbys SCE gegen Klingenbach. Beide Klubs lagen vor dem Spiel punktegleich hinter Tabellenführer FAC, und sollten es auch nach der Partie bleiben.
Das vom ehemaligen SCE-Publikumsliebling Hannes Pleva angetriebene Klingenbach ging schon in der neunten Minute nach einem wuchtig getretenen Freistoß aus großer Entfernung (35 Meter!) in Führung. Es folgte ein Sturmlauf des SCE, bei dem unglaublicherweise die besten Chancen vergeben wurden. Die Gäste versteckten sich aber keineswegs und hätten durchaus auch das 2:0 erzielen können. In der 70. Minute erlöste Csaba Szanto den SCE-Anhang als sein Freistoß unhaltbar ins Tor zischte.

Da der FAC zwischenzeitlich das Siegen verlernt hatte, lagen die Wiener nur drei Punkte vor dem SC Eisentadt – und Klingenbach. Und nun kam es zum Kampf um die Tabellenspitze. Die Landeshauptstädter gastierten nämlich beim Leader in der Bundeshauptstadt. Ohne den verletzten Dosti war Eisenstadt vom Anpfiff weg die aktivere Mannschaft und erarbeitete sich gute Torchancen – unter anderem: nach einer Gunda-Flanke traf Szanto per Kopf nur die Stange (8.). Der FAC war speziell bei Standardsituationen gefährlich und kam dem Torschrei in der zwölften Minute ziemlich nahe, doch der Freistoß knallte nur an den Pfosten. Dann donnerte Leonhardsberger (27.) den Ball in Richtung FAC-Gehäuse, doch der Ball traf nur die Querlatte.
In der 62. Minute kam Jürgen Halper für Harald Huszovits aufs Feld und bündelte in der 86. Minute all seinen Frust über die Reservistenrolle und jagte den Ball aus gut 30 Metern ins Eck – 1:0 für den SCE, der nun wieder Tabellenführer war!

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Als Erster der Tabelle empfing der SCE im nächsten Spiel den ASK Baumgarten, der an vierzehnter Stelle der Ostliga rangierte. Bei Burgenland-Derbys wurde dem SCE selten etwas geschenkt und bei diesen Duellen strengten sich die Gegner immer etwas mehr an, so möchte man meinen. Der SCE fiel jedenfalls rasch wieder von der Spitze, denn trotz rollender Angriffe kamen die Eisenstädter kaum an der gut stehenden Abwehr der Gäste vorbei. Die Entscheidung fiel kurz vor dem Spielende als Clemens Ivanschitz zum 1:0 für Baumgarten traf und der SCE durch das 0:0 des FAC in Krems wieder auf Platz Zwei abrutschte.

Das letzte Herbstspiel fand in Schwechat statt, wo der SCE ab der 41. Minute einem Rückstand nachlaufen musste. Dank dem Treffer von Elvis Plantak in der 90. Minute holte der SCE in diesem enttäuschenden Spiel zumindest einen Punkt und wurde Vize-Herbstmeister, einen Punkt hinter dem FAC, punktegleich mit Neuberg und nur drei Punkte vor dem achten Rang der Ostliga.

Mit der Ruhe war es aber schon längst vorüber. Es soll eine „Revolte“ gegen Trainer Herglotz seitens einiger Spieler gegeben haben, die sich für einen neuen Trainer stark gemacht haben sollen.

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In der Winterpause wurde beim SCE wieder einmal kräftig umgerührt. Fünf Neuzugängen standen sechs Abgänge gegenüber.
Neu beim SCE: Thomas Stollberger (Pasching), Dadi Maxell (zurück vom SC Pinkafeld), Hans-Jörg Horvath (SC Neudörfl), Gerald Obrecht (FC Lustenau) und Jürgen Kutrovatz (SV Rohrbach).
Den SCE verlassen mussten Thomas Leonhardsberger („Leo“ wechselte zur SV Schwechat), Elvis Plantak (SC Neusiedl/See), Harald Huszovits und Markus Dombi (beide SV Rohrbach) sowie Michael Koini, Thomas Kuntner und Mario Koreimann.

Der große Traum vom Aufstieg in die Bundesliga – wenn auch nur mal in die im wahrsten Sinne des Wortes zweitklassige „Erste Division“ – sollte endlich wahr werden. Die Voraussetzungen dafür: Erringung des Meistertitels der Regionalliga Ost und bestehen der Relegationsspiele – von der Lizenz mal komplett abgesehen. Das Ziel war vorgegeben: Die Saison sollte erst im Juni bei der Relegation (positiv) zu Ende gehen.

Der erste Schritt war das Auswärtsspiel in Stadlau. Von einer Meisterleistung war der SCE in Wien weit entfernt und blieb mit dem mageren 1:1 in den Startlöchern hängen. In der 92. Minute vergab zudem der eingewechselte Edi Dosti den „Matchball“ auf das 2:1…

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Als beim ersten Frühjahrsheimspiel der Schlusspfiff durchs Lindenstadion hallte, war die Ohnmacht perfekt. Das 0:1 gegen den First Vienna Football Club ließ den SCE sogar auf den achten Platz zurückfallen.

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Beim ASK Kottingbrunn sorgte ein Gastgeschenk des SCE in der zweiten Minute dafür, dass die Burgenländer wieder einem Rückstand nachlaufen mussten. Erst ein Eigentor der Kottingbrunner bescherte dem SCE einen Punkt. Trotz des katastrophalen Starts in die Rückrunde war noch nicht wirklich viel passiert. Tabellenführer Neuberg (!) lag nur drei Punkte vor dem SCE, vor dem sich Klingenbach, Hundsheim und der Wiener Sport-Club drängten, zudem war der SCE punktegleich mit Kottingbrunn, der Vienna und dem FAC. Es herrschte also ein recht dichtes Gedränge in der oberen Hälfte der Ostliga.

Da kam das Tabellenschlusslicht gerade recht. Sie sollten zum Frustabbau dienen. Das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit riss nun wirklich niemanden der gut 300 Zuschauer von ihren Plätzen. Erst ein Freistoß in den letzten Sekunden vor der Pause brachte den SCE mit 1:0 in Führung. Jürgen Kutrovatz versenkte ihn im Tor der Gäste aus Zwettl.
Nach der Pausenansprache stelle Edi Dosti in der 57. Minute auf 2:0, doch nach dem Anschlusstreffer der Niederösterreicher (68.) sorgte erst das 3:1 durch Obrecht (77.) für Ruhe. Den Endstand von 4:1 stellte Thomas Stollberger per Elfmeter in der 86. Minute her.

Dass das Werkl aber noch nicht so rund lief, wie es gewünscht wurde, zeigte das 0:0 im leeren Horr-Stadion gegen die Austria Amateure, die nur an vorletzter Stelle platziert waren. Bester Mann beim SCE war Keeper Peter Reiter: Der „Rapidler“ hielt sein Tor gegen die Veilchen mit ausgezeichneten Paraden sauber.

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BF-Onlinearchiv: Austria Amateure vs. SCE 0:0

Gegen den auf Rang Zwei liegenden SV Neuberg kam es im Lindenstadion zum Showdown, der durch einen umstrittenen Elfmeter entschieden wurde. Jürgen Halper verwandelte den – immer noch fragwürdigen – Penalty zum 1:0. In der 74. Minute hatte Edi Stössl den Ball scharf zur Mitte gespielt, wo ihn der Neuberger Kofler an den Kopf bekam. Von seinem Kopf sprang der Ball wohl eher auf sein Knie und dann ins Out – so die TV-Bilder.
Kurz vor dem Ende rettete SCE-Keeper Peter Reiter die drei Punkte für den SCE, als er sich nach einem Freistoß ins Getümmel warf und in der 93. Minute sah dann auch noch Neuberg-Goalie Markus Böcskör die rote Karte.

Es folgte sogleich das nächste Spitzenspiel im Lindenstadion. Der auf Rang Drei liegende SCE hatte Tabellenführer Hundsheim zu Gast. Der einzige Höhepunkt in der ersten Halbzeit war ein Dosti-Kopfball, der in der 15. Minute aber nur die Latte traf. Nach der Pause erhöhte der SCE das Tempo und ließ Ex-SCE-Tormann Didi Bader bei der ersten Möglichkeit, die sich in der 65. Minute ergab, keine Chance: 1:0 durch Pomper. Nachdem Peter Gunda in der 80. Minute zum 2:0 traf, war die Partie gelaufen und der SCE lachte wieder von der Tabellenspitze. Der Glanz war aber trügerisch, denn der Großteil der Liga hatte noch ein Nachtragsspiel – beziehungsweise sogar zwei – ausständig.

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Kronenzeitung

Den nächsten Stimmungsdämpfer erlebte der SCE auswärts in Krems, wo nur ein torloses Remis geholt werden konnte. Ab der zwölften Minute spielten die Eisenstädter mit einem Mann mehr auf dem Feld, konnten ihre Überzahl sowie das Powerplay in der zweiten Halbzeit nicht in Tore umwandeln. Zudem wuchs KSC-Goalie Kucernak über sich hinaus und hielt die unmöglichsten Bälle. Gleich dreimal fand Edi Dosti in ihm seinen Meister.

Weit enttäuschender war dann die Vorstellung gegen den FC Waidhofen/Ybbs im Lindenstadion. Csaba Szanto hatte schon in der vierten Minute das 1:0 auf dem Fuß, traf aber nicht und nach einer Viertelstunde was das SCE-Feuer auch schon wieder erloschen. Erst im Finish der Partie steigerten die Eisenstädter die Schlagzahl und fingen sich in der 91. Minute das 0:2 ein – das Führungstor war den Niederösterreichern in der 20. Minute gelungen.

Bei noch so manchem Nachtragsspiel führte nun der ASK Klingenbach mit 39 Punkten vor dem SCE, der 38 Zähler auf dem Konto hatte.

Ende April 2002 stand in Wien-Dornbach eine richtungsweisende Partie auf dem Programm. Bei einem Sieg wäre der SCE im Titelrennen geblieben, bei einer Niederlage wäre die Seifenblase zerplatzt. Vor 1.800 Zuschauern begann das Spiel gegen den Wiener Sportklub (ja, jetzt der mit „K“) gar nicht gut. Nach einer Unachtsamkeit von Vedran Jerkovic ging der WSK in der elften Minute in Führung. Dann wurde zumindest fünf hochkarätige Chancen leichtfertig vergeben. Kurz vor der Pause sah dann auch noch Robert Hnik – zu Unrecht – Gelb-Rot. Nach dem Seitenwechsel berannte der SCE das Tor der Dornbacher, wodurch der WSK zu vier Konterchancen kam, sich aber im Vernebeln genauso gut anstellte, wie der SCE. In der 80. Minute traf ein Dosti-Kopfball die Stange und in der Nachspielzeit schoss der Sportklub das 2:0. Aus der Traum!

Nachdem die meisten Nachtragsspiele absolviert waren, führte der Wiener Sportklub (bei einem Spiel weniger als der Rest) drei Punkte vor dem ASK Klingenbach. Der FAC und der SV Hundsheim hatten sechs Punkt Rückstand auf Platz Eins und der SCE lag zusammen mit Neuberg und Waidhofen/Ybbs sogar acht Punkte hinter dem WSK.

Es schien, als ob die Luft nun raus war. Gegen den SV Rohrbach konnte eine frühe Führung (Stollberger, 13.) nicht ins Trockene gebracht werden. Schon in der 38. Minute kam Ex-SCE-Spieler Markus Dombi dem Ausgleich sehr nahe. Der Ball ging bei seinem Lattenpendler aber nicht ins Tor. Dies glückte den Gästen dafür in der 80. Minute.

Es steckte aber noch Leben in der Mannschaft, denn im Derby gegen den ASK Klingenbach wurde bis zur letzten Minute gekämpft. Bereits in der ersten Halbzeit hätte der SCE mit mehr als 1:0 führen müssen. Gerald Obrecht traf kurz vor seinem Tor in der 39. Minute das Lattenkreuz. Nach der Pause kam Klingenbach zum Ausgleich (50.) und Jürgen Kutrovatz traf gleich zweimal nur die Latte, ehe Thomas Stollberger im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den verhängten Strafstoß verwandelte er zum 2:1-Sieg des SCE. Daraufhin hatte der Schiedsrichter keinen leichten Abgang in Klingenbach.

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Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Im Herbst war die Partie FAC gegen SCE noch der Kampf um die Tabellenspitze. Mitte Mai 2002 war es höchstens ein Kampf um Platz Zwei, lagen doch beide vor dem Duell im Lindenstadion auf Platz 5 bzw. 6. Da der erst ein paar Monate alte Wiener Sportklub noch keine Lizenz für die Bundesliga in der Tasche hatte, wurde diesem Spiel aber dennoch etwas Brisanz eingehaucht, denn würde dem WSK die Lizenz verwehrt bleiben, könnte eventuell der Zweite – sofern dieser die Lizenz erhält – Relegation spielen. Ja, so kompliziert kann Österreichs Fußball sein!
In Eisenstadt musste man sich darüber aber nicht den Kopf zerbrechen, denn nach einer indiskutablen Leistung ging das Spiel mit 0:1 verloren. Eine halbe Stunde vor dem Ende schrie ein Zuschauer aufs Feld: „Hört’s auf und geht’s ham!“. Die Ausgleichschance ergab sich, als der in der 68. Minute für Manfred Nastl eingewechselte Edi Dosti den Ball zu Thomas Stollberger spielte, doch „Stolli“ erreichte ihn nicht.

Nach dem letzten Auswärtsspiel der Saison, das in Baumgarten 5:0 gewonnen wurde, wurde der SCE von manchen Medien wieder zum Staatsfeind Nummer Eins ernannt. Die Tore erzielten Thomas Stollberger (2), Jürgen Kutrovatz (2) und Robert Hnik. Dies war zudem das letzte Spiel von Edmond „Edi“ Dosti für den Sportclub Eisenstadt. Nach 53 Minuten kam für ihn Edi Stössl auf Feld.

Zum Saisonabschluss kehrte Thomas Leonhardsberger mit seinen Schwechatern zurück ins Lindenstadion, wo sie einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg drehen konnten.
Keine 100 Zuschauer wollten dieses Spiel sehen, bei dem Vedran Jerkovic in der 20. Minute das 1:0 für den SCE erzielte und Manfred Nastl neun Minuten später sogar auf 2:0 erhöhte. Kurz darauf verkürzte Schwechat auf 1:2 (31.) und drehte in der zweiten Halbzeit die Partie (64. und 81.).

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 2:3

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BF-Onlinearchiv: Endtabelle 2001/2002

So endete die Saison 2001/2002 für den SCE mehr als enttäuschend. Meister Wiener Sportklub, der in der BF-Tabelle noch mit „c“ geschrieben wurde, unterlag in der Relegation dem FC Lustenau, durfte dann aber dennoch aufsteigen (Implosion des FC Tirol) und Peter Herglotz war nur noch wenige Tage SCE-Trainer, ehe er von Christian Janitsch abgelöst wurde.

Nach fünf Saisonen beim SCE, für den er 18 (!) Doppelpacks sowie die beiden unvergesslichen Viererpacks erzielte – geschweige denn die vielen anderen Tore und Vorlagen – wurde Edi Dosti nicht jener Abschied zu Teil, den er sich verdient hatte.

Nach 14 Jahren war es nun an der Zeit, seine Geschichte niederzuschreiben. Die SCE-Fans werden ihren „Edi“ jedenfalls nie vergessen und wissen, was für Freude er ihnen bereitet hat.

Edmond Dostis Erfolge:
Albanischer Meister: 1992/93
Albanischer Pokalsieger: 1992/93
Albanischer Torschützenkönig: 1992/93
Slowenischer Meister: 1994/95
Burgenländischer Landesmeister: 2000
Burgenländischer Hallenmeister: 2001

The Captain’s tale (die Websi-Chroniken)

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Wer ganz viele Tore schießt, dem sind der Ruhm und sein Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Doch eine Mannschaft besteht nicht nur aus Stürmern. Es gilt nicht nur Tore zu erzielen, sondern auch Gegentreffer zu verhindern und Impulse nach vorne zu setzen. Diese kleine Geschichte handelt aber nicht über einen der vielen legendären Torhüter des Sportclub Eisenstadt. Nein, sie handelt von einem der besten Spieler, die der SCE in seiner Geschichte am Feld stehen hatte: Jürgen Weber, langjähriger Kapitän des Sportclub Eisenstadt!

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Im Sommer 1997 kam der im Juli 1975 geborene Jürgen Weber in die burgenländische Landeshauptstadt. Seine fußballerische Laufbahn begann bei seinem Heimatverein SC Neunkirchen und führte ihn ins Leistungszentrum Südstadt (Nachwuchsschmiede des FC Admira Wacker). Seine erste Station im Erwachsenenfußball war der SC Zwettl, von wo er den Sprung in die 2. Division zum SV Gerasdorf schaffte und anschließend mit dem FC Admira Wacker Erfahrungen in der 1. Division sammelte, ehe er vom SC Eisenstadt ausgeliehen wurde.

Doch der Reihe nach: Beim SC Zwettl gab er als Leihspieler von Admira Wacker sein Debüt in der Regionalliga Ost und trug sich sogar in die Torschützenliste ein. Es war am 18. März 1995 als der Achte den Tabellenzweiten aus Mattersburg zu Gast hatte. Die Partie war eine der härteren Sorte. Der Referee teilte insgesamt zwei rote und sechs gelbe Karten aus. Gegen 16:33 Uhr jubelten die Hausherren, denn Jürgen Weber bezwang SVM-Tormann Boros aus kurzer Distanz! Am Ende trennten sich die beiden Teams mit 1:1. Gut sechs Wochen später hatte der SC Zwettl im „Nord-Derby“ der Ostliga den EPSV Gmünd zu Gast. Gegen den Eisenbahn- und Post-Sportverein stand es nach etwas mehr als 70 Minuten 2:2, als Jürgen Weber an den Ball kam und ihn zum 3:2-Siegtreffer ins Tor der Gmünder beförderte.
In der letzten Ostliga-Runde trafen die punktegleichen Mannschaften des SC Zwettl und des SC Eisenstadt im Waldviertel aufeinander. Bei vier Absteigern war für jeden ein Sieg Pflicht. Nach 90 Minuten feierte Jürgen Weber mit seinen Mannschaftskollegen, während der SCE, der von gut 200 SCE-Fans begleitet wurde, in die Landesliga absteigen musste.

BVZ 1995 Zwettl v SCE

BVZ: SC Zwettl vs. SCE 2:0

Tabelle 94 95

Ein paar Wochen später wechselte Jürgen Weber – ebenfalls als Leihspieler von Admira Wacker – in die 2. Division zum von Kurt Garger trainierten SV Gerasdorf, wo neben dem späteren SCE-Trainer Garger auch einige zukünftige SCE-Spieler spielten. Darunter Robert Hnik, der ja auch ein ganz hervorragender Verteidiger beim SCE war.
Mit den Niederösterreichern, die dem Wiener Fußballverband angehörig sind und durch die Kooperation mit dem Wiener Sport-Club in die 2. Division kamen,  spielte Jürgen Weber eine ausgezeichnete Saison. Sein Debüt fand in der zweiten Runde beim FC Linz (Nachfolger des SK VOEST) auf der Linzer Gugl statt. Das Spiel gegen den späteren Meister endete 0:0. Ein paar Wochen nach diesem Spiel gab der FC Linz die Verpflichtung des ehemaligen Real Madrid-Spielers Hugo Sanchez bekannt. Dieses torlose Spiel war das zweite von fünf Remis zum Saisonstart. Der erste Sieg gelang ihnen bei der Sonntagsmatineé in Klingenbach, wo Jürgen Weber, Robert Hnik und Co. mit 3:0 gewinnen konnten.

SV Gerasdorf HB 95

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1995

Nach elf Runden hatte Gerasdorf drei Spiele gewonnen und acht Partien endeten unentschieden. Jürgen Weber trug sich in den ersten Monaten gleich dreimal in die Torschützenliste ein. Anfang September 1995 brachte er die Gerasdorfer in der vierten Minute in Führung. Das Spiel gegen den First Vienna Football Club endete 2:2. Mitte Oktober traf er auswärts beim SAK Klagenfurt schon in der dritten Minute ins Tor. Die Partie im alten Wörtherseestadion gewann Gerasdorf glatt mit 3:0 und das zwölfte Meisterschaftsspiel hätte auch kaum besser beginnen können, denn schon nach sieben Minuten stand es 1:0. Dies war Jürgen Webers drittes Tor in der 2. Division, doch am Ende gewannen die Hausherren vom VSE Sankt Pölten (VSE = Voith Schwarze-Elf) mit 2:1.
Nun folgten fünf Siege in Serie, ehe es zum Gigantenduell mit dem FC Linz kam. Die beiden Spitzenreiter trennten sich 1:1 und es sollte für längere Zeit Jürgens letztes Spiel gewesen sein. Erst in der 28. Runde kam er beim 6:1 gegen VSE Sankt Pölten wieder zum Einsatz. Gerasdorf beendete die Saison 1995/96 als Vizemeister und durfte nun in der Relegation um den Aufstieg in die 1. Division spielen. Ironie der Geschichte: der Gegner hieß Admira Wacker, sein Stammklub!

SV Gerasdorf FJ 96

Bundesliga Journal – Ausgabe Frühjahr 1996

Das Hinspiel fand in der Südstadt statt. Gerasdorf führte 2:0, ehe die Admiraner auf 2:2 ausgleichen konnte. Dann legten die Gäste wieder einen Zahn zu und gingen mit 4:2 in Front. Nach 85 Minuten war für Jürgen Weber die Zeit des Wartens zu Ende. Er kam für Griessler aufs Feld und konnte ein paar Minuten später den 4:3-Sieg feiern. Das Rückspiel in Gerasdorf war für den Erstdivisionär eine klare Angelegenheit. Admira Wacker gewann mit 6:0.

Im ÖFB-Cup machten die Gerasdorfer ebenfalls eine gute Figur und kamen sogar bis ins Viertelfinale. Das erste Spiel wurde beim FAC ganz klar mit 7:1 gewonnen, danach wurde die SV Schwechat ausgeschalten (2:0) und in der dritten Runde gewann Jürgen Weber mit seinen Kollegen beim SC/ESV Parndorf mit 3:0. Im Achtelfinale gab es das erste Heimspiel, zu dem der Liga-Konkurrent ASK Klingenbach als Gegner kam. Kurt Gargers Mannschaft meisterte auch diese Hürde (1:0) und traf im Viertelfinale daheim auf den SK Sturm Graz. Gegen den späteren Pokal-Sieger ging das Kapitel ÖFB-Cup für die Gerasdorfer nach der 1:2-Niederlage vor gut 1.000 Zuschauern jedoch zu Ende.

 Tabelle 95 96

Seine guten Leistungen wurden mit Einberufungen in die ÖFB-U21-Auswahl belohnt. Nachdem er ein paar Jahre zuvor schon für die U18-Nationalmannschaft auflief, wurde er im Feber 1996 zu einem Trainingslehrgang des U21-Nationalteams in Rom einberufen. Kurz darauf folgte ein weiterer Trainingslehrgang, bei dem auch ein Testspiel gegen den VfB Mödling auf dem Programm stand. Im Frühjahr 1996 bestritt Jürgen Weber zwei Freundschaftsspiele für die U21-Auswahl. Beim 0:3 gegen die Schweiz in Schaffhausen spielte er 90 Minuten durch und beim 0:5 in Braunau gegen Tschechien wurde er in der 46. Minute für Wolfgang Hopfer eingewechselt.

Im Zuge der EM-Qualifikation (Endrunde 1998 in Rumänien) bestritt er im Herbst 1996 zwei weitere Partien für Rot-Weiss-Rot. Beim 4:0-Auftaktsieg in Amstetten gegen Schottland stand er im erweiterten Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Dafür machte Jürgen Weber anschließend die Reise nach Gefle in Schweden mit, wo er im Strömvallen-Stadion durchspielte. Zusammen mit (u. a.) Alexander Manninger, Ewald Brenner, Ernst Dospel, Gernot Plassnegger, Jürgen Leitner, Jürgen Panis, Michael Wagner und Ronald Brunmayr konnte er die Niederlage (1:4) aber nicht verhindern. Zweifacher Torschütze der Schweden war Fredrik Ljungberg (u. a. Arsenal FC, West Ham United).

Einen Monat später endete das Spiel gegen Lettland 0:0. Diese Partie im Gloggnitzer Alpenstadion war seine letzte Einberufung ins U21-Team, das die Qualifikation als Zweiter beendete – es qualifizierte sich aber leider nur der Erste für die EM.

Das von Jungtrainer Kurt Garger und seiner Mannschaft in der 2. Division Dargebotene weckte Interessen. Speziell beim gerade noch dem Abstieg entronnenen FC Admira Wacker, der sich seit kurzem SCN FC Admira Wacker nannte (SCN = Sportclub Niederösterreich).
Nun war Jürgen Weber fixer Bestandteil bei seinem Klub, für den er schon Ende 1995 und Anfang 1996 vier Spiele in der Bundesliga bestreiten durfte (0:0 und 0:2 beim SK Sturm, 2:2 gegen SV Austria Salzburg und 0:6 beim SK Rapid) – ein Sonderleihvertrag machte dies möglich.

Admira Wacker HB 96

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1996

Die Saison 1996/97 verlief für die Südstädter überhaupt nicht nach Wunsch und Jürgens Comeback im Dress der Admira erfolgte erst in der achten Runde gegen die SV Ried. Beim 2:1-Sieg wurde er in der 71. Minute eingewechselt. Siege waren rar gesät und nach der 36. Runde logierte der SCN FC Admira Wacker auf Platz Zehn. Der sofortige Abstieg blieb ihnen aber erspart, denn in Linz schluckte der LASK den auf Platz Neun liegenden FC. Deshalb durfte Admira Wacker in die Relegation gegen den Vizemeister der 2. Division, der damals SK Vorwärts Steyr hieß.

SCN Admira Wacker FJ 97

Bundesliga Journal – Ausgabe Frühjahr 1997

Diesmal kam Jürgen Weber in der Relegation nicht zum Einsatz. Dafür aber ein weiterer Spieler, der ein paar Jahre später beim SC Eisenstadt auf Torjagd ging: Jürgen Halper.
Das Hinspiel fand in der Eisenstadt Steyr vor gut 4.000 Zuschauern statt. Kurz vor dem Spielende traf Jürgen Halper zum 2:2.
Beim Rückspiel gab sich der SCN keine Blöße und gewann mit 5:1. Alle fünf Tore erzielte Manfred Rosenegger.

Tabelle 96 97

Nach dem Abenteuer Bundesliga kehrte Jürgen Weber in die Regionalliga Ost zurück, um mit dem SC Eisenstadt den lang ersehnten Aufstieg in die 2. Division zu schaffen.

1997 98 die Neuen beim SCE

SCE-Archiv: Die Neuen beim SCE! V.l.n.r.: Robert Hnik, Thomas Fischer, Jürgen Weber, Trainer Ivo Gölz, Eric Massing, Edmond Dosti

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SCE-Archiv: Die Neuen auf der berühmten Treppe des Lindenstadions. Vorne: Trainer Ivo Gölz. Hinten v.l.n.r.: Thomas Fischer, Edmond Dosti, Robert Hnik, Eric Massing und Jürgen Weber.

Die Saison 1997/98 war für den SCE sehr durchwachsen. Mit nur vier Niederlagen verlor der SC Eisenstadt die mit Abstand wenigsten Spiele aller Ostligisten, gewann aber nicht genug, um nach 30 Runden ganz oben zu stehen. Zudem traf der SCE nur selten ins Tor seiner Gegner. Aber immerhin steuerte auch Jürgen Weber einen Treffer bei. Sein Tor auf der „Simmeringer-Had“ in der 65. Minute ließ die mitgereisten SCE-Fans vom Herbstmeistertitel träumen, aber nur für kurze Zeit… Genauere Details über diese Saison sind dem Dosti-Epos zu entnehmen.

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Sportclub Eisenstadt – Saison 1997/98

1997 98 vor dem Shooting

SCE-Archiv: Vor dem Foto-Shooting.

97 98 Donaufeld v SCE

SR Donaufeld vs. SCE 3:0 (Tinhof)

97 98 Donaufeld v SCE II

Der SCE am Donaufeld-Platz. (Tinhof)

97 98  SCE v Waidhofen

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Waidhofen/Ybbs 0:0

97 98 Weber Tor Simmering

Kronenzeitung: I. Simmeringer SC vs. SCE 1:1

97 98 Dream Team der Trainer

Kronenzeitung

 Tabelle 97 98

Die Mission Aufstieg war gescheitert! Jürgen Weber wechselte von der burgenländischen in die niederösterreichische Landeshauptstadt, wohin nun die Idee des Sport-Club Niederösterreich von der Südstadt an die Traisen transferiert worden war. Allerdings wurde aus dem S ein F. Der FCN (= Fußballclub Niederösterreich) sollte in Sankt Pölten zu Ruhm und Ehre aufsteigen – sollte!
In Sankt Pölten war Jürgen Weber nun auch wieder mit Robert Hnik in einer Mannschaft und ihr Trainer hieß natürlich Kurt Garger.

1997/98 wurde die 2. Division von 16 auf 10 Klubs reduziert. Dies bedeutete, dass die Meister der Regionalligen Relegation spielen mussten. Im ersten Duell traf der Ostliga-Meister Untersiebenbrunn auf den Meister der Region Mitte – Austria Klagenfurt/Villacher SV. Während sich die Kärntner durchsetzten, musste der Neunte der 2. Division gegen den Westliga-Meister ran. Das Hinspiel gewann der SV Wörgl gegen VSE Sankt Pölten mit 1:0. Das Rückspiel gewann dann der FCN Sankt Pölten ebenfalls mit 1:0, verlor dann aber im Elfmeterschießen mit 5:6. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Das Hinspiel bestritt VSE, das Rückspiel der FCN! Während der Relegation kam es zur Namensänderung und anschließend zur Fusion mit dem auf Platz Acht gelandeten SV Gerasdorf.

FCN St Pölten HB 98

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1998

Die neue Zehnerliga hieß nun auch nicht mehr 2. Division, sondern 1. Division. Die Sankt Pöltner legten zunächst ohne Jürgen Weber einen Blitzstart hin und gewannen alle vier Auftaktspiele. Jürgen kam beim fünften Spiel zu seinem ersten Einsatz und auch dieses Spiel wurde gewonnen (2:0 gegen die Vienna)!
Gleich danach gab es den ersten Punkteverlust. Beim 2:2 gegen Schwarz-Weiß Bregenz kam er in der 67. Minute aufs Feld des Bodenseestadions.
Im Laufe der Saison erwiesen sich die Bregenzer gegenüber den Sankt Pöltner als zu konstant und sicherten sich mit einem Vorsprung von elf Punkten den Meistertitel sowie den Aufstieg in die Bundesliga. Der FCN Sankt Pölten wurde nur Vizemeister und ging in der Winterpause der Saison 1999/2000 zusammen mit dem SK Vorwärts Steyr in Konkurs. Beide stellten den Spielbetrieb ein.

Von der 1:2-Niederlage in Klagenfurt gegen SK Austria/VSV gibt es hier einen Spielbericht zu sehen.

 Tabelle 98 99

Da war Jürgen Weber aber schon längst wieder zurück in Eisenstadt! Die Umgebung war ihm bekannt, dafür musste er eine neue Liga kennen lernen, denn der SCE war zum dritten Mal in den Neunzigern in die Landesliga abgestiegen.

99 00 Weber wieder in E

Kronenzeitung

In der Burgenlandliga-Saison 1999/2000 führte Jürgen Weber den SC Eisenstadt zum Meistertitel und sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Ost. Auf dem zuerst holprigen Weg zum Titel erzielte Jürgen Weber auch sein zweites Tor in einen Pflichtspiel des SC Eisenstadt. Der Kalender zeigte den 25. September 1999 an und gut 500 Zuschauer fanden sich am Neudörfler Sportplatz ein, um das Spiel gegen den SCE zu sehen. Nach nur neun Minuten brachte Edi Dosti den SCE in Führung und als die 27. Spielminute anbrach, ließ Jürgen Weber einen Weitschuss los, der – von einem Gegenspieler abgefälscht – ins Tor der Heimischen sauste! Alle Einzelheiten über diese unvergessene Meistersaison sind dem Dosti-Epos zu entnehmen.

99 00 SCE v SVO

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Oberwart 2:0

99 00 SCE Meister II

BF-Onlinearchiv

2000 Meister 1

SCE-Archiv: SCE vs. ASK Hirm 4:1 – die Meisterfeier konnte beginnen…

2000 Meister 2

SCE-Archiv: Die Mannschaft macht sich für die Feier auf der Terrasse bereit.

2000 Meister 3

SCE-Archiv: Dadi Maxell klatscht mit seinen Kollegen ab. Durch den Abend führte SCE-Obmann Mag. Herbert Marth (re.)

2000 Meister 4

SCE-Archiv: Ein ruhiger und besonnener Jürgen Weber erwartet das Kommende. Thomas Leonhardsberger und Michael Miksits unterhalten sich. Roland Wisak (hinten) mit einem Lächeln heller Freude im Gesicht. Ebenfalls zu sehen: Robert Eberhardt sowie der Rücken von Dadi Maxell.

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SCE-Archiv: Meisterfeier

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SCE-Archiv: Vedran Jerkovic und Edi Dosti mit dem Meisterteller.

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SCE-Archiv: Michael Miksits, Jürgen Weber, Edi Stössl, Vedran Jerkovic und ein abgeschnittener Jürgen Burgemeister mit ihren Meister-Medaillen.

Tabelle 99 2000

Im Sommer 2000 gewannen Jürgen Weber & Co. den Amateur-Mitropa-Cup, taten sich während der Herbstmeisterschaft in der Ostliga aber schwer. Dafür traf Jürgen Weber beim ersten Heimspiel gegen den SV Hundsheim schon in der Anfangsminute ins Tor der Gäste! Dabei bezwang der Ex-SCE-Keeper Thomas Fischer mit einem Weitschuss. Es war sein drittes Tor für den SCE sowie sein vierter Ostligatreffer.

00 01 Weber Jürgen

Kronenzeitung

Weber Cup 2000

BF-Onlinearchiv

Nach der wenig zufriedenstellenden Hinrunde wurde die Mannschaft für die Mission Klassenerhalt wieder einmal kräftig verändert. Das erste Highlight gab es vor dem Rückrundenstart mit dem Gewinn der burgenländischen Hallenmeisterschaft. In den verbleibenden Spielen der Ostliga-Saison 2000/01 entfernte sich der SCE stetig aus der Gefahrenzone in Richtung Mittelfeld.

00 01 Baumgarten v SCE

BF-Onlinearchiv: ASK Baumgarten vs. SCE 2:0

In den letzten Monaten des Jahres 2000 hat sich auch einiges in Sachen Kapitänswürde beim SCE getan. In der Burgenlandliga war noch Andreas Hermann Kapitän des SCE und nach seinem Wechsel zum SC Neudörfl übernahm Roland Wisak die Kapitänsbinde. Als sich Roland Wisak Anfang Oktober beim Heimspiel gegen Stadlau nach etwas mehr als einer Stunde einen Kreuzbandriss zuzog und für längere Zeit nicht mehr spielen konnte, fungierte in der Folge Jürgen Burgemeister als Kapitän des Sportclub Eisenstadt und spätestens nach „Burgis“ Abgang im Winter wurde Jürgen Weber zum SCE-Kapitän ernannt.

2000 01 Simmering v SCE

I. Simmeringer SC vs. SCE 3:2 (Tinhof)

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J. Weber: Bester Hallenspieler

00 01 Halle Weber II

Jürgen Weber: Burgenländischer Hallenmeister

00 01 SCE ungeschlagen

Bild: Fasching/Bezirksblatt

2000 01 Austria v SCE

FK Austria Amateure vs. SCE 1:1 (Tinhof)

2000 01 Stadlau v SCE

FC OMV Stadlau vs. SCE 1:1 (Tinhof)

00 01 Kreutz v SCE

BF-Onlinearchiv: FC Deutschkreutz vs. SCE 0:1

00 01 Kronen der Ostliga

Kronenzeitung: Jürgen Weber einer der besten Verteidiger und im Dreamteam der Trainer.

Bezugnehmend auf die Spielzeit 2001/02 sei an dieser Stelle explizit erwähnt, dass Jürgen Weber auch in dieser Saison ein Tor für den SCE erzielte. Der auf Platz Zwei liegende SCE wollte beim Vorletzten – dem SV Rohrbach – klar gewinnen, doch nach einem Aussetzer von Keeper Peter Reiter liefen die Hauptstädter ab der 31. Minute einem Rückstand nach. Jürgen Weber war es zu verdanken, dass zumindest ein Punkt mitgenommen werden konnte, denn er traf in der 79. Minute zum 1:1-Ausgleich.

Auch hier möchte ich wieder auf das Dosti-Epos verweisen, in dem die Saisonen 2000/01 und 2001/02 ganz ausführlich erzählt werden.

Tabelle 2000 01

Bilder der Saison 2001/02:

2001 02 Vienna v SCE I

Der SCE gastiert auf der Hohen Warte. (Tinhof)

2001 02 Vienna v SCE II

First Vienna Football Club 1894 vs. SCE 1:1 (Tinhof)

01 02 Neuberg v SCE

BF-Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 0:3

01 02 Rohrbach v SCE I

BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Rohrbach v SCE II.JPG

BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Rohrbach v SCE III

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Titel ohne Wert.JPG

Kronenzeitung

01 02 Halle II

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE in der Halle

01 02 HAlle III

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE in der Halle

 

K 108 Halle 2001

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SC Eisenstadt ist Hallenmeister!

01 02 Kronen der OstligaKronenzeitung: Jürgen Weber war erneut einer der besten Verteidiger und fand auch wieder Aufnahme ins Dreamteam der Trainer.

Tabelle 2001 02

Die Saison 2002/03 begann mit der allerletzten Sommergala im Eisenstädter Schlosspark. Das jährliche Sommerhighlight fand nach den Tumulten auf der Tribüne ein jähes Ende. Der Imageschaden war enorm und der SCE einer guten Einnahmequelle für die kommenden Jahre beraubt…

2002 03 Team

Sportclub Eisenstadt – Saison 2002/03

Für SCE-Trainer Christian Janitsch und sein Team begann die Saison mit der Cup-Qualifikation in Neudörfl, wo der SCE durch das 2:0 den Einzug in die Cup-Vorrunde schaffte.

02 03 Cup Neudörfl v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SC Neudörfl vs. SCE 2:0. Im Bild sind Ex-SCE-Kapitän Andreas Hermann und Thomas Stollberger zu sehen.

Das Los bescherte dem SCE eine Reise zum NÖ-Landesmeister SKN Sankt Pölten (SKN = Sportklub Niederösterreich). An seiner ehemaligen Wirkungsstätte wollte SCE-Kapitän Jürgen Weber natürlich den Aufstieg in die Hauptrunde des Cups schaffen, wo die großen Kaliber warteten. In der 29. Minute hielten aber alle den Atem an: Thomas Stollberger blieb nach einem Zweikampf am Boden liegen und konnte nicht mehr weitermachen. Er zog sich einen Knöchelbruch zu! Trotz des Ausfalles hatte der SCE das Spiel im Griff, schaffte es aber nicht, diese Überlegenheit in Tore umzuwandeln. Kurz nach der Pause brach Jürgen Kutrovatz den Bann: Nach einer Flanke von Peter Gunda traf er volley zum 1:0 (47. Minute). Danach riss aber der Faden. Die Niederösterreicher übernahmen immer mehr das Kommando und trafen in der 69. Minute zum 1:1 Ausgleich. In der 75. Minute avancierte ausgerechnet Jürgen Weber zum Pechvogel des Tages. Bei einem Rettungsversuch nach einem Buchinger-Schuss beförderte er den Ball ins von Hans-Jörg Horvath gehütete SCE-Tor. Der Cup-Traum war für diese Saison vorbei und nach der schweren Verletzung von Thomas Stollberger reduzierte sich die Zahl der Stürmer auf Zwei. Improvisation war nun angesagt.

2002 Cup SKN v SCE

ÖFB Cup: SKN Sankt Pölten vs. SCE 2:1 (Tinhof)

2002 Cup SKN v SCE I

ÖFB Cup: Der Voith-Platz in Sankt Pölten (Tinhof)

02 03 Cup SKN v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SKN Sankt Pölten vs. SCE 2:1

Der Ostliga-Auftakt fand in Kottingbrunn statt, wo der SCE schon nach 83 Sekunden in Führung ging. Eine Freistoßflanke von Csaba Szanto ging an Freund und Feind vorbei ins Tor! Danach übernahmen aber die Hausherren das Kommando und schafften es in der 16. Minute den Ausgleich zu erzielen. Es gab dann noch eine fünfminütige Unterbrechung, da sich ein Linienrichter verletzte und nicht mehr weitermachen konnte. In der zweiten Halbzeit fiel auch noch das Flutlicht für gut 15 Minuten aus… Die SCE-Mannschaft ließ sich davon aber nicht beirren und geigte, nachdem das Licht wieder anging, ordentlich auf. In der 74. Minute spielte Edi Stössl den Ball zu Robert Nemeth, der per schönem Heber Kottingbrunn-Goalie Fejzic (er hütete ein paar Jahre später auch das SCE-Tor!) überwand und auf 2:1 stellte. Nachdem Kottingbrunn in der 89. Minute die ganz große Chance auf den Ausgleich vergab, machte zwei Minuten später Edi Stössl nach einem sehenswerten Solo den Sack zu. Der SCE gewann mit 3:1!

Das zweite Spiel fand ebenfalls auswärts statt, und zwar im Schwechater Rudolf-Tonn-Stadion. Dabei schlitterte der SCE in eine vermeidbare 1:2-Niederlage.

02 03 Schwechat v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SV Schwechat vs. SCE 2:1

Das erste Heimspiel fand am 23. August 2002 gegen den I. Simmeringer SC statt. Die SCE-Fans mussten lange auf die Erlösung warten. In der 89. Minute verwertete Jürgen Kutrovatz eine Flanke von Robert Nemeth per Kopf zum 1:0. Kurz darauf war es SCE-Keeper Peter Reiter, der den Ausgleich verhinderte, als er einen Bombenschuss abwehrte. Schon vor dem 1:0 durch „Kutro“ rettete Peter Reiter den SCE mehrmals vor einem Rückstand. In der 91. Minute erzielte Michael Miksits das umjubelte 2:0, das den Sieg bedeutete.

Bei den Austria Amateuren ging der SCE dann sang- und klanglos mit 0:2 unter und beim anschließenden Heimspiel gegen den FAC war ein Remis das Maximum. Nachdem Edi Stössl den SCE in der 70. Minute in Führung brachte, gelang den Gästen ein paar Minuten vor dem Spielende doch noch der Ausgleichstreffer.

Über die erste Halbzeit des Auswärtsspieles beim FC Stadlau hüllt man am besten den berühmten Mantel des Schweigens. Erwähnenswert ist, dass Michael Miksits in der 39. Minute eingewechselt wurde, denn in der zweiten Halbzeit wurde er zum Matchwinner für den SC Eisenstadt. In der 59. Minute verwandelte er eine Maßflange von Peter Gunda per Kopf zum 1:0 und in der 76. Minute startete Michael Miksits ein Solo, das er mit dem 2:0 abschloss. Nach dem Anschlusstreffer der Stadlauer in der 82. Minute wurde es noch einmal hektisch. Für Ruhe sorgte das 3:1 durch Richard Heinschink.
Der SCE zog weiterhin im Mittelfeld der Ostliga seine Kreise. Dem torlosen Remis im Lindenstadion gegen den Kremser SC folgte ein 2:2 beim FC Waidhofen/Ybbs, wo der SCE schon mit 0:2 im Rückstand lag, ehe Edi Stössl und Jürgen Kutrovatz im Alpenstadion zwei wichtige Treffer  erzielten.

Eine Woche später wollte sich der SCE gegen den SKN Sankt Pölten für das Ausscheiden im Cup revanchieren. Strömender Regen setzte ein, und nicht einmal 150 Zuschauer sahen vor allem eine ganz starke zweite Halbzeit. Ein Eigentor bescherte dem SCE die Führung in der 54. Minute und danach war es Michael Miksits, der mit seinen beiden Toren einen klaren 3:0-Sieg sicherstellte.

Der Sprung unter die Top-Drei der Ostliga blieb dem SCE aber verwehrt, denn es folgten gleich drei Unentschieden. Den Anfang machte ein 1:1 im Derby bei der SV Oberwart (SCE-Tor: Jürgen Kutrovatz zum 1:0). Es folgte ein 2:2 im Lindenstadion gegen den SV Rohrbach (SCE-Tore: Robert Nemeth zum 1:0, Michael Miksits zum 2:1). Auch das dritte Spiel, das mit einem Remis endete, war ein Burgenlandderby. Das Spiel beim ASK Klingenbach endete torlos. Der SCE blieb zwar ungeschlagen, konnte aber in der Tabelle keine Plätze gut machen.

BF 1 Klingenbach v SCE

BF-Onlinearchiv: ASK Klingenbach vs. SCE 0:0

Das vierte Derby in Serie folgte sogleich. Diesmal war der SV Neuberg im Lindenstadion zu Gast, das der strömende Regen ordentlich unter Wasser setzte. Der SCE ging sehr entschlossen in diese Wasserschlacht und führte durch zwei schnelle Treffer rasch mit 2:0. Nach sieben Minuten gelang Jürgen Kutrovatz das 1:0 und in der 14. Spielminute stellte Michael Miksits auf 2:0. Neuberg gab sich aber nicht geschlagen und kam im Laufe der zweiten Halbzeit 1:2 heran. Nach einem Foul an Stössl wurde dem SCE ein Penalty zugesprochen, den Edi selbst zum 3:1 verwertete. Neubergs Goalgetter Jure Zilic stellte kaum eine Minute später auf 2:3, doch in der 94. Minute setzte Michael Miksits mit seinem Tor zum 4:2 den Schlusspunkt.

Nach diesem Sieg rangierte der SCE weiterhin auf Platz Sechs der Ostliga, hatte aber nur zwei Punkte Rückstand auf Platz Zwei, auf dem der SV Rohrbach lag. Platz Eins war fest in Schwechater Hand. Als ungeschlagener Tabellenführer hatten sie zu diesem Zeitpunkt zehn Punkte Vorsprung auf die Verfolger.

Das vorletzte Herbstspiel führte den SCE nach Hundsheim, wo seit Sommer Ex-SCE-Spieler Jürgen Halper tätig war. Und ausgerechnet er war es, der das erste Tor des Spieles erzielte. Die Führung der Hundsheimer währte aber nicht lange, denn nur sechs Minuten später – in der 38. Minute – verwandelte Michael Miksits einen Elfmeter zum Ausgleich. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Hundsheim zu diesem Zeitpunkt sieglos das Tabellenende zierte. In der zweiten Halbzeit wurden dann die Weichen in Richtung „Pflichtsieg“ gestellt. Csaba Szanto traf in der 56. Minute zum 2:1 und kurz darauf machte Michael Miksits den 3:1-Sieg perfekt. Der SCE sprang damit auf Rang Drei, hatte aber neun Punkte Rückstand auf die nun zum ersten Mal besiegten Schwechater (1:2 in Rohrbach).

Das letzte Spiel der Herbstsaison fand im Lindenstadion gegen den First Vienna Football Club statt. Michael Miksits gelang in der 54. Minute der Treffer zum 1:1, das den SCE wieder auf Platz Sechs zurück warf. Seit stolzen elf Spielen war das Team von Christian Jantisch nun ungeschlagen, wobei die vielen Unentschieden eine weit bessere Platzierung verhinderte.

02 03 Herbstbilanz

Kronenzeitung

BF 2 Team der Herbstsaison

BF-Onlinearchiv: Team der Herbstsaison

BF 3 Halle

BF-Onlinearchiv: SCE-Weihnachtsturnier 2002

BF 4 Halle II

BF-Onlinearchiv: SCE-Kapitän Jürgen Weber mit seinen siegreichen Kollegen

BF 5 Halle III

BF-Onlinearchiv

Zum Rückrundenstart drückten alle Ostligisten dem SCE die Daumen. Nein, nicht alle! Die Schwechater natürlich nicht, denn die waren ja in Eisenstadt zu Gast, doch alle anderen erhofften sich, dass bei einem Sieg der Eisenstädter der Vorsprung der Braustädter schmelzen würde und damit ein möglicher Alleingang der Schwechater verhindert werden könnte. Eine Stunde lang trotzte der SCE dem Tabellenführer, doch war es Ex-SCE-Goalgetter Thomas Leonhardsberger, der mit einem Doppelschlag (61. und 63. Minute) die Gäste in Richtung Sieg schoss. Mit einem seiner tollen Reflexe verhinderte SCE-Keeper Peter Reiter in der 69. Minute sogar das 0:3. Diesen Schuss gab übrigens der Ex-SCE-Spieler Carsten Bjerregaard ab! In der 80. Minute konnte Markus Dombi zwar noch das 1:2 erzielen, doch die Gästeabwehr hielt allen weiteren Angriffen stand und in der 87. Minute traf Salaba noch zum 3:1. Als die Matchuhr bereits die 94. Minute anzeigte, musste Markus Dombi auch noch mit Gelb-Rot vom Platz…

BF 6 SCE v SVS

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 1:3

BF 7 SCE v SVS

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 1:3

Auf der „Simmeringer-Had“ lieferte das Team von Christian Janitsch eine ganz hervorragende Leistung ab, bei es nur einer etwas besseren Zielgenauigkeit bedurft hätte, um auch das Resultat dementsprechend aussehen zu lassen. Aber auch der 2:1-Sieg war drei Punkte wert! Thomas Stollberger (14.) und Edi Stössl (43.) trafen für den SCE, der sich mit diesem Sieg auf Platz Vier hievte – allerdings 14 Punkte hinter Schwechat lag.

Der nächste Gegner waren die auf Platz Drei liegenden Austria Amateure, gegen die der SCE im Herbst beim 0:2 seine schwächste Saisonleistung abgeliefert hatte. Keine 150 Besucher lockte dieses Spitzenspiel hinterm Ofen hervor.
Bei dichtem Schneetreiben glückte dem SCE in der 17. Minute die Führung: Ein abgefälschter Freistoß von Thomas Stollberger fand seinen Weg ins Netz der Jungveilchen. In der 35. Minute musste SCE-Kapitän Jürgen Weber verletzt vom Feld! Heldenhaft hatte er einen Schuss abgeblockt und sich dabei ein Knie verdreht. Für ihn wurde Markus Macho eingewechselt. In der zweiten Halbzeit erhöhte der SCE die Schlagzahl und wurde mit weiteren Toren belohnt. In der 66. Minute traf Robert Nemeth per Freistoß zum 2:0, zwei Minuten danach beförderte Michael Miksits den Ball zum 3:0 in die Maschen. Das 4:0 fiel nach einem Elfmeter, den Michael Miksits verwandelte.
Nach diesen zwei Toren lag Michael Miksits sogar zusammen mit Thomas Leonhardsberger (SV Schwechat) und Rudi Vogel (FAC) mit je 13 Treffern an der Spitze der Ostliga-Torschützenliste!

BF 8 Charly

BF-Onlinearchiv

Das nächste Spitzenspiel folgte sogleich, denn am nächsten Freitag gastierte der SCE in Wien beim FAC, der der einzig ernstzunehmende Schwechat-Verfolger war. SCE-Kapitän Jürgen Weber war wieder fit und nahm seinen Platz in der SCE-Abwehr ein. Das Spiel wurde durch eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichterteams entschieden. In der 19. Minute faustete SCE-Keeper Peter Reiter den Ball weg, FAC-Stürmer Vogel „richtete“ sich den Ball außerhalb des Strafraumes mit der Hand her und schoss den Ball ins Tor. Schiedsrichter Latour ließ das Tor gelten und zeigte kurz darauf Peter Reiter die rote Karte, denn der hatte etwas zu heftig protestiert. Für ihn kam Hans-Jörg Horvath ins Tor und Thomas Stollberger musste das Spielfeld verlassen.
Die Mannschaft kämpfte aber auch zu zehnt weiter und kam zu guten Möglichkeiten, doch der Ball wollte nicht ins Netz. Selbst als Michael Miksits nach gut 70 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz musste, gab sich die Mannschaft von Christian Jantisch nicht so leicht geschlagen und versuchte alles, um den Ausgleich zu erzielen. Es sollte aber nicht sein. Der SCE verlor mit 0:1.

Beim nächsten Heimspiel wurde der SCE vom Tabellennachzügler aus Stadlau ordentlich gefordert. In der ersten Halbzeit lag es speziell an SCE-Kapitän Jürgen Weber, dass die Wiener aus ihrer optischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten. Dank seiner Ruhe, seiner Routine und seiner Übersicht verhinderte er zusammen mit seinen Kollegen Schlimmeres. In der zweiten Halbzeit ging er bei einem Eckball auch mit nach vorne. Dadi Maxell trat den Corner und Jürgen Weber beförderte den Ball zum 1:0 ins Tor der Gäste. Sein fünftes SCE-Tor! Der Wehrmutstropfen: es reichte leider nicht zum Sieg. Das Spiel endete 1:1, nachdem Gögh vier Minuten vor dem Ende doch noch der Ausgleich gelang.

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Es folgte das Auswärtsspiel in Krems und nach dem Schlusspfiff meinte SCE-Pressesprecher Mag. Thomas Stranzl zur BF: „Nach 19 Minuten hätte der Schiedsrichter Weiss die Partie ruhig abpfeifen können, denn danach gab es kaum noch Höhepunkte.“
Mehr ist zu der Partie, die der SCE 0:2 verlor,  wirklich nicht zu schreiben.

Einen „schwarzen Freitag“ erwischte das Team von Christian Janitsch auch beim nächsten Spiel gegen den FC Waidhofen/Ybbs im Lindenstadion. Die Gäste siegten mit 1:0 und der SCE war nun schon seit vier Partien sieglos.
Nur geringfügig besser lief es in Sankt Pölten, wo der SCE zwar erneut kein Tor erzielen konnte, dafür aber auch keines bekam. Dafür musste Markus Macho in der 60. Minute mit Gelb-Rot vom Voith-Platz und in der 43. Minute erhielt SCE-Kapitän Jürgen Weber wegen Kritik die gelbe Karte – eine Seltenheit!

Nach diesem Punktegewinn wartete das Heim-Derby gegen die SV Oberwart. Bescheidene 250 Zuschauer sahen eine gut aufspielende SCE-Mannschaft. Das 1:0 durch Edi Stössl in der 50. Minute erlöste die SCE-Fans und als kaum sechs Minuten später das 2:0 fiel, hätte man meinen können, das Tribünendach fliege davon. Nach einer Kombination über Thomas Stollberger und Csaba Szanto schoss Jürgen Weber den Ball volley ins Tor bei der Linde! Sein sechstes Tor im SCE-Dress. Nach dem Anschlusstreffer in der 73. Minute drückten die Gäste auf den Ausgleich, doch Jürgen Weber & Co. ließen nichts mehr anbrennen!

Unter der Woche – am Mittwoch – gastierte der ASK Kottingbrunn im Eisenstädter Schlosspark. Vor kaum hundert Zuschauern trennten sich die beiden Mannschaften torlos.
In der 26. Runde kam es nun zum, wenn auch wertlosen, Duell um die burgenländische Nummer Eins in der Ostliga. Der auf Platz Fünf liegende SV Rohrbach traf auf den auf Rang Sieben platzierten SCE. Auch diese Partie endete ohne Tore und die Gansbären verteidigten ihren Vier-Punkte-Vorsprung gegenüber dem SC Eisenstadt.

BF 9 SCE v Rohrbach

BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 0:0

Das nächste Burgenland-Derby folgte sogleich. Auf dem Programm stand nämlich das nie einfache Duell mit dem ASK Klingenbach, der damals an vorletzter Stelle rangierte. Im Interview mit der Kronenzeitung meinte SCE-Trainer Christian Janitsch: „Aus diesem Spiel kannst du nur als Verlierer gehen. Gewinnst du, schimpfen dich alle. Verlierst du, hast du die Partie geschoben. Ich will bester Burgenländer werden, dafür brauchen wir aber drei Punkte.“
Thomas Stollberger gelang in der 36. Minute die 1:0-Führung, die kurz vor dem Pausenpfiff durch Ex-SCE-Publikumsliebling Hannes Pleva egalisiert wurde. Nach der Pause verwandelte Michael Miksits einen Foulelfmeter zum 2:1 (66.) und zwei Minuten vor dem Ende traf Miksits sogar noch zum 3:1. Da Rohrbach in Neuberg nur 1:1 spielte, schmolz der Vorsprung auf den SCE auf zwei Zähler.

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: Jürgen Weber im Duell mit Ex-SCE-Spieler Hannes Pleva – SCE vs. ASK Klingenbach 3:1

Ausgerechnet gegen jene Neuberger musste der SCE sein nächstes Spiel bestreiten. Der starke und treffsichere Jure Zilic traf schon in der elften Minute zum 1:0 und kurz vor dem Pausentee stellte er auf 2:0 für die Hausherren. In der zweiten Halbzeit konnte zwar Markus Macho den Anschlusstreffer erzielen (63.), doch in der 71. Minute stellte Georg Konrad den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Keine zwei Minuten später ließ Thomas Stollberger noch einmal eine leise Hoffnung aufkeimen – 2:3 in der 73. Minute. Dieser Funke Hoffnung wurde aber wiederum keine zwei Minuten danach im Keim erstickt: Jure Zilic stellte auf 4:2 und war nun mit 19 Toren bester Torschütze der Ostliga.

Die vorletzte Runde führte das Tabellenschlusslicht aus Hundsheim nach Eisenstadt. Die Spieler nahmen die Aufgabe ernst und gingen sehr ambitioniert ans Werk. Die SCE-Fans unter den knapp 150 Zuschauern im Lindenstadion mussten bis zur 33. Minute warten, um erstmals Jubeln zu können. Thomas Stollberger bezwang Ex-SCE Keeper Didi Bader (Meister mit dem SCE in der Burgenlandliga 1999/2000!) und wiederholte dies auch in der 78. Spielminute. Mit diesem 2:0-Sieg gegen Hundsheim schob sich der SCE sogar in der Tabelle am SV Rohrbach vorbei, der in Schwechat 0:4 verlor.

BF 10 Websi

BF-Onlinearchiv

Das letzte Meisterschaftsspiel fand auf der Hohen Warte beim von Kurt Garger trainierten First Vienna Football Club statt. Die Döblinger gingen in der 19. Minute durch Tesevic in Führung und boten in der ersten Halbzeit eine starke Vorstellung. Oft wurde die SCE-Abwehr mit weiten Bällen überlistet und sogar viermal liefen die Wiener alleine auf das nun wieder von Peter Reiter gehütete Tor zu. Der SCE-Keeper blieb jedes Mal der Sieger. Doch auch der SCE hatte seine Chancen, so scheiterten Thomas Stollberger (4.) und Karl „Charly“ Windisch (45.) mit ihren Kopfbällen an der Latte bzw. an der Stange. In der zweiten Halbzeit konnte Edi Stössl in der 54. Minute nach einem Zuspiel von Thomas Stollberger den Ausgleich erzielen. Als das Spielende immer näher rückte, bekam SCE-Kapitän Jürgen Weber den Ball und zog aus großer Entfernung ab… Nein, es gab an diesem Tag kein „happy end“! Vienna-Goalie Fuka hatte mit diesem Weitschuss von Jürgen Weber zwar Mühe, doch der Ball überquerte die Torlinie nicht. Dafür überspielte Bury in der Nachspielzeit Markus Dombi sowie Peter Reiter und netzte zum 2:1 für die Vienna ein.

Der SCE beendete die Saison 2002/03 auf Platz Sieben, zwei Punkte hinter dem SV Rohrbach, der sein letztes Spiel gegen die Austria Amateure 2:1 gewinnen konnte.

BF 11 Team der Saison

BF-Onlinearchiv: Team der Saison – natürlich mit Jürgen Weber!

Beim SCE wurde nach dem letzten Spiel wieder umgebaut, doch diesmal in eine andere Richtung. Anstatt „Stars“ zu verpflichten setzte SCE-Trainer Christian Janitsch auf junge Talente. Nachdem Michael Miksits zum Bundesliga-Aufsteiger SV Mattersburg wechselte, kamen unter anderem Martin Altenburger (Forchtenstein), Christoph Kiss (Baumgarten) und der zuletzt in Kottingbrunn spielende Rohrbacher Andreas Moritz zum SCE.

 Tabelle 2002 03

Den Beginn der Vorbereitung markierte das Generationenfest des Sportclub Eisenstadt, der nach den Abgängen von Szanto und Nemeth auf die Jugend setzte. Da der Slowake Peter Gunda doch beim SCE blieb, war er mit seinen 30 Jahren der älteste Spieler im Kader. Gleich dahinter kam SCE-Kapitän Jürgen Weber mit 27 Jahren.

Im Rahmen des Generationenfestes, zu dem SCE-Spieler aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft (Nachwuchs) eingeladen wurden, kam es auch zum Stadtderby zwischen dem SC Eisenstadt und dem UFC Sankt Georgen, das der SCE 6:1 gewann. Edi Stössl traf gleich dreimal und die weiteren Tore steuerten Jürgen Kutrovatz, Michael Fasching sowie Martin Altenburger bei. Für Sankt Georgen traf Feymann bereits in der fünften Minute zum 1:0.

K 102 Privat SCE beim Golfen

Kronenzeitung

Die Vorbereitung verlief gut und bei den Testspielen machte die Mannschaft von Christian Jantisch eine hervorragende Figur. Der ÖFB-Cup brachte das erste Pflichtprogramm und in der Qualifikation zur Vorrunde bekam es der SCE daheim mit dem SV Antau zu tun. In der ersten Halbzeit war das Team nicht so sattelfest, wie in den Vorbereitungsspielen davor. Nach dem Seitenwechsel wurden die Fehler eingestellt und nachdem Thomas Stollberger das 1:0 erzielt hatte, lief es schon besser. Nach einer Stunde verwertete Jürgen Kutrovatz einen Stanglpass von Peter Gunda zum vorentscheidenden 2:0. Das 3:0 durch Stollberger war dann noch der krönende Abschluss.
Die Vorrunde führte den SCE zum SV Langenrohr aus der NÖ-Landesliga. Die Anfangsminuten im Langenrohrer Schmuckkasterl waren eine wahre Augenweide. Der SCE spielte ganz groß auf und ließ Ball und Gegner laufen. In der 24. Minute setzte sich Jürgen Kutrovatz auf der rechten Seite durch, spielte den Ball zur Mitte, wo Thomas Stollberger über den Ball stieg und Christoph Kiss ihn aus vollem Lauf ins Tor schoss. Doch danach entglitt der Mannschaft das Spiel. Kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren aus abseitsverdächtiger Position ausgleichen und dann passierte ausgerechnet Jürgen Weber ein Mißgeschick. Wie schon einmal in Sankt Pölten, so wurde ihm auch in diesem Cup-Spiel ein Eigentor zugeschrieben: Er fälschte einen Freistoß per Kopf ins Tor von Peter Reiter ab. In der 75. Minute erhöhte dann Maierhofer – ja genau, Stefan Maierhofer! – sogar noch auf 3:1. Sechs Minuten vor dem Ende stand es nach einem Eigentor der Hausherren nur noch 2:3, doch die Schlussoffensive blieb unbelohnt und für den SCE war das Cup-Abenteuer schon wieder vorüber.

 

Der Saisonauftakt in der Regionalliga Ost führte die Austria Amateure ins Lindenstadion, die auch gleich ein paar übermotivierte Fans im Schlepptau hatten. Nachdem sich einige über den Zaun oberhalb des Clubhauses gratis Eintritt verschafft hatten, gab es während des Spieles zwei „Feldstürme“.
Es war ein kampfbetontes Spiel, bei dem sich Markus Macho schon in der Anfangsphase ein Cut am Kopf zuzog. Nach ein paar Minuten spielte er aber schon wieder mit einem Kopfverband weiter. In der 20. Minute gelang Peter Gunda das 1:0.
In der 31. Minute schaltete sich dann plötzlich die Rasenbewässerung ein und sorgte für etwas Abkühlung. Dies konnte rasch behoben werden. Nach gut einer Stunde kamen die Austria Amateure durch Akaslan zum Ausgleich, doch schon mit der nächsten Aktion ging der SCE wieder in Führung. Jürgen Kutrovatz ging auf seiner rechten Seite ab wie der Blitz und Thomas Stollberger verwertete seine Maßflanke per Kopf zum 2:1. Kurz vor dem Spielende konterte SCE-Kapitän Jürgen Weber munter drauf los, Doppelpass mit Thomas Stollberger, Weber stand nun alleine vor Austria-Goalie Kuru, hob den Ball aber leider am Tor vorbei. In der Nachspielzeit rannten einige Personen von der Tribüne auf den Rasen. Nach ein paar Minuten war dieser Platzsturm wieder vorüber. Der Schiedsrichter pfiff die Partie an… und gleich darauf endgültig ab.

Guter Hoffnung reiste der SC Eisenstadt am nächsten Sonntag zum Frühshoppen auf die Krottenbach Alm in Wien-Döbling, wo der Aufsteiger aus der Wiener Liga – DSV Fortuna 05 – sein Heimdebüt in der Ostliga feierte. Der „Kunstrasen“ war noch einer der ganz alten Sorte und das Werkl des SCE wollte nicht so richtig in Fahrt kommen. Mit der einzigen Chance während der ersten Halbzeit ging der SCE durch Michael Fasching mit 1:0 in Führung, doch nach dem Seitenwechsel zündeten die Fortunen den Turbo und konnten das Spiel noch drehen. Das Tor des SCE entsprang einem wunderschönen Freistoßtrick, mit dem Peter Gunda und Edi Stössl die Abwehr der Hausherren überlisteten, servierten dem einschussbereiten Fasching den Ball, der ihn ins Netz beförderte. Die 1:2-Niederlage war ein klassischer Selbstfaller.

K 103 Fortuna v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: DSV Fortuna 05 vs. SCE 2:1

2003 04 Fortuna v SCE I

Die Krottenbach-Alm. (Tinhof)

 

2003 04 Fortuna v SCE II

DSV Fortuna 05 vs. SCE 2:1 (Tinhof)

Beim folgenden Heimspiel gegen den FAC fehlte es an der letzten Durchschlagskraft sowie zündeten Ideen aus dem Mittelfeld. Nachdem die Gäste aus Wien in der ersten Halbzeit das 1:0 erzielten, fand Thomas Stollberger in der zweiten Hälfte eine ganz große Ausgleichschance vor. Nach Foul an Peter Gunda trat Thomas Stollberger zum Elfmeter an, doch er scheiterte am FAC-Goalie. Wenige Augenblicke später hätte Edi Stössl das 1:1 erzielen können, doch nachdem er den Torhüter bereits überspielt hatte, knallte er den Ball an die Stange.

3 SCE v FAC

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FAC 0:1

Die dritte Niederlage in Serie setzte es am Sport-Club-Platz, wo der Wiener Sportklub schon nach fünf Minute in Führung ging. Die Mannschaft von SCE-Trainer Christian Janitsch kämpfte sich aber sogleich zurück ins Spiel, denn Andreas Moritz stellte in der zehnten Spielminute auf 1:1. Nach einer halben Stunde fielen gleich vier Tore. Binnen zwölf Minuten ging der WSK mit 4:1 in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff verkürzte Karl Windisch auf 2:4, doch in der zweiten Halbzeit änderte sich nichts mehr am Spielstand. Durch diese Niederlagenserie war der SCE gar auf den vorletzten Rang der Tabelle abgerutscht. Und nach der nächsten Partie fand sich der Sportclub Eisenstadt auch schon am Tabellenende wieder. Da das bisherige Schlusslicht – die SV Oberwart – gegen den Wiener Sportklub 1:0 gewann, sackte der SCE durch das 0:1 im Lindenstadion gegen den SKN Sankt Pölten auf den letzten Platz ab.

BVZ 1 nach dem WSK Spiel

BVZ/Baldauf: Nach dem WSK-Spiel (Bild von einem Duell mit dem SV Neuberg)

Einen Punktezuwachs gegen eines der Top-Teams der Liga – die Vienna – haben wohl nur wenige für möglich gehalten, doch gegen Kurt Gargers Mannschaft sah keiner der Zuschauer, dass der Tabellenletzte zu Gast auf der Hohen Warte war. Der SCE agierte sehr konzentriert und bestimmte das Spielgeschehen. Im Tor stand mit Peter Reiter ein Keeper in glänzender Verfassung, vor ihm befand sich eine kompakte Abwehr, in deren Zentrum Kapitän Jürgen Weber waltete, flankiert von Markus Macho und Markus Dombi. Im Mittelfeld wirkten Jürgen Kutrovatz, Michael Fasching, Christoph Kiss, Karl Windisch und Peter Gunda. Vorne stürmten Andreas Moritz und Thomas Stollberger. Schon in der siebenten Minute brachte Thomas Stollberger die Eisenstädter in Führung. Das Team von Christian Janitsch war weiterhin tonangebend und als die Vienna doch zu einer Drangperiode kam, erwiesen sich Jürgen Weber & Co. als unüberwindbar. In der 81. Minute erzielte Thomas Stollberger sein zweites Tor und mit diesem Sieg übergab der SCE die rote Laterne an den SV Neuberg.

BVZ 2 SCE v Vienna

BVZ/Baldauf: First Vienna Football Club 1894 vs. SCE 0:2 (die Bilder stammen allerdings von einem Heimspiel gegen den SV Neuberg)

K 104 Janitsch

Kronenzeitung

Nun kamen genau jene auf das Tabellenende gerutschten Neuberger ins Lindenstadion. Das Kellerderby ließ lange auf Tore warten, doch dafür war die Freude umso größer als Peter Gunda in der 62. Minute das Führungstor erzielte. Thomas Stollberger spielte einen Freistoß mit der Ferse zu Gunda, der aus gut 20 Metern abzog. Der Ball sprang vor dem Tormann auf und gelangte ins Tor. Kurz darauf traf ein Kopfball Gundas nur die Latte und in der 68. Minute tankte sich Peter Gunda rechts durch, hob den Ball zu Andreas Moritz, der ihn per Kopf zum 2:0 in die Maschen beförderte. Das 3:0 erzielte Gunda dann wieder selbst. Sein Freistoß aus gut 26 Metern wurde von der Mauer abgefälscht – SVN-Tormann Tuba war chancenlos. In der Nachspielzeit spielte Peter Gunda noch einen perfekten Pass auf Christian Schur, der den Ball im Tor versenkte, doch leider stand er dabei im Abseits. Es blieb beim 3:0-Sieg. Mann des Spieles war natürlich Peter Gunda!

7 SCE v Neuberg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Neuberg 3:0

K 105 SCE v Neuberg

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE vs. SV Neuberg 3:0

Eigentlich hätte Peter Gunda nach dem Ende der abgelaufenen Saison abgegeben werden sollen, blieb dann aber doch in Eisenstadt. Der Vollblut-Profi hat während seiner Zeit in Eisenstadt sportlich und menschlich voll überzeugt und vielleicht hat er sich nach seinen zwei Toren gegen Neuberg daran erinnert, dass er zumindest schon einmal zwei Treffer in einem Spiel erzielt hatte: Im Sommer 1996 trug er sich in die Geschichtsbücher des AC Sparta Prag ein, denn ihm gelangen im Europacup zwei Tore. Es war zwar „nur“ die Qualifikation im Pokal der Pokalsieger, doch das soll seine Leistung nicht trüben. Gegner war der altehrwürdige Glentoran Football Club. Im nicht minder ehrwürdigen und alten „Oval“ von Belfast kam er noch nicht zum Einsatz, doch nach dem 2:1-Auswärtserfolg startete Peter Gunda beim Heimspiel vor gut 5.500 Zuschauern von Beginn an. Die meisten Zuschauer hatten noch nicht einmal vom Bier gekostet als Peter Gunda jubelnd auf dem Feld stand, denn das 1:0 fiel schon in der ersten Minute! Die Nordiren erholten sich von dem Schock nicht mehr und nach 19 Minuten stand es schon 2:0. Fünf Minuten danach folgte das 3:0 und kaum 60 Sekunden später erzielte Peter Gunda seinen zweiten Treffer gegen „the Glens“. Nach dem Schlusspfiff zeigte die Anzeigetafel einen klaren 8:0-Sieg an. In der ersten Hauptrunde des Cups bezwang Sparta den SK Sturm Graz dank der Auswärtstorregel (2:2 in Graz, 1:1 in Prag) und scheiterte dann im Achtelfinale am AC Fiorentina (1:2 in Florenz, 1:1 in der goldenen Stadt).

Reisen nach Florenz oder Prag standen für den SCE damals jedenfalls nicht an, dafür aber der Gang nach Parndorf, wo der Tabellenführer wartete. Gegen die finanzstarken Parndorfer spielte der SCE frech auf, hatte das Spielgeschehen in der ersten halben Stunde fest in der Hand, war aber mit seinem Latein an der Strafraumgrenze am Ende. Mit ihrer zweiten Chance gingen die Hausherren in der 38. Minute in Führung. In der zweiten Hälfte sah dann auch noch Michael Fasching Gelb-Rot (62.), doch mit nur mehr zehn Mann gaben die Eisenstädter keineswegs auf. Sie wollten zumindest einen Punkt vom Heideboden mit in den Schlosspark nehmen. In der 68. Minute wurde ihr Kampfgeist belohnt, denn Jürgen Kutrovatz verwertete ein Zuspiel von Peter Gunda zum 1:1. Dabei blieb es auch nach dem Schlusspfiff.

8 Prdf v SCE

BF-Onlinearchiv: SC/ESV Parndorf vs. SCE 1:1

Es folgte ein hochklassiges Spiel gegen die SV Schwechat, dem bloß die Tore fehlten. Beim 0:0 gegen den Titelverteidiger stach besonders SCE-Keeper Peter Reiter hervor, der mit tollen Paraden die Gäste zur Verzweiflung brachte.

Vor dem nächsten Meisterschaftsspiel fand im Lindenstadion das Ablösespiel für Michael Miksits gegen Mattersburg statt. Der SCE spielte gegen den alten Rivalen sehr gut auf und die Freude unter den SCE-Fans war natürlich groß als Edi Stössl das 1:0 erzielte (13.). Mattersburg glich in der 24. Minute aus, doch in der 38. Minute wackelte nicht nur die Linde im Stadion: Niemand geringerer als SCE-Kapitän Jürgen Weber traf nämlich zum 2:1 für den Sportclub Eisenstadt gegen die Sportvereinigung Mattersburg. Näheres zu diesem Spiel im Bericht Kismarton versus Nagymarton.

Der Liga-Alltag führte den SCE nach Mödling, wo die Admira Amateure das Zwischenhoch der Eisenstädter jäh beendeten. Das Tor von Thomas Stollberger in der 53. Minute war das 1:4 und am Ende kam der SCE mit 1:5 schwer unter die Räder. Das zweite Tor der Jung-Admiraner erzielte übrigens ein gewisser Mark Janko.

Vor den gewohnten 150 Zuschauern im Lindenstadion agierte die SCE-Mannschaft beim nächsten Spiel anfänglich noch sehr verunsichert, wachte aber nach einem Stangenschuss der Gäste aus Waidhofen/Ybbs endlich auf.
16. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt, doch Thomas Stollberger scheitert.
18. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt, Edi Stössl stellt per Kopf auf 1:0!
24. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt erneut, abermals ist Edi Stössl mit seinem Kopf zur Stelle und stellt auf 2:0!
In der Nachspielzeit gelang dann Thomas Stollberger noch das 3:0!

In der Wachau ging der SCE sehr leichtfertig mit seinen Torchancen um, was sich am Ende rächte. Der Kremser SC gewann mit 1:0, wodurch dem SCE das Vorrücken in etwas ruhigeres Fahrwasser vorerst verwehrt blieb. Mit 14 Punkten lebte es sich nach zwölf Runden noch sehr gefährlich, da der Letzte immerhin schon zehn Pünktchen auf seinem Konto hatte.

In Kottingbrunn traf der SCE dann auf die bisher beste Abwehr der Liga. Während der SCE schon 16 Gegentreffer kassiert hatte, mussten sich die Kottingbrunner erst sechsmal geschlagen geben. Dazu lagen sie mit erst einer Niederlage auf Rang Fünf. Die Hausherren gingen zwar schon nach neun Minuten in Führung, doch diese wurde keine sechs Minuten später durch Markus Dombis Kopftor egalisiert – die Flanke kam natürlich von Jürgen Kutrovatz. Noch vor der Pause hatte der SCE die Chance auf das 2:1, denn nach einem Foul an Thomas Stollberger trat Peter Gunda zum Elfmeter an, scheiterte aber an Torhüter Bittner.
Nach einem Eckball sollte dann doch noch das 2:1 fallen, Michael Fasching war per Kopf zur Stelle (69.). In der 71. Minute kam Thomas Ugrinovich für Edi Stössl aufs Feld und traf drei Minuten später zum 3:1 für den SCE. Die Kottingbrunner konnten im Gegenzug per Elfmeter auf 2:3 verkürzen, doch in der 78. Minute erzielte Thomas Ugrinovich seinen zweiten Treffer. Das 3:4 kurz vor dem Abpfiff war nur noch Ergebniskosmetik.

Das nächste Heimspiel fand gegen Nachzügler Oberwart statt. Gut eine Stunde lang zog sich das Spiel ohne nennenswerte Höhepunkte dahin. Bei der Pausenpredigt hatte SCE-Trainer Christian Janitsch seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben, dass sie bei Standards konzentrierter sein sollen… und das waren sie dann auch in der 65. Minute: Christoph Kiss trat einen Eckball, SCE-Kapitän Jürgen Weber verlängerte den Ball zu Thomas Stollberger, der per Kopf das 1:0 erzielte. Dieser Sieg bedeutete, dass der SCE 20 Punkte gesammelt und nun Anschluss an die oberen Tabellenregionen gefunden hatte. Nach unten gab es aber auch nicht viel Spielraum.

K 106 Websi

Kronenzeitung

 

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BVZ/Prior: Spieler der Woche

Der Traum vom Überwintern in höheren Sphären war nach dem 0:1 in Rohrbach auch schon wieder ausgeträumt. Der SCE musste sich mit dem elften Platz zufrieden geben.

 

K 107 Kronen der Ostliga Herbst

Kronenzeitung

Im Rahmen der Vorbereitung stand neben diversen Testspielen auch ein Trainingslager in Steinbrunn auf dem Programm, bei dem der Schwerpunkt auf Kraft und Ausdauer lag. Diese von starken Schneefällen begleitete Woche war sehr intensiv, machte allen Beteiligten dennoch großen Spaß. Es stand eine harte Frühjahrssaison bevor und im Laufe der folgenden Monate profitierte das Team von den in Steinbrunn abgehaltenen Übungseinheiten.

Kurz vor dem Gang ins Trainingslager bestritt der SC Eisenstadt ein Testspiel gegen den 1. SC Sollenau, das der SCE prompt auf dem schneebedeckten Rasen 1:7 (!) verlor. Auf Seiten der Schwarz-Weissen aus Sollenau standen übrigens mit Jürgen Burgemeister und Edi Dosti zwei ehemalige SCEler!

Sollenau im Winter

1. SC Sollenau vs. SCE 7:1

Der Start der Frühjahrssaison sollte gegen DSV Fortuna 05 stattfinden, doch das Schneetreiben legte unter anderem auch das Lindenstadion lahm, weshalb diese Partie abgesagt werden musste. Eine Woche später hätte der SCE in Wien beim FAC antreten sollen, doch auch dieses Spiel fiel den Schneemassen zu Opfer.

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BF-Onlinearchiv: Zuviel Schnee im Lindenstadion

Das Terminchaos war nach der dritten Absage perfekt, denn auch das Heimspiel gegen den Wiener Sportklub konnte nicht wie geplant ausgetragen werden.

Mit Verspätung begann am 16. März 2004 um 19:30 Uhr die Rückrunde für den SC Eisenstadt. Und siehe da: Die Eisenstädter waren ihren Gästen aus Wien in allen Belangen überlegen und kamen zu einem klaren 4:0-Erfolg. Der erstmals im zentralen Mittelfeld agierende Peter Gunda wurde zum Spieler des Tages, denn während hinten Jürgen Weber mit seinen Abwehkollegen dicht machte, setzte er die Akzente nach vorne.
Jürgen Kutrovatz eröffnete das Schützenfest in der 24. Minute. In der 44. Minute stellte Thomas Stollberger auf 2:0 und nach der Pause war es erneut Jürgen Kutrovatz, der in der 52. Minute auf 3:0 erhöhte, ehe wiederum Thomas Stollberger den Endstand von 4:0 herstellte (81.) und damit Ex-SCE-Keeper Didi Bader im Tor des WSK zum vierten Mal geschlagen wurde.

Den Elan vom WSK-Spiel ließ die Mannschaft beim folgenden Auftritt in Sankt Pölten leider vermissen. Ohne den angeschlagenen Peter Gunda (Bluterguss im Knie, den er sich gegen den WSK zuzog) lief der SCE diesmal in eine böse 0:3-Schlappe gegen den SKN (seine höchste Ostliga-Niederlage erlitt der SCE ein paar Jahre später ebenfalls gegen den SKN Sankt Pölten. An jenen Abend ging der SCE im Lindenstadion mit 0:10 unter…).

Starker Regen gefährdete das nächste Spiel, es konnte aber dennoch gespielt werden. Gegen den First Vienna Football Club begann der SCE blitzschnell und führte schon nach elf Minuten durch ein Tor von Thomas Stollberger. Ein Blackout von SCE-Keeper Peter Reiter ermöglichte den Döblingern den Ausgleich (13.) – er verfehlte einen Kutrovatz-Rückpass und Kahirdeh war zur Stelle. In der zweiten Halbzeit brachte Bjelovuk die Gäste in der 56. Minute in Führung und dann zeigte das Schiedsrichterteam, dass sie einen ganz schlechten Tag erwischt hatten. Als Viennas Tormann Fuka Edi Stössl im Strafraum niedersenste, blieb der Elfmeterpfiff aus und in der 87. Minute drehte Thomas Stollberger schon jubelnd ab. Nach einem Zuspiel von Martin Altenburger versenkte er den Ball im Vienna-Tor, doch der Linienrichter hatte die Fahne in die Höhe gehoben – eine Fehlentscheidung, so war man sich im SCE-Lager einig. War Thomas Stollberger doch klar von hinten herangestürmt. Proteste waren wie eh und je sinnlos, das Spiel ging verloren und nun wartete das Nachtragsspiel gegen DSV Fortuna 05.

Nach der Niederlage gegen die Blau-Gelben aus Döbling rehabilitierte sich der SCE gegen die Grünen aus Döbling. Das Goldtor gelang Michael Fasching in der 35. Minute.
Danach ging es in den Landessüden, wo der SCE in den ersten Minuten gute Torchancen vorfand. In der zehnten Minute wurde ein Stollberger-Heber gerade noch von der Torlinie gekratzt, dann traf „Stolli“ die Stange (24.). Die an vorletzter Stelle liegenden Neuberger ließen sich aber nicht beirren und wurden mit Fortdauer der Partie immer stärker. Kurz vor dem Pausenpfiff war es SCE-Kapitän Jürgen Weber, der gerade noch den Ball vor der Linie wegschlagen konnte. In der zweiten Halbzeit kamen die Südburgenländer immer stärker ins Spiel und führten bis zur 85. Minute mit 2:0, ehe der eingewechselte Karl „Charly“ Windisch den Anschlusstreffer erzielte. Wenige Minuten später fiel aber schon das vorentscheidende 3:1 für den SV Neuberg.

Das Osterwochenende begann mit dem Duell gegen den überlegenen Tabellenführer SC/ESV Parndorf. Parndorf traf zweimal nur Aluminium und auch sonst scheiterten die Stürmer auf beiden Seiten zumeist an sich selbst. Die Anzeigetafel im Lindenstadion zeigte nach 90 Minuten ein 0:0 an, doch das Spiel war noch nicht zu Ende. Ein letzter Angriff des SCE, Thomas Stollberger wurde im Strafraum gefällt, der Elfmeterpfiff ertönte durch den Schloßpark! Edi Stössl legte sich den Ball zurecht, doch Parndorf-Tormann Fasching hatte mit dem schwach getretenen Penalty keinerlei Mühen.

Am Ostermontag gastierte der SCE beim FAC in Wien, wo Thomas Stollberger eine Flanke von Andreas Moritz in der 22. Spielminute volley ins Tor donnerte. Zu diesem Zeitpunkt hätte es auch nur der Ausgleich sein können, denn in der elften Minute bekam der FAC einen Elfmeter zugesprochen. SCE-Keeper Peter Reiter konnte sein Team aber vor einem Rückstand bewahren! Die Führung hielt aber nicht lange an, denn Ex-SCE-Spieler Jürgen Halper glich in der 28. Minute per Freistoß aus. In der zweiten Halbzeit avancierte SCE-Kapitän Jürgen Weber zum Matchwinner. In der 66. Minute kam er nach einer Freistoßflanke von Peter Gunda unbedrängt im Fünfmeterraum frei zum Schuss: 2:1 für den SCE! In der Schlussphase konnte sich SCE-Keeper Peter Reiter mehrmals mit tollen Reaktionen auszeichnen, verhinderte so den Ausgleichstreffer. In der Nachspielzeit wurde Peter Gunda von FAC-Goalie Perischa zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. In souveräner Manier schnappte sich Jürgen Weber den Ball und verwandelte eiskalt zum 3:1 für seinen SC Eisenstadt! Sein erster Doppelpack sowie seine SCE-Pflichtspieltore Nummer Sieben und Nummer Acht.

K 110 Websi

Kronenzeitung

Der SCE befand sich nun im Aufwind und traf anschließend auf den im unteren Mittelfeld festsitzenden Vorjahresmeister SV Schwechat. In der ersten Halbzeit ließ die Vorstellung stark zu wünschen übrig. Die SCE-Abwehr rund um Jürgen Weber, Markus Macho und Markus Dombi hatte zusammen mit Keeper Peter Reiter viel zu tun und konnte mit vereinten Kräften einen Rückstand verhindern. Die Pausenansprache von Christian Janitsch hauchte dem Team wieder mehr Selbstvertrauen und Kampfgeist ein. Die Kabinenpredigt zeigte schon nach 50 Sekunden Wirkung, denn aus spitzem Winkel besorgte Christian Schur die Führung im Rudolf-Tonn-Stadion. Der SCE beherrschte nun das Spielgeschehen und nach 65. Minuten sorgte Jürgen Kutrovatz für die Vorentscheidung. Die gute Leistung der zweiten Halbzeit wurde dann noch durch das 3:0 von Peter Gunda gekrönt.

Der SCE rangierte nun mit 33 Punkten an sechster Stelle, wobei die Tabelle durch die vielen Spielabsagen noch ziemlich zerrupft war.

Gegen die Admira Amateure wollte der SCE den nächsten Sieg einfahren. Zudem wollte man sich für die böse 1:5-Klatsche vom Herbst revanchieren. An diesem Abend lief im Lindenstadion aber nichts so, wie man es sich gewünscht hatte. Marc Janko, Erwin Hoffer & Co. hatten erneut ihre Freude gegen den SCE und gewannen diesmal mit 5:0.

BVZ 7 SCE v Admira

BVZ/Mädl: SCE vs. Admira Amateure 0:5

Dem Debakel folgte die weite Auswärtsfahrt nach Waidhofen/Ybbs, wo der SC Eisenstadt nach nur sieben Minuten durch einen Peter Gunda-Freistoß in Führung ging. Als Thomas Stollberger in der 31. Minute das 2:0 einköpfte, wurden die drei Punkte bereits auf das Haben-Konto gebucht. Es handelte sich aber um eine Fehlbuchung, denn trotz einer guten Mannschaftsleistung drehten die nicht umsonst auf Platz Drei liegenden Niederösterreicher das Spiel. Zur Pause stand es nur noch 2:1, nach 70 Minuten lagen die Waidhofener schon 3:2 in Führung und in der 81. Minute fixierten sie den 4:2-Endstand. Der SCE musste sich mit hängenden Köpfen auf die Rückfahrt begeben…

Es folgte eines der verrücktesten Spiele der jüngeren SCE-Geschichte, das auch zeigte, dass diese Mannschaft trotz aller „Nebengeräusche“, die rund um den SCE immer lauter wurden, zusammenhielt, was natürlich auch ein Verdienst von Trainer Christian Jantisch war. Dieses Spiel führte den Sportclub Eisenstadt wieder ins Rudolf-Tonn-Stadion, wo aber nicht die Schwechater warteten, sondern die Austria Amateure. Vor kaum 50 Zuschauern konnte Thomas Ugrinovich nach acht Minuten nicht mehr weiterspielen: Muskelverletzung. Für ihn kam Jürgen Kutrovatz ins Spiel und kaum zwei Minuten später traf Thomas Stollberger auch schon zum 1:0. Wenige Minuten später erhöhte Peter Gunda auf 2:0. Im Laufe der ersten Halbzeit kam dann Dadi Maxell für den rotgefährdeten Markus Dombi ins Spiel. Kurz vor der Pause verkürzten die Austria Amateure auf 1:2. Nach der Pause ging es dann so richtig rund. Zunächst sah Michael Fasching in der 52. Minute die gelb-rote Karte, dann traf der wieder in die Mannschaft gekommene Edi Stössl zum 3:1 (57.), ehe er in der 60. Minute ausgetauscht wurde. Für Stössl wurde Andreas Moritz eingewechselt – der dritte Tausch von Trainer Christian Janitsch. In der 65. Minute kamen die Veilchen durch einen Elfmeter auf 2:3 heran und gleich nach dem Elfmeter flogen im SCE-Strafraum die Fäuste. Resultat: Dogan und SCE-Keeper Peter Reiter wurden wegen Insultierung ausgeschlossen. Da der SCE sein Austauschkontingent schon aufgebraucht hatte, übernahm Jürgen Kutrovatz die schwere Aufgabe, den knappen Vorsprung als Torhüter über die Zeit zu retten. Von seinen Mannschaftskollegen tatkräftig unterstützt, konnten die Angriffe der Austrianer erfolgreich abgewehrt werden. Der SCE entschied dieses chaotische Spiel mit 3:2 für sich!

K 111 Austria v SCE

Kronenzeitung

Das folgende Heimspiel ging da schon viel ruhiger über die Bühne, etwas zu ruhig. Das Duell mit dem Kremser SC endete torlos, wobei Martin Altenburger in der Schlussphase den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Thomas Stollberger spielte Andreas Moritz den Ball zu, der sofort auf der linken Seite auf die Reise ging. Per Stanglpass brachte er den eben erst eingewechselten Altenburger in Abschlussposition, doch der 17jährige Angreifer knallte den Ball aus kürzester Distanz über das Gehäuse von KSC-Goalie Kucernak. Auf der anderen Seite hütete übrigens Christian Pfeiffer das SCE-Tor und machte seine Sache dabei sehr gut.
Ebenfalls erwähnenswert: Jürgen Weber kassierte kurz vor Spielende nach einem Foul eine seltene gelbe Karte.

Christian Pfeiffer stand auch gegen den ASK Kottingbrunn im SCE-Kasten, den er auch diesmal sauber hielt. Bei diesem Spiel im Lindenstadion probierte SCE-Trainer Christian Janitsch auch erstmals die Viererkette aus. Jürgen Weber, Markus Macho, Markus Dombi und Karl Windisch machten ihre Sache gut, das Spiel endete nach 90 Minuten Magerkost auf beiden Seiten mit einem gerechten 0:0.

Die Meisterschaft näherte sich ihrem Ende und der Spielplan hatte mit dem Auswärtsspiel in Oberwart wieder eine undankbare Aufgabe für den Sportclub Eisenstadt parat. Gegner Oberwart steckt nämlich fest im Abstiegskampf. Die Tatsache, dass die Oberwarter nicht umsonst dort unten standen, war bei diesem Spiel offensichtlich. Die größte Möglichkeit auf ein Tor vergaben die Südburgenländer in der 54. Minute als sie den Ball auf den Elfmeterpunkt legen durften, doch Batarillo vergab diese Chance auf den Führungstreffer. Es kam, wie es kommen musste. In der Nachspielzeit trat Thomas Stollberger zur Vollstreckung eines Freistoßes an und erzielte den 1:0-Siegtreffer. Mannschaft und Funktionäre begaben sich dann von Beschimpfungen begleitet in die Kabine.

Am Sonntagnachmittag informierte Christian Janitsch SCE-Obmann Mag. Herbert Marth, dass er nach dem Saisonende zurücktreten werde. Alle Umstimmungsversuche waren erfolglos. Der nächste Schock folgte zugleich: SCE-Kapitän Jürgen Weber hatte ein Angebot von seinem Heimatverein SC Neunkirchen vorliegen. Der Abgang einer SCE-Legende stand unmittelbar bevor.

Das letzte Spiel gegen den SV Rohrbach im Lindenstadion wurde zur Abschiedsvorstellung von SCE-Trainer Christian Janitsch und SCE-Kapitän Jürgen Weber. Und was für eine Abschiedsvorstellung! Der SCE zauberte eine seiner besten Saisonleistungen auf den Rasen. In der 15. Minute wehrte Rorbach-Tormann Gerdenitsch einen Weitschuss von Michael Fasching ab. Zwei Minuten später drehte Gerdenitsch einen Kopfball von Karl Windisch über die Latte und in der 21. Minute hätte der scheidende Kapitän Jürgen Weber beinahe seinen neunten SCE-Treffer erzielt, doch nach einem Kutrovatz-Corner wurde sein Schuss (im Liegen!) zur Ecke geklärt.
Nach 31. Minuten war es dann aber soweit: Jürgen Kutrovatz spielte einen kurz abgewehrten Ball zu Markus Dombi, der in die Mitte flankte, wo Thomas Stollberger bedrängt wurde. Mit einem satten Schuss ins linke Eck verwertete Jürgen Kutrovatz den Abpraller zur Eisenstädter Führung. In der zweiten Halbzeit feierte dann Peter Reiter sein Comeback nach langer Rot-Sperre im Tor und löste Christian Pfeiffer ab, der seine Sache wirklich ausgezeichnet gemacht hatte.
In der 54. Minute brachte Andreas Moritz eine Maßflanke zu Thomas Stollberger, der per Kopf das 2:0 erzielte. Neun Minuten später trat Jürgen Kutrovatz erneut einen Eckball. Markus Dombi verlängerte per Kopf zu Thomas Stollberger, der zum 3:0 abstaubte.
Als die Stadionuhr die 79. Minute anzeigte, ging Markus Macho auf der linken Außenbahn energisch ab und riskierte einen Schuss. Gerdenitsch konnte den Ball nicht festhalten und Edi Stössl stand goldrichtig, um das 4:0 zu erzielen.

K 112 SCE v Rohrbach neu

Das Blankett von Jürgen Webers letztem Spiel für den SC Eisenstadt.

 

BVZ 10 SCE v Rohrbach

BVZ/Wagentristl: SCE vs. SV Rohrbach 4:0

An diesem Tag wollte niemand, dass das Spiel zu Ende geht, denn es hieß Abschied zu nehmen. Bei einer emotionsreichen Abschiedsfeier wurde Christian Jantisch für sein Engagement für den SCE gedankt.

BF Team der Saison 03 04

BF-Onlinearchiv: Team der Saison

K 113 Kronen der Ostliga 2004

Kronenzeitung

Ein paar Wochen später wurde auch der Abgang von Jürgen Weber traurige Realität für den SC Eisenstadt. Mit dem SCE wurde er burgenländischer Landesmeister, Amateur-Mitropa-Cup-Sieger und schoss als Abwehrspieler acht unvergessliche Tore – abgesehen von weiteren Treffern bei Testspielen und in der Halle. Zudem können mit Hans-Jörg Horvath und Peter Reiter gleich zwei SCE-Keeper zu Protokoll geben, von Jürgen Weber bezwungen worden zu sein.

JW Abschied

BF-Onlinearchiv

BVZ 8 Abschied

BVZ/Lexi

Jürgen Weber wechselte zum SC Neunkirchen in die 2. Landesliga Ost und der SCE präsentierte Kurt Garger als neuen Trainer.

 Tabelle 2003 04

Jürgen Webers Heimatverein wurde in der Saison 1999/2000 Meister der 1. Klasse Süd, schaffte anschließend in der Gebietsliga Süd-Südost den sofortigen Durchmarsch in die 2. Landesliga Ost, wo sie drei Jahre stets eine gute Figur machten und nun große Aufstiegsabmitionen hatten. Zusammen mit Jürgen Weber gelang dem SC Neunkirchen die Mission Aufstieg, wobei sie diese Saison ohne Niederlage absolvierten. Härtester Konkurrent war der 1. SC Sollenau, der sich zwei Punkte hinter den Neunkirchnern einordnete. Jürgen Weber steuerte fünf Tore zum Meistertitel bei: Er traf je einmal gegen den 1. Wiener Neustädter SC (3:0), beim 4:0 in Langenlebarn, beim 3:0 in Zistersdorf, gegen Enzersfeld bei Wien (2:2) sowie beim 4:0-Heimsieg gegen Leopoldsdorf/Marchfeld.

Tabelle 2004 05 II

In der NÖ-Landesliga wehte naturgemäß schon ein ganz anderer Wind, doch mit Platz Acht setzte sich der Neuling im gesicherten Mittelfeld der Liga fest. Unser ehemaliger Kapitän traf natürlich auch wieder ins Tor der Gegner, auch wenn es nicht immer für einen Sieg reichte. Im August 2005 steuerte er einen Treffer zum 3:1-Sieg gegen den FC Tulln bei und im Frühjahr 2006 schoss er gegen Leobendorf bereits in der achten Minute das 1:0 – das Spiel endete 3:1 für den SCN. Bei der 2:6-Niederlage in Schrems sowie beim 2:5 daheim gegen Amaliendorf erzielte Jürgen Weber seine letzten Tore für Neunkrichen, denn nach dem Saisonende stand eine Veränderung an. Er wechselte nach Wiener Neustadt zum WNSC, der in der 2. Landesliga Ost dahinvegetierte.

Tabelle 2005 06 II

Mit dem 1. Wiener Neustädter SC spielte Jürgen Weber eine ordentliche Saison, welche der Traditionsverein auf Platz Drei beendete. Meister Sollenau war eine Klasse für sich und holte acht Punkte mehr als der WNSC. Die Fans durften sich über drei Weber-Tore freuen: Im Herbst traf er bei der 1:2-Heimniederlage gegen Bad Vöslau und im Frühjahr versenkte er den Ball im Netz des SC Reyersdorf (3:0) sowie des ASC Leobersdorf (3:0).

Tabelle 2006 07 II

Für die Saison 2007/08 wurde die 2. Landesliga Ost auf 16 Vereine aufgestockt, da die Amateurteams von Admira Wacker Mödling und vom ASK Schwadorf dort eingegliedert wurden. Dabei traf Jürgen Weber auch auf seinen Heimatverein SC Neunkirchen, der aus der 1. Landesliga abgestiegen war und auch in den folgenden Jahren stets absteigen sollte, bis er in der 2. Klasse ankam. Beim 6:1-Auswärtserfolg in Neunkirchen netzte Jürgen Weber sogar zweimal ein! Dann traf er beim 6:3-Sieg in Tulln in der neunten Minute zum 1:0, war der einzige WNSC-Schütze beim 1:1 gegen Purkersdorf und machte gegen Absdorf in der 84. Minute das alles entscheidende 3:1.
Im Jänner 2008 übernahm Jürgen Weber, der schon während seiner Zeit in Neunkirchen diverse Trainerkurse absolvierte, das Amt des Spielertrainers (er löste Ex-SCE-Spieler Mario Kreiker ab) bei den Blau-Weissen, mit denen er beinahe den Meistertitel holte (das WNSC-Tor hütete übrigens Ex-SCE-Keeper Hans-Jörg Horvath). Da der ASC Götzendorf aber etwas besser war, blieb dem 1. Wiener Neustädter SC, nachdem sie im Herbst auf Rang Fünf lagen, nur der Vizemeistertitel. Als Spielertrainer machte er natürlich auch seine Tore: Seine Spieler durften ihm zu seinen Treffern gegen Tulln (2:0), Bruck/Leitha (4:0) und gegen Schwadorf II (2:1) gratulieren.

Tabelle 2007 08

Dann wurde es wieder einmal kompliziert im österreichischen Fußball. Der ASK Schwadorf hatte sich im Laufe der abgelaufenen Saison in Admira Schwadorf – oder so – umbenannt. Dann wurde der Vereinssitz nach Maria Enzersdorf verlegt und Admira Wacker Mödling geschluckt – oder so. In der Ersten Liga, die bekanntermaßen die zweite Liga Österreichs ist, spielte der FC Admira [Wacker]. Der Ostliga-Platz vom irgendwie dahingeschiedenen Verein Admira Wacker Mödling übernahmen die Admira Amateure. Den Platz vom ASK Schwardorf II übernahm der SK  1936 Schwadorf und die 2. Landesliga Ost wurde als Fünfzehnerliga gespielt. Soweit alles klar? Nein? Macht nichts. Es wurde noch etwas komplizierter.

Am Ende dieser Saison bot der Zweitligist SC Schwanenstadt seine Lizenz zum Verkauf an. Mit Frank Stronach fand sich ein dankbarer Abnehmer, der seinen FC Magna in der zweiten – oh pardon – Ersten Liga spielen lassen wollte. Aber nur wo? Es fand sich ein geeigneter Ort, und zwar am Wienerberg, der Heimstätte des – no na – SV Wienerberg. Doch das gefiel so manch anderem Verein überhaupt nicht. In Wiener Neustadt wurde man ob der Probleme, die Frank Stronach in Wien bereitet wurden, hellhörig und bot dem FC Magna an doch in Wiener Neustadt zu spielen. So geschah es dann auch. Der FC Magna Wiener Neustadt war geboren und schaffte sogar den Aufstieg in die Bundesliga.

In der 2. Landesliga Ost zog Spielertrainer Jürgen Weber mit seinem 1. Wiener Neustädter SC im oberen Drittel der Tabelle seine Kreise. Im Jänner 2009 erfolgte dann die Übernahme des WNSC durch den FC Magna, der nun plötzlich 100 Jahre Geschichte auf dem jungen Buckel hatte. Jürgen Weber blieb bis Mitte April Spielertrainer, um danach „nur“ mehr Spieler bei den Amateuren des SC Magna Wiener Neustadt (aus dem FC wurde ein SC) zu sein. Vier Tore hat er in dieser Saison erzielt. Je eines beim 2:0-Sieg in Himberg und beim 5:2-Erfolg in Bruck/Leitha sowie gleich zwei beim 3:0 in Enzersfeld bei Wien.

Tabelle 2008 09

Mit den SC Magna Wiener Neustadt Amateuren belegte Jürgen Weber in der Saison 2009/10 den sechsten Platz und verließ anschließend die „allzeit Getreue“ in Richtung Gloggnitz. Dies tat er natürlich nicht, ohne sich zuvor in die Torschützenliste einzutragen. Diesmal waren es gleich sechs Treffer, die in den Netzen der SG Scheiblingkirchen/Pitten, des ASC Leobersdorf, des ASK-BSC Bruck/Leitha, des SC Himberg (2 Tore!) sowie der SVG Wiener Neudorf versenkt wurden.

Tabelle 2009 10

Seit Sommer 2010 befindet sich Jürgen Weber nun schon bei der Sportvereinigung Gloggnitz, wo er seit 2011 das Amt des Spielertrainers innehat. In Gloggnitz befindet er sich übrigens auf ganz altem Fußballterrain, denn als mit der Saison 1949/50 die österreichische Staatsliga erstmals wirklich zur österreichweiten Liga wurde, wurde den Gloggnitzern die Ehre zu teil, zusammen mit dem SK Sturm Graz und dem SK Vorwärts Steyr als „Verein aus der Provinz“ an der allerhöchsten Meisterschaft mitzuwirken. Bei drei Absteigern und nur elf gewonnenen Punkten war das Gastspiel aber von kurzer Dauer.
Die geschichtsträchtigen elf Punkte setzten sich wie folgt zusammen:
elf punkte
Die übrigen Spiele endeten oft mit einem Debakel. Nach dem Abstieg wurden sie in der neu geschaffenen Staatsliga B Achter von 15 Klubs, mussten in der darauf folgenden Saison allerdings als Zehnter absteigen (von 14 Klubs). Von da an spielte die SV Gloggnitz in der NÖ-Landesliga bis sie 1960/61 Meister wurden und in die seit kurzem existierende Regionalliga Ost aufstiegen. Bis zum Abstieg im Sommer 1966 trafen sie dort auch auf den SC Eisenstadt und lieferten sich mit den Burgenländern manch harte Schlacht.
Die Bilanz des SCE gegen die SV Gloggnitz aus meiner umfangreichen Datenbank:
Bilanz SCE
Wie zu erkennen ist, hatte der SCE gegen die Niederösterreicher nicht viel zu lachen. Einem Sieg stehen fünf Niederlagen gegenüber und zwei Spiele endeten unentschieden.

In der Gegenwart ist die SV Gloggnitz  ein etabliertes Team in der Gebietsliga Süd-Südost. In seinem ersten Jahr wurde Jürgen Weber mit seinen Mannschaftskollegen Vierter. Dies wiederholten sie auch in der Saison 2011/12. Danach sackte das Team von Spielertrainer Jürgen Weber etwas ab. Zuerst Platz Acht, dann Platz Neun und am Ende der Saison 2014/15 fanden sie sich sogar nur mehr auf dem zwölften Rang wieder und entgingen dabei ganz knapp dem Abstieg in die 1. Klasse.
In der Saison 2015/16 führte Jürgen Weber sein Team wieder zurück zum Erfolg, denn die SV Gloggnitz landete abermals auf Platz Vier.

Als wahrer Goalgetter erwies sich Jürgen Weber in der Saison 2010/11. Im Herbst erzielte er fünf Tore gegen Guntramsdorf (3:0), Prellenkirchen (5:0), Traiskirchen (2:0) und gegen den ASV Baden, wo er gleich zwei Treffer zum 3:1-Sieg beisteuerte. Im Frühjahr traf er in Prellenkirchen zur 1:0-Führung, das Spiel ging allerdings 2:3 verloren, dann leitete er mit seinem Tor zum 2:1 in Weissenbach die Wende ein (4:1-Sieg) und gegen Perchtoldsdorf erzielte er in der 14. Minute das 1:0 (3:1-Sieg). Dies war sein achtes Saisontor.

In der folgenden Saison blieb er immerhin sechsmal erfolgreich vor dem Tor der gegnerischen Mannschaft. Beim 6:0-Erfolg in Leobersdorf machte er das 2:0, beim 4:1-Sieg gegen Leopoldsdorf traf er zum 3:1, in Perchtoldsdorf brachte er Gloggnitz in der 24. Minute in Führung (das Spiel endete mit einem 2:1-Sieg), bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wienerwald erzielte Jürgen Weber den Ehrentreffer und in Prellenkirchen schoss er in der 17. Minute das 1:0, in der 57. Minute traf er dann zum 2:0, ehe die Heimischen das Spiel in der letzten halben Stunde doch noch in einen 3:2-Sieg drehen konnten.
Im Juni 2012 gab es dann ein Wiedersehen mit dem U21-Nationalteam, das zu einem Freundschaftsspiel ins Gloggnitzer Alpenstadion kam. Bei der 1:6-Niederlage traf der ehemalige U21-Nationalspieler Jürgen Weber in der 55. Minute zum 1:2.

Zu Beginn der Meisterschaft 2012/13 trat Jürgen Weber gleich wieder als Doppeltorschütze in Erscheinung: In der 17. Minute gelang ihm der 1:2-Anschlußtreffer, ehe er sein Team in der 48. Minute sogar mit 3:2 in Führung brachte. Nach 90 Minuten durfte sich Gloggnitz über einen 4:3-Sieg in Hainburg freuen. Im November gelang ihm in Sollenau sein drittes Tor (3:1) und im Frühjahr rettete er seiner Mannschaft in der 85. Minute einen Punkt in Prellenkirchen, nachdem er zum 2:2 einnetzte.

Gegen Prellenkirchen traf Jürgen Weber besonders gerne in Tor, so auch im September 2013. Der Stadionsprecher verkündete gleich zweimal ein Tor des ehemaligen SCE-Kapitäns. In der 56. Minute traf er zum 3:0 und erhöhte in der 82. Minute auf 4:0. Das Spiel endete mit einem 5:0-Sieg. Es sollten die beiden einzigen Weber-Tore dieser Saison bleiben und Prellenkirchen stieg nach dem Saisonende freiwillig ab.

In der schwierigen Saison 2014/15 machte Jürgen Weber vier Tore, die in drei Fällen auch zu Punktegewinnen beitrugen. Sein erstes schoss er in Vösendorf zum 1:2, doch das Spiel ging 2:4 verloren. Der nächste Treffer fiel beim 1:1 gegen Ortmann und beim 4:1-Sieg gegen Marienthal brachte er sein Team bereits in der zweiten Minute in Führung. Tor Nummer Vier fiel im Frühjahr, und zwar abermals gegen Marienthal. Sein Tor beim 1:1-Remis sicherte den Gloggnitzern den Klassenerhalt!

In der abgelaufenen Meisterschaft 2015/16 blieb Jürgen Weber erstmals seit der Saison 1998/99 beim FCN Sankt Pölten ohne Torerfolg in der Liga. Da sich Gloggnitz aber wieder in den oberen Regionen der Tabelle platzierte, ist das nur eine Nebensächlichkeit.

Der Vollständigkeit halber hier noch die bisherigen Gloggnitz-Tabellen:

Tabelle SVG I
Tabelle SVG II

Tabelle SVG III

Es wird sich jedenfalls lohnen, die Karriere unseres ehemaligen Kapitäns, der über 17.000 Minuten in Meisterschaft und Cup für den SCE bestritt, weiter zu verfolgen. Wie weit wird er es als Trainer noch schaffen? Es ist ihm natürlich zu wünschen, dass er sich einmal weiter oben im Ligasystem beweisen kann, denn im April 2016 schloss er die UEFA-A-Lizenz erfolgreich ab.

Die SCE-Fans werden ihm immer für seine tollen Leistungen dankbar sein, denken gerne an seine acht Pflichtspiel-Tore für den SCE zurück, werden den einen Treffer beim Miksits-Ablösespiel gegen Mattersburg NIE vergessen und haben ihm die zwei Eigentore im Cup längst verziehen.


EPILOG

Jürgen Weber war und ist zudem für viele ein Vorbild. Sportlich betrachtet erinnere ich mich gerne daran zurück, dass Websi den Ball besonders schön stoppen konnte – sorry: IMMER NOCH STOPPEN KANN.
Kam der Ball entweder als Flanke oder Pass, sah es oft so aus, als ob sein Fuß den Ball wie ein Magnet anzog und er dann an ihm kleben würde, selbst wenn er ihn aus einer Höhe von einem halben Meter – oder mehr – zu Boden zog.
Daran erinnerte ich mich auch, als ich wie ein Fremdkörper bei einem U23-Spiel des SCE mitwirken musste. Wir hatten bei diesem Heimspiel gerade einmal sieben Spieler zur Verfügung, von denen zwei nicht wirklich zur Mannschaft gehörten. In der Pause wurde ich vom U23-Kapitän und vom Obmann bekniet, damit ich auch mitspielen würde, denn eben jener Kapitän musste frühzeitig das Spiel verlassen und dann hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen. Ich ging also zum Schiedsrichter, erklärte die Umstände und er hatte nichts dagegen. Unser Kapitän meinte, ich solle im Sturm spielen, denn da werde ich eh nicht viel zu tun bekommen. Doch dieser Teil vom Lindenstadion lag voll in der Nachmittagssonne, daher zog ich es vor, den Verteidiger auf der linken – schattigen – Seite zu mimen.
Im Laufe dieser schier unendlichen 35 Minuten (der Schiri hatte mit uns frühzeitig Erbarmen) kam mein großer Auftritt: Ein Angriff der Gegner wurde abgefangen und einer unserer „Gastspieler“ passte den Ball ausgerechnet zu mir. Blitzschnell – als der Ball immer näher kam – kam mir der Gedanke: „Mach‘ es wie Websi!“ Ich hob den rechten Fuß und wollte ihn im richtigen Augenblick senken, damit der Ball dann an ihm „kleben“ würde – wie es eben bei Jürgen Weber tausendmal der Fall war.
Na ja, ich hatte mich ordentlich verschätzt. Der Ball rollte an mir vorbei ins Out. Zum Glück waren ja eh nur zwölf Personen auf der mächtigen Tribüne, von denen es auch nur – wenn überhaupt – vier mitbekommen haben. Beschämt schrie ich ins Spielfeld: „Spüts ma jo nimma den Boi zua!“
Nachdem meine Spielerkarriere an diesem Tag begonnen hatte, beendete ich sie auch gleich wieder! Es schaut eben oft einfacher aus…

Ach ja: Jürgen Weber hat in gut 591 Meisterschaftsspielen (Stand 10. August 2016) quer durch das österreichische Ligasystem noch nie eine rote Karte erhalten! Ein paar Gelb/Rote waren natürlich dabei – das kann schon mal passieren, doch eine glatt Rote wurde ihm noch nicht entgegen gestreckt!


20. August 2016: Saisoneröffnung der SV Gloggnitz gegen den ASK Marienthal

Die Gloggnitzer rund um Spielertrainer Jürgen Weber empfingen den Titelanwärter aus Marienthal, der durch einen Lattenpendler-Elfmeter (ein Linienrichter entschied auf Tor) in Führung ging. Kurz vor dem Pausenpfiff glich Gloggnitz – ebenfalls per Elfmeter – aus.
In der zweiten Halbzeit schien es schon so, als ob die Gäste einen sicheren Sieg einfahren würden, denn nach einem Doppelschlag führten sie ab der 53. Minute mit 3:1. Jürgen Webers Mannschaft gab aber keinesfalls auf. Nein, keine drei Minuten später stand es schon nur noch 2:3 und in der 87. Minute gab es abermals einen Strafstoß, den die Heimischen zum 3:3 verwerteten. Es war eine Freude unseren langjährigen Spieler und Kapitän nach zwölf Jahren wieder spielen zu sehen und anschließend mit ihm etwas plaudern zu können.

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Das Gloggnitzer Alpenstadion.

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Spielszene vor beeindruckender Bergkulisse.

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Zoom auf Websi.

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Während bei mir der Speck um die Hüften mehr und dafür im Gegenzug die Haare am Kopf weniger wurden, hat sich Websi kaum verändert🙂

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Spektakel (1985/86)

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Die Reform des Ligasystems ist in Österreich ein in unregelmäßigen Abständen wiederkehrendes Phänomen. Bis zur nächsten Reform, die wieder alles revolutionieren wird, dauert es ja nicht mehr lang. Vieles soll dadurch besser werden. Im Kleinen betrachtet soll der neue Modus die Attraktivität der Spiele steigern. Durch den unbedingten Willen, in der Meister-Gruppe zu spielen, werden alle Matches wahre Hochkaräter werden – so der Grundgedanke. In der Meister-Gruppe wird dann die Prominenz des österreichischen Fußballs – vor vollen Rängen natürlich – Spiele abliefern, bei deren Anblick jeder in Ekstase geraten wird. Und damit auch ja tausende Zuschauer zu den Partien der Qualifikations-Gruppe strömen, darf der „Gewinner“ dieser „Quali“ in einem Play-Off um einen Europacup-Platz spielen.

Ein etwas ähnliches System mit Play-Offs gab es ja schon einmal. Auch damals wurde die allerhöchsten Attribute verwendet, um die Zwölferliga als das non plus ultra zu vermarkten.
Grund genug, um einen SCE-Blick auf diese Reform zu werfen!

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Mit der Saison 1984/85 hatte sich die Sechzehnerliga abgenutzt. Die Austria wurde mit neun Punkten Vorsprung auf Rapid (damals gab es zwei Punkte für einen Sieg) Meister. Die Hütteldorfer hatten wiederum sieben Punkte Vorsprung auf den LASK.
Der SC Eisenstadt, immerhin amtierender Mitropacup-Sieger, positionierte sich mit 28 Punkten auf Rang Acht und durfte im Sommer 1985 am Intertoto-Bewerb teilnehmen, während gleich fünf Klubs den Gang in die 2. Division antreten mussten (Wiener Sport-Club, SV Spittal/Drau, FavAC, Austria Salzburg und der First Vienna Football Club). Im Unterhaus blieben gar nur vier Vereine in der Liga. Während der SAK 1914 in die 1. Division aufstieg, mussten sich ab Platz Sechs alle in die Regionalligen (Ost und West) bzw. Landesligen (OÖ, Stmk und Ktn) verabschieden.

Es war wieder einmal Zeit für eine Reform geworden. Der Reiz des Neuen lockte: (Bundesliga Jounal) Der neue Austragungsmodus bei reduzierter Klubzahl macht die diesjährige Meisterschaft mit Sicherheit wesentlich interessanter als in den vergangenen Jahren. Mehr Spiele und höherer Konkurrenzdruck müssten aller sportlichen Logik nach für ein verbessertes Leistungsniveau sorgen. Der Herbstdurchgang mit doppelter Spielserie in beiden Divisionen der Bundesliga wird aufgrund des bedingungslosen Qualifikationszwanges, der auf allen Mannschaften lastet, mörderisch werden. Die Zuschauer werden bei diesem unerbitterlichen Kampfspektakel sicher auf ihre Rechnung kommen. Ob dann auch die Play-Off-Runde im Frühjahr mit Erfolg abgewickelt werden kann, bleibt abzuwarten. (…) Eines steht jedenfalls fest: Der Reiz des Neuen wird der bevorstehenden Saison zusätzliche Attraktivität verleihen. (…)

Bevor das Spektakel losgehen konnte, gab es natürlich die üblichen Sorgen beim SCE: Vorhandenes Spielermaterial sollte gehalten und Verstärkungen geholt werden. Das allgemeine Motto: „Wer soll das bezahlen?“ So mancher Spieler wollte vertraglich mehr Geld zugesichert bekommen und für die am Markt erhältlichen Fußballer wurden ebenso stolze Preise verlangt. SCE-Geschäftsführer Alfred Kirschner sagte im BF-Interview: „Wir werden uns in kein finanzielles Abenteuer stürzen. Wenn die Forderungen nicht auf ein normales Maß reduziert werden, gehen wir eben mit einer verstärkten Unter-21-Mannschaft in die Meisterschaft. (…) Das Ärgste, was uns passieren kann, ist der zwölfte Platz im Grunddurchgang. Im Winter ist die Situation am Transfermarkt wieder ganz anders. Mit einigen Verstärkungen werden wir versuchen, im Play-Off unter die ersten Vier zu kommen, um so den Klassenerhalt zu schaffen. Ich kann es nicht verantworten, den ohnehin stark strapazierten Budgetrahmen durch unbegründete Ausgaben zu sprengen.

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BVZ

In diesem Sommer durfte der SCE jedenfalls weitere internationale Erfahrungen sammeln. Im Rahmen des Intertoto-Cups trafen die Burgenländer auf drei interessante Klubs aus drei europäischen Hauptstädten: Vålererngen IF aus Oslo (heute heißt er Klub Vålerenga IF), Hammarby IF aus Stockholm und Újpest-Dózsa aus Budapest (heute Újpest TE).

Újpest-Dózsa belegte in der abgelaufenen Saison den zehnten Rang der magyarischen Sechzehnerliga. In Schweden wurde ein Ganzjahresmeisterschaft gespielt, in der Hammarby gerade voll involviert war, als der Intertoto-Cup durchgeführt wurde. Am Ende des Grunddurchganges wurden die Grün-Weißen nur Sechste und verpassten dadurch die Teilnahme am Meister-Play-Off, das IFK Göteborg gewann.
Vålererngen IF war in Norwegen ebenfalls in einer Ganzjahresmeisterschaft tätig, in der sie den dritten Platz belegten und sich damit für den UEFA-Cup qualifizierten.

Der Intertoto-Cup 1985 wurde in elf Gruppen zu je vier Mannschaften ausgespielt. Neben dem Sportclub Eisenstadt vertrat auch noch der FC Admira-Wacker, der SK Sturm Graz sowie der LASK Österreichs Bundesliga. Mit Ruhm bekleckerte sich dabei aber niemand.

Der SCE nahm am 24. Juni 1985 das Training auf und startete am 29. Juni mit dem Abenteuer Intertoto-Cup, an dem er schon 1983 teilnahm und hinter den Bohemians aus Prag, Odense BK und Viking Stavanger den vierten und letzten Platz einnahm. Den einzigen Sieg gab es in Deutschkreutz gegen die Norweger aus Stavanger zu feiern. Dazu gesellten sich zwei Remis: 1:1 in Stavanger sowie ein 1:1 in Wiener Neustadt gegen die Bohemians.

Am Freitag flog der SCE nach Schweden und traf am Samstag auf Hammarby IF, das in der Meisterschaft seit sechs Spielen sieglos war und davon die letzten vier Partien alle verloren hatte. Gegen diesen angeschlagenen Gegner hatte der SC Eisenstadt aber nichts zu melden und verlor klar mit 0:4.
Nach der am Sonntag erfolgten Rückreise tat sich so einiges auf dem Transfermarkt. Etwas zu viel für SCE-Trainer Ernst Weber, denn er verlor eine Vielzahl an Stammspielern. So wechselte unter anderem Karl Rupprecht zum VfB Mödling, Rudi Strobl tendierte zu Wacker Innsbruck, wo auch schon Heinz Peischl trainierte, der dem Ruf von Ex-SCE-Trainer Felix Latzke folgte. Johann Füzi hörte aus beruflichen Gründen auf, Detlef Bruckhoff wechselte zum TSV 1860 München (Bayernliga) und Erwin Schneider wurde an den SV Sankt Margarethen (Regionalliga Ost) freigegeben.
Der neue SCE-Trainer Ernst Weber drohte mit Rücktritt, falls es keinen adäquaten Ersatz der abhanden gekommenen Spieler geben würde.

Am Freitag darauf erfolgte der Flug zum nächsten Intertoto-Spiel in Norwegen, wo der SCE in Oslo auf Vålererngen IF traf und mit einem 1:3 im Gepäck die Rückreise antreten musste.
Für den Ehrentreffer sorgte CSSR-Legionär Premysl Bicovsky, der per Elfmeter das 1:1 besorgte.

Auf dem Spielersektor wurde der SCE beim Ligakonkurrenten Admira-Wacker fündig. Gleich drei Südstädter wechselten in den Schloßpark: Josef Michorl, Peter Netuschil und Peter Carlsen.

Das erste Heimspiel im Intertoto-Cup stand am 17. Juli 1985 auf dem Programm. Um 17 Uhr wurde am Leithaprodersdorfer Sportplatz die Partie gegen den ungarischen Klub Újpest-Dózsa angepfiffen. Während Admira-Wacker (3:0 gegen Bröndby IF) und Sturm Graz (4:1 gegen Beitar Jerusalem) die ersten rot-weiß-roten Siege verbuchen konnten, verlor der SCE vor gut 700 Zuschauern gegen die Budapester mit 0:1.

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BF: Intertoto-Cup

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BF: SCE vs. Ujpest

Auch beim Rückspiel in Budapest hatte der SCE nicht viel zu melden. Mit dem neu aus Donawitz verpflichteten Bukovic in der Verteidigung und in den ersten 45 Minuten probeweise als Stürmer eingesetzten Mittelfeldmotor Bicovsky kassierte der SCE eine 0:3-Schlappe. Der letzte Tabellenplatz war nun fest in Eisenstädter Hand.

In Schattendorf begrüßte der SCE beim vorletzten Spiel Vålererngen IF sowie die nun auch fix erworbenen Spieler Kienast und Hofmann. Vor gut 500 Zuschauern ging aber auch das fünfte Spiel verloren. Bei der 1:2-Niederlage trug sich Peter Netuschill in die Schützenliste ein.

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BF: SCE vs. Valerengen in Schattendorf

Danach war der SCE bei der Sportplatzeröffnung des FC Illmitz zu Gast und tobte sich beim 17:0-Sieg so richtig aus, um dann am 3. August im letzten Intertoto-Spiel auf Hammarby IF zu treffen.
Dieses Spiel fand am Sportplatz von Podersdorf statt. Nur wenige Meter vom Neusiedler See entfernt, geigte der SCE ordentlich auf und gewann nach diesem Bicovsky-Festspiel mit 4:1!

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Sportplatz Podersdorf: Hier schlug der SCE den schwedischen Klub Hammarby IF mit 4:1.

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Vor dem letzten Spiel waren die Burgenländer die einzige der 44 teilnehmenden Mannschaften, die noch keinen Punkt gewinnen konnte. Dieser Makel konnte dank eines überragenden Premysl Bicovsky ausgebessert werden. Der neue SCE-Kapitän erzielte drei Tore, nachdem Hannes Marzi den SCE in der elften Minute mit 1:0 in Führung geschossen hatte. Zudem traf Marzi einmal die Stange, dann wurde dem SCE nach Foul an Hofmann ein Elfmeter vorenthalten sowie ein weiterer Treffer von Marzi die Anerkennung verweigert.
Der SC Eisenstadt blieb mit seinen zwei Punkten das schlechteste Team aller Teilnehmer, während der LASK der einzige Klub war, der keinen Sieg erringen konnte. Die Linzer eroberten aber immerhin vier Punkte.
Die gut 300 anwesenden Besucher in Podersdorf waren vom Spiel jedenfalls begeistert und danach lud die Seegemeinde zum Bankett, wo dem SCE und seinen Gästen aus Schweden eine zünftige Jause samt dem guten Podersdorfer Wein kredenzt wurde.

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BF: SCE vs. Hammarby

Nachdem noch schnell ein Gastspiel in Kobersdorf eingeschoben wurde, wo die Hausherren ihr 60jähriges Jubiläum feierten und gegen Burgenlands Fußball-Flaggschiff 0:7 verlor, begann der als großes Spektakel angekündigte Grunddurchgang der neuen Zwölferliga.

Das Eröffnungsspiel der Saison 1985/86 fand am 8. August 1985 im Lindenstadion statt. Zu Gast war der amtierende Meister FK Austria-Memphis. Bei diesem Spiel gab es zugleich eine Neuerung für die SCE-Fans. Einhundert von ihnen konnten nämlich von nun an den Eintritt zusammen mit einem Parkplatz im Stadion erwerben (100 Plätze staden bereit). Mit S 150,- war man dabei (S 90,- für den Eintritt und S 60,- für den Parkplatz direkt im Stadion).

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„Hier müssen die anderen erst gewinnen.“, sagte Austria-Trainer Hermann Stessl nach dem Auftaktspiel, das seine Veilchen in Eisenstadt mit 2:0 gewinnen konnten. SCE-Trainer Ernst Weber war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Der SCE rang dem Meister, bei dem unter anderem Wohlfahrt, Dihanich, Prohaska, Baumeister und Nyilasi spielten, Respekt ab, mehr aber auch nicht. Zu seinem 30. Geburtstag schenkte sich Herbert Prohaska ein Traumtor. In der 34. Minute hechtete er mit dem Fuß voran in eine Flanke von Ernst Baumeister und schoß dann aus vollem Lauf an SCE-Keeper Leo Martinschitz vorbei zum 1:0. Das 2:0 besorgte Drabits nach Doppelpass mit Degeorgi.

Das erste Auswärtsspiel führte den SCE in die Obersteiermark nach Donawitz, wo der erste Saisonsieg möglich gewesen wäre. Schon kurz nach dem Anpfiff düpierte Hannes Marzi den DSV-Libero Ivsic, zögerte aber mit seinem Schuß, der dann zum Corner abgelenkt wurde. Nur kurz darauf stürmte Netuschill alleine auf DSV-Goalie Angerer zu, doch dieser konnte den Ball abwehren. In der 19. Minute gingen dann die Hochofenkicker durch Janjanin mit 1:0 in Führung. Zehn Minuten später gelang Hofmann der Ausgleich für den SCE und Hannes Marzi blieb blutüberströmt auf dem Feld liegen. Marzi bekam die Stoppeln vom DSV-Goalie ins Gesicht und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Mit zwölf Nähten wurde die offene Wunde verschlossen. Zudem erlitt er eine Gehirnerschütterung.
Nach dem 1:1 meinte SCE-Trainer Weber: „Mit der Leistung war ich vollauf zufrieden. Nun habe ich keine Angst mehr, dass wir den Sprung in die obere Play-off nicht schaffen.“

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Kleine Zeitung

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BVZ: Hannes Marzi nach dem Alpine-Spiel.

Beim zweiten Heimspiel war der SCE klarer Favorit und alle erwarteten einen (noch klareren) Sieg gegen den SAK 1914. Der älteste Klub Salzburgs spielte da zunächst aber nicht mit und führte nach 54 Minuten im Lindenstadion mit 2:0! Die Darbietung der Mannschaft wurde mit berechtigten Pfiffen der Zuschauer belohnt. SCE-Trainer Weber reagierte und brachte für Fleischhacker und Bronkhorst frischen Wind aus der U23: Hannes Fasching und Joachim Weiss. In der 64. Minute verwertete der 18jährige Fasching eine Freistoß-Flanke von SCE-Kapitän Bicovsky zum Anschlusstreffer. Sieben Minuten später besorgte Helmut Hofmann per Flachschuß von der Strafraumgrenze den Ausgleich und in der 78. Minute passte Steiger ideal zu Bicovsky, der den Ball am herauslaufenden SAK-Schlußmann Friedl vorbei zum 3:2 einschoß. Dank dieses Zittersieges lag der SCE nun erstmals über dem ominösen Strich in der Tabelle, doch dies war ja erst das dritte von 22 Spielen.

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BF

Fasching hätte eigentlich im Sommer abgegeben werden, doch durch die Fürbitte von Teamchef Branko Elsner konnten die Verantwortlichen dazu gebracht werden, dem „Sorgenkind“ noch eine Chance zu geben.

Fasching stand sogleich beim Auswärtsspiel in Linz in der Starformation der Eisenstädter. Die Stahlkicker des SK VÖEST waren nach drei Spielen noch sieglos und zeigten in der ersten Halbzeit keine besonders berauschende Leistung. Doch auch der SCE war nicht imstande, das Spiel an sich zu reißen. Erst zwei Gewaltschüsse brachen den Bann – allerdings für die Linzer. SCE-Keeper Martinschitz konnte noch Schlimmeres verhindern, doch am Ende setzte es im Linzer-Stadion eine 0:2-Niederlage.

Beim Heimspiel gegen den GAK musste der SCE ab der 35. Minute einem Rückstand nachlaufen. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Burgenländer die Schlagzahl, doch während eine Minute nach der anderen verging, blieb die Null auf der Anzeigetafel stehen. Dann kam die 89. Minute: Nach einem Freistoß brachte die GAK-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Wolfgang Kienast netzte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein.

In der sechsten Runde war der SC Eisenstadt im Westen Wiens beim SK Rapid zu Gast und schlitterte vor 9.500 Zuschauern in ein 0:6-Debakel. Das Unheil nahm schon früh seinen Lauf. In der sechsten Minute spielte Halilovic Kranjcar frei, der schoß an die Stange, von dort prallte der Ball via Martin Lefor zu Henry Bronkhorst, der per Eigentor die Führung der Hütteldorfer besorgte. Nach 21 Minuten stand es schon 0:3 und nach 90 Minuten hatte Hans Krankl gar viermal für Rapid getroffen.

Nach diesem Spektakel der anderen Art kam Ex-SCE-Trainer Felix Latzke mit seinem SSW Innsbruck ins Lindenstadion. Vor gut 5.000 Zuschauern zauberten Hansi Müller & Co. und gingen nach dreizehn Minuten durch Westerthaler in Führung. Innsbrucks Starspieler zeigte aber auch seine andere Seite. Er beging ein ausschlußreifes Foul, lieferte sich beinharte Zweikämpfe mit seinem Bewacher Kienast und schreckte auch nicht vor Wortgefechten mit dem Schiedsrichter zurück, von denen eines ihm die gelbe Karte einbrachte. In der 71. Minute wurde der SCE dann für seinen aufopfernden Kampf mit dem Ausgleichstreffer durch Bukovic belohnt.

Zu dieser Zeit kochte auch wieder die Gerüchteküche. Ein ominöser Großsponsor soll dem SCE mit über einer Million Schilling unter die Arme greifen wollen. Der Sponsor war schon vor dem Saisonstart im Gespräch, doch nun sollte bald „die Bombe platzen“!

Bevor der Geldregen kam, stand das erste Cupspiel auf dem Kunstrasen des SK Slovan/HAC auf dem Programm. 42 Minuten lang taten sich die Eisenstädter schwer, doch dann lief es nach Plan. Nach dem 4:0-Sieg stieg der SCE in die nächste Cuprunde auf, die erst im Frühjahr 1986 stattfinden sollte.

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Kurier: ÖFB-Cup – SK Slovan/HAC vs. SCE

Auf dem finanziellen Sektor wurde anschließend verkündet, dass der SCE mit drei möglichen Sponsoren verhandle. Das bisher beste Angebot soll eine Firma aus Skandinavien abgegeben haben. Was mit dem Geld passieren soll, war noch nicht restlos geklärt. Soll man es zum Abbau von Schulden verwenden, oder neue Spieler einkaufen?

Die nächste Auswärtsfahrt führte den SCE nach Klagenfurt, wo die Austrianer das Spiel fest in ihrer Hand hatten. Der SCE stand mit seiner Defensive sicher und wartete auf sich bietende Chancen. Austria Klagenfurts Sturmlauf wurde erst in der 73. Minute belohnt. Als sich die Zuschauer schon auf den ersten Heimsieg freuten, schlug der SCE zu. Nach einem Eckball durch Bicovsky patzte der Kärntner Tormann und Bukovic erzielte per Kopf den glücklichen Ausgleichstreffer.

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BF: SK Austria Klagenfurt vs. SCE

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BF: SK Austria Klagenfurt vs. SCE

Beim Heimspiel gegen den LASK, der unter der Woche das Nachtragsspiel bei Rapid mit 0:5 verlor, konnte Teamkeeper Lindenberger in der 54. Minute einen Fasching-Schuß nicht bändigen und Hannes Marzi staubte zum 1:0 ab. Die ersatzgeschwächte Mannschaft (unter anderem fielen Bicovsky und Bukovic verletzt aus) brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Dies war der zweite Meisterschaftssieg, der den SCE wieder etwas Luft im Kampf um das obere Play-off verschaffte.

Es folgte die Fahrt an den Jakominigürtel nach Graz, wo der SCE zuletzt im Herbst 1974 gewann! Es sollte zwar nicht für einen Sieg reichen, doch mit dem 0:0 konnte der SCE gut leben. Währenddessen wurde die Mannschaft des SK Sturm Graz von den eigenen Fans ausgepfiffen, denn die spielten ideenlos und verjuxten zudem die tollsten Tormöglichkeiten: Thonhofer köpfelte aus einem Meter über das Tor und Bakota traf zweimal nur die Latte. Der SCE fand praktisch keine einzige Einschußmöglichkeit vor. So gesehen war dieses Unentschieden wie ein Sieg für die Eisenstädter, hievten sie sich doch damit auf Platz Acht empor.

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Der Sturm-Platz im Jahr 2016.

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Die „KRONE“ berichtete am 23. September 1985: „Wunder von Eisenstadt“: Neun Spieler verloren, von Pech verfolgt – aber Achter.
Schlachtgesänge, Gratulationen des Trainers, Küsse des verletzten Bukovic für seine Mannschaftskameraden – in der Eisenstädter Kabine ging’s nach dem 0:0 gegen Sturm zu wie auf dem Oktoberfest in München. Und immer wieder die gleiche Frage: „Wie ist das nur möglich? Eine Truppe ohne Stars, vom Pech verfolgt (Bicovsky, Bukovic und Dilber fehlten in Graz) erkämpft Punkt um Punkt. Und liegt an achter Stelle, auf einem Platz, der den Klassenerhalt sichern würde.
„Die Antwort“, weiß Manager Kirschner, „ist unglaubwürdig, aber sie stimmt: alle ziehen an einem Strang. Fällt einer aus, strengen sich die anderen doppelt an.“ Früher, in den düsteren Zeiten der Eisenstädter Skandale, verließen die Kicker nach dem Training das Lindenstadion fluchtartig. Jetzt bleiben sie beisammen, scherzen und debattieren übers nächste Spiel. Das ist sicher auch ein Verdienst des neuen Trainers Ernst Weber. „Die Spieler sind von ihm begeistert“, freut sich Kirschner.

Bei der Sponsorensuche wurden nun ein Möbelkonzern sowie ein Stahlkonzern aus Schottland genannt, die entscheidenden Gespräche waren aber noch nicht über die Bühne gegangen.

Die erste Hälfte des Grunddurchganges wurde mit dem Heimspiel gegen Admira-Wacker abgeschlossen. Vor knapp 2.000 Zuschauern legte der SCE einen Bilderbuchstart hin. Nach dem 1:0 in der sechsten Minute durch Marzi überzeugte die Mannschaft durch ein hohes Laufpensum und viel Einsatz. Die verspielten Südstädter schwächelten im Abschluß und trafen in der 24. Minute nur die Latte. Kurz vor dem Pausenpfiff jagte Netuschill einen Freistoß, der noch abgefälscht wurde, unhaltbar ins Tor der Admiraner. Im Finish der Partie gab der SCE diese 2:0-Führung aber noch aus der Hand. In der 80. und 84. Minute traf jeweils Oberhofer, weshalb es statt zwei eben nur einen Punkt gab.

Wie hatte sich das angekündigte Spektakel auf die Tabelle ausgewirkt? An der Spitze zogen Rapid und Austria einsam ihre Kreise. Mit je 19 Punkten (den erst kommenden Sieg der Austria im Nachtrag gegen den LASK schon eingerechnet) lagen sie sieben Zähler vor SSW Innsbruck. Dahinter rangierten gleich vier Mannschaften mit je elf Punkten: LASK, Austria Klagenfurt, GAK und SK Sturm. Der SCE befand sich mit seinen zehn Punkten auf dem achten Platz – punktegleich mit dem SK VÖEST. Auf den Plätzen Zehn und Elf befanden sich Admira-Wacker (acht Punkte) und DSV Alpine (sieben Punkte) und den letzten Rang zierte der noch sieglose SAK 1914 mit drei Punkten. Es fällt zudem auf, dass sich alle – außer den Wiener – mit dem Siegen schwer taten. Die Remis hatten die Oberhand. Ein wahres Feuerwerk waren die ersten elf Runden nun wirklich nicht.
In der Zuschauerstatistik rangierte der SCE jedenfalls auf dem letzten Platz. Kaum 2.280 Zuschauer wollten die Heimspiele des SCE im Schnitt sehen. Der Schnitt des SAK 1914 lag mit 5.300 Zuschauern fast doppelt so hoch. Das Maß aller Dinge war Innsbruck, das einen Schnitt von 10.700 aufwies.

Den Auftakt zur Rückrunde stellte die Partie im Horr-Stadion dar, wo der SCE vorerst versuchte, die Austria mit Catenaccio auszubremsen. Mit Doppellibero und Manndeckung hielten die Burgenländer aber nur zwölf Minuten lang ihr Tor sauber. Hans Dihanich zog aus gut zwanzig Metern ab und der Ball flog ins Gehäuse von SCE-Keeper und Kapitän Martinschitz.
Die Austria rannte gegen eine Menschenmauer an, kam aber dennoch zu ihren Chancen. In den ersten 45 Minuten hielt der SCE-Abwehrriegel und lies keine weiteren Treffer der Violetten zu. Nach der Pause hielt die Abwehr dem Dauerdruck aber nicht mehr aus. Toni Polster traf in der 54. Minute vom Elfmeterpunkt, nachdem Bukovic Nyilasi gefoult hatte. In der 73. Minute erhöhte Ewald Türmer auf 3:0 und in der 83. Minute besorgte Tibor Nyilasi das 4:0 für die Austria.

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Kurier: FK Austria Wien vs. SCE

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BF: FK Austria Wien vs. SCE

Ein Traumtor bescherte dem SCE einen wichtigen Sieg im Heimspiel gegen DSV Alpine. Das Spiel der beiden Nachzügler lockte kaum tausend Zuschauer ins Lindenstadion. Der „Kurier“ schrieb: „Erstaunlich diese Burgenländer! Ihr Spielmacher Bicovsky (verletzt) fehlt an allen Ecken und Enden. Der Anhang – er ist der treuloseste der ganzen Liga – bleibt aus. Gestern erzielte vor knapp tausend Zuschauern im Lindenstadion der ehemalige Rapid-Kaderspieler Hofmann in der 59. Minute das spielentscheidende Tor.“
Der SCE hatte vor allem zu Beginn jeder Halbzeit seine Drangperiode, von denen jene nach der Pause den vielumjubelden Siegestreffer produzierte. „Nach einer scharfen Flanke von Schöll feuerte Hofmann das Leder von der Strafraumgrenze wuchtig mit Volleyschuß ins Netz der Donawitzer. Ein Traumtor!“, schrieb die „Krone“.

Dank des dritten Saisonsieges hatte der SCE wieder Tuchfühlung zum „Platz überm Strich“ aufgenommen. Mit zwölf Punkten lagen die Eisenstädter zwar noch immer auf dem neunten Rang, waren aber punktegleich mit Innsbruck und dem LASK. Die nun an dritter Stelle rangierenden VÖESTler hatten ja auch nur magere vierzehn Punkte auf dem Konto. Mit neun Punkten Vorsprung schwebten die beiden Wiener Großklubs weit über dem (traurigen) Rest der Liga.
Im Keller hatte der SCE nach dieser Runde vier Punkte Vorsprung auf Admira-Wacker und DSV Alpine und der sieglose SAK 1914 zierte mit seinen fünf Pünktchen das Tabellenende.

Genau zu jenem „Prügelknaben“ führte die nächste Auswärtsfahrt, und in Salzburg (wenn auch speziell bei der Salzburger Austria) gab es zumeist nicht viel zu holen. Austria Salzburg kämpfte übrigens zu diesem Zeitpunkt um die Teilnahme am Mittleren-Play-off. In der 2. Division war gerade der SK Vorwärts Steyr die Nummer Eins, gefolgt vom SV Spittal/Drau und dem First Vienna Football Club. Auf Platz Vier lag gerade der Wiener Sport-Club und hatte einen Punkt Vorsprung auf die IG Bregenz/Dornbirn sowie die Austria aus Salzburg. Dahinter befanden sich Flavia Solva, die SV Schwechat, der Kremser SC, der Villacher SV, SV Sankt Veit/Glan sowie der noch sieglose FavAC.

Beim SAK 1914 war man nach dem 2:2 in Graz beim SK Sturm voller Zuversicht, endlich den ersten Bundesliga-Sieg feiern zu können. Zudem kehrten sie auch wieder in ihr Stadion im Stadtteil Nonntal zurück, wo sie in der vergangenen Zweitligasaison ungeschlagen geblieben sind. Der SCE, dessen Verletztenliste immer größer geworden war, und bei dem auch angeschlagene Spieler aufs Feld laufen mussten, wollte nicht die „Schmach“ auferlegt bekommen, gegen die „Sieglosen“ verloren zu haben.
Allen Erwartungen zum Trotz übernahm vorerst der SCE das Kommando. Mit einem Tausendgulden-Freistoß aus gut 30 Metern (andere Quellen nennen 22 Meter) ins Kreuzeck sorgte Netuschill für die Führung der burgenländischen Gäste (19.). Vor 2.500 Zuschauern gab es aber keinen zweiten Sieg in Folge, denn der SAK 1914 gab nicht auf und wurde in der 68. Minute mit dem Ausgleich belohnt. Im Finish sah dann auch noch Bukovic die zweite gelbe Karte und wurde vom Strafsenat für insgesamt vier Spiele (!) gesperrt. Zwei Partien wegen rohem Spiel, wodurch auch noch eine Strafe vom Mai (er spielte für DSV Alpine) wirksam wurde.

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BF: SAK 1914 vs. SCE

Der eine Punkt hatte aber auch etwas Gutes, denn durch die 2:5-Niederlage Innsbrucks in der Südstadt kletterte der SCE über den Strich und war nun wieder Achter.
Von den zuvor noch wöchentlich auftauchenden Millionen verschiedener Sponsoren, war schon lange nichts mehr zu hören. Dafür wurden dem SCE laufend neue Spieler angeboten (aus Jugoslawien beziehungsweise Polen). Der SCE selbst hatte sich speziell um das Engagement eines burgenländischen Stürmers bemüht. Der Spieler war bei seinem vorigen Verein abgemeldet, stellte aber sehr hohe Gehaltsforderungen, die er dann auch schon mal nach unten korrigierte (von 350.000,- Schilling im Jahr auf 200.000,-). Ende Oktober 1985 wurde verkündet, dass der Spieler nun doch für den SCE unterschrieben hat. Nachdem wochenlang der Rotstift bei den Eisenstädtern angesetzt wurde, um Geld für diesen Spieler aufzutreiben – eine private Gönnertruppe soll sogar die 60.000,- Schilling Leihgebühr hingeblättert haben – schien alles perfekt zu sein. Im SCE-Sekretariat wurde nicht nur der Leihvertrag, sondern auch das Anmeldeformular für den SC Eisenstadt unterschrieben. Eine Stunde später soll sich der Unterzeichner wieder im Sekretariat mit der Mitteilung gemeldet haben, dass er aus beruflichen Gründen doch nicht für den SCE spielen könne. Der Zeitungsreporter (Krone) meinte: „Wenn SCE-Manager Kirschner allerdings auf die Anmeldung besteht, hat der schlaue Fuchs XXXXX das Pokerspiel um einen guten Vertrag bei der XXXXX doch noch verloren …“ 

Nach dem Schlußpfiff des folgenden Heimspieles kannte der Jubel unter den wieder nur spärlich erschienenen SCE-Fans keine Grenzen (es sollen 786 Zahlende anwesend gewesen sein). Obwohl der Gast aus Linz mit sehr viel Elan begann, und auch sonst mehr vom Spiel hatte, schoß der SCE die Tore! Als der SK VÖEST gerade ordentlich Druck erzeugte, ergab sich eine Kontermöglichkeit. Martin Lefor probierte einen Weitschuß, und schon stand es 1:0 für die Hausherren (7.).
Nach der Pause konnte der Linzer Tormann Fuchsbichler den Spieler Joachim Weiss nur durch ein Foul am Torschuß hindern. Den Elfmeter von Kienast konnte Fuchsbichler war abwehren, doch Luka Dilber verwertete den Nachschuß zum 2:0 (51.). Damit blieb der SCE seit der Auftaktniederlage gegen die Austia im Lindenstadion ungeschlagen und hievte sich sogar auf Platz Drei der Tabelle, da die übrigen Spiele am Samstag und am Sonntag ausgetragen wurden.

Nach dem Wochenende lag der Sportclub Eisenstadt, dem nun auch fix ein neuer Zusatzsponsor 250.000,- Schilling überwiesen haben soll, an sechster Stelle. An der Tabellenspitze hatten die Austrianer die noch ungeschlagenen Rapidler um einen Punkt überholt. Auf Platz Drei rangierte mit drei Siegen und zehn Remis (!) der SK Sturm Graz. Nur einen Punkt dahinter lauerten der LASK, Austria Klagenfurt, der SCE sowie der SK VÖEST. Um Platz Acht kämpften der GAK (13 Punkte), Wacker Innsbruck (12) und Admira-Wacker (11). Abgeschlagen waren schon DSV Alpine (neun Punkte) und die immer noch sieglosen Kicker des SAK 1914 (sechs Zähler).

Das nächste Spiel im Liebenauer Stadion war sehr wichtig, denn bei einem Sieg hätte der SCE einen großen Schritt in Richtung Oberes-Play-off gemacht. Bei einer Niederlage wäre zwar auch noch nichts passiert, doch dann würde der SCE den Atem der Verfolger ganz besonders im Nacken spüren. Nun ja, nach Harry Gamaufs 1:0 für den GAK in der 28. Minute, traf Kienast gleich nach der Pause unglücklich ins eigene Tor (46.). Das 3:0 für die Rotjacken fiel in der 69. Minute durch Jedynak. Kurz vor dem Ende gelang dann Hofmann zumindest noch der Ehrentreffer.

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BF: GAK vs. SCE

Nun musste ausgerechnet gegen die noch unbesiegten Rapidler ein Punkt oder sogar zwei Punkte her, um nicht in den Gefahrenbereich zu rutschen. Die Grün-Weißen kamen mit einer 1:2-Niederlage vom Europacupspiel bei Fram Reykjavik ins Lindenstadion. An diesem Samstag kamen an die 4.000 Zuschauer in den Schloßpark und sahen, wie Rapid sechs tolle Chancen vergab. Das Spiel endete mit einem torlosen Unentschieden, das den SCE zur „Sensationsmannschaft“ der Meisterschaft machte. Allerdings schmolz der Vorsprung auf die Verfolger. Während der SCE bisher 16 Punkte sammelte, hatten gleich vier Mannschaften 15 Zähler. Mit nur 13 Punkte rangierte die Startruppe aus Innsbruck auf dem zehnten Platz. Und genau dorthin mussten nun die „Armutschgerln“ aus Eisenstadt reisen.

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Krone: SCE vs. SK Rapid Wien

Bevor es soweit war, wusste der SCE-Manager nicht mehr, was er alles anstellen sollte, damit mehr Zuschauer ins Stadion kommen. Gegen Rapid sollen es 3.416 zahlende Besucher gegeben haben (davon vielleicht 1.500 Burgenländer), weshalb er meinte: „Burgenland verdient sich keinen Klub in der 1. Division!„.

Am Innsbrucker Tivoli ging es für die Hausherren um sehr viel. Noch eine Niederlage konnten sich die Stars nicht mehr leisten. Bei arktischen Temperaturen verzichteten nur Schiedsrichter Brummeier und Hansi Müller auf die wärmende Strumpfhose. Heiß her ging es dann gleich nach dem Anpfiff: In der dritten Minute flankte Müller von rechts und Kalinic köpfelte das 1:0.
In der fünften Minute spielte Müller Joachim Weiss schwindlig, flankte zu Koreimann und dieser traf ebenfalls per Kopf zum 2:0.
In den Minuten 72 und 74 gelang Johann Schöll ein Doppelpack für den SC Eisenstadt. Da es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon 0:6 stand, war dies nur noch eine schöne Erfahrung für den Mörbischer im SCE-Dress vor 4.000 Zuschauern am Innsbrucker Tivoli. SCE-Keeper Martinschitz wurde in der 50. Minute von Innsbrucker Zuschauern mit Schneebällen beworfen.

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Kurier: SSW Innsbruck vs. SCE

Diese 2:6-Klatsche war der Auftakt einer wahren Katastrophen-Serie. Zudem war der SCE nun auf den neunten Rang zurückgefallen.

Der nächste Gegner war Austria Klagenfurt. Die Kärntner lagen punktegleich mit dem SCE auf dem begehrten achten Platz. Das Schicksalsspiel musste aber abgesagt werden, da Eisenstadt im Schnee erstickte. Der SK VÖEST sowie der GAK setzten sich durch Siege im Kampf um Platz Acht ab, während der SCE nun unbedingt in Linz beim LASK gewinnen musste. Für Freude sorgte zumindest der abgeschlossene Sponsorenvertrag mit einer Bausparkasse.

Auf der Linzer Gugl gab es dann jedenfalls ein böses Erwachen. Bei etwas mehr Treffsicherheit hätte der LASK sogar zweistellig gewinnen können. Doch auch das 0:6 tat dem SCE ordentlich weh. Speziell weil Austria Klagenfurt gegen den Tabellenführer Austria Wien gewann.

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BF: LASK vs. SCE

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BF: LASK vs. SCE

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BF: LASK vs. SCE

Das Nachtragsspiel gegen Austria Klagenfurt ging am 3. Dezember 1985 über die Bühne. An diesem Dienstagabend kamen keine 500 Zuschauer ins Lindenstadion. Der Schock nach der 0:5-Demütigung saß sehr tief. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr zerfiel die Mannschaft in alle Einzelteile. Der Gang ins Mittlere-Play-off schien unausweichlich. Der Rückstand auf Platz Acht betrug drei Punkte und der SCE hatte ein katastrophales Torverhältnis. Statt im Meister-Play-off jungen Talenten eine Bühne bieten zu können, meinte SCE-Manager Kirschner, dass jetzt wohl investiert werden müsse. Mit finanziellen Einbußen im Mittleren-Play-off rechnete er nicht: „Die Zuschauer haben uns längst aufgegeben, mit 478 Zahlenden gegen Klagenfurt konnte wir nicht einmal Polizei- und Verbandsabgaben decken.

Die letzte, rechnerische Möglichkeit, im Meister-Play-off zu spielen, wurde mit dem 0:0 gegen den SK Sturm Graz vergeben. Zum letzten Heimspiel verirrten sich auch nur noch knapp 400 Seelen ins Lindenstadion, von denen mehr als die Hälfte aus der Steiermark kamen.

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BF: SCE vs. SK Sturm Graz

Noch vor dem letzten Spiel in der Südstadt wurden unter anderem Bukovic und Dilber auf die Transferliste gesetzt und SCE-Manager Kirschner gab seine Rücktrittsabsichten bekannt.
Am 12. Dezember 1985 berichtete der „Kurier“: Unfaßbar: Eisenstädter trainieren im Schloßpark! „Dancing in the dark“ – dieser Schlagertitel von Bruce Springsteen paßt derzeit bestens zum SC Eisenstadt und dessen Trainingsmöglichkeiten. Kaum zu glauben, daß sich ein Erstdivisionär auf holprigen, durchfurchten Spielfeldern, in Parkanlagen, bei Lichtverhältnissen à la „Hinterhof“ vorbereiten muß. In Eisenstadt ist alles möglich. Seit einem Monat müssen nämlich Ernst Webers Schützlinge entweder im Eisenstädter Schloßpark (unter Laternen) oder auf dem unzulänglich beleuchteten Sportplatz in St. Georgen trainieren. Ansuchen von SCE-Geschäftsführer Alfred Kirschner, drei zusätzliche Lichtquellen zu installieren, stießen bei der BEWAG (= Heimstätte ehemaliger SCE-Funktionäre wie Horvath, Tschank) auf taube Ohren. Tenor: „Wir haben keine Zeit dazu.“ „Interessant, daß gewisse Leute in regelmäßigen Abständen versuchen, den Verein und einige Funktionäre schlecht zu machen. Es wäre besser, dem Klub zu helfen“, so ein Insider. Für Weber kommt die Amtsmüdigkeit von Kirschner nicht überraschend. „Es war ein Ein-Mann-Unternehmen. Alfred war Mädchen für alles, es gab nur wenige, die ihn organisatorisch unterstützten.“ (…)

Manche Stellen dieses Artikels treffen auch auf das zu, was etwas mehr als zwanzig Jahre später beim SCE passiert ist!

Die Partie bei Admira-Wacker rückte in den Hintergrund. Die Schlammschlacht rund um den möglichen Abgang von Kirschner schlug hohe Wellen. Indes sah der SCE in der Südstadt schon wie der Sieger aus. Die Eisenstädter führten durch Tore von Marzi (16.) und Putz (29.) mit 2:0. Wie beim Hinspiel, so sorgte diesmal erneut Oberhofer für die Punkteteilung. Die Admira stürmten sehr gedankenlos, weshalb sie sich auch die beiden Gegentreffer einfingen. In der 71. Minute stellte Oberhofer per Foulelfmeter auf 1:2 und sechs Minuten vor dem Spielende gelang ihm das 2:2.

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BF: Admira-Wacker vs. SCE

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Kurier

Das große Spektakel des Grunddurchganges war zu Ende. Die Wiener Austria belegte mit 39 Punkten Platz Eins, gefolgt vom SK Rapid mit 37 Zählern. Der Rest wurde von Austria Klagenfurt und dem GAK (je 23) angeführt. Dahinter rangierten der LASK sowie der SK Sturm Graz (je 22). Admira-Wacker konnte sich mit dem 2:2 gegen den SCE noch auf Platz Sieben retten (20 Punkte) und den heiß begehrten achten Rang sicherte sich gerade noch Innsbruck (ebenfalls 20 Punkte), denn der SK VÖEST hatte bei seinen 20 Punkten ein ganz mieses Torverhältnis.
Der SC Eisenstadt kam nicht über den zehnten Platz hinaus und trat zusammen mit den Linzern, DSV Alpine (13) und dem SAK 1914 (7), der kein einziges Spiel gewinnen konnte, den Gang ins Mittlere-Play-off an.

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BF: Endtabelle des Grunddurchganges

Dort – im Mittleren-Play-off – ging es für die vier durchgefallenen Vereine ab 1. März 1986 um den Klassenerhalt in der 1. Division. Aus der 2. Division gesellten sich dafür der Wiener Sport-Club, der SK Vorwärts Steyr, die Vienna sowie der SV Spittal/Drau hinzu.

Während die üblichen Hallenturniere gespielt wurden, wurde Rudolf Lang als Nachfolger von Alfred Kirschner präsentiert. Der Purbacher hatte großen Anteil daran, dass der UFC Purbach 1982 in die 2. Division aufgestiegen ist, wo sie sich aber nicht behaupten konnten. Nun hieß es, eine schlagkräftigte Mannschaft für das kommende Play-off zusammen zu stellen.

Der erste Gegner im Mittleren-Play-off war der Wiener Sport-Club, bei dem mit Christian Keglevits und Ruben Plaza zwei Ex-Eisenstädter spielten. Die Dornbacher ließen zudem durch die Verpflichtung von Johann Krankl aufhorchen. Beim SCE haben sich während der Vorbereitung die Neuverpflichtungen Fritz Drazan, Zeljko Niklic und Sead Sarajlic gut eingefügt, zudem blieb Libero Bukovic dem SCE erhalten.

Das Spiel konnte aber nicht stattfinden, da das Lindenstadion eher einem Eislauf- als einem Fußballplatz glich. Und auch das erste Auswärtsspiel in Spittal/Drau stand auf der Kippe, denn auch dort stapelten sich die Schneemassen.

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BF

Der SCE testete auf dem „Ausweichplatz“ in Purbach gleich zweimal gegen den FavAC. Am Mittwoch vor dem geplanten Saisonstart gegen den WSC besiegte der SCE die ersatzgeschwächten Wiener locker mit 3:0. Am Sonntag kamen die Favoritner schon mit einer stärkeren Mannschaft nach Purbach. Bei starkem Schneefall trennten sich die beiden Teams mit 1:1.

Nach den beiden Absagen stand der SCE vor einem Terminchaos, wie auch der Rest der Liga. Von den ersten zwei Runden konnten nur zwei Partien absolviert werden. Der SAK 1914 trennte sich vom SK Vorwärts Steyr torlos und ging dann beim Wiener Sport-Club mit 0:3 unter.

Somit war das Drittrundenspiel gegen den SK VÖEST die Premiere des SCE im Mittleren-Play-off, und das ging ordentlich in die Hose! Auf tiefem Terrain sahen die wenigen Zuschauer eine enttäuschende Darbietung. Ein verwandelter Foulelfmeter zwei Minuten vor dem Spielende von Fritz Drazan blieb die einzige Ausbeute. Die Linzer gewannen im Lindenstadion mit 2:1.

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BF: SCE vs. SK VÖEST Linz

Unter der Woche folgte das Nachtragsspiel gegen den mit klingenden Namen versehenen Wiener Sport-Club. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und großem Kämpferherz wurden die Wiener in die Knie gezwungen. Goldtorschütze war Fritz Drazan, der erneut einen Elfmeter verwandelte. Nur vier Minuten später trat er wieder zum Penalty an, scheiterte aber am WSC-Goalie.

Vier Tage später reiste der Sportclub Eisenstadt in die Eisenstadt Steyr. Der neue SCE-Obmann Rudi Lang erinnerte sich mit Unbehagen an den Platz in Steyr, denn als er dort das letzte Mal war, gingen seine Purbacher mit 0:7 unter.
Von ihrem Publikum fanatisch angetrieben, übernahmen die Spieler des SK Vorwärts Steyr sofort das Kommando. Nach einer Viertelstunde fiel auch schon das 1:0 für die Hausherren. Wenig später brachte SCE-Trainer Ernst Weber den 18jährigen Walter Mock für den an diesem Tag unsicheren Wolfgang Jauck. Bei seinem Debüt in der Kampfmannschaft avancierte der Youngster auch gleich zum Helden für den SCE. In der 58. Minute gelang Walter Mock der Ausgleich zum 1:1. Die Vorwärts-Elf musste ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und in der zweiten Halbzeit bekam der SCE das Spiel immer besser in Griff. Nach den 90 Minuten trennten sich die beiden Kontrahenten gerecht mit 1:1.

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BF: SK Vorwärts Steyr vs. SCE

Zum nächsten Heimspiel kamen an die 2.000 Zuschauer nach Eisenstadt, um Mario Kempes zu sehen. Die Vienna hatte sich die Dienste des Weltmeisters von 1978 gesichtert. Gezaubert haben er und der Rest der „Millionentruppe“ wenig. Der SCE brauchte gut eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Zuvor luden sie die Döblinger praktisch zum Toreschießen ein und boten eine katastrophale Leistung. Danach kehrte Ruhe ins Spiel ein, und da diese schlechte Anfangsphase ohne Gegentreffer blieb, reichten die beiden Tore von Martin Lefor und Walter Mock zu einem verdienten 2:0-Sieg gegen den First Vienna Fooball Club. Nach diesem Sieg kletterte der SCE auch erstmals unter die ersten Vier, was am Ende dieser Punktejagd den Verbleib in der 1. Division bedeuten würde.

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BF

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BF: SCE vs. First Vienna Football Club 1894

Nun stand das Achtelfinale des ÖFB-Cup auf dem Programm. Dafür reisten die Eisenstädter nach Linz, wo es gegen den LASK eine 0:1-Niederlage gab. Somit konnte der SCE all seine Konzentration auf die Mission „Klassenerhalt“ richten.

Und dies taten sie in ausgezeichneter Manier, denn im Schatten der Hochöfen gab es in Donawitz einen seltenen Auswärtssieg zu bejubeln. In diesem Spiel stand SCE-Keeper Leo Martinschitz praktisch unter Dauerbeschuß, war aber für die Alpine-Kicker unbezwingbar. Er hielt die schwierigsten Schüsse, wehrte mit unwahrscheinlichem Reflex Kopfbälle aus kürzester Distanz ab und war bei Flankenbällen und im Herauslaufen auf dem Posten. Nicht weniger Anteil am 2:0-Auswärtssieg hatte der 18jährige Forchtensteiner Walter Mock, denn er bewies in den Minuten 11 und 78 seinen Torriecher.

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BF: DSV Alpine vs. SCE

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BF

Zwei vermeidbare Gegentreffer kassierte der SCE im Nachtragsspiel im Spittaler Goldeckstadion. Beim Stand von 0:2 trat Fritz Drazan zur Exekution eines Strafstoßes an – und scheiterte an Tormann Knaller.

UND DANN GESCHAH ES! Nach 28 sieglosen Spielen gewann der SAK 1914 sein erstes Spiel, und zwar im Eisenstädter Lindenstadion. Knapp 450 Zuschauer wurden Zeugen dieser Premiere. An diesem winterlichen Apriltag bot der SCE „Fußball zum Abgewöhnen“. Aber auch die Gäste aus Salzburg zeigten, warum sie so lange ohne Sieg geblieben sind. Der einzige, der sich an diesem Tag als Fußballer bezeichnen durfte, war laut Meinung des BF-Reporters der Niederländer Frenkie Schinkels. In der 86. Minute übernahm Huber eine Flanke von Schinkels volley und donnerte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Der Großteil der wenigen Zuschauer sah dieses Prachttor nicht, denn sie hatten schon vorzeitig das Stadion verlassen.

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BF: SCE vs. SAK 1914

Die „Hinrunde“ des Mittleren-Play-off beendete der SCE mit diesen beiden schmerzlichen Niederlagen. In der Tabelle führte der SK VÖEST mit elf Punkten vor der Vienna, die neun Punkte ihr Eigen nennen konnte. Dann folgten drei Mannschaften mit je sieben Punkten: Wiener Sport-Club, SC Eisenstadt sowie SV Spittal/Drau, wobei das etwas bessere Torverhältnis den SCE zu Platz Vier verhalf. Dahinter lauerten DSV Alpine (sechs Punkte), Vorwärts Steyr (fünf Punkte) und der SAK 1914 (vier Punkte).

Zum Start der „Rückrunde“ gab es am Sport-Club-Platz die dritte Niederlage in Serie. Der WSC präsentierte sich keineswegs in Bestform, doch die Leistung seiner Schützlinge lies SCE-Trainer verzweifeln. Das Niveau dieser Partie war sehr dürftig und der SCE schloß nahtlos an die Darbietung beim SAK-Spiel an.

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BF: Wiener Sport-Club vs. SCE

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BF: Wiener Sport-Club vs. SCE

Beim folgenden Heimspiel bot dann auch noch der Schiedsrichter eine ganz schwache Leistung, wodurch er sich den ganzen Zorn von Spielern, Betreuern und Zuschauern zuzog. Nach einem hohen Ball in den Strafraum wurde Netuschill zehn Meter vor dem Tor vom Bein eines Kärntners in Schulterhöhe getroffen. WM-Schiedsrichter Brummeier pfiff sofort, doch statt eines Elfmeters gab er einen „Indirekten“. Dies geschah in der Schlußminute beim Stand von 1:2! Bei einigen SCE-Spielern brannten daraufhin die Sicherungen durch. Fasching sah dann vom Schiedsrichter die rote Karte.
Zum nicht gegebenen Elfmeter meinte der anwesende Schiedsrichter Beobachter Felix Kiradi: „Ein solcher Fehler dar nicht einmal einem Anfänger passieren, schon gar nicht einem WM-Schiedsrichter.“

Für den SCE ging es nach der vierten Niederlage in Serie bergab. Ein BF-Mitarbeiter meinte zu diesem Spiel: „In einer lauwarmen Frühlingsnacht fand das SCE-Begräbnis im engsten Freundeskreis statt!“ Der Rückstand auf den rettenden vierten Platz betrug nun drei Punkte!

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BF

Dem Begräbnis im Lindenstadion folgte die Auferstehung in Linz. Das Spiel beim SK VÖEST, immerhin Tabellenführer, verdiente keinen Schönheitspreis, verlief dafür mehr als optimal für die Burgenländer. Am Ende reichte ein Kopftor von Bukovic, um den Linzern die erste Heimniederlage zuzufügen.

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BF: SK VÖEST vs. SCE

Dank dieser wohl kaum erwarteten zwei Punkte war der SCE wieder in Lauerstellung. Nun müsste nur noch der Heimkomplex abgelegt werden. Am nächsten Spieltag folgte das Schicksalsspiel gegen die punktegleichen Steyrer.

Zum Glück für den SCE blieben haarsträubende Abwehrfehler ohne Folgen. Vor 450 Zuschauern kam der Sportclub Eisenstadt dank der Tore von Bicovsky (4.) und Hofmann (36., 75.) zu einem 3:0-Arbeitssieg gegen die Vorwärts-Elf.

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BF: SCE vs. SK Vorwärts Steyr

Drei Runden vor dem Ende der Meisterschaft lag der SCE nun wieder auf Rang Vier, doch dahinter lauerten DSV Alpine sowie der SV Spittal/Drau.
Das nächste Spiel führte den SCE auf die Hohe Warte zur Vienna, die punktegleich mit dem SK VÖEST an der Tabellenspitze lag.

Die Hoffnung auf einen Punktezuwachs war aber schon nach einer halben Stunde verflogen. Zum Spiel meinte der BF-Reporter unter anderem: „Der SCE vergab gute Chancen und kassierte dumme Tore!“ Am Ende setzte es eine deftige 1:4-Klatsche, wodurch der vierte Platz an DSV Alpine verloren ging.

Somit folgte gegen jene Donawitzer das nächste Schicksalsspiel, denn nur die Steirer lagen zwei Runden vor dem Ende noch in Reichweite. Vor knapp 1.000 Zuschauern wurde Hannes Marzi zum Helden des Tages. Mit seinen drei Toren sorgte er für einen klaren 3:0-Sieg gegen die Obersteierer und hielt die Chance auf den Verbleib in der 1. Division am Leben. Eine Runde vor Meisterschaftsende gab es nämlich nur mehr einen freien Platz für die oberste Liga Österreichs. Der SK VÖEST sicherte sich den Klassenerhalt und die beiden Wiener Vereine First Vienna Football Club und Wiener Sport-Club schafften den Aufstieg. Um den letzten Platz an der Sonne duellierten sich der SC Eisenstadt, der SV Spittal/Drau sowie DSV Alpine.

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BF: SCE vs. DSV Alpine

Die Donawitzer bekamen es in der letzten Runde mit den bereits aufgestiegenen Dornbachern zu tun, Spittal gastierte bei den ebenfalls schon am Ziel angelangten Döblingern und der SCE musste nach Salzburg zum SAK 1914 reisen.

Sollten sich die beiden Wiener Klubs nicht mehr besonders anstrengen, war für den SCE ein Sieg im Schatten der Festung Hohensalzburg Pflicht!

Die Vienna gewann gegen den SV Spittal/Drau mit 1:0, während der Wiener Sport-Club in Donawitz mit 1:4 unterging, was den Steirern ein Torverhältnis von +3 einbrachte, während der SCE bei +2 Toren halten würde, würde er in Salzburg nur unentschieden spielen.

Auf dem SAK-Platz in Salzburg-Nonntal begann der SCE nervös, verkrampft und sehr verhalten. Zwar fanden die Eisenstädter so manche gute Chance vor, doch das Spiel machte der Tabellenletzte. In der 37. Minuten flankte Frenkie Schinkels gefühlvoll zu Szymanek, der volley zum 1:0 für die Salzburger traf. Damit war der SCE ein Zweidivisionär, denn in Donawitz stand es zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 für die Steirer.
Kurz darauf verhinderte SCE-Keeper Leo Martinschitz das 0:2. Mit einer glänzenden Reaktion wehrte er einen Schuß von Szymanek aus kurzer Distanz ab. Als der SCE seine Fälle davonschwimmen sah, fiel der so lebenswichtige Ausgleich: Netuschills scharfen Stangelpaß lenkte der Salzburger Huber in der 44. Minute ins eigene Netz ab.
Nach dem Seitenwechsel kam der SCE mit breiter Brust aus der Kabine und übernahm die Initiative. In der 65. Minute vergab Drazan eine Riesenchance auf das 2:1. Danach brachte SCE-Trainer Ernst Weber statt Bicovsky mit Hofmann einen dritten Stürmer. Keine fünf Minuten nach der Einwechslung bedankte sich der „Jolly Joker“ mit dem Siegestreffer (73.). Mit dem Kopf beförderte er einen Drazan-Eckball in die Maschen des SAK. Die Salzburger bäumten sich noch einmal auf. In der 80. Minute schien der Ausgleich sowie der damit verbundene Abstieg unvermeidbar, denn Sekula zog alleine auf Martinschitz zu. Per Fußabwehr im allerletzten Moment rettete der SCE-Keeper seiner Mannschaft den  Sieg!

Nach dem Schlußpfiff lagen sich Spieler, Trainer und Funktionäre mit Freudentränen in den Armen und anschließend knallten in der Kabine die Sektkorken. Der SC Eduscho Eisenstadt hatte aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der 1. Division geschafft.

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BF: SAK 1914 vs. SCE

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Es war ein hartes Stück Arbeit. Von der ersten Sekunde des Grunddurchganges bis zur letzten Sekunde des Mittleren-Play-off. Ein wahres Spektakel! Je nachdem, wie man es betrachtet.

 

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BF: Endtabelle des MPO

 © Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Vor einem halben Jahrhundert (Juni 1967)

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Fünfzig Jahre ist es nun her, seit der Sportclub Eisenstadt mit dem Aufstieg in die Nationalliga burgenländische Fußballgeschichte geschrieben hat.

Um an diesen Meilenstein des rot-goldenen Fußballs zu erinnern, lädt Josef Csacsinovits (kurz Csini) ins Gemeindeamt der Seegemeinde Oggau ein, wo viele Schätze aus seiner privaten Sammlung zur Schau gestellt werden.

Zeitraum der Ausstellung: Werktags vom 6. Juni bis 16. Juni 2017 während der Amtsstunden, die da sind: Montag bis Donnerstag: 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr.
Am Samstag und Sonntag (10. bzw. 11. Juni 2017) kann die Austellung zwischen 9 und 11 Uhr besucht werden.

Cinis Vater, Josef „Pepi“ Csacsinovits Senior, gehörte beim alten SC Eisenstadt zu den treffsichersten Stürmern der Vor- und Nachkriegszeit. Als seine aktive Zeit zu Ende ging, wurde er im ehrwürdigen Lindenstadion Zeug- und Platzwart. Bei dieser Arbeit erhielt er natürlich tatkräftige Unterstützung seiner ganzen Familie. Darunter war auch Josef Junior, der von 1958 bis 1981 stets hautnah am Geschehen des SCE dran war und manch interessante Geschichte zu erzählen weiß.

Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie diese Ausstellung. Zu viel ist schon in Vergessenheit geraten.

Werfen wir nun einen Blick auf den Juni vor fünfzig Jahren. Was ist damals geschehen?

Wenn der Fußballinteressierte Ende Mai 1967 die Zeitung aufschlug und nach der Tabelle der Regionalliga Ost suchte, fand er „die Eisenstadt“ zwei Runden vor dem Ende der Meisterschaft auf Platz Eins. Aber nur ein einziges Pünktchen dahinter lauerte „die Schwechat“, was damals noch der 1. Schwechater SC war. Auf Platz Drei (bei einem Rückstand von drei Punkten) rangierten die Mattersburger, und die hatten auch noch ein Spiel weniger ausgetragen.

Und gegen genau diese Mattersburger hatte der SCE als nächstes zu spielen. Doch so einfach lies sich diese Meisterschaft nicht zu Ende spielen, denn im Juni 1967 fand auch noch die Endrunde der Amateur-Europameisterschaft statt. Beim Amateur-Nationalteam waren gleich mehrere Eisenstädter Leistungsträger engagiert. Würde sich bei den Auswahlspielen einer oder gar mehrere SCE-Spieler verletzen, hätte das auch faltale Auswirkungen auf den Ausgang der Ostliga-Meisterschaft haben können.

Eine der Persönlichkeiten, die im Amateur-Nationalteam spielten, war SCE-Keeper Johann Schorn. Gerade erst hatte er dem SCE vor gut 2.5oo Zuschauern in Baden ein 0:0 gerettet. Bei diesem Spiel mussten schon Kusolits und Soleder mit Injektionen für das Spiel fit gemacht werden.

Eisenstadts Kicker waren aber auch in der BFV-Auswahl tätig und vor dem Duell mit Mattersburg führte die Reise das Team Burgenland nach Tirol, wo Schorn (eine Halbzeit), Kusolits, Suttner und Co. auf dem Innsbrucker Tivoli vor 2.000 Zuschauern mit 0:1 verlor.

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BF-Onlinearchiv: die mit SCElern gespickte BFV-Auswahl.

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BF-Onlinearchiv: Das Spitzenspiel wirft seinen Schatten voraus.

Am Samstag, den 3. Juni 1967, begann um 16:30 Uhr das mit Spannung erwartete Spiel zwischen dem SC Eisenstadt und Mattersburg. Bei herrlichem Wetter kamen gut 4.500 Zuschauer in den Eisenstädter Schloßpark, darunter auch Landeshauptmann Theodor Kery.

Der Spielverlauf laut BF: Mattersburg hat Abstoß und beherrscht in der vorerst ungemein nervösen Atmosphäre die Szene. Bereits in der zweiten Minute steht Thomas allein vor Schorn, vergibt aber kläglich. Im Gegenstoß überläuft Leskovich alles, kann aber im Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle bringen und rollt das Leder neben den Pfosten ins Out. Mattersburg bleibt mehr im Angriff, doch steht Eisenstadts Abwehr gut gestaffelt. In der siebten Minuten stoßen Schüller und Pfeifer zusammen. Pfeifer ist angeschlagen und kann nicht mehr recht mit.
10. Minute: Schüller bekommt einen Steilpaß, rangelt sich gegen nemeth durch und rollt an dem herauslaufenden Wolf das Leder ins Netz. 1:0. Unbeschreiblicher Jubel bei Eisenstadt.
Man merkt sofort, daß die Hausherren nun viel ruhiger und überlegter agieren. Mattersburg ist weiter leicht überlegen, doch sind die Aktionen unüberlegt und überhastet. In der 28. Minute hat dann vorerst Wotruba eine Riesenchance, die jedoch Schorn gerade ncoh bereinigen kann. Der Ball kommt zu dem vollkommen freistehenden Maurovich, der aber vollkommen unkontrolliert hoch übers Tor schießt.
Das 2:0 ist dann ein typisches Leskovich-Tor. Er überspielt Wolf und drückt dann seelenruhig ein, 2:0 (38.).
In der 42. Minute reklamieren die Mattersburger gar einen Elfer, als Sotek Suttner mit einem kernigen Schuß am Oberarm trifft. Die schönste Aktion des Spieles folgt in der 43. Minute. Schüller flankt hoch vors Tor, und Komanovits kanoniert los. Der Ball trifft die Querlatte und springt zur Linie herab. Der Schiedsrichter gibt kein Tor.
Nach der Pause gibt sich Mattersburg noch nicht geschlagen. Maurovich wird in die Abwehr an Stelle von Peifer beordert. Dann hat Wolf große Mühe, um einen Flachschuß von Schüller, ein Tor zu verhindern (57.).
In der 62. Minute bricht Schatzer durch, und sein Schuß gibt Schorn Gelegenheit, sein großes Können unter Beweis zu stellen. Nun wird Soleder munter. Wolf kann nur unter größtem Einsatz ein Tor verhindern. In der 71. Minute allerdings ist Mattersburgs Abwehr machtlos. Soleder nimmt eine Flanke Leskovichs auf, „überschupft“ A. Koch und rollt neben Wolf den Ball ins Netz.
Mattersburg ist sichtlich deprimiert und spielt ab diesem Zeitpunkt nicht mehr mit voller Kraft. Die Eisenstädter haben nun einige gute Chancen, die allerdings vergeben werden. In der 83. Minute rollt Leskovich einen Freistoß zu dem aufmerksamen Komanovits, der sofort zum 4:0 einsendet. Damit ist das Spiel entschieden.

Die Meisterschaft war aber noch nicht entschieden, denn die Schwechater gewannen in Siegendorf mit 3:1. Aufgrund des besseren Torverhältnisses fehlte den Eisenstädtern nur noch ein einziger Punkt zum Titelgewinn.

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BF-Onlinearchiv

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BF-Onlinearchiv

Die letzte Runde lies aber noch lange auf sich warten, denn zuerst wurde einmal die Bundesländermeisterschaft mit dem Heimspiel gegen Niederösterreich beendet. Der SCE stellte beim abschließenden 3:3 mit Schorn, Kusolits, Suttner, Komanovits und Schüller gleich fünf Akteure. Mit dabei war natürlich auch der Siegendorfer Alfred Eisele!
Das Burgenland holte sich in diesem Bewerb den hervorragenden dritten Rang.

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BF-Onlinearchiv

Danach reisten Schorn, Suttner, Granabetter und Komanovits mit dem Amateur-Nationalteam nach Mallorca, wo die Endrunde der Europameisterschaft ausgetragen wurde.

Das Halbfinale gegen die Türkei ging torlos in die Verlängerung. In der 92. Minute bekam Österreich nach einem Foul an Burgholzer (Grieskirchen) einen Freistoß zugesprochen. Eisenstadts Suttner legte sich den Ball zurecht und hob ihn gefühlvoll über die Abwehrmauer unhaltbar ins Tor.

Im Finale warteten die Schotten, die Österreich mit einem starken Schorn zwischen den Pfosten vor gut 8.000 Zuschauern in Palma di Mallorca mit 2:1 besiegten und Europameister wurden.

Über dieses Turnier habe ich seinerzeit schon auf ostliga.at berichtet, was auch in „ostwärts“ verewigt ist. Einen recht ausführlichen Lebenslauf von SCE-Legende Johann Schorn hat unlängst der Kulturverein seiner Heimatgemeinde Schützen am Gebirge zusammengestellt. Dabei durften ich zusammen mit Csini tatkräftig mitwirken. Ein Muss für jeden Fan des legendären SCE-Keepers (Schützener Jahrbuch 2016).

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Nach diesem tollen internationalen Erfolg galt wieder alle Konzentration dem letzten Meisterschaftsspiel in Wien bei der FS Elektra. An die 500 Burgenländer pilgerten mit dem SCE in die Bundeshauptstadt und verbreiteten eine herrliche Stimmung.
Die Wiener waren aber nicht bereit, Geschenke zu verteilen. Der SCE musste in diesem Spiel hart kämpfen. Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich Europameister Johann Schorn aus und verhinderte einen Rückstand. Die Fans zitterten und ihre Anspannung löste sich erst in der 37. Minute. Solleder ging durch und flankte zur Mitte. Granabetter wurde immer länger und länger, und köpfelte den Ball in die linke Ecke des Tores. 1:0 für den SCE!
Die Wiener griffen nun gefährlich an und kamen dem Ausgleich sehr nahe, die Abwehr rund um Keeper Schorn konnte aber Schlimmeres verhindern.
Gleich nach der Pause blieb den mitgereisten Fans fast das Herz stehen. Schorn verfehlte den Ball, doch zum Glück waren auch die Elektra-Spieler so sehr darüber überrascht und konnten diese Chance nicht nutzen.
In der 69. Minute hallte aber wieder großer Jubel über das Spielfeld. Solleder gab den Ball an Komanovits weiter, dieser verlängerte zu Leskovich, der noch einen Gegner aussteigen lies, ehe er trocken zum 2:0 einschoß. Die Wiener reklamierten Abseits und bedrängten das Schiedsrichtergespann.
Die endgültige Entscheidung fiel in der 82. Minute. Leskovich überspielte zwei Mann der Elektra und platzierte den Ball bombensicher im linken, oberen Kreuzeck. Die Spieler waren schon am Ende ihrer Kräfte, verwalteten das 3:0 aber sicher und wurden damit Meister der Regionalliga Ost Saison 1966/67.

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Der Sportclub Eisenstadt hat es vor einem halben Jahrhundert geschafft, trotz eines engen Programmes mit letzter Kraft als erstes burgenländisches Team Meister der Ostliga zu werden und – damit verbunden – in die höchste Spielklasse Österreichs aufzusteigen. Ein unvergessener Juni 1967!
Eisenstadt und das ganze Burgenland freuten sich auf die Duelle mit Rapid, der Austria, dem Sport-Club, der Vienna, Innsbruck, Sturm Graz und beispielsweise der Admira.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Csini: Der Rechtsaußen des SCE!

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In diesem Bericht möchte ich an einen ganz besonderen Spieler des alten SC Eisenstadt erinnern, der diesen Verein vor und speziell dann nach dem Zweiten Weltkrieg mitgeprägt hat: Josef „Pepi“ Csacsinovits, auch „Csini“ genannt!

Josef Csacsinovits wurde am 12. Februar 1921 geboren. Also zu einer Zeit, in der Eisenstadt noch in Deutsch-Westungarn lag. Ein paar Monate später, nach der Landnahme, war der kleine Josef ein Burgenländer sowie Österreicher geworden.
In seiner Jugend entdeckte er die Liebe zum Fußballsport, jagte mit seinen Freunden einem Fetzenlaberl nach und wird sich ab und zu Spiele der Eisenstädter Mannschaften angesehen haben. Die waren damals nämlich zahlreich: Es gab den „Arbeiter Turn- und Sportverein“, den „Arbeitersportclub Freiheit“, die „Hakoah“, einen Soldatensportclub und natürlich den Sportclub Eisenstadt (Fußballsportclub Eisenstadt), dem nach einer Schaffenspause 1925 wieder Leben eingehaucht worden war.

Nehmen wir an, dass Josef Csacsinovits sich mit zumindest acht Jahren schon für Fußball interessierte, dann wird er mit dem SCE, der damals dem VAFÖ angehörte, mitgefiebert haben.

Leider wurde damals (aber auch nach 1945) nicht sehr ausführlich berichtet. Wurden Spiele spannend angekündigt, sucht man anschließend vergeblich nach den Resultaten. Aus dem Jahr 1929 ist bekannt, dass der SCE an der VAFÖ-Meisterschaft (Freie Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs) teilnahm. In ihrer Gruppe bekamen sie es mit Hirm, Mattersburg, Neudörfl, Hornstein, Frauenkirchen (ASV), Neufeld, Pöttsching und Wulkaprodersdorf zu tun. Vielleicht war Csini ja bei der 1:2-Heimniederlage gegen Hornstein und der 0:5-Heimschlappe gegen Pöttsching dabei. Die beiden anderen Resultate, die in Erfahrung gebracht werden konnten, sind ein 5:0-Sieg in Wulkaprodersdorf sowie ein 0:0 in Neufeld.
In der ersten Runde des „1. Mai-Cup“ traf der SCE in Hin- und Rückspiel auf Wulkaprodersdorf, doch wie diese Partien endeten, ist in der burgenländischen Fußballhistorie verloren gegangen.

Während 1930 neben zwei Meisterschaftspartien und einem Cup-Spiele nur eine Handvoll Freundschaftsspiele genannt werden, erfährt der Suchende, dass der SCE 1931 der 2. Klasse angehörte. Wer weiß, vielleicht war der zehnjährige Csini bei den folgenden Meisterschaftsheimspielen dabei: 2:0 gegen Neudörfl, 2:1 gegen Zillingdorf, 5:0 gegen Wimpassing und beim 1:6 gegen Hirm wird ihm wohl schwindlig geworden sein, wenn er denn vor Ort war.
Natürlich wurden 1931 auch wieder zahlreiche Freundschaftsspiele auf heimischen Boden ausgetragen. Davon stachen natürlich das 10:0 gegen Hof/Leithagebirge, der 3:2-Sieg gegen den SV Deutschkreutz und der Sieg im Stadtderby gegen die Hakoah (3:2) hervor.

1932 konnten ganze drei SCE-Ergebnisse der 2. Klasse ausgeforscht werden: Daheim gab es neben einem 4:0-Sieg über Antau ein torloses Remis gegen Hornstein und in Neudörfl verloren die Hauptstädter mit 1:3. Beim Nennen von Freundschaftsspielen zeigten sich die Berichterstatter schon freudiger. Es gab zumindest zwei Aufeinandertreffen mit Siegendorf. Einmal trennten sich die Teams mit 2:2 und ein anderes Mal gewann der SCE sogar mit 6:1! Von den acht bekannten Spielen gewann der SCE vier, spielte zweimal Unentschieden und musste zwei heftige Niederlagen hinnehmen (2:5 in Wimpassing und 1:6 beim SV Deutschkreutz).

Im Jahr darauf war der SCE der Eisenstädter Bezirksmeisterschaft zugeteilt. Ergebnisse waren wieder dünn gesät, dafür wurde aber immerhin einmal eine Tabelle abgedruckt:

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BF-Onlinearchiv

Wenn der inzwischen zwölfjährige Csini beim VAFÖ-Cup-Heimspiel gegen Hornstein dabei war, wird er auch so richtig Lust aufs Toreschießen bekommen haben, denn der SCE fegte die Sonnenbergler mit 14:0 vom Platz! Allerdings dürften die Hornsteiner nach der 1:5-Niederlage im Hinspiel nicht mehr so recht motiviert gewesen sein.
Die Eisenstädter Zuschauer bekamen 1933 auch vermehrt Mannschaften von jenseits der burgenländischen Landesgrenze zu sehen. Der SCE lud beispielsweise den SV Liga aus Wien, den SV Pitten aus Niederösterreich, den SC Bruck/Mur aus der Steiermark, das Wiener Team namens „Dempsey“ sowie Sotex Sopron aus Ungarn zu sich nach Eisenstadt ein.

1934 wechselte der SC Eisenstadt vom VAFÖ zum Burgenländischen Fußball-Verband „Kreis Nord“. VAFÖ-Vereine wurden angehalten, ihren dem ÖFB unterstellten Landesverbänden beizutreten. Wer nicht spurte, riskierte die Auflösung. So wie der VAFÖ erging es auch der BF, wodurch meine Informationsquelle versiegte.

Drei Jahre später lässt sich die Fährte wieder aufnehmen. Und nun, als Sechzehnjähriger, ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch Josef Csacsinovits seine ersten Einsätze in der Kampfmannschaft des SC Eisenstadt erhalten haben wird.

Der SCE spielte 1937/38 im niederösterreichischen Fußballbetrieb und war der „2. Klasse Südgau B“ zugeteilt. Nach einem 2:0-Auftaktsieg gegen Sollenau ging das Spiel gegen Hitiag-Ebenfurth mit 0:1 verloren und anschließend ging der SCE gegen Blumau gar mit 0:8 unter. Nach der 1:5-Niederlage gegen Amateure Traiskirchen konnte gegen Ortmann zumindest ein Punkt erobert werden (2:2). Dann ging das Spiel gegen den ASC Leobersdorf mit 0:2 verloren, doch am folgenden Spieltag gewann der SCE endlich wieder – 3:2 gegen Günselsdorf.
Dem 0:4 gegen Unterwaltersdorf folgte ein 3:2-Sieg über Teesdorf und nach dem 2:5 gegen Felixdorf besserte der SCE sein Punktekonto durch den dritten 3:2-Sieg auf – diesmal gegen Oberwaltersdorf. Das letzte Herbstspiel gegen Vefag Traiskirchen gewann der SCE mit 1:0.

Tabelle 1937

„Fußball Sonntag“ Herbsttabelle 1937

Am 20. Februar 1938 stand in der „Fußball-Sonntag“, dass der SC Eisenstadt aufgefordert wird, seinen Rückstand beim Wiener Fußball-Verband bis 28. Februar 1938 zu begleichen! Er musste 18 Schilling bezahlen – andere Vereine hatten aber einen weit höheren Schuldenstand.
Im März 1938 bekam der SCE dann noch „Verfahrenskosten“ von einem Schilling (1,-!) aufgebrummt. Doch inzwischen rollte Schlimmeres auf Österreich zu …
… bevor die Frühjahrsmeisterschaft für den SC Eisenstadt begann, marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich ein. Die Nationalsozialisten übernahmen die Macht im Lande und aus Österreich war bald die Ostmark geworden. Ein paar Monate später hörte auch das Burgenland auf zu existieren. Der nördliche Teil kam zum Gau Niederdonau und der südliche Landesteil zur Steiermark.

Im Frühjahr 1938 ging der SCE zumeist als Verlierer vom Platz: 1:2 gegen Sollenau, 0:3 gegen Hitiag-Ebenfurth, 1:4 gegen Blumau, 1:2 gegen Ortmann, 1:2 gegen Leobersdorf, 0:5 gegen Oberwaltersdorf sowie 0:4 gegen Teesdorf. Während die Ergebnisse gegen die Amateure Traiskirchen und Günselsdorf kein Mensch mehr kennt (waren mit Sicherheit Niederlagen), gewann der SC Eisenstadt gegen Vefag Traiskirchen mit 3:2, gegen Felixdorf mit 7:3 und gegen Oberwaltersdorf mit 2:1.

Der SCE beendete die Meisterschaft auf Rang Acht:

Tabelle 1938

„Fußball Sonntag“

Im August 1938 fand die Auslosung der neu eingeteilten Ligen statt. Der SCE wurde im Gau Niederdonau der II. Kreisklasse Ost zugeteilt. Mit dabei in der Liga: Hirm, Sankt Martin, Lackenbach, Mattersburg, Pöttsching, Siegendorf und Zillingtal. Leider gibt es davon keine Resultate.

Um alles komplizierter zu machen, taucht im Dezember 1938 folgende Tabelle auf:

Tabelle DEZ 38

„Fußball Sonntag“

Bei der Auslosung für die Herbstmeisterschaft 1939 scheint der SCE in der II. Klasse Süd B auf. Die weiteren Zweitklässler waren: Lanzenkirchen, Wimpassing, Rapid Wiener Neustadt, Neudörfl, Siegendorf, Pöttsching, Neunkirchen, Zillingtal, Bad Erlach, Breitenau, Pitten und Amateure Wiener Neustadt. Doch nur ein paar Monate später wird der SCE in der „Gruppe II“ zusammen mit Mattersburg, Ebenfurth, Neunkirchen, Admira Wiener Neustadt und Josefstadt (ein Stadtteil von Wiener Neustadt) genannt. In der Strafverfügung vom 18. Oktober 1939 steht, dass der Sportklub Eisenstadt eine strenge Rüge erhält und im Wiederholungsfall eine Sperre über den Verein verfügt wird. Weiters wurden die Spieler Martin Kurz (wegen Unsportlichkeit) und Hans Kremser (wegen Schiedsrichterbeleidigung und Drohung) für einen Monat gesperrt. Zudem wurde der SCE in die Meisterschaft der Gruppe II eingeteilt.
Ende November 1939 wurde unter anderem der SC Eisenstadt durch „begründetes Ansuchen“ von der Teilnahme an den Pflichtspielen befreit.

Tabelle DEZ 39

„Fußball Sonntag“

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen der Krieg, der auch schön langsam dem SC Eisenstadt ein Ende bereitete. Zu den bekanntesten Spielern vor der Einstellung des Spielbetriebes zählten unter anderem Karl Machon, Robert Machon, Gasselseder, „Trucherl“ Lang, „Gigerer Szabo“, die Brüder Bognar, Janko, Johann Braunshier, „Wanto“ Szalay, Rudolf Bauer, Hans Skarits, Rupert Karner, Josef Wagner, Leo Straub und natürlich Josef „Pepi“ Csacsinovits. Karl Machon spielte später sogar für die Wiener Austria und Gasselseder stand zwischen den Pfosten des SK Admira!

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der SCE wiederbelebt, und mit dabei war natürlich auch wieder Pepi Csacsinovits – ebenso mein Eisenstädter Opa, Adalbert „Bela“ Tinhof.
Weitere Spieler waren unter anderem: Rudolf Fleck, die Brüder Wagenhofer, Franz „Guri“ Ernst, Pepi Baszik, Josef Wallner, Josef Klampfer, Hans Titz, Josef Rippl, Fuhrmann, Pfann, Straub und Pauer.

SCEOPA1945

Csini (stehend, erster von links) und Bela Tinhof (hockend, erster von links)

Begeben wir uns nun auf eine kleine Reise durch diverse Spielberichte, in denen Csini erwähnt wurde:

August 1946 (BF): SC Eisenstadt – SC Oberwart 5:4 (3:1)
Der SC Eisenstadt konnte am 15. August 1946 in Oberwart den dortigen Sportklub nach schönem, fairem Kampf mit 5:4 bezwingen. Dem Spiel wohnten mehr als 2.000 begeisterte Zuschauer bei.
Obwohl SC Eisenstadt nicht mit seiner gewohnten Kampfmannschaft das Spiel bestritt, konnte er nach schwerem Kampf als Sieger das Spielfeld verlassen. Während die Hintermannschaft der Gäste einwandfrei arbeitete, setzte die Halfreihe stark aus. Die Stürmerreihe hatte gute Momente, zeigte aber sonst nur eine durchschnittliche Leistung. Bei den Oberwartern zeichnete sich besonders die rechte Stürmerreihe aus, von der auch die gefährlichen Angriffe vorgetragen wurden. In der Halfreihe stach der Mittelläufer hervor, während der linke Läufer Unsportlichkeiten an den Tag legte. Gut war auch hier die Hintermannschaft.
Die Tore schossen für Eisenstadt: Pfann 3, Csacsinovits und Fleck; für Oberwart: Seper 2, Wölfl und Kaspar.
Der schöne Empfang, die Behandlung der Gäste sowie die sportbegeisterten Anhänger des SC Oberwart haben bei dem SC Eisenstadt einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

September 1946 (BF): SC Eisenstadt – ASV Pöttsching 3:2 (2:1)
Im Beisein einer größeren Zuschauermenge rollte ein ziemlich einseitiger Kampf ab, dem aber jegliche Feinheit fehlte. Obwohl Eisenstadt tonangebend war, war die unschlüssige Fünferreihe nicht imstande, die schönsten Freibälle zu verwerten. Einzig und allein konnte bei Eisenstadt die Verteidigung gefallen, und ließ auch der sonst fehlerfrei spielende Tormann große Mängel aufscheinen. Bei Pöttsching konnte nur das Dreigespann der Verteidigung imponieren, das mit Geschick und Aufopferung immer das Schlimmste verhütete. Ebenso wie bei Eisenstadt, muß auch von der Stürmerreihe Pöttschings das gleiche gesagt werden, obzwar ihr Angriffspiel bereits bei den Läufern von Eisenstadt zusammenbrach.
Das Spiel beginnt mit einem Knalleffekt. Pöttsching hat Abstoß und kann sofort beim ersten Angriff durch einen Fehler der Verteidigung von Eisenstadt zum 1:0 einsenden. Eisenstadt kommt langsam, doch sicher in Fahrt, und erreicht in der 9. Minute durch Csacsinovits den Ausgleich. Einige Minuten später kann der gleiche Spieler durch einen schönen Schachzug der Stürmerreihe zum 2:1 für Eisenstadt einschießen. Bis zur Halbzeit greift Eisenstadt dauernd an, kann aber am Stand nichts ändern. Nach Seitenwechsel kann Csacsinovits für Eisenstadt in der 62. Minute nach schönem Sologang zum 3:1 verwandeln, doch eine Minute später gelingt es Pöttsching, auf 3:2 aufzuholen. Mit dauernden Angriffen seitens Eisenstadt endet das Spiel, welches unter Leitung des Schiedsrichters Nawratil stand.

Oktober 1946 (BF): SC Eisenstadt – ASV Stöttera 3:2 (1:0)
Beide Mannschaften lieferten sich ein hervorragendes Spiel. Während kurz vor Spielschluß der SC Eisenstadt eine leichte Überlegenheit zeigte, fanden sich die Männer des ASV Stöttera in dieser Zeit und bedrängten das Tor von Eisenstadt, um ein Unentschieden zu erzielen. Jedoch die Abwehr von Eisenstadt ließ nicht nach und arbeitete, so wie im ganzen Spiel, einwandfrei und aufopfernd. In der Läuferreihe von Eisenstadt stand der Turm in der Schlacht: Bazsik.
Mit seinem unermüdlich und nie endenwollenden Spielerpensum, seiner Spielart zum Zerstören der gegnerischen Angriffe, seiner Aufbauarbeit, mit der er immer wieder die Fünferreihe ins Treffen schickte, und vor allem aber durch die Kopfballduelle, bei denen er stets als der Sieger hervortrat, war er einfach beispielhaft. Zu seinen beiden Seiten zwei brave und zuverlässige Seitenläufer. In der Sturmreihe arbeitete jeder fleißig und hier waren vor allem Rippl und Csacsinovits lobend zu erwähnen, doch standen ihnen die übrigen nicht nach. Bei ASV Stöttera brillierte die Verteidigung. Die Halfs versuchten immer wieder, durch Vorlage schöner und gefährlicher Bälle einen Zusammenhang im Sturm zu schaffen, was jedoch mißlang, da das sonst gefürchtete Innentrio von Stöttera gegen Bazsik den Kürzeren zog. Diese Unsicherheit der Stürmer brachte es auch mit sich, jene harte Note anzuschlagen, bei der der Tormann des SC Eisenstadt durch einen schweren Tritt bewußtlos vom Platz getragen werden mußte.

Oktober 1946 (BF): SC Eisenstadt – SV Antau 3:0 (1:0)
In diesem wichtigen Spiel ließ Antau wieder erkennen, daß es ein sehr schönes Feldspiel beherrscht, aber nicht Tore schießen kann. Die Läuferreihe Antaus behielt solange die Oberhand, als Eisenstadt in der Abwehr operierte. Nachher fiel sie jedoch um und überließ die Arbeit der Hintermannschaft, die, bis auf den Tormann, keine befriedigende Leistung bot. Vor allem war Krojer ein Versager. In den Reihen von Eisenstadt brillierte die Verteidigung, die trotz des fein durchdachten Spieles von Antau standhielt. Während in der ersten Halbzeit Eisenstadts Stürmer nicht in Erscheinung traten, fanden sich diese in der zweiten Halbzeit, wobei sie in der Läuferreihe eine gute Stütze vorfanden.
Antau hatte Abstoß und legte wuchtig gegen das Tor von Eisenstadt los. Das Schlußtrio Eisenstadts hatte seine liebe Not. Antau führte mit geschicktem Stellungsspiel den Ball von Mann zu Mann, doch vor dem Tor mangelte es an einem beherztem Schuß. Gangz unerwartet gelangt Eisenstadt in Führung. Ein Strafstoß außerhalb der Strafraumgrenze wird von Fraß getreten. Den von der Torlatte abspringenden Ball kann Csacsinovits einköpfeln. Bei diesem Stand werden die Seiten gewechselt und Eisenstadt nimmt eine Umstellung vor, die dem Spiel eine andere Wendung gibt. Obwohl Antau mit seinem Spiel fürs Auge weiterkämpft, gewinnt Eisenstadt mehr und mehr die Oberhand. In der 63. Minute kann Csacsinovits das zweitemal durch Fehler der Verteidigung von Antau einsenden. Nun drängt Eisenstadt mächtig und schließt Antau in seine Spielplatzhälfte ein. In der 70. Minute erhält Pfann das Leder, der nach Umgehung eines Gegners einen Schuß abgibt, der den Weg ins Tor findet. Damit gibt sich Antau geschlagen, die in ihrer Schönheit des Spiels beide Punkte vergaben.

Leider wurde damals mit dem Abdruck von Tabellen sehr gegeizt. Dennoch wissen wir, dass der SC Eisenstadt in der ersten Meisterschaft nach dem Krieg in einer Sechserliga (Region Mitte – Gruppe 1) unter den Top-Drei lag. Damit qualifizierten sich die Eisenstädter für die mit der Saison 1946/47 neu geschaffene 1. Klasse – Gruppe Mitte. Der Gang in die ebenfalls neu eingerichtete 2. Klasse blieb ihnen damit erspart.
1946/47 (aus dieser Saison stammen die vier oben genannten Spielberichte) wurde der SCE in der Zehnerliga Fünfter (das Spiel gegen Oberwart war allerdings ein Freundschaftsspiel). Vor den Hauptstädtern lagen Neufeld, Siegendorf, Mattersburg und Stöttera.

In der Saison 1947/48 wurde der SC Eisenstadt erneut Fünfter und Josef Csacsinovits wurde für seine guten Leistungen mit Einberufungen in Burgenlands Auswahlmannschaft während der Herbstsaison 1947 belohnt:
BF: Burgenland – Wien in Oberwart 2:1
Burgenlands Aufstellung: Dragotinits (Siegendorf); Benedek (Oberwart), Häusler, Frey (beide Neufeld); Fleck (Eisenstadt), Petle (Pinkafeld), Csacsinovits (Eisenstadt); Süß, Gallos, Kern, Nakowits (alle Neufeld). Torschützen: Süß und Nakowits.
Schöner Erfolg der burgenländischen Auswahl gegen ein Team der Wiener II. Klasse. Die größere Einsatzfreudigkeit, Hingabe und Ambition gaben den Ausschlag.

BF: Burgenland – Kärnten in Klagenfurt 1:4
Burgenland führte durch ein Prachttor von Süß mit 1:0 und konnte bis zur 80. Minute das Treffen unentschieden halten, obgleich die technisch besseren Kärntner fast dauernd im Angriff lagen. Dragotinits war der Held des Tages.
Aufstellung: Dragotinits (Siegendorf); Benedek (Oberwart), Häusler (Neufeld); Fleck (Eisenstadt), Frey (Neufeld), Petle (Pinkafeld); Csacsinovits (Eisenstadt), Süß, Gallos, Kern, Nakowits (alle Neufeld).

BF: Burgenland – Kärnten in Eisenstadt 1:5
Vor der Pause konnte unsere Vertretung den technisch bedeutend besseren Kärntnern noch halbwegs Widerstand entgegensetzen, nach dem Wechsel dominierten die einheitlicheren, schnelleren und kombinationstüchtigeren Gäste eindeutig. Das Ehrentor erzielte Gallos aus einem Elfer.
Burgenlands Aufstellung war: Dragotinits (Siegendorf); Fleck (Eisenstadt), Häusler (Neufeld); Wiedemann (Antau), Frey, Kirschner (beide Neufeld); Csacsinovits (Eisenstadt), Sövetjago, Gallos, Kern (alle Neufeld), Wutschitz (Antau)

BF: Ein wenig Statistik
Zwei Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber. Das Trefferverhältnis ist mit 8:25 passiv. Torschützen waren: Zeichmann 3, Süß 2, Nakowits, Kern und Gallos (Elfer).
Zu den sechs Spielen wurden insgesamt 26 Spieler herangezogen, und zwar 3 Torleute, 4 Verteidiger, 8 Decker und 12 Stürmer.
An allen Spielen wirkten lediglich zwei Spieler mit. Es sind dies der Neufelder Frey und der Eisenstädter Fleck, der als Decker und Verteidiger Verwendung fand. Nur einmal fehlten die beiden Neufelder „alten Knaben“ Kern und Gallos, je viermal waren Dragotinits, Häusler und Nakowits für die Auswahlelf herangezogen worden. Dreimal trugen den Auswahldreß: Benedek, Kirschner und Csacsinovits. Zweimal wurden berücksichtig: Tuffek, Petle, Süß, Brabits II, Somloi, Zeichmann, Sövetjago. Nur einmal wurden aufgestellt: Kammerhofer, Dallos, Drabits I, Wiedemann, Schmidtberger, Kögl, Unger, Vlasits und Wutschitz.

Die anderen drei „Länderspiele“, an denen Csini nicht beteiligt war, endeten wie folgt:
Burgenland – Wien II. Klasse 0:7 (im Wiener Stadion)
Burgenland – Niederösterreich 3:2 (in Neufeld)
Burgenland – Steiermark 1:6 (in Graz)

Vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft 1948 wurde die erste Runde im burgenländischen Cup ausgetragen. Der SC Eisenstadt bekam es dabei mit dem Team aus Pöttelsdorf zu tun – und musste sich ganz schön anstrengen:

Erst im Nachspiel entschieden. (BF)
Nach hartem Kampfe – wobei die ehrgeizigen Pöttelsdorfer etwas zuviel des Guten taten und wobei besonders deren Mitteldecker es mehr auf die Beine des Gegners, als auf das Leder abgesehen hatte – blieb der SC Eisenstadt knapp mit 6:5 (4:4, 2:2) über Pöttelsdorf im Nachspiel siegreich. Es war ein spannendes Spiel. Pöttelsdorf kam mit 1:0, 2:1 und nach dem Wechsel sogar mit 4:2 in Führung. Eisenstadt hatte einen schlechten Tag. In keinem Mannschaftsteil wolle es klappen und nur der guten Leistung von Fleck, als dieser bei 2:4 den Mitteldeckerposten bezog, verdankte es Eisenstadt, daß es in die zweite Runde aufrückt. Der beste Mann der Zweitklassigen war der flinke, schußkräftige Linksaußen Zeltner. Bei Eisenstadt war das Verteidigungspaar nicht auf der Höhe und an den Verlusttoren schuldtragend. An Eisenstadts Torerfolgen waren Csini (2), Baschek, Fuhrmann, Pfann und Martetschläger beteiligt. Spielleiter Neuberger ließ eine zu harte Spielweise zu.

In der nächsten Runde wartete der ASV Sonnenberg Hornstein:
Eisenstadt – Hornstein 15:0 (4:0) (BF)
Das Ergebnis des Cupspieles überrascht und ist nur durch den totalen Zusammenbruch der Hornsteiner erklärlich. Die Eisenstädter waren durch die Vorjahrsniederlage im Cup (2:4) gewitzigt, stellten ihre derzeit beste Elf und spielten in bester Kondition befindlich, alle 90 Minuten mit größter Ambition. Aus ihrer Elf (Wallner, Fraß, Riener, Ernst, Fleck, Jusits, Csini, Rippel, Fuhrmann, Pfann, Martetschläger) sind besonders Fleck und Rippel zu erwähnen, die durch ihr vernüftiges „Scheiberspiel“ den Gegner schachmatt setzten. Da zudem Csini und besonders Pfann die Schußstiefel anhatten. Martetschläger außerdem sein bisher bestes Spiel für seine Farben lieferte, war es um die Gästemannschaft, die gut begann, sich diszipliniert zeigte und durch den Ausfall des Mitteldeckers – Zsulits hatte nur für 45 Minuten „Luft“ – und des sonst verläßlichen Torhüters (der einige Verlusttore auf dem Gewissen hatte) große Lücken aufwies, geschehen. Eisenstadt diktierte das Spielgeschehen und seine Anhänger triumphierten als Csini vier, Fuhrmann drei, Fraß und Martetschläger je einen und Pfann sechs Treffer erzielten. Der Spielleiter Szabo stand mit der Abseitsregel auf dem Kriegsfuß, hatte aber das faire Treffen zumeist sicher in der Hand.

Meisterschaft – März 1948: Hirm – Eisenstadt 2:0 (BF)
Eisenstadt war durch die Spieler Wallner; Fraß, Riener; Ernst, Fleck, Juschitz; Csini, Rippl, Fuhrmann, Pfann und Martetschläger vertreten. Das Spiel war klassearm, beide Mannschaften speilten zerfahren. Hirm war die glücklichere Elf und kam durch Vinzenz Drabits und Dienstl zu den zwei Torerfolgen. Die größere Schnelligkeit der Hirmer und deren Kampfgeist waren für den Erfolg ausschlaggebend.

Vor dem Osterwochenende, an dem der SCE gegen Wulkaprodersdorf (5:0) und gegen Zillingdorfwerk (6:4) testete, erwische Csini beim Derby gegen den ASV Siegendorf einen ganz schlechten Tag:
Eisenstadt – Siegendorf 1:1 (BF)
Das für die Siegendorfer schmeichelhafte Unentschieden drückt den Spielverlauf bei weitem nicht aus, da die Hausherren lange Zeit tonangebend waren und besonders im letzten Spieldritten das Siegendorfer Tor „unter Druck“ nahmen. Eisenstadts Stürmerreihe war aber, wie schon so oft, harmlos, und da auch Csini als Rechtsaußen kläglich versagte, war Eisenstadts Angriff eine „stumpfe Waffe“. Sehr brav waren Ernst und Paschik, aber auch die Abwehr hielt sich gut, obwohl der ansonsten ausgezeichnete Torhüter Wallner durch eine Tücke des Bodens ein „echtes Steirertor“ hinnehmen mußte. Beide Mannschaften kämpften mit bewundernswertem Einsatz, es wurde schnell und hart, aber stets in Grenzen des Erlaubten gespielt und die Leistungen beider Mannschaften waren auf der Höhe. Aus Siegendorfs Elf sind Zeichmann I und II auf den verantwortungsvollen Posten eines Mitteldeckers und Sturmführers, weiter Horvath in der Verteidigung und der geistesgegenwärtige Torhüter Dragotinits, dem die Gästeelf die Punkteteilung verdankte, besonders hervorzuheben. Nach der torlosen ersten Halbzeit kam Siegendorf überraschend durch Zeichmann II in Führung, wenige Minuten später glich Eisenstadt durch einen Bombenschuß von Fuhrmann aus. Die beiderseitigen Bemühungen, doch noch den Siegestreffer zu erzielen, scheiterten an der Wachsamkeit beider Abwehrlinien beziehungsweise – was Eisenstadt betrifft – an der Schußuntüchtigkeit der Angreifer. Csini vergab einen Elfer, den er überplaciert an die Stange pfefferte.

1948 feierte Eisenstadt das 300-Jahr-Jubiläum der Erhebung zur Freistadt. Im Rahmen dieses Jubiläumsjahres lud der SCE zu Pfingsten zu einem Turnier ein.

Die Semifinal-Spiele wurden am Pfingstsonntag vor gut und gerne 2.000 Zuschauern am Eisenstädter Sportplatz „Hutweide“ (ungefähr dort, wo heut‘ die Firma Isosport steht) ausgetragen. Den Anfang machte das Spiel zwischen Postsport Wien und dem ASV Stöttera. Die Teams liefen unter strahlendem Wetter ein, nahmen Aufstellung und lauschten der Ansprache von Stadtrat Schneider.
„Seitens des Sportclub Eisenstadt gab Herr Wimmer erläuternd Ausdruck über Sinn und Zweck dieser Veranstaltung“, so die BF damals.
Die Gäste aus der Bundeshauptstadt begannen das Spiel auf lässige Art und glaubten, dieses wohl im Stehen gewinnen zu können. Das Team aus Stöttera passte sich dem aber nicht an und spielte munter auf. Nach 20 Minuten stand es noch 0:0. Die Postler erkannten nun, dass sie weit mehr für das Spiel tun müssen, damit es ihnen nicht gänzlich aus der Hand gleitet.
Nun gab es auf beiden Seiten Stangenschüße zu sehen und die Tormänner hatten auch reichlich Glück, denn hie und da zeigten sich bei den zwei Schlußleuten Unsicherheiten. Die Stötteraner setzten nach, ihr Eifer wuchs und wurde schließlich auch mit dem Führungstreffer belohnt! Pausenstand: 1:0 für Stöttera.
Die Burgenländer dürften damit aber schon ihr ganzes Pulver verschossen haben, denn nun drückten die Postler und stopften die Bälle wie Briefe ins Tor der Stötteraner. Post spielte in der Folge mit seinen Gegnern Katz und Maus und siegte klar mit 6:1. Ein aus gut 35 Metern getretener Freistoß, der im rechten Kreuzeck landete, war eines der Highlights.

Dann kam der SCE aufs Feld. Gegner war der alte Meisterschaftsrivale aus Stinkenbrunn (Steinbrunn). Dabei konnten die Hauptstädter für die in der Meisterschaft erlittenen Niederlagen tüchtig Revanche nehmen.

Die BF berichtete: Das Los wird gezogen, Stinkenbrunn gewinnt und spielt mit der Sonne im Rücken. Mit viel Schwung und Elan beginnt das Spiel. und beide Mannschaften kämpfen mit weit größerem Einsatz und Spielfreude als ihre Vorgänger. Stinkenbrunn drückt mächtig aufs Tempo und bedroht sichtlich das Gehäuse der Hauptstädter. Die Hintermannschaft ist aber wunderbar in Fahrt und versteht jede Situation zu meistern. In dieser Zeit ist es besonders der alte Fraß, der mit Ruhe und alter Kampferfahrung seinen Gegner begegnet. Die Uhr zeigt bereits die 25. Minute und noch immer rollt Angriff auf Angriff gegen das Tor der Hauptstädter, deren Glück ihnen jetzt Torhüter steht. Ein Bombenschuß des Rechtsverbinders knallt an die untere Kante der Querlatte und schon sieht alles Tor. Doch nein, der Tormann kommt während dem Sprung zur Fallbewegung und gibt seinem Körper eine Drehung, der Ball kommt, von der Latte abspringend, auf den Rücken des Tormannes und von dort ins Spielfeld, wo ihn der Verteidiger aus der Gefahrenzone befördert.
Der Schiedsrichter läßt weiterspielen, obwohl viele mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sind. Dies hätte vielleicht dem Spiel eine entscheidende Wendung gegeben. Stinkenbrunn, dadurch etwas deprimiert, wird zerfahren und läßt sichtlich in der Leistung nach. Eisenstadt hingegen erfaßt dies und beginnt sich zu entwickeln. Der Internationale Fleck, zu seiner alten Form aber noch immer nicht zurückgefunden, bemüht sich, durch brauchbare Vorlagen System in den Angriff zu bringen. Hier jedoch landet der Ball an einer Klagemauer. Pfann als Angriffsführer leidet sichtlich an einer Verletzung, die es ihm nicht ermöglichte, seine beiden Nebenmänner auch nur ein einziges Mal richtig einzusetzen. Außerdem wußten sie mit den ihnen zugespielten Bällen nichts anderes anzufangen, als zu den Wolken zu senden.
Csini, der alte Internationale, stand mehr am Abstauber als im Spielgeschehen. So war nur mehr Rippel am linken Flügel, den man als vollwertigen Stürmer bezeichnen konnte. Er war es auch, der den ersten Tortreffer einleitet, so daß Csini aus seiner üblichen Abseitsstellung zum ersten Tor einsenden konnte. Dazu sei betont, daß dies eine Leistung war, die so schnell kein Zweiter nachmacht. Jetzt haben die Hauptstädter Lunte gerochen und schon klingelt es zum zweitenmal im Gehäuse der Stinkenbrunner. 2:0 steht es und kurz darauf geht es in die Halbzeit. Eisenstadt beginnt nun ihrerseits das Tempo zu diktieren und läßt ihren Gegner nicht mehr zu Wort. Hier ist es die Halfreihe, die den Sturm mit brauchbaren Bällen überfüttert. Der Sturm kann sich aber noch immer nicht finden und verzettelt seine Kräfte in nutzlosen Dribbeleien. Anstatt sechs gibt es eben nur noch zwei Treffer. Eisenstadt scheint sich damit zu begnügen und geht in die Defensive. Eine grobe Unsportlichkeit, die sich der ansonsten so ruhige und vorbildliche Sportler Georg Fuhrmann zuschulden kommen ließ, veranlaßte seinen Ausschluß, und schon konnte kurz darauf Stinkenbrunn ein Tor aufholen.
Zum Glück ging es aber dem Ende zu, und Eisenstadt ging als vielumjubelder, doch nicht als überzeugender Sieger hervor.

Am Pfingstmontag fanden dann die Finalspiele statt. Den Anfang machte das Spiel um Platz Drei. Die beiden Teams von Stinkenbrunn und Stöttera liefen auf den Platz, begrüßten die Zuschauer, nahmen Aufstellung und schon ertönte der Pfiff des Schiedsrichters. Beide Teams zeigten, dass keiner Letzter dieses Turnieres werden wollte, doch zur Pause stand es noch 0:0. In der zweiten Halbzeit fielen dann auch endlich Tore – drei Stück an der Zahl, von denen Stöttera zwei, Stinkenbrunn eines erzielte.

Es folgte das große Finale! Die BF berichtete darüber:
SC Eisenstadt gegen Postsport Wien 3:0 (1:0)
Mit Spannung erwartet das Publikum das Hauptspiel und, wie man vielerseits hört, räumt man den Heimischen sehr wenig Erfolgsaussichten ein. Doch man höre und staune. Ein Stern fiel vom Himmel.
Die Eisenstädter waren nicht zu erkennen. Sie legten ein Spiel hin, das Freund und Feind anerkennen mußte. Einzelne hierbei besonders zu loben wäre nicht am Platze, da alles von einem Willen, und zwar dem Willen zum Sieg getragen war.
Anders hingegen war es bei den Gästen. Sie kamen bei weitem nicht an die Leistung vom Vortag, machten einen ermüdeten Eindruck und glaubten obendrein, den Pokal schon in ihrer Tasche, so wie sie das Spiel im Stehen spielen wollten wie am Vortage. Als es ihnen aber zu Bewußtsein kam, daß dies mit Eisenstadt nicht möglich ist, war es zu spät und mit ihren Kräften am Ende. Der Spielverlauf beginnt sofort mit rassigen Angriffen der Eisenstädter, die bereits in der zweiten Minute den Führungstreffer erzielen. Martetschläger am linken Flügel erhält den Ball, überspielt elegant den half und Verteidiger, flankt zur Mitte, wo der flinke Cini das Leder erhascht und kurz entschlossen einsendet. Großer Jubel begleitet den Treffer. Von da ab feuern die Zuseher mächtig ihre Spieler an, die als Dank dafür immer mehr und mehr schöne Angriffe vor das Tor der Postler tragen. Mit 1:0 aber werden die Seiten gewechselt und die Heimischen kämpfen noch aufopfernder als bisher.
Kaum vergehen 10 Minuten, als sich der zweite Treffer einstellt. Leo Fuhrmann wurde von seinen Kameraden aufs herzlichste beglückwünscht. Der Jubel aber hat sich noch kaum gelegt, als in der 17. Minute Pfann mit einem herrlichen Schuß den Stand auf 3:0 setzte. Postsport gibt sich nun scheinbar geschlagen und kann bei einzelnen Durchbrüchen, die von der eisernen Abwehr der Heimischen aber mit Sicherheit abgewehrt werden, zu keinem Erfolg mehr kommen.
Schiedsrichter Stary leitete das Spiel einwandfrei, und die ihm vom Obmann der Postsportler gemachten Vorwürfe entbehrten sichtlich jeder Grundlage. Sie können eher als kleinlich bezeichnet werden.
Abschließend hielt Bürgermeister Fleck eine Ansprache an die Mannschaften, dankte für ihren ritterlichen Kampf und überreichte dem Kapitän der Sieger, Herrn Fraß, unter großem Jubel der Zuschauer den Pokal.

Ende Juli 1948 stand wieder ein Spiel im burgenländischen Cup auf dem Programm des SCE. Dabei bekamen sie es mit dem Topteam aus Neufeld zu tun:
ASV Neufeld – SC Eisenstadt 2:1 (BF)
Das in Neufeld ausgetragene Cupspiel stand im Zeichen eines wahren Cupfiebers. Leider ließ der Schiedsrichter, Herr Mangold (Stöttera), eine Gangart zu, die öfters in gefährlichen Wutausbrüchen zutage trat. Dennoch griff der Schiedsrichter nicht ein.
Das Spiel selbst brachte nicht das auf den Rasen, was man sich versprach. Durch das völlige Ausfallen von Fleck (Eisenstadt) als Mitteldecker verlor die Mannschaft das Vertrauen. Hätte sie dieses besessen, hätte der Sieger Eisenstadt geheißen.
In den ersten zehn Minuten greift Neufeld hauptsächlich mit Kern-Nakovits gefährlich an. Diese Angriffe werden jedoch abgeschlagen. Ernst (Eisenstadt) kann Neufeld linke Seite nicht halten und zudem hat Fraß in der Verteidigung einen schlechten Tag. Die Eisenstädter Angriffe mehren sich und vo allem der Rechtsaußen Cini ist sehr in Schwung. In der 14. Minute will Fraß an den Tormann zurückgeben, kann das Leder nicht erreichen und schon hat Nakovits zum 1:0 eingeschossen.
Das Spiel wird immer härter und unsportlicher. Nach einer längeren Drangperiode kann Eisenstadt in der 36. Minute durch Rippl gleichziehen. Nach dem Seitenwechsel ist Neufeld im Vorteil und gelangt nach sechs Minuten infolge eines vom sonst so ausgezeichneten Eisenstädter Tormann Wagenhofer kurz abgewehrten Ball zur Führung. Nun ist Eisenstadt in Schwung, der Ausgleich liegt in der Luft. Dieser wird auch erzielt, der Schiedsrichter aber war anderer Meinung und gab unverständlicherweise einen Strafstoß gegen Eisenstadt, weil der Schlußmann der Neufelder angegangen wurde. Kurze Zeit später winkt nochmals Eisenstadt der Ausgleichstreffer, doch bringt es Pfann zuwege, zweimal vom leeren Gehäuse der Neufelder vorbeizuschießen und -köpfeln.
Durch diesen Sieg steigt Neufeld in die nächste Runde auf und hat am 1. August 1948 gegen ASV Frauenkirchen anzutreten.

Nun konnte der SCE sich voll auf die Meisterschaft konzentrieren, denn in der Saison 1948/49 lockte ein ganz besonderes Zuckerl: Die ersten fünf Mannschaften steigen in die neu gegründete Landesliga des Burgenlandes auf (zuvor spielten immer die Meister der verschiedenen 1. Klassen um die Krone des rot-goldenen Fußballs).
Es war natürlich „typisch Eisenstadt“, dass sie nach zwei fünften Plätzen in den beiden letzten Saisonen in dieser wichtigen Spielzeit nur auf Rang Sechs landeten!

Dabei begann der Saisonstart trotz Schlechtwetters sehr vielversprechend:
Der Punktekampf in der Landeshauptstadt: Wimpassing von SC Eisenstadt mit 8:3 Toren abgefertigt! (BF)
Wimpassing gastierte zu seinem ersten Meisterschaftsspiel in Eisenstadt und mußte trotz einer beachtlichen Leistung eine hohe Niederlage in Kauf nehmen, die bei einem schußfähigeren Sturm leicht doppelt höher ausfallen hätte müssen.
SC Eisenstadt, der seine Mannschaft zu dem Meisterschaftsstart durch Spieler aus der Altherrenmannschaft verjüngte, beginnt sofort mit einem rasanten Angriff und schon ist es der alte Karner, der sich obendrein als ein noch besser Abstauber entpuppt als Cacinovits [sic], der in der ersten Minute zum ersten Treffer einsendet. Kaum sind weitere Minuten vergangen, als es schon wieder durch den flinken „Cini“ zum zweitenmal klingelt. Weitere Angriffe folgten, die jedoch durch beginnende bessere Abwehr zu keinem Erfolg kommen. Allmählich findet sich Wimpassing und können durch einen groben Fehler des Torhüters Wagenhofer ein Tor aufholen. Der Kampf wird nun ziemlich offen gehalten und trotzdem können die Eisenstädter ihren Torvorsprung bis zu Pause vergrößern.
Nach Wiederbeginn erfolgen unzweckmäßige Umstellungen bei den Eisenstädtern. Wimpassing drückt mächtig aufs Tempo und ihre Angriffe scheitern aber größtenteils an dem wuchtigen Fuhrmann und taktischen Rinner. Mit fortschreitender Spieldauer fallen die Wimpassinger sichtlich zurück und müssen sich mit 8:3 Toren geschlagen geben. Die besten Eisenstädter waren Cacinovits und Rippel, Fraß, als neuer Mittelhalf, erledigte sich seiner Aufgabe nach bester Möglichkeit. Seine mehr dem Stoppersystem gleichende Spielweise fand bei seinen Nebenmännern wenig Verständnis.

Zu den Glanzlichtern der Saison gehörten unter anderem die Siege gegen Mattersburg (4:3), Antau (8:1), Schattendorf (7:3), Bad Sauerbrunn (9:0) sowie das 4:4 gegen die Mattersdorfer. Doch leider gab es auch viele dunkle Momente, wie die Niederlagen gegen Siegendorf (1:6), Antau (1:5), Hirm (0:3) und Hornstein (1:3).

Bei der 0:3-Niederlage in Hirm bekam Csini die über Jahrzehnte auf Burgenlands Sportplätzen allgegenwärtige Unsportlichkeit zu spüren: (BF) Überaus hartes Spiel der Hausherren, denen später die Eisenstädter nicht nachgaben und ebenso mit harter Gangart antworteten; dadurch wurde diesem Spiel bereits die Note aufgedrückt. Obwohl man den Hirmern auf eigenem Platz die besseren Aussichten einräumte, rechnete niemand mit einem solchen Ergebnis, es entspricht auch durchaus nicht dem Spielverlauf. Die Eisenstädter hatten nicht weniger vom Spiel, vergaben jedoch zahlreiche Chancen, auch wurden sie durch den Schiedsrichter etwas benachteiligt, der bereits einige Minuten nach Beginn ein klares Hands im Strafraum übersah. Nach Spielende kam es zu einem bedauerlichen Zwischenfall, Csini, Eisenstadt, wurde sofort nach Spielschluß von einem Hirmer Spieler tätlich angegriffen, daran sich auch die Zuschauer beteiligten, so daß er sich Montag in Spitalpflege begeben mußte. Der Vorfall ist sehr bedauerlich  und hat wirklich mit Fußballsport nichts mehr zu tun. Wir sind gespannt, was in diesem Fall der Verband zu sagen haben wird, ob er solche Vorfälle auf sich beruhen läßt oder einschreiten wird.
Bedauerlich war bereits der Spielabbruch im Spiel der Reserven, in dem die Eisenstädter ohne gebührenden Anlaß das Spielfeld verließen und dadurch unweigerlich etwas mit zum späteren Verlauf des Spiels der beiden ersten Mannschaften beitrugen.

Der SCE war auf dem sechsten Platz einzementiert und gehörte nun nicht zum elitären Kreis der burgenländischen Fußballklubs.

Doch in der Saison 1949/50 sollte es endlich soweit sein! Der SC Eisenstadt gewann seinen ersten Meistertitel in souveräner Manier (nur eine Niederlage) und stieg nach den Qualifikationsspielen in die Landesliga auf. Natürlich war auch Josef Csacsinovits maßgeblich an diesem tollen Erfolg beteiligt. Allerdings wurde er am 26. März 1950 nach sieben Minuten Spielzeit so schwer verletzt, dass seine Fußballerkarriere praktisch zu Ende war. Sein Sohn berichtet, dass der Tormann des Gegners ihm mit voller Wucht und Absicht in die Beine sprang!
Die BF berichtete ohne detaillierte Einzelheiten: Die Landeshauptstädter büßten am Sonntag gegen Stinkenbrunn einen Punkt ein und mußten sogar am Ende froh sein, mit einem 0:0 davongekommen zu sein. Die Stinkenbrunner übertrafen sich selbst und zeigten sich von der besten Seite. Die Hauptstädter hatten das Pech, bereits in der 7. Minute Csini, der schwer verletzt wurde – er erlitt einen beiderseitigen Bänderriß -, zu verlieren und bestritten von dieser Zeit an das Spiel nur mehr mit zehn Mann.

Alle Einzelheiten dieser denkwürdigen Saison können im Bericht „Die Nummer Eins“ nachgelesen werden.

In der Landesliga wehte aber ein ganz anderer Wind und der SCE kam nicht von den Abstiegsrängen weg. Im BF-Rückblick auf die Herbstmeisterschaft 1950 hieß es: Das Tabellenende führen die Landeshauptstädter an. Eisenstadt hat die Spieler Juschitz, Fuhrmann I und II, Rippl, Wilschke und Csini verloren und kann als Abstiegskandidat angesehen werden.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der SCE aber noch zwei Nachtragsspiele ausständig. Hätten sie diese gewonnen, wären sie noch bis ins Mittelfeld der Liga gekommen. Daraus wurde aber sowieso nichts. Der SCE stieg am Ende seiner ersten Landesliga-Saison zusammen mit dem ASV Kittsee ab.

Csinis Fährte lässt sich erst im Juni 1952 wieder aufnehmen: Beim freundschaftlichen Stadtderby gegen den SC NEWAG Eisenstadt wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Das Spiel endete 2:2.

Im November 1956 wird Josef Csacsinovits beim in der 2. Klasse B Nord spielenden ASKÖ Eisenstadt erwähnt. Beim 3:3 des zuvor in fünf Spielen punktelos gebliebenen Klub gegen Großhöflein erzielte er sogar ein Tor! Beim ASKÖ Eisenstadt, wo er auch Sektionsleiter für Fußball war, ließ er noch ab und zu sein Genie auf dem grünen Rasen aufblitzen.

Inzwischen hatten sich die beiden „großen“ Klubs fusioniert. Aus dem alten SC Eisenstadt und dem Emporkömmling SC NEWAG Eisenstadt wurde der NEWAG-SC Eisenstadt, der mit seinem neu eröffneten Stadion im Schloßpark zu den besten Vereinen der burgenländischen Landesliga zählte.

1958 wurde Csini Zeugwart des SCE und erlebte den Meistertitel in der Landesliga 1958/59, die allererste Ostliga-Saison 1959/60, gefolgt vom Abstieg des SCE ein Jahr darauf.
Doch wiederum nur ein Jahr später war der SCE erneut Meister der Landesliga geworden und im Juni 1967 konnte Csini mit der Mannschaft den Aufstieg in die Nationalliga bejubeln.
Nun kamen statt Stadlau, Rapid Oberlaa, Philips, Elektra, Marchegg und Tulln der SK Rapid Wien, FK Austria Wien, Wacker Innsbruck, der Wiener Sport-Club, die Vienna, Sturm Graz, der GAK und der LASK in sein Lindenstadion!

Aus nächster Nähe erlebte er die tolle Debütsaison in der Nationalliga, dann den knappen Klassenerhalt in letzter Sekunde (68/69), aber auch den Abstieg im Sommer 1970. Doch gleich darauf schaffte der SCE den sofortigen Wiederaufstieg als Meister der Regionalliga Ost 1970/71.

1971/72 und 1972/73 bewegte sich der SCE stets im Gefahrenbereich der Nationalliga, schaffte es aber, über dem ominösen „Strich“ zu bleiben. Nach der zerfahrenen Saison 1973/74, die mit siebzehn Teams bestritten wurde, wurde Csini Zeuge der großen Reform im österreichischen Fußball. Die Bundesliga (zehn Teams) war ins Leben gerufen worden und sein SCE durfte bei den „großen Zehn“ mitspielen!

Allerdings musste er nach der Saison erneut einen Abstieg verkraften und der SCE fand sich in der neuen 2. Division wieder. 1975/76 wurde der SCE in dieser Sechzehnerliga Vierter (hinter der Vienna, dem 1. Wiener Neustädter SC und dem Wiener Sport-Club/Post).

1976/77 versank der SCE im Mittelmaß der 2. Division und am Sonntag, den 27. März 1977, erreichte die traurige Meldung seine Lieben, dass Josef „Pepi“ Csacsinovits verstorben ist.

Csini1 977.jpg

BF-Onlinearchiv

Am 19. März 1977 wurde um 16 Uhr sein letztes Heimspiel angepfiffen. Vor kaum 500 Zuschauern hatte der SCE den SAK 1914 aus Salzburg zu Gast und gewann das Spiel durch ein Rittsteuer-Tor mit 1:0.

Einen Tag vor seinem Tod gastierte sein SC Eisenstadt am 26. März 1977 im weit entfernten Dornbirn, wo es eine 0:2-Niederlage setzte.

Josef Csacsinovits, der Rechtsaußen des SCE, gehörte zu den herausragenden Spielern, die den Dress des Sportclub Eisenstadt getragen haben!

Neben all den packenden Meisterschafts- und Cupspielen sammelte er auch bei Freundschaftsspielen gegen höherklassige Teams aus anderen Bundesländern sowie gegen nicht alltägliche Gegner, wie beispielsweise eine Elf der Roten Armee, Erfahrungen und verbesserten sein eigenes Spiel.

Ein paar Freundschaftsspiele von 1946 bis 1949, bei denen es bestimmt auch das ein oder andere Csini-Tor gab, waren unter anderem:
1946: SCE – Rote Armee 3:5
1946: SCE – ASC Mödling 1:7
1946: SV Deutschkreutz – SCE 1:2
1948: SC Freistadt Rust – SCE 5:8
1949: SCE – Wiener Sport-Club 3:1
1949: SCE – KSV Aeterna Wien 0:1 (Aeterna war eine Schuhfabrik)
1949: 1. SVg Guntramsdorf – SCE 5:3
1949: SCE – SC Neusiedl/See 6:0
1949: SCE – SV Bad Erlach 2:1

SCE Fahne 1980

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Längst Vergessenes – Teil V

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Eines schönen Abends gönnte ich mir ein Glaserl Wein. Als ich den edlen Tropfen genoss, fiel mein Blick auf das Etikett der Flasche, auf dem der Herkunftsort GOLS angegeben war. Blitzschnell stellte ich mir die Frage: „Wie hat der SCE eigentlich gegen Gols gespielt?

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Nicht ganz so schnell startete mein Computer. Doch als er die Herausforderung des „Hochfahrens“ gemeistert hatte, öffnete ich sofort meine SCE-Datenbank, selektierte „Gols“ und hatte diese keineswegs lebenswichtige Information auf dem Bildschirm, um sie genauer zu studieren. Beim Anblick der Datensätze war „kompliziert“ das erste Wort, das mir sofort eingefallen ist! Bei den Vereinsnamen habe ich nämlich gleich vier verschiedene Einträge in der Datenbank hinterlegt.

Um das Komplizierte zu vereinfachen, muss ich an dieser Stelle kurz auf die Geschichte des Fußballsports in Gols näher eingehen – sofern mir das denn gelingen sollte und ich dabei nicht einen Fehler begehe, der einem Außenstehenden durchaus passieren kann.

Also: 1946 wurde in der Weinbaugemeinde Gols der Sportclub wiederbelebt, der schon in den Dreißigerjahren dem runden Leder nachgejagd war. Für ein paar Jahre war der SC Gols alleine im Ort. Doch 1954 bekam der Sportclub Konkurrenz, denn da wurde der ASKÖ Gols gegründet. Nun gab es auch in Gols zwei Sportvereine, wie es im Seewinkel ja keine Seltenheit war und heute in Pama immer noch ist.

Der politische Zwist spiegelte sich eben auch in den Vereinen wider. Der „rote“ ASKÖ Gols betrat die kleine burgenländische Fußballbühne, woraufhin aus dem SC Gols der Unions-Fußballclub (UFC) Gols wurde, der dem „schwarzen“ Dachverband angehörte.

Nachdem die beiden Nachwuchsmannschaften 1981 zusammengelegt wurden, taten dies 1981 auch die beiden Vereine. Der ASKÖ Gols änderte seinen Vereinsnamen auf Sportverein Gols und der UFC Gols trat dem SV Gols bei.
Dies war in dieser Reihung notwendig, damit der neue Verein in der 2. Liga Nord bleiben konnte, denn die damals „bessere“ Mannschaft hatte der ASKÖ Gols. Der UFC war eine Liga tiefer – in der 1. Klasse Nord – angesiedelt.

In der Saison 1978/79 spielten beide Golser Vereine zum letzten Mal in derselben Liga – und zwar in der 1. Klasse Nord. Das letzte Ortsderby fand im Mai 1979 statt, das der ASKÖ vor gut 400 Zuschauern mit 3:2 gewann. Das vorletzte Derby gewann der ASKÖ übrigens im Herbst 1978 mit 2:0.

Der Sportclub Eisenstadt traf erstmals im Rahmen der Meisterschaft 1951/52 auf den Sportclub Gols. Dies geschah in der „1. Klasse A“, denn dorthin war der SCE eben erst aus der burgenländischen Landesliga abgestiegen. Die Auslosung reihte diese Paarung in die zehnte und somit vorletzte Runde, die am 11. November 1951 zur Austragung gelangen sollte.

Als es endlich soweit war, reiste der SCE als Außenseiter nach Gols, denn der SC Gols lag an zweiter Stelle (hinter Parndorf und vor den beiden Klubs aus Frauenkirchen), während der SCE von seinen bisher acht gespielten Partien vier gewinnen konnte und vier verloren hatte, somit im Mittelfeld herumtümpelte.

Die „BF“ berichtete von diesem Spiel: „Dasselbe, das über das Zillingtaler Sportpublikum zu sagen war, gilt auch für die Golser Fanatiker. Den Zuschauern in Gols dürfte der gute Wein in den Kopf gestiegen sein, da es immer wieder zu Exzessen von Betrunkenen kommt. Der Golser Vereinsleitung wäre zu empfählen, die Zuschauer an Ketten zu schmieden, um Auswüchse, die nur Schaden für den Verein bringen, hintanzuhalten. Eisenstadt, das mit etlichen Ersatzleuten antreten mußte, konnte gut gefallen und vor allem der linke Flügel mit Ehrenreiter und Nemeth zeigte erlesenste Fußballkunst. Fleck als Mittelläufer war der ruhende Pol, aber auch Wagenhofer im Tor begeisterte. (…) Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernimmt Eisenstadt das Kommando und gibt es erst in der letzten Viertelstunde ab. Fleck wurde von den Zuschauern geschlagen, als er in der Outlinie ausrutschte und stürzte. Schiedsrichter Schulz war nicht immer sattelfest und wurde von den Zuschauern ebenfalls bedroht.“

Nachdem es zur Pause 1:1 stand, gewann der SCE dieses Spiel mit 4:3! Ach ja, die Partie Zillingtal gegen Wimpassing wurde nach einem Platzsturm des im Bericht erwähnten „Zillingtaler Sportpublikums“ abgebrochen.

Im Juni 1952 fand das Rückspiel unter total umgekehrten Voraussetzungen statt. Der SC Eisenstadt war zwei Runden vor dem Ende der Saison praktisch Meister und somit Aufsteiger in die Landesliga. Der SCE hatte vier Punkte Vorsprung und ein weitaus besseres Torverhältnis gegenüber Verfolger UFC Frauenkirchen. Der SC Gols hingegen war im oberen Mittelfeld der „1. Klasse A“ einzementiert.

Mit dem 4:0-Sieg gegen Gols (noch „auf der Halt“) entledigte sich der SCE aller Rechnereien und holte sich den Meistertitel: (BF) „Der Meister der 1. Klasse A hat sich von der Niederlage gegen Feuerwehr [ein Testspiel, das gegen die Wiener mit 1:6 verloren ging] überraschend schnell erholt und fertigte Gols überaus sicher ab. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste noch einigermaßen die Kraft, das Spiel nicht total einseitig werden zu lassen, während sie in der zweiten Halbzeit kaum über die Mittellinie hinauskamen. Der beste Spieler auf dem Platz war der Tormann der Gäste, der unglaubliche Bälle meisterte. Die Spieler waren alle im Strafraum versammelt, so daß es den Stürmern des SC sehr schwer fiel, durch das Gewirr von Beinen den Ball bis ins Tor zu bringen.“

Hier trennten sich die Wege der beiden Klubs für ein paar Jahre. Diese beiden Partien waren allerdings nicht die ersten Meisterschaftsspiele von Teams aus Eisenstadt und Gols. Nein, schon in der Saison davor traf der SC Gols auf die „Durchmarschierer“ des SC NEWAG Eisenstadt, der schon bald ein wichtiger Partner des „alten SCE“ werden sollte.

Im Oktober 1950 sollte das Spiel der achten Runde in Eisenstadt ausgetragen werden. Der SC NEWAG lag in Lauerstellung auf Rang Vier und Gols an drittletzter Stelle. An diesem Tag warteten die Spieler, Funktionäre und Zuschauer des SC NEWAG allerdings vergebens auf die Golser, denn die kamen einfach nicht. Das Spiel wurde später vom BFV mit 3:0 strafverifiziert.

1951 reiste der SC NEWAG als Tabellenführer nach Gols: (BF) „Der Spitzenreiter der 1. Klasse, die Elektriker aus der Landeshauptstadt, hatte es sehr schwer, gegen den Platzbesitzer siegreich zu bleiben. Die Golser waren in der Wahl der Mittel nicht zimperlich, so daß zeitweise ganz schön geholzt wurde. Ein Glückschuß von Gombas brachte die Elektriker in der ersten Halbzeit in Führung. Die zweite Spielhälfte war zeitweise ausgeglichen, doch änderte sich nichts mehr am Halbzeitergebnis. Die Elektriker konnten trotz des Sieges nicht überzeugen.“ … und wurden schließlich Meister und stiegen in die Landesliga auf.

In jenen Jahren, als zwei Vereine in Gols nebeneinander existierten, gastierte der inzwischen im österreichweiten Fußball tätige SCE als Testspielpartner in der Weinbaugemeinde.

Im August 1974 trat der SC Roter Husar Eisenstadt gegen eine kombinierte Mannschaft der beiden Golser Vereine an und gewann glatt mit 11:0: (BF) „Mit gekonnten Spielzügen und schönen Toren warteten die Roten Husaren in Gols auf, die recht zahlreich erschienenen Zuschauer kamen jedenfalls auf ihre Rechnung. Die Kombination ASKÖ/UFC Gols gab einen überaus fairen Trainingspartner ab, konnten aber dem Bundesligaklub keinen ernstlichen Widerstand leisten. Romes und Strebele (3), Wetscher und Nuske (2) und Rohrer schossen die Tore.“

Im Jahr darauf spielte der SCE beim UFC Gols und gewann mit 4:1.

Nach dem Abstieg aus der 2. Division traf der SC Eisenstadt in seiner zweiten Ostliga-Saison auf den SV Gols, der als Aufsteiger auch gleich die Landesliga gewann und nun in der Regionalliga tätig war.

Das erste Aufeinandertreffen endete torlos. Die Saison 1989/90 war für den SCE eine äußerst turbulente Spielzeit mit einigen Streitereien und ganz besonderen Schmankerln, die ich vielleicht auch einmal aufarbeiten werden.

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BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 0:0

Das Rückspiel lief schon besser für den SCE:

Gols 1990.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 4:0

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BF-Onlinearchiv

Beide Vereine schafften ganz knapp den Klassenerhalt in der Regionalliga Ost 1989/90. Am Ende der nächsten Meisterschaft trennten sich allerdings die Wege, denn der SCE konnte sich nur auf den vorletzten Rang platzieren (wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem SK Slovan-HAC und dem FAC-Viktoria).

In der achten Meisterschaftsrunde der Saison 1990/91 gelang dem SV Gols sein erster Sieg gegen den SC Eisenstadt:

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BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 1:0

Im Frühjahr 1991 gelang dem SCE die Revanche, dank derer die Landeshauptstädter wieder Anschluss ans Mittelfeld fanden. Wie wir inzwischen wissen nützte es am Ende aber auch nichts.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:0

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:0

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BF-Onlinearchiv

Die beiden letzten Aufeinandertreffen zwischen dem SC Eisenstadt und dem SV Gols fanden in der Saison 1995/96 statt. Allerdings nicht mehr in der Ostliga, sondern in der Burgenlandliga. Der SCE reiste mit zehn Siegen aus den ersten zehn Spielen als überlegener Tabellenführer ins Golser Volksfeststadion, wo es eine ordentliche Überraschung gab:

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BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 2:1

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BF-Onlinearchiv: SV Gols vs. SCE 2:1

Diese Niederlage hielt den SCE-Express aber nicht entscheidend auf. Der SCE steuerte zielstrebig seinem vierten Landesmeistertitel entgegen.

Im Mai 1996 sollten die beiden Klubs zum letzten Mal im Ligabetrieb aufeinandertreffen (in den Neunzigern gab’s zumindest noch drei Testspiele, von denen der SCE eines und die Golser zwei gewinnen konnten). Der aus Belgien gekommene Ungar Istvan Balogh erzielte in diesem Duell das letzte SCE-Tor gegen die Golser. Das Spiel endete mit einem 1:1-Remis und am Ende dieser Saison krönte sich der SCE zum burgenländischen Landesmeister.

Gols 1996.jpg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Gols 1:1

Die ewige Bilanz im Meisterschaftsbetrieb:
SC Gols: 2 SCE-Siege, 8:3 Tore.
SV Gols: 2 SCE-Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen, 7:4 Tore

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

19. Juni 1976: Der Tag, an dem …

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… der SC Eisenstadt Rapid besiegte!

An jenem Samstag lud der SC Eisenstadt im Rahmen der vorletzten Meisterschaftsrunde ab 16 Uhr 30 zum letzten Heimspiel der Nationalliga-Saison 1975/76. Zu Gast im Eisenstädter Schlosspark war Rapid.

Zum Abschluss der Punktejagd präsentierte der SCE dem überschaubar anwesenden Publikum eine ganz junge Mannschaft, die zu Beginn vor den keineswegs überragend spielenden Rapidlern mächtig Respekt hatte. Von den damaligen „Routiniers“ stand nur Solleder im Team und es zeigte sich, wie wichtig der an diesem Samstag zuschauende Alfred Eisele für die Mannschaft des SCE war. Eisele saß nämlich eine Rot-Sperre ab, die er eine Woche zuvor in Wiener Neustadt ausgefasst hatte. Aber dennoch sollte dieser Juninachmittag recht erfolgreich werden!

In der 27. Minute ließ Peter Kloiber gut zwanzig Meter vor dem gegnerischen Tor einen Bombenschuss los, der das 1:0 für die Burgenländer bedeutete. Nach diesem Treffer wich auch die Nervosität der Eisenstädter Mannschaft.
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Erwin Schneider auf 2:0, und nun zeigte die junge Mannschaft, welches Talent in ihr steckte. Das Werkl lief auf Hochtouren und die Rapidler wurden zu Statisten degradiert. In der 57. Minute stellte Schneider auf 3:0 und ab der 70. Minute wurde an der Anzeigetafel die 3 mit einer 4 ausgetauscht. Das Tor schoss Mayer.

Dass Rapid in der 80. Minute noch der Ehrentreffer gelang, störte niemanden besonders. Der SCE besiegte am 19. Juni 1976 Rapid klar mit 4:1.


DOCH HALT!
Der gut informierte SCE-Fan wird schon längst einen gewissen Zweifel gehegt haben. Der Gedanke: „Der SCE hat doch nie gegen Rapid gewonnen.“, wird ihm – oder ihr – (eher ihm) gekommen sein. Stimmt auch, aber eben nicht ganz.

An jenem 19. Juni 1976 gewann der SCE gegen den abstiegsgefährdeten SV Rapid Lienz aus Osttirol. Die Nationalliga war damals die zweithöchste Spielklasse, in die der SCE knapp ein Jahr davor aus der Bundesliga abgestiegen war.

NL 76 IV

BF-Onlinearchiv: Vor dem Duell mit Rapid Lienz.

NL 76 II

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Rapid Lienz

NL 76 III

BF-Onlinearchiv: SC Eisenstadt vs. Rapid Lienz 4:1

NL 76

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Siege gegen Vereine, deren Vereinsnamen „R a p i d“ beinhaltet, waren für den SCE im Pflichtspielbetrieb dünn gesät: In der Regionalliga-Ost-Saison 1962/63 gab es im Lindenstadion ein 5:4-Torfestival gegen Rapid Oberlaa und in der Ostliga-Saison 2006/07 gewann der SCE gegen die Amateurmannschaft des SK Rapid Wien auswärts mit 3:1.

Gegen den SK Rapid Wien schaut die ewige Bilanz recht katastrophal aus:
Im Meisterschaftsbetrieb gab es dreißig Duelle, von denen die Hütteldorfer neunzehn gewannen und elf Spiele endeten unentschieden.

Die „erfolgreichsten“ Saisonen aus Eisenstädter Sicht waren die Nationalliga-Saison 1972/73 sowie die Bundesliga-Saison 1984/85, denn in diesen beiden Spielzeiten blieb der SCE gegen Grün-Weiß stets ungeschlagen (alle vier Partien endeten mit einem 1:1-Remis).

Im ÖFB-Cup traf der SCE sechsmal auf den SK Rapid Wien und ging stets als Verlierer vom Platz.

Anmerkung zur Saison 1975/76: Das Hinspiel im Lienzer Dolomitenstadion fand im März 1976 statt, da es im Winter ’75 abgesagt werden musste. Der „Favorit“ aus Eisenstadt strauchelte in Osttirol, ging das Spiel doch mit 0:1 verloren. Ein ungeschicktes Foul führte zu einem Elfmeter, den die Lienzer zu nutzen wussten. Am Ende der Meisterschaft war die Mission „Wiederaufstieg“ für den SCE gescheitert. Der SV Rapid Lienz stieg zusammen mit Rätia Bludenz und dem Kapfenberger SV ab, sorgte aber im ÖFB-Cup für Furore!

Während der SCE beim Rennweger SV bis zur 85. Minute auf die Erlösung warten musste (1:0-Siegtreffer durch Erwin Schneider), gewann Rapid Lienz beim WSV Liezen mit 2:0. In der 2. Runde gewann der SCE auf der Hohen Warte beim First Vienna Football Club 1894 mit 2:0 und die Osttiroler drehten nach einem frühen Rückstand die Partie gegen den Wolfsberger AC noch um und stiegen nach diesem 2:1-Sieg ins Achtelfinale auf.

Die Losfee zog für den SCE Rapid – diesmal jenes Rapid aus Wien!
Vor nur knapp 2.000 Zuschauern brachte Alfred Eisele die Burgenländer im Lindenstadion in der 19. Minute in Führung, doch gegen Ende der Partie traf ein gewisser Johann K. zweimal in die Maschen und warf den SCE aus dem Bewerb. Einen Tag später bezwang Rapid Lienz den LASK im Dolomitenstadion mit 1:0 und zog ins Viertelfinale ein.

Am 4. Mai 1976 duellierten sich die Lienzer mit den Zweitligakollegen vom Wiener Sport-Club/Post um den Aufstieg ins Halbfinale des österreichischen Fußball-Cups. Nachdem es zur Pause 1:1 stand, ließen zwei späte Tore die Heimischen so richtig in Jubel ausbrechen. Rapid Lienz stand nach dem 3:1-Sieg im Halbfinale, wohin es auch Rapid Wien, SSW Innsbruck und der SK VÖEST aus Linz geschafft hatten.

Lienz bekam es auswärts mit Innsbruck zu tun, die in der Meisterschaft hinter Austria/WAC auf Platz Zwei lagen und zudem auch noch im Finale des Mitropa-Cup gegen Velez Mostar standen.

Im Halbfinale des ÖFB-Cup war für den Tabellennachzügler der Nationalliga jedenfalls Endstadion. Auch wenn sich der Bundesliga-Zweite aus Innsbruck nicht mit Ruhm bekleckerte, reichte die Darbietung zu einem 2:1-Erfolg.

Das in zwei Spielen ausgetragene Finale ging an den SK Rapid Wien, der nach einem 1:2 in Innsbruck in Wien mit 1:0 gewann und somit dank der Auswärtstorregel österreichischer Cupsieger wurde.
Dafür holten sich die Tiroler die Mitropa-Cup-Krone, denn nach einem 3:1 am Innsbrucker Tivoli gewannen sie auch das Rückspiel in Bosnien gegen Velez Mostar vor gut und gerne 15.000 Zuschauern mit 3:1. Dies sollte für lange Zeit der letzte Sieg einer österreichischen Mannschaft im Mitropa-Cup gewesen sein. Erst 1984 kam der Sieger (vor allem deswegen, weil kein rot-weiß-rotes Team daran teilgenommen hat) wieder aus Österreich. Wie der Sieger damals hieß, sollte jedem SCE-Fan bestens bekannt sein …

F  I  N

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com


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Ein kleiner Blick auf das jeweils hundertste* Spiel des SC Eisenstadt in den diversen Ligen, in denen der Verein gespielt hat.
*Wenn ich mich nicht verzählt habe.

1. Klasse:

Das Jubiläumsspiel in der 1. Klasse fand für den SCE in der 18. Runde der Saison 1951/52 statt. Der Tabellenführer aus der Landeshauptstadt reiste dafür zum Nachzügler nach Nickelsdorf. Die Grenzdörfler lieferten dabei die Sensation der Runde, denn sie fegten den SC Eisenstadt mit 6:1 vom Platz!

Landesliga:
Das hundertste Landesliga-Spiel des SCE ging in der vierten Runde der Spielzeit 1955/56 über die Bühne. Es war dies die dritte Meisterschaft nach der Fusion mit dem SC NEWAG. Vor gut 800 Zuschauern im Lindenstadion verlor der NEWAG-SC Eisenstadt nach einer 1:0-Pausenführung das Spitzenspiel gegen Mattersburg mit 1:2.

Regionalliga Ost:
Das 24. Spiel der Ostliga-Saison 1963/64 war zugleich das hundertste für die Eisenstädter in dieser Liga. Dieses Spiel bestritt der SCE in Wien auf dem Wienerberg-Platz gegen – eh kloar – den SV Wienerberg. Der SCE musste auf einige Leistungsträger verzichten, die auf der langen Verletztenliste standen. Dennoch begann die Mannschaft mit großem Elan und führte zur Pause mit 2:0. Schüller (7.) und Reinprecht (14.) erzielten die Tore.
Nach der Pause verkürzten die Wiener aus Abseitsposition auf 1:2 und kurz darauf stand es schon 2:2. Reinprecht gelang in der 71. Minute dennoch der erneute Führungstreffer für die Gäste aus dem Burgenland, doch nach dem Schlusspfiff jubelten die Wiener über einen 4:3-Sieg. Der SCE verlor somit auch sein drittes „Hunderter“-Jubiläumsspiel!

Nationalliga:
Am 18. März 1972 bestritt der SCE sein hundertstes Spiel in der höchsten Liga Österreichs. Zu Gast im Lindenstadion war der I. Simmeringer SC, der zusammen mit dem SCE in den unteren Regionen der Liga um den Klassenerhalt kämpfte. Vor gut 3.000 Zuschauern konnte das Spiel gar nicht besser für die Heimischen beginnen: Noch in der ersten Spielminute erzwang Leskovich einen Eckball, den Alfred Eisele schön zu Scheidl brachte, der mit dem Kopf zu Thometitsch II verlängerte, welcher dann aus kurzer Distanz den Ball unter die Latte spitzelte. In der 17. Minute verwertete Leskovich ein Zuspiel von Bajlics zum 2:0 für den SCE. Pausenstand: 2:0!
Höhepunkt der zweiten Halbzeit war, als Alfred Eisele in der 73. Minute mit einer geschickten Körpertäuschung zwei Simmeringer ausstiegen ließ und sehenswert zum 3:0 traf. Den Schlusspunkt setzte Hafner, der zwei Minuten vor dem Ende über das halbe Spielfeld stürmte und an dem herausstürzenden Tormann der Wiener vorbei zum 4:0 einschob. Dieser Sieg war ein wichtiges Lebenszeichen des Aufsteigers, der nun wieder Fühlung zum breiten Mittelfeld der Nationalliga aufnahm.

Bundesliga:
Im Juni 1983 fand im Lindenstadion ein ganz besonderes Fußballspiel statt: Das „Kaffeederby“ zwischen dem SC Eduscho Eisenstadt und dem SC Alvorada Neusiedl/See. Das Duell der beiden burgenländischen Erstdivisionäre in der 28. Runde war das hundertste Bundesliga-Spiel des SCE und zudem auch das tausendste Meisterschaftsspiel der Eisenstädter seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg! Kaum 2.000 Zuschauer lockte diese Partie in der höchsten Liga Österreichs an. Dieses Jubiläumsspiel endete mit einem 1:1-Unentschieden.

2. Division:
Das hundertste Spiel des SCE in der 2. Division (natürlich sind auch jene beiden Saisonen mit einbezogen, als die zweithöchste Liga nach der Einführung der Bundesliga zunächst Nationalliga genannt wurde) fand im Oktober 1978 statt. Dieses Spiel der zehnten Runde bestritt der SCE in Wien-Favoriten, und zwar beim FavAC. Vor gut und gerne 3.500 Zuschauern verlor der SCE das Jubiläumsspiel mit 0:2.

ÖFB-Cup:
Wenn ich in meiner Datenbank alles richtig eingetragen habe – wovon ich natürlich ausgehe, dann hat es der SCE auf 92 Partien im ÖFB-Cup gebracht (93, wenn auch die annullierte Partie gegen den SV Leithaprodersdorf dazu gezählt wird.)

Champions League:
Keine Aufzeichnungen vorhanden! 🙂

Die ewige „SCE-Hunderter-Jubiläums-Bilanz“:
6 Spiele: 1 Sieg; 1 Remis, 4 Niederlagen

Die ganze SCE-Wahrheit!

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Nun ist es an der Zeit, die Geschehnisse der letzten Jahre zu erzählen. Manches wird schockieren, einiges nicht einmal verwundern!

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*in one hundred years!

Das Spiel des Jahrtausends!

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Huit ans suffisent!
Il est temps de tracer une ligne. L’histoire de la SCE (de l’ancien, réel) la été élaborée ici – mais pas complètement – à ce stade.Les nombreux rapports ont été supprimés.


Am Datenschutz– fand DAS SPIEL des vergangenen Jahrtausends im Datenschutz– statt. Über Datenschutz– Menschen wollten sich diese einzigartige Veranstaltung nicht entgehen lassen und nahmen so manche Anstrengung bei der Anreise in Kauf, um ja dabei gewesen zu sein.

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Die Zuschauermassen strömen ins –Datenschutz--.

Das Spiel des –Datenschutz– gegen den überall auf der Welt bekannten Verein –Datenschutz– hielt, was es versprochen hatte. Dabei konnte der –Datenschutz– eine seiner besten Leisungen der vergangenen drei Jahre auf das satte Grün des –Datenschutz– zaubern. Die Gäste aus –Datenschutz– gingen die Partie zunächst recht ruhig an und ließen die Hausherren das Spiel machen. Nach wenigen Minuten krachte ein Weitschuss von –Datenschutz– ans von –Datenschutz– gehütete Tor des –Datenschutz–.

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–Datenschutz– nach seinem Lattenkracher!

Nach zehn Minuten des Zusehens legten die -Datenschutz– einen Zahn zu und gingen nach einer sehenswerten Dreierkombination zwischen –Datenschutz–, –Datenschutz– und -Datenschutz– mit 1:0 in Führung – –Datenschutz– im Tor des –Datenschutz– war chancenlos.

Das Team des –Datenschutz– ließ sich deshalb aber nicht aus der Ruhe bringen und unter dem tosenden Applaus der Zuschauer rollte Angriff auf Angriff dem Tor der Gäste entgegen. In dieser Drangperiode stellten die –Datenschutz– nach einem perfekt abgeschlossenen Konter auf 2:0. Der Stimmung auf der randvollen Tribüne im –Datenschutz– schadete dies aber überhaupt nicht. Angetrieben von den Anfeuerungsrufen versuchte der –Datenschutz–, nun aber aus einer weit besser positionierten Abwehr heraus, dem gegnerischen Strafraum näher zu kommen.

Kurz vor dem Pausenpfiff brannte es gleich zweimal in den Abwehrreihen der –Datenschutz– Gäste. –Datenschutz– überspielte vier Gegenspieler, scheiterte dann aber am hervorragenden Torhüter –Datenschutz–. Die nächste Chance für den –Datenschutz– ergab sich nur Sekunden später als –Datenschutz– erneut aus der Ferne abzog. Der Ball traf die Torstange, von wo er dem Verteidiger –Datenschutz– an den Hintern knallte und an die Latte sprang, von wo der Ball nun dem Goalie –Datenschutz– an den Kopf flog. Stürmer –Datenschutz– war davon so überrascht, dass er den vor ihm rollenden Ball nicht traf, dafür aber einen anderen Verteidiger des –Datenschutz–, woraufhin der Schiedsrichter auf Foul entschied.

Nach der Pause lieferten sich beide Mannschaften eine ansehnliche, wenn auch etwas ruhigere, Partie, bei der die Spieler ein wenig „künstelten“ und so manche Showeinlage boten. In der 77. Minute traf –Datenschutz– zum 3:0 für den –Datenschutz– und kurz vor dem Spielende gab es noch ein wahres Highlight: Der weltberühmte Klub aus –Datenschutz– wollte seinem Gastgeber ein „Ehrentor“ schenken. Zu diesem Zweck wurde –Datenschutz-Stürmer –Datenschutz– im Strafraum des –Datenschutz– von vier Spielern festgehalten. Schiedsrichter –Datenschutz– pfiff sofort Elfmeter für den –Datenschutz–. –Datenschutz– legte sich den Ball zurecht, ging ein paar Schritte zurück, schaute zum Tormann, rannte an … und knallte den Ball voll gegen das Lattenkreuz!

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Der unvergessliche Elfmeter!

Den Zuschauern war es jedenfalls egal, wurden sie doch Zeuge eines einzigartigen Fußballspiels und der –Datenschutz– wird dieses 0:3 gegen den –Datenschutz– auch nie vergessen!

Alte Rivalen

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Copyright: Gerhard Tinhof

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Ein kleiner Blick auf das jeweils hundertste* Spiel des SC Eisenstadt in den diversen Ligen, in denen der Verein gespielt hat.
*Wenn ich mich nicht verzählt habe.

Copyright: Gerhard Tinhof

1. Klasse:
Das Jubiläumsspiel in der 1. Klasse fand für den SCE in der 18. Runde der Saison 1951/52 statt. Der Tabellenführer aus der Landeshauptstadt reiste dafür zum Nachzügler nach Nickelsdorf. Die Grenzdörfler lieferten dabei die Sensation der Runde, denn sie fegten den SC Eisenstadt mit 6:1 vom Platz!

Landesliga:
Das hundertste Landesliga-Spiel des SCE ging in der vierten Runde der Spielzeit 1955/56 über die Bühne. Es war dies die dritte Meisterschaft nach der Fusion mit dem SC NEWAG. Vor gut 800 Zuschauern im Lindenstadion verlor der NEWAG-SC Eisenstadt nach einer 1:0-Pausenführung das Spitzenspiel gegen Mattersburg mit 1:2.

Regionalliga Ost:
Das 24. Spiel der Ostliga-Saison 1963/64 war zugleich das Hundertste für die Eisenstädter in dieser Liga. Dieses Spiel bestritt der SCE in Wien auf dem Wienerberg-Platz gegen – eh kloar – den SV Wienerberg. Der SCE musste auf einige Leistungsträger verzichten, die auf der langen Verletztenliste standen. Dennoch begann die Mannschaft mit großem Elan und führte zur Pause mit 2:0. Schüller (7.) und Reinprecht (14.) erzielten die Tore.
Nach der Pause verkürzten die Wiener aus Abseitsposition auf 1:2 und kurz darauf stand es schon 2:2. Reinprecht gelang in der 71. Minute dennoch der erneute Führungstreffer für die Gäste aus dem Burgenland, doch nach dem Schlusspfiff jubelten die Wiener über einen 4:3-Sieg. Der SCE verlor somit auch sein drittes „Hunderter“-Jubiläumsspiel!

Nationalliga:
Am 18. März 1972 bestritt der SCE sein hundertstes Spiel in der höchsten Liga Österreichs. Zu Gast im Lindenstadion war der I. Simmeringer SC, der zusammen mit dem SCE in den unteren Regionen der Liga um den Klassenerhalt kämpfte. Vor gut 3.000 Zuschauern konnte das Spiel gar nicht besser für die Heimischen beginnen: Noch in der ersten Spielminute erzwang Leskovich einen Eckball, den Alfred Eisele schön zu Scheidl brachte, der mit dem Kopf zu Thometitsch II verlängerte, welcher dann aus kurzer Distanz den Ball unter die Latte spitzelte. In der 17. Minute verwertete Leskovich ein Zuspiel von Bajlics zum 2:0 für den SCE. Pausenstand: 2:0!
Höhepunkt der zweiten Halbzeit war, als Alfred Eisele in der 73. Minute mit einer geschickten Körpertäuschung zwei Simmeringer ausstiegen ließ und sehenswert zum 3:0 traf. Den Schlusspunkt setzte Hafner, der zwei Minuten vor dem Ende über das halbe Spielfeld stürmte und an dem herausstürzenden Tormann der Wiener vorbei zum 4:0 einschob. Dieser Sieg war ein wichtiges Lebenszeichen des Aufsteigers, der nun wieder Fühlung zum breiten Mittelfeld der Nationalliga aufnahm.

Bundesliga:
Im Juni 1983 fand im Lindenstadion ein ganz besonderes Fußballspiel statt: Das „Kaffeederby“ zwischen dem SC Eduscho Eisenstadt und dem SC Alvorada Neusiedl/See. Das Duell der beiden burgenländischen Erstdivisionäre in der 28. Runde war das hundertste Bundesliga-Spiel des SCE und zudem auch das tausendste Meisterschaftsspiel der Eisenstädter seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg! Kaum 2.000 Zuschauer lockte diese Partie in der höchsten Liga Österreichs an. Dieses Jubiläumsspiel endete mit einem 1:1-Unentschieden.

2. Division:
Das hundertste Spiel des SCE in der 2. Division (natürlich sind auch jene beiden Saisonen mit einbezogen, als die zweithöchste Liga nach der Einführung der Bundesliga zunächst Nationalliga genannt wurde) fand im Oktober 1978 statt. Dieses Spiel der zehnten Runde bestritt der SCE in Wien-Favoriten, und zwar beim FavAC. Vor gut und gerne 3.500 Zuschauern verlor der SCE das Jubiläumsspiel mit 0:2.

ÖFB-Cup:
Wenn ich in meiner Datenbank alles richtig eingetragen habe – wovon ich natürlich ausgehe, dann hat es der SCE auf 92 Partien im ÖFB-Cup gebracht (93, wenn auch die annullierte Partie gegen den SV Leithaprodersdorf dazu gezählt wird.)

Champions League:
Keine Aufzeichnungen vorhanden! 🙂

Die ewige „SCE-Hunderter-Jubiläums-Bilanz“:
6 Spiele: 1 Sieg; 1 Remis, 4 Niederlagen

Copyright: Gerhard Tinhof

19. Juni 1976: Der Tag, an dem …

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… der SC Eisenstadt Rapid besiegte!

An jenem Samstag lud der SC Eisenstadt im Rahmen der vorletzten Meisterschaftsrunde ab 16 Uhr 30 zum letzten Heimspiel der Nationalliga-Saison 1975/76. Zu Gast im Eisenstädter Schlosspark war Rapid.

Zum Abschluss der Punktejagd präsentierte der SCE dem überschaubar anwesenden Publikum eine ganz junge Mannschaft, die zu Beginn vor den keineswegs überragend spielenden Rapidlern mächtig Respekt hatte. Von den damaligen „Routiniers“ stand nur Solleder im Team und es zeigte sich, wie wichtig der an diesem Samstag zuschauende Alfred Eisele für die Mannschaft des SCE war. Eisele saß nämlich eine Rot-Sperre ab, die er eine Woche zuvor in Wiener Neustadt ausgefasst hatte. Aber dennoch sollte dieser Juninachmittag recht erfolgreich werden!

In der 27. Minute ließ Peter Kloiber gut zwanzig Meter vor dem gegnerischen Tor einen Bombenschuss los, der das 1:0 für die Burgenländer bedeutete. Nach diesem Treffer wich auch die Nervosität der Eisenstädter Mannschaft.
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Erwin Schneider auf 2:0, und nun zeigte die junge Mannschaft, welches Talent in ihr steckte. Das Werkl lief auf Hochtouren und die Rapidler wurden zu Statisten degradiert. In der 57. Minute stellte Schneider auf 3:0 und ab der 70. Minute wurde an der Anzeigetafel die 3 mit einer 4 ausgetauscht. Das Tor schoss Mayer.

Dass Rapid in der 80. Minute noch der Ehrentreffer gelang, störte niemanden besonders. Der SCE besiegte am 19. Juni 1976 Rapid klar mit 4:1.


DOCH HALT!
Der gut informierte SCE-Fan wird schon längst einen gewissen Zweifel gehegt haben. Der Gedanke: „Der SCE hat doch nie gegen Rapid gewonnen.“, wird ihm – oder ihr – (eher ihm) gekommen sein. Stimmt auch, aber eben nicht ganz.

An jenem 19. Juni 1976 gewann der SCE gegen den abstiegsgefährdeten SV Rapid Lienz aus Osttirol. Die Nationalliga war damals die zweithöchste Spielklasse, in die der SCE knapp ein Jahr davor aus der Bundesliga abgestiegen war.

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BF-Onlinearchiv: Vor dem Duell mit Rapid Lienz.

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BF-Onlinearchiv: SCE vs. Rapid Lienz

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BF-Onlinearchiv: SC Eisenstadt vs. Rapid Lienz 4:1

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Faksimile: BF-Onlinearchiv

Siege gegen Vereine, deren Vereinsnamen „R a p i d“ beinhaltet, waren für den SCE im Pflichtspielbetrieb dünn gesät: In der Regionalliga-Ost-Saison 1962/63 gab es im Lindenstadion ein 5:4-Torfestival gegen Rapid Oberlaa und in der Ostliga-Saison 2006/07 gewann der SCE gegen die Amateurmannschaft des SK Rapid Wien auswärts mit 3:1.

Gegen den SK Rapid Wien schaut die ewige Bilanz recht katastrophal aus:
Im Meisterschaftsbetrieb gab es dreißig Duelle, von denen die Hütteldorfer neunzehn gewannen und elf Spiele endeten unentschieden.

Die „erfolgreichsten“ Saisonen aus Eisenstädter Sicht waren die Nationalliga-Saison 1972/73 sowie die Bundesliga-Saison 1984/85, denn in diesen beiden Spielzeiten blieb der SCE gegen Grün-Weiß stets ungeschlagen (alle vier Partien endeten mit einem 1:1-Remis).

Im ÖFB-Cup traf der SCE sechsmal auf den SK Rapid Wien und ging stets als Verlierer vom Platz.

Anmerkung zur Saison 1975/76: Das Hinspiel im Lienzer Dolomitenstadion fand im März 1976 statt, da es im Winter ’75 abgesagt werden musste. Der „Favorit“ aus Eisenstadt strauchelte in Osttirol, ging das Spiel doch mit 0:1 verloren. Ein ungeschicktes Foul führte zu einem Elfmeter, den die Lienzer zu nutzen wussten. Am Ende der Meisterschaft war die Mission „Wiederaufstieg“ für den SCE gescheitert. Der SV Rapid Lienz stieg zusammen mit Rätia Bludenz und dem Kapfenberger SV ab, sorgte aber im ÖFB-Cup für Furore!

Während der SCE beim Rennweger SV bis zur 85. Minute auf die Erlösung warten musste (1:0-Siegtreffer durch Erwin Schneider), gewann Rapid Lienz beim WSV Liezen mit 2:0. In der 2. Runde gewann der SCE auf der Hohen Warte beim First Vienna Football Club 1894 mit 2:0 und die Osttiroler drehten nach einem frühen Rückstand die Partie gegen den Wolfsberger AC noch um und stiegen nach diesem 2:1-Sieg ins Achtelfinale auf.

Die Losfee zog für den SCE Rapid – diesmal jenes Rapid aus Wien!
Vor nur knapp 2.000 Zuschauern brachte Alfred Eisele die Burgenländer im Lindenstadion in der 19. Minute in Führung, doch gegen Ende der Partie traf ein gewisser Johann K. zweimal in die Maschen und warf den SCE aus dem Bewerb. Einen Tag später bezwang Rapid Lienz den LASK im Dolomitenstadion mit 1:0 und zog ins Viertelfinale ein.

Am 4. Mai 1976 duellierten sich die Lienzer mit den Zweitligakollegen vom Wiener Sport-Club/Post um den Aufstieg ins Halbfinale des österreichischen Fußball-Cups. Nachdem es zur Pause 1:1 stand, ließen zwei späte Tore die Heimischen so richtig in Jubel ausbrechen. Rapid Lienz stand nach dem 3:1-Sieg im Halbfinale, wohin es auch Rapid Wien, SSW Innsbruck und der SK VÖEST aus Linz geschafft hatten.

Lienz bekam es auswärts mit Innsbruck zu tun, die in der Meisterschaft hinter Austria/WAC auf Platz Zwei lagen und zudem auch noch im Finale des Mitropa-Cup gegen Velez Mostar standen.

Im Halbfinale des ÖFB-Cup war für den Tabellennachzügler der Nationalliga jedenfalls Endstadion. Auch wenn sich der Bundesliga-Zweite aus Innsbruck nicht mit Ruhm bekleckerte, reichte die Darbietung zu einem 2:1-Erfolg.

Das in zwei Spielen ausgetragene Finale ging an den SK Rapid Wien, der nach einem 1:2 in Innsbruck in Wien mit 1:0 gewann und somit dank der Auswärtstorregel österreichischer Cupsieger wurde.
Dafür holten sich die Tiroler die Mitropa-Cup-Krone, denn nach einem 3:1 am Innsbrucker Tivoli gewannen sie auch das Rückspiel in Bosnien gegen Velez Mostar vor gut und gerne 15.000 Zuschauern mit 3:1. Dies sollte für lange Zeit der letzte Sieg einer österreichischen Mannschaft im Mitropa-Cup gewesen sein. Erst 1984 kam der Sieger (vor allem deswegen, weil kein rot-weiß-rotes Team daran teilgenommen hat) wieder aus Österreich. Wie der Sieger damals hieß, sollte jedem SCE-Fan bestens bekannt sein …

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© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

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Eisenstadt gegen die Eisenstadt

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Heuer (2019) feiert der SK Vorwärts Steyr seinen hundertsten Geburtstag. In dieser langen Zeitspanne traf natürlich auch der SC Eisenstadt auf den Klub aus der Eisenstadt Steyr. Grund genug, um einen Blick auf diese Duelle – und ein wenig darüber hinaus – zu werfen:

Die Oberösterreicher gehörten im Sommer 1949 zu jenen drei „Provinzvereinen“, die mit der Einführung der Staatsliga um den österreichischen Fußballmeistertitel spielen durften. Zuvor war das ja auf Wien begrenzt – mit Ausnahme in jenem Zeitraum, als Österreich zur Ostmark geworden war. In der „Gauliga Nummer 17 – Ostmark“ spielten 1938/39 mit dem Grazer SC, den Amateuren Steyr und Reichsbahn Wacker Wiener Neustadt drei Nicht-Wiener Vereine in der Zehnerliga und belegten die letzten drei Plätze hinter der Elite Wiens.

In der ersten Staatsliga-Saison 1949/50 belegte der SK Vorwärts Steyr den neunten Rang und wurde damit vor dem SK Sturm Graz sowie der SV Gloggnitz bestes Bundesländer-Team. Ein Jahr später war die Zugehörigkeit zum österreichischen Oberhausfußball aber auch schon wieder vorbei. Als Elfter ging es zusammen mit dem 1. Wiener Neustädter SC und der FS Elektra runter in die leicht chaotische Staatsliga B. In ihrer Jungfernsaison bestand die Staatsliga B aus fünfzehn Vereinen, von denen fünf absteigen mussten. 1951/52, als Vorwärts in dieser Liga spielte, bestand sie aus vierzehn Vereinen, von denen wieder fünf absteigen mussten. Als Neunten entgingen sie dem abermaligen Abstieg, spielten aber auch erstmals gegen einen Klub aus dem Burgenland, und zwar gegen den SC Oberwart.  Im Oktober 1951 gewann die Vorwärts-Elf vor gut 2.000 Zuschauern daheim mit 2:0 und verlor im April 1952 im Südburgenland mit 0:1.

Oberwart stieg ab und wurde aus dem Burgenland vom ASV Neufeld ersetzt. 1952/53 war die B-Liga wieder auf fünfzehn Klubs angewachsen, mit dabei auch der SK Amateure Steyr, wodurch es nun sogar ein Steyrer Stadtderby gab. Gegen die Burgenländer gewann Vorwärts mit 1:0 (auswärts) und 6:0 (daheim). Die Stadtduelle gingen mit 3:2 und 2:1 klar an den SK Vorwärts. Gegen den SK Amateure Steyr hat der SCE übrigens auch schon mal gespielt. Und zwar schon im Jahre 1937! Bei einem Ausflug ins „Land ob der Enns“ setzte es gegen Admira Linz eine 2:3-Niederlage und eben gegen die Amateure aus Steyr eine 2:5-Abfuhr.

Nach dem sechsten Platz folgte allerdings im Juni 1954 der Abstieg aus der Staatsliga B. In der auf vierzehn Teilnehmern geschrumpften Liga landeten die Steyrer nur auf dem elften Rang. Natürlich gab es auch diesmal zwei Spiele gegen einen burgenländischen Verein. Die Neufelder waren ja abgestiegen und vom burgenländischen Landesmeister abgelöst worden. Der SK Vorwärts gewann diese Spiele mit 4:0 und 4:2. Das 4:2 in Mattersdorf war zugleich das letzte Spiel des SK Vorwärts Steyr in der österreichweiten zweithöchsten Liga für viele Jahre.

In den folgenden Jahrzehnten spielte der SK Vorwärts in der Regionalliga Mitte bzw. in der oberösterreichischen Landesliga. Nach gut einem Vierteljahrhundert wurden die Steyrer Landesmeister von Oberösterreich und spielten, da es die Regionalliga Mitte nicht mehr gab, in einem Play-off mit den Meistern aus der Steiermark und Kärnten um den Aufstieg in die 2. Division. Das Semifinale bestritten Flavia Solva und Rapid Lienz. Mit zwei Siegen zogen die Steirer ins Finale gegen die Oberösterreicher ein. Das Hinspiel in Wagna endete torlos und auch in Steyr waren nach 90 bzw. 120 Minuten noch immer keine Tore gefallen. Ein Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Vor mehr als 7.000 Zuschauern behielten die Steyrer die Nerven und gewannen mit 4:3.

Mit dem geschafften Einzug in die 2. Division traf das Team aus der Eisenstadt Steyr nun auch auf Burgenlands Spitzenklub, den SC Eisenstadt.

Am 10. November 1979 trafen die beiden Vereine zum ersten Mal aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt belegte der SCE Rang Zwei – einen Punkt hinter DSV Alpine – und der Aufsteiger rangierte auf dem zwölften Platz.

An diesem Samstag wurde um 14 Uhr 30 die Partie im Lindenstadion angepfiffen. Der Boden war tief – wiederholt blieb der Ball im Matsch stecken –, doch das hielt den SCE nicht davon ab, ein Feuerwerk abzufackeln. Den Angriffen der Eisenstädter hatten die Gäste nur Härte entgegenzusetzen. Tore wollten aber zunächst keine fallen und nach einer halben Stunde kam, was natürlich kommen musste: Vorwärts Steyr ging aus heiterem Himmel in Führung. Ein Abspielfehler von Sauerwein im Mittelfeld leitete einen Konter ein, den die Steyrer zur 1:0-Führung nutzen konnten. Doch praktisch vom Abstoß weg, das Spiel war zuvor vier Minuten lang unterbrochen, gelang dem SCE der Ausgleich. Fasching traf per Kopf und kurz vor dem Pausenkakao stellte Füzi auf 2:1. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel etwas müde dahin, doch nach einem Prachtschuss von Kloiber aus gut 25 Metern, der sich zum 3:1 in die Maschen neigte, wurden die Oberösterreicher regelrecht über das Feld im Lindenstadion gehetzt. Vor 1.300 Zuschauern stellte Füzi in der 75. Minute auf 4:1, und dabei blieb es auch nach dem Spielende. Dank dieses Sieges und der Absage des Spieles von DSV Alpine kletterte der SC Eisenstadt auf den ersten Platz der 2. Division.

Das Rückspiel fand im Mai 1980 statt. Die Voraussetzungen: der SCE war vor den beiden Innsbrucker Vereinen Wacker bzw. der Spielgemeinschaft „RAIKA“ Tabellenführer und der SK Vorwärts Steyr lag dreizehnter Stelle.

Unter den gut 3.500 Zuschauern im Vorwärts-Stadion befanden sich auch einige SCE-Fans, die eine tolle Partie ihrer Lieblinge sowie drei Tore von Franz Zach zu sehen bekamen. Mit dem 3:1-Sieg verteidigte der SCE die Tabellenführung der 2. Division … der Rest ist Geschichte.

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BF-Online-Archiv: SCE-Fans im Vorwärts-Stadion. (1980)

Nun trennten sich ihre Wege wieder für ein paar Jahre. Als im Dezember 1985 Bilanz gezogen wurde, stand fest, dass der SC Eisenstadt in das neu geschaffene Mittlere Play-off musste, um dort seine Zugehörigkeit zur 1. Division zu bestätigen. Währenddessen qualifizierte sich der SK Vorwärts Steyr als Zweiter zur Teilnahme am Mittleren Play-off.

Im März 1986 traf der SCE auswärts auf den SK Vorwärts. Für den SCE hätte es das vierte Spiel sein sollen, doch nach vielen wetterbedingten Absagen waren alle drei Play-offs recht chaotisch gestartet und erst in der Woche davor konnte der SCE sein ersten Spiel absolvieren. Auf einem in katastrophalen Zustand befindlichen Spielfeld im Lindenstadion unterlagen die Burgenländer dem SK VÖEST mit 1:2. Dann wurde das Spiel gegen den Wiener Sport-Club daheim mit 1:0 gewonnen, ehe es zum Duell in Steyr kam. Angetrieben von gut 2.700 fanatischen Zuschauern übernahmen die Oberösterreicher sofort das Kommando und gingen in der 16. Minute nach einem Abwehrfehler der Eisenstädter in Führung. Der SCE ließ sich aber nicht beirren. SCE-Trainer Ernst Weber stellte um und schickte für Jauck den erst 18jährigen Walter Mock aufs Spielfeld. Der Debütant stellte in der 58. Minute auf 1:1, womit der SCE einen Punkt aus Steyr entführen konnte.

Vor dem Rückspiel in Eisenstadt konnte der SCE dank eines 1:0-Auswärtserfolges in Linz beim SK VÖEST Anschluss an den vierten Platz wahren, der gerade noch den Verbleib bzw. den Aufstieg in die 1. Division bedeutete. Als Sechster traf der SCE nun auf Vorwärts Steyr, die punktegleich auf Rang Sieben lagen. Ein Sieg war somit Pflicht.

Trotz der Brisanz wollten kaum 450 Zuschauer dieses Schicksalsspiel sehen. Ein Leckerbissen war es nicht – haarsträubende Fehler blieben zum Glück für den SCE ohne Folgen – eher ein hart erarbeiteter Sieg, dank dem der SCE auf Platz Vier kletterte – bei drei ausständigen Spielen. Der SCE beendete das Mittlere Play-off als Vierter, blieb somit in der 1. Division, und der SK Vorwärts Steyr musste als Siebter in der 2. Division weiterspielen.

Kaum ein Jahr später trafen die beiden Klubs erneut im Mittleren Play-off aufeinander, denn der SCE konnte sich abermals nicht unter den ersten Acht der 1. Division platzieren und Steyr qualifizierte sich als Vierter für das MPO.

Am 7. April 1987 gewann der SCE im Lindenstadion dank eines Tores von Henry Bronkhorst mit 1:0 und lag nach vier Spielen auf Rang Drei, während der SK Vorwärts Vierter war.

Als ein paar Wochen später das Rückspiel anstand, waren acht Spiele absolviert und der SCE lag punktegleich mit dem VfB Mödling und der Klagenfurter Austria auf Rang Zwei, Steyr lauerte mit einem Punkt Rückstand auf dem vierten Platz. Zuvor fand erst das Spitzenspiel zwischen dem SCE und dem VfB Mödling im Lindenstadion statt. Vor gut 2.500 Zuschauern drehte der SCE nach einem frühen Rückstand mit zwei Treffern von Netuschill und Sarajlic noch vor der Pause das Spiel. In der zweiten Halbzeit war es dann ausgerechnet Ex-SCE-Spieler Přemysl Bičovský der den Ausgleich zum 2:2 erzielte.

In Steyr hatte der im Auswärts-Blau spielende SCE viel zu tun, um ein Debakel zu verhindern. Eine Niederlage setzte es dennoch. Das 1:2 war der Anfang von sechs Niederlagen in Folge, die den Abstieg des SCE besiegelten. Aber auch die Vorwärts-Elf scheiterte als Fünfter am Aufstieg in die 1. Division. So ein Pech …

Im Grunddurchgang der 2. Division trafen der SCE und der SK Vorwärts bereits in der 2. Runde aufeinander. Ein Zeitpunkt, an der der SCE schon vor dem Ruin stand. Der Schuldenberg drückte ordentlich auf den Fortbestand des Klubs aus der Landeshauptstadt.

Vor kaum 400 Zuschauern trotzte Eisenstadts Fohlenteam bei der Heimpremiere den Mannen aus der Eisenstadt Steyr ein torloses Remis ab.

Vor dem Spiel wurde die Spieler einzeln vorgestellt, die dann Rosen im Publikum verteilten. Ein Versuch, das negative Image aufzupolieren. An jenem Tag spielten für den SCE: Unger; Nikolai; Frischmann, Jauck, Leeb (68., Carlsen); Omischl, Steinwender, Steiger, Michorl; Marzi, Vagek (81., Weiss).

Ende September 1987 fand das Rückspiel statt, zu dem der SCE als Vorletzter nach Steyr kam, die Platz Vier belegten. Als 26 Minuten gespielt waren, führten die Oberösterreicher mit 2:0. Die Mannschaft des SCE zeigte aber Moral und nach 47. Minuten stand es 2:2. Die Aufholjagd wurde aber nicht belohnt, denn dem SK Vorwärts Steyr gelang noch der dritte Treffer, den der SCE nicht mehr egalisieren konnte.

Nach 22 Runden belegte der SCE den vorletzten Platz und musste im Unteren Play-off um den Weiterverbleib in der 2. Division kämpfen und die Steyrer versuchten zum dritten Mal in Folge ihr Glück im Mittleren Play-off.

Während der SK Vorwärts als Vierter den Aufstieg in die 1. Division bejubeln konnte, herrschte in Eisenstadt schon lange Grabesstimmung. Der Abstieg sowie das Konkursverfahren konnten nicht abgewehrt werden.

Nun trennten sich wieder die Wege der beiden Vereine für gut ein Jahrzehnt. Im Sommer 1998 war’s, als der SCE nach Siegen über den SV Sankt Margarethen (3:1) und den FC ÖMV Stadlau (4:2) gespannt auf die Auslosung der nächsten Runde des ÖFB-Cups wartete … und den SK Vorwärts Steyr zugelost bekam.

Wenige Montage davor war die Saison 1997/98 zu Ende gegangen. Der SCE wurde in der Regionalliga Ost knapp hinter dem SC Untersiebenbrunn und der SV Schwechat Dritter.

Der SK Vorwärts Steyr wurde hingegen Meister der 2. Division, musste aber wegen Verstößen beim Lizenzierungsverfahren noch etwas auf den Aufstieg warten. Das fast alljährliche Kasperltheater im österreichischen Fußball nahm seinen Lauf …

Am Ende durften die Oberösterreicher doch in die 1. Division aufsteigen, die eine Zehnerliga blieb, nachdem nach diversen Klagen sogar eine Elferliga angedacht war. Als Strafe startete der SK Vorwärts mit drei Minuspunkten.

Das Cup-Spiel fand am 21. August 1998 statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der SCE drei Spiele in der Ostliga absolviert und alle drei verloren (0:1 gegen Schwechat, 0:2 in Kottingbrunn und 1:2 gegen die Mtrsdfer [sorry, die Tastatur spielt verrückt]) und in der Bundesliga konnten die Steyrer nach fünf Spielen ihr Punktekonto dank eines 0:0 in Ried von -3 auf -2 verkleinern, denn ansonsten setzte es nur Niederlagen.

Kaum 300 Zuschauer lockte dieses Cup-Duell an jenem Abend in den Eisenstädter Schlosspark. Die Mannschaft des SCE bot dem Favoriten von der ersten Minute an Paroli und wäre beinahe in der ersten Halbzeit in Führung gegangen, doch der Schuss von Hannes Pleva wurde vom Weißrussen Metlitski vor der Linie per Kopf abgewehrt. Als in der zweiten Halbzeit Thomas Hickersberger in der 67. Minute nach einem Traumpass des Nigerianers George Datoru auf 0:1 stellte, schienen alle Bemühungen vergebens. Das schien allerdings nur so, denn zwei Minuten später wackelte erstmals die Tribünenkonstruktion des Lindenstadions. Thomas Leonhardsberger gelang nach einem sehenswerten Solo der Ausgleich. Die Minuten tickten dahin, eine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen musste wahrscheinlich die Entscheidung bringen. „Nein!“, dachte sich Jürgen Burgemeister und knallte den Ball nach einer Flanke von Hannes Pleva in der 91. Minuten in die Maschen, was fast das Tribünendach hinweg fliegen ließ! Der SCE hatte die Sensation geschafft.

Die Meisterschaft endete für beide Klubs mit dem Abstieg. Vorwärts Steyr wurde grottenschlechter Letzter der Bundesliga (und ging nach der Herbstmeisterschaft 1999 in Konkurs); der SCE wurde in der Ostliga Vorletzter und musste in die Landesliga absteigen.


Die Bilanz des Sportclub Eisenstadt gegen den SK Vorwärts aus der Eisenstadt Steyr:

9 Spiele: 5 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen; 17:9 Tore

Die SCE-Keeper bei den Spielen gegen den SK Vorwärts Steyr in dieser zwanzigjährigen Zeitspanne waren:
Leopold Martinschitz: 4:1, 3:1, 1:1, 3:0, 1:0, 1:2
Ronald Unger: 0:0, 2:3
Thomas Fischer: 2:1

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Mannschaftsfoto des SCE anno Neunzehnhundertirgendwann mit meinem Eisenstädter Opa.

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Cup-Geschichten Teil 2

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Der Cup genießt in Österreich keinen sehr großen Stellenwert. Statt eines großen Bewerbes mit hohem Ansehen bei Clubs und Fans ist er nicht viel mehr als ein Klotz am Bein. Leere Stadien und müde Partien sind keine Seltenheit…

Für den SCE war der ÖFB-Cup nur selten etwas, an das man sich gerne erinnerte. So richtig weit ist er nie vorgestoßen, die „erfolgreichsten“ Cup-Saisonen endeten mit dem Ausscheiden im Viertelfinale, also in der Runde der „besten“ acht Mannschaften.

Und von genau diesen Cup-Teilnahmen möchte ich hier berichten:

Teil 2 – 1972/73:
Nach dem nicht zufriedenstellenden Ausscheiden im Viertelfinale des ÖFB-Cups in der zurückliegenden Saison, begann das neue Cup-Abenteuer abermals in Tirol, denn der SCE bekam den Innsbrucker AC zugelost.

In der Meisterschaft hatte der SCE zunächst das Auftaktspiel in der Südstadt gegen Admira Wacker mit 0:1 verloren, dann aber im Lindenstadion DSV Alpine 3:0 geschlagen. Dabei ist erwähnenswert, dass Landeshauptmannstellvertreter Soronics den Matchball spendieren wollte, gleichzeitig aber verlangte, dass seine Gebefreudigkeit via Platzsprecher den Zuschauern mitgeteilt werden soll. Die SCEler lehnten dies höflich ab, woraufhin der Herr LHStv bereits zur Halbzeit das Lindenstadion verärgert verließ. Wegen dem Fußball dürfte er ohnehin nicht gekommen sein…

Aber lassen wir das politische Schauspiel, auf das wir immer wieder reinfallen.

Für das Spiel der erten Hauptrunde im Cup wichen die Innsbrucker auf einen Hartplatz aus, da sie sich darauf mehr Chancen gegen das Nationalliga-Team des SCE ausrechneten. In technischer Hinsicht war der SCE überlegen, doch die Manndeckung der Innsbrucker ließ keine großen Torchancen zu. Zum Siegestreffer des SCE kam es erst in der 74. Minute, als IAC-Spieler zum Corner retten wollte, doch Kirschner überlauerte die Situation, fing den Ball ab und traf aus spitzem Winkel ins Netz.

Das Los entschied dann, dass der SCE endlich wieder ein Cup-Heimspiel bestreiten darf – zuletzt beim Achtelfinale 1969 gegen FK Austria (2:3). Gegner dieser Achtelfinalpartie war Austria Klagenfurt. Doch den 1.700 Zuschauern im Lindenstadion stockte schon bald der Atem, denn Lothar Emmerich (zuvor bei Borussia Dortmund bzw. in Belgien bei Beerschot tätig) brachte die Lindwurmstädter schon in der ersten Spielminute in Führung. Der SCE war wie gelähmt, hatte sich erst nach 30 Minuten erholt und legte nach der Pause so richtig los. Federführend Othmar Bajlics, der durch eine hervorragende kämpferische und spielerische Leistung den Umschwung einleitete.

Auch die Zuschauer im Lindenstadion feuerten den SCE stimmkräfig an und machten aus diesem Spiel einen wahren Cup-Thriller. In der 51. Minute war es dann soweit: Jörn Bjerregaard erzielte den vielumjubelten Ausgleich!

15 Minuten später erzielte Othmar Bajlics den 2:1-Führungstreffer für die Roten Husaren und eine Minute vor dem Abpfiff gelang Strebele noch das 3:1.

Der SCE stand erneut im Cup-Viertelfinale, das diesmal in zwei Spielen ausgetragen wurde.
Am 3. März 1973 fand das Hinspiel im Lindenstadion statt. Nur knapp 1.500 Zuschauer wollten dieses Spiel gegen Meister SSW Innsbruck sehen.
Schon nach sechs Minuten zappelte der Ball im Netz – der Innsbrucker! Thomas traf per Bogenschuß. Aber kaum acht Minuten später stand es bereits 1:1. Eine Kombination von Rebele, Breuer, Flindt und Jara schloß Letzterer zum Ausgleich ab.

Nach der Pause fiel Schiedsrichter Mathias auf eine Schwalbe der Tiroler rein und schenkte ihnen einen Elfmeter, den sie auch zur 2:1-Führung nutzten. Keine vier Minuten später traf Alfred Eisele zum 2:2-Ausgleich, und in der 68. Minute bot sich dem SCE die Gelegenheit, das Spiel wieder zu drehen, denn diesmal gab Schiedsrichter Mathias dem SCE einen Elfmeter, der keiner war, doch Scheidl scheiterte an der Torstange. Endstand 2:2.

Das Rückspiel am Innsbrucker Tivoli war schon früh für die Hausherren entschieden, denn in den Minuten 2, 5, 7 und 12 lag der Ball im SCE-Tor. Zwar konnten die Eisenstädter noch vor der Pause auf 2:4 verkürzen (Tore: Thometich II, Rohrer), doch nach den 90 Minuten stand es 5:2 für SSW Innsbruck.

Für den SCE brachen schwere Zeiten herein, denn im Frühjahr 1973 wollte kein Sieg gelingen. Nach einem 0:1 daheim gegen den SK Sturm Graz mußte Trainer Alfred Günther seine Koffer packen und der Deutsche Adolf Remy übernahm das Amt im Lindenstadion.

Am Ende schaffte der SCE knapp den Klassenerhalt und schied in den Jahren darauf stets früh aus dem Cup-Bewerb aus.

Ach ja, das Cup-Finale gewann SSW Innsbruck gegen Rapid nach einem 1:0-Heimsieg und einer 1:2-Niederlage in Wien dank der Auswärtstorregel.

Der Silberball (1948)

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In diesem Bericht bringe ich die Geschichte einer längst vergessenen Mannschaft des SCE ans Tageslicht, erzähle zugleich ein wenig von einem neu gegründeten Verein und natürlich ausführlich über dessen Turnier, das er im Sommer 1948 veranstaltete.

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Das Burgenland durchlebte im Jahre 1948 gerade das dritte Friedensjahr und war fest in der Hand der sowjetischen Genossen. Der Fußball bot dabei natürlich Abwechslung zum (tristen) Alltag und so wurden überall im Lande neue Vereine gegründet beziehungsweise jene neu belebt, die den Spielbetrieb aufgrund des Krieges einstellen mussten.

Im Frühjahr 1948 berichtete die „Burgenländische Freiheit (BF)“  über einen solchen Verein: Sportklub der Freistadt Rust wurde bei der kürzlich abgehaltenen Gründungsversammlung der in Rust gegründete Sportverein benannt. Eigentlich ist es ein Wiedererstehen des seit 1938 stillgelegten Sportklubs. Zum Obmann wurde Bürgermeister Wiesinger, zum Stellvertreter Bäckermeister Lang, zum Sektionsleiter Friseur Stuppacher, zum Schriftführer Hauptschullehrer Fischer gewählt. Dr. Irscher entbot in der Gründungsversammlung die Grüße des BFV, des Gruppenobmannes Straka und des Eisenstädter SC.

Der SCE, der damals in der 1. Klasse – Gruppe Mitte spielte, entrichtete den Rustern seine Grüße, was sicher auch meinen Opa – den Bäckermeister Lang – gefreut haben wird…

Ein paar Monate später – im Juli 1948 -, als sich der SCE gerade im Burgenländischen Cup empor spielte, kam es zur Gründung der „Senioren des SC Eisenstadt“. Am 11. Juli gastierten die SCE-Senioren bei ihrem ersten Auftreten in Mörbisch und hinterließen in technischer Beziehung einen ausgezeichneten Eindruck, wobei das Spiel mit einem 3:3-Remis endete. Leider wurden nicht alle SCE-Akteure erwähnt: Im Tor stand Scherz und am Feld Kurz, Machon, Szabo, Zoklitsch, Fraß und Rinner.

Danach wurden die Senioren in die Freistadt Rust geladen, um sich mit dem neuen Klub zu messen. Die „Alten Herren“, die in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg den SC Eisenstadt im Burgenland repräsentierten, stellten folgenden Kader: Schauer, Ceck, Rinner, Zoklitsch, Machon, Szeinz, Braunshier, Schmelz, Lang, Kurz, Szabo. Diese technisch gut beschlagene Mannschaft siegte in Rust klar mit 7:0 Toren, wobei noch zu erwähnen ist, dass sich die Grün-Gelben tapfer schlugen und der im Sturm spielende Ruster Bürgermeister Wiesinger so manche Chance vernebelte.
Ein Spieler – des SCE – wurde besonders hervorgehoben – nämlich Lang, der einstmals vielgefeierte und bejubelte Stürmer der Eisenstädter Kampfmannschaft hatte von seinem Können und seiner gewaltigen Schußkraft sehr wenig eingebüßt.

Am Mittwoch, den 21. Juli 1948, kam es dann zu einem Stadtderby, denn die SCE-Senioren traten zum Duell gegen eine Auswahl des Finanzamt Eisenstadt an. „Das Spiel war von bester Freundschaft getragen und zeigte zeitweise sehr guten Sport. Besonders die Finanzmänner waren es, die große Spielfreude an den Tag legten und von Anbeginn wuchtig auf einen Sieg lossteuerten.“, berichtete die BF.
Bei den Senioren debütierte die einstmalige Kanone der SCE-Kampfmannschaft, Straub, mit reichlicher Nervosität und als das Spiel mit einem 3:3-Remis zu enden schien, legten sich die Alt-SCEler kräftig ins Zeug und besiegten die Finanzler mit 4:3.

Anfang August 1948 gastierte dann der berühmte Badener AC in Eisenstadt. Doch bevor den Zuschauern dieser Leckerbissen präsentiert wurde, empfingen die SCE-Senioren den SCF Rust zum Rückspiel, das sie mit 4:1-Toren für sich entscheiden konnten.
Anschließend spielten die Kurstädter in der ersten Halbzeit gegen den SCE groß auf und führten als der Pausenpfiff ertönte mit 3:0. Nach dem Seitenwechsel fiel der erste Treffer des SCE, danach dank eines Elfmeters – das Foul soll angeblich nur der Schiedsrichter gesehen haben – gar das Anschlußtor und gleich darauf aus Abseitsposition der 3:3-Ausgleichstreffer. Am Ende gingen aber die Badener als 4:3-Sieger vom Platz.

In den Tagen darauf wurde verkündet:
(BF) Erstes Pokalturnier der jüngsten und zielstrebigsten Vereine des Bezirkes Eisenstadt
Der junge, aber überaus ambitionierte und spielfreudige Verein der Ruster Arbeitersportler hat den Vorschlag, ein Pokalturnier durchzuführen, seitens seiner vorbildlich und in uneigennütziger Weise arbeitenden Vereinsleitung angenommen und gibt folgendes bekannt:
In Anbetracht der kommenden Meisterschaft, an der erstmalig die Vereine aus unserer unmittelbaren Umgebung teilnehmen werden, haben wir uns entschlossen, die uns angeeigneten Spielkenntnisse in Form eines Pokalturniers zu messen. Wir haben zu diesen [sic] Turnier folgende Mannschaften eingeladen: die Arbeitersportler aus Mörbisch, den Oggauer Sportverein und die Senioren des SC Eisenstadt. Es sind dies die einstigen Lieblinge des Eisenstädter Fußballpublikums und Vorkämpfer der Arbeitersportbewegung in [sic] Burgenland.
Wir hoffen, mit dieser sportlichen Veranstaltung den Weg zum uneingeschränkten Massensport aller arbeitenden Menschen zu erweitern und laden alle Anhänger und die es werden wollen herzlich ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Der Sportverein Rust stiftet einen äußerst wertvollen Pokal. Weitere Preise des ASKÖ Landeskartell Burgenland, belohnen die weiteren Sieger. Der Beginn der Veranstaltung wurde für den 8. August 1948 festgesetzt und findet sein Ende am Sonntag, dem 15. August 1948. Mit einer Siegerehrung durch den Präsidenten der Arbeitersportbewegung, Herrn Landesrat Bögl, findet die Veranstaltung ihren Abschluß.

Der 8. August 1948 kam, und nachdem die Arbeit in der Backstube erledigt und das wohltuende Nickerchen zu Ende war, wird wohl mein Großvater zum Ruster Sportplatz gegangen beziehungsweise mit seinem alten Militär-Jeep oder seinem Motorrad gefahren sein.

Meine Oma dürfte diesem Turnier wohl fern geblieben sein, da sie gerade mit meiner Mutter hochschwanger war und sich um meine künftigen Tanten kümmern musste/durfte!

Vom ersten Spieltag berichtete die BF:
Pokalturnier in Rust – Eisenstädter Senioren – Oggau 5:2, Rust – Mörbisch 5:0
Die Spiele, die mit obengenannten Vereinen am Sonntag, dem 8. August, den Kampf um eine lohnenswerte Trophäe in Form eines herrlichen Silberballes, nicht, wie irrtümlich berichtet, eines Pokales, eröffneten, brachten überraschende Ergebnisse.
Der Losung nach spielten die Senioren des SC Eisenstadt gegen die als hoher Favorit geltenden Oggauer und fertigten diese nach einem schönen Kampf mit 5:2 Toren sicher ab. Der Ball lief bei den Senioren von Mann zu Mann wie einst im Mai und zeigte von ehemaliger Größe. Daß die Halbzeit die Eisenstädter bloß mit 1:0 im Vorteil sah, ist der Schußunsicherheit der Stürmer zuzuschreiben. Nach Seitenwechsel wurde nun ernsthafter gearbeitet und Karner war es, der den Führungstreffer von Kurz mit zwei weiteren Toren in kurzer Zeit auf 3:0 erhöhte. Die Senioren sahen den Sieg nun scheinbar in der Tasche und wurden sichtlich unberechtigt lässig. Dies erkannten die Oggauer und legten mächtig los: es dauerte auch nicht lange und der Stand hieß 3:2. Der Ausgleich schien bereits in der Luft zu liegen. Hier erkannten die Eisenstädter die Gefahr, und noch einmal wurde ihre Angriffsmaschine ins Rollen gebracht. Mit zwei weiteren Toren stellte Karner den Endstand her. Besonders hervorzuheben wäre Kotschis als Mittelhalf, der eine ausgezeichnete Partie lieferte. Weiter ist Szabo am linken Flügel und Rinner in der Verteidigung zu nennen. Schauer im Tor arbeitete zufriedenstellend, aber reichlich unsicher.

Im zweiten Spiel kam es dann zum ewig jungen Duell der Ruster gegen die Mörbischer (bin ja auch zu einem Teil ein Miawischer – mein Opa stammt aus der Mörbischer Weinberggasse und zog dann in die Stadt, wo er in der Ruster Weinberggasse heimisch wurde). Die Ruster siegten jedenfalls klar über den südlichen Nachbarn mit 5:0.
Im Spiel um Platz Drei trafen sich nun Mörbisch und Oggau und das Finale um den Silberball bestritten die SCE-Senioren und der SC Freistadt Rust.

Spielbericht vom Finaltag (BF):
Entscheidung um den Silberball in Rust! SC Eisenstadt – SC Rust 4:0
Das Entscheidungsspiel um den Silberball zwischen den Senioren des SC Eisenstadt und der ersten Mannschaft des SC Rust, das Spiel, welches von einigen hundert begeisterten Zuschauern lebhaft verfolgt wurde, sah die technisch besseren Senioren im Vorteil. Sie sicherten sich dadurch einen 4:0-Sieg, der ihnen den heiß umstrittenen Silberball eintrug.
In anschließender Siegerehrung führte der Präsident des BFV, Herr Willomitzer, den hohen Wert solcher Turniere vor Augen und Bürgermeister Wiesinger dankte in abschließenden Worten allen Aktivisten und Gönnern. Ein gemütliches Beisammensein im Stadtkeller der Freistadt Rust vereinte Sieger und Unterlegene in bester Stimmung bis zur frühen Morgenstunde. Der Erfolg war ein voller, und wir können dem jungen, impulsiv nach aufwärts strebenden Verein nur gratulieren.

Eine Woche später erschien ein weiterer Bericht in der BF:
Das Entscheidungsspiel um den vom SC Rust gespendeten Silberfußball bestritten am letzten Sonntag die Hausherren und die Eisenstädter Alten Herren. Das Ergebnis war 4:0 (3:0) für die „Alten“. Es war ein typischer Erfolg der Erfahrung über die verzweifelt kämpfende, hoffnungsfrohe Jugend. Das Ergebnis trügt. Sechzig Minuten war Rust überlegen, fast die ganze zweite Halbzeit spielte sich in der Spielhälfte der Gäste ab, unzählige Chancen wurden vergeben, nicht einmal von einem Meter wurde das Leder über die Linie gebracht. „Fortuna“ war bei den Hauptstädtern! Hingegen hatten die „Alten“ mit ihrer Überrumpelungstaktik Erfolg. Vom Anstoß weg griffen sie vehement an und ehe die nervös und aufgeregt spielenden Ruster richtig im Bilde waren, lag Eisenstadt dank des Entgegenkommens der schwachen Ruster Abwehr mit drei Toren im Vorteil. Aus einem der wenigen Angriffe der Hauptstädter nach dem Wechsel fiel- wiederum ein Geschenk der Ruster Abwehr – der vierte Treffer. Die Alten Herren aus Eisenstadt stützten sich auf eine solide, harte und stoßsichere Verteidigung, in der Rinner durch seine Ruhe besonders hervorragte. Sehr brav kämpfte die gesamte Deckung, die den größten Anteil am schönen Erfolg hatte und vorne überragte Karner, der vierfache Schütze, seine Nebenleute. Der wieselflinke Karner, der außerdem den richtigen Torinstinkt hatte, brachte die gegnerische Abwehr zur Verzweiflung. Dagegen enttäuschte Lang gewaltig, er hatte einen ganz schwachen Tag.
Bei den Rustern gefiel trotz der Niederlage die gesamte Elf durch ihren nimmermüden Kampfgeist. Wenn die Elf so weiter macht, wird sie in der Meisterschaft keine schlechte Rolle spielen: Allerdings müßte „Fortuna“ ein wenig mithelfen! Der beste Mannschaftsteil war überraschend der Angriff, der einige schöne Sturmläufe inszenierte, aber vom Pech verfolgt war. In der Deckung war Schumitz der beste Mann. Er spielte wohl ambitioniert, doch kam er zu spät in Schwung. Vargyas hat sich stark verbessert, sein Zuspiel läßt aber zu wünschen übrig. Einen ganz schwachen Tag hatte das Abwehrtrio, Lackner, und der Tormann Stuppacher, beide scheinen schwache Nerven zu haben und patzten gewaltig. Ein korrekter Spielleiter war Herr Buranits. Den schönen Silberfußball und einen Blumenstrauß übergab nach dem Spiele nach einer kurzen Ansprache Präsident Willomitzer des BFV dem Kapitän der Eisenstädter, der von einigen Anhängern auf den Schultern vom Platze getragen wurde.

Der treffsichere Karner wurde sogleich für das erste Meisterschaftsspiel der Kampfmannschaft in das Team des SCE berufen. Der SCE gewann dieses daheim gegen den SV Wimpassing klar mit 8:3!

Der Silberball wanderte also nach Eisenstadt, doch was aus ihm in den vergangenen 64 Jahren geworden ist, bleibt leider im Dunkeln verborgen.

Quellen:
BF-Onlinearchiv
die drei Chroniken des SCF Rust

Hier ein älterer Bericht über den Klub aus meiner Heimatstadt: [no content]

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

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