Am Donnerstag, den 10. Juli 1997, trug der SC Eisenstadt ein Testspiel in Sankt Margarethen aus. Also nichts wie hin, nach „Magredn“. Zusammen mit meinem Vater positionierte ich mich hinter jenem Tor, das den Kabinen ganz nahe ist. Vor dem Spielbeginn beobachteten wir, wie ein paar Spieler, die ich noch nicht kannte, fotografiert wurden. Aha, das sind die Neuzugänge…
Das Spiel selbst riss niemanden vom Sitz, aber eine Szene bleibt mir wohl ewig in Erinnerung. Einer der Neuzugänge kam ohne gröberes Zutun eines Gegenspielers im Strafraum der „Magreda“ zu Fall. Dies entlockte dem Tormann, der niemand geringerer als Ex-SCE-Keeper Gerhard „Löwe“ Horvath war, folgenden – mit einem breiten Lächeln versehenen – Spruch: „Du Burgtheater! Du nix Fußballer, du Schauspieler.“
Dieser Spieler war Edmond „Edi“ Dosti, der zu einem der ganz großen Legionärs-Legenden und Publikumsliebling der jüngeren SCE-Geschichte werden sollte – unsere Nummer 9, Mister Doppelpack!
Nach dem Ende der Meisterschaft im Sommer 1997, die der SCE als Vierter der Ostliga beendete, wurde Dosti als Ersatz für den nach Parndorf abgewanderten Ungarn Istvan Balogh, der einst aus Belgien zum SCE kam, verpflichtet.
SCE-Obmann Mag. Herbert Marth schwärmte: „Der ist eine Wucht!“ Er wurde als 16facher Teamspieler Albaniens angepriesen und kam vom slowenischen Hauptstadtklub Olimpija Ljubljana (Laibach) in die burgenländische Landeshauptstadt – und das im Jahr der 90-Jahr-Feierlichkeiten des Sportclub Eisenstadt.
Edmond Dosti wurde am 5. Feber 1969 geboren und begann seine Karriere beim FK Partizani Tirana, wo er große Erfolge feierte. Bis es soweit war, wurde er für die Saison 1988/89 an KS Industriali Laçi (heute KF Laçi) abgegeben, der damals in der dritten Liga Albaniens spielte. Diese dritte Liga wurde in zwei Gruppen zu je neuen Mannschaften gespielt, wobei die beiden Gruppensieger dann das „Finale“ austrugen. Industriali Laçi wurde in der Gruppe A Dritter mit 22 Punkten. Der Gruppensieger sowie der Zweite hatten je 23 Punkte erspielt.
Bei RSSSF (www.rsssf.com) ist dann noch angeführt, dass dennoch alle Drittligisten in die zweite Liga aufsteigen durften, da in der Saison 1989/90 keine dritte Liga ausgetragen wurde.
Dosti wechselte zum KS Kastrioti Kruje, der in der Saison 1989/90 den Aufstieg in die oberste Liga Albaniens schaffte. Es folgte seine Rückkehr zum FK Partizani, der 1990/91 Vizemeister sowie Cupsieger wurde. 1991/92 folgte erneut der Vizemeistertitel und im Sommer 1993 hatten sie es endlich wieder geschafft, den Meistertitel zu erringen. Es sollte bis auf weiteres der letzte von Partizani bleiben. 1993 wurden sie zudem auch wieder Cupsieger und Edmond Dosti wurde mit 21 Treffern Torschützenkönig in Albanien. In seiner letzten Saison in Tirana rutschte Dosti mit Partizani auf den fünften Platz ab.
Während seiner Zeit in Tirana war der FK Partizani durch die errungenen Erfolge natürlich auch im Europacup vertreten. 1990 war in der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen den rumänischen Vertreter FC Universitatea Craiova Endstation (0:1 und 0:1); 1991 schied Partizani nach einem torlosen Heimremis auswärts in Rotterdam bei Feyenoord aus (0:1) – Edi Dosti bestritt beide Partien gegen die Niederländer – und nach dem Meistertitel traf Partizani in der Vorrunde zur Champions League auf die isländische Mannschaft Íþróttabandalag Akranes (kurz IA) und verlor das Rückspiel auf der Vulkaninsel mit 0:3. Da das Heimspiel torlos endete, schied Partizani abermals frühzeitig aus.
Das Tor vom Spiel Feyenoord Rotterdam versus FK Partizani Tirana kann man sich auf YouTube ansehen.
Die Tore vom Spiel auf Island finden sich ebenfalls auf YouTube.
1994 wechselte Dosti nach Slowenien und heuerte beim NK Olimpija an, mit dem er sogleich Meister wurde und 15 Tore beisteuerte. Es war der vierte Titel für Olimpija in Folge und zugleich auch wieder der Letzte (bis auf weiteres natürlich) für die Hauptstädter.
Diese Meistersaison begann mit dem Duell gegen Lewski Sofia im UEFA-Cup. Beim 3:2-Heimsieg erzielte Dosti alle drei Tore (34., 38. Minute zur 2:0-Führung und in der 75. Minute zum 3:2-Siegtreffer) und nach dem 2:1 in Bulgarien wartete in der ersten Hauptrunde Eintracht Frankfurt. Gegen die Hessen setzte es nach einem 1:1 in Ljubljana eine 0:2-Niederlage in Frankfurt.
Für die Nationalmannschaft Albaniens stand er dreimal auf dem Feld. Sein Debüt für die „Rot-Schwarzen“ feierte Dosti am 1. Mai 1991 im Rahmen der EM-Qualifikation gegen die CSSR. Bei diesem Heimspiel wurde er in der 64. Minute eingewechselt. Das Spiel ging 0:2 verloren.
Erst im September 1994 durfte er das Trikot Albaniens erneut überstreifen. Es war der Beginn der EM-Qualifikation, als Dosti in der 80. Minute aufs Feld des Adams Park in Cardiff geschickt wurde. An der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Wales konnte aber auch er nichts mehr ändern.
Im April 1995 folgte sein letzter Auftritt für Albanien, diesmal in Tiflis gegen Georgien, wo er in der 83. Minute auflaufen durfte. Das Spiel ging 0:2 verloren.
Nach seinen Erfolgen in Slowenien war man nun auch in der Alpenrepublik auf Edmond Dosti aufmerksam geworden und der slowenische Meister wurde vom SK Vorwärts Steyr in die österreichische Bundesliga geholt.
Das Team aus Steyr spielte vor dem Saisonstart im UI-Cup, wo sie ihre Gruppe 12 sogar gewinnen konnten. Die Oberösterreicher ließen dabei Eintracht Frankfurt, Spartak Plowdiw, Iraklis Thessaloniki und Panerys Vilnius hinter sich.
Im Achtelfinale (ein Spiel) trafen sie auswärts auf Racing Strasbourg. Im Elsass setzte es – mit Edi Dosti, der in der 77. Minute eingewechselt wurde – eine 0:4-Niederlage vor knapp 12.000 Zuschauer im Stade de la Meinau.
Für Steyr war die Saison 1995/96 ein katastrophales Seuchenjahr, das sie als abgeschlagener Letzter beendeten – mit sechs Punkten aus sechs Remis. Dosti feierte am 5. August 1995 seinen Einstand in der Bundesliga. Bei diesem Heimspiel der zweiten Runde gegen den GAK wurde er in der 51. Minute beim Stand von 1:0 für die Grazer eingewechselt. Am Ende verlor Steyr mit 1:2.
Beim anschließenden 1:5 auf dem Innsbrucker Tivoli wurde er in der 77. Minute für Christoph Westerthaler eingewechselt und auch beim nächsten Spiel saß er bis zur 50. Minute auf der Bank, ehe er von Trainer Milan Djuricic aufs Feld geschickt wurde. Die 0:1-Niederlage gegen Admira Wacker konnte Dosti aber auch nicht verhindern.
Dies waren seine einzigen Einsätze für Vorwärts Steyr! Mit Saisonende wechselte er zurück zu den grünen Drachen nach Ljubljana, um dann – über die Umwege Südkorea und Japan – im Juli 1997 plötzlich am Sportplatz von Sankt Margarethen zu stehen!
![1]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung -> die Neuen am Sportplatz von Sankt Margarethen: Ivo Gölz, Peter Halwachs (er heuerte kurz darauf beim WSC an), Thomas Fischer und Edi Dosti.
![2]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Die Saison 1997/98 – Regionalliga Ost:
Nach den üblichen Testspielen, bei denen Edmond „Edi“ Dosti, der auch ab und zu als „Admond“ Dosti bezeichnet wurde, schon sein Können zeigte, startete die neue Saison mit der Vorrunde zum ÖFB-Cup. Der SCE traf auswärts auf den Ligarivalen Baumgarten, gegen den innerhalb der letzten acht Jahre nun schon zum fünften Mal im Cup gespielt wurde. Die Bilanz der Aufstiege war ausgeglichen, doch im Juli 1997 setzte sich der SC Eisenstadt mit 2:0 durch (Tore: Pleva, Leonhardsberger).
Zum Meisterschaftsauftakt reiste der SCE zum Aufsteiger aus Niederösterreich – zum SV Würmla. In der ersten Halbzeit vergab Leonhardsberger eine dicke Chance und nach dem Seitenwechsel hatte Edi Dosti des 1:0 auf dem Fuß, vergab aber diese Möglichkeit. Es blieb beim 0:0.
![SCE Augsut 1997]()
BF Fußball-Journal 1997
Es folgte das erste Heimspiel im Lindenstadion. Es war das Spiel der ersten Hauptrunde des ÖFB-Cup gegen den Zweitdivisionär SV Gerasdorf, bei dem so mancher ehemaliger Erstligakicker tätig war (Puza, Gschnaidtner, Pivarnik, Janonis und Bleyer). Im Schein des Flutlichtes traf Edmond Dosti vor 300 Zuschauern in der 16. Minute per Traumtor zum 1:0. Thomas Leonhardsberger schoss dann in der 74. Minute das 2:0. Gerasdorf-Trainer Kurt Garger (sollte ja ein paar Jahre später Trainer des SC Eisenstadt werden) zollte der Darbietung des SCE Respekt und meinte, dass sein Team verdient verloren habe.
![3]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Unter der Woche, wurde dann das erste Ostliga-Heimspiel ausgetragen. Aus burgenländischer Sicht war es ein „Schwarzer Dienstag“, denn keines der rot-goldenen Teams konnte gewinnen. Neuberg verlor in Simmering 1:2, Mattersburg unterlag in Untersiebenbrunn 2:3, Klingenbach spielte in Wiener Neustadt 0:0 und der SC Eisenstadt trennte sich vom SC Himberg ebenfalls mit 0:0.
![5]()
SCE-Aktiv
Am Sonntag gastierte der SCE dann in Mattersburg, wo es sehr turbulent zuging. Eugen Varga wurde in der 22. Minute unter die Dusche geschickt, Thomas Leonhardsberger folgte ihm in der 35. Minute nach. Die SCE-Abwehr konnte bis zur 70. Minute den Kasten sauber halten, doch dann trafen die Mattersburger zum 1:0. Eisenstadt versuchte nun alles, um den Ausgleich zu erzielen und fing sich prompt in der 83. Minute das 0:2 ein. Zum schon durch die roten Karten hervorgerufenen Bluthochdruck unter den SCE-Fans gesellte sich dann noch Atemnot, als Edmond Dosti im SVM-Strafraum niedergedrückt wurde und kein Elferpfiff ertönte. Dennoch gelang Edi Dosti in der 90. Minute noch das 1:2 – wenn auch viel zu spät für einen noch möglichen Punktgewinn – und war somit im dritten Ostligaspiel der erste SCE-Torschütze der jungen Saison.
Unvergesslich natürlich auch eine kleine Szene beim nächsten Pflichtspiel des SCE. Es war das Duell gegen Admira/Landhaus in der zweiten Runde des ÖFB-Cups. Mein Vater fuhr mit dem schon legendären Franz Fister, Ernst Schmidt und mir nach Wien, um dieses Spiel, bei dem wir uns viele SCE-Tore erwarteten, live zu erleben. Die Mannschaft wärmte sich gerade auf, als Franz Fister zu Edi Dosti rief: „Edi, wie viele Tore schießt du heute?“ Edi streckte uns seine Hand entgegen, als Zeichen dafür, dass er heute fünf Tore erzielen werde. Es war ein harter Kampf gegen den Wiener Stadtligisten, den der SCE durch ein einziges Tor von Thomas Leonhardsberger für sich entschied. Und unser Edi? Der lief fünfmal alleine auf den Tormann zu, vergab aber all seine Chancen. In der letzten Minute trafen die Wiener nach einem Konter auch noch ins Tor des SCE, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Eine Augenweide war dieses Spiel kaum, doch wenigstens wurde der Aufstieg in die nächste Cup-Runde geschafft.
Den bisher aufgestauten Frust schoss sich der SCE beim Heimspiel gegen den Wiener Sport-Club (ja, der mit „C“) von der Seele. Zunächst traf der WSC nach einem Freistoß die Latte, was den SCE endlich wachrüttelte. Eugen Varga brach mit einem abgefälschten Weitschuss den Bann (26.), danach erhöhte Edi Dosti in der 53. Minute auf 2:0 und keine vier Minuten später stellte Hannes Pleva gar auf 3:0.
Die Wiener legten allerdings Protest gegen das Ergebnis ein, weil der Schiedsrichter ihren Spieler Orhan Kayhan wegen eines fehlenden Arztstempels im Spielerpass, der für Nachwuchsspieler vorgeschrieben war, nicht spielen ließ.
In der fünften Runde wartete das immer spannende Derby gegen den ASK Klingenbach. Auch dieses Spiel blieb so manchem SCE-Fan in Erinnerung, denn Edi Dosti erzielte ein nicht alltägliches Tor, das dem SCE drei Punkte einbrachte. Nach einer Flanke von Jürgen Weber beförderte er den Ball mit dem Hinterkopf ins Netz. Anschließend avancierte SCE-Keeper Thomas Fischer zum Vater des Sieges. Mit unglaublichen Reflexen konnte er bei drei gefährlichen Szenen ein Gegentor verhindern und einmal konnte Aaron Jandrisits auf der Linie klären.
![Klingenbach v SCE 97]()
BF Onlinearchiv: ASK Klingenbach vs. SCE 0:1
Der Aufwind hielt auch beim nächsten Spiel an, denn nach dem 2:1-Sieg im Lindenstadion gegen den FAC schob sich der SCE auf Platz Drei der Ostliga. Vom Beginn an machte der SCE enorm Druck und natürlich war es Dosti, der schon nach zehn Minuten das 1:0 erzielte. Doch dann schaltete der SCE einen Gang zurück. Nach der Pause ermöglichte ein Fehler von Robert Hnik den Ausgleich für die Gäste aus Wien, doch praktisch im Gegenzug fixierte Jürgen Burgemeister den dritten Sieg in Folge.
Beim Derby im Südburgenland bei der SV Oberwart trat der SCE sehr spielstark an und ging nach einer knappen Viertelstunde durch Mario Kreiker in Führung. Das erlösende zweite Tor wollte aber nicht fallen und die Oberwarter gaben sich nicht so leicht geschlagen. Bis zur 76. Minute konnte SCE-Keeper Fischer das Schlimmste verhindern, doch dann wurde er aus kurzer Distanz bezwungen.
![Cupvorschau 97]()
BF Onlinearchiv
Zum Verlust von zwei Punkten in Oberwart gesellte sich nun die Ohnmacht über das Urteil bezüglich des Protestes des Wiener Sport-Club. Der 3:0-Triumph wurde annulliert und eine Neuaustragung angesetzt.
Nachdem diese drei Punkte dem SCE gestohlen wurden, fand das Cup-Spiel gegen den First Vienna Football Club im Lindenstadion statt. Der Titelanwärter der 2. Division lockte allerdings nur magere 500 Zuschauer an. Die Mannschaft von SCE-Trainer Gölz schlug sich wacker und sah sich schon in der Verlängerung, als die Vienna doch noch in der regulären Spielzeit den Aufstieg schaffte. Jürgen Burgemeister hatte in der 67. Minute die frühe Führung der Gäste (14.) egalisiert, doch in der 88. Minute sowie in der 90. Minute schlug die Vienna eiskalt zu.
Nach dem Aus im Cup wartete des Derby gegen den ASK Baumgarten auf den SCE. Vor knapp 300 Zuschauern wurde in der ersten Halbzeit wenig geboten. Dafür begann die zweite Halbzeit im Lindenstadion mit einem Kracher: Nach nur 14 Sekunden knallte Edi Dosti den Ball in Richtung Baumgarten-Tor. Goalie Hausmann lenkte den Ball an die Latte, von wo er zu Leonhardsberger kam, der ihn nun ins Tor beförderte. In der Folge spielten beide Teams offensiv, wobei Baumgarten die gefährlicheren Szenen produzierte. In der 61. Minute scheiterte Peter Hoffellner noch an SCE-Keeper Thomas Fischer, doch wenige Augenblicke später bezwang Hoffellner den Tormann des SCE. Wieder nur ein Remis für den SCE!
Beim alten Duell aus noch älteren Zeiten, in denen beide Klubs in der 2. Division spielten, wurde Edi Dosti zum Matchwinner. Ich erinnere mich noch, wie ich vor dem Spiel von der Tribüne des Wiener Neustädter Stadions einen torreichen Sieg des SCE prophezeite. Es kam natürlich ganz anders. Der 1. Wiener Neustädter SC machte dem SCE das Leben schwer und Dosti vergab drei dicke Torchancen, doch dafür war der Jubel umso größer, als Edi Dosti in der 58. Minute das 1:0 erzielte. Als er dann kurz darauf auch noch das 2:0 schoss (63.) kannte der Jubel unter den SCE-Fans keine Grenzen. Es wurde aber ganz schnell wieder still, denn die Neustädter trafen im Gegenzug zum 1:2. Die verbleibenden Minuten bis zum erlösenden Schlusspfiff schienen nicht zu Ende gehen zu wollen und wurden von so manchem „Zittern“ begleitet. Als das Spiel dann endlich abgepfiffen wurde, fiel allen im SCE-Lager die schwere Last von den Schultern und man konnte erleichtert die Heimreise antreten. Zudem war dies der erste Doppelpack von Edi Dosti für den SC Eisenstadt.
![4]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Nächster Gast im Lindenstadion war niemand geringerer als der Tabellenführer der Ostliga – der FC Waidhofen/Ybbs. Für beide Teams galt: „verlieren verboten“. Entsprechend vorsichtig agierten beide Mannschaften. Varga und Burgemeister vergaben gute Einschussmöglichkeiten und auch die Gäste kamen zweimal gefährlich vor das SCE Tor, doch zuerst ging der Schuss an die Außenstange und dann reagierte SCE-Keeper Fischer prächtig. Nach dem Seitenwechsel spielten beide noch vorsichtiger und so blieb es beim torlosen Remis.
An das folgende Auswärtsspiel gegen Untersiebenbrunn wird sich wohl niemand gerne erinnern. Der SCE ging im Marchfeld mit 0:4 unter…
Gegen die SV Schwechat stand der SCE mächtig unter Druck und die Gäste hätten durchaus mit 3:0 führen können, wäre da nicht SCE-Keeper Thomas Fischer gewesen, der mit Weltklasseparaden seinen Kasten sauber hielt. Nachdem eine Stunde gespielt war, platzte dann endlich der Knoten. Mit seinem zweiten Doppelpack brachte Edi Dosti den SCE wieder auf die Siegerstraße. Sein Tor in der 62. Minute war eines der Marke „Tor des Monats“, denn aus gut elf Metern versenkte er den Ball per Fallrückzieher im Tor. Zwei Minuten später verwertete er eine Leonhardsberger-Flanke volley zum 2:0. Beinahe hätte er sogar einen Hattrick erzielt, doch in der 75. Minute ging sein Kopfball knapp über die Latte ins Out.
![6.JPG]()
Kronenzeitung
Das Spiel gegen SR Donaufeld war auch wieder eines, das den wenigen Zuschauern im Lindenstadion Freude bereitete. Thomas Leonhardsberger brachte den SCE in der 18. Minute mit 1:0 in Führung und als die Eisenstädter in der zweiten Halbzeit das Spiel komplett in ihre Hand nahmen, traf Edi Dosti in der 55. Minute nach einer Burgemeister-Maßflanke per Kopf zum vorentscheidenden 2:0. Sieben Minuten später schickte Dosti seinen Sturmpartner Leonhardsberger mit einem Steilpass auf die Reise. „Leo“ traf dann aus gut 20 Metern genau ins lange Eck und fixierte damit den 3:0-Endstand gegen die Wiener.
Man schrieb den 5. November 1997, als das Wiederholungsspiel gegen den Wiener Sport-Club an jenem Mittwoch-Abend auf dem Programm stand. „Wir wollen nur zurück, was uns schon gehört!“, war die Parole bei diesem Spiel, in dem es um Platz Zwei der Ostliga-Tabelle ging.
Es war ein kalter Abend im Eisenstädter Schloßpark und die Anspannung bei jedem SCE-Fan war groß und mit jeder Minute, die verging, wurden die Sorgenfalten immer größer. Nach neun Minuten musste Edi Dosti humpelnd das Feld verlassen (Zerrung) und wurde durch Herbert Maul ersetzt. Unmittelbar darauf vergab Thomas Leonhardsberger völlig freistehend vor WSC-Goalie Wallisch eine ganz große Möglichkeit auf das 1:0. In der 22. Minute scheiterte dann Maul am WSC-Tormann. Nach der Pause folgte ein Sturmlauf des SCE, doch an Wallisch gab es zunächst kein Vorbeikommen. Wallisch, der im Sommer schon für den SCE unterschrieben hatte, sich dann aber dem WSC anschloss, ehe der SCE doch noch Thomas Fischer verpflichtete, nahm in der 53. Minute Leonhardsberger den Ball vom Fuß und „zauberte“ in der 79. Minute einen Maul-Kopfball über die Latte – Resultat: Eckball. Jürgen Burgemeister köpfelte nach diesem Eckball den Ball an die Latte, den Abpraller verwertete Robert Hnik aus schier unmöglichem Winkel per Kopf zum 1:0 für den SCE. Beim Jubel meinte man, es würde das Dach der Tribüne wegreißen! Robert Hniks Goldtor stellte die Gerechtigkeit wieder her und der Sportclub Eisenstadt lag auf Rang Zwei der Regionalliga Ost.
Auf der Simmeringer Had ging es gegen die Spielgemeinschaft FavAC/Simmering, was natürlich der I. Simmeringer SC war, während die Spielgemeinschaft Simmering/FavAC (das war der FavAC) in der Wiener Liga spielte, weiter.
SCE-Abwehrchef Jürgen Weber traf in der 65. Minute zum 1:0 und ließ die mitgereisten SCE-Fans schon vom möglichen Herbstmeistertitel träumen, doch diese Seifenblase platzte knapp zwei Minuten später als Simmering den Ausgleich erzielte. Durch das 1:1 behielt der SCE noch Platz Zwei und Waidhofen/Ybbs war praktisch schon Herbstmeister.
Zum Abschluss des Jahres 1997 gastierten die starken Neuberger im Lindenstadion. Wie schon in Simmering, so fehlte auch diesmal Edi Dosti. Die erste Halbzeit war nicht besonders aufregend, außer bei jenen zwei Szenen, in denen sich Schiedsrichter König in den Vordergrund stellte. In der 32. Minute zückte er nach einem Foul von Andreas Hermann gleich die rote Karte. Möglicherweis von Gewissensbissen begleitet schickte er zwei Minuten später den Neuberger Ressner in die Kabine.
Erst in den letzten zwanzig Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Der Auftakt war, als Eugen Varga den Gästetormann Boros überhob. Die SCE-Fans stimmten schon den Jubelschrei an, doch im letzten Moment kratzte Ringhofer den Ball von der Linie. Der Torschrei blieb uns allen im Halse stecken… und für einen kurzen Herzstillstand sorgte Mario Konrath in der letzten Minute als er durch die SCE-Abwehr spazierte und sein Schuss an die Latte knallte und zurück ins Feld sprang. Es blieb beim 0:0 und der SCE blieb auf seinem zweiten Platz, drei Punkte hinter Waidhofen/Ybbs aber nur einen Punkt vor Mattersburg und Himberg.
In der Winterpause rüstete der SCE kräftig nach. Gerry Willfurth kam vom ASK Kottingbrunn, Rainer Hoffmann vom SV Gerasdorf und von der Admira wurde der 19jährige Harald Moser verpflichtet, der als eines der größten Talente Österreichs gehandelt wurde.
Die Vorbereitungsspiele stimmten alle positiv. Der SCE siegte und siegte und schoss dabei viele Tore:
ASK-BSC Bruck/Leitha vs. SCE 0:2 (Hoffmann, Moser)
SV Gloggnitz vs. SCE 0:5 (Dosti 2, Leonhardsberger 2, Moser)
SV Stockerau vs. SCE 0:3 (Moser 2, Dosti)
SV Sankt Margarethen vs. SCE 0:3 (Burgemeister, Weber, Hoffmann)
SCE vs. SV Kledering 2:1 (Hnik, Burgemeister)
SV Stoob vs. SCE 1:3 (Burgemeister, Hermann, Leonhardsberger)
UFC Tadten vs. SCE 0:6 (Moser 3, Hoffmann 2, Maxell)
1. SVG Wiener Neudorf vs. SCE 0:1 (Moser)
SV Gerasdorf vs. SCE 2:2 (Moser, Weber)
Die Marschroute war vorgegeben. Das Ziel: Der Meistertitel der Regionalliga Ost – und dann musste man nur noch die Relegation bestehen und der SCE wäre wieder in der Bundesliga, zumindest in der 2. Division.
Dass die Vorbereitung und die Meisterschaft zwei verschiedene Paar Schuhe sind, wurde dem SCE dann schnell klar. In Himberg gab es nur ein 0:0, wobei die Niederösterreicher wenige Sekunden vor dem Ende sogar noch das Goldtor erzielen hätten können, doch SCE-Keeper Fischer rettete mit einem tollen Reflex den einen Punkt.
Schon beim ersten Frühjahrsheimspiel erlitten die Titelträume einen weiteren, kräftigen Dämpfer. Gegen den Lokalrivalen Mattersburg sah es lange nach einer Niederlage aus, ehe Mario Kreiker sechs Minuten vor dem Schlusspfiff doch noch den Ausgleich erzielen konnte.
Nach zwei gespielten Runden machte sich nun Frust breit. Ein Blick auf die Tabelle offenbarte ein kräftiges Manko – das Toreschiessen. Mit acht Treffern lag Edi Dosti nur drei Tore hinter dem Führenden Prohaska von Donaufeld, doch der SCE hatte insgesamt nur 16 Törchen erzielt. Die vor dem SCE liegenden Waidhofener und U7Brunner hatten 27 bzw. 32 Tore geschossen. Einzig der Tabellenletzte aus Oberwart lag mit 14 Treffern hinter dem SCE!
Am Sportclub-Platz wurde die Devise „Volles Risiko“ ausgegeben. Der SCE blieb aber lange harmlos und beinahe wäre der Schuss nach hinten losgegangen: In der 56. Minute ging der WSC nämlich in Führung. Drei Minuten später glich Gerry Willfurth für den SCE aus und in den letzten zwanzig Minuten spielte Edmond Dosti endlich wieder groß auf und brachte mit seinem dritten Doppelpack den SCE wieder auf Platz Zwei der Ostliga.
![7]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Der zweite Tabellenplatz war aber schon nach der nächsten Runde wieder futsch, denn im Lindenstadion gab es erneut nur ein Remis – diesmal gegen Klingenbach. Auf dem schneebedeckten Rasen musste der SCE zweimal einem Rückstand nachlaufen. Hnik glich kurz vor der Pause zum 1:1 aus und Pleva gelang in der 89. Minute das 2:2.
Das nächste Unentschieden folgte auf dem FAC-Platz, wo diesmal Edi Dosti in der 80. Minute den einen Punkt rettete. Dass der SCE dreimal hintereinander 2:2 spielen würde, hätte wohl niemand gedacht, doch genauso geschah es. Gegen die SV Oberwart kassierte der SCE im Lindenstadion gleich nach zwei Minuten das 0:1. Erst in der 69. Minute gelang Dadi Maxell das 1:1, ehe Obrecht die Gäste wieder in Führung brachte (84.). Diesmal bewahrte Robert Hnik Eisenstadt vor einer Niederlage – er traf in der 87. Minute zum 2:2, welches sogleich das zwölfte (!) Remis dieser Saison war. Nun lag der SCE hinter Waidhofen/Ybbs, Untersiebenbrunn, Donaufeld und Mattersburg gar nur mehr an fünfter Stelle.
![8]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Ein 1:1 im Derby beim ASK Baumgarten half dem SCE dann auch nicht mehr weiter. Willfuhrt besorgte bereits in der achten Minute das 1:0, doch konnte dieses Ergebnis nicht über die volle Distanz gebracht beziehungsweise ausgebaut werden. In der 82. Minute gelang den Baumgartnern der Ausgleich.
Nun kam das Schlusslicht der Ostliga – der 1. Wiener Neustädter SC – nach Eisenstadt. Die gut 120 Zuschauer mussten aber lange zittern, denn die Neustädter waren zeitweise gefährlicher als der SCE. Erst nachdem Hannes Pleva nach einer Stunde zum 1:0 traf löste sich die Verkrampfung. In der 80. Minute gelang Harald Moser dann sein erstes Meisterschaftstor und eine Minute vor dem Ende war es Edi Dosti, der mit seinem zwölften SCE-Tor den 3:0-Endstand fixierte.
Da die Konkurrenz aber auch nicht gerade glänzte, hatte der SCE nun nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz Eins – aber das weitaus schlechtere Torverhältnis aller Titelkandidaten.
![9.JPG]()
SCE-Aktiv: Edi Dosti und die beiden SCE-Legenden Franz Fister und Willi Bauer.
Beim Tabellenzweiten setzte es dann eine Woche darauf eine derbe 0:3-Schlappe im Alpenstadion von Waidhofen/Ybbs. Es sollte das letzte Spiel von Ivo Gölz als SCE-Trainer sein. SCE-Präsident Reinhold Eibel enthob ihn seiner Funktion und Co-Trainer Ivo Smudla übernahm vorerst den Trainersessel.
Das erste Spiel von Ivo Smudla als Cheftrainer war sogleich das Spitzenspiel gegen Tabellenführer SC Untersiebenbrunn. Knapp 1000 Zuschauer fanden sich im Lindenstadion ein und sahen nach 16 Minuten den ersten „Aufreger“ des Spieles. Zahnt zog gegen Edi Dosti die Notbremse und sah dafür die rote Karte. Aber auch gegen zehn Gäste, die nicht umsonst an der Spitze der Tabelle standen, gab es lange kein Durchkommen. Dann nahm sich SCE-Kapitän Hannes Pleva ein Herz und donnerte den Ball aus 25 Metern in Richtung U7Brunn-Tor und traf punktgenau ins linke Eck. Durch viele Verzögerungen und Unterbrechungen dauerte dieses Spiel aber 97 Minuten, doch am Ende hatte der SCE die 1:0-Führung über die Runden gebracht und den Tabellenführer geschlagen. Die Titelchancen waren noch nicht zu Grabe getragen.
![10]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
![SCE v U7B 98]()
BF Onlinearchiv: SCE v Untersiebenbrunn 1:0
Das 14. Remis beendete dann aber doch die letzten, leisen Titelträume. In Schwechat gab es ein enttäuschendes 1:1 (Tor: Harald Moser). Es folgte ein 0:3 gegen SR Donaufeld und auch daheim gegen Nachzügler I. Simmeringer SC bekleckerte sich der SCE nicht mit Ruhm. Das Spiel gegen Simmering konnte aber wenigstens gewonnen werden. Thomas Ugrinovich erzielte bei diesem Arbeitssieg in der 80. Minute das Goldtor für die Landeshauptstädter.
Am nächsten Sonntag folgte ein schöner Ausflug in den Landessüden nach Neuberg. Es dauerte wieder lange, bis der SCE den gegnerischen Beton durchbrechen konnte. Hannes Pleva erzielte in der 82. Minute das 1:0. Nach diesem Derbysieg spielte der SCE das letzte Meisterschaftsspiel daheim gegen den SV Würmla.
![Neuberg v SCE 98]()
BF Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 0:1
Dieses Spiel wurde von mir aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet. Diesmal stand ich nicht mitten auf der Tribüne bei der Trägersäule, nein, den Saisonabschluss betrachtete ich von der „Box“ auf der gegenüberliegenden Seite. Beide Mannschaften boten – da von allen Zwängen befreit – guten Fußball. Es gab auch noch ein weiteres Novum: nämlich den ersten Elfmeter der Saison für den SCE. Nachdem Hannes Pleva im Strafraum gefoult wurde, trat Willfurth als Vollstrecker an – und vergab! In den Minuten 55 und 58 stellte Hannes Pleva aber die Weichen auf Sieg. Da machte es auch nichts mehr, dass Würmla kurz vor dem Ende noch der Anschlusstreffer gelang. Zudem wurde schon vor dem letzten Spiel verkündet, dass Hannes Marzi der neue Trainer des SCE werden würde.
Untersiebenbrunn wurde mit 53 Punkten Meister der Ostliga (scheiterte dann in der Relegation an Austria Klagenfurt/VSV), die SV Schwechat wurde mit 52 Punkten noch Vizemeister und mit 50 Punkten belegte der Sportclub Eisenstadt den dritten Platz:
Edi Dostis erste Saison beim SCE wurde zwar nur mit vier Niederlagen abgeschlossen, dennoch konnte niemand mit dem Erreichten zufrieden sein, denn die Erwartungen waren viel höher angesetzt worden. Er selbst war mit zwölf Saisontoren bester SCE-Schütze.
Die Saison 1998/99 – Regionalliga Ost:
Das Team wurde ordentlich umgekrempelt. Willfurth, Weber, Hnik, Kreiker, Moser und Ersatzkeeper Massnig gingen und Repa (Gerasdorf), Radnics (Csepel Budapest), Alexander Gerdenitsch (Rohrbach) und Reisenhofer (Stoob) kamen.
Edi Dosti wurde in den Medien zunächst mit dem FC Lustenau, dann mir SCR Altach in Verbindung gebracht, um dann bei den Transfers unter den Abgängen aufzuscheinen. Demnach war der Csepel SC aus Budapest sein neuer Verein. Csepel war von der zweiten Liga Ungarns in die dritte Leistungsstufe abgestiegen. Das stimme aber nicht ganz…
![Transfer.jpg]()
Konenzeitung
Für den SCE begann die Saison mit dem Qualifikationsspiel zum ÖFB-Cup. Gast im Lindenstadion war der SV Sankt Margarethen, der sich erst in den letzten 15 Minuten der Übermacht beugte. Maxell glich in der 67. Minute aus, gleich darauf drehte Leonhardsberger das Spiel (68.) und Rainer Hoffmann stellte in der 90. Minute auf 3:1.
Das nächste Cup-Spiel fand in Wien beim FC ÖMV Stadlau statt, wo der SCE einen 0:2-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg drehen konnte.
In der Meisterschaft lief es für die neu formierte SCE-Truppe aber gar nicht mehr so gut. Das Heimspiel gegen die SV Schwechat ging 0:1 verloren, dann gab es auswärts in Kottingbrunn eine 0:2-Niederlage.
Für Abwechslung sorgte erneut der ÖFB-Cup. Gegen den kriselnden Erstdivisionär SK Vorwärts Steyr, der sogar mit drei Minuspunkten in die Meisterschaft starten musste, lieferte der SCE erneut eine unvergessliche Cup-Nacht ab. Vor nur 300 Zuschauern besiegte der SCE nach 0:1-Rückstand die Oberösterreicher mit 2:1. Leonhardsberger (69.) und Burgemeister (90.) erzielten die Tore.
In der Ostliga ging es trostlos weiter: 1:2 daheim gegen Mattersburg und 0:3 in Neuberg, ehe dann auch im Cup Endstation war. Zwar konnte der SCE vor 800 Zuschauern gegen den GAK in der 31. Minute durch Leonhardsberger in Führung gehen, doch am Ende siegte der Erstdivisionär glatt mit 6:1.
Das anschließende 1:2 in Waidhofen/Ybbs war dann die fünfte Niederlage im fünften Meisterschaftsspiel. Dass der SCE doch noch gewinnen konnte, zeigte die Mannschaft in Baumgarten, wo sie durch Tore von Gerdenitsch (1. Minute) und Michael Porics (76.) mit 2:0 gewann. Es folgte eine Nullnummer gegen Aufsteiger Deutschkreutz im Lindenstadion und gegen SR Donaufeld kassierte man in der 91. Minute das Gegentor, welches die sechste Niederlage bedeutete.
Als nächster Gegner kam das Schlusslicht aus Himberg nach Eisenstadt. Aber nicht einmal gegen die zuvor noch sieglosen Niederösterreicher konnte der SCE gewinnen. Schon nach sieben Minuten stand es 1:0 für Himberg. In der 39. Minute konnte Pleva per Elfmeter ausgleichen, ehe Himberg in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einem Outeinwurf wieder in Führung ging. In der 72. Minute fand eine abgerissene Pleva-Flanke den Weg ins Tor (2:2). Im Finish sahen Maxell und Hoffmann die rote Karte und zwei Minuten vor dem Schlusspfiff fing sich der SCE das dritte Gegentor ein.
Am 8. Oktober 1998 war dann zu lesen:
(KRONE) Edi Dosti – Eisenstadts neue, alte Stürmerhoffnung
Der Verstoßene soll zum Rettungsanker werden!
Not macht erfinderisch! Nachdem Eisenstadt auch das „Kellerderby“ der Fußball-Ostliga gegen Himberg verloren hatte, war klar, daß beim akut abstiegsgefährdeten Traditionsklub schleunigst etwas passiern MUSS, nicht erst in der Übertrittszeit. Und man erinnerte sich daran, daß man ja eigentlich noch einen Edi Dosti im Talon hat!
Vor einem Jahr war der Albaner noch die personifizierte Hoffnung auf den Aufstieg in die Bundesliga, jetzt sollen seine Tore den Absturz in die Landesliga verhindern helfen – Edi Dosti trainiert wieder in Eisenstadt! Jener Stürmer, der zwar unbestritten torgefährlich ist, dessen lockere Trainingseinstellung, dessen Hang zum Übergewicht, vor allem aber dessen Starallüren Mitspieler und Funktionäre oft zur Weißglut brachten.
Daher wurde er im Sommer auf die „Transferliste“ gesetzt, seine Forderungen verschreckten aber mögliche Abnehmer – im Klartext: Dosti hat den SCE nie verlassen und ist sofort spielberechtigt!
„Ich war von seiner Fitness überrascht“, lobt Trainer Marzi, „er ist besser im Schuss, als im Sommer!“ Sonntag in Klingenbach wird er schon als „Joker“ auf der Bank sitzen. „Weil wegen Vargas Sperre ein Legionärsplatz frei ist“, begründet Marzi. Spätestens wenn Dosti trifft, sollte er solche „Hilfen“ aber nicht mehr benötigen…
![23]()
Bild: Wolfhang Haenlein/Kronenzeitung
An jenem Sonntag in Klingenbach blieb Dosti bis zur 61. Minute auf der Bank, ehe er für Thomas Leonhardsberger ins Spiel kam. Das Derby endete dennoch 0:0.
Beim Heimspiel gegen Prater SV/Austria Amateure kam er nach der Pause für Radnics aufs Feld und brachte Schwung in die noch torlose Partie. Bereits in der 47. Minute gelang Leonhardsberger das 1:0, das auch der Endstand war.
Der leichte Aufschwung wurde dann in Würmla jäh gestoppt. Nach einem 0:2-Pausenrückstand kam Dosti in der 55. Minute für Repa auf den Rasen, doch am Ende ging der SCE als 0:4-Verlierer vom Platz.
Vor dem Gang zu Tabellenführer wurden Rainer Hoffmann und Harald Repa vom SCE gefeuert. Im Marchfeld setzte es mit 1:3 die neunte Saisonniederlage, bei der Dosti in der 69. Minute für Gerdenitsch eingewechselt wurde. Beim Heimspiel gegen den SV Horn begann er erstmals wieder von Beginn an (bis zur 66. Minute) und vergab eine gute Chance per Kopf. Getroffen haben dann nur die Horner und die zehnte Niederlage war perfekt.
Die elfte Pleite folgte sogleich in Wien beim FAC. Als es zur Pause 0:2 stand, wurde Edi Dosti für Hermann eingewechselt. In der 83. Minute traf der FAC zum 3:0 und gleich im Gegenzug schoss Dosti den Ehrentreffer – sein erstes SCE-Tor nach langer, langer Zeit.
Dafür war die Zeit von Hannes Marzi als SCE-Trainer vorbei. Eisenstadt überwinterte als Tabellenletzter und verpflichtete Rudi Eggenberger als neuen Trainer.
In der ersten Frühjahrsrunde gab der SCE beim Vierten Schwechat ein ordentliches Lebenszeichen von sich. Zwar endete das Spiel „nur“ 1:1 (Tor: Burgemeister), doch war zu erkennen, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hatte.
Die angesagte Aufholjagd erlebte aber im Lindenstadion gegen Kottingbrunn einen herben Dämpfer. Die Kottingbrunner gewannen mit 2:1 und anschließend gab zwei torlose Spiele gegen burgenländische Teams – zuerst in Mattersburg, dann daheim gegen Neuberg.
![SCE v Neuberg 99]()
BF Onlinearchiv: SCE vs. SV Neuberg 0:0
Den ersten Frühjahrssieg feierte der SCE gegen den FC Waidhofen/Ybbs. Vor 300 Zuschauern brachte Reisenhofer den SCE in der sechsten Minute in Führung und Leonhardsberger stellte in der 70. Minute auf 2:1. Den Schlusspunkt setzte der für Dosti eingewechselte (72.) Thomas Ugrinovich in der 83. Minute.
Das folgende 1:2 gegen Baumgarten war für die Mission Klassenerhalt auch nicht gerade dienlich. Edi Dosti zählte in diesem Spiel zu den besten Akteuren des SCE, wurde aber wieder in der 73. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Ugrinovich ins Spiel.
![SCE v Baumgarten 99]()
BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Baumgarten 1:2
Am folgenden Wochenende gastierte der SCE im Mittelburgenland beim FC Deutschkreutz. Bereits nach elf Minuten kassierte Eisenstadt nach einem Eckball das 0:1, doch dann drehte Edi Dosti mit seinem vierten Doppelpack das Spiel – er traf in den Minuten 19 und 30. Die Freude blieb aber nicht von langer Dauer, denn als der Schiedsrichter den Pausenpfiff ertönen ließ, stand es 3:2 für die Kreutzer, die nach den zweiten 45 Minuten mit 4:2 siegten.
![DK v SCE 99]()
BF Onlinearchiv: FC Deutschkreutz vs. SCE 4:2
![25]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Gegen SR Donaufeld lag der SCE nach nur drei Minuten in zurück, doch dann war es Dosti, der mit dem Ausgleich in der 15. Minute seiner sehr verunsicherten Mannschaft Hoffnung gab. Obwohl das Spiel beider Mannschaften auf keinem guten Niveau stand, gelangen dem SCE wenigsten noch weitere Tore: 2:1 durch Slunecko (25.) und Eugen Varga (27.). Die Gäste aus Wien konnten zwar noch vor der Pause auf 2:3 verkürzen, doch dabei blieb es auch nach 90 Minuten.
Einen für die Moral sehr wichtigen Sieg errang der SCE dann im Duell mit Tabellennachbarn Himberg. Hannes Pleva brachte den SCE in der zwölften Minute, nachdem Himberg gehörig Druck gemacht hatte, mit 1:0 in Führung. Drei Minuten nach der Pause stellte Edi Dosti im Stile eines Klassestürmers auf 2:0 und in der 60. Minute traf Roland Wisak zum 3:0. Das 1:3 für die Hausherren tat da nicht mehr so weh. Mit diesem Sieg hievte sich der SCE sogar auf den vorletzten Platz und übergab den Himbergern die „rote Laterne“ der Ostliga.
![26]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Den durch die zwei Siege aufgenommenen Schwung konnte der SCE dann im Heimderby gegen Klingenbach nicht voll ausleben. Es gab viel Kampf und Krampf, doch die Tore fehlten. Diese 0:0 war erneut ein Rückschlag im Abstiegskampf, denn bei drei bis vier möglichen Absteigern war das rettende Ufer gut zehn Punkte weit entfernt – und es waren nur mehr fünf Spiele übrig.
![SCE v Klingenbach 99]()
BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Klingenbach 0:0
![SCE v Klingenbach 99 II]()
BF Onlinearchiv: SCE vs. ASK Klingenbach 0:0
Angesichts dieser schier aussichtslosen Situation folgte ein unvergessener Ausflug in den Wiener Prater. Mit Freunden machte ich mich auf nach Wien, wo zunächst einmal gut gegessen wurde, ehe wir uns auf die Suche nach der Spenadlwiese begaben, wo der SCE auf den Prater SV/Austria Amateure traf.
Die Amateurmannschaft der Wiener Austria ging in der 17. Minute in Führung, doch dann begannen die Dosti-Festspiele!
24. Minute: Edi Dosti sprintet in einen schlecht gespielten Rückpass, überspielte Goalie Schmölzer und traf zum Ausgleich.
50. Minute: Thomas Leonhardsberger spielt den Ball ideal zu Edi Dosti, der volley zum 2:1 traf.
55. Minute: Hans Reisenhofer tritt einen Eckball und Edi Dosti ist mit seinem Kopf zur Stelle – 3:1 für den SC Eisenstadt!
73. Minute: Freistoß für den SCE: Slunecko legt sich den Ball zurecht, doch Edi Dosti bekundet seinen Anspruch auf den Schuss… und jagte den Ball ins Kreuzeck!
Kurz darauf wurde er ausgewechselt. Für ihn kam Rudi Vargek ins Spiel, das der SCE am Ende mit 4:2 gewann.
![27]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
In den Tagen darauf wurde auch verkündet, dass Edi Dosti für zwei weitere Jahre beim SCE bleiben würde, also auch in der Landesliga. Dass der Weg dort hinführen würde, zeigte auch das folgende 0:0 im Lindenstadion gegen Würmla. Und gegen den Tabellenführer Untersiebenbrunn glaubte wohl niemand an einen Sieg. Ganze zweimal kam der SCE vor das Tor der Gäste, doch bei einer Chancenverwertung von 100 Prozent bedeutete dies zwei Tore. Slunecko stellte mit einem 20-Meter-Freistoß auf 1:0 und Hannes Pleva erhöhte Mitte der zweiten Halbzeit auf 2:0. Der überlegene Tabellenführer konnte die SCE-Abwehr nicht knacken, wodurch der SCE durch diesen Sieg noch eine ganz kleine Chance auf den Klassenerhalt am Leben hielt.
Und tatsächlich, die letzte Runde sollte entscheiden, denn der SCE gewann das Auswärtsspiel in Horn mit 1:0. Thomas Leonhardsberger besorgte in der zehnten Minute das Goldtor.
![28]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
![Wir starten durch]()
BF Onlinearchiv
Es musste aber sehr viel passieren, damit der SCE die Klasse halten würde.
x Donaufeld lag mit 34 Punkten auf Platz 13, der, wenn der Ostliga-Meister die Relegation besteht, den Klassenerhalt bedeutet.
x Baumgarten hatte 33 Punkte
x Eisenstadt nannte 31 Punkte sein Eigen.
Dies bedeutete, dass Donaufeld gegen Waidhofen/Ybbs verlieren musste; Baumgarten höchstens einen Punkt gegen Deutschkreutz holen durfte; und der SCE gegen den FAC gewinnen musste, um dann wegen des besseren Torverhältnisses in der Ostliga bleiben zu dürfen.
Der SCE erfüllte seine Aufgabe und gewann durch ein Tor von Leonhardsberger (15.) mit 1:0, doch das war egal, denn Baumgarten gewann natürlich ganz überraschend in Deutschkreutz 3:2 und Donaufeld trennte sich von Waidhofen/Ybbs torlos. Der SCE stieg in die Landesliga ab und Baumgarten hoffte nun auf Untersiebenbrunn in der Relegation. Der Ostliga-Meister schaffte diesmal den Aufstieg in die 2. Division (Dank der Auswärtstorregel gegen SV Spittal/Drau) und Baumgarten blieb in der Ostliga.
![Endtabelle 1999]()
BF Onlinearchiv: Endtabelle 1998/1999
Die Saison 1999/2000 – Burgenlandliga:
Die Traurigkeit über den Abstieg war – bei mir zumindest – schnell verflogen. Beim Blick auf die kommenden Gegner wurde schon auf der Burgenland-Karte markiert, wo man überall spielen werde. Eine interessante Saison warf ihren Schatten voraus.
Der SCE unterzog sich einer Verjüngungskur und verpflichtete fast die gesamt U-18-Auswahl des Burgenlandes, was natürlich nicht überall im Land auf Zustimmung stieß und der alte Hass auf den SCE erneut aufkeimte.
Die ältesten Spieler im Kader waren Eugen Varga (36 Jahre), Bernd Dallos (32 Jahre), Edi Dosti und Andreas Hermann (je 30 Jahre) sowie der neue SCE-Keeper Didi Bader (29 Jahre).
Da auch das Lindenstadion saniert wurde, bestritt der SC Eisenstadt seine Herbstspiele auf der Anlage des UFC Sankt Georgen. Den Auftakt machte das Cup-Spiel gegen den ASK Hirm. Nach einer Viertelstunde ließ sich Edi Dosti zu einem Revanchefoul hinreißen und sah dafür die rote Karte. Zu zehnt konnte der SCE lange die Null halten, doch in der 86. Minute verwandelten die Hirmer einen Elfmeter und in der Nachspielzeit (95.) gelang ihnen sogar noch das 2:0. Nun konnte sich der SCE voll auf die Landesliga konzentrieren, wo gleich zum Beginn einer der Titelanwärter wartete: der SC/ESV Parndorf.
Parndorf-Trainer Gruber stellte klar: (KRONE) „Eisenstadt muss sehr gut spielen – gut reicht nicht!“
Ja, mit Parndorf gesellte sich schön langsam eine neue Kraft im burgenländischen Fußball zu den im letzten Jahrzehnt tonangebenden Vereinen (Mattersburg, Oberwart, Baumgarten, Klingenbach, Eisenstadt) hinzu. Beim Saisonstart im August 1999 entzauberten sie die harmlosen Eisenstädter vor gut 800 Zuschauern. Rudi Vogel war es, der in der 13. Minute das Goldtor erzielte, wobei der SCE dem Parndorfer-Tor nicht besonders gefährlich nahe kommen konnte.
Der Express stotterte dann auch bei den nächsten zwei Spielen. „Daheim“ in Sankt Georgen gab es ein 1:1 gegen Pöttsching und anschließend trennte sich der SCE in Horitschon torlos von den Mittelburgenländern.
Gegen den „alten Rivalen“ aus Oberwart gelang dem SC Eisenstadt der erste Sieg in der Burgenlandliga. Die Fans mussten bis zur 62. Minute warten, bis Edi Dosti das 1:0 erzielte. Ruhe kehrte erst in der 90. Minute ein, als Michael Miksits das herbeigesehnte 2:0 gelang.
Nach dem nächsten Spiel in Kohfidisch, das durch ein Tor von Michael Horvath (40.) mit 1:0 gewonnen wurde, gewann der SCE auch sein Heimspiel gegen Kukmirn. Burgemeister brachte die Eisenstädter in der 17. Minute mit 1:0 in Führung und in der 60. Minute verwandelte Edi Dosti einen Penalty zum 2:1. Leonhardsberger traf dann in der 70. Minute zum 3:1 und die Gäste aus Kukmirn konnten knapp vor dem Spielende noch auf 2:3 verkürzen. Dank dieser beiden Siege näherte sich der SCE schön langsam den vorderen Regionen der Landesliga, wo Hirm mit 14 Punkten vor den Parndorfern (13 Punkte) lag. Dicht dahinter – mit je elf Punkten – Güssing, Tadten sowie der SCE.
![Kohfidisch v SCE 99]()
BF Onlinearchiv: ASK Kohfidisch vs. SCE 0:1
Dass die Landesliga nicht zu einem Spaziergang werden würde, zeigte sich nach den letzten Erfolgen gleich einmal in Sankt Margarethen, wo der SCE nach einer doch sehr enttäuschenden Leistung als 0:1-Verlierer vom Platz ging. Beim folgenden Heimspiel wurden die Eisenstädter dann vom SV Leithaprodersdorf entzaubert. „Leitha“ führte früh (12.) und hielt den Vorsprung, ehe sie ihn in der 85. Minute sogar auf 2:0 ausbauen konnten. Das Anschlusstor von Thomas Ugrinovich war dann nur noch Ergebniskorrektur und der SCE war auf den zehnten Platz abgerutscht.
Nachdem das „Werkl“ ordentlich ins Stocken geraten war, bat Bernd Dallos um Entlassung aus dem Kader. Bei den andauernden Systemumstellungen konnte er der ihm zugedachten Rolle nicht gerecht werden.
Für etwas Ruhe sorgte dann der 3:1-Sieg in Neudörfl, wo Edi Dosti den SCE schon in der neunten Minute in Führung schoss. Jürgen Weber stellte in der 27. Minute auf 2:0 und nachdem die Neudörfler noch vor der Pause auf 1:2 verkürzten, machte Martin Horvath in der 55. Minute mit seinem Treffer alles klar.
In Sankt Georgen traf der SCE am nächsten Spieltag auf den UFC Tadten, der bisher eine starke Saison spielte und dies auch gegen die Landeshauptstädter unter Beweis stellte. In der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang ihnen das 1:0. In der 66. Minute rettete dann Thomas Ugrinovich dem SCE zumindest einen Punkt. Eine der ganz großen Chancen hatte Edi Dosti schon in der 18. Minute, doch nach einem Schnitzer des Gästegoalies traf er aus fünf Metern Entfernung nicht ins Tor.
Im Seewinkel – beim FC Illmitz – machte er es dann wieder gut: Edi Dosti eröffnete in der 28. Minute mit einem verwandelten Freistoß den Torreigen. Kurz vor dem Pausenpfiff legte Thomas Leonhardsberger ein sehenswertes Solo hin und donnerte den Ball aus gut 20 Metern ins Tor der Illmitzer. In der 58. Minute gelang den Hausherren zwar der Anschlusstreffer, doch anschließend legte der SCE wieder los. Leonhardsberger stellte in der 65. Minute auf 3:1, dann besorgte Vedran Jerkovic das 4:1 (75.), ehe Edi Dosti in der 80. Minute einen Elfmeter zum 5:1 verwandelte – sein fünfter Doppelpack im Dress des SCE! Das halbe Dutzend machte Leonhardsberger mit seinem dritten Treffer in der 88. Minute voll. Das 6:1 in Illmitz hievte den SCE auf Platz Fünf, allerdings bei sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter SC/ESV Parndorf.
Mitte Oktober 1999 gab der SCE bekannt, dass er seine Heimspiele wieder im sanierten Lindenstadion austragen werde. Der neue Rasen im Lindenstadion solle gegen den SC Trausdorf eingeweiht werden, doch es kam ganz anders und es gab endlich wieder einen „SCE-Skandal“, über den berichtet werden konnte.
Was war geschehen? Es war der 15. Oktober 1999, und an eben jenem Freitag sollte um 19:30 Uhr das Derby SC Eisenstadt gegen SC Trausdorf angepfiffen werden. Da aber leichte Regenfälle das eben erst neu verlegte Grün unbespielbar machten, wurde das Spiel abgesagt. Der BFV setzte dann das Spiel für Samstag in Sankt Georgen an. Trausdorf reiste am Samstag nach Sankt Georgen, doch der SCE war nicht gekommen.
Im Regulativ steht, dass der Verband in „Ausnahmefällen“ auf einen anderen Spielort bestehen kann. Die Juristen hatten nun zu entscheiden.
![LN]()
BF Onlinearchiv
Nach diesem „Rascheln im Blätterwald“ reiste der SCE in den Landessüden und gewann bei Aufsteiger Rohrbrunn ohne zu glänzen mit 2:0 (Tore: Leonhardsberger und Stössl), um dann eben eine Woche später seine Premiere im Lindenstadion zu geben.
Die 250 Zuschauer, die gekommen waren, erlebten mit dem 7:0-Kantersieg gegen Güssing einen gelungenen Einstand im renovierten Stadion. Als Ugrinovich im Strafraum gefoult wurde, trat Edi Dosti zum Elfmeter an und verwandelte den Strafstoß (31. Minute) locker zur 1:0-Führung. Fünf Minuten später stellte Dosti auf 2:0 und nach dem Seitenwechsel gelang Leonhardsberger das 3:0 für den SCE (51.). Wenige Minuten darauf stand es auch schon 4:0, und wieder war es Edi Dosti, der einnetzte (56.). Nun war wieder Leonhardsberger an der Reihe, der in der 60. Minute zum 5:0 traf, ehe abermals Edi Dosti auf 6:0 erhöhte (69.) – sein zweiter Viererpack für den SCE. Das 7:0 besorgte Edi Stössl in der 76. Minute.
![30]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Das letzte Spiel der Herbstsaison fand in Hirm statt, wo der SC Eisenstadt auch dank Edi Dostis sechstem Doppelpack mit 3:0 gewann. In der 15. Minute gelang ihm das 1:0 und nach der Pause stellte zunächst Namensvetter Edi Stössl auf 2:0 (55.), ehe Dosti drei Minuten danach das 3:0 schoss. Der SCE lag nun hinter Parndorf und den eben erst besiegten Hirmern an vierter Stelle – punktegleich mit Leithaprodersdorf, denn das Spiel gegen Trausdorf wurde vom BFV mit 0:3 strafverifiziert, was der SCE anfocht.
![Hirm v SCE 99]()
BF Onlinearchiv: ASK Hirm vs. SCE 0:3
Anfang Dezember entschied der ÖFB über den Protest des SC Eisenstadt bezüglich des Urteils des BFV, welcher dem SCE eine 0:3-Strafverifizierung gegen Trausdorf auferlegte.
Der ÖFB hob die Strafverifizierung auf und setzte eine Neuaustragung vor dem Start der Frühjahrsmeisterschaft an!
Bis es soweit war begab sich der SCE in die Halle, wo er gute Ergebnisse ablieferte.
Zweiter Platz beim Turnier des SC/ESV Parndorf.
Sieger des SCE-Weihnachtsturniers.
Vierter beim Turnier des SC Neusiedl/See.
Dritter beim Turnier des ESV Admira Wiener Neustadt.
Vizemeister der burgenländischen Hallenmeisterschaft.
![31]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Am 29. Feber 2000 sollte nun das Derby gegen Trausdorf ausgetragen werden, doch dieses Spiel stand unter gar keinem guten Stern, denn ein Wolkenbruch legte das Lindenstadion erneut für Tage lahm.
Nach der insgesamt fünften Ansetzung gelang es dann aber doch endlich, diese Partie zu absolvieren, bei der man vom angekündigten Offensivfeuerwerk nicht viel zu sehen bekam. Ein arger „Schnitzer“ von Trausdorf-Tormann Michael Kadnar servierte Edi Dosti den Führungstreffer am Silbertablett. Kadnar konnte eine harmlose Flanke von Michael Horvath nicht festhalten. Dosti war zur Stelle und ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen, sein zwölftes Saisontor zu erzielen (28.). Es dauerte aber bis zur 84. Minute, bis die drei Punkte im Trockenen waren. Thomas Leonhardsberger erlöste die SCE-Fans mit seinem Treffer zum 2:0-Sieg.
![32.JPG]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Dank dieses Sieges lag der SCE nun auf Platz Zwei und hatte nur mehr drei Punkte Rückstand auf Leader Parndorf. Die Ernüchterung folgte aber schon beim ersten Auswärtsspiel in Pöttsching, wo die sehr wenigen Chancen ungenützt blieben und die Pöttschinger das Spiel 1:0 gewinnen konnten. Da Parndorf in Horitschon 0:0 spielte, war aber noch nicht viel passiert.
Und gegen eben jenen SC/ESV Parndorf fand das nächste Spiel im Lindenstadion statt. Das Spitzenspiel der Burgenlandliga lockte nur knapp 500 bis 600 Zuschauer an. Für die SCE-Fans begann diese Partie gleich mit einem gehörigen Dämpfer: Königshofer überrasche SCE-Keeper Didi Bader in der zweiten Minute mit einem Schuss aufs kurze Eck – 1:0 für den Tabellenführer. Nun folgte ein Sturmlauf des SC Eisenstadt, der in der 29. Minute mit dem 1:1 durch Thomas Leonhardsberger belohnt wurde. Die zweite Halbzeit begann wieder mit einem Schock für den SCE: vier Minuten waren gespielt, als Parndorf erneut in Führung ging und sich wohl schon als Sieger fühlte. Michael Horvaths Treffer zum 2:2 (57.) zeigte, dass sich der Tabellenzweite nicht so leicht geschlagen geben würde und in der 78. Minute gelang Martin Horvath das vielumjubelte 3:2. In der Endphase dieser Partie überschlugen sich dann die Ereignisse: In der 86. Minute foulte Didi Bader den Parndorfer Vogel im Strafraum. Vogel trat zum Strafstoß an und… vergab! SCE-Keeper Bader parierte den Elfmeter und im Gegenzug stellte Dadi Maxell sogar noch auf 4:2 für den SCE!
![SCE v Parndorf 2000.jpg]()
BF Onlinearchiv
Die nächste schwere Aufgabe fand anschließend in Oberwart statt, wo der SCE vor 1000 Zuschauern sehr lange auf ein Tor zu seinen Gunsten warten musste. Oberwart ging bereits in der fünften Minute in Führung und verwaltete diesen Vorsprung gekonnt. Die erste große Chance für den SC Eisenstadt vergab Leonhardsberger in der 36. Minute. Mit Fortdauer der Partie wurde der SCE immer stärker, fing sich aber so manchen Konter der Hausherren ein, die diese Chancen aber ungenützt ließen. Im Finish foulte SVO-Tormann Kirnbauer Leonhardsberger, doch Edi Dosti konnte diesen Elfmeter nicht im Netz unterbringen. Zwei Minuten vor dem Ende der 90 Minuten wurde Edi Dosti zum wahren Unglücksraben dieses Spieles, denn sein Schuss traf nur die Stange. Es folgte noch eine lange Nachspielzeit, in der Christoph Kiss nach 95 Minuten den Ball nach einer Ecke doch noch zum 1:1 hinter die Torlinie beförderte. Dank diesem Punkt und der gleichzeitigen 0:3-Schlappe Parndorfs in Kohfidisch übernahm der Sportclub Eisenstadt die Tabellenführung der Burgenlandliga.
Als Erster in der Tabelle empfing der SCE nun daheim den „Riesentöter“ Kohfidisch. Zu den kaum 150 Seelen im Lindenstadion gesellte sich strömender Regen, der dem empfindlichen Rasen und dem Spiel nicht sehr gut tat. 80 Minuten lang hielten die Gäste ein verdientes 0:0 fest, doch dann tauchte der in der 64. Minute eingewechselte Michael Miksits vor dem Tor der Kohfidischer auf und erzielte das Goldtor dieser nassen Partie.
Das Glück war eine Woche später auch in Kukmirn auf Seiten der Eisenstädter, die die feinere Klinge in diesem Spiel führten, aber wenig Nennenswertes produzierten. Ein 18-Meter-Weitschuss von Edi Dosti donnerte in der 20. Minute ins Tor der Heimischen und wenig später traf ein Kopfball von Jürgen Weber nur die Latte. Die Heimischen konnten dann kurz vor dem Pausenpfiff noch ausgleichen. In der 53. Minute traf Thomas Leonhardsberger zum 2:1 für den SCE. Kukmirn haderte mit dem Schicksal, denn sie diagnostizierten Abseits sowie ein Stürmerfoul bevor sich der Ball ins Tor begab. Es blieb beim 2:1 für den SCE, der immer noch punktegleich mit dem SC/ESV Parndorf (je 40 Punkte) an der Spitze lag.
![Kukmirn v SCE 2000.jpg]()
BF Onlinearchiv: SV Kukmin vs. SCE 1:2
650 Zuschauer sahen am nächsten Freitag ein etwas dunkles Lindenstadion, denn einer der vier mächtigen Flutlichtmasten streikte. Auf das Derby gegen den SV Sankt Margarethen hatte dies aber keinen großen Einfluss. Der Mittelständler versteckte sich keineswegs und kam zu guten Einschussmöglichkeiten. In der zwölften Minute startete Edi Dosti ein Solo durch die Gästeabwehr. Tormann Müllner konnte seinen Schuss nur kurz abwehren und Thomas Leonhardsberger staubte zur Führung ab. In der 30. Minute riskierte Leonhardsberger nach einem Einwurf einen Weitschuss, der aus gut 25 Metern seinen Weg ins Tor fand! Zwei Schüsse aufs Tor – zwei Tore! Nach der Pause war es dann abermals Leonhardsberger, der zwei Tore und somit einen Viererpack für den SCE erzielte. Die Revanche für die 0:1-Herbstniederlage war mit diesem sehenswerten 4:0 mehr als geglückt.
![21 Runden.jpg]()
BF Onlinearchiv
Zu Ostern stürzte der SCE in eine kleine Krise, welche die Tabellenführung kostete. Zunächst kam die Mannschaft in Leithaprodersdorf nicht über ein 0:0 hinaus (Parndorf verlor zudem in Neudörfl 0:2) und dann setzte es daheim gegen Horitschon eine ernüchternde 0:2-Niederlage, während Parndorf Oberwart knapp mit 1:0 besiegte und sich die alleinige Führung in der Tabelle zurückholte. Still und heimlich hatte sich nun auch der SC Neudörfl an das Spitzenduo herangeschlichen und gegen eben jene Neudörfler bestritt der SCE sein nächstes Heimspiel.
Gegen das bisher beste Frühjahrsteam kamen schon an die 850 Zuschauer ins Lindenstadion und sahen zwei vorsichtig agierende Mannschaften. Nach der Pause kam schon mehr Schwung in die Partie und Edi Dosti hatte in der 62. Minute eine ganz große Chance auf das 1:0, doch der Ball ging nach seinem Fallrückzieher nur an die Stang. So mussten die SCE-Fans bis zur 91. Minute warten, um jubeln zu können. Als schon alle mit dem Schlusspfiff rechneten, spitzelte Jürgen Burgemeister gerade noch den Ball zu Thomas Ugrinovich, der das erlösende 1:0 erzielte!
Das einzig Positive nach dem folgenden Spiel in Tadten war, dass der SCE durch das eben erspielte 0:0 den Rückstand auf Parndorf auf einen Punkt verkürzen konnte, denn der Tabellenführer unterlag in Illmitz mit 0:2.
Nun kamen die Illmitzer nach Eisenstadt und machten dem SCE das Leben schwer. Über eine Stunde mussten die SCE-Fans warten, bis der Seewinkler-Beton geknackt werden konnte. Andi Hermann erzielte in der 62. Minute das 1:0, keine 60 Sekunden später erhöhte Martin Horvath auf 2:0, ehe Thomas Leonhardsberger in der 69. Minute auf 3:0 stellte. Zwei Minuten vor dem Spielende netzte Leonhardsberger vor 900 Zuschauern dann noch zum 4:0 für den SCE ein, der durch das 1:1 der Parndorfer gegen Trausdorf nun wieder von der Tabellenspitze lachte.
Am Trausdorfer Sportplatz war dann wieder Edi Dosti die zentrale Figur des Spieles. Kurios war, dass die 2:0-Pausenführung durch zwei Eigentore der Hausherren zustande gekommen war: Dosti flankte zu Jerkovic, dessen Schuss von der Stange auf das Knie von Jürgen Hamm und von dort ins Tor sprang (11. Minute). Kurz vor der Pause knallte ein Dosti-Kopfall zunächst an die Latte, sprang dann auf den Rücken von Tormann Kadnar und kullerte hinter die Torlinie.
Gleich nach dem Wiederbeginn stellte Leonhardsberger auf 3:0 (47.) und anschließend erzielte Edi Dosti seinen siebenten Doppelpack für den SCE (55., 74.).
![33]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung – SC Trausdorf vs. SCE 0:5
Am nächsten Freitag legte Parndorf mit dem 1:0-Sieg gegen Güssing vor und führte mit zwei Punkten Vorsprung. Am Samstag musste der SCE nun sein Spiel gegen Rohrbrunn gewinnen. Erwartungsgemäß machte der SCE das Spiel, doch die Rohrbrunner waren alles andere als ein Jausengegner. Das 1:0 fiel in der 20. Minute durch Michael Horvath und erst in der 78. Minute wurden nach Edi Dostis Treffer die Weichen endgültig auf Sieg gestellt. In den Schlussminuten erhöhte Martin Horvath sogar noch auf 3:0 für den SCE, der sich damit die Tabellenführung wieder zurückholte.
Am 3. Juni 2000 begaben sich viele SCE-Fans mit auf die Reise nach Güssing, wo der SC Eisenstadt sein letztes Auswärtsspiel bestritt. Im Schatten der Burg machte der SCE ordentlich Druck auf das Gehäuse der Gastgeber. In der 20. Minute flankte Michael Horvath den Ball in den Strafraum, wo Edi Dosti goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz ins Netz beförderte – 1:0. Nur vier Minuten später war Michael Horvath nach einem Corner per Kopf zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit war es abermals Dosti, der nach einer Flanke von Jürgen Weber den Ball im Tor unterbrachte (sein achter SCE-Doppelpack!).
Es herrschte große Freude unter den Spielern, Funktionären und Fans… und als dann bekannt wurde, dass die Parndorf gegen Hirm nur 1:1 spielten, brachen alle Dämme! Der SC Eisenstadt war eine Runde vor dem Saisonende Meister der Burgenlandliga geworden und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Ost.
![34]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Das letzte Meisterschaftsspiel fand am 9. Juni 2000 gegen den ASK Hirm in Eisenstadt statt. Gut 500 Zuschauer wohnten der 4:1-Krönung im Lindenstadion bei. Edi Dosti erzielte dabei seinen neunten SCE-Doppelpack und traf zudem zweimal nur die Stange. In der 31. Minute gelang ihm das 1:0, in der 50. Minute traf Leonhardsberger zum 2:0 und in der 68. Minute erhöhte Stössl, der auch einmal nur die Stange traf, auf 3:0. Das 4:0 folgte in der 82. Minute, welches zudem das 20. Saisontor von Edi Dosti war! Kurz darauf gelang den Gästen der Ehrentreffer per Elfmeter.
Nach dem Spielende konnte dann endlich die Meisterfeier gestartet werden! Ein unvergesslicher Abend im Lindenstadion. Dies war der fünfte Landesliga-Meistertitel des Sportclub Eisenstadt! Es sollte auch der Letzte gewesen sein.
![SCE Meister I]()
BF-Onlinearchiv
![SCE Meister IV]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. ASK Hirm 4:1
![SCE Aktiv]()
SCE Aktiv
![SCE Meister III]()
BF-Onlinearchiv: Endtabelle 1999/2000
![35]()
Eisenstadt aktuell
![Edi Dosti 20 Tore]()
BF-Onlinearchiv
![BVZ]()
BVZ/Wolfgang Haenlein
Die Saison 2000/2001 – Regionalliga Ost:
Die Saisonvorbereitung hatte zwei Highlights vorzuweisen. Da war einmal die SCE-Sommer-Gala, bei der der SK Rapid im Lindenstadion auf Croatia Zagreb traf und der SCE im Vorspiel gegen den Regionalliga-Mitte-Klub Pasching spielte. In der erst zu Ende gegangenen Saison waren die Paschinger die Cuphelden Österreichs, denn sie drangen bis ins Halbfinale vor, wo sie gegen den späteren Cupsieger GAK ausgeschieden sind. Bei diesem Spiel waren die Oberösterreicher auch gut in Form und siegten mit 3:1 über den SCE – Edi Stössl erzielte den Ehrentreffer der Eisenstädter.
Das zweite Highlight war der Amateur-Mitropa-Cup im ungarischen Sarvar. Ohne Edi Dosti krönte sich der SCE nach 1996 erneut zum Sieger dieses kleinen Turniers zwischen den Champions aus dem Burgenland, der Westslowakei und der ungarischen Komitate Vas beziehungsweise Györ/Moson/Sopron.
Im Halbfinale schaltete der SCE den ungarischen Klub Koronco SE mit 2:0 aus (Tore: Leonhardsberger und Burgemeister) und im Finale wartete der slowakische Verein SK Dolne Vestenice, der sein Halbfinale gegen die Hausherren aus Sarvar erst im Elfmeterschiessen gewinnen konnte.
Michael Miksits brachte den SCE in der 24. Minute in Führung und nachdem die Slowaken im Finish alles auf eine Karte setzten, schlug der in der 55. Minute eingewechselte Thomas Leonhardsberger zu. Sein Doppelpack in den Minuten 84 und 86 machten für den SCE alles klar.
![Mitropa Cup.jpg]()
BF-Onlinearchiv
![52]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Nach mehreren Vorbereitungsspielen, darunter ein 1:0-Sieg gegen den israelischen Zweitdivisionär Maccabi Kiryat-Gat sowie einer peinlichen 0:4-Schlappe gegen Forchtenstein, stand das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Es war das Vorrundenspiel im ÖFB-Cup in Leithaprodersdorf.
Starker Regen begleitete diese müde Partie, bei der die wenigen Zuschauer 90 Minuten lang gequält wurden. Nach dem 0:0 nach der regulären Spielzeit sorgte der Schiedsrichter für Verwirrung, denn anstatt die Verlängerung spielen zu lassen, pfiff er gleich zum Elfmeterschiessen, das der SCE 5:3 für sich entschied.
Das Ergebnis wurde annulliert und die Partie ein paar Tage später wiederholt. Die Tore vielen spät, sehr spät. Jürgen Burgemeister besorgte in der 79. Minute das 1:0, dann konnte Leithaprodersdorf in der 81. Minute ausgleichen. In der 91. Minute traf Thomas Leonhardsberger zum 2:1 und ersparte den Zuschauern einen längeren Aufenthalt am Sportplatz.
In der ersten Runde des ÖFB-Cups traf der SCE dann auswärts auf Würmla. Diesmal schoss der SCE den Großteil seiner Tore früh und stieg in die zweite Runde auf. In den Minuten 7 und 11 scorte Edi Dosti seinen zehnten Doppelpack im Dress des SCE und per Freistoß stellte Jürgen Halper in der 69. Minute den 3:0-Endstand her. Beinahe hätte Dosti sogar einen Hattrick erzielt, doch sein Kopftor wurde – zu Unrecht – aberkannt!
![Würmla v SCE Cup.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SV Würmla vs. SCE 0:3
![Würma Cup.jpg]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Die Meisterschaft der Regionalliga Ost begann für den SCE mit dem Heimspiel gegen den NÖ-Landesmeister Hundsheim, der mit seiner Bundesliga-Truppe ins Lindenstadion kam.
Der SCE, der ja auch schon seine eigenen Erfahrungen mit Startruppen gemacht hatte, begann wie aus der Pistole geschossen: In der zweiten Minute verwandelte Jürgen Weber eine Flanke von Michael Horvath per Kopf zum 1:0. Wenige Minuten danach war Edi Dosti per Kopf zur Stelle – 2:0! Kurz nach der Pause verkürzte Hundsheim auf 1:2, doch Dostis elfter (!) Doppelpack (73.)brachte dem SCE endgültig den Auftaktsieg beim Ostliga-Comeback.
![SCE v Hundsheim 2000 II.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Hundsheim 3:0
![65b]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Das erste Auswärtsspiel fand beim Titelkandidaten Kottingbrunn statt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernahmen die Niederösterreicher das Kommando und gingen mit 2:0 in Führung. In der 69. Minute scheiterte der eingewechselte Edmond Dosti am ASK-Tormann Helge Payer. Das Anschlusstor glückte Michael Horvath in der 76. Minute, doch der Ausgleich wollte trotz drückender Angriffe in den verbleibenden Minuten nicht mehr fallen.
Es folgte ein torloses Remis im Lindenstadion gegen die Austria Amateure, bei denen Peter Stöger die Fäden im Mittelfeld zog. SCE-Keeper Didi Bader hielt mit tollen Paraden sein Tor sauber und rettete so dem SCE zumindest einen Punkt.
Die große Ernüchterung setzte dann im Derby beim ASK Baumgarten ein. Nach verhaltenem Start nahm der SCE, bei dem Dosti fehlte, langsam das Spiel in die Hand. Nach der Pause kam mitten in eine Drangperiode die kalte Dusche: 0:1 in der 52. Minute. Kurz darauf kratzte Jürgen Burgemeister den Ball gerade noch von der Linie. Die Ausgleichsbemühungen versandeten und bei einem sehr, sehr schnell ausgeführten Freistoß in der letzten Minute hatte die SCE-Mannschaft ein Blackout – 0:2!
Die Alarmglocken fingen nach dem nächsten Spiel im Lindenstadion an zu läuten. Der SV Neuberg erteilte dem SCE auf eigener Anlage ein Lehrspiel und gewann das Derby – wenn auch knapp – mit 1:0.
Das Cupspiel gegen den LASK sollte den Alltagsfrust vertreiben und die Kassen des SCE klingeln lassen. Ich erinnere mich noch, wie ich durch den Schloßpark in Richtung Stadion ging und mich schon auf eine tolle Kulisse gegen den Bundesligisten freute. Als ich dann einen ersten Blick auf die Tribüne warf, sah ich nur eine große Leere.
Keine 200 Zuschauer wollten das Duell mit den Linzern sehen, die an diesem Abend mit dem SCE leichtes Spiel hatten und locker 4:0 siegten.
In der Liga musste der SCE nach dem Cup-Aus zum Tabellenführer nach Zwettl reisen. Ohne den verletzten Dosti, der auch schon beim Spiel gegen den LASK fehlte, zeigte sich der SCE gefestigter und holte einen mehr als verdienten Punkt (0:0).
Vom Aufwärtsschwung war beim folgenden Heimspiel gegen den FAC wenig zu sehen. Das 0:3 gegen die Wiener tat richtig weh und zur Hälfte der Herbstsaison lag der SCE sehr weit hinter seinen Erwartungen zurück.
Die nächste Niederlage setzte es für den Aufsteiger im Rudolf-Tonn-Stadion der SV Schwechat – 1:3. Edi Stössl gelang vier Minuten vor dem Ende das Ehrentor.
Gegen den FC Stadlau feierte dann Edi Dosti sein Comeback (bis zur 77. Minute), doch Tor wollte weder ihm, noch einem seiner Kollegen gelingen. Das 0:0 ließ wenigstens das magere Punktekonto um einen Zähler ansteigen.
![SCE v Stadlau 2000.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. FC Stadlau 0:0
Mitte Oktober kehrte Edmond Dosti nach Klingenbach zurück, wo er vor ein paar Jahren das berühmte Tor mit dem Hinterkopf erzielte. In der ersten Halbzeit gab es nur eine einzige schöne Spielszene, die Edi Dosti zum 1:0 für den SCE nutzte! Gegen Ende des Derbys kam Klingenbach noch zum Ausgleich (83.), doch praktisch im Gegenzug verwandelte Jürgen Halper einen Freistoß direkt zum 2:1 für den seit der ersten Runde sieglosen SC Eisenstadt.
Dass das Leben in der Ostliga schwer sein kann, erlebte der SCE eine Woche später in Stockerau. In der „Alten Au“ plätscherte eine typische 0:0-Partie vor sich hin, als ein Stockerauer Stürmer aus gut 20 Metern abzog. Der Ball traf Dadi Maxell so unglücklich am Rücken, dass der Ball via Querlatte seinen Weg ins Tor von Didi Bader fand. Der SCE verlor mit 0:1 und fing sich dann auch noch daheim gegen den FC Waidhofen/Ybbs eine weitere Niederlage ein. Beim 1:3 war Dosti der einzige Treffer für den SCE vergönnt.
![51.JPG]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Schön langsam bedenklich wurde es nach der Partie auf der Simmeringer Had, wo so mancher Zuschauer meinte, es spiele „Not gegen Elend“. Den 0:2-Pausenrückstand konnte der SCE durch Tore von Kiss (63.) und Trkulja (87.) noch egalisieren, doch in der Nachspielzeit war es Andreas Ogris der dem I. Simmeringer SC einen 3:2-Heimsieg bescherte.
Die vorletzte Herbstrunde führte zwei burgenländische Kellerkinder im Lindenstadion zusammen. Der SCE traf auf Deutschkreutz. Thomas Ugrinovich traf bereits in der zweiten Spielminute ins Tor der Kreutzer, die anschließend mehr vom Spiel hatten, aber viele Torchancen ungenützt ließen. In der 53. Minute verhinderte die Stange nach einem Alleingang von Stössl das 2:0. Kurz darauf brachte Deutschkreutz den Ball aus knapp einem Meter Entfernung nicht im Tor unter. Thomas Leonhardsberger erlöste dann in der 89. Minute die SCE-Fans mit einem Heber zum 2:0-Derbysieg.
Zum Abschluss der Herbstmeisterschaft reiste der SCE nach Würmla, wo ein paar Monate zuvor ein hervorragender 3:0-Sieg errungen wurde. Würmla lag am Tabellenende und hielt den anfänglichen Bemühungen der Burgenländer stand. Als sich der Schiedsrichter in der 58. Minute ins Rampenlicht stelle und Leonhardsberger mit Gelb-Rot vom Platz schickte, verbiss sich der SCE im Gegner. Eine Minute vor dem Ende wurde die Mannschaft mit dem Goldtor belohnt. Martin Horvath trat zum Freistoß an und Sinisa Segovic traf zum wichtigen 1:0. Es sollte zudem das letzte Spiel von Rudi Eggenberger als SCE-Trainer sein.
![55]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Als Nachfolger wurde Peter Herglotz präsentiert und während Michael Horvath zum Probetraining bei West Ham United nach London reiste, wurden die Weichen für die Frühjahrssaison gestellt. Jürgen Burgemeister wechselte nach siebeneinhalb Jahren in Eisenstadt nach Wiener Neustadt.
Verliehen wurden Michael Miksits (SC Pinkafeld), Christoph Kiss und Thomas Ugrinovich (beide SV Sankt Margarethen) und mit Harald Huszovits (Kottingbrunn), Elvis Plantak, Faik Kamberovic (beide Varteks Varazdin), Stefan Bründlinger (Schwarzach/Sbg), Stefan Coric (Rapid Amateure) und Mauro Malvestiti wurden sechs Neuzugänge präsentiert.
Der erste Erfolg stellte sich beim burgenländischen Hallenmasters 2001 ein. Im ersten Gruppenspiel wurde Kleinwarasdorf 8:4 besiegt und in der zweiten Partie, bei der es um den Gruppensieg und den Finaleinzug ging, traf der SCE auf niemand geringeren als den alten Rivalen SV Mattersburg. Der „Erstdivisionär“ (zweite Liga) wurde mit 9:5 zerlegt!
Im Finale ging es anschließend gegen die SV Oberwart, die mit 6:3 besiegt wurde. Edi Dosti wurde mit fünf Toren Schützenkönig des Turniers.
![57]()
Bezirksblatt
![58]()
Hallenmeister SCE (Bild: Sigi Prader)
![Halle 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv
![60]()
Martin Horvath, Edi Stössl und Jürgen Halper (Bild: Sigi Prader)
Nach dem Triumph in der Halle galt der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison die volle Aufmerksamkeit des Vereines. Der SCE zählte im Jänner 2001 zu den Top-Einkäufern.
![Die Neuen 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv
Die Vorbereitung verlief sehr gut. Von sieben Spielen wurden vier gewonnen und dreimal gab es ein Unentschieden. Kamberovic und Malvestiti stachen als Torschützen besonders hervor. Edi Dosti blieb hingegen ohne Torerfolg.
![62.JPG]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung; Elvis Plantak und Markus Dombi beim 4:3-Testsieg gegen den Kapfenberger SV.
Die Frühjahrssaison begann mit dem Spiel bei den daheim noch ungeschlagenen Hundsheimern. Zweimal traf der SCE nur Aluminium und hatte auch noch andere gute Möglichkeiten, bis Neuerwerbung Huszovits in der 87. Minute endlich Ex-SCE-Keeper Fischer bezwingen konnte. Dank dieses Auftaktsieges wahrte der SCE den Anschluss ans Mittelfeld der Regionalliga Ost.
Mit dem ASK Kottingbrunn kam ein weiterer Titelanwärter nach Eisenstadt, der seinen Erwartungen schon in der sechsten Minute gerecht wurde – Gabriel traf zum 1:0. Der SCE hatte aber schon zwei Minuten später die passende Antwort: 1:1 durch Thomas Leonhardsberger. Faik Kamberovic traf dann in der 32. Minute zum 2:1 für den SCE. Die Kottingbrunner kamen allerdings in der zweiten Halbzeit noch zum Ausgleich: Nach einem Eckball flog der Ball an Freund und Feind vorbei, landete auf dem Knie eines Gäste-Spielers und kullerte ins Tor.
Bei den Austria Amateuren durfte Edi Dosti wieder von Beginn an spielen (in der 62. Minute kam dann Stössl für ihn aufs Feld). Den schnellen Rückstand (8. Minute) glich Michael Horvath in der 15. Minute aus. Es blieb beim 1:1 und nun wartete das Derby gegen den ASK Baumgarten auf den noch ungeschlagenen SC Eisenstadt.
Vor 600 Zuschauern sorgten Jürgen Halper (19., Elfmeter) und Thomas Leonhardsberger (21.) für eine beruhigende 2:0-Führung. Nach der Pause erzielte Edmond Dosti seinen bereits zwölften Doppelpack für den SCE (66. und 78.), ehe Edi Stössl in der 92. Minute den 5:1-Endstand fixierte. Nach vier Frühjahrsspielen lag der SCE nun an achter Stelle der Tabelle.
![64]()
Bezirksblatt
![63.JPG]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
In Neuberg wurde der SCE wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Vor 1.300 Zuschauern gewannen die Hausherren mit 1:0 und waren ihrerseits nun schon auf Platz Vier der Ostliga vorgedrungen.
![Neuberg v SCE 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 1:0
Für die Derbyniederlage musste dann der Tabellenzweite SC Zwettl im Lindenstadion büßen. Vom Anpfiff weg war der SCE optisch überlegen, konnte sich vorerst aber keine Torchance erarbeiten. Der Führungstreffer fiel in der 33. Minute als Edi Dosti nach einem Huszovits-Kopfball zu Stelle war und zum 1:0 traf. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn keine 120 Sekunden später stand es schon 1:1. In der 87. Minute wurde Dosti vom Zwettl-Libero Cseh im Strafraum gefoult und Jürgen Halper verwandelte den Penalty trocken zum 2:1 für den SCE (89.).
![SCE v Zwettl 2001]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. SC Zwettl 2:1
![54.JPG]()
Bezirksblatt: SCE vs. SC Zwettl 2:1
Beim FAC ging der SCE, ohne Dosti, eine Woche später als 1:2-Verlierer vom Platz. Dafür feierte in der 80. Minute der Argentinier mit italienischem Pass – Mauro Malvestiti – sein Debüt in der Ostliga. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Thomas Leonhardsberger.
![65 Hofer]()
Bild: Hofer/Kronenzeitung
![66.JPG]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung; Am 10. April 2001 wurde Edmond Dosti die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen.
Sehr souverän spielte der SCE beim nächsten Match gegen die SV Schwechat. Nach sechs Minuten traf Faik Kamberovic nach einer Flanke von Michael Horvath per Kopf zum 1:0. In der 23. Minute startete Jürgen Halper einen Sololauf. Er gab dann den Ball an Edi Dosti ab, der an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Den daraus resultierenden Freistoß schlenzte Michael Horvath zum 2:0 über die Mauer ins Tor. Die endgültige Entscheidung fiel in der 83. Minute: Per Flugkopfball verwandelte der Neo-Österreicher Edi Dosti einen Pass von Edi Stössl sehenswert zum 3:0!
Das nächste Spiel gegen den FC Stadlau stand auf sehr niedrigem Niveau. Nicht einmal ein „Donnerwetter“ zur Pause in der Kabine brachte in der zweiten Halbzeit eine Verbesserung. Erst als die Hausherren in der 63. Minute in Führung gingen, wurde der SCE wachgerüttelt. Viel mehr als der Ausgleich durch Edi Stössl (70.) ging sich aber nicht mehr aus.
Gegen den ASK Klingenbach würde eine solche laue Vorstellung nicht reichen – das war allen klar. Jürgen Halper bündelte in der zwölften Minute alle Kräfte und sein Gewaltschuss ging zum 1:0 ins Tor. Ein schwerer Fehler von SCE-Keeper Bader ermöglichte den Gästen in der 20. Minute den Ausgleich. Die schönste Aktion in der zweiten Halbzeit fixierte den wichtigen 2:1-Sieg für den SC Eisenstadt. Nach einer Stössl-Vorlage beförderte Edi Dosti den Ball mit der Ferse (!) ins Tor.
![68]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Gegen Stockerau folgte das nächste Heimspiel, bei dem der SCE den Gästen keine Chance ließ und 4:0 gewann. Knapp 250 Zuschauer wurden Zeugen von Edi Dostis Doppelpack Nummer 13, der schon früh (12. und 22. Minute) zeigte, wer das Spiel gewinnen würde. In der zweiten Halbzeit stellte Faik Kamberovic – ebenfalls per Doppelpack – auf 4:0. Der zehnte Saisonsieg war eingefahren und die ärgsten Abstiegssorgen waren längst verflogen.
Im Westen Niederösterreichs lieferte der SCE anschließend ein gutes Spiel ab, dem bloß die Tore fehlten. Der eine Punkt sicherte zudem Platz Acht ab, da Klingenbach gegen Stadlau 1:4 verlor.
Der Sprung auf Platz Sieben gelang dem SCE nach dem Spiel gegen den I. Simmeringer SC. Jürgen Halper traf wie schon gegen Stockerau in der zwölften Minute zum 1:0 für den SCE (Schuss aus 32 Metern!). Die Wiener konnten in der Folge gut mithalten und fanden auch gute Chancen vor, doch nach 60 Minuten war dem ein Ende gesetzt. In der 62. Minute traf Simmering nur die Stange und aus dem folgenden Konter entsprang das 2:0 durch Edi Dosti. Sieben Minuten später war Edi Dosti erneut zur Stelle und traf zum 3:0 – Doppelpack Nummer 14!
Zwei Minuten vor dem Ende machte dann auch Halper sein zweites Tor an diesem Abend. Mit dem 4:0 hatte der SCE die 40-Punkte-Marke erreicht.
Vor dem Saisonende wurden auch schon die ersten Neuverpflichtungen getätigt. Es wurde verkündet, dass der SCE beim SC Untersiebenbrunn fündig wurde und neben Robert Nemeth und Christoph Pomper auch wieder Robert Hnik, der ja vor kurzem noch beim SCE spielte, ins Team geholt hatte.
Das letzte Auswärtsspiel fand in Deutschkreutz statt, wo der SCE durch das Tor von Elvis Plantak in der 51. Minute als 1:0-Sieger vom Platz ging.
Zum Abschluss der Saison 2000/2001 verlor der SCE daheim gegen Nachzügler Würmla mit 0:1. Nach einer tollen Aufholjagd im Frühjahr konnte sich der SCE stetig aus der Gefahrenzone befreien und belegte bei seiner Rückkehr Rang Sieben der Regionalliga Ost.
![69 Ha u Pra]()
Bild: Haenlein/Prader – Kronenzeitung
![SCE v Würmla 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Würmla 0:1
![Endtabelle 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv: Endtabelle 2000/2001
Die Saison 2001/2002 – Regionalliga Ost:
Zu den bereits getätigten Transfers gesellten sich dann noch unter anderem Csaba Szanto (Untersiebenbrunn), Peter Gunda (Dunajska Streda), Tormann Peter Reiter (SK Rapid Amateure), Manfred Nastl (Hundsheim) sowie Karl Windisch (Deutschkreutz) hinzu. Abgegeben wurden unter anderem Kamberovic, Segovic (beide nach Kroatien), Martin Horvath (SC Pinkafeld), Michael Horvath (FC Pasching), Didi Bader (Hundsheim), Dadi Maxell (SC Pinkafeld) und Mauro Malvestiti kehrte nach Argentinien zurück.
Das erste Pflichtspiel fand beim SC/ESV Parndorf im Rahmen der Qualifikation zum ÖFB-Cup statt. Nach der Führung durch Jürgen Halper in der 17. Minute konnten die Hausherren das Spiel noch drehen. Das Tor zum 2:1 fiel in der 86. Minute und als niemand mehr mit dem SCE gerechnet hatte, schlug Harald Huszovits zu – 2:2 (88.). Das Spiel ging in die Verlängerung, während dieser der SC/ESV Parndorf das Goldtor zum 3:2 erzielten konnte.
Durch das frühe Aus im Cup konnte sich der SCE nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren. Das Ziel war klar: Vorne mitspielen! Und hinter vorgehaltener Hand wurde auch das Wort „Meistertitel“ geflüstert.
Beim Auftaktspiel gegen den FC Stadlau wurde der SCE seinen Vorschusslorbeeren gerecht und besiegte die Wiener glatt mit 4:0. Robert Nemeth schoss in der 19. Minute das erste Saisontor und in der 34. Minute erhöhte Edi Dosti per wunderschönem Heber auf 2:0 und in der 60. Minute erzielte er seinen 15. Doppelpack für den SCE. Den hätte er auch schon nach 52 Minuten erzielen können, doch nachdem er den Stadlauer Tormann überspielt hatte, gab er den Ball an Thomas Leonhardsberger ab, der das 3:0 besorgte.
Das erste Auswärtsspiel fand beim Bundesliga-Absteiger First Vienna Football Club statt. Auf der Hohen Warte ging der SCE in der 27. Minute per Elfmeter in Front. Nach einem Foul an Dosti verwandelte Jürgen Halper den verhängten Strafstoß. In der zweiten Halbzeit versuchte der SCE den knappen Vorsprung zu halten, was sich ausgerechnet in der letzten Spielminute rächte. Die Wiener nahmen ein Elfergeschenk des Schiris dankend an – 1:1.
Der Frust nach dem Vienna-Spiel war groß und nun kam Titelverteidiger Kottingbrunn nach Eisenstadt (sie scheiterten in der Relegation an Pasching). Der SCE entzauberte an diesem Abend den Meister vor gut 900 Zuschauern im Lindenstadion. Per „Spitz“ stellte Edi Dosti in der 26. Minute auf 1:0 und noch vor der Pause traf Harald Huszovits zum 2:0 (37.). Die Vorentscheidung fiel gleich nach dem Wiederbeginn: Edi Dosti verwertete eine Maßflanke von Vedran Jerkovic per Kopf zum 3:0-Endstand. Dies war Dostis 16. SCE-Doppelpack!
![81]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
In der vierten Runde traf der SCE auswärts auf den SC Zwettl, der nach einer Viertelstunde in Führung ging. Ein Freistoßtor von Manfred Nastl brachte noch vor der Pause den Ausgleich. Als es schon nach einer Punkteteilung aussah, stach Peter Gunda zu. Sein Tor in der 89. Minute bescherte dem SCE alle drei Punkte sowie die Tabellenführung – wenn auch „nur“ wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktegleichen FAC.
Als Spitzenreiter tat sich der SCE beim nächsten Spiel gehörig schwer. Gast im Lindenstadion waren die Austria Amateure. Die 400 Zuschauer mussten lange auf Tore warten, doch dafür war das 1:0 ein wahrer Augenschmaus. Natürlich war es niemand geringerer als Edmond Dosti, der es erzielte. Die BF schrieb: „In der 67. Minute sorgte Edi Dosti für den sehenswerten Führungstreffer der Heimischen: Nach Pass von Gunda gaberlt sich der mit dem Rücken zum Tor stehende Dosti den Ball zweimal auf und donnert ihn aus der Drehung ins Netz.“
Der Siegtreffer viel in der Nachspielzeit: Peter Gunda wurde im Strafraum von Austria-Goalie Mandl gelegt und Edmond Dosti verwandelte den Penalty selbstsicher zum 2:0-Endstand. Sehr richtig: Doppelpack Nummer 17!
Dieses Spiel, das am 7. September 2001 stattfand, sollte zugleich mein erstes als SCE-Mitarbeiter sein. Nach dem vorangegangenen Heimspiel gegen Kottingbrunn wurde ich nach einer Unterredung mit dem SCE-Obmann zur Mitarbeit eingeladen. Ich sollte es bis zum letzten Tag des SCE bleiben.
![SCE v Austria Amas 2001.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. Austria Amateure 2:0
![82]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
![83]()
Bezirksblatt
Es folgte die Auswärtsfahrt nach Neuberg, wo der SCE immer hart zu kämpfen hatte. Auch dieses Mal standen den Landeshauptstädtern 90 intensive Minuten gegen die ebenfalls noch unbesiegten Südburgenländer bevor:
Aber auch die Neuberger konnten den SCE-Express nicht aufhalten und so endete nach dem 0:3 ihre 18 Heimspiele andauernde Serie, während dieser sie ungeschlagen blieben. Die 1.300 Zuschauer wurden zudem Zeugen des 18. Doppelpacks von Edi Dosti!
Sein erstes Tor gelang ihm in der 40. Minute nachdem er einen Konter, der über Hnik und Gunda lief, gekonnt abschloss. Kurz nach der Pause traf er dann aus gut 16 Metern Entfernung genau ins lange Eck (48.). Beim 3:0 in der 89. Minute war Edi Dosti Vorbereiter, denn Nastl verwertete seine Maßflanke, was die paar mitgereisten SCE-Fans in Extase versetzte!
![84]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
![85]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Eine Woche nach dem Derby-Sieg sprang der SCE-Express in Hundsheim aus den Gleisen. Die Mannschaft hatte einen schwarzen Tag erwischt und musste nach der 0:1-Niederlage die Tabellenführung an den FAC (mit Ex-SCE-Trainer Eggenberger) abgeben. Zudem lauerten jetzt die Hundsheimer nur drei Punkte hinter dem SCE und hatten auch noch ein Nachtragsspiel auszutragen.
Für den „Ausrutscher“ in Hundsheim sollte der Kremser SC zahlen, doch im Lindenstadion setzte es gegen den Aufsteiger eine peinliche 1:4-Abfuhr! Krems konterte perfekt und verwertete die sich bietenden Chancen, was der SCE nicht tat. Erst beim Stand von 0:3 gelang Thomas Leonhardsberger das Tor zum 1:3 und kurz vor dem Ende sah er auch noch die rote Karte.
![86]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Die Negativserie setzte sich auch im Alpenstadion von Waidhofen/Ybbs fort. Das 0:1 war die dritte Niederlage in Folge und nachdem diverse Nachtragsspiele absolviert waren, lag der SCE plötzlich nur mehr auf Rang Vier.
Gegen den auf Platz Drei liegenden Wiener Sport-Club gelang dem SCE endlich wieder ein Sieg. 900 Zuschauer wollten dieses „Spitzenspiel“ der Ostliga sehen, bei dem schon nach sieben Minuten das erste Tor fiel: Harald Huszovts brachte den SCE mit 1:0 in Führung. Den Gästen aus Dornbach gelang Mitte der ersten Halbzeit das 1:1, doch noch der Pause erhöhten die Eisenstädter den Druck und wurden mit späten Toren belohnt. In der 82. Minute verwertete Christoph Pomper eine Freistoßflanke von Csaba Szanto und in der Schlussminute traf Peter Gunda zum 3:1.
Beim folgenden Derby gegen den an vorletzter Stelle liegenden SV Rohrbach wackelte der SCE gehörig, fiel aber nicht um. In der 31. Minute trauten die knapp 1000 Zuschauer ihren Augen nicht und jenen Personen, die im Gansbärenstadion dem SCE wohl gesonnen waren, wurde kurz schwarz vor den Augen! Hat er das gerade wirklich getan? Ja, hat er! SCE-Keeper Peter Reiter foulte völlig unnötig Habeler im Strafraum, woraufhin der Schiedsrichter natürlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. Jürgen Kutrovatz (sollte schon bald für den SCE spielen – unter anderem auch mal im Tor!) verwandelte zum 1:0. Am Ende sicherte aber ein Tor von Jürgen Weber (79.) zumindest einen Punkt.
Einen Abend der Freistöße erlebten am folgenden Freitag die gut 1000 Besucher des nächsten Burgenland-Derbys SCE gegen Klingenbach. Beide Klubs lagen vor dem Spiel punktegleich hinter Tabellenführer FAC, und sollten es auch nach der Partie bleiben.
Das vom ehemaligen SCE-Publikumsliebling Hannes Pleva angetriebene Klingenbach ging schon in der neunten Minute nach einem wuchtig getretenen Freistoß aus großer Entfernung (35 Meter!) in Führung. Es folgte ein Sturmlauf des SCE, bei dem unglaublicherweise die besten Chancen vergeben wurden. Die Gäste versteckten sich aber keineswegs und hätten durchaus auch das 2:0 erzielen können. In der 70. Minute erlöste Csaba Szanto den SCE-Anhang als sein Freistoß unhaltbar ins Tor zischte.
Da der FAC zwischenzeitlich das Siegen verlernt hatte, lagen die Wiener nur drei Punkte vor dem SC Eisentadt – und Klingenbach. Und nun kam es zum Kampf um die Tabellenspitze. Die Landeshauptstädter gastierten nämlich beim Leader in der Bundeshauptstadt. Ohne den verletzten Dosti war Eisenstadt vom Anpfiff weg die aktivere Mannschaft und erarbeitete sich gute Torchancen – unter anderem: nach einer Gunda-Flanke traf Szanto per Kopf nur die Stange (8.). Der FAC war speziell bei Standardsituationen gefährlich und kam dem Torschrei in der zwölften Minute ziemlich nahe, doch der Freistoß knallte nur an den Pfosten. Dann donnerte Leonhardsberger (27.) den Ball in Richtung FAC-Gehäuse, doch der Ball traf nur die Querlatte.
In der 62. Minute kam Jürgen Halper für Harald Huszovits aufs Feld und bündelte in der 86. Minute all seinen Frust über die Reservistenrolle und jagte den Ball aus gut 30 Metern ins Eck – 1:0 für den SCE, der nun wieder Tabellenführer war!
![87]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Als Erster der Tabelle empfing der SCE im nächsten Spiel den ASK Baumgarten, der an vierzehnter Stelle der Ostliga rangierte. Bei Burgenland-Derbys wurde dem SCE selten etwas geschenkt und bei diesen Duellen strengten sich die Gegner immer etwas mehr an, so möchte man meinen. Der SCE fiel jedenfalls rasch wieder von der Spitze, denn trotz rollender Angriffe kamen die Eisenstädter kaum an der gut stehenden Abwehr der Gäste vorbei. Die Entscheidung fiel kurz vor dem Spielende als Clemens Ivanschitz zum 1:0 für Baumgarten traf und der SCE durch das 0:0 des FAC in Krems wieder auf Platz Zwei abrutschte.
Das letzte Herbstspiel fand in Schwechat statt, wo der SCE ab der 41. Minute einem Rückstand nachlaufen musste. Dank dem Treffer von Elvis Plantak in der 90. Minute holte der SCE in diesem enttäuschenden Spiel zumindest einen Punkt und wurde Vize-Herbstmeister, einen Punkt hinter dem FAC, punktegleich mit Neuberg und nur drei Punkte vor dem achten Rang der Ostliga.
Mit der Ruhe war es aber schon längst vorüber. Es soll eine „Revolte“ gegen Trainer Herglotz seitens einiger Spieler gegeben haben, die sich für einen neuen Trainer stark gemacht haben sollen.
![87b]()
Kronenzeitung
In der Winterpause wurde beim SCE wieder einmal kräftig umgerührt. Fünf Neuzugängen standen sechs Abgänge gegenüber.
Neu beim SCE: Thomas Stollberger (Pasching), Dadi Maxell (zurück vom SC Pinkafeld), Hans-Jörg Horvath (SC Neudörfl), Gerald Obrecht (FC Lustenau) und Jürgen Kutrovatz (SV Rohrbach).
Den SCE verlassen mussten Thomas Leonhardsberger („Leo“ wechselte zur SV Schwechat), Elvis Plantak (SC Neusiedl/See), Harald Huszovits und Markus Dombi (beide SV Rohrbach) sowie Michael Koini, Thomas Kuntner und Mario Koreimann.
Der große Traum vom Aufstieg in die Bundesliga – wenn auch nur mal in die im wahrsten Sinne des Wortes zweitklassige „Erste Division“ – sollte endlich wahr werden. Die Voraussetzungen dafür: Erringung des Meistertitels der Regionalliga Ost und bestehen der Relegationsspiele – von der Lizenz mal komplett abgesehen. Das Ziel war vorgegeben: Die Saison sollte erst im Juni bei der Relegation (positiv) zu Ende gehen.
Der erste Schritt war das Auswärtsspiel in Stadlau. Von einer Meisterleistung war der SCE in Wien weit entfernt und blieb mit dem mageren 1:1 in den Startlöchern hängen. In der 92. Minute vergab zudem der eingewechselte Edi Dosti den „Matchball“ auf das 2:1…
![89]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Als beim ersten Frühjahrsheimspiel der Schlusspfiff durchs Lindenstadion hallte, war die Ohnmacht perfekt. Das 0:1 gegen den First Vienna Football Club ließ den SCE sogar auf den achten Platz zurückfallen.
Beim ASK Kottingbrunn sorgte ein Gastgeschenk des SCE in der zweiten Minute dafür, dass die Burgenländer wieder einem Rückstand nachlaufen mussten. Erst ein Eigentor der Kottingbrunner bescherte dem SCE einen Punkt. Trotz des katastrophalen Starts in die Rückrunde war noch nicht wirklich viel passiert. Tabellenführer Neuberg (!) lag nur drei Punkte vor dem SCE, vor dem sich Klingenbach, Hundsheim und der Wiener Sport-Club drängten, zudem war der SCE punktegleich mit Kottingbrunn, der Vienna und dem FAC. Es herrschte also ein recht dichtes Gedränge in der oberen Hälfte der Ostliga.
Da kam das Tabellenschlusslicht gerade recht. Sie sollten zum Frustabbau dienen. Das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit riss nun wirklich niemanden der gut 300 Zuschauer von ihren Plätzen. Erst ein Freistoß in den letzten Sekunden vor der Pause brachte den SCE mit 1:0 in Führung. Jürgen Kutrovatz versenkte ihn im Tor der Gäste aus Zwettl.
Nach der Pausenansprache stelle Edi Dosti in der 57. Minute auf 2:0, doch nach dem Anschlusstreffer der Niederösterreicher (68.) sorgte erst das 3:1 durch Obrecht (77.) für Ruhe. Den Endstand von 4:1 stellte Thomas Stollberger per Elfmeter in der 86. Minute her.
Dass das Werkl aber noch nicht so rund lief, wie es gewünscht wurde, zeigte das 0:0 im leeren Horr-Stadion gegen die Austria Amateure, die nur an vorletzter Stelle platziert waren. Bester Mann beim SCE war Keeper Peter Reiter: Der „Rapidler“ hielt sein Tor gegen die Veilchen mit ausgezeichneten Paraden sauber.
![Austria Amateure v SCE 2002.jpg]()
BF-Onlinearchiv: Austria Amateure vs. SCE 0:0
Gegen den auf Rang Zwei liegenden SV Neuberg kam es im Lindenstadion zum Showdown, der durch einen umstrittenen Elfmeter entschieden wurde. Jürgen Halper verwandelte den – immer noch fragwürdigen – Penalty zum 1:0. In der 74. Minute hatte Edi Stössl den Ball scharf zur Mitte gespielt, wo ihn der Neuberger Kofler an den Kopf bekam. Von seinem Kopf sprang der Ball wohl eher auf sein Knie und dann ins Out – so die TV-Bilder.
Kurz vor dem Ende rettete SCE-Keeper Peter Reiter die drei Punkte für den SCE, als er sich nach einem Freistoß ins Getümmel warf und in der 93. Minute sah dann auch noch Neuberg-Goalie Markus Böcskör die rote Karte.
Es folgte sogleich das nächste Spitzenspiel im Lindenstadion. Der auf Rang Drei liegende SCE hatte Tabellenführer Hundsheim zu Gast. Der einzige Höhepunkt in der ersten Halbzeit war ein Dosti-Kopfball, der in der 15. Minute aber nur die Latte traf. Nach der Pause erhöhte der SCE das Tempo und ließ Ex-SCE-Tormann Didi Bader bei der ersten Möglichkeit, die sich in der 65. Minute ergab, keine Chance: 1:0 durch Pomper. Nachdem Peter Gunda in der 80. Minute zum 2:0 traf, war die Partie gelaufen und der SCE lachte wieder von der Tabellenspitze. Der Glanz war aber trügerisch, denn der Großteil der Liga hatte noch ein Nachtragsspiel – beziehungsweise sogar zwei – ausständig.
Den nächsten Stimmungsdämpfer erlebte der SCE auswärts in Krems, wo nur ein torloses Remis geholt werden konnte. Ab der zwölften Minute spielten die Eisenstädter mit einem Mann mehr auf dem Feld, konnten ihre Überzahl sowie das Powerplay in der zweiten Halbzeit nicht in Tore umwandeln. Zudem wuchs KSC-Goalie Kucernak über sich hinaus und hielt die unmöglichsten Bälle. Gleich dreimal fand Edi Dosti in ihm seinen Meister.
Weit enttäuschender war dann die Vorstellung gegen den FC Waidhofen/Ybbs im Lindenstadion. Csaba Szanto hatte schon in der vierten Minute das 1:0 auf dem Fuß, traf aber nicht und nach einer Viertelstunde was das SCE-Feuer auch schon wieder erloschen. Erst im Finish der Partie steigerten die Eisenstädter die Schlagzahl und fingen sich in der 91. Minute das 0:2 ein – das Führungstor war den Niederösterreichern in der 20. Minute gelungen.
Bei noch so manchem Nachtragsspiel führte nun der ASK Klingenbach mit 39 Punkten vor dem SCE, der 38 Zähler auf dem Konto hatte.
Ende April 2002 stand in Wien-Dornbach eine richtungsweisende Partie auf dem Programm. Bei einem Sieg wäre der SCE im Titelrennen geblieben, bei einer Niederlage wäre die Seifenblase zerplatzt. Vor 1.800 Zuschauern begann das Spiel gegen den Wiener Sportklub (ja, jetzt der mit „K“) gar nicht gut. Nach einer Unachtsamkeit von Vedran Jerkovic ging der WSK in der elften Minute in Führung. Dann wurde zumindest fünf hochkarätige Chancen leichtfertig vergeben. Kurz vor der Pause sah dann auch noch Robert Hnik – zu Unrecht – Gelb-Rot. Nach dem Seitenwechsel berannte der SCE das Tor der Dornbacher, wodurch der WSK zu vier Konterchancen kam, sich aber im Vernebeln genauso gut anstellte, wie der SCE. In der 80. Minute traf ein Dosti-Kopfball die Stange und in der Nachspielzeit schoss der Sportklub das 2:0. Aus der Traum!
Nachdem die meisten Nachtragsspiele absolviert waren, führte der Wiener Sportklub (bei einem Spiel weniger als der Rest) drei Punkte vor dem ASK Klingenbach. Der FAC und der SV Hundsheim hatten sechs Punkt Rückstand auf Platz Eins und der SCE lag zusammen mit Neuberg und Waidhofen/Ybbs sogar acht Punkte hinter dem WSK.
Es schien, als ob die Luft nun raus war. Gegen den SV Rohrbach konnte eine frühe Führung (Stollberger, 13.) nicht ins Trockene gebracht werden. Schon in der 38. Minute kam Ex-SCE-Spieler Markus Dombi dem Ausgleich sehr nahe. Der Ball ging bei seinem Lattenpendler aber nicht ins Tor. Dies glückte den Gästen dafür in der 80. Minute.
Es steckte aber noch Leben in der Mannschaft, denn im Derby gegen den ASK Klingenbach wurde bis zur letzten Minute gekämpft. Bereits in der ersten Halbzeit hätte der SCE mit mehr als 1:0 führen müssen. Gerald Obrecht traf kurz vor seinem Tor in der 39. Minute das Lattenkreuz. Nach der Pause kam Klingenbach zum Ausgleich (50.) und Jürgen Kutrovatz traf gleich zweimal nur die Latte, ehe Thomas Stollberger im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den verhängten Strafstoß verwandelte er zum 2:1-Sieg des SCE. Daraufhin hatte der Schiedsrichter keinen leichten Abgang in Klingenbach.
![92]()
Bild: Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung
Im Herbst war die Partie FAC gegen SCE noch der Kampf um die Tabellenspitze. Mitte Mai 2002 war es höchstens ein Kampf um Platz Zwei, lagen doch beide vor dem Duell im Lindenstadion auf Platz 5 bzw. 6. Da der erst ein paar Monate alte Wiener Sportklub noch keine Lizenz für die Bundesliga in der Tasche hatte, wurde diesem Spiel aber dennoch etwas Brisanz eingehaucht, denn würde dem WSK die Lizenz verwehrt bleiben, könnte eventuell der Zweite – sofern dieser die Lizenz erhält – Relegation spielen. Ja, so kompliziert kann Österreichs Fußball sein!
In Eisenstadt musste man sich darüber aber nicht den Kopf zerbrechen, denn nach einer indiskutablen Leistung ging das Spiel mit 0:1 verloren. Eine halbe Stunde vor dem Ende schrie ein Zuschauer aufs Feld: „Hört’s auf und geht’s ham!“. Die Ausgleichschance ergab sich, als der in der 68. Minute für Manfred Nastl eingewechselte Edi Dosti den Ball zu Thomas Stollberger spielte, doch „Stolli“ erreichte ihn nicht.
Nach dem letzten Auswärtsspiel der Saison, das in Baumgarten 5:0 gewonnen wurde, wurde der SCE von manchen Medien wieder zum Staatsfeind Nummer Eins ernannt. Die Tore erzielten Thomas Stollberger (2), Jürgen Kutrovatz (2) und Robert Hnik. Dies war zudem das letzte Spiel von Edmond „Edi“ Dosti für den Sportclub Eisenstadt. Nach 53 Minuten kam für ihn Edi Stössl auf Feld.
Zum Saisonabschluss kehrte Thomas Leonhardsberger mit seinen Schwechatern zurück ins Lindenstadion, wo sie einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg drehen konnten.
Keine 100 Zuschauer wollten dieses Spiel sehen, bei dem Vedran Jerkovic in der 20. Minute das 1:0 für den SCE erzielte und Manfred Nastl neun Minuten später sogar auf 2:0 erhöhte. Kurz darauf verkürzte Schwechat auf 1:2 (31.) und drehte in der zweiten Halbzeit die Partie (64. und 81.).
![SCE v Schwechat 2002.jpg]()
BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 2:3
![Endtabelle 2002.jpg]()
BF-Onlinearchiv: Endtabelle 2001/2002
So endete die Saison 2001/2002 für den SCE mehr als enttäuschend. Meister Wiener Sportklub, der in der BF-Tabelle noch mit „c“ geschrieben wurde, unterlag in der Relegation dem FC Lustenau, durfte dann aber dennoch aufsteigen (Implosion des FC Tirol) und Peter Herglotz war nur noch wenige Tage SCE-Trainer, ehe er von Christian Janitsch abgelöst wurde.
Nach fünf Saisonen beim SCE, für den er 18 (!) Doppelpacks sowie die beiden unvergesslichen Viererpacks erzielte – geschweige denn die vielen anderen Tore und Vorlagen – wurde Edi Dosti nicht jener Abschied zu Teil, den er sich verdient hatte.
Nach 14 Jahren war es nun an der Zeit, seine Geschichte niederzuschreiben. Die SCE-Fans werden ihren „Edi“ jedenfalls nie vergessen und wissen, was für Freude er ihnen bereitet hat.
Edmond Dostis Erfolge:
Albanischer Meister: 1992/93
Albanischer Pokalsieger: 1992/93
Albanischer Torschützenkönig: 1992/93
Slowenischer Meister: 1994/95
Burgenländischer Landesmeister: 2000
Burgenländischer Hallenmeister: 2001