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Tirol war keine Reise wert!

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Auswärtsfahrten ins “heilige(?)” Land Tirol endeten mit einer laaangen Heimreise, bei der es zu fast hundert Prozent nur laaange Gesichter zu sehen gab.

Dabei endete das erste Aufeinandertreffen des SC Eisenstadt mit einem Tiroler Klub in schier unbeschreiblichem Jubel, gewann der SCE doch sein erstes Nationalliga-Heimspiel gegen den FC Wacker Innsbruck mit 1:0 – aber das war eben im Lindenstadion.

Faksimile BF-Onlinearchiv:

Erstes Tor in der Nationalliga - gegen Innsbruck.

Erstes Tor in der Nationalliga – gegen Innsbruck.

Faksimile BF-Onlinearchiv:
Sieg gegen Innsbruck

Das war 1967 und vom ÖFB-Cup einmal abgesehen gelang dem SCE der erste Sieg auf Tiroler Boden erst in der Saison 1981/82 (!). Nach zwölf Meisterschaftsniederlagen am Stück konnte das dreizehnte Spiel gewonnen werden – dazu aber erst später.

Hauptrivale war natürlich die tiroler Nummer Eins – der FC Wacker Innsbruck, gegen den man vierzehnmal am alten Tivoli antrat (beim letzten Aufeinandertreffen hieß der Verein dann schon FC Tirol). Dreizehn dieser vierzehn Spiele endeten mit einem Sieg der Innsbrucker und nur einmal – in der Saison 1984/85 – endete das Duell mit einem Unentschieden.

Dabei hatte der SCE genügend Chancen, um erstmals gegen den Großen aus Tirol zu gewinnen:

Schützenfest versäumt: 10 Chancen – kein Tor (BF)
Aufgrund der schlechten Ergebnisse beider Mannschaften in der Vorwoche [Anm.: SCE v Klagenfurt 0:1; Innsbruck v FavAC 0:0] kamen trotz herrlichem Fußballwetter nur 1.200 Zuschauer. Daß die Burgenländer ein unangenehmer Auswärtsgegner sind, hat sich schon vor Beginn herumgesprochen. Diese Tatsache hat sich dann im Laufe des Spiels immer mehr bestätigt.
Vom Anpfiff weg dominierten die Latzke-Schützlinge das Spielgeschehen. Die Abwehr stand bombensicher, und vom Mittelfeld ging großer Druck aus. Daß die Überlegenheit nicht in zählbare Erfolge umgemünzt werden konnte, dazu fehlte die Konsequenz im Abschluß.
Bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden in der 22. Minute vergab Füzi drei Sitzer, weitere Chancen wurden von Bruckhoff, Rupprecht und Schneider ausgelassen, und in der 62. Minute bombte Plaza an die Querlatte. Die Chancen waren größtenteils wunderschön herausgespielt, es fehlte nur das nötige Glück, um die Wacker-Elf im Tivoli-Stadion zu deklassieren. Das spärlich erschienene Publikum sparte auch nicht mit Applaus für die vielen gelungenen Aktionen der Eisenstädter.
Es wäre unangebracht, in diesem Bericht den einen oder anderen Akteur der Eisenstädter besonders hervorzuheben. Jeder einzelne gab sein Bestes, der gesamten Mannschaft gebührt ein Pauschallob. Besonders erfreulich die gute Leistung von Wolfgang Jauck als Außendecker, der Manfred Linzmaier total entschärfte. Auch Erwin Schneider, dem Latzke die “letzte Chance” gab, zeigte sich von seiner besten Seite. Über die Leistung der Innsbrucker hüllt man am besten den Mantel des Schweigens.
Das Resümee von SCE-Trainer Felix Latzke [Anm.: der ja viele Jahre später, als der SCE schon ziemlich zerzaust dastand, unser Trainer wurde. Highlight: der Heimsieg über den SKN St. Pölten, der im Lindenstadion den Herbstmeistertitel feiern wollte, dann aber nur als Vize heim fuhr!] nach dem Schlußpfiff: “Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, jetzt muss ich sagen, daß wir den Sieg leichtfertig verschenkt haben. Aus den vielen Chancen wurde kein Tor gemacht, die mangelnde Chancenverwertung ist auch der Grund, warum wir 24 Punkte auf dem Konto haben. (…)”

Den Punkt am Tivoli holten: Martinschitz; Strobl; Steiger (70., Peischl), Kloiber, Jauck; Bruckhoff, Schöll, Bicovsky, Plaza; Füzi (22., Rupprecht), Schneider.

Nach 23 gespielten Runden lag der SC Eduscho Eisenstadt auf dem sechsten Rang, Tabellenführer FK Austria Wien hatte zu diesem Zeitpunkt 16 Punkte mehr.

Faksimile BF-Onlinearchiv:SSW Innsbruck v SC Eduscho Eisenstadt 0:0

SSW Innsbruck v SC Eduscho Eisenstadt 0:0

Dies war also der einzige Punktgewinn gegen den schier übermächtigen FC Wacker Innsbruck (oder wie er sich auch in den jeweiligen Spielzeiten nannte).

Die ersten Siege in Tirol gab es schon ein paar Jahre früher, allerdings im ÖFB-Cup gegen “kleinere” Vereine:
1971/72 besiegte der SCE den SC Steinadler Kundl mit 3:0 und 1972/73 konnte die Hürde Innsbrucker AC mit 1:0 genommen werden.

In der Meisterschaft dauerte es – wie erwähnt – schon etwas länger. In den ersten Nationalliga-Jahren fuhr man zudem ja auch noch zur WSG Wattens, doch selbst im Alpenstadion gab es nichts zu holen. 1968/69 verlor man 0:1 und 1969/70 gar 2:4.

1979/80 traf der SCE wieder auf zwei Tiroler Vereine. Beim FC Wacker Innsbruck setzte es eine 0:5-Klatsche und gegen die SPG Raika Innsbruck verlor man auswärts mit 0:1. Am Ende dieser Zweitligasaison war das dem SCE aber mehr als wurscht, denn als Meister der 2. Division schaffte man nach etlichen Jahren endlich wieder den Aufstieg ins Oberhaus…  wo man aber nicht lange blieb, und als man zum zweiten Mal in der Geschichte gegen die SPG Raika Innsbruck antrat, konnte endlich der erste Meisterschaftssieg in Tirol gefeiert werden!

Die SPG Innsbruck setzte sich aus den Vereinen Innsbrucker SK, SV Innsbruck und ESV Austria Innsbruck – unter der Sponsorenschaft von Raiffeisen – zusammen.
Zwei Wochen vor dem Spiel bekam der SC brix-ALU Eisenstadt natürlich das obligatorische Schreiben mit der Information, dass das Spiel am Samstag, 7. November 1981 um 14:30 Uhr im Tivoli-Stadion stattfinden wird.

Der SCE bestellte einen 34er-Bus, die Abfahrt für Freitag 12:00 Uhr festgelegt. Zum Mittagessen würde es Suppe, Schweinsbraten mit Reist und Salat geben.
Für die Durchreise durch die Bundesrepublik Deutschland mussten für Malatinsky, Pusztai, Kü und Karsai Durchreisevisa bei der Botschaft der BRD besorgt werden.

Quartier wurde im Gasthof “Goldener Löwe” in der Silberstadt Schwaz bezogen, wo auch zu Abend gegessen wurde. Dabei wurde Leberknödelsuppe, Wiener Schnitzel mit Pommes, Salat und Mehlspeisen geschmaust.
Am nächsten Tag wurde um 10:15 Uhr Mittag gegessen, dabei gab es Bouillon mit Ei, und Naturschnitzel mit Reis und Salat.
Von den mitgenommenen S 15.000,- gingen dafür S 8.304,- drauf.

Kaum 400 Zuschauer wollten diese Begegnung sehen, die sehr gut für die Gäste aus dem Burgenland begann. In der zweiten Minute brachte Karszai einen scharfen Schuß von rechts in die Mitte und Innsbrucks Kapitän Pöll lenkte den Ball ins eigene Tor.  Nun bließ der SCE zum Generalangriff, um rasch eine Entscheidung in diesem Spiel herbeizuführen.
In der 23. Minute war es dann soweit: Eine ungarische Co-Produktion brachte das 2:0. Nach einem Abspielfehler der Gastgeber brachte Karszai den Ball an sich, bediente seinen Landsmann Pusztai, der per Schrägschuß dem SPG-Goalie Böckle keine Chance ließ.
In der 43. Minute trafen sich Böckle und Pusztai wieder und prallten gegeneinander. Pusztai musste verletzt vom Feld getragen werden.
Nach der Pause verwaltete der SCE den Vorsprung, siegten 2:0 und übernahmen nun die Tabellenführung in der 2. Division.

Zwar wurde der SCE in dieser Saison nicht Meister, doch Dank der Aufstockung der 1. Division kehrte man auch als Vizemeister zurück in die höchste Liga des Landes.
Der Aufstieg war ja Vorgabe, da man finanziell – wie auch die restlichen Zweitdivisionäre – ordentlich zu kämpfen hatte.

Doch weg von den ewigen Geldsorgen, die fast jeder Klub hatte und hat, und hin zu den Auswärtsspielen in Tirol. In der 1. Division warteten nun wieder Spiele gegen Wacker, doch außer dem einen Remis gab es nichts zu holen.
Als man sich dann wieder in der 2. Division befand, duellierte sich der SCE mit dem FC Kufstein, doch im Grunddurchgang musste man sich auch in Kufstein mit 0:2 geschlagen geben.
Im Unteren-Play-Off absolvierte der SCE 1988 seine letzte Auswärtsfahrt nach Tirol und verabschiedete sich auf ewig mit einem Sieg!

An jenem 23. April 1988 wurde im Kufsteiner Grenzlandstadion zudem ein fast einjähriger Auswärtsfluch beendet. Zwei Tore Bleyers sorgten für einen 2:1-Sieg, der noch leise Hoffnungen auf den Klassenerhalt am Leben erhielt.
Zudem wurde in diesen Tagen der Zwangsausgleich durchgebracht. Bei einem Vermögen von S 80.000,- soll der SCE Verbindlichkeiten in Höhe von S 8.099.955,19 gehabt haben!

PS: Vom “Goldenen Löwen” in Schwaz erhielt der SCE eine Postkarte mit dem Hinweis, dass ein Spieler oder Betreuer den Schlüssel von Zimmer Nummer 2 nicht abgegeben hat. Da der Preis dieser an eine Zentralanlage angeschlossenen Schlüssel sehr hoch ist, wurde ersucht, ausfindig zu machen, wer im Zimmer 2 war und ob diese Person den Schlüssel noch hat.
Auf der Karte wurde der Name des vergesslichen Spielers erwähnt sowie vermerkt, dass der Schlüssel am 25. November 1981 zurück nach Tirol geschickt wurde.

Und die Tirol-Bilanz sieht so aus: Es gab 24 Auswärtsspiele (inkl. Cup), von denen der SCE vier gewann, einmal remisierte und 19 Niederlagen einstecken musste.

Faksimile – BF-Onlinearchiv:Wacker Innsbruck v SCE 4:1 (1968)

Wacker Innsbruck v SCE 4:1 (1968)

Faksimile – BF-Onlinearchiv:FC Tirol v SCE 2:1 (1986)

FC Tirol v SCE 2:1 (1986)

Im Land vorm Arlberg gab’s nicht viel zu holen!

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Begeben wir uns nach Salzburg und Tirol noch weiter nach Westen und schauen, wie es dem SCE bei Auswärtsspielen in Vorarlberg ergangen ist.

Der SC Eisenstadt war der erste burgenländische Verein, der nach Vorarlberg reiste, um Meisterschaftspunkte zu holen. Ein Grund dafür war, dass kein einziger Klub vom Land hinter beziehungsweise vorm Arlberg – je nach Betrachtungsweise – an einer der neun Staatsliga B-Saisonen teilnahm.

Somit war es weder der SC Oberwart, der ASV Neufeld, der SV Mattresubgr (oder so ähnlich *g*) noch der ASV Siegendorf, der als erster burgenländischer Gast in Vorarlberg um Punkte spielte, sondern der SCE!

Anlässlich der achten Nationalliga-Runde reiste der SCE zum ersten Auswärtsspiel in Bregenz, wo sich am 22. Oktober 1967 gut 4.000 Menschen im Bodensee-Stadion einfanden, um das Duell der Klubs aus der westlichsten und östlichsten Landeshauptstadt zu verfolgen – darunter auch Teamchef Erwin Alge, der nach dem Spiel vom Kampfgeist der Eisenstädter angetan war.

Das Goldtor dieses Tages fiel in der 48. Minute: Alfred Eisele überdribbelte im Strafraum drei Bregenzer und schoß aus fünf Metern unhaltbar in die linke untere Ecke. Mann des Spieles war aber SCE-Keeper Schorn, der ein ausgezeichneter Rückhalt war und selbst verletzt den Auswärtssieg festhielt. Knapp eine halbe Stunde vor dem Spielende wurde Schorn ohne Ball von SW-Spieler Mätzler attackiert und erlitt eine Rißwunde am Schienbein. Mätzler sah die rote Karte und nach 90 Minuten hatte der SCE zwei wichtige Punkte errungen, lag aber immer noch punktegleich mit der Vienna auf dem letzten Platz.

Die erste Reise nach Vorarlberg verlief also recht erfolgreich. Würde dieses Bundesland nun leichter zu erobern sein, als beispielsweise die in den vorangegangenen Berichten abgearbeiteten Bundesländer Salzburg und Tirol?

Nein, Vorarlberg verringerte die Punktelieferung an den SCE drastisch.

In der nächsten Saison unterlag der SC Eisenstadt bei SW Bregenz mit 1:2, dafür konnte im ÖFB-Cup bei Austria Lustenau 3:1 gewonnen und so die nächste Runde erreicht werden.

In der nächsten Saison – 1969/70 – spielte statt der Bregenzer der FC Dornbirn in der Nationalliga, doch auf der Birkenwiese gab es nur einen Punkt zu holen (1:1). Dann reiste man erst wieder im Rahmen der Nationalliga 1972/73 nach Vorarlberg. Zum Wiedersehen setzte es eine 0:2-Niederlage bei SW Bregenz, die sich in der nächsten Saison FC Vorwerk Vorarlberg nannten und dem SCE wenigsten einen Punkt mit auf die Heimreise gaben (1:1).

Als man als SC Römerquelle Eisenstadt in der 2. Division auf Punktejagd ging, hatte man es 1975/76 mit zwei Vorarlberger Vereine zu tun. Beim SV Rätia Bludenz holte der SCE einen Punkt (1:1) und beim FC Dornbirn konnte immerhin 1:0 gewonnen werden.

Die nächsten vier Auswärtsfahrten endeten in vier Niederlagen:
1976/77: SW Bregenz v SCE 2:1
1976/77: FC Dornbirn v SCE 2:0
1977/78: SW Bregenz v SCE 3:1
1977/78: FC Dornbirn v SCE 3:2

In der Saison 1978/79 lief es dann etwas besser, holte man doch je einen Punkt:
SW Bregenz v SCE 1:1
FC Dornbirn v SCE 0:0

In der Meistersaison 1979/80 hatten sich die beiden Vorarlberger Rivalen zur IG Bregenz/Dornbirn zusammengeschlossen, und die am 18. November 1979 ausgetragene Begegnung sollte für immer das letzte Gastspiel des SCE in Vorarlberg bleiben.

Das Spie wurde auf der Dornbirner Birkenwiese ausgetragen und endete nach einem völlig ungerechtfertigten Foulelfmeter mit einem 1:0-Sieg der Vorarlberger. Ein Sieg des SCE wäre aber auch ein bisserl zu viel des Guten gewesen – ein Remis hätte sich dieses Spiel schon eher verdient gehabt.

Die spielentscheidende Szene (BF): Lenhart war mit dem Leder in den SCE-Strafraum eingedrungen, wurde von Strobl regelrecht attackiert, ließ sich geschickt fallen und Schiedsrichter Bistricky fiel ihm prompt herein. SCE-Funktionär Franz Breyer: “Dieser Elfmeter war ein regelrechter Betrug an unserer Mannschaft.” Auch Trainer Kaltenbrunner sprach von einer völlig korrekten Attacke von Rudi Strobl.

Der SC Eisenstadt war bei 15 Spielen Gast in Vorarlberg, gewann davon drei Partien (2x Meisterschaft, 1x Cup), fünf Duelle endeten unentschieden und sieben Spiele gingen verloren.

Als der Chelsea Football Club zweitklassig war…

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…teilte auch der Sportclub Eisenstadt dieses (schwere) Schicksal.
Es war am Ende der Saison 1974/75 als der SCE aus der eben neu gegründeten Bundesliga, der nur noch zehn Mannschaften angehörten, als Letzter absteigen musste. Fast zeitgleich verabschiedete sich der vom heutigen Pomp noch sehr weit entfernte Londoner Klub Chelsea als Vorletzter von der First Division. Eine Liga tiefer schickten sich nun beide an, sofort an die Spitze des jeweils heimischen Fußballs zurückzukehren.

Diese Mission – falls sie überhaupt existierte – ging jedenfalls im Westen Londons und im Osten Österreichs gründlich daneben. Der Chelsea Football Club wurde Elfter (von 22 Mannschaften) und der SCE wurde hinter dem First Vienna Football Club, dem 1. Wiener Neustädter Sport-Club sowie dem Wiener Sport-Club/Post Vierter.

Nach dem letzten Spiel auswärts beim SV St. Veit/Glan, das 3:1 gewonnen wurde, blickte man auf die vergangene Spielzeit zurück:

(BF) Interview mit Willi Heisler:
An der Schwelle einer neuen Spielsaison wäre es interessant zu wissen, wie der Klub mit dem Spieljahr 1975/76 zufrieden war. Dies sowohl in sportlicher, als auch in finanzieller Hinsicht?

Faksimile: BF-Onlinearchiv

SCE-Klubmanager Willi Heisler

SCE-Klubmanager Willi Heisler

“Wenn man bedenkt, daß sich unsere Klubleitung nach dem Abstieg aus der Bundesliga zu einer Verjüngung der Mannschaft entschlossen hat und man im Laufe der Saison die Verjüngung noch weiter vorantrieb, so wurde in der Winterübertrittszeit Romes und Kirschner abgegeben, Janotka nicht mehr berücksichtigt, Strebele und Klemenschitz nur mehr sporadisch eingesetzt und Bjerregaard die Laufbahn beendete, kann ich mit ruhigem Gewissen die Feststellung treffen, daß wir in sportlicher Hinsicht mit dem Erreichten durchaus zufrieden waren. Mit einer damals noch relativ unroutinierten Mannschaft einen vierten Tabellenrang in der zweithöchsten Spielklasse zu erreichen, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß der Abstand zum Zeitplatzierten nur zwei Punkte betrug, ist sicherlich als positiv zu werten. Anders verhält sich die Situation auf dem finanziellen Sektor, hier konnten wir in keiner Weise zufrieden sein. Der Besuch unserer Heimspiele war äußerst gering, ja man kann sogar von einer Zuschauerpleite sprechen. Könnten wir uns nicht auf die großzügige Unterstützung unserer beiden Sponsoren, Römerquelle und Bundesländer, stützen, wäre ein Betrieb im jetzigen Umfang kaum vorstellbar.”

Im Spieljahr 1975/76 war man beim also auf Grund der Verjüngungskur zwar mit sportlichen, nicht aber mit der finanziellen Seite zufrieden. Wo lag die Ursache dieser schlechten Besuche?
“Meiner Ansicht nach liegt die Ursache für den mäßigen Besuch zweifelsohne darin, daß die Mannschaft nicht echt um die absolute Spitze gespielt hat. Zu anderem ist ein Grund auch darin zu erblicken, daß in Österreich derzeit allgemein kein attraktiver Fußball gespielt wird, und die Fußballfans, die nur in Erwartung eines Spitzenspieles ins Stadion kommen, durch die Fernsehübertragungen, wo zumeist nur Spitzenspiele gezeigt werden, ganz einfach übersättigt sind. Auf der anderen Seite bin ich aber der Meinung, wenn man nach einer Verjüngung der Mannschaft schreit, soll man dieser dann auch die nötige Unterstützung geben, wenn auch nicht immer sogenannte Spitzenspiele zu erwarten sind. Leider war dies in der vergangenen Saison nicht der Fall, und ich hoffe, daß in der nächsten Saison in dieser Beziehung eine Besserung eintreten wird.”

In der gestern zu Ende gegangenen Übertrittszeit hat der SCE nur Nachwuchsspieler erworben und dürfte auch in der kommenden Saison die jüngste Mannschaft in der 2. Division sein. Glauben Sie, daß trotzdem ein Spitzenplatz zu halten sein wird?
“Obwohl einige Routiniers (Scheidl, Strebele) in der kommenden Saison nicht mehr dabei sein werden, glaube ich, daß unsere Mannschaft stark genug sein wird, um sich nach Abschluß der Meisterschaft unter den ersten Fünf zu plazieren. Bekräftigt werde ich bei dieser Überlegung von der Tatsache, daß in der letzten Frühjahrsmeisterschaft unsere jungen Spieler nach einer gewissen Anlaufzeit ganz ausgezeichnete Spiele lieferten und schließlich gegen Ende der Vorjahrsmeisterschaft wie alte Routiniers spielten. Ich bin auf der alle Fälle der Ansicht, daß unsere Elf zu den Spitzenmannschaften der 2. Division zählen wird.”

Glauben Sie, könnte es der neuformierten SCE-Mannschaft in absehbarer Zeit gelingen, wieder in die oberste Spielklasse aufzusteigen?
“Ohne zu übertreiben, darf ich die Feststellung treffen, daß wir über einen ganz ausgezeichneten Nachwuchskader verfügen. Wenn sich die jungen Spieler auf Grund ihres Talentes so weiterentwickeln, wie wir das erhoffen, dann bin ich sicher, daß wir in spätestens drei Jahren eine Mannschaft haben werden, die in der 2. Division den Titel erringen und damit wieder Einzug in die oberste Spielklasse halten könnte.”

SCE-Trainer Joschi Granabetter begrüßte folgende Neuzugänge:
Keglevits, Krancz (beide Schachendorf), Strobl, Sauhammel (beide Ollersdorf), Robitza (Oslip), Schiefer II (Krensdorf), Thomschitz (Rust), Tinhof (Müllendorf).

Abgegeben wurden: Solleder (SV Oberwart), Scheidl (Güssing), Strebele (BAC Wien), Klemenschitz (Klingenbach), Beck (Siegendorf), Janotka (abgemeldet)

Der Kader umfasste zudem: Martinschitz, Leurer, Eder, Kloiber, Taschner, Bauer, Eisele, Krenn, Mayer, Rittsteuer, Wolf, Schneider, Reinprecht, Schlögl, Steiger, Kovacs, Reinhalter, Salzer

Vor dem Start der Herbstmeisterschaft spielte Burgenlands “Nationalteam” zwei Partien gegen die Auswahl der Sozialistischen-Sowjetrepublik Moldawien.
Mit dabei natürlich auch jede Menge SCE-Spieler wie beispielsweise Alfred Eisele, Peter Kloiber, Leo Martinschitz und Erwin Schneider.

Flags
Spiel Eins ging in Oberwart vor 400 Zuschauern mit 1:2 verloren und Spiel Zwei endete am Rasen des SV Leithaprodersdorf vor gut 700 Besuchern in einer 1:3-Niederlage.

Faksimile: BF-OnlinearchivTeam Burgenland 1976

Team Burgenland 1976

Ein Hauch von Weltklasse weilte dann am 7. August in Oggau, wo der neue Sportplatz eröffnet wurde und niemand geringerer als der FC Bayern München zu Gast war. 5.000 Zuschauer lockte dieser Leckerbissen in die kleine Gemeinde am Neusiedler See an, die Müller, Rummenigge, Hoeneß, Beckenbauer & Co. 13:2 siegen sahen.

Faksimile: BF-OnlinearchivUFC Oggau vs. FC Bayern München

UFC Oggau vs. FC Bayern München

Das erste Pflichtspiel der Saison ließ nun nicht mehr lange auf sich warten. Der ÖFB-Cup läutete nämlich die neue Spielzeit ein und auf den SCE wartete in der ersten Runde der SV Heid Telwolle Stockerau. Das Duell mit dem Ligakonkurrent lockte jedenfalls gut gezählte 150 Zuschauer ins Lindenstadion an, und vor dieser gähnenden Leere fehlten zudem die eingeteilten Linienrichter! Zum Glück befanden sich zwei Schiedsrichter unter den wenigen Besuchern, wodurch die totale Blamage abgewendet werden konnte.
Beim SCE fehlte der gesperrte Eisele sowie der kranke Schneider und der Rest der Mannschaft lief in eine glanzlose 0:2-Niederlage, womit der Cup auch schon wieder abgehakt werden konnte.

Nun stand aber die Meisterschaft der 2. Division auf dem Programm, und während es – um ein vorletztes Mals auf den Chelsea FC zu sprechen zu kommen – eben jener Chelsea FC in seiner Second Division mit beispielsweise den Wolverhampton Wanderers, Nottingham Forest, Luton Town, Millwall, Sheffield United, den Blackburn Rovers, Fulham, Cardiff City und Plymouth Argyle zu tun hatte, warteten auf den SCE in de 2. Division folgende Mannschaften aus den übrigen Bundesländern:

WIEN
Wiener Sport-Club/Post
I. Simmeringer SC

NIEDERÖSTERREICH
1. Wiener Neustädter SC
SV Heid Stockerau
Kremser SC
SC Tulln

STEIERMARK
Alpine Donawitz

KÄRNTEN
Austria Klagenfurt
SV St. Veit/Glan
SC Amateure St. Veit/Glan
Wolfsberger AC
Villacher SV

SALZBURG
SAK 1914

VORLARLBERG
SW Bregenz
FC Dornbirn

Ja, korrekt! Gleich fünf Vereine aus Kärnten, dafür keiner aus Oberösterreich und Tirol. Wien nur mit zwei Mannschaften in der Liga und der SCE war nach wie vor Burgenlands einziger Vertreter im bundesweiten Fußball.
Eine Stufe tiefer drängten aber schon weitere “alte Hasen” des Fußballsports im Osten Österreichs nach. In der Regionalliga Ost jagten nämlich unter anderem folgende Vereine nach Punkten: FAC, 1. Schwechater SC, Badener AC, SV Oberwart, SC Neusiedl/See, ASV Siegendorf, FS Elektra und ASV Kittsee.

Die neue Meisterschaft begann mit dem Auswärtsspiel im kärnterischen St. Veit an der Glan, und zwar beim Aufsteiger SC Amateure.
Vor 1.000 Zuschauern begann der SCE sehr vorsichtig und musste in der 26. Minute den Verlusttreffer hinnehmen. Kurz vor dem Pausenpfiff verwandelte Toni Robitza einen Reinprecht-Eckball per Kopf zum 1:1-Ausgleich. Dabei blieb es auch nach dem Schlußpfiff.

Zur Heimpremiere kamen dann nur knapp 800 Besucher in den Schloßpark und sahen wie sich der SC Eisenstadt einen Punkt gegen Aufsteiger Kremser SC erzitterte. Die Kremser führten ab der 32. Minute fünfzig Minuten lang, als Wolf in der 82. Minute gerade noch den Ausgleich erzielen konnte.

Nach zwei mageren Unentschieden reiste der SCE nun nach Salzburg, wo – wie wir seit dem Bericht “Salzburg: uneinnehmbar” wissen – es sehr selten Punkte zu holen gab. Und auch diesmal kehrten die Burgenländer mit leeren Händen zurück nach Eisenstadt. In Salzburg-Nonntal setzte es beim SAK 1914 eine gehörige 1:4-Klatsche, bei der Bauer aus einem Elfmeter den “Ehrentreffer” erzielen konnte.

Beim zweiten Heimspiel dieser Saison konnte auch endlich wieder Alfred Eisele, der sich beim Länderspiel gegen Moldawien verletzt hatte, aufs Spielfeld auflaufen. Doch ein Eisele war gegen den FC Dornbirn, der 400 Zuschauer anlockte, zu wenig.
Genauso trostlos wie das Wetter war auch die Darbietung der Mannschaft.
Die Gäste aus Vorarlberg siegten mit 1:0 und der SCE lang nach diesem traurigen Saisonstart an vierzehnter Stelle.

Faksimile: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt v FC Dornbirn 0:1

SC Eisenstadt v FC Dornbirn 0:1

Das nächste Spiel bestritt der SCE in Kärnten beim Wolfsberger AC, wo man schon früh die Hoffnungen auf einen Punktgewinn ad acta legen konnte. Gegentor Nummer Eins fiel in der dritten Minute und der zweite Verlusttreffer wurde in der 16. Minute registriert. Zwar hatte der SCE noch in der ersten Halbzeit zwei sehr gute Möglichkeiten den Anschlußtreffer zu erzielen, doch beide wurden nicht genützt. Dank dieser 0:2-Niederlage zierte der SC Römerquelle Eisenstadt nun das Tabellenende der 2. Division.

Als Folge dessen wurde Josef Granabetter seines Amtes als SCE-Trainer enthoben und der Wiener Neustädter Sepp Schneider als sein Nachfolger präsentiert.

Sein Debüt feierte Schneider dann im Lindenstadion gegen Tulln. Vor 500 Zuschauern lieferten die Eisenstädter eine sehr gute Leistung ab und siegten dank Toren von Christian Keglevits, der sein Debüt in der Kampfmannschaft feierte, Robitza und Kloiber einen komfortablen 3:0-Sieg.

Faksimile: BF-Onlinearchiv
Trainerwechsel
Joschi Granabetter wechselte dann in die Landesliga zum ASK Baumgarten und der SCE versuchte beim Wiener Sport-Club/Post den Schwung vom ersten Saisonsieg mit nach Wien-Hernals zu nehmen. Vor 5.000 Zuschauern hatten sie aber nie die Chance, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Nur dank der aufopfernd kämpfenden SCE-Abwehr dauerte es bis zu 34. Minute bis die Wiener ihr erstes Tor erzielen konnten. In der zweiten Halbzeit mussten sie dann zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Die 0:3-Niederlage zog den SCE auch wieder ans Tabellenende, wo man punktegleich mit dem Kremser SC nach oben starrte.

Statt eines Heimspieles folgte nun die Auswärtsfahrt zum Bundesliga-Absteiger Austria Klagenfurt. Nur 1.000 Zuschauer erwarteten die beiden Mannschaften im Klagenfurter Wörthersee-Stadion, bekamen dafür aber die Sensation der Runde zu sehen!
Dabei begann das Spiel für den SCE sehr unglücklich: Schon in der dritten Minute gingen die Klagenfurter mit 1:0 in Führung. Der SCE fand nicht zu seinem Spiel und als Eisele in der 37. Minute den Ball verlor, konterten die Hausherren blitzschnell und stellten auf 2:0.
In den noch verbleibenden acht Minuten bis zur Pause gelang dem SCE aber noch das schier Unmögliche – sie konnten nämlich durch zwei Treffer Rittsteuers ausgleichen! Zuerst verwertete er einen Paß von Eisele zum 1:2 und dann eine Flanke Schneiders zum 2:2. Nach dem Pausentee spielten die Gäste aus dem Burgenland groß auf, was selbst die Fans der Klagenfurter Austria auf ihre Seite lockte. Die Klagenfurter Zuschauer feuerten nun auch den SCE an, der durch Rittsteuer – nach idealem Lochpaß von Eisele – das 3:2 erzielte.
Die Austria schaltete nun einen Gang höher und drängte auf das SCE Tor, welches von Leurer gehütet wurde. In dieser Phase sorgte ein von Erwin Schneider abgeschlossener Konter für klare Verhältnisse im Wörthersee-Oval (70.) und vier Minuten vor dem Ende traf Alfred Eisele per Freistoß sogar noch zum 5:2.

Im Lindenstadion hatte der SCE anschließend Kärntner Besuch. Doch wer dachte, dass nach dem heroischen 5:2-Sieg gegen Austria Klagenfurt das Team des SV St. Veit ein Jausengegner sein würde, irrte gewaltig. Vor 750 Zuschauern verlor der SCE mit 0:1 und musste nun erneut nach Kärnten reisen – und zwar zum Villacher SV.

In der Alpenstadt lief der SCE erneut früh einem Rückstand nach, denn in der fünften Minute gelang den Hausherren das 1:0. Diesen Vorsprung konnten die Kärntner in der 66. Minute erhöhen, doch zeigte der SCE Moral und konnte nach dem Anschlußtreffer durch Schneider (70.) sogar noch den Ausgleich durch Rittsteuer verbuchen (80.).

Nach zehn Runden führte DSV Alpine Donawitz ungeschlagen fünf Punkte vor dem 1. Wiener Neustädter SC. Auf Rang Drei der Wiener Sport-Club/Post, gefolgt vom FC Dornbirn. Am Tabellenende lag der SAK 1914 mit sechs Punkten, mit einem Punkt darüber Schwarz-Weiß Bregenz sowie der SC Eisenstadt, und eben jene Tabellennachbarn trafen sich nun im Lindenstadion.

Bei den Bregenzern stand mit Johann Schorn ein SCE-Held vergangener Tage zwischen den Pfosten. Der SCE vergab in diesem (schwachen) Spiel eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen und als sich die Minuten unaufhaltsam der Zahl 90 näherten, konnten sich die Eisenstädter beim Schiedsrichter bedanken, denn der übersah die erhobene Fahne des Linienrichters, der ein Handspiel Robitzas anzeigte, und Rittsteuer konnte in der Folge dessen das entscheidende Tor erzielen.

Faksimile: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt v SW Bregenz 1:0

SC Eisenstadt v SW Bregenz 1:0

Nach diesem mühevollen Sieg reiste der SCE zum Hochofenballett in die Obersteiermark, wo 7.000 Zuschauer im Donawitzer Stadion ihre Mannschaft mit dem Schriftzug “ALPINE” auf dem Leiberl anfeuerten.
Auf dem regennassen Spielfeld waren die Gäste aus Eisenstadt sogar die bessere Mannschaft. Doch dafür kann man sich oft nicht viel kaufen, am Ende hatte der Tabellenführer dennoch die Nase vorn und siegte 2:1.
Erwin Schneider brachte den SCE in der 28. Minute in Führung, die Walter Schachner in der 42. Minute egalisieren konnte und erst ein Eigentor von Steiger (75.) sorgte für den Sieg der Alpine-Elf.

Im Heimspiel gegen den SV Heid Stockerau war vom Elan der vergangenen Partie wenig zu sehen, weshalb erst eine ordentliche Kabinenpredigt von Trainer Schneider das Team wachrüttelte, und man nun eine wie verwandelt spielende SCE-Truppe sah (schade, dass es immer wieder solcher Ansprachen nötig ist, dass Fußballer das tun, wofür sie bezahlt werden!). Erwin Schneider war es dann, der in der 65. Minute den einzigen Treffer dieser Partie erzielen konnte. Der SCE gewann mit 1:0 und lang nun – zwei Runden vor der Winterpause – auf Rang Elf.

Es war wie verhext, denn auch auf der Simmeringer Had musste der SCE schon in der dritten Minute einen frühen Rückstand hinnehmen. Die Simmeringer setzten nun die SCE-Abwehr unter Druck, doch diese hielt Stand und ließ in den restlichen 87 Minuten keinen weitern Gegentreffer zu. Der SCE fing sich auch schön langsam und kombinierte zeitweise prächtig, doch an der Strafraumgrenze waren die Eisenstädter mit ihrem Latein am Ende. Dennoch konnte der SCE noch mit einem Punkt nach Hause fahren, denn Erwin Schneider traf in der 80. Minute aus acht Metern Entfernung in die Maschen.

In diesen Tagen erreichte den SCE aber auch noch zur sportlichen Misere eine ordentliche Hiobsbotschaft: (Faksimile: BF-Onlinearchiv)
Sponsor
Zum Saisonausklang kamen gar 1.500 Zuschauer ins Lindenstadion, um das Derby mit dem 1. Wiener Neustädter SC zu sehen. Es war ein temporeiches, kampfbetontes und spannendes Spiel, dem nur die Tore fehlten.
Mit dreizehn Punkten lag der SCE auch weiterhin am elften Rang, war aber nicht weit von der Gefahrenzone entfernt, in der sich unmittelbar Villach, Simmering, Wolfsberg und der SAK 1914 befanden. Herbstmeister wurde Alpine Donawitz mit drei Punkten Vorsprung auf den 1. Wiener Neustädter SC und gar fünf auf den Wiener Sport-Club/Post sowie Austria Klagenfurt.

Nach einem langen Winter begann am 5. März 1977 der Existenzkampf des SCE mit dem Heimspiel gegen den SC Amateure St. Veit/Glan….und das nachdem man in den Vorbereitungsspielen teils peinliche Leistungen an den Tag legte. So ging die Generalprobe vor dem Meisterschaftsstart beim SV Pitten mit 2:4 verloren, davor unterlag man Oberwart 1:3 und auch gegen Raba ETO Györ gab es eine 1:3-Niederlage.

Den Auftakt zur Frühjahrsmeisterschaft wollten dann auch kaum 500 Leute sehen und nach den 90 Minuten konnte man auch nur mit dem Ergebnis zufrieden sein. Dank eines Tores durch Erwin Schneider konnte der SCE die Kärntner knapp mit 1:0 gewinnen.

Faksimile: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt v SC Amateure St. Veit 1:0

SC Eisenstadt v SC Amateure St. Veit 1:0

Auswärts in der Wachau beim Kremser SC lief es spielerisch schon etwas besser und man führte sogar mit 2:0 (17. Robitza, 42. Schneider), doch nach dem Anschlußtreffer aus einem Elfmeter (75.) gelang den Kremsern zwei Minuten vor dem Abpfiff doch noch der Ausgleich.

Dank dieser drei Punkte lag der SCE nun auf Rang Acht, hatte aber noch keinen ausreichenden Vorsprung auf die Abstiegsränge, um sich in Sicherheit zu wiegen.

Nächster Gast im Lindenstadion war der Tabellenletzte SAK 1914, gegen den man sich zwei Punkte erhoffte. Gut, die zwei Punkte blieben im Burgenland, doch es war ein sehr hart erkämpfter Sieg über das Schlußlicht, den wieder kaum 500 Zuschauer zu sehen bekamen. Höhepunkt des Spieles war natürlich als das einzige Tor fiel: Schneider ersprintete einen Paß von Eisele, SAK-Keeper Friedl konnte den Schneider-Schuß nicht bändigen und Rittsteuer staubte ab (23.).

Als eine im Frühjahr noch ungeschlagene Mannschaft ging es anschließend auf die weite Reise nach Vorarlberg, von wo man dann aber als 0:2-Verlierer aus Dornbirn heimkehrte. Ab der zehnten Minue lag der SCE mit 0:1 zurück, hatte aber bis kurz vor dem Spielende Möglichkeiten doch noch mit einem Punkt die Heimreise antreten zu können. Wieder einmal war Alfred Eisele das Um und Auf in der SCE-Mannschaft und konnte oft nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Als dann Jacquemond in der 80. Minute das 2:0 erzielte, war die Niederlage perfekt.

Am folgenden Freitag lud der SC Eisenstadt dann zum Flutlichtspiel gegen den Wolfsberger AC ein. Der Tabellenvorletzte aus Kärnten hatte übrigens in allen bisherigen Duellen mit dem SCE (drei an der Zahl) noch keine Niederlage hinnehmen müssen. An jenem Freitag ging diese Serie jedenfalls zu Ende.

Zwar wollten nur knapp 600 Zuschauer diese Partie sehen, doch den Anwesenden wurde ein trefferreiches Spiel geboten:

Faksimile: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt v Wolfsberger AC 3:2

SC Eisenstadt v Wolfsberger AC 3:2

Das Spiel begann seitens des SCE mit sehr zerfahren, es reihte sich Fehlpaß an Fehlpaß, doch schön langsam wurde das Spiel flüssiger und Kombinationen funktionierten trotz des aufgeweichten Bodens im Lindenstadion wie am Schnürchen. Es konnte einige gute Einschußmöglichkeiten herausgearbeitet werden, doch im Abschluß scheiterten die SCE-Stürmer kläglich. Zweimal trafen sie aber immerhin die Latte (Eisele, Kloiber).
Die BF berichtete unter anderem: “Die Eisenstädter gehen durch ein Kopftor von Kloiber, der einen Eisele-Corner in den Kasten setzte, in Führung, mußten aber neun Minuten später auf kuriose Weise den Ausgleich hinnehmen. Bei einem Konter schieß Schubel an die Stange, von wo der Ball an Keeper Martinschitz prallte und ins Netz sprang. Nach dem Wechel führt eine herrliche Kombination Wolf-Schneider-Reinprecht durch den Oggauer zum 2:1, und schließlich hebt Wolf, der eine prächtige Leistung bot, nach einem Freistoß die Kugel gefühlvoll über die mauer zum 3:1 ins Kreuzeck. Schließlich fällt nach einer Murkserei der SCE-Abwehr durch Schubel das 3:2.”
Bei diesem Spielstand blieb es auch und zudem wurden dem SCE durch Schiedsrichter Steinbrecher zwei Elfmeter vorenthalten. Adjanov rettete bei einem Schuß Schneiders mit der Hand vor der Linie und Kovacic foulte Wolf im Sechzehner, doch der Elferpfiff blieb aus.

Egal, das Spiel wurde gewonnen und mit zwanzig Punkten lag der SCE auf Rang Sieben, hatte vier Punkte Vorsprung auf die unmittelbare Gefahrenzone, aber auch immer noch ein negatives Torverhältnis (24:26).

Dann ging es in die Rosenstadt Tulln, wo man sich nach einem 0:2-Pausenrückstand gerade noch einen Punkt mit auf die Heimreise einpacken konnte. Rittsteuer gelang in der 58. Minute der Anschlußtreffer und in der 83. Minute gelang Reinprecht der verdiente Ausgleich.

Am Ostermontag bot der in den “Bundesländer”-Dressen spielende SC Römerquelle Eisenstadt seinen Fans einen Leckerbissen im Lindenstadion, gastierte doch der deutsche Zweitligist SC Fortuna Köln in der Landeshauptstadt.
Bei diesem Spiel gelang den Eisenstädtern ein Achtungserfolg, und das obwohl die Gäste aus der Domstadt schnell in Führung gehen konnten. Ludwig nutzte ein Mißverständnis zwischen Strobl und Keeper Martinschitz geschickt aus (8.). Mit der Zeit übernahm dann der SCE das Spielgeschehen in die Hand und spätesten nach dem Ausscheiden von Österreichs Nationalspieler Roland Hattenberger, überließen die Kölner dem SCE das Feld. In einer besonderen Spiellaune befand sich an diesem Ostermontag Eisenstadts Flügelflitzer Erwin Schneider, der kaum mit erlaubten Mitteln vom Ball zu trennen war. Tore von Toni Robitza (65.) sowie Peter Kloiber (79.) sorgten für den überraschenden 2:1-Sieg des SCE gegen Fortuna Köln – und das vor gut 1.000 Zuschauern im Lindenstadion.

Faksmilie: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt vs. Fortuna Köln 2:1

SC Eisenstadt vs. Fortuna Köln 2:1

Nach dieser netten Abwechslung ruhte die Liga, da Österreichs Nationalteam in der Qualifikation zur WM 1978 in Argentinien in Wien auf die Türkei traf. Der SCE spielte daher am Freitag ein Testspiel gegen den ASK Eggendorf, das 4:0 gewonnen wurde (Tore: Wolf, Eisele, Reinprecht, Schneider) und am Sonntag siegte Österreich mit 1:0.

Der Alltag ging mit einem Heimspiel weiter. Gast war der als Sportklub bezeichnete Wiener Sport-Club, der auch noch das Anhängsel /Post im offiziellen Namen trug. Der Sportkl.. äh Sportclub – oder Sport-Club… Also, die Hernalser Postlerklubsportler waren immerhin Tabellenzweiter und nur einen Punkt hinter Leader DSV Alpine in der Liga platziert…

Über dieses Spiel berichtete die BF folgendermaßen:
Prachtpartie des SCE. Fredl Eisele geigte auf!
SC Römerquelle Eisenstadt gegen Sportklub-Post 1:1 (0:1)
Lindenstadion, 2.500
Das war wieder einmal Fußball, wie ihn der Fan haben will und das Burgenland schon längere Zeit entbehren mußte. Schnell, gute Kombinationen, harte Einlagen, einige kernige Schüsse und gute Tormannleistungen. Dazu eine prächtige Stimmung auf den Zuschauerrängen, die uns an wesentlich bessere Fußballzeiten erinnerte. Daß dabei die Burgenländer unter den Tiefstrahlern des Lindenstadions mit den hochfavorisierten Wienern nicht nur mithalten konnten, sondern über weite Strecken auch den Ton angaben, war dabei das besonders Erfreuliche. Vor allem war es aber ein Spiel des großartig auftrumpfenden SCE-Mannschaftskapitäns Fredl Eisele, der mit fairen Mitteln kaum vom Ball zu trennen war und seine berühmteren Gegenspieler Starek, Hof, Ritter und Happich ausstach.
Souverän in der SCE-Mannschaft – Trainer Schneider: “Die junge Mannschaft befindet sich auf dem richtigen Weg und wird sicherlich noch mit einer weiteren Steigerung aufwarten.”) – auch der gesamte Abwehrblock, der von Gerhard Horvath sehr umsichtig dirigiert wurde und die Wiener Stürmer gänzlich entschärfte.
Der Sportklub, in der Frühjahrsserie die erfolgreichste Mannschaft, spielte recht clever, doch hätte man von der Truppe doch wesentlich mehr Offensivdrang erwartet.
Sehr fragwürdig der Führungstreffer der Wiener. Bei einem Angriff des Sportklubs ertönte ein Pfiff, die Eisenstädter blieben stehen, so daß Demel ungehindert einschießen konnte. Die Proteste der Eisenstädter blieben wirkungslos, da Schiedsrichter Nehoray erklärte, der Pfiff sei aus dem Zuschauerraum und nicht von ihm gekommen. Der mehr als verdiente Ausgleich fiel in der 58. Spielminute, als Schneider List nach Zuspiel von Reinprecht aus kürzester Distanz bezwang.

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SCE v Wiener Sport
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Tabelle 22Dann stand das WM-Qualifikationsspiel gegen Malta auf dem Programm, das ja mit 9:0 gewonnen wurde und Hans Krankl sechs Tore erzielte.

Die 23. Meisterschaftsrunde brachte dann die Klagenfurter Austria nach Eisenstadt, wo diesmal nur 900 Menschen das Spiel beobachten wollten.
Auf die ersten Tore mussten die Zuschauer jedenfalls nicht lange warten, Wolf traf in der sechsten Minute zum 1:0 für den SCE, doch gleich im Gegenzug konnte Larionovs ausgleichen. In der 34. Minute stellte Erwin Schneider nach einem Freistoßtrick den Vorsprung wieder her und in der zweiten Halbzeit erhöhte Rittsteuer auf 3:1 (51.).  Der SCE besiegte Austria Klagenfurt mit 3:1 und war nun auf den sechsten Platz gehüpft, punktegleich mit dem SV St. Veit und nur noch einen Punkt hinter dem eben erst besiegten Klub aus der Landeshauptstadt Kärntens.

Faksimile: BF-OnlinearchivSC Eisenstadt vs. Austria Klagenfurt 3:1

SC Eisenstadt vs. Austria Klagenfurt 3:1

Beim unmittelbaren Tabellennachbarn aus St. Veit/Glan nahm das Unglück bereits früh seinen Lauf. In der sechsten Minute schoß Csarman aus 30 Metern Entfernung einen Freistoß, den Martinschitz nicht bändigen konnte – 0:1.
Nach der Pause erhöhte Golautschnig auf 2:0 (56.), Toni Robitza gelang erst spät der Anschlußtreffer (80.), doch mitten in der Schlußoffensive ertönte ein fragwürdiger Elfmeterpfiff. Golautschnig verwandelte zum 3:1.

Die Spiele gegen Vereine aus Kärnten gingen mit dem Heimspiel gegen den Villacher SV weiter. Diesmal fehlte aber Ossi Steiger, der mit dem Junioren-Nationalteam bei einem Turnier in Belgien weilte.
Gegen den VSV geriet der SCE wieder einmal früh in Rückstand – diesmal in der achten Minute. Robitza konnte praktisch mit dem Pausenpfiff den Ausgleich erzielen, doch weitere Tore wollten vor knapp 700 Zuschauern keine mehr fallen. Der SCE und die Gäste aus Villach trennten sich 1:1 unentschieden.

Nach den Kärnten-Wochen reiste der SCE nach Vorarlberg, wo sie es neben der Schwarz-Weiß-Mannschaft aber auch noch mit dem Schiedsrichterteam zu tun bekamen. Laut dem Berichterstatter der BF sollen beide Gegentreffer auf nicht reguläre Art und Weise zustande gekommen sein: “Beim 1:0 durch Kornexl hat der Torschütze, der einen Freistoßball von Kastner per Kopf ins Netz setzte, Ossi Steiger mit den Händen weggestoßen und beim zweiten Treffer, ebenfalls nach einem Kastner-Freistoß, stand nicht nur der Torschütze Rhylko in Abseitsposition, sondern auch zwei weitere Vorarlberger.”
Bitter, dass das zweite Tor zwei Minuten vor dem Abpfiff beim Stand von 1:1 fiel. Somit begab sich der SCE mit null Punkte auf die lange Heimreise von Bregenz ins Burgenland.

An der Tabellenspitze der 2. Division hatte sich inzwischen auch etwas getan, denn nach der überraschenden Niederlage von Tabellenführer Alpine Donawitz in Tulln konnte der Wiener Sport-Club/Post die Führung übernehmen, und diese im direkten Duell, das 1:1 endete, behaupten.
Nun kam aber der vom Thron gestoßene Klub aus der Obersteiermark ins Lindenstadion und versprach jene Atmosphäre mitzubringen, nach der man sich in Eisenstadt seit dem Abstieg vor zwei Jahren so lange sehnte.
Immerhin kamen gut 3.200 Besucher, die ein gutes Spiel beider Mannschaften sahen, aber auch Zeugen einen harmlosen SCE-Sturms wurden.
Hinzu kam, dass der SC Eisenstadt natürlich schon wieder sehr früh einem Rückstand nachlaufen durfte – Kronsteiner schloß nämlich in der dritten Minute einen Konter mustergültig ab. Er war es auch, der in der 49. Minute das 2:0 für die Alpine-Elf schoß, und dabei blieb es auch nach 90 Minuten.

Die matten Ergebnisse der letzten Runden ließen den SCE nun sogar auf den zehnten Rang abrutschen. Drei Runden vor dem Ende der Meisterschaft hielt man bei 25 Punkten und hatte fünf Punkte Vorsprung auf den Drittletzten – den Wolfsberger AC.

Punktezuwachs erhoffte man sich beim unteren Tabellennachbarn aus Stockerau. Und siehe da! In der Alten Au siegte der SCE nach Toren von Schlögl und Schneider mit 2:1. Damit waren die letzten, ganz kleinen Abstiegssorgen endgültig verjagt.

Zum letzten Heimspiel gegen den I. Simmeringer SC kamen dann gut 1.500 Zuschauer, die diesmal den SCE früh in Führung gehen sahen: Erwin Schneider schloß eine Kombination in der vierten Minute perfekt ab – 1:0. Beim Ausgleichstreffer hatte man dann Pech, der der Ball prallte von Ossi Steiger ab und landete im Netz von Leo Martinschitz. Davon ließen sie sich aber nicht entmutigen und Reinprecht stellte in der 22. Minute auf 2:2. Nach der Pause fiel dann noch je ein Treffer auf beiden Seiten. Für die Gäste war Dokupil aus einem Elfmeter erfolgreich und Wolf erzielte in der 70. Minute den dritten Treffer des SCE.
Eisenstadt besiegte Simmering mit 3:2 und lag nun vor dem letzten Spiel auf Rang Sieben.
Tabellenführer war der Sport-Club, führte aber nur einen Punkt vor Alpine Donawitz.

Die letzte Meisterschaftsrunde bestritt der SC Römerquelle Eisenstadt in Wiener Neustadt, dessen SC den Dritten Platz schon fixiert hatte.
Eintausend Zuschauer wohnten diesem “Derby” bei, und hätten nach der Pause wohl keinen Groschen mehr auf den SCE gewettet, denn der SC Radio-Winkler Wiener Neustadt führte mit 2:0.
Mit einer Niederlage wollte sich der SCE aber keineswegs von dieser Meisterschaft verabschieden und kam zunächst durch Robitza auf 1:2 heran (64.), ehe Reinprecht sogar der Ausgleich gelang (70.).

Es war das zehnte Remis dieser Saison, und bei zehn Siegen und ebenfalls zehn Niederlagen hatte der SCE 1976/77 eine sehr ausgeglichene Bilanz vorzuweisen.

Meister wurde der Wiener Sport-Club/Post, der beim SC Amateure St. Veit 3:2 gewann. DSV Alpine musste sich mit dem Vize-Meistertitel zufrieden geben, Dritter wurde der 1. Wiener Neustädter SC und Bundesliga-Absteiger Austria Klagenfurt belegte Rang Vier. Es folgten Dornbirn, Simmering sowie der SC Römerquelle Eisenstadt auf Platz Sieben.
Den Gang in die Regionalligen mussten der Wolfsberger AC, der Kremser SC sowie der SAK 1914 antreten.
Dafür wurde aber der ASV Kittsee Meister der Regionalliga Ost, wodurch es nun zu einem echten Burgenland-Derby in der 2. Divison kommen sollte.

Das war sie also, die Saison 1976/77, als der SC Eisenstadt noch immer zweitklassig war und dies auch noch einige Zeit bleiben würde.

Ach ja, in Englands zweiter Liga schafften die Wolverhampton Wanderers, der Chelsea Football Club sowie Nottingham Forest den Aufstieg in die First Division.

Andere zweite Ligen endeten im Sommer 1977 folgendermaßen:

Deutschland – 2. Bundesliga Nord (Top five):
1. FC St. Pauli
2. Arminia Bielefeld
3. Wuppertaler SV
4. Bayer Uerdingen
5. Hannover 96

Deutschland – 2. Bundesliga Süd  (Top five):
1. VfB Stuttgart
2. 1860 München
3. Kickers Offenbach
4. FC 08 Homburg
5. 1. FC Nürnberg

Schottland – Division One (Top five):
1. St. Mirren FC
2. Clydebank FC
3. Dundee FC
4. Greenock Morton FC
5. Montrose FC

Italien – Serie B (Top five):
1. Lanerossi Vicenza
2. Pescara Calcio
3. Atalanta Bergamo
4. Cagliari Calcio
5. AC Monza

Frankreich – Ligue deux A (top five):
1. AS Monaco
2. FC Gueugnon
3. SC Toulon
4. Olympique Avignon
5. AJ Auxerre

Frankreich – Ligue deux B (Top five):
1. RC Strasbourg
2. FC Rouen
3. FC Tours
4. Amicale de Luce
5. Stade Quimper

Spanien – Segunda Division (Top five):
1. Sporting Gijon
2. FC Cadiz
3. Rayo Vallecano
4. Real Jean
5. Real Oviedo

Sowjetunion – 2. Liga (Top five):
1. Spartak Moskau
2. Pahtakor Tashkent
3. Tavria Simferopol
4. Dinamo Minsk
5. Pamir Dushanbe

…und in den USA gewann New York Cosmos mit Franz Beckenbauer und Giorgio Chinaglia die NASL-Meisterschaft durch einen 2:1-Finalsieg über die Seattle Sounders.

Die Stunde Null (Herbst 1988)

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Aus und vorbei!
S & B
Die Zeit es eben nicht stehen geblieben, nachdem der SCE 1967 in die Nationalliga aufstieg…
Zwei Jahrzehnte später endete die Zugehörigkeit zum österreichweiten Spielgeschehen auf unrühmliche Art und Weise.
Doch auch hier blieben die Zeiger der Uhren nicht stehen,  das Leben (des SCE) ging weiter…(vorerst, wie wir heute wissen)

time did not stop

time did not stop

Für den tief gefallenen SC Eisenstadt hieß es nun, in der Regionalliga Ost zu spielen und vor allem finanziell wieder auf gesünderen Beinen zu stehen.
In den zwei Bundesligen wirkten nun andere Vereine mit – unter anderem: VSE St. Pölten (gibt’s schon lange nicht mehr), VfB Mödling (längst verschwunden), SK Vorwärts Steyr, Kremser SC sowie der SV Ried, der sich noch immer in der Bundesliga hält.

In der Regionalliga Ost warteten jetzt beispielsweise alte Bekannte wie der 1. Wiener Neustädter SC, der FAC, Pinkafeld, Oberwart und der Badener AC.
Die Saison 1988/89 begann mit dem Cup-Spiel im Lindenstadion gegen den Ligakonkurrenten SR Donaufeld.
Der SCE lockte seine Fans mit Freibier, einem Platzkonzert der Jugendblasmusikkapelle aus Oslip und mit einem Jux-Spiel der Eisenstädter Kaufleute gegen den FC Antel. Zwar kamen statt der erwarteten 600 bis 1.000 nur 300 Zuschauer ins einstige Bundesliga-Stadion, doch diese konnten trotz der Gluthitze zufrieden sein – außer mit dem Ergebnis nach Schlußpfiff.

Zuerst gewannen die Kaufleute, bei denen unter anderem Helmut Piffl, Hannes Ohr und Wolfgang Perlinger spielten, gegen die Altstars des FC Antel (u. a. mit Karl Koller, Charly Höfer, Oslansky und Ex-SCE-Spieler Alfred Kirschner) mit 4:2.
Danach feuerten die SCE-Fans ihre Mannschaft lautstark an, kommentierten aber auch lautstark die krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters aus Niederösterreich – ein Herr Radinger. Für seine Leistung wurde der Unparteiische dann sogar noch mit “Freibier” übergossen – als er in die Kabine ging, landete das Bier auf seinem Kopf.

Neben der Trainerbank von SCE-Coach Alfred Eisele stand auf einer Werbetafel “we are red, we are white, we are Burgenland’s Dynamite!“, und die junge Mannschaft nahm sich das zu Herzen, doch an diesem Tag sollte es für ein Weiterkommen im Cup nicht reichen. Der in den “Mitsubishi-Dressen” spielende SC Eisenstadt konnte wieder einmal seine Cupteilnahme früh beenden.

Faksimile: BF-Onlinearchiv ÖFB-Cup: SCE v SR Donaufeld 0:2 n.V. Im Hintergrund der Spruch: "we are red, we are white, we are Burgenland's Dynamite!"

Faksimile: BF-Onlinearchiv
ÖFB-Cup: SCE v SR Donaufeld 0:2 n.V.
Im Hintergrund der Spruch: “we are red, we are white, we are Burgenland’s Dynamite!”

Der Spielbericht in der BF:
Pech und Unvermögen des niederösterreichischen Schiedsrichters Radinger warfen die ausgezeichnet spielende junge Eisenstädter Truppe aus dem Cup.
“So einen Schiedsrichter habe ich in meiner Laufbahn als Fußballer noch nicht erlebt. Abgesehen von seinen Fehlentscheidungen am laufenden Band hat er uns auch noch provoziert und beschimpft.”, klagte nach dem Spiel SCE-Kapitän Wolfgang Jauck.
Tatsächlich führte auch eine Fehlentscheidung zum bereits alles entscheidenden 1:0 der Donaufelder. In der vierten Minute der Verlängerung, nachdem die Partie nach der regulären Spielzeit torlos geblieben war, beging der Donaufelder Marcello ein Foul, doch Schiri Radinger ließ weiterspielen, und Binder kam an den Ball und schoß ein.
Von diesem Schock erholte sich die Eisele-Truppe aber rasch und schloß Donaufeld in der eigenen Hälfte regelrecht ein. Der Erfolg blieb aber aus. In der 120. Minute erzielte dann noch Bohusek aus einem Freistoß das 2:0.
Wenige Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hätte der SCE die Entscheidung aus eigener Kraft herbeiführen können, doch Karoly köpfelte an die Stange.

Die Gelegenheit zur Revanche kam diesmal ganz schnell, denn die erste Meisterschaftsrunde führte den SC Eisenstadt nach Wien in die Fultongasse – zu SR Donaufeld.
Vor 600 Zuschauern setzte SCE-Trainer Alfred Eisele folgende Mannschaft beim ersten Ostliga-Spiel seit 1971 ein: Unger; Jauck; Köstner, Frischmann, Dwornikowitsch; Omischl, Petrovic, Steiger, Hauser; Vargek (73., Karoly), Bleyer (85., Fuhrmann).
Zu Besuch am Donaufeld-Platz war auch “Baldi” Fasching, der vor kurzem erst vom SCE zum SK Sturm Graz gewechselt war.
Der SCE präsentierte sich kampfstark, bissig und mannschaftlich geschloßen, und setzte die von Trainer Eisele mitgegebene Taktik geschickt um. Nach einer Drangperiode des SCE konnte “Motz” Bleyer in der 39.  Minute nach einem Gerangel im Donaufeld-Strafraum das 1:0 erzielen. Diesen Vorsprung konnte man dann mit Kampfgeist und Geschick über die Zeit retten.

Faksimile: BF-Onlinearchiv SR Donaufeld v SCE 0:1

Faksimile: BF-Onlinearchiv
SR Donaufeld v SCE 0:1

Das erste Meisterschaftsheimspiel brachte Vösendorf/Tulln (was der Klub aus Vösendorf war, der den Liga-Platz der Tullner durch Bildung einer Spielgemeinschaft erwarb) in die Landeshauptstadt.
Nach dem Schlußpfiff zeigte sich SCE-Trainer Eisele sehr zufrieden. Sein Team spielte groß auf und gewann durch Tore von Steiger und Bleyer mit 2:0.
Nach der zweiten Runde hatte neben dem SCE nur noch der FavAC eine blütenweiße Weste, beide führten die Ostliga an, wobei der SCE noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste, gefolgt vom SC Zwettl und dem 1. Wiener Neustädter SC.

Doch die Saison war noch jung…

Zur selben Zeit schwebten auch schon wieder Seifenblasen über dem Lindenstadion: (BF) Eisenstadts Wunschtraum
Ganz im Stil einer großen Mannschaft spielte die junge SCE-Truppe ihren 2:0-Erfolg über Austria Vösendorf/Tulln heraus. Ganz im Stil eines europäischen Großklubs soll künftig auch der SCE geführt werden: Ein burgenländischer Industrieller arbeitet derzeit gemeinsam mit einem Werbemanager an einem Konzept zur Sanierung des SC Eisenstadt.
Schwerpunkt dieses Konzepts: Eine burgenlandweite Mitgliederkampagne.
Ziel: Wiederaufstieg in die Bundesliga. Mit dem SCE – so scheint es zumindest im Augenblick – geht es nun wieder steil bergauf. Und das nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich.

Nächste Station: Dammgasse, Baden!
In der Kur- und Casinostadt wurde der SCE von vielen mitgereisten SCE-Fans begrüßt, von denen sich wohl die meisten mehr erwartet haben, aber wenigstens hielt eine Serie an. Nämlich jene ohne Gegentreffer geblieben zu sein. Da man selbst aber auch nicht ins Netz des Badener AC traf, wurden die Punkte geteilt.

Faksimile: BF-Onlinearchiv Badener AC v SCE 0:0

Faksimile: BF-Onlinearchiv
Badener AC v SCE 0:0

(BF) Mit dem Slogan “Komm zum SC Eisenstadt” hat der SCE seine bereits angesagte burgenlandweite Werbekampagne auf der Weinkost in Eisenstadt gestartet. “Den neuen Sportclub Eisenstadt vorstellen, Mitglieder werben und für das nächste Heimspiel am kommenden Freitag um 19 Uhr im Lindenstadion Vorverkaufskarten auflegen, das wollen wir mit dieser Präsentation auf der Weinkost erreichen”, sagt dazu die neue Werbemanagerin des SCE, “Gitti” Zörner.
Und außerdem werden täglich von 20 bis 21.30 Uhr (“dann ist für die Spieler der Zapfenstreich”, so Trainer Eisele) die Fußballer des SCE den Fußball-Interessierten Rede und Antwort stehen müssen. “Gottlob hab’ ma jetzt immer gut g’spielt, sonst hätt’s sicher Watsch’n geben”, murmelten einige Kicker, als sie von ihrem “Weinkost-Einsatz” hörten.

Das Heimspiel gegen den SK Slovan/HAC fiel dann aber buchstäblich ins Wasser. Unaufhörlich prasselten die Regentropfen auf das Spielfeld, weshalb das Spiel abgesagt wurde.
Aber auch andere schwarze Wolken zogen über das Lindenstadion: (BF) “Man will uns nicht nur den Boden unter den Füßen, sondern auch das Dach über dem Kopf wegziehen”, jammerte dieser Tage SCE-Präsident Hans Bauer. Was er damit meinte, bezieht sich auf die drohende Sperre des Lindenstadions durch den BFV-Präsidenten Rudolf Talos, der dazu aber meint: “Wir wollen nicht das Stadion sperren, sonder nur die baufällig gewordene Tribüne. Diese ist zur Gefahr für die Zuseher geworden.”
Kostenpunkt für die Sanierungsarbeiten im Lindenstadion: Rund 2 Millionen Schilling. Und wer soll das bezahlen? “Der SCE kann’s nicht, das wissen wir. Vielleicht können wir eine Stadion-Ges.m.b.H. gründen”, sagt Talos.

In der Liga ging es dann mit dem Derby im Landessüden weiter. Gut 1.000 Zuschauer fanden sich im Oberwarter Informstadion ein, um das Duell um die Nummer Eins im Burgenland zu sehen. Mit dabei auch viele SCE-Fans aus den Gemeinden Draßmarkt, Neutal und Piringsdorf, den Heimatgemeinden der SCE-Spieler Bleyer, Steiger und Hauser, die für eine gute Stimmung sorgten.
Die Gäste aus Eisenstadt waren bei diesem Derby weitgehend tonangebend, wirkten technisch gewandter und aggressiver (so der BF-Berichterstatter) und so war es auch nicht verwunderlich, dass der SCE nicht nur mit 2:0 gewann sondern auch SCE-Keeper Unger nun schon seit 360 Minuten ohne Gegentreffer blieb. Die Tore besorgten Bleyer (20.) sowie Steiger (80.).

Als nächster war der ASK-BSC Bruck/Leitha Gast im Lindenstadion. Da den noch sieglosen Bruckern gleich fünf Stammspieler fehlten, stellte Trainer Johann Schneider sehr defensiv auf.
Fast die ganzen 90 Minuten lang bestürmte der SCE das Brucker Tor, doch an dem Beton bissen sie sich die Zähne aus. Dafür wäre beinahe kurz vor dem Ende der Brucker Siegestreffer gefallen, doch Frischmann foulte den durchbrechenden Gudz von hinten und kassierte dafür die rote Karte.
Das Spiel endete 0:0 und Ronny Ungers Torsperre hielt nun schon 450 Minuten lang an.

Ungers Rekord war nach den nächsten Heimspiel auf 540 Minuten angewachsen. Sehr zur Freude der kaum 250 anwesenden Zuschauer gelang dem SCE aber wenigstens ein Tor, wodurch endlich wieder ein Sieg errungen werden konnte.
Gegner an diesem Tag war der Wiener Klub mit dem klingenden Namen SC Gaswerk-Straßenbahn. Beide Klubs haderten mit dem holprigen Untergrund im Lindenstadion, der beispielsweise Leeb in der 15. Minute alleinstehend am Fünfer eine große Chance verstolpern ließ.
Das Goldtor erzielte Rudi Vargek in der 82. Minute und SCE-Trainer Alfred Eisele meinte nach de Schlußpfiff: “Die schlechteste Darbietung meiner Mannschaft in dieser Meisterschaft.”
Am Ende war’s aber eh wurscht, denn zwei Punkte sind zwei Punkte.

Bei einem Spiel weniger lag der SCE als einziger ungeschlagener Ostligist auf Rang Drei, einen Punkt hinter SR Donaufeld sowie punktegleich mit dem 1. Wiener Neustädter SC und dem 1. SV Wiener Neudorf.

Der SCE-Express konnte dann auch in Wien-Floridsdorf nicht aus den Schienen gehoben werden, und gewann beim FAC – wieder einmal knapp – mit 1:0!
Der erlösende Treffer fiel auch diesmal spät, denn Horst Steiger trug sich erst in der 81. Minute erneut in die Torschützenliste ein.
(BF) “Der Sieg geht in Ordnung”, meinte nach dem Schlußpfiff nicht nur Eisenstadt-Trainer Alfred Eisele, sondern auch der Gegner. Josef Sara und Co. zollten den Burgenländern Lob: “Sie waren einfach die Besseren.”
Vor dem Spiel versprach SCE-Goalie Ronny Unger, er werde sein “Gehäuse” auch in Wien gegen den FAC “reinhalten”. Und dieses Versprechen löste der Keeper auch ein. Sein Rekord: Nun schon 630 Meisterschaftsminuten ohne Gegentreffer.
Schön langsam, aber sicher gewinnt der SCE das Vertrauen seiner Fans zurück, denn auch bei dieser Sonntags-Matinee in Wien waren zahlreiche Schlachtenbummler aus dem Burgenland dabei.

Faksimile: BF Onlinearchiv FAC v SCE 0:1

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FAC v SCE 0:1

Sehr viele Fans lockte der SCE dann aber nicht zum Heimspiel gegen Wiener Neudorf an. Kaum 250 kamen und erlebten die erste Saisonniederlage des SCE und wurden in der 35. Minute Zeugen, als Ronny Ungers Rekord nach 665 Minuten beendet wurde.
An diesem regnerischen Freitagabend verlor der SCE mit 1:3 – Ehrentreffer durch Omischl in der 50. Minute.

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Story über Ronny Ungers Rekord sowie – rechts – ein paar interessante Geschichten:
Ronny UngerAuswärts in Schwechat kehrte der SCE aber schnell wieder auf die Siegerstraße zurück: Beim 2:1-Erfolgt staubte Wolfgang Jauck bereits in der fünften Minute nach einem Fehler von SVS-Tormann Bertalan zum 1:0 ab und in der 40. Minute besorgte der Schwechater Meixner per Eigentor den 2:1-Siegtreffer – zuvor bezwang Kratky SCE-Keeper Unger durch einen Elfmeter (23.).

Im Lindenstadion lief es dann aber nicht mehr so gut. Gegen den SC Zwettl quälte man sich dem Ende entgegen, das ein 0:0 und wenigstens einen Punkt bedeutet hätte, doch dann besiegelte ein Schuß aus 20 Metern das Schicksal des SC Eisenstadt. Jakits traf in der 87. Minute zum 1:0 der Gäste aus der Braustadt Zwettl.

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SCE v SC Zwettl 0:1

Zugenagelt präsentierte sich Tage später ein Teil des SCE-Stüberls im Clubhaus. Der BEWAG-Betriebsrat ließ nämlich den hinteren Teil “baulich abtrennen”!

Am Allerheiligentag fand dann das Nachtragsspiel gegen den SK Slovan/HAC statt.
Dabei setzte es die dritte Heimniederlage in Folge, mit 0:3 sogar ziemlich heftig!

Sportlich ging es auswärts dafür wieder besser zu, denn beim alten Rivalen aus Wiener Neustadt konnte der SCE vor gut 900 Zuschauern durch ein Tor Horst Steigers (32.) mit 1:0 gewinnen.
Dabei ertönte von den vielen burgenländischen Schlachtenbummlern der Schlachtruf: “Hier regiert der SCE!”

Als der SCE zum nächsten Heimspiel lud, bildeten sich lange Schlangen vor den Kassen… die BF berichtete: Genau muß man sein: Kundenservice Marke SC Eisenstadt. “Wieso dauert es so lange, bis man zu einer Eintrittskarte kommt?”, wurmte es Ex-SCE-Kicker Gerhard Horvath, als er “in der Schlange” der Wartenden stand. Die Lösung ist ebenso einfach wie kurios. Meinte doch die Dame an der Kasse: “Man muß den genauen Eintrittspreis bei sich haben.” Wechselgeld ist vermutlich rar und scheinbar auch teurer als “normales” Geld.

Somit war der Stau an der Kasse nicht auf großen Zuschauerandrang zurückzuführen, denn das Derby gegen den SC Pinkafeld wollten kaum 150 Menschen sehen.
Wenigstens konnte der SCE endlich wieder gewinnen, und blieb auch wieder ohne Gegentor. Die Treffer beim 2:0-Sieg steuerten Bleyer (43.) sowie Adler (64.) bei.

Eine “Headline” und der folgende Bericht sorgten dann für etwas Schock:
(BF) SCE übersiedelt
Zuerst war es nur ein Gerückt, nun scheint es doch konkrete Formen anzunehmen: Der SC Eisenstdt wird seine “Heimatstadt” und das Lindenstadion verlassen un in die mittelburgenländische Bezirkshauptstadt Oberpullendorf übersiedeln. Das war in den letzten Tagen aus SCE-Kreisen zu erfahren. Ob es jedoch zu einer Fusion mit dem dortigen SCO kommen wird, ist noch ein Fragezeichen. Sollte die wirtschaftliche Seite des Klubs – im April werden die 1,6 Millionen für den gerichtlichen Ausgleich fällig – von den derzeitigen Verantwortlichen nicht in den Griff zu bekommen sein, ist mit einem derartigen Schritt ganz sicher zu rechnen. “Noch immer besser als eine Auflösung, wo es doch jetzt sportlich gut läuft”, ließ dazu einer der Drahtzieher für diese in Auge gefaßte Übersiedlung verlauten.
“Eine Möglichkeit gibt es aber noch, daß sich der Klub am eigenen Schopf aus der Misere ziehen kann”, meinte unlängst Ex-Obmann Ing. Günther Horvath. Die Katze ließ er dabei aber noch nicht aus dem Sack. – Jedenfalls scheint das “Kapitel Eisenstadt” noch einmal interessant zu werden.

Interessant ging es dann schon vor dem Spiel in Baumgarten zu. Baumgarten-Coach Hermann Krenn, der ein paar Monate zuvor noch SCE-Trainer war, prophezeite acht Tore seiner Elf gegen den SC Eisenstadt. Den 700 Zuschauern wurde bei eisiger Kälte nur ein planloses Gekicke und nur ein einziges Tor geboten. Da dies vom ASK Baumgarten erzielt wurde, konnte Hermann Krenn wenigstens noch einen höhnischen Blick in Richtung seiner ehemaligen Bosse beim SCE werfen (laut BF).
Der SCE verlor dieses “Trauer-Derby”, lag aber immer noch auf Rang Drei der Tabelle.

Das letzte Herbstspiel lockte kaum 150 Zuschauer hinterm Ofen hervor.
Gegen inferiore Favoritener verabsäumte es der ohnehin nicht mit Toren gesegnete SCE ein Schützenfest abzuliefern. Am Ende reichte es dennoch zu einem sicheren 3:0-Sieg. Dennoch trauerte SCE-Trainer Eisele den vielen unnötig verschenkten Punkten nach.
Herbstmeister wurde SR Donaufeld, zwei Punkte vor dem 1. SV Wiener Neudorf. Punktegleich auf Rang Drei landete Bundesliga-Absteiger SC Eisenstadt, der wiederum zwei Punkte Vorsprung auf den SC Zwettl sowie den 1. Wiener Neustädter SC hatte.

Faksimile: BF-Onlinearchiv Die Ostliga-Herbsttabelle

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Die Ostliga-Herbsttabelle

Nach dem 3:0-Sieg gegen den FavAC besuchte die SCE-Mannschaft das Eishockey-Spiel des UEC Eisenstadt gegen Tyrolia im Allsportzentrum. Mit rotweißen Schals machten Trainer Eisele, Klikovits, Frischmann und Co. gute Stimmung. Der SCE wurde von den Eishockey-Cracks auch gebührend empfangen. (BF): SCE-Ordnerobmann und Bademesiter Willi Warscha griff gleich zweimal zum Platzmikrofon und bedankte sich ebenso oft. Zuerst beim SCE-Sekretär Johann Valtingoier. Er sei der “letzte Mann”, der den SCE noch zusammenhält,  “danke, danke…”. Dann auch noch bei SCE-Trainer Alfred Eisele: “Danke, danke, daß du mit der Mannschaft hierher zum Eishockey gekommen bist, danke, danke…”. Und dieses “Danke” erfüllte die Eishockey-Arena, daß “beinahe” Tränen flossen.

TEIL ZWEI (Frühjahr 1989) FOLGT…

In stillem Gedenken

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Alfred Eisele ist von uns gegangen!

Eisele 1969

Bilder: BF-Onlinearchiv

Neues Jahr, neues Glück (Frühjahr 1989)

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Hier, wie versprochen (falls überhaupt jemand darauf gewartet hat), Teil Zwei über die Saison 1988/98. (Teil Eins = “Die Stunde Null”)

Nach der Teilnahme an der BFV-Hallenmeisterschaft, wo man sich erst im Finale der SV Oberwart geschlagen geben musste, dem SCE Ball sowie den obligatorischen Testspielen, begann endlich die Frühjahrsmeisterschaft der Regionalliga Ost.

Der Start ins neue Jahr verlief aber nicht wunschgemäß, denn obwohl der SCE daheim gegen Donaufeld eine gute Vorstellung ablieferte, wollte kein Tor gelingen, und zwei Minuten vor dem Schlußpfiff leistete sich SCE-Keeper Unger einen “Patzer”, den Donaufelds Marcello zum 1:0-Siegtreffer nutzen konnte.

Das nächste Spiel war wie das Wetter an jenem Tag: trüb und langweilig! Es lockte auch nur gut 150 Zuschauer hinterm Ofen hervor. Einer war dennoch in Vösendorf dabei, der zu Hitzewallungen – und geistiger Umnachtung – neigte, denn der attackierte nach dem U23-Spiel SCE-Spieler Rudi Vargek sowie SCE-Sektionsleiter Franz Schuster. Der Täter konnte flüchten…

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Das Hauptspiel endete gegen Fritz Drazans Truppe torlos.

Zu Ostern 1989 kam der Badener AC ins Lindenstadion, und nachdem die SCE-Fans in den ersten zwei Spielen 180 torlose Minuten aushalten mussten, mussten sie diesmal nur sieben Minuten warten, denn Horst Steiger brach die Torsperre: Badens Tormann Markovic nahm vor dem Ausschuß den Ball zweimal in die Hand, woraufhin der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß entschied.
Mit Gefühl netzte dann Steiger zur 1:0-Führung ein.
BF: “Klar dass sich da Badens burgenländischer Trainer Rudi Hanbauer über seinen Goalie ärgerte: “Völlig unnötig, diese Regel kennen’s schon in der Schülermannschaft.”
Für den SCE kam die Erlösung in diesem Spiel spät, denn erst drei Minuten vor dem Ende traf Petrovic zum 2:0, was endgültig Ruhe im Spiel einkehren ließ und dem SCE zwei Punkte bescherte.

Faksimile: BF-Onlinearchiv                                                  Faksimile: BF-Onlinearchiv

Am nächsten Sonntag gastierte der SCE zum Frühschoppen am Kunstrasenplatz des SK Slovan-HAC. SCE-Trainer Alfred Eisele musste zwar mitansehen, wie Slovan vor gut 600 Zuschauern schon in der achten Minute in Führung ging, doch in der 15. Minute glich Bleyer aus und sechs Minuten später führte der SCE sogar, denn Karolys erstes Saisontor brachte die Führung.
In der 39. Minute schoß Karoly dann das 3:1, dem aber die Anerkennung durch Schiedsrichter Wondra verwehrt blieb. Dieser hatte ein Abseits gesehen, erkannt oder einfach nur erdacht…
Unter den Augen von ÖFB-Teamchef Hickersberger tat sich der SCE dann aber auf dem Kunstrasen schwer, kassierte noch vor der Pause den Ausgleichstreffer durch Penava, der in der zweiten Halbzeit dann sogar noch drei weitere Tore erzielen konnte. Antonin Panenka, Kurt Jusits & Co. besiegten den SCE mit 5:2.

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Knapp 400 Zuschauer lockte dann das Duell der beiden bestplatziertesten rot-goldenen Teams ins Lindenstadion. Das Derby zwischen dem Sportclub Eisenstadt und der Spielvereinigung Oberwart endete torlos. Die Gedanken waren aber auch nicht nur auf Fußball gerichtet, denn eine “Deadline” rückte immer näher…

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Wind und Regen begleiteten die 90 Spielminuten in Bruck, wo sich SCE-Spieler Matthias Bleyer mit ständigen “Au-Schreiern” den Unmut aller Beteiligten zu. Sobald er von seinem Bewacher – und späteren SCEler – Ernst Berger berührt wurde, viel der Goalgetter mit Ladehemmung sofort mit einem lauten “Au” um.
In den letzten dreißig Minuten dieser Trauerpartie machte der SCE dann alles klar, zunächst traf Leeb (59.) zum 1:0 und in der 87. Minute erzielte Steiger das 2:0.

Nach 21 Runden lag Fredi Eiseles Mannschaft auf Platz Vier, nur zwei Punkte hinter dem Führungs-Trio Zwettl, Donaufeld und Vösendorf.

An die 1.200 Zuschauer verfolgten das Landesliga-Derby zwischen dem FC Andau und dem SV Gols, als der SC Eisenstadt in Wien vor 150 Besuchern im “Zehnten” das Tabellenschlußlicht Gaswerk/Straßenbahn 3:1 besiegen konnte. Nach dem 0:1-Pausenrückstand besannen sich die Eisele-Schützlinge und Horst Steiger glich in der 55. Minute aus, traf in der 63. Minute zum 2:1 und Bleyer machte eine Viertelstunde vor dem Ende alles klar.

Einen weit wichtigeren Sieg feierte der SCE aber ein paar Tage zuvor: Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Beim Heimspiel gegen den Vorletzten FAC verschlief der SCE die erste Halbzeit, konnte dann aber gerade noch einen Punkt retten, denn Rudi Vargek konnte in der 83. Minute zum 1:1 ausgleichen. Tabellarisch war aber noch nicht viel passiert, der Rückstand auf Platz Eins betrug nach wie vor zwei Punkte, aber Zwettl hatte ein weitaus besseres Torverhältnis.

Waren die SCE-Klubverantwortlichen nach dem 1:1 gegen den FAC noch verärgert, kann man sich vorstellen, wie die Stimmungslage nach dem nächsten Spiel aussah, denn das ging in Wiener Neudorf gleich mit 0:6 verloren!

Damit war der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg auch gleich ad acta gelegt. Schon nach elf Minuten stand es 2:0 für Wiener Neudorf und die vielleicht 30 mitgereisten SCE-Schlachtenbummler ertrugen es mit Humor. Einer sagte (laut BF-Bericht): “Man muß ganz einfach pervers sein, wenn man SCE-Fan ist.” Ein anderer sagte: “Hock’nstaad sein, Durchfall hob’n oder sonstwos, is holb so schlimm, als a echter SCE’ler zu sein.”

150 Zuschauer waren dann beim 1:1 gegen Schwechat im Lindenstadion anwesend. Robert Adler konnte dabei den frühen Führungstreffer der Gäste ausgleichen. Mehr wollte aber nicht gelingen.

Bei Titelaspirant Zwettl trat SCE-Trainer Eisele mit dem letzten Rest an, und musste dabei den nächsten Ausfall verkraften, denn Bleyer wurde so schwer verletzt, dass er ins Spital gebracht werden musste. Zwettl, das zuvor in Oberwart 0:5 unterging, hatte hart zu kämpfen, um wenigstens als 1:0-Sieger vom Platz zu gehen, sie benötigten dazu einen Elfmeter.
Trainer Eisele meinte zum Spiel und den vielen Verletzten: “Uns ist auch das Schicksal nicht gut gesinnt.”

Die Ladehemmung, von der der SCE im Frühjahr 89 befallen war, hielt auch beim Heimspiel gegen den 1. Wiener Neustädter SC an. Wenigsten stand auch hinten die “Null”, wodurch es zumindest einen Punkt gab, denn eines wollte der SCE in dieser Saison zumindest erreichen, und zwar “beste” burgenländische Mannschaft zu werden. Die Oberwarter, die das Süd-Derby gegen Pinkafeld 0:2 verloren hatten, lagen drei Runden vor dem Saisonende einen Platz hinter dem SCE, allerdings mit drei Punkten Rückstand.

Faksmilie: BF-Onlinearchiv

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Gegen die vom Abstieg bedrohten Pinkafelder gab es auswärts dann ein 1:1 vor knapp 450 Zuschauern, ehe das letzte Heimspiel dieser Saison ausgetragen wurde. Gast im Lindenstadion war der in “knallamerikanischer Spielkleidung” auflaufende ASK Baumgarten.

SCE-Trainer Alfred Eisele hielt es bei diesem Derby kaum auf der Betreuerbank aus, während sein Gegenüber – der ehemalige SCE-Trainer Hermann Krenn – erst gar nicht mit ins Lindenstadion gekommen war, er weilte bei einem Trainersymposium in Deutschland.
Die vielleicht 300 Zuschauer, die anwesend waren, was im Frühjahr schon einem Zuschauerrekord gleich kam, sahen eine matte Partie, die am Ende der SCE mit 1:0 gewann – Horst Steiger netzte in der 73. Minute ein.
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Zum Abschluß der Saison 1988/89 gastierte der SCE in Wien-Favoriten beim FavAC, wo Keeper Unger, der im Länderkampf mit der Steiermark einen Nasenbeinbruch erlitt, Dwornikowitsch, Petrovic, Adler und Omischl fehlten. SCE-Trainer Eisele stellte dem FavAC somit das letzte Aufgebot entgegen, das den Wienern die Zähne zeigte.
Der SCE, der nach einem Tor Steigers in der 67. Minute mit 1:0 führte, war dem vierzehnten Saisonsieg sehr nahe, als den Wienern doch noch der Ausgleich (88. Minute) gelang.

“Ein versöhnlicher Ausklang?”, fragte die BF und Trainer Eisele antwortete: “Was will man vom letzten Spiel mit dem letzten Rest mehr?”

Mit 35 Punkten wurde der SCE Sechster, vier Punkte hinter Meister Vösendorf und einen Platz sowie fünf Punkte vor der SV Oberwart.

Der erwartete sofortige Wiederaufstieg in die Bundesliga war nahe, wurde aber mit den enttäuschend verlaufenen Frühjahrsspielen klar verpasst. Dafür wurde aber die drohende Auflösung verhindert – vorerst!

Und Horst Steiger* hat mit seinen Toren und Leistungen für den SCE so stark auf sich aufmerksam gemacht, dass ihn Hans Krankl zum SK Rapid holte:

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*Horst Steiger verstarb viel zu früh nach einem Verkehrsunfall im Oktober 1995.

In aller Freundschaft

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Zunächst beginnt ein Fußballverein mit Spielen gegen Mannschaften aus der näheren Umgebung, doch damit will man sich nicht auf Dauer zufrieden geben, und man strebt den Aufstieg in die nächsthöhere Liga an, wo man dann beispielsweise gegen Teams aus dem ganzen Bundesland antritt (Landesliga). Dann strebt man natürlich danach, im ganzen Staatsgebiet tätig zu sein, und wenn man das einmal erreicht hat, ist Europa das Ziel…

Der SCE hat sich bekanntlich ja nie für einen der großen europäischen Bewerbe qualifizieren können. Das Maß aller Dinge war die Teilnahme am einst (Betonung auf einst) glanzvollen Mitropa-Cup, den er – wie man wissen sollte – sogar gewann.
Dann waren auch noch zwei Teilnahmen am Sommerloch-Füller Intertoto-Cup in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts zu verzeichnen. Um sich mit Vereinen jenseits der Staatsgrenzen zu messen, lud man sich halt einfach den ein oder anderen internationalen Gast ein beziehungsweise besuchte diesen in seinem Land.

Doch bleiben wir zunächst in der ganz nahen Umgebung der burgenländischen Landeshauptstadt, denn in den Dreißiger-Jahren fand ein ganz ein eigenwilliges Freundschaftsspiel statt: Der ASV Siegendorf hatte sich soeben ins Leben gerufen, und lud sich natürlich gleich andere Mannschaften zu seinen ersten Gehversuchen ein.

Zunächst entsandte der SCE noch seine Reserve, ehe sich am 5. Oktober 1930 die Kampfmannschaft des Sportclub Eisenstadt nach Siegendorf begab.

Die BF schrieb: Eisenstadt – Siegendorf 1:0 (1:0)
Aus nichtigen Gründen wurde dieses Spiel beim Stande von 1:0 abgebrochen.
Eisenstadt trat am 5. des Monats auf dem Siegendorfer Sportplatze den Siegendorfern mit einer kompletten Mannschaft entgegen. Statt, daß bei Eisenstadt Machon I auf seinem Platz am Flügel spielen sollte, sah man ihn diesmal in der Halfreihe, während seinen Platz Hofer sehr schlecht ausfüllte. Wäre dieser Wechsel nicht gewesen, hätte Eisenstadt eher noch ein schönes Resultat herausschlagen können. Die Heimischen ließen wieder jedes Zuspiel wie auch Deckungsspiel vermissen, nur Horvath in der Verteidigung konnte in der ersten Hälfte noch gefallen.
Eisenstadt verlegt das Spiel gleich nach Beginn in das gegnerische Spielfeld und ist von dort nicht mehr zu verdrängen. Jedoch die Verfassung, in der sich das Spielfeld befindet, macht es geradezu unmöglich, irgendwelchen Torschuß anzubringen. Den einzigen Treffer erzielt Janko in der 26. Minute durch einen schönen Nahschuß.
Mit diesem Ergebnis beginnt die zweite Halbzeit. Nun haben die Eisenstädter nichts anderes zu tun, als Horvaths Bälle, die alle ins Out gehen, zu holen. 15 Minuten vor Schluß bekommt Eisenstadt einen Elfer zugesprochen, den Lang bevor noch der Schiedsrichter das Zeichen gibt, schießt. Natürlich wird dieser Schuß wiederholt, worauf aber der Tormann der Siegendorfer sein Gehäuse verläßt. Lang schießt nun den Ball mit Absicht daneben. Kaum ist aber der Ball berührt, verläßt Eisele, der zur Arbeit gehen muß, das Feld und reißt dadurch seine ganze Mannschaft mit. Der Schiedsrichter pfeift darauf das Spiel ab. Unbefriedigt verlassen auch die Zuschauer den Platz.

Die Arbeit ging damals natürlich vor, und im Laufe der kommenden Jahre und Jahrzehnte wurde Siegendorf zu einem wahren Angstgegner des SCE…

Der Reigen der Freundschaftsspiele ging ständig weiter, die man gegen Mannschaften aus ganz Österreich bestritt. Naturgemäß lieferten die nahegelegensten Bundesländer die Meisten Gegner ab: Mit Teams aus dem Burgenland, Niederösterreich und Wien maß sich der SCE am häufigsten.
Meine zusammengestellte Datenbank mit über 2.500 Eintragungen weist zudem vier Stadtderbies auf: Gegen den ASKÖ Eisenstadt gewann der SCE 1952 auf der Hutweide mit 7:3 und 1954 wurden die ASKÖler im Lindenstadion mit 3:1 geschlagen.

Gegen den späteren Ehepartner SC NEWAG wurden neben den zwei Meisterschaftsspiele auch zwei Freundschaftsspiele durchgeführt: 1950 gewann der SCE knapp mit 4:3 und 1952 trennten sich die beiden Eisenstädter Klubs 2:2 unentschieden.

Verlassen wir nun aber die Staatsgrenze, und schauen uns an, gegen welche internationalen Vereine der SC Eisenstadt entweder daheim oder eben im Ausland gespielt hat.

Da das Gebiet des heutigen Burgenlandes viel länger zu Ungarn gehörte, als es nun schon ein Teil Österreichs ist, ist es nicht verwunderlich, dass der SCE die meisten seiner internationalen Freundschaftsspiele gegen Vereine aus Magyarország bestritt.

Insgesamt habe ich 59 Spiele ausfindig gemacht (nicht dabei die beiden Spiele gegen die Auswahl aus Ödenburg, die der Kismartoner FC ja zu seiner Gründung austrug, denn das waren natürlich keine internationalen sondern nationale Spiele).

Durch die geographische Nähe zur einstigen Hauptstadt Deutsch-Westungarn – Ödenburg -, fanden viele Partien gegen Klubs aus Sopron statt. Durch die vielen Namensänderungen ist nicht immer klar, ob es sich nicht doch um ein und den selben Verein gehandelt hat.

1933 bestritt der SCE ein Freundschaftsspiel gegen Sotex Ödenburg, über das die BF berichtete:
“Sotex” (Ödenburg) begeistert!
Sotex – Eisenstadt 3:1
Die Ödenburger Mannschaft, die das erste Mal auf Eisenstädter Boden antrat, feierte diese Premiere mit einem sicheren Sieg. Alle Spieler erwiesen sich als flinke Fußballer, die aber auch technisch und taktisch eine vollwertige Leistung boten. Der Tormann wurde wohl wenig beschäftigt, dafür hatten aber die Verteidiger recht oft Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. (…)
In der Eisenstädter Mannschaft stach vor allem Bognar II durch aufopferndes Spiel hervor. Da auch sein Nebenmann versagte, fiel ihm eine ungeheure Arbeit zur Last, die er aber gut erledigte. In der Deckung zeichnete sich nur Machon I aus, während Machon II so schlecht wie noch nie spielte. Szabo gelang es gemeinsam mit Bognar II den gegnerischen Angriff wiederholt zu zerstören. Ein geradezu lächerliches Bild bot der Sturm, in dem bloß Janko auf einiger Höhe war. Lang wurde derart gut abgedeckt, daß er nur wenig Bälle nach vorne brachte und auch Frühwirt erging es nicht besser. (…)

Den Ehrentreffer auf der Hutweide erzielte Lang. Die Aufstellung: Szolay; Fürst, Bognar II; Machon I, Machon II, Szabo; Skarits, Bognar I, Frühwirth, Lang, Janko.
Vor dem Hauptspiel gewann die SCE-Reserve gegen die neu gegründete Mannschaft aus Klingenbach mit 6:0 und zwei Wochen später erzielte der SCE beim Retourspiel am Vasutas-Platz in Ödenburg ein 1:1-Remis. Die Mannschaft der Burgenländer präsentierte sich ein einer weitaus besseren Verfassung als beim Hinspiel, und gingen sogar durch Lang mit 1:0 in Führung.

Siege gegen Teams auch Ungarn waren bei der hohen Zahl an Spielen aber sehr selten (da ich natürlich nicht alle Spiele in den Archiven gefunden habe, kann man das aber als “relativ” ansehen).

Meiner Datenbank nach musste der SCE bis ins Jahr 1968 warten, um gegen ein ungarisches Team zu gewinnen. 1968 war’s als Haladasz Szomathely auswärts mit 3:1 besiegt werden konnte. 1969 folgte ein 1:0-Sieg über Spartacus Budapest.

Gegen Haladasz Szomathely konnte ich insgesamt zwölf Partien ausfindig machen, von denen der SCE bloß drei gewinnen konnte, spielte zweimal remis und verlor die restlichen sieben Spiele.
Die höchste Niederlage gab es 1969 beim in Szombathely ausgespielten Savaria-Pokal, das Spiel endete nämlich mit einer 1:7-Klatsche.

Ungarns Hauptstadt Budapest wurde aber auch besucht beziehungsweise eingeladen. Gegen die berühmten Grünweißen aus der Budapester Franzenvorstadt gab es 1981 ein Duell im Lindenstadion. Dabei trennten sich der SCE und Ferencváros TE mit einem 1:1-Unentschieden.

Gegen die Budapester Honvéd bestritt der SCE Ende der Sechziger zwei Spiele, die jeweils mit einer Niederlage endeten. Dafür erhielten die Kismartoner aber eine Porzelanfigur von den Kispestern als Andenken.

Zur selben Zeit war auch Spartacus Budapest ein regelmäßiger Testspielgegner der “Roten Husaren”. 1969 gab es ein 2:2 sowie einen 1:0-Sieg des SCE; 1971 gewann dann Spartacus mit 2:1.

Bei den internationalen Bewerbsspielen gegen ungarische Mannschaften holte sich der SCE mit zwei 2:1-Siegen gegen Vasas Budapest den Sieg im Mitropa-Cup, ging dann 1985 im Intertoto-Cup gegen Ujpest Dosza aber mit 0:3 und 0:1 unter.

Viele Jahre später, kurz bevor das Ende des SCE kam, spielte man am BFV-Platz gegen den Ujpest FC 2:2. Auch wenn es nur ein Testspiel bei Eiseskälte war, war es eine sehenswerte Vorstellung des SC Eisenstadt.

Am häufigsten duellierte sich der SCE aber mit den Blauweißen aus Budapest: Dem Magyar Testgyakorlök Köre, kurz MTK genannt.
Jene sechs Spiele, die ich finden konnte, wurden zwischen 1970 und 1981 ausgetragen. Dreimal wurde im Lindenstadion gespielt, wobei es einen Sieg und zwei Niederlagen zu verzeichnen gab. Das eine Duell, das 1981 in Trausdorf zur Austragung kam, endete 1:1. Auswärts trennte man sich 1970 mit 1:1 und verlor 1980 mit 1:4.

Neben Spielen gegen Teams aus Györ, Eger, Tatabanya und Szekesfehervar gab es auch eines gegen ein Team mit einem gaanz laangen Namen: 1988 besiegte der SCE den Zweitdivisionär Metripond Hodmezövasarhely mit 2:1.

Gehen wir nun etwas weiter nach Osten, und zwar nach Rumänien:

RUMGegen rumänische Klubs trat der SCE (laut meiner Datenbank, die selbstverständlich nur zu 90% stimmt) stets im Burgenland an:
1981 unterlag man in Oberwart UTA Arad mit 0:1,
2006 ging man gegen den FC Ceahlaul Piatra Neamt mit 0:5 unter,
2007 verlor der SCE im Ritzinger Sonnenseestadion, wo ich den Stadionsprecher mimte, gegen Gaz Metan Medias mit 0:1.

Noch weiter im Osten lag vor ein paar Jahrzehnten die Sowjetunion. Zu einem Spiel gegen einen “echten” Klub kam es meines Wissens nach nie, dennoch gab es ein Spiel gegen eine Mannschaft von Sowjets.

CCCP1946 musste der SCE dafür gar nicht weit reisen, denn die Auswahl der Roten Armee, die nach dem Krieg das Burgenland besetzte, war ja längst hier – und blieb auch noch neun Jahre. Auf der Hutweide verlor der SCE gegen die Mannschaft der Roten Armee mit 3:5.

Nachdem die Sowjetunion zerfiel, machten sich viele ehemalige Sowjetrepubliken unabhängig. Darunter auch die Ukraine, und lange bevor sich Russland wieder langsam das einstige Staatsgebiet zurückholt, traf der SCE 1999 auf ein ukrainisches Team.

UKRIn Lindabrunn traf der SC Eisenstadt auf den FC Kryvbas Kryvyi Rih, und verlor mit 0:5 Toren!

Reisen wir nun wieder zurück in die Nähe Österreichs: Gegen Teams aus der ehemaligen CSSR gab es neben den Duellen im Mitropa- bzw. Intertoto-Cup auch ein paar Freundschaftsspiele.

CSSR1965 gab es zwei Spiele gegen Spartak Piestany, von denen der SCE sein Heimspiel 3:2 gewann, auswärts aber 1:3 verlor. Im Jahr 1966 wurde Spartak Piestany erneut ins Lindenstadion eingeladen, und man trennte sich freundschaftlich mit 3:3.

1968 ging es mit zwei Niederlagen weiter: 1:5 daheim gegen AC Sparta Prag und 2:5 auswärts bei Jednota Zilina, ehe es mit Spielen gegen tschechoslowakische Vereine erst in den Achtzigern weiter ging. 1983 gewann der SCE in Zagersdorf gegen Spartak Trnava 3:2 und verlor 1985 gegen ZTS Petrzalka mit 1:2.

Als sich die Slowakei von Tschechien trennte, traf der SCE beim Amateur-Mitropa-Cup auf slowakische Klubs, doch das ist eine andere Geschichte.

SLOWFreundschaftsspiele gab es nur wenige. 2007 traf der SCE beim Turnier in Gablitz auf den FK Raca, und trennte sich von den Slowaken mit 2:2.
2008 duellierte man sich beim Turnier in Pama, mit Schalla, und ging 1:4 unter. Drei Jahr zuvor gab es zwei Spiele gegen slowakische Mannschaften, um eventuell einen Spieler aus diesen Truppen zu verpflichten. Eines dieser Spiele endete am schneebedeckten Boden des Lindestadions frühzeitig, da unsere Spieler mehr als genervt nach dem 0:6 nicht mehr weiterspielen wollten.

Etwas weiter nördlich befand sich die Deutsche Demokratische Republik. Zu einem Freundschaftsspiel gegen ein Team der DDR kam es nur ein einziges Mal.

DDRIm Juli 1986 gastierte nämlich der FC Vorwärts Frankfurt/Oder in Oslip, um sich mit dem SCE zu messen.

Der SCE traf dabei auf einen Verein mit einer bewegten Geschichte, denn der Klub wurde in Leipzig gegründet (1951), dann nach Berlin “beordert” (1953), ehe er im Sommer 1971 nach Frankfurt an der Oder delegiert wurde, wo er auch heute noch – aber unter dem Namen 1. FC Frankfurt/Oder – beheimatet ist.

Im Sommer 1986 bereitete sich der SCE auf den Grunddurchgang der 1. Division vor, da man im Mittleren-Play-Off gerade noch auf dem vierten Platz gelandet war. Ohne es damals zu wissen, sollten die 22 Spiele des “Grunddurchganges” die letzten mit der Elite des österreichischen Fußballs sein.
Der FC Vorwärts Frankfurt/Oder belegte 1985/86 den neunten Platz in der Vierzehnerliga der DDR.

Über das Spiel berichtete die BF:
SC Eduscho Eisenstadt – Vorwärts Frankfurt/Oder 1:2 (0:1)
Oslip, 250 Zuschauer
Die Weber-Schützlinge ohne die verletzten Plaza, Bronkhorst, Lefor und ab der 75. Minute nur noch mit zehn Mann, da Kienast mit einer Platzwunde am Kopf ausschied, machten gegen den ostdeutschen Erstdivisionär eine gute Figur. Sie hielten das Spiel lange Zeit offen, zeigten sich in körperlich guter Verfassung, kassierten aber dummer Verlusttreffer. Die Frankfurter waren athletisch voll auf der Höhe, hatten aber auch einige gute Techniker in ihren Reihen. Den Chancen nach ist der Sieg durchaus verdient, zweimal rettete Frischmann für den bereits geschlagenen Tormann auf der Linie. Eisenstadts Archillesferse dürfte wieder der Angriff sein. Perstling und Kaponek haben sich noch nicht in die Mannschaft integriert. Ein Lichtblick war Walter Mock, der in der 61. Minute eingewechselt wurde und bei seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich schoß.

Bild: BF-Onlinearchiv

Bild: BF-Onlinearchiv

Gegen Teams aus der Bundesrepublik Deutschland gab es natürlich auch Freundschaftsspiele, ebenso, nachdem die Wiedervereinigung der beiden deutschen Länder über die Bühne gegangen war.

D1968 gastierte Eintracht Braunschweig im Lindenstadion, wobei der SCE ein 2:2 erreichte. Ein Jahr darauf wurde der oberbayrische FC Mittenwald mit 8:0 aus dem Lindenstadion geschoßen.
Mitte der Siebziger-Jahre war der SCE auf Trainingslager in Deutschland, wo des gegen DJK Gütersloh (0:4) und Preussen Münster (0:3) zwei Niederlagen gab, ehe der SCE am Heimweg nach Eisenstadt noch in Neumarkt anhielt, und den dortigen SV Neumarkt/Bayern knapp mit 1:0 bezwang.

1977 war der SC Fortuna Köln Gast in Eisenstadt, und wurde vor gut 1.000 Zuschauern grandios mit 2:1 besiegt. Die Kölner verfehlten 1976/77 ganz knapp den Aufstieg in die deutsche Bundesliga. Nach 38 Runden lagen sie mit 48 Punkten auf Platz Vier, Meister wurde Arminia Bielefeld mit 51 Punkten, dahinter Rot-Weiss Essen mit 50 Zählern, gefolgt von Preussen Münster mit 49 Punkten. In der 2. Bundesliga-Nord spielten damals übrigens unter anderem Hannover 96, Bayer Leverkusen und die Alemannia Aachen.

Hier der Bericht aus der BF:
SCE Fortuna
1979 folgten zwei Spiele gegen das Team der Eisenstädter Partnerstadt Bad Kissingen. In Bayern gewann der SCE 3:1 und im Lindenstadion wurde der 1. FC 06 Bad Kissingen mit 2:1 geschlagen.
In den Neunzigern absolvierte der SCE ein Trainingslager in Wedau, wo es gegen Borussia Mönchengladbach ein 1:9 setzte, ehe man die 2. Mannschaft von Fortuna Düsseldorf 6:2 besiegen konnte.
Ein Jahr danach war man wieder zur Vorbereitung in Deutschland, und trennte sich dabei von der 2. Mannschaft der Borussia aus Mönchengladbach mit 1:1.

In Spanien hielt der SCE ja auch einmal ein turbulentes Trainingslager ab, über das ich schon einen eigenen Bericht geschrieben habe.

ESPErwähnt seien hier – wie auch im Bericht “Wenn einer eine Reise tut” über das Trainingslager nachzulesen ist – die drei Testspielergebnisse gegen die iberischen Mannschaften:

Alicante CF vs. SCE  1:2
San Juan CF vs. SCE  0:5
Castillo de Elda CF vs. SCE  3:1

Bleiben wir in südlicheren Gefilden, und blicken auf Spiele gegen jugoslawische Mannschaften.

JUGDas erste Duell mit einem südslawischen Team fand laut meinen Aufzeichnungen im Juli 1955 statt. Laut dem BF-Bericht war es das “erste internationale Fußballspiel der Hauptstädter”. Vor gut 2.000 Zuschauern fand unter dem Schein der Flutlichter das Spiel gegen NK Rijeka Fiume statt, das der SCE mit 3:6 verlor, wobei zur Pause fast die komplette Mannschaft ausgetauscht wurde.

Die nächsten drei Spiele fanden gegen Teams aus Maribor statt: 1969 verlor der SCE auswärts mit 0:2 gegen den NK Maribor, 1971 ging man gegen den selben Gegner 0:4 unter, gewann dafür im gleichen Jahr in Oberwart gegen den FK Zeleznica Maribor mit 3:0.

Dreizehn Jahre später finden sich wieder Spielergebnisse gegen Jugoslawen: 1984 gewann der SCE gegen eine “kroatische Auswahl” in Großwarasdorf mit 2:0, und spielte dann gegen den NK Osijek im Lindenstadion 1:1.

1987 hielt der SCE ein Trainingslager in Opatija ab, wo vier Spiele absolviert wurden:
NK Lovran vs. SCE  0:6
NK Orient Rijeka vs. SCE  2:1
NK Opatija vs. SCE  1:1
NK Lucki Radnik vs. SCE  1:1

Nach dem Zerfall Jugoslawiens trat der SCE 1997 gegen kroatischen Erstdivisionär NK Varteks Varazdin an.

CRODas am Osliper Sportplatz ausgetragene Vorbereitungsspiel sah sechs Tore, wobei die kroatischen Gäste viermal trafen, und der SCE eben nur zweimal den Ball ins Netz befördern konnte.

Dies dürfte auch das einzige Spiel gegen einen Klub aus dem selbständigen Kroatien in der Geschichte des SCE gewesen sein.

GREWeiter südlich vom Balkan liegt Griechenland. In den frühen Achtiziger-Jahren schaute der griechische Spitzenklub Aris Saloniki (Thessaloniki) in Österreich vorbei, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten. Dabei wurden natürlich auch Spiele gegen burgenländische Klubs abgehalten – so auch gegen den SCE!

1980 unterlag der wieder in die 1. Division aufgestiegene SCE im Lindenstadion mit 1:2. Die europacuperprobten Griechen, die 1979/80 im UEFA-Cup bis in die dritte Runde vorstießen, und dort nach dem Bezwingen von Benfica Lissabon und AC Perugia am AS Saint Étienne scheiterten, mussten 1980 gleich in der ersten Runde die Segel streichen. Nach einem 1:5 im Hinspiel an der Portman Road nützte ein 3:1-Sieg über den Ipswich Town FC im heimischen Stadion nichts mehr. Das Team aus East Anglia gewann dann sogar den UEFA-Cup!

Im Sommer 1981 war Aris Saloniki erneut im Burgenland, und bezwang den SCE in Mattersburg (!) mit 2:0. Im UEFA-Cup lief es dann für Aris wieder besser, denn während Titelverteidiger Ipswich in der ersten Runde an Aberdeen scheiterte, nahm Aris Saloniki die erste Hürde namens Sliema Wanderers mit dem Gesamtscore von 8:2. Nach einem 4:0-Heisieg gab es auf Malta einen 4:2-Erfolg.
In der zweiten Runde war dann aber beim belgischen SC Lokeren Endstadion. Dem 1:1 in Saloniki folgte eine 0:4-Niederlage in Belgien.

SCOZum seinem 80. Geburtstag kam 1987 der Greenock Morton Football Club als Gratulant ins Lindenstadion. Dem Burgenland war das Spiel gegen die Schotten sowie der feierliche Anlaß aber mehr als wurscht, denn kaum 200 Zuschauer tauchten auf. Der SCE gewann das Geburtstagsspiel mit 1:0.

SCE 80
Freundschaftsspiele gegen eine absolute Spitzenmannschaft aus der jeweiligen Epoche gab es leider keine, dafür konnte man so manchen “Exoten” in die Liste der Spiel-Gegner aufnehmen:

EGYDa wurde 1974 ein Spiel gegen ein ägyptisches Spitzenteam angepriesen, doch die Mannen, die im Lindenstadion aufliefen, waren zwar Ägypter, aber weder ein “echter” Verein, noch hatten sie etwas mit Spitzenfußball zu tun. Der SCE war an diesem Tag aber auch nicht gerade in Bestform, weshalb es gegen diese “Ägypten-Auswahl” ein 2:2-Remis gab.

ISRIm Jahr 2000 hatte der SCE Besuch aus Israel. Im Lindenstadion kam es zum Vorbereitungsspiel gegen israelischen Zweitdivisionär Maccabi Kiryat Gat. Der SCE gewann mit 1:0 und sein damaliger Gast schaffte in der folgenden Saison den Aufstieg in die Premier League Israels, stieg aber gleich wieder ab.

KASIm Jahr 2003 fuhr ich nach Wiener Neudorf, denn am dortigen Sportplatz spielte der SC Eisenstadt gegen den kasachischen Erstdivisionär FC Irtysh Pavlodar. Nachdem ich die beiden Mannschaften dazu brachte, sich für ein gemeinsames Gruppenfoto aufzustellen, gewann der SCE dieses Spiel mit 2:0!

 

Hier eine unscharfe Kopie des von mir gemachten Fotos vom SCE und dem FC Irtysh Pavlodar

Hier eine unscharfe Kopie des von mir gemachten Fotos vom SCE und dem FC Irtysh Pavlodar

 

UAEIm Sommer 2000 bestritt der SC Eisenstadt zwei Spiele gegen den Emirates Club Ras al-Khaimah aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dabei gab es eine 2:4-Niederlage sowie einen 1:0-Sieg zu verzeichnen.

Jahre später war dann erneut ein Team aus den Emiraten im Lindenstadion zu Gast, und zwar der Sharjah Sports Club.

Das letzte internationale Freundschaftsspiel seiner Geschichte bestritt der Sportclub Eisenstadt im Februar 2008 natürlich gegen ein Team aus Ungarn. Gegen den Kaposvari Rakoczi FC wurde mit 3:0 gewonnen, ehe der SCE seine beiden allerletzten Freundschaftsspiele gegen Burgenländer bestritt. Dabei wurde zunächst der SC Kroatisch Geresdorf bei stürmischen Wind 6:0 besiegt, und zum Abschluß gewann der SCE beim SV Forchtenstein mit 4:1… und dann kam schon bald das Ende!

Graz revisited

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Ahh, ein kleiner, feiner Wochenendausflug in eine Stadt, in der der SCE jahrzehntelang zu Gastspielen vorbeigeschaut hat hat. Den SC Eisenstadt gibt’s nimmer, die Stadt steht aber noch: Graz.
Panther

Das erste Auswärtsspiel, das eine burgenländische Mannschaft im österreichweiten Fußballbetrieb absolvierte, fand in Graz statt. Natürlich war es nicht der SCE, der es bestritt, denn der steuerte 1951/52 den Wiederaufstieg in die Landesliga an, sondern der Sportclub Oberwart.

Die Oberwarter waren die ersten Burgenländer, die den Aufstieg in die Staatsliga B schafften, wo sie nun auf zwei Grazer Klubs trafen. Den Anfang machte das Spiel der 1. Runde beim Grazer SC, der ebenfalls neu in der Liga war. Spiel Nummer Zwei fand eine Woche später auch gleich in Graz statt, wo man dann auf den ESV Austria Graz traf.

Zuerst verlor der SC Oberwart gegen die Straßenbahner des Grazer SC (beziehungsweise Grazer SK, denn hier findet sich Widersprüchliches) mit 2:4 und dann vor gut 8.000 Zuschauern in der „Gruabn“ gegen die Eisenbahner der Grazer Austria mit 2:5. Das Spiel auf dem Sportplatz des SK Sturm fand im Rahmen einer Doppelveranstaltung statt. Zuerst bekamen die Besucher das Staatsliga B-Spiel zu sehen, um anschließend den Staatsliga A-Kick zwischen dem SK Sturm und dem Wiener Sport-Club zu genießen (Sturm gewann die Saisoneröffnung mit 1:0).

Bei der hohen Anzahl an Absteigern konnten sich die Südburgenländer aber nicht in der Liga halten. Ersetzt wurden sie vom ASV Neufeld, der aber eine ganz katastrophale Saison spielte und sein Gastspiel in Graz beim ESV Austria mit 0:7 Toren verlor (wieder eine Doppelveranstaltung in der „Gruabn“ mit SK Sturm vs. FAC 2:2 vor gut und gerne 4.000 Zuschauern).

Als nächste versuchten sich die Mattersburger in der B-Liga, die als Vorletzte auch gleich wieder absteigen mussten. Deren zwei Auswärtsspiele in der steirischen Hauptstadt gingen folgendermaßen aus:

1.: Ende Oktober 1953 war man zu Gast auf dem GAK-Platz und bestritt das Vorspiel zur A-Liga-Partie GAK vs. SK Admira (4:3). Der SV Mattersburg wurde in diesem Spiel gegen den Grazer SC vernichtend mit 0:11 geschlagen.

2.: Im Frühjahr 1954 konnten sie dafür das Spiel gegen den ESV Austria Graz mit 2:1 gewinnen. Dies war natürlich auch wieder eine Doppelveranstaltung, diesmal in der „Gruabn“ bevor sich Sturm und die Salzburger Austria duellierten (2:0).

1954/55 vertraten dann die Zuckerleute aus Siegendorf das Burgenland in der Staatsliga B, und siehe da: Sie schafften als Erste den Klassenerhalt.
Dabei mussten sie auch gleich dreimal zu Auswärtsspielen nach Graz reisen, denn der SK Sturm Graz war aus der A-Liga abgestiegen.

Am Sonntag, den 19. September 1954, war die Grazer „Gruabn“ Schauplatz einer interessanten Doppelveranstaltung, denn das „Vorspiel“ war das Stadtderby zwischen den Eisen- und den Straßenbahnern. Der Grazer SC, der den steirischen Panther im Wappen tragen darf, hob dabei die Austria mit 4:1 aus den Schienen und anschließend gewann der SK Sturm gegen Siegendorf mit 2:0.
Die Siegendorfer präsentierten sich in diesem Spiel in hervorragender Form und sorgten dafür, dass das Grazer Publikum für sie Stimmung machte.
Die „Neue Zeit“ schrieb sogar: „Die Siegendorfer waren die bisher besten Burgenländer, die man in Graz zu sehen bekam. Bei ihnen war der Abwehrblock mit dem Torhüter [Dragodinits] and der Spitze überragend und der Angriff spielte besonders nach der Pause ein Spiel, das Klasse verriet.“

Das Auswärtsspiel gegen den ESV Austria verloren die Rothemden mit 2:4 und jenes gegen den Grazer SC mit 1:2 (alles natürlich wieder Doppelveranstaltungen)
Am Ende der Saison war Sturm Meister der B-Liga und der ESV Austria Graz, der Zweiter wurde, schaffte die Qualifikation zur A-Liga in der Relegation gegen den FC Dornbirn.

Somit blieb dem ASV Siegendorf nur noch der Grazer SC als Gegner aus der steirischen Metropole übrig. Burgenländischen Aufsteiger in die B-Liga gab es diesmal nicht, denn die Oberwarter scheiterten in den Qualifikationsspielen.

Die nächsten Graz-Spiele burgenländischer Teams:
1955/56: Grazer SC vs. ASV Siegendorf 3:3
1956/57: ESV Austria Graz vs. ASV Siegendorf 3:2
Grazer SC vs. ASV Siegendorf 2:5
1957/58: ESV Austria Graz vs. ASV Siegendorf 2:3
Grazer SC vs. ASV Siegendorf 1:2
ESV Austria Graz vs. SV Mattersburg 1:3
Grazer SC vs. SV Mattersburg 3:2
1958/59: ESV Austria Graz vs. ASV Siegendorf 3:2
SK Sturm Graz vs. ASV Siegendorf 1:1

Das 1:1 beim SK Sturm, das kaum 1.500 Zuschauer sehen wollten, war vorläufig das letzte Gastspiel eines Burgenländers in Graz, denn die Regionalligen wurden anstelle dieser fragwürdigen B-Liga ins Leben gerufen.

Die Staatsliga-B-Graz-Bilanz sieht folgendermaßen aus:
17 Spiele; 5 Siege (3x Siegendorf, 2x Mattersburg), 2 Remis, 10 Niederlagen.

Nun aber zu jenem Klub, ohne den es mittlerweilen im Burgenland schon ziemlich fad geworden ist:
1967 wurde dann der SC Eisenstadt Meister der Regionalliga Ost und schaffte damit den Einzug in die Nationalliga, wo nun auch für den SCE Auswärtsfahrten nach Graz auf dem Programm standen.

Das Unheil nahm aber schon beim ersten Auftritt in Graz seinen Lauf: In der dritten Meisterschaftsrunde gastierte der Aufsteiger beim SK Sturm in dessen „Gruabn“, wo von den ca. 8.000 anwesenden Zuschauern gut 800 aus dem Burgenland waren.
Der SCE bot eine gute Leistung, doch in der 36. Minute brachte das Eigentor von Hitzel die Eisenstädter völlig aus dem Tritt. Die in den schwarz-blauen „Inter-Dressen“ spielenden Rot-Weißen aus dem Burgenland gingen schlussendlich als 0:2-Verlierer vom Platz.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1967: SK Sturm vs. SCE  2:01967: SK Sturm vs. SCE 2:0

Das Spiel gegen beim GAK fand dann am 11. November 1967 auf dem GAK-Platz in der Körösistraße 57 statt. Doch bevor es zu diesem Duell kam, bestritten die SCE-Spieler noch ein paar Spiele außerhalb des Meisterschaftsprogrammes der Nationalliga.

Am Wochenende vor dem GAK-Spiel war nämlich Pause im Ligabetrieb, da Österreichs Nationalteam in der EM-Qualifikation auf Griechenland traf. Das Spiel wurde beim Stand von 1:1 abgebrochen, weil ein Zuschauer auf das Spielfeld eindrang und griechische Spieler attackierten, und es anschließend zu Raufhandlungen kam.
Weit ruhiger ging es da beim Duell der beiden Amateur-Nationalmannschaften Österreichs und der Schweiz zu, wo zwei SCE-Spieler mit dem Adler auf der Brust mit von der Partie waren: Keeper Schorn sowie Granabetter.

Faksimile: BF-Onlinearchiv
Amateur NationalteamEinige andere Spieler von der Kampfmannschaft spielten bei der Landesliga-Partie der 1b-Mannschaft gegen den UFC Halbturn mit – Endstand 4:1 für die SCE-1b.
Dann gab es noch zwei Freundschaftsspiele bevor es ab nach Anger bei Weiz ging, wo sich der SCE wieder vor seinem Graz-Besuch einquartierte.
Beim Flutlichtspiel gegen den ASV Siegendorf gab es neben der 1:4-Niederlage, und dann gewann man beim FC ÖMV Stadlau mit 3:1.

Dann kam der 11. 11. und am GAK-Platz trennte sich der Fünfte vom auf Platz Zwölf liegenden SCE dem Datum passend mit 1:1. Vor gut 400 mitgereisten burgenländischen Fans ging der SCE vor insgesamt ca. 4.500 Zuschauern in der siebzehnten Minute durch Komanovits mit 1:0 in Führung, die der GAK in der zweiten Halbzeit noch ausgleichen konnte.

Der erste Punkt in Graz war gemacht, allerdings sollte auch nicht wirklich viele mehr dazukommen! In der nächsten Saison gab es zwei 0:1-Niederlagen in der steirischen Hauptstadt.

In der Abstiegssaison 1969/70 gastierte der SCE erstmals in der 13. Runde in Graz, und zwar beim SK Sturm. Vor knapp 8.000 Zuschauern gewann der SC Roter Husar Eisenstadt im November gegen den SK Sturm-Durisol Graz nach einer taktischen Meisterleistung mit 2:0! Die Tore beim ersten Auswärtssieg in Graz machten Solleder und Komanovits.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1969: SK Sturm vs. SCE  0:2
1969: SK Sturm vs. SCE 0:2

Im März 1970 folgte dann das Gastspiel beim GAK, bei dem es gleich acht Tore zu sehen gab. Auf dem mit ein paar Schneeresten befleckten GAK-Platz holte der SCE einen 1:3 Rückstand auf, doch nach dem 3:3 gelang den Grazern noch zwei weitere Tore. Der SCE verlor mit 3:5 und am Ende der Saison mussten die Eisenstädter aus der Nationalliga absteigen.

Faksimile: BF-OnlinearchivGAK vs. SCE  5:3
GAK vs. SCE 5:3

Nach dem sofortigen Wiederaufstieg bestritt der SCE im September 1971 sein nächstes Spiel in Graz. In der “Gruabn” sah der SCE schon wie der sichere Sieger aus, führte er doch in der 83. Minute 1:0, nachdem Bajlics an seinem 19. Geburtstag das Tor in der 40. Minute schoß. In de 84. Minute stand es dann aber 1:1, und dabei blieb es auch nach dem Schlußpfiff.

Faksimiles: BF-Onlinearchiv1971: SK Sturm vs. SCE  1:1
1971: SK Sturm vs. SCE 1:1

1971: SK Sturm vs. SCE  1:1

1971: SK Sturm vs. SCE 1:1

Gegen den GAK gab es dann im Oktober 1971 eine 1:2-Niederlage.

In den kommenden beiden Spielzeiten spielte der SCE beim GAK jeweils 1:1 und beim SK Sturm setzte es stets eine 0:1-Niederlage.

Mit der Einführung der Zehner-Bundesliga musste sich der GAK in die zweite Liga verabschieden, wodurch es nur noch Auswärtsfahrten zum SK Sturm gab. Durch den neuen Modus fanden aber dennoch zwei Auswärtsspiele in Graz statt, und sie sollten für den Rest der Siebziger-Jahre die letzten sein…

Die siebte Runde führte den noch sieglosen SCE nach Graz-Liebenau, wo es vor knapp 4.000 Zuschauern den zweiten Auswärtssieg in Graz sowie den ersten Meisterschaftssieg zu bejubeln gab. Die Tore beim 2:1-Erfolg erzielten Schneider und Romes.

Am 19. April 1975 war der SCE erneut Gast beim SK Sturm, und blieb auch im vierten Spiel gegen die Grazer unbesiegt. Ein Freistoß-Tor des Dänen Johnny Bjerregaard sicherte dem SCE im Liebenauer Stadion einen Punkt. Dennoch stieg der SCE in die zweite Liga ab, wo in den kommenden Jahren aber nie ein Grazer Verein spielte.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1975: SK Sturm vs. SCE  1:11975: SK Sturm vs. SCE 1:1

Nachdem sich der SCE in der Saison 1979/80 den Meistertitel der 2. Division sicherte, warteten nun gleich vier Auswärtsspiele in Graz, bei denen es aber nur zwei Unentschieden zu holen gab. Gegen Sturm verlor man 0:1 und spielte dann 1:1; beim GAK gab es ein 0:0 und das zweite Spiel ging 1:3 verloren… und bekanntlich stieg der SCE abermals ab.

In der übernächsten Saison war der SCE aber schon wieder zurück im Oberhaus des österreichischen Fußballs, das nun auf sechzehn Vereine aufgestockt wurde.

Am 30. Oktober 1982 war dann der SC Eisenstadt Gast bei der Wiedereröffnung des Sturm-Platzes – der “Gruabn”. Nach neun Jahren Pause füllten an die 12.000 Zuschauer den ehrwürdigen Platz in Graz-Jakomini, wo sich der SCE als braver Gast erwies und 0:4 verlor.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1982: SK Sturm vs. SCE  4:0
1982: SK Sturm vs. SCE 4:0

Dafür konnte der SCE in dieser Saison erstmals auswärts den GAK besiegen. Am 2. April 1983 war’s (28 Jahre später – am 2. April 2011 – wurde der SCE behördlich aufgelöst), als der SCE durch Tore von Rupprecht und Radakovits 2:0 im Liebenauer-Stadion gewann und damit sogar die Qualifikation zum Intertoto-Cup schaffte (der SCE lag nach diesem Sieg auf Rang Fünf der 1. Division).

Faksimile: BF-Onlinearchiv1982: GAK vs. SCE  0:21982: GAK vs. SCE 0:2

1983/84 gab es dann zwei Niederlagen in Graz:
SK Sturm vs. SCE 2:1
GAK vs. SCE 2:1

In der Saison 1984/85 gab es dann beim SK Sturm wieder eine Niederlage – 0:2; dafür konnte man zum zweiten Mal beim GAK gewinnen. Felix Latzkes SC Eduscho Eisenstadt besiegte den GAK-Ringschuh vor kaum 1.600 Zuschauern im Liebenauer Stadion. Goldtorschütze war Erwin Schneider in der 64. Minute.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1984: GAK vs. SCE  0:11984: GAK vs. SCE 0:1

Dieser Sieg am 3. November 1984 sollte zugleich der letzte Auswärtssieg in Graz bleiben, denn in den letzten Bundesliga-Jahren gab es für den SCE in der Hauptstadt der grünen Mark nicht mehr viel zu holen.

Ab der Saison 1985/86 gab es dann den Play-Off-Modus, bei dem der SCE im Grunddurchgang der 1. Division beim SK Sturm 0:0 spielte und beim GAK 1:3 verlor. Während die beiden Grazer Klubs anschließend im Meister-Play-Off mitwirkten, musste der SCE im Mittleren-Play-Off um den Verbleib in der 1. Division kämpfen, was auch gelang.

Im Grunddurchgang der 1. Division 1986/87 bestritt der SCE am 20. November 1986 sein letztes Spiel in der “Gruabn”. Dabei gab es das vierte 0:0 in Folge.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1986: SK Sturm vs. SCE  0:01986: SK Sturm vs. SCE 0:0

Im Oktober war der SCE dann am GAK-Platz, dem Casino-Stadion, zu Gast, wo es nach 22 Minuten schon 3:0 für die Hausherren stand. Am Ende ging das Spiel 2:4 verloren. Beide Klubs schafften es nicht ins Meister-Play-Off und trafen nun im Mittleren-Play-Off erneut aufeinander.

Das letzte Meisterschaftsspiel des SC Eisenstadt in Graz fand am 20. Juni 1987 statt. An die 4.500 Zuschauer waren im Casino-Stadion anwesend und mussten lange auf das einzige Tor des Spieles warten. Sollten sich auch ein paar SCE-Fans im Stadion befunden haben, dann waren sie nach diesem Tor natürlich nicht gut gelaunt. Denn durch den Treffer Hasenhüttls ging der SCE abermals als Verlierer und war eine Woche später “nur noch” ein Zweitdivisionär.

Faksimile: BF-Onlinearchiv1987: GAK vs. SCE  1:0
1987: GAK vs. SCE 1:0

Die Bilanz des SC Eisenstadt in Graz fiel ernüchternd aus:

SK Sturm Graz
15 Spiele: 2 Siege, 5 Remis, 8 Niederlagen

GAK
14 Spiele: 2 Siege, 4 Remis, 8 Niederlagen

Somit gab es in 29 Auswärtsspielen magere vier Siege, neuen Partien endeten unentschieden und satte sechzehn Mal fuhr man als Verlierer zurück ins Burgenland.

Und nun, knapp 27 Jahre später, begab ich mich auf Spurensuche nach Graz. Nicht, dass es mein erster Besuch der steirischen Metropole war, nein, da gab es schon eine Handvoll – auch fußballtechnisch: Den Anfang machte mal das Stadtderby (2001: 2:0 für Sturm), dann war ich beim UEFA-Cup-Spiel des GAK gegen APOEL Nikosia (2002: 1:1) sowie beim Intertoto-Duell des SK Sturm gegen den VfL Wolfsburg (2005: 1:3).

Ob die SCE-Fans, Funktionäre beziehungsweise auch die Spieler bei den Graz-Besuchen auch die Zeit hatten, die Schönheiten dieser Stadt zu besichtigen?

Zumindest für die Spieler war der Ablauf sorgfältig geplant. Wie schon in den Berichten über Auswärtsspiele in Salzburg und Tirol erzählt, bekam der SCE auch von den Grazer Vereinen die obligatorische Einladung zum fälligen Meisterschaftsspiel per Post. Während fast alle Vereine einen Brief schickten, hat der SK Sturm Graz das ganze schlicht mit einer für diesen Zweck vorgefertigten Postkarte erledigt.

Der SCE hat natürlich fein säuberlich alle nötigen Informationen zu den Auswärtsfahrten vermerkt. Beispielsweise Treffpunkt, Fahrzeit, Essen, Hotel u.v.m., es war ja schließlich ein Spiel der obersten Liga Österreichs und keine Kaffeefahrt.

Zum Abschluß dieses Berichtes über Auswärtsspiele burgenländischer Vereine – und im Besonderen natürlich der des SC Eisenstadt – in Graz bis 1987 zeige ich hier ein paar Bilder von meinem Besuch, bei dem natürlich auch der Fußball nicht fehlen durfte:

Der Grazer Uhrturm

Der Grazer Uhrturm

Die Kepler Linde, die 1903 gepflanzt wurde - vier Jahre bevor der Kismartoner Football Club gegründet wurde. Da stand die alte Linde, die dann dem Lindenstadion den Namen gab, auch schon über hundert Jahre.

Die Kepler Linde, die 1903 gepflanzt wurde – vier Jahre bevor der Kismartoner Football Club gegründet wurde. Da stand die alte Linde, die dann dem Lindenstadion den Namen gab, auch schon über hundert Jahre.

Ein kleiner Lindwurm versteckt sich. Aber sollte der nicht eigentlich in Klagenfurt sein?

Ein kleiner Lindwurm versteckt sich. Aber sollte der nicht eigentlich in Klagenfurt sein?

Die alte Holztribüne der einst gefürchteten "Gruabn" des SK Sturm.

Die alte Holztribüne der einst gefürchteten “Gruabn” des SK Sturm.

Hier gab's für den SCE nicht viel zu holen...

Hier gab’s für den SCE nicht viel zu holen…

Ein paar Stunden zuvor ging hier der Grazer SC vor gut 80 Zuschauern gegen den ESK Graz 0:9 unter.

Ein paar Stunden zuvor ging hier der Grazer SC vor gut 80 Zuschauern gegen den ESK Graz 0:9 unter.

Abends: SK Sturm vs. Admira Wacker 1:1

Abends: SK Sturm vs. Admira Wacker 1:1

Sturm 2
Sturm 3

Seit dem letzten Gastspiel des SCE in Graz ist ganz schön viel Wasser die Mur in Richtung Drau geflossen.

Seit dem letzten Gastspiel des SCE in Graz ist ganz schön viel Wasser die Mur in Richtung Drau geflossen.

Anhang:
Natürlich gab es auch nach dem Jahr 1987 Auswärtsspiele burgenländischer Klubs in Graz, denn 1992 schaffte die SV Oberwart den Aufstieg in die 2. Division, wo sie im Grunddurchgang zuerst beim GAK ein 1:1 holte und dann am LUV-Platz gegen den Lehrlingsunterstützungsverein 1:3 verlor!
Im Abstiegs-Play-Off reisten sie 1993 wieder zum LUV Graz und gewannen diesmal 2:1.

1993/94 war das Play-Off-System Geschichte und die 2. Division bestand wieder aus 16 Vereinen. Das einzige Graz-Gastspiel fand zugleich in der ersten Runde statt, und Oberwart war dabei gleich mit 2:0 siegreich!

In der nächsten Saison wurde der GAK Meister der 2. Division und hatte dabei zwei burgenländische Vereine zu Gast im Casino-Stadion: Im Zuge der Frühjahrsmeisterschaft 1995 wurde zunächst die SV Oberwart 2:0 geschlagen und danach bezwangen sie den ASK Klingenbach mit 1:0.

1995/96 hatten Oberwart und Klingenbach aber keinen Grazer Gegner mehr in der 2. Division und stiegen zusammen in die Regionalliga ab.
Danach mag es zwar auch noch Auswärtsspiele in Graz gegeben haben, doch die interessieren nun wirklich niemanden! :)


1933

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1933 herrschte beim SC Eisenstadt natürlich auch ein reger Spielbetrieb. Auch wenn leider nicht alle Meisterschaftsspiele Erwähnung fanden, fand ich ca. 30 Spiele des “alten” SCE in der “BF”.

Zu Beginn der Frühjahrsmeisterschaft traf der SCE im burgenländischen Cup auswärts auf Hornstein, wo sie die Sonnenbergler mit 5:1 besiegten.

Das war allerdings erst das Hinspiel und als sich die beiden Mannschaften am folgenden Wochenende “auf der Halt” in Eisenstadt trafen, gab es für die SCE-Kicker kein Halten. Bereits in der ersten Minute traf Lang zum 1:0, eine Viertelstunde später stellte Machon I auf 2:0, ehe Lang in der 28. Minute auf 3:0 stellte. In der 36. Minute schoß Lang dann noch das 4:0. Nach dem Seitenwechsel waren kaum sechzig Sekunden vergangen, als Lang schon auf 5:0 stellte. Kaudellla traf dann in der 53. Minute zum 6:0, vier Minuten später erhöhte Lang auf 7:0, Kaudella legte in der 60. Minute das achte Tor nach, ehe Machon I gleich nach dem Abstoß sofort das 9:0 erzielte. Nun war Machon II an der Reihe: er machte in der 70. Minute das 10:0, zehn Minuten später das 11:0 und in der 85. Minute das 13:0. Fehlt da nicht noch ein Tor? Ja, denn zwischenzeitlich trug sich sogar Bognar I mit 12:0 in die Schützenliste ein. Den Schlußpunkt zum 14:0 besorgte dann wieder Lang mit seinem sechsten Treffer.

Ein Woche nach diesem Schützenfest fand schon das nächste Cup-Spiel statt. Gegner war diesmal Sauerbrunn, doch das Spiel dauerte nicht sehr lange: Der SCE führte bereits früh durch ein Tor von Skarits mit 1:0 als der Wiener Neustädter Schiedsrichter Filgas den SCE-Kapitän Szabo vom Spiel ausschloß. Daraufhin verließen auch gleich seine Mannschaftskollegen das Spielfeld!
Schiedsrichter Filgas brach das Spiel ab und konnte sich auf die Heimreise begeben…
Die beiden Mannschaften einigten sich daraufhin – nachdem auch ein neuer Unparteiischer bestimmt wurde – ein Freundschaftsspiel abzuhalten. Die Zuschauer bekamen ein sehr bescheidenes Spiel zu sehen, woran auch der heftig herumpfeifende Wind schuld war.
Trotz der mangelnden Motivation bei beiden Mannschaften, fielen immerhin fünf Tore – drei für den SCE, zwei für die Sauerbrunner.

Das Cupspiel wurde am folgenden Sonntag in Eisenstadt erneut angepfiffen, das abermals von einem starken Sturm begleitet wurde. Während der Wind über die “Halt” wehte, versagte der SCE-Sturm vor dem Tore der Gäste. Nach einer torlosen ersten Hälfte konnte der SCE seine Überlegenheit dann wenigstens auch in Zählbares umwandeln. Skarits traf per Kopf zum 1:0 und Kandella erzielte aus einem Penalty das 2:0, und dabei blieb es auch.

Es folgten Freundschaftsspiele wie beispielsweise ein 2:4 in Neufeld und zu Ostern zwei Partien gegen den Wiener Klub “Liga”. Spiel Eins ging 1:2 verloren und Spiel Zwei gewann der SCE mit 2:1.

Wann und wie die eigentliche Meisterschaft über die Bühne gegangen ist, bleibt bei den dünn gesäten Ergebnissen etwas unklar.
Es gab da ein Auswärtsspiel in Hornstein, wo man nicht genau sagen kann, ob es denn ein Freundschaftsspiel oder doch eine Partie der Meisterschaft war. Aber egal, der SCE gewann jedenfalls mit 3:0.

Ganz sicher ein Spiel der Meisterschaft des Bezirkes Eisenstadt war der 5:2-Sieg in Stöttera Ende Mai 1933.

Zu Pfingsten 1933 kam ein Klub* aus Bruck an der Mur nach Eisenstadt, um sich mit dem Klub der burgenländischen Hauptstadt zu messen.  *Ob der AAC, der BC, der ATUS, schon der SC oder gar irgendein anderer war, bleibt unklar.
In der BF wurden die Brucker als steirischer Meister bezeichnet, was ich nicht bestätigen kann. 1932/33 wurde der GAK Meister der 1. Klasse Steiermark, in der Saison zuvor war es ebenfalls der GAK und wiederum eine Saison danach der SK Sturm Graz.

Am Pfingstsonntag fand das erste Spiel statt. Beide Mannschaften zauberten ein packendes und mitreißendes Spiel auf das Feld auf der Eisenstädter Hutweide und durch zwei Tore Langs und einem von Machon I besiegte der SCE die steirischen Gäste mit 3:1.

Einen Tag später hatten die Brucker schon früh die Möglichkeit in Führung zu gehen, doch der Elfmeter wurde kläglich vergeben. Dennoch gelang ihnen kurz darauf das 1:0. Der SCE ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und steckte selbst einen zweiten Rückstand auf. Das Team aus Eisenstadt gewann auch das zweite Spiel gegen Bruck an der Mur – diesmal mit 4:2.

Nach Pfingsten fand das Meisterschaftsduell mit den Siegendorfern statt, bei dem der SCE den Schwung aus den beiden Spielen gegen Bruck mitnahm und die Siegendorfer mit 6:1 vom Platz schoß.

Die Zeiten damals waren aber nicht die einfachsten, wie folgender Bericht aus der BF zeigt, denn in Zurndorf machten sich einige Gefolgsleute eine “Hetz”, deren “Idole” Jahre später für Millionen Tote sorgen sollten:

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Faksimile: BF-Onlinearchiv

In der Meisterschaft lag der SCE an dritter Stelle, nur einen Punkt hinter dem Führungsduo Pöttsching und Neufeld, wobei diese ein Spiel weniger ausgetragen hatten und eben jeweils noch Gegner des SCE waren:

Wer wird wohl Meister werden?

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Die versprochenen Tabellen der anderen Bezirke sucht man in der nächsten Ausgabe allerdings vergeblich. Dafür nahm das Spitzenspiel SC Eisenstadt vs. ASV Pöttsching gleich fast eine ganze Seite in Anspruch. Die Gäste kamen dabei zu einem glücklichen 3:2-Sieg… und selbst die BF gab dem niederösterreichischen Schiedsrichter etwas Schuld an der Niederlage des SCE.

Gleich nach dem Anpfiff kannte das Spiel nur eine Richtung, nämlich jene auf das Tor der Pöttschinger. Nachdem sie zunächst die Angriffe der Eisenstädter abwehren konnten, war Szabo einen Outball Lang direkt vor die Füße, Pöttsching-Goalie Augustini verließ sein Tor und stürmte dem Ball entgegen, doch Lang hob diesen blitzschnell zu Skarits, der ihn ins Netz köpfelte.
Der Ausgleich ließ aber nicht lange auf sich warten, nach 14. Minuten stand es 1:1 und in der 25. Minute fiel sogar das 2:1 für die Gäste.
Nach der Pause wurde der SCE immer stärker, doch der Schiedsrichter immer schlechter. Er soll mehrere Handspiele der Pöttschinger Verteidiger übersehen haben, und einem Tor von Skarits verwehrte er die Anerkennung.
Ein ganz klares Handspiel konnte er dann aber nicht totschweigen – es gab Elfmeter für den SCE, den Lang zum 2:2 verwertete.

Zehn Minuten vor dem Ende entstand aus einem Getümmel vor dem Eisenstädter Tor das 3:2 für Pöttsching, die damit Platz Eins behaupteten.
Zum Saisonausklang stand am 2. Juli 1933 das Spiel gegen Neufeld auf dem Programm, und das Vorspiel bestritt die SCE-Reserve gegen den “jüngsten Verein des Burgenlandes”, nämlich dem kürzlich gegründeten Klub aus Klingenbach – so die BF in der Vorankündigung.

Gekommen sind die Klingenbäcker aber nicht, weshalb die Reserve gegen eine kombinierte Mannschaft aus Hirm spielte und 4:1 gewann.

Das Hauptspiel bestritten für den SCE: Szalay; Braun, Bognar II; Fraß, Machon II, Szabo; Skarits, Bognar I, Frühwirth, Lang, Janko.
Am Ende jubelten aber die Neufelder über einen 3:2-Sieg sowie über den Bezirksmeistertitel.

Nach dem Ende der Meisterschaft bestritt der SCE jene zwei Spiele gegen Sotex Ödenburg, die ich schon im Bericht “In aller Freundschaft” erwähnte, ehe sie zu einem Pokalturnier in Siegendorf eingeladen wurden.

Es war der 30. Juli 1933 als sich die Klubs aus Siegendorf, Eisenstadt, Antau und Stöttera um einen vom Verband gestifteten Pokal duellieren sollten, doch der schon am Vormittag einsetzende “Landregen” verhinderte die Austragung. Da Antau und Stöttera erst gar nicht nach Siegendorf gereist waren, entschieden sich die anwesenden Klubs Siegendorf und Eisenstadt eine freundschaftliche Partie auszutragen, die der SCE mit 4:2 für sich entschied. Die Tore erzielten Lang (3) und den vierten Treffer steuerte der Siegendorfer Eisele per Eigentor bei.

Bevor das Turnier ein paar Wochen später durchgeführt wurde, testete der SCE gegen den Wiener Verein “Dempsey” und gewann durch ein Tor von Lang mit 1:0.

Damals fragte man sich natürlich auch, wie denn die Welt in hundert Jahren aussehen würde. Eine dieser Vorstellungen betraf die Fortbewegung im Jahr 2033 – na, ja – 19 Jahre haben wir ja noch bis dahin:

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Faksimile: BF-Onlinearchiv

Zum Pokalturnier nahm der SCE folgendes Team mit nach Siegendorf: Straub; Braunshier, Bognar II, Rath, Machon II, Szabo, Machon I, Skarits, Bognar I, Frühwirth, Lang, Janko.

Zum Auftakt des Blitzturnieres (30 Minuten Spielzeit) traf der SCE auf Stöttera, tat sich schwer, verlor Machon I durch Ausschluß, gewann aber dank eines Treffers von Lang mit 1:0.

Dann gewann Antau gegen Siegendorf mit 1:0, und im nun fast schon vorentscheidenden Spiel traf der SCE nun auf die Antauer. Die Eisenstädter überrumpelten die vom vorangegangenen Spiel noch etwas müden Antauer und ein Eigentor sorgte in der dritten Minute für den SCE-Führungstreffer. Drei Minuten später stand es dann schon 2:0 (Bognar II) und Janko traf noch vor der Pause zum 3:0. In der zweiten Halbzeit schonten die Eisenstädter ihre Kräfte, schoßen aber noch einen vierten Treffer – Machon II verwandelte einen Freistoß zum 4:0-Endstand.

Da sich Siegendorf und Stöttera anschließend 1:1 trennten, war dem SCE der Turniersieg so gut wie sicher (für den Fall, dass das Torverhältnis vor dem Ergebnis im direkten Duell gereiht worden wäre).

Gegen die im letzten Spiel stark aufspielenden Siegendorfer reichte ein kraftvoller Schuß von Lang, um den Nachbarn mit 1:0 zu besiegen und damit den Turniersieg zu fixieren.

Zum Abschluß des Turnieres trennten sich Antau und Stöttera torlos, und anschließend wurde dem SCE der vom VAFÖ gesponserte Sieger-Pokal überreicht.

Als die Auslosung für die Herbstmeisterschaft bekannt gegeben wurde, sicherte sich der Klub aus Kittsee den burgenländischen Landesmeistertitel 1933. In der Endrunde mit den Bezirksmeistern Hirm und Pöttsching (die spielten statt Neufeld) sicherte sich der nördlichste Klub des Landes den Titel.

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Der Beginn der neuen Meisterschaft konnte vom SCE gar nicht besser gestaltet werden, denn gegen Antau gab es einen überlegenen 7:0-Sieg, doch schon im nächsten Spiel rutschte der SCE gehörig aus.
In Antau wurde der neue Sportplatz, wo viele Jahre später der SCE seine letzten Spiele bestreiten sollte, eröffnet. Beide Mannschaften kämpften wie verbissen, wobei die Hausherren am Ende die Nase vorne hatten – Antau gewann mit 3:2.

Beim nächsten Meisterschaftsspiel traf der SCE auf einen alten Rivalen, gegen den es aber schon lange keine Spiele mehr gegeben hatte – Neudörfl. Nach einem heißen Kampf auf den Neudörfler-Sportplatz trennten sich die Klubs mit 2:2.

Eine Woche später kamen die Neudörfler nur mit zehn Mann nach Eisenstadt, von denen ein paar normalerweise auch nicht der Kampfmannschaft angehörten. Die Zuschauer waren darüber enttäuscht, doch gegen den 7:2-Sieg des SCE hatte natürlich niemand etwas einzuwenden..

Dann war es aber auch schon wieder vorbei mit den Ergebnissen der Meisterschaft. Sport fand kaum noch Erwähnung. Erst im November wird wieder über Spiele des SC Eisenstadt berichtet, denn der war über den Semmering nach Bruck an der Mur gereist, um die Rückspiele der zu Pfingsten in Eisenstadt ausgetragenen Hinspiele zu bestreiten.

Die Reise würde übrigens ohne Lang und einem der Machon-Brüder bestritten, denn die spielten in Neufeld für das Burgenland gegen Niederösterreich – und siegten mit 2:0.

Auf dem Sportplatz der Stadt Bruck an der Mur herrschten schlechte Bodenverhältnisse, denn es stürmte und regnete unaufhörlich. Der SCE ging nach einer bescheidenen Leistung mit 0:3 unter.
Am nächsten Tag war ihr Kampfgeist aber schon wieder aufgeladen, lagen zur Pause aber auch schon mit 0:3 im Rückstand. Am Ende ging das Spiel “nur” mit 2:3 verloren.

Über den Ausflug in die Obersteiermark wurde in der BF auch ein Reisebericht abgedruckt:
Am Samstag frühmorgens Star zur Fahrt. Alle Spieler sind vollzählig erschienen und Schlachtenbummler sind auch genug da. Also fahren wir los. Erste Station ist der Semmering, wo sich unsere Spieler bei einer Schneeballschlacht reichlich austoben können. Dann geht es wieder weiter. Mittags treffen wir in Bruck a. d. M. ein. Vor allem die Bewirtung. Nun, die war gut, bis auf das, was die Bewirtung durch den Schiedsrichter anbelangt. Unsere Spieler waren ausgezeichnet einlogiert und wurden auch freundlichst aufgenommen. Zu unserem Pech und auch zum Pech der Veranstalter, regnete es gleich am ersten Tage während des ganzen Wettkampfes und auch nachher tobten die Elemente bis spät nach Mitternacht. Unter diesen Umständen war für meine jungen Fußballer ein reguläres Spiel unmöglich. Die routinierteren Brucker hielten sich da bedeutend besser und so mußten wir, wohl oder übel, die Segel streichen. Dafür holten wir dies, soweit es eben ging, (denn weiter als bis zu zwei Treffern ging es nicht, das erlaubte ja der Schiedsrichter nicht), am nächsten Tage ein. Vor nur einer geringen Zuschauermenge – es war ja für Zuschauer viel zu kalt – konnten wir unsere Klasse dennoch wiederholt unter Beweis stellen. Die erste Halbzeit leistete sich unsere Verteidigung schwerste Schnitzer und davon führten gleich drei zu den erhaltenen Toren. Nach Seitenwechsel legten sich die Eisenstädter besser ins Zeug, schossen zwei Tore, wurden vom Schiedsrichter wiederholt gestoppt und glaubten, damit ihre Arbeit getan zu haben. Jedenfalls ergab das zweite Spiel ein ehrenvolles Ergebnis. Trotzdem brachten unsere Leute noch genügend Humor auf, um auf der Heimfahrt singend die zwei Niederlagen zu übertönen.
Etwas, was Sie auch vielleicht interessieren wird: Meine Mannschaft macht jetzt einen kleinen Formrückgang mit. Ich hoffe aber, bis zum Frühjahr mit ihr wieder ins Reine zu kommen. Es mangelt uns eben nur an einem Mittelstürmer und an einem Rechtsaußen.

Damit endete das Fußball-Jahr 1933 für den SC Eisenstadt, und die politischen Zustände sorgten schon bald dafür, dass der VAFÖ, dem der SCE angehörte, aufgelöst wurde, die BF ebenfalls nicht mehr gedruckt werden durfte und sich Europa der nächsten Katastrophe näherte.

Über 60 Jahre später: FC Oberberg/SCE vs. Bruck/Mur XI   4:3 - mit Berühmtheiten wie Franz Fister, Willi Bauer, Franz Rumpler und Walter Tinhof.

Über 60 Jahre später: FC Oberberg/SCE vs. Bruck/Mur XI 4:3 – mit Berühmtheiten wie Franz Fister, Willi Bauer, Franz Rumpler und Walter Tinhof.

Magyar Királyi Honvédség

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Die königlich ungarische Landwehr hat zwar nichts mit dem Sportclub Eisenstadt zu tun, aber mit unserem Flecken Land hier mitten in Europa schon , und bei Nachforschungen in meiner Familien-Geschichte fand ich heraus, dass mein Ur-Großvater am 31. Juli 1914 seinen Marschbefehl bekam, um sein Leben für die Obrigkeit zu riskieren, damit am Balkan endlich Ruhe ist, wo einst Bosnien völkerrechtswidrig dem Habsburger-Reich einverleibt wurde.

Recherchen zufolge hatte man sich, wenn man aus Mörbisch kam – dort wohnte nämlich mein Ur-Großvater -, in Ödenburg/Sopron zur Musterung zu melden. Dort wurde beispielsweise die k. u. Landwehr – die Magyar Királyi Honvédség, das Infanterieregiment Nummer 18 sowie das ohne den Zusatz “Honvéd” versehene Infanterieregiment Nummer 76 aufgestellt, wovon die vielen Toten, die am Mörbischer Kriegerdenkmal verzeichnet sind, zeugen, denn neben vielen Namen steht H.I.R. 18 beziehungsweise I.R. 76.

Der Name meines Ur-Großvaters findet sich jedenfalls nicht unter denen, die im Feld geblieben sind. Nein, er entging dieser Hölle und musste nicht für Gott, König und Vaterland sterben!

Der Name Honvéd findet sich natürlich auch im Fußball, denn in der ungarischen Hauptstadt gibt es einen Verein, der Budapest-Honvéd FC heißt und aus dem Kispest AC hervorging. Und gegen eben jenen Honvéd FC aus Budapest hat auch der SC Eisenstadt einst (zumindest) zwei Spiele bestritten!

honvedEnde der 60er-Jahre des letzten Jahrhundert war’s, als der Nationalliga-Klub aus dem Burgenland Freundschaftsspiele gegen den ungarischen Erstligisten austrug.

1968 wurde Honvéd Vierter hinter Ferencváros, Újpest Dósza und Vasas Budapest und kam zu Ostern nach Eisenstadt, wo im Lindenstadion eine Doppelveranstaltung abgehalten wurde.

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Im ersten Spiel traf ESV Admira-Energie auf Csepel Budapest und danach bekam es der SCE mit der Budapester Honvéd zu tun.

Die BF berichtete: Honved, Csepel servierten Paprika!
Die Fußballfreunde, die am Ostermontag ins Lindenstadion pilgerten, dürfte ihr Kommen nicht bereut haben: Mit den beiden ungarischen Spitzenvereinen Honvéd- und Csepel Budapest sah man zwei absolute Klassemannschaften am Werk. Zünftiger Paprika, gewürzt mit technischen Kabinettstückchen, herzhafte Schüsse und insgesamt elf Tore – was will das Fußballherz mehr?
Wie erwartet, mußten sich Admira-Energie und der SC Eisenstadt geschlagen geben. Erfreulich jedoch, die großartige Leistung der Burgenländer, die gegen die ehemalige Puskas-Elf Honvéd nur eine ehrenvolle 3:4-Niederlage hinnehmen mußten.

Ehrenvolles Resultat Eisenstadts: Nach der dürftigen Darbietung der Admira mußte man für den SC Eisenstadt Schlimmes befürchten. Doch es kam anders: Die Schleger-Schützlinge steigerten sich zu einer ausgezeichneten Leistung und erreichten gegen die wirklich Klassefußball vorführende Honvéd-Mannschaft ein ehrenvolles Resultat.
Besonders in den ersten 30 Minuten kamen die Zuschauer aus dem Staunen nicht heraus. Eisenstadt drängte die Ungarn zeitweise sogar arg in die Defensive. Man sah prächtige Kombinationen und der Honvéd-Tormann mußte seine ganze Kunst aufbieten, um Verlusttreffer zu vermeiden.
Erst nach den beiden Toren (36. und 38.) fiel Eisenstadt zurück. Das dritte Tor der Ungarn war übrigens ein herrlicher Volleyschuß von der Strafraumgrenze in die rechte untere Ecke. Imponierend die traumwandlerische Sicherheit im Sturm der Magyaren. Da kam jeder Paß an, jeder Spieler beherrschte das Leder mit einer Perfektion, die seinesgleichen sucht.
Gegen eine solche Mannschaft zu verlieren ist keine Schande. Nach dem vierten Treffer schalteten die Ungarn verständlicherweise zurück, der altbekannte Schlendrian riß ein; nicht zuletzt steckte dem Team das zwei Tage vorher ausgetragenen Spiel in Knochen. So konnte Eisenstadt noch in einem kraftvollen Finish das Resultat verschönern.
Ausgezeichnet bei den Burgenländern trotz der vier Tore Schorn, dann Pogac, Schmidbauer, Granabetter als Motor des Teams, Sauter sowie der derzeit beste Stürmer Hanbauer. Die Ungarn hatte im Angriff große Könner. Besonders Kocsis, der gestaltsmäßig an den großen Puskas erinnert, beeindruckte das Publikum. Auch Komora, brandgefährlich als Schütze, Navratil, Toth und Sipos gefielen.

Das Spiel fand vor gut 4.500 Zuschauern statt, bei dem der SCE folgende Mannschaft aufbot: Schorn; Pogac, Schmidbauer; Komanovits (Hitzel), Granabetter, Suttner; Solleder, Eisele, Sauter, Varga (Leskovich), Hanbauer.
Honvéd Budapest spielte mit Bieski (Erdösi); Kelemen, Ruszinski, Marosi; Spios, Vagi; Kocsis, Tusinger (Szendrei), Navratil, Komora, K. Toth.

Faksimile: BF-Onlinearchiv SCE vs. Honvéd

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SCE vs. Honvéd
Die Torfolge: Hanbauer brachte den SCE in der 14. Minute in Führung, die Navratil vier Minuten später ausglich. Sipos (36.) und Komora (38.) brachten die Ungarn dann vor der Pause mit 3:1 in Front und nach dem Seitenwechsel erhöhte Komora in der 55. Minute auf 4:1. Leskovich verkürzte in der 78. Minute auf 2:4 und Sauter traf in der 87. Minute zum 3:4.

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SCE vs. Honvéd

Das Vorspiel verlor Admira-Energie gegen Csepel Budapest mit 1:3, wobei unser späterer Trainer Felix Latzke den Treffer der Admiraner erzielte.

Nach der Veranstaltung sprachen (BF):
Dr. Schleger: Die Mannschaft hat sehr brav gespielt und ein achtbares Ergebnis herausgeholt. Die Ungarn spielten einen mit technischen Feinheiten gewürzten Fußball.
Schindler (Honvéd Budapest): Eisenstadt hat mich überrascht. Eine gut kämpfende Mannschaft. Wir waren noch müde vom Spiel gegen Ujpest-Dosza vom Samstag.
Sauter (Rapid-Gastspieler beim SCE): Für mich war es etwas schwer, Kontakt zu finden. Ich würde mich aber sehr freuen, in der Eisenstädter Mannschaft zu spielen.
Pelikan (Admira-Trainer): Die Ungarn waren besser. Wahl und Paproth waren nicht zu ersetzen.
Platty (Csepel Budapest): Schönes Spiel! Gerechtes Resultat.

Eine Saison später belegte die Budapester Honvéd sogar Platz Zwei unter den Topklubs Ungarns – vier Punkte hinter Meister Újpest Dósza und fünf Punkte vor dem entthronten Meister Ferencváros. An einem der Europapokal-Bewerbe nahmen sie aber nicht teil, das passierte dann in den Siebziger-Jahren. Zuvor war Honvéd in der Saison 1965/66 im Pokalsieger-Bewerb tätig (als der SCE in der Ostliga kickte) und scheiterte nach Aufstiegen über Reipas Lahti aus Finnland und Dukla Prag am Liverpool Football Club im Viertelfinale.
Dafür gab es 1969 halt wieder ein Freundschaftsspiel gegen den SC Eisenstadt.
1970/71 waren sie dann wieder im Pokalsieger-Bewerb dabei und schafften den Aufstieg gegen den Aberdeen Football Club erst nach Verlängerung und schied dann gegen Manchester City aus. Die Saison darauf spielten sie im UEFA-Cup zuerst gegen den Partick Thistle Football Club und verabschiedeten sich dann gegen den PFC Beroe Stara Zagora aus Bulgarien.

Doch nun zurück zum zweiten Spiel des SCE gegen die Budapester Honvéd:
Diesmal ging es für die Burgenländer hinter den “Eisernen Vorhang” in die ungarische Hauptstadt, wo am 9. Februar 1969 um 11 Uhr angepfiffen wurde.

Die BF schrieb: Eisenstadt überrascht in Budapest
Eine 0:1-Niederlage bezog der SC Eisenstadt am vergangenen Samstag im Freundschaftsspiel gegen Honvéd in Budapest. Obwohl eine Niederlage, so ist das Ergebnis als ein kleiner Erfolg zu werten, da Honvéd zu den stärksten ungarischen Mannschaften zählt. Außerdem ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, in der ungarischen Metropole zu gewinnen. Das mußten schon Rapid und Austria bei ihren Spielen erkennen.
Deshalb muß man mit Eisenstadt sehr zufrieden sein. Die Mannschaft fuhr direkt aus dem Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf nach Budapest, hatte durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse eine lange Anreisezeit, trat außerdem ohne Granabetter an – und bot dennoch eine vorzügliche Leistung.

Das bescheinigen auch die ungarischen Zeitungen, die von einer guten, kämpferisch sehr starken österreichischen Mannschaft schreiben. Die Generalprobe der Eisenstädter für das Spiel gegen die Austria ist gut ausgefallen.
Faksimile: BF-Onlinearchiv

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(BF): Honvéd mußte sich anstrengen / SCE mit prächtigem Teamwork
Von vornherein hatte man dem SC Eisenstadt in Budapest überhaupt keine Chancen eingeräumt. Es zeigte sich aber wieder, daß im Fußball wirklich alles möglich ist. Die Magyaren, sehr siegessicher, mußten schließlich ganz aus sich herausgehen, um eine ausgezeichnet kämpfende Eisenstädter Mannschaft doch noch in die Knie zwingen zu können.
Vor der Pause verlief die Partie fast ausgeglichen. Eisenstadt mischte kräftig mit und leistete den optisch leicht überlegenen Ungarn hartnäckigen Widerstand. Honvéd, das zuerst Stürmerstar Tichy in der Kabine gelassen hatte, stellte seinen Star zur Pause deshalb auch in die Mannschaft. Und mit Tichy lief dann das Spiel der Ungarn besser. Allerdings half ihnen auch nach der Pause ein starker Rückenwind.
Das einzige Tor vor 3.800 Zuschauern fiel in der 66. Minute durch Komora, der das Leder vom Fünfer in die Maschen setzte, nachdem Schreitl einen scharfen Schuß nur wegschlagen hatte können. Schreitl, der übrigens nach der Pause für Schorn im Tor stand, bot seine beste Leistung im Eisenstädter Dreß. Unter anderem wehrte er in der 56. Minute einen Foulelfmeter von Kozma ab. Dieser Elfer war übrigens eine harte Strafe. Koch hatte einen Ungarn das Leger weggespitzelt, der Ungar fiel im Strafraum zu boden, und der mäßig amtierende Referee entschied auf Strafstoß.
Wenig später wurde Gallos, der mehrere Gegner düpiert hatte, ebenfalls im Strafraum gelegt, der Schiedsrichter verlegte den Tatort aber an die Strafraumgrenze, und so bag es nur einen Freistoß, obwohl ein Elfer berechtigt gewesen wäre.

Eisenstadt bot eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung. Besonders die Abwehr konnte überzeugen und machte es den ungarischen Stürmern sehr schwer. Die ungarische Presse lobte auch die Eisenstädter sehr. (Zensuren von “Gutes Team” bis “Österreichischer Spitzenklub”!)

Dr. Schleger: “Ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Das Team hat ausgezeichnet gespielt und gegen eine meisterliche Honvéd ein gutes Resultat erreicht.”
Präsident Horvath: “Ich war von der ausgezeichneten Leistung unserer Mannschaft wirklich überrascht. So müßte es auch gegen die Austria laufen!”

Das besagte (Cup) Spiel gegen die Austria wäre dann fast im Schnee erstickt, ging dann aber doch im Lindenstadion vor 1.200 Unentwegten über die Bühne – und endete mit einer 2:3-Niederlage.

20140608_165259Als Andenken an den Honvéd FC aus Budapest erhielt der
SportclubEisenstadt eine Keramikfigur.

Nemo placet omnibus

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Nemo placet omnibus…


Kurrent1

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Malta

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Malta 1993 – drei Bilder:
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Längst Vergessenes – Teil I

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Tief im Südburgenland liegt auf einer Anhöhe eine Gemeinde, mit dessen Fußballklub der SC Eisenstadt heiße Duelle ausfocht – vor langer Zeit natürlich.

Seine erste Reise nach Großpetersdorf seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unternahm der SCE im Zuge der Qualifikationsrunde zur Landesliga im Sommer 1950. Gleich beim ersten Duell mit den südburenländischen “Widdern” setzte es eine herbe 0:3-Niederlage, am Ende durfte sich der SCE aber dennoch über den Aufstieg in die oberste Leistungsstufe unseres Bundeslandes freuen. Denn neben den drei Auswärts-Niederlagen reichten drei Heimsiege “auf der Halt”, um den Meistertitel in der 1. Klasse Mitte zu krönen – dabei wurde Großpetersdorf daheim mit 4:0 besiegt.

In der Landesliga wehte dann schon ein anderer Wind, und wehrte sich lange gegen den drohenden Abstieg, dem er aber nicht entgehen konnte. Einer eklatanten Auswärtsschwächte (acht Niederlagen – bei elf Partien) stand eine kaum bessere Heimbilanz (sieben Niederlagen) gegenüber. Ein Heimsieg gelang immerhin gegen Mitaufsteiger SV Großpetersdorf (2:1), auf dessen Anlage man sich aber 1:3 geschlagen geben musste.

Diese Niederlage setzte es in der zweiten Meisterschaftsrunde Anfang September 1950. Die BF berichtete kurz: “Die Hauptstädter, die bereits in den Qualifikationskämpfen in Großpetersdorf geschlagen wurden, mußten dort am Sonntag neuerlich eine Niederlage einstecken. Die Eisenstädter gaben, trotzdem sie nicht komplett antraten, lange Zeit einen ebenbürtigen Gegner ab. Die Schußuntüchtigkeit ihrer Angriffsreihe ließ keine Erfolge zu, obwohl sie nicht minder als die Hausherren dazu Gelegenheit gehabt hätten.”

Im Frühjahr 1951 schauten sich dann gut 200 Zuschauer das Spiel gegen die Großpetersdorfer “auf der Halt” an. (BF) “Die Landeshauptstädter überraschten am vergangenen Sonntag mit einer ausgezeichneten Leistung und konnten die Mannen um Somlei verdient besiegen. Schon in der ersten Halbzeit dominierten die Platzbesitzer eindeutig, und nur der Schußunfähigkeit ihrer Stürmerreihe ist es zuzuschreiben, daß das Score nicht höher ausfiel. Aus den unzähligen Angriffen der Landeshauptstädter kann Luckenberger die Platzbesitzer in Führung bringen. Eine unnötige Spielerei des Eisenstädter Schlußmannes bringt den Gästen aus Großpetersdorf den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit spielt nur mehr Eisenstadt, doch können ihre Stürmer die unzähligen Torchancen nicht verwerten. Erst ein Elfmeter von Fleck bringt den verdienten Führungstreffer, der für Eisenstadt zwei wichtige Punkte bedeutet. Eine Kritik über beide Mannschaften und auch über den Schiedsrichter ist am Platz. Wenn auch die beiden Vereine mit Steinen auf mich werfen, sportlich war das Verhalten einiger Akteure bestimmt nicht. Besonders die Großpetersdorfer versuchten sich einige Male als Freistilkämpfer. Besonders der rechte Verteidiger gehörte schon in der ersten Halbzeit ausgeschlossen. Auf der anderen Seite war das Zurückzahlten der Fouls von Szövegjado nicht am Platz. Der Schuldtragende an diesen Unsportlichkeiten ist in erster Linie der Schiedsrichter. Durch sein unmögliches Gepfeife erleichterte er den Rowdis [sic.] ihr Benehmen. Mit so einer Leistung, wie Herr Hausl am vergangenen Sonntag das Spiel geleitet hat, ist dem burgenländischen Fußballsport nicht gedient.”

Nach dem Abstieg des SCE gab es aber dennoch ein Eisenstädter Duell mit den Großpetersdorfern, denn die “Elektriker” des SC NEWAG schafften 1951 den Durchmarsch in die höchste Liga.

Während nun der alte SC Eisenstadt den Wiederaufstieg anstrebte, mischten die Senkrechtstarter des neuen SC NEWAG aus Eisenstadt die Landesliga auf – siehe dazu auch meinen Bericht “Belebende Stromstöße”.
In der vierten Runde gastierte Großpetersdorf in Eisenstadt: (BF) “Nun hat es doch endlich geklappt. Wir wollen es nicht verschreien, aber es hat den Anschein, als ob der Kurzschluß in der Fünferleitung der Elektriker behoben sein dürfte. Die Transferierung Gombas’ in die MItte, hat sich voll bewährt, da er, wie in alten Tagen, den Goalgetter der Mannschaft war. Er schoß vier herrliche Tore. In der Deckung war Schaden groß in Fahrt, und der gesamte Sturm mit Ausnahme Horvaths hatte einen Formanstieg zu verzeichnen. Die Gäste befanden sich in mäßiger Verfassung, und so war es kein Wunder, daß sie in Grund und Boden gespielt wurden. Erfreulich war die sportliche Art, mit der sie die Niederlage hinnahmen.”

Der SC NEWAG gewann daheim mit 9:1 und beim Auswärtsspiel im nächsten Jahr gelang eine Eisenstädter Prämiere: der erste Auswärtssieg in Großpetersdorf – und das gleich mit 5:1!
(BF) “Vor ungefähr 300 Zuschauern errang Newag einen in diesem Ausmaß verdienten Seig. Die Elektriker stellten eine technisch vorzügliche Elf, die in den Endphasen des Spieles auch noch die gute Kondition in die Waagschale werfen konnten. Es gab in der Mannschaft diesmal keinen Versager, wodurch auch die gute Gesamtleistung zustande kam. Kaiser im Tor spielte diesmal fehlerfrei, und auch seinen Vordermännern, Wohlmuth und Schneider unterliefen keine nennenswerten Schnitzer. Die Halfreihe legte ihr gewohnt gutes Spiel hin, obwohl auf den kranken Palme verzichtet werden mußte. Daß der Sturm seine Sache verstand, beweisen die fünf Tore auf dem gefürchteten Großpetersdorfer Platz. […]
Das Großpetersdorfer Publikum leistete sich allerdings nach dem Spiel Dinge, die vor den Gerichtssaal kommen müssen. Neuberger, der ein Kriegsinvalide ist, wurde niedergetrampelt, und es gelang nicht einmal der Gendarmerie, die Tobenden abzuhalten. […]”

1952/53 spielten dann beide Eisenstädter “Großklubs” in der Landesliga, das aber nicht gerade besonders gut. Während der SCE eine absolute Katastrophensaison ablieferte, mühten sich der SC NEWAG in den unteren Regionen ab, wo sich auch der SV Großpetersdorf befand.

Daheim auf der Hutweide konnten beide Eisenstädter Vertreter ihre Partien gewinnen: Der SCE gewann mit 5:0 und der SC NEWAG mit 2:0, doch auswärts erwiesen sich die Widder als unzähmbar. Die Elektriker unterlagen mit 2:3 und der SCE ging mit 0:5 unter.

Im Sommer 1953 – wie hinlänglich bekannt sein sollte – wurde die Ehe zwischen dem SC Eisenstadt und dem SC NEWAG vollzogen, und als die Großpetersdorfer wieder in die Landeshauptstadt kamen, wurde das Spiel im neuen Stadion im Schloßpark ausgetragen.
Zuvor kämpfte der “neue” NEWAG SC Eisenstadt gegen den Auswärtsfluch von Großpetersdorf. Der SCE ging früh in Führung, die von den Hausherren schon bald ausgeglichen wurde, dann gelang den Gästen abermals die Führung, welche aber die Großpetersdorfer bis zur Pause in eine 4:2-Führung zu ihren Gunsten drehen konnten. In der zweiten Halbzeit kam der SCE noch auf 3:4 heran, doch dann zogen die Südburgenländer auf 6:3 davon. Am Ende reiste der SCE mit einer 4:6-Niederlage zurück nach Norden.

Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten im Lindenstadion steckte den beiden Teams im März 1954 noch die lange Winterpause in den Knochen. Es dauerte einige Zeit, bis Fahrt ins Spiel kam. In der ersten Halbzeit sorgten Negrini und Bommersbach für eine 2:1-Führung. Nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag: Negrini, Nemeth und Schwarz stellten rasch auf 5:1. In weiterer Folge lautete der Spielstand nach Toren von Schwarz und Gombas, der zwei Treffer erzielte, 8:1. Steurer steuerte dann noch den zweiten Treffer der Großpetersdorfer bei.

In der Saison 1954/55 gewann der SCE sein Heimspiel sogar mit 9:1, verlor aber erneut auswärts in Großpetersdorf – diesmal mit 0:1.
Am Ende dieser Spielzeit stieg der SV Großpetersdorf ab und kam erst nach zwei Jahren wieder zurück.

Die Meisterschaft 1957/58 beendete der Aufsteiger aus Großpetersdorf sogar als Vizemeister hinter dem ASV Neufeld. Dritter wurde der SC Eisenstadt. In dieser Saison gingen zudem beide Duelle mit den “Widdern” verloren: Im Lindenstadion unterlag der SCE mit 2:3 und in Großpetersdorf setzte es eine 1:6-Niederlage.

Doch schon in der nächsten Saison drehte sich das Blatt, und die vier Punkte gegen die Südburgenländer nahm der SCE gerne mit auf den Weg zu seinem ersten Landesmeistertitel!

400 Zuschauer fanden sich im Oktober 1958 im Lindenstadion ein und bekamen einen 5:1-Sieg zu sehen.
(BF) “Die Eisenstädter gewannen souverän, wenn sie auch nicht ganz so überzeugend ihre Gegner leerlaufen ließen als in den vorhergegangenen Spielen. In der ersten Halbzeit hatten sie schon ganz schöne Chancen, doch wurden diese nicht verwertet. Es dauerte bis zu 35. Minute, bis etwas geschah. Tschank rasierte den Ball, und Schuch war zur Stelle. Großpetersdorf führt 1:0. In der 40. Minute schoß Varga den Ausgleich, wobei die Großpetersdorfer ein Abseits gesehen haben wollen. Zwei Minuten später war es abermals Varga, der einschoß, uns so ging es in die Pause.
Nach Seitenwechsel kam Varga in der 60. Minute zum dritten Tor. Zwei Minuten später war Völgyes erfolgreich, und den Reigen beschloß Gombas sieben Minuten vor Schluß.”

Das Auswärtsspiel in Großpetersdorf war nicht besonders gut, dennoch gewann der SCE durch ein Tor von Ernst mit 1:0 und stieg am Saisonende in die neu geschaffene Regionalliga Ost auf.
Faksimile: BF Onlinearchiv

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Nach zwei Saisonen Ostliga-Fußball war der SC Eisenstadt wieder zurück in der burgenländischen Landesliga, die er wieder in eindruckvoller Manier gewann. Auf dem Weg zurück in die Ostliga duellierte er sich 1961/62 auch zum letzten Mal mit den Widdern aus Großpetersdorf.

Das erste Spiel im Herbst 1961 wurde aber noch verschoben, da in Eisenstadt die Feierlichkeiten der 40-Jahr-Feier des Burgenlandes abgehalten wurden. Diese Gelegenheit nutzten ein paar SCE-Spieler zum heiraten.Faksimile: BF Onlinearchiv

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Was sonst noch in Eisenstadt geschah:

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Das Spiel wurde am Ende der Herbstmeisterschaft nachgetragen, aber nicht in Eisenstadt sondern auswärts in Großpetersdorf.
Zuvor gewann der SCE am 23. Dezember daheim gegen den SC Parndorf mit 7:0 und im Südburgenland gewann der Herbstmeister souverän, wenn auch knapp, mit 2:1.

Am 15. April 1962 fand dann das allerletzte Spiel zwischen dem SC Eisenstadt und dem SV Großpetersdorf statt.
400 Zuschauer fanden sich im Eisenstädter Stadion ein, und jene, die dem Tabellenführer die Daumen drückten, waren nach den 90 Minuten zufrieden – zumindest mit dem Ergebnis: (BF) “Eisenstadt entledigte sich der Verpflichtung, ohne sich voll auszugeben. Es gab sogar einige ganz schwache Punkte in der Elf. So zeigten diesmal Reinprecht und Varga fast nichts. Krutz schwamm zeitweilig ebenfalls, und von Dunkl sah man zwei Tore und sonst nichts. Sehr brav spielten hingegen die beiden Außendecker. Schüller war keineswegs in Hochform, doch war es besser als Krutz. Im Sturm war Heisler II zweifellos der beste Spieler. Auch Tienwald gefiel.
Bei Großpetersdorf waren die beiden Aufbauhalf einfach nicht da, und darunter litt das gesamte Mannschaftsspiel. Das Innentrio mit den drei Horvath erspiele zwei zwingende Chancen während des ganzen Spieles und vergab sie. Das scheint doch zuwenig zu sein. Die Verteidigung kämpfte verbissen und mit wechselndem Erfolg. Auf jeden Fall hat man Großpetersdorf schon viel stärker in der Landeshauptstadt gesehen als diesmal.”

Die Tore beim 7:0-Erfolg erzielten Heisler II (3), Dunkl (2), Tienwald und Varga.

Die Bilanz gegen die “Widder”:
Der “alte” SC Eisenstadt gewann von sechs Spielen seine drei Heimpartien und verlor alle drei Auswärtsspiele. Tore: 12:12.

Die Elektriker vom SC NEWAG Eisenstadt gewann von vier Duellen drei und ging nur einmal als Verlierer vom Platz, natürlich auswärts. Tore: 18:5.

Der “neue” SC Eisenstadt, der Anfangs auch noch NEWAG im Klubnamen trug, traf zehnmal auf die Großpetersdorfer, gewann sechs Spiele und da es auch hier kein Remis gab, gingen vier Partien verloren. Tore 39:22.

Von insgesamt zehn Heimspielen “auf der Halt” bzw. im Lindenstadion wurden neun gewonnen und von zehn Auswärtsspielen gingen ganze sieben verloren.

Der 2. April…

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Da ist er wieder – der 2. April! Und ein weiteres Mal jährt sich der Todestag des SCE.

Grund genug, um einen Blick auf diesen Tag zu werfen. Was tat sich beim SCE, als der 2. April 2011 noch weit entfernt war und auch niemand damit gerechnet hätte, dass das geschehen würde, was schlussendlich an jenem Tag geschah?

Am 2. April 1966 hatte der SCE die Fußballsektion der Wiener Elektrizitätswerke – kurz FS Elektra – zu Gast im Lindenstadion. An die 600 Zuschauer wohnten dieser Begegnung bei, und sahen schon zu Beginn eine ganz große Torchance der Heimischen, doch der allein aufs Elektra-Tor zulaufende Leskovich II schoß überhastet den herauslaufenden Tormann Doleschal an.
Danach – so wird berichtet – folgte armseliger Fußball. Die Landeshauptstädter waren zwar optisch überlegen, doch völlig ohne Konzept. In der 32. Minute konnten die Zuschauer dennoch jubeln: Der BF-Wortlaut: “Kommanovits erwachte endlich nach Monaten, brach am Flügel durch und paßte scharf zur Mitte. Leskovich II brauchte nur den Fuß hinzuhalten, und schon stand es 1:0. Am Ende gab es aber nur ein 1:1.

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Das Spiel des SCE gegen den Wolfsberger AC im Frühjahr 1977 sollte eigentlich am 1. April ausgetragen werden, doch dann wurde es auf den 2. April 1977 verschoben – wegen Regens.
Auf dem aufgeweichten Terrain gewann der SCE gegen die Kärntner vor knapp 600 Besuchern mit 3:2, wodurch sie auf Platz Sieben der 2. Division kletterten.

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Das nächste Spiel an einem schicksalshaften 2. April gab es im Jahr 1983:
02.04.1983 Erste Division
In Graz-Liebenau gastierten die Eisenstädter beim GAK, der in der Tabelle knapp hinter dem SCE lag.

Sollte noch ein SCE-Spieler mit den Gedanken bei der Busfahrt vom Burgenland in die Steiermark gewesen sein, so wurde er sogleich in der ersten Spielminute wachgerüttelt, denn da knallte ein Schuß von Stering an die Latte des von Martinschitz gehüteten SCE-Tores. Dies war der Startschuß für eine sehr gute Bundesliga-Partie des SC Eisenstadt, der dank der Treffer durch Schneider (35.) und Solleder (77.) auf dem heißen Grazer Boden mit 2:0 gewann, sich damit auf den fünften Tabellenrang empor schob. Dies war zudem aus burgenländischer Sicht ganz besonders wichtig, denn damit qualifizierte sich der Sportclub Eisenstadt für den Mitropa-Cup der Saison 1983/84 – und wie der ausgegangen ist, sollte jeder SCE-Fan wissen.

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Am 2. April 1989 blamierte sich der SCE bei der sonntäglichen Matinée auf dem Slovan-Platz in Wien gründlich. Durch diese 2:5-Pleite beim SK Slovan-HAC verlor man die Tuchfühlung auf die Tabellenspitze der Regionalliga Ost.

Vier Jahre später – am 2. April 1993 – traf der SCE daheim im Lindenstadion auf den ASK-BSC Bruck/Leitha und gewann mit 4:1. Das Spiel selbst war kurios: (BF) Der SCE hat viele “Gesichter”! – Zwei davon sah man am Freitag abend bei der Flutlichtpartie gegen die Brucker: Fad, einfallslos und ohne “Tor-Willen” die erste Hälfte, kampfstark und schußgewaltig, das vor allem in der Schlußoffensive. So meinten auch Präsident Hans Bauer und Coach Hans Füzi nach dem hochverdienten 4:1-Erfolg im eigenen Lindenstadion unisono: “Vergessen wir den Anfang, am Ende stand eines fest: Zwei Punkte dank eines tollen Einsatzes!”
Den Anfang des Torreigens setzte ein Energieanfall des aufgerückten Manndeckers “Jonny” Weisz: 1:0 aus schrägem Winkel (49.). Danach gab’s zeitweise, bis zur 85. Minute, wieder Flaute. In den Schlußminuten allerdings überstürzten sich die Ereignisse: Manfred Prehsl zirkelte einen Freistoß ins Kreuzeck, mitten in die SCE-“Siegesfeier” hinein aber “knallte” Muschet den 1:2-Anschlußtreffer (86.) in die Maschen. Dann der große Auftritt des “kleinen” Peter Csapo, der eine Minute vor Spielende Bruck-Keeper Kren überlistete und so zu Papa Csapos 40er sein erstes Meisterschaftstor in der Kampfmannschaft erzielte – zu diesem Zeitpunkt war der “Bua” erst sechs Minuten im Spiel! Den Schlußpunkt setzte schließlich Michl Leeb, der einen Foulelfer mit einem Gewaltschuß vollstreckte (90.): 4:1 und damit der zweite Frühjahrs-Erfolg! – Mehr über dieses Spiel im “rund ums laberl”!

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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In “rund ums laberl” drehte sich fast alles um den SCE:
Alles Papa Csapo zu Ehren: “Heute spielen wir nur für Dich und werden für Dich auch einen Sieg holen!” Das versprachen die Spieler dem “guten Geist im Hause SCE”, Stefan Csapo. Sie hielten Wort und gewannen über Bruck 4:1! An diesem Tag feierte der “Steff” nämlich seinen 40er.

Sohn Peter durfte da nicht “nachstehen”, stand – wenn auch nur in den Schlußminuten – ebenfalls in der ruhmreichen Eisenstädter Mannschaft und erzielte an Papa Csapos Ehrentag gleich vier Treffer: Drei in der u23 beim 6:0-Kantersieg und dann einen in der Kampfmannschaft. Und zwar das psychologisch wichtige 3:1, nachdem die Brucker auf das 2:2 drängten.

Das schönste Geburtstagsgeschenk war für Stefan Csapo zu seinem 40er daher dieses Tor zum 3:1! “Ich hab es gespürt, schon weit vorher, wie a Hex: Der Bua wird gegen Schluß hineinkommen und ein wichtiges Tor machen! – Toll, ich bin so happy.” – Mit den Worten, “heut’ mach’st es”, munterten den Peter beim Wechsel Prochaska-Csapo auch die Adabeis und sein Coach Füzi auf. – Das ist eine schöne Seite des Fußballs…

In der Saison 1998/99 steckte der SCE tief im Abstiegssumpf der Regionalliga Ost und hatte am 2. April 1999 (Karfreitag) den FC Waidhofen/Ybbs zu Gast im Lindenstadion.
02.04.1999 Auferstehung

Reisenhofer hatte den SCE bereits in der sechsten Spielminute in Führung gebracht, und hätte Dosti nicht kurz darauf vom Fünfer eine große Chance vergeben, hätte sich der SCE wohl leichter getan. So wurde man aber spätestens nach dem Ausgleichstreffer in der 30. Minute völlig außer Tritt gebracht.
Die Einwechselspieler Thomas Leonhardsberger und Thomas Ugrinovich erlösten die knapp 350 Zuschauer (darunter natürlich auch ich) mit ihren Toren. Der SCE gewann mit 3:1, lag aber immer noch abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Ostliga.

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Das nächste Spiel an einem 2. April fand 2006 statt. An diesem Sonntag reisten wir nach Mödling, um uns dort mit den Admira Amateuren zu messen, und fuhren mehr als enttäuscht wieder ab…

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Ach ja: Am 2. April 2011 wurde der Sportclub Eisenstadt behördlich aufgelöst.

dissolved

Längst Vergessenes – Teil II

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Gleich hinter der Landesgrenze im Nordwesten des Burgenlandes liegt die “Metropole” Wiener Neustadt, in der es gleich mehrere Fußballvereine gibt beziehungsweise gab. Die absolute Nummer Eins war natürlich der 1. Wiener Neustädter SC, der vor ein paar Jahren von einem Neuankömmling geschluckt wurde und sich somit mit der über hundert Jahre alten Geschichte des WNSC schmückt. Duelle zwischen dem SCE und dem WNSC waren ein echtes Ost-Derby und von solchen Spielen möchte ich hier berichten.

Zunächste trafen Eisenstadt und Wiener Neustadt nur bei Freundschaftsspielen aufeinander. Bis sich Klubs aus den beiden Städten in der selben Liga gegenüber stehen sollten, dauerte es noch.
Den Anfang machte aber keineswegs der SC Eisenstadt sondern der SC NEWAG. 1951 duellierten sich die Elektriker aus Eisenstadt mit dem “Schwesterverein” SC NEWAG Wiener Neustadt und gewannen “auf der Halt” mit 7:3.
Drei Jahre später, ein paar Monate vor der Fusion mit dem SCE, hatten die Elektriker den 1. Wiener Neustädter SC zu Gast und gingen glatt mit 1:9 unter. Mehr über den SC NEWAG im Bericht “Belebende Strömstöße”.

Gut ein Jahrzehnt später standen sich der SCE und der WNSC erstmals im Meisterschaftsbetrieb gegenüber. Die Niederösterreicher waren nämlich aus der Nationalliga in die Regionalliga abgestiegen, in die der SCE nach seinem Abstieg gleich wieder aufgestiegen war. Die Neustädter waren in der Saison 1962/63 aber zumindest eine Nummer zu groß und schafften – wenn auch denkbar knapp – den sofortigen Wiederaufstieg. Der SCE belegte Rang Neun. In Wiener Neustadt verlor der SCE mit 1:6, holte dafür im Lindenstadion ein 1:1.

Sieben Jahre dauerte es, bis es die nächsten Meisterschaftsspiele gab. Derweilen traf man sich bei Freundschaftsspielen, die Mitte der Siebzigerjahre mit dem Felix-Pichler-Pokal ihren Höhepunkt fanden, der von den Zuschauern aber mehr als gering geschätzt wurde.

1970/71 war dann der SCE der Absteiger aus der Nationalliga, der gleich wieder Meister der Regionalliga Ost wurde und dabei das Heimspiel gegen den WNSC mit 1:0 gewann und in Wiener Neustadt 0:0 remisierte.

Die ersten Duelle gegeneinander in der allerhöchsten Liga Österreichs fanden 1972/73 statt, doch war es nicht der WNSC, der “oben” spielte, sondern der ESV Admira Wiener Neustadt. Im Lindenstadion gewann der SCE mit 3:0 und verlor das Auswärtsspiel mit 0:1. Die Eisenbahner der Wiener Neustädter Admira stiegen am Ende der Saison wieder ab.

Die nächsten fünf Jahre – 1975 bis 1980 – spielte der SCE dann in der 2. Division, wo nun auch der 1. Wiener Neustädter SC seine sportliche Heimat hatte.
Von den zehn Duellen gewann der SCE fünf und verlor drei. Zwei Spiele endeten unentschieden. 1979/80, als der SCE am Ende Meister der 2. Division wurde, trafen die beiden alten Kontrahenten auch erstmals im ÖFB-Cup aufeinander. Vor 3.500 Zuschauern spielte der SCE groß auf und gewann mit 3:0!

Zehn Jahre später schaute die Welt wieder ganz anders aus. Der finanziell schwer gebeutelte SCE fand sich nach dem Bundesliga-Abstieg in der Regionalliga wieder, wo es noch zwölf heiße Duelle mit dem WNSC geben sollte.

Die letzten Spiele gab es in der Saison 1997/98, als der SCE knapp den Meistertitel verpasste und der WNSC als Letzter absteigen musste.

Im Herbst gewann der SCE in Wiener Neustadt mit 2:1:
(BF) Innerhalb von sechs Minuten fielen alle Treffer
Eisenstadt-Trainer Ivo Gölz hat anscheinend die Lehren aus dieser Saison gezogen und das Eisenstädter Konzept etwas geändert. So kam Kreiker als Spielgestalter im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und bot nach Aussagen von Insidern seine beste Leistung im Dress der Landeshauptstädter. Der Albaner Dosti hingegen wurde in der ersten Hälfte seinem Ruf als “Vernebler” gerecht. Bereits in der ersten Minute lief er mutterseelenallein auf den Goalie zu und traf das Tor nicht, ebenso wie wenig später nach einem Stangelpaß beziehungsweise mit einem Kopfball nicht. In der Pause war Trainer Ivo Gölz stinksauer auf ihn, doch er rechtfertigte das Vertrauen des Trainers in der zweiten Hälfte mit zwei entscheidenden Treffern. Nach einem Konter spielte Kreiker Dosti ideal frei und dieser hatte keine Mühe Eisenstadt in Führung zu bringen. Fünf Minuten später kam ein Freistoß von Kreiker zu Leonhardsberger, der Dosti ideal bediente – 0:2. Den Heimischen gelang zwar postwendend der Anschlußtreffer, doch Eisenstadt ließ sich nicht mehr aus der Reserve locken.

Im April 1998 kam dann das letzte Aufeinandertreffen. Vor großzügig geschätzten 120 Zuschauern tat sich der SCE im Lindenstadion schwer, um das Schlußlich zu bezwingen. Erst nach einer Stunde wurde der Sieg eingeleitet. Hannes Pleva traf zum 1:0. Zehn Minuten später machte Harald Moser mit dem 2:0 alles klar und als Draufgabe traf Edi Dosti kurz vor dem Abpfiff noch zum 3:0.

Faksimile: BF-Onlinearchiv SCE vs. WNSC (1998)

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SCE vs. WNSC (1998)

Die ganze SCE-Wahrheit!

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Nun ist es an der Zeit, die Geschehnisse der letzten Jahre zu erzählen. Manches wird schockieren, einiges nicht einmal verwundern!

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*in one hundred years!


Am 2. Oktober…

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Ein ganz normaler Tag, dieser 2. Oktober – nicht wahr? Heuer fällt er auf einen Freitag, letztes Jahr war er ein Donnerstag und im Jahr 1976 war der 2. Oktober ein Samstag, an dem fleißig Fußball gespielt wurde.

Der Sportclub Eisenstadt spielte in der 2. Division und trat im Rahmen der achten Meisterschaftsrunde in Klagenfurt bei der Austria an.
Die Violetten aus der Kärntner Landeshauptstadt waren von “oben” – also aus der 1. Division – “runter” in die 2. Division gekommen, wo ihr Saisonstart mit zwei Siegen, drei Remis und zwei Niederlagen eher bescheiden ausfiel. Dem SCE ging es kaum besser, denn vor dem Duell mit Austria Klagenfurt hatten die Burgenländer erst einen Sieg, zwei Remis und gleich vier Niederlagen auf dem Konto.

Dank der letzten Darbietungen des SCE galten die Klagenfurter als klarer Favorit in diesem Duell. Früh führten sie auch mit 2:0 und es bahnte sich eine heftige Klatsche für den SCE an, doch dann…

Die “BF” berichtete: Was niemand erwartete: SCE siegte und schaffte Sensation der Runde – Drei Tore Rittsteuers!
Sensationell! Vor dem Spiel gegen den Bundesligaabsteiger als krasser Außenseiter apostrophiert – und auch nach den letzten Leistungen – steigerte sich unsere Nationalligamannschaft nach Seitenwechsel in einen wahren Spielrausch und fügte den Klagenfurtern die höchste Heimniederlage seit langem zu. Ja, nicht einmal in der Bundesliga mußten die Klagenfurter auf eigener Anlage eine derartige Abfuhr in Kauf nehmen. Dazu kommt noch, daß die Eisenstädter in der laufenden Meisterschaft noch keinen einzigen Auswärtssieg auf ihr Konto heften konnten und man auch in Klagenfurt nicht damit gerechnet hatte. War doch die Austria vor Beginn der Meisterschaft zu den erklärten Titelfavoriten gezählt worden und ein Punktegewinn in Klagenfurt nicht einmal von den größten Optimisten ins Auge gefaßt gewesen. Allerdings war schon vor dem Spiel – dank der Motivation von Trainer Schneider – die Stimmung unter den Spielern eine ausgezeichnete, und das half dann sicher zu der grandiosen Vorstellung.

Faksimile: BF Onlinearchiv Der dreifache Torschütze Rittsteuer

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Der dreifache Torschütze Rittsteuer

Den Spielern, Betreuern, Funktionären und Fans wird dieser 2. Oktober, wenn auch nicht gerade das Datum im Speziellen, in guter Erinnerung geblieben sein. Und wohl keiner wird auch nur im Entferntesten daran gedacht haben, dass der “Sportclub Eisenstadt” genau 38 Jahre  später – donnerstags – neu gegründet werden würde.

Die “BF” berichtete weiter:
Austria Klagenfurt – SC Römerquelle Eisenstadt 2:5 (2:2)

Das Spiel begann für die Eisenstädter recht unglücklich. Schon in der 3. Minute besorgte der aufgerückte Koch das 1:0. Die Eisenstädter konnten sich nicht finden, und als Eisele den Ball verlor, folgte ein blitzschneller Konter der Kärntner, und Wieser stellte mit Flachschuß ins lange Eck auf 2:0.

Nach diesem furiosen Start hätte kaum jemand noch für die Burgenländer etwas gegeben, doch in den letzten acht Minuten vor dem Wechsel gelang der Römerquelle-Elf der Ausgleich. Beide Treffer erzielte Rittsteuer, der zuerst nach einem Paß von Eisele und dann noch einer Flanke von Schneider scorte.

Faksimile: BF-Onlinearchiv SCE-Legende Fredi Eisele

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SCE-Legende Fredi Eisele

Nach dem Wechsel spielten die Eisenstädter groß auf. Selbst die Anhänger der Klagenfurter gingen nun mit fliegenden Fahnen in das Lager der Burgenländer über. Wieder war es der nicht zu haltende Rittsteuer, der nach einem idealen Lochpaß von Eisele für seine Mannschaft einschoß und die Hauptstädter in Führung brachte.
Nach dem Führungstreffer des SCE mobilisierten die Kärntner noch einmal alle Kräfte, drängten nun stark, doch aus einem Konter sorgte Schneider wieder für klare Verhältnisse (70.). Die Klagenfurter sahen nun ihre Felle davonschwimmen, verlegten sich aufs Schnalzen, doch lassen sich Eisele & Co. nicht mehr aus der Ruhe bringen. Eisele ist es auch, der vier Minuten vor Schluß aus einem Freistoß den Endstand fixiert.

Faksimile: BF-Onlinearchiv SCE-Keeper Franz Leurer ist Herr der Lage.

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SCE-Keeper Franz Leurer ist Herr der Lage.

Vor knapp 1.000 Zuschauern stellte der “alte” Sportclub Eisenstadt an jenem 2. Oktober 1976 folgende Mannschaft: Leurer; Reinhalter, Eder, Kloiber, Steiger (Thomschitz, 38.); Krenn, Eisele, Robitza; Rittsteuer, Keglevits (Mayer, 60.), Schneider

In der Tabelle gab es nach der achten Runde immer noch ein enges Gedränge rund um die Abstiegsplätze.
Ganz vorne dominierte Alpine Donawitz die 2. Division, gefolgt vom Wiener Sport-Club/Post (auch wenn hier in der Tabelle “Sportklub-Post” steht) und dem 1. Wiener Neustädter SC.

Faksimile: BF-Onlinearchiv

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Der SCE erreichte nach 30 Runden einen Mittelfeldplatz, während sich die Dornbacher vor den Donawitzern den Meistertitel und damit den Aufstieg in die 1. Division sicherten.

Stammtisch IFaksimile: BF-Onlinearchiv Der Stammtisch
Ein ganz normaler Tag, dieser 2. Oktober. Egal, ob 2015, 1976 oder 2014, oder?

Längst Vergessenes – Teil III

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Erfolg, Erfolg, Erfolg! Man will immer Erfolg haben! Erst dann kommen sie alle daher. Die “Prominenz” ist plötzlich “Fan” vom Verein, die Politik versucht vom “Hoch” zu profitieren und hofft dank dem Schauspiel fürs einfache Volk Stimmen bei der nächsten Wahl zu lukrieren. Die Medien überschlagen sich mit Superlativen…
Vorher – oder nachher – interessiert sich keiner so richtig dafür, außer dem “einfachen Mann”, der seinem Verein treu folgt, egal, ob im “Hoch” oder im “Tief” – wie man das auch immer definieren mag. Ist man Teil eines erfolgreichen Vereines ist es natürlich um einiges leichter, doch davon handelt dieser Bericht überhaupt nicht!
Viele Vereine wollen natürlich Erfolg haben und der ultimative Erfolg im österreichischen Fußball ist die Teilnahme an der höchsten Liga des Landes – heutzutage die aus zehn Mannschaften bestehende Bundesliga. Dabei locken vor allem die Spiele gegen die “großen” Wiener Vereine. Die Spiele gegen die superreichen (mehr aber schon nicht) Salzburger und den SK Sturm aus Graz nimmt man da natürlich auch gerne mit.

Historisch betrachtet sind die Spiele gegen die Austria und Rapid natürlich immer etwas Besonderes, auch wenn heutzutage eh schon ein jeder der übrigen Bundesligisten mehrmals gegen die früher ganz Großen gewinnt.

Wien besteht fußballerisch aber nicht nur aus den Violetten und den Grünen. Nein, da gibt es noch viele andere, die ebenso einmal große Kaliber waren. Einen ganz besonderen Reiz hatten Partien gegen den First Vienna Football Club, den Wiener Sport-Club, die Admira, den SC Wacker und den I. Simmeringer SC.

Und dann gibt es noch einen Verein, gegen den der SC Eisenstadt ebenso legendäre Spiele absolvierte, wie gegen die zuvor genannten Klubs aus der Bundeshauptstadt – und zwar in der 1. Division, der 2. Division sowie in der Regionalliga Ost! Dies war der Favoritner Athletik-Club – kurz FavAC genannt.

Als Anfang Juni 1978 in Argentinien die ortsansässige Militärdiktatur die Fußball-Weltmeisterschaft eröffnete, wurde in Österreich noch gespielt.
Der SCE beendete die Saison mit einer 0:4-Ausärtsklatsche beim SC Amateure Sankt Veit und belegte in der 2. Division den zehnten Rang, punktegleich mit dem ASV Kittsee. Absteigen mussten der SC Tulln, der ASK Salzburg sowie der SV Stockerau. Diese wurden von den drei Aufsteigern ersetzt: Wolfsberger AC, USK Anif und dem FavAC, der die Regionalliga Ost vor dem SC Neusiedl/See gewann.

SCE v ASK Sbg

BF-Onlinearchiv: der SCE schlägt Absteiger ASK Salzburg knapp mit 1:0.

Das erste Aufeinandertreffen des SCE mit dem Ostliga-Meister gab es dann schon im August 1978 im Cup. Dabei gab es ein böses Erwachen:

Cup 1978

BF-Onlinearchiv: Cup-Niederlage beim FavAC!

Es wurden aber auch schon die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Erfolg sollte wieder nach Eisenstadt zurückkehren, der baldige Aufstieg in die oberste Liga sollte her – sowie mehr Zuschauer.

Pressekonferenz

BF-Onlinearchiv

Mehr Zuschauer

Der Start in die neue Saison verlief für den SCE eher mittelprächtig. Als sie dann Ende Oktober erneut nach Wien-Favoriten reisten, um ihr erstes Meisterschaftsspiel gegen den FavAC auszutragen, bestand die Möglichkeit, mit einem Sieg den Anschluss an die Spitzengruppe zu wahren. Doch am FavAC-Platz wurden die Burgenländer klassisch ausgekontert und mussten sich den auch nicht gerade berauschend spielenden Rot-Schwarzen mit 0:2 geschlagen geben. Damit überholte der Ostliga-Meister sogar den SCE in der Tabelle. Nach dieser zehnten Runde führte der LASK ungeschlagen vor den Amateuren aus Sankt Veit und der Austria aus Klagenfurt. Auf Rang Vier Schwarz-Weiß Bregenz, dahinter der FavAC punktegleich mit dem Villacher SV. Der SCE belegte mit fünf Siegen, einem Remis und vier Niederlagen Platz Zehn. Es hätte aber auch schlimmer sein können, denn der USK Anif lag zu diesem Zeitpunkt ohne Punkt auf dem letzten Platz der 2. Division.

FavAC v SCE 1978

BF-Onlinearchiv: FavAC vs. SCE 2:0

Im Rahmen der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison 1979 wurde der SCE zum am FavAC-Platz ausgetragenen Winter-Cup eingeladen an dem vier Zweitdivisionäre teilnahmen.
Nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. Wiener Neustädter SC im “Halbfinale” warteten die Hausherren, die den I. Simmeringer SC bezwangen, im Finale. Der FavAC ging schon nach fünf Minuten durch einen Elfmeter mit 1:0 in Führung. Füzi gelang mit einem schönen Heber der Ausgleich, doch am Ende siegte der FavAC mit 2:1.

Das Meisterschaftsheimspiel im Lindenstadion fand nach einem enttäuschenden 0:0 beim Salzburger Prügelknaben Anif statt. Zwar war der SCE nun schon seit 13 Spielen ungeschlagen, doch bei einer Bilanz von 5 Siegen und 8 Unentschieden (nicht wenige davon torlos) kam er dem ersten Platz zwar nahe, aber nicht nahe genug. Die letzte Niederlage gab es im Herbst gegen den Tabellenführer LASK und gleich nach dem FavAC-Spiel ging es nach Linz zum Spitzenspiel.

Vor dem Spiel gegen den FavAC wurde berichtet:

FavAC v SCE 1979 I

BF-Onlinearchiv

Dank des späten Treffers durch Rudi Strobl (85. Minute) gewann der SCE vor knapp 1.200 Zuschauern gegen den FavAC-Vuzem mit 1:0, um eine Woche darauf gegen den LASK mit 1:3 zu verlieren. Damit war der Zug für den Aufstieg abgefahren. Am Ende der Saison war der SC Eisenstadt Dritter und der FavAC fand sich auf Platz Zehn wieder.

Im Oktober 1979 folgte das nächste Aufeinandertreffen dieser beiden Klubs. Die Wiener wurden nach der Verpflichtung von Trainer Gerdi Springer zu einem Titelfavoriten hochstilisiert, enttäuschten aber hauptsächlich und lagen nach sieben Runden mit vier Punkten an vorletzter Stelle, während der SCE wieder einmal nur im Mittelfeld zu finden war – mit sieben Punkten. Wie diese Saison am Ende ausging, sollte aber inzwischen jeder SCE-Fan ganz genau wissen.
Das Spiel gegen den FavAC folgte einem 0:5-Debakel am Innsbrucker Tivoli gegen SSW Innsbruck, das den sofortigen Wiederaufstieg anstrebte, bisher aber nur die zweite Geige hinter den ungeschlagenen Donawitzern spielte.
Vor gut 1.500 Zuschauern lieferten die SCE-Spieler auch trotz des frühen Rückstandes (9. Minute durch Englisch) ein sehenswertes Spiel ab und gewannen durch Tore von Horst Sauerwein (21.) und Johann Füzi (63.) noch mit 2:1.

Im April 1980 traf man sich wieder und das Favoritner-Vuzem-Leder erwies sich als ziemlich zäh. Erwin Schneider brachte den SCE in der 25. Minute mit 1:0 in Front. Wenige Minuten nach dem Wiederbeginn glich Englisch für die Wiener aus, die nun eine starke Drangperiode hatten. Der SCE kam zu guten Einschussmöglichkeiten, scheiterte aber zunächst an Keeper Liszt. Drei Minuten vor dem Ende gelang dann Ossi Steiger vor 2.000 Zuschauern am engen FavAC-Platz der Treffer zum 2:1 für die Burgenländer, die dadurch Platz Drei hielten und nun nur noch einen Punkt hinter Platz Eins lagen.

Sieben Runden später trennten sich dann die Wege des SCE und des FavAC. Die Eisenstädter stiegen als Meister der 2. Division in die 1. Division auf und die Favoritner mussten als Letzte den Gang in die Wiener Liga antreten, denn die Regionalliga Ost wurde im Sommer 1980 vorerst einmal eingestellt.

Es dauerte aber nicht allzu lang, bis sich die beiden Klubs wieder in derselben Liga gegenüber standen. Nach dem sofortigen Abstieg des SCE gelang dem FavAC der postwendende Aufstieg in die 2. Division. Nach dem Gewinn der Wiener Liga setzten sie sich im “Finale” der Aufstiegsspiele gegen den NÖ-Meister SV Stockerau durch (2:0 und 0:0).

Aufstieg 1981

Arbeiter-Zeitung: FavAC feiert den Aufstieg

Am Sonntag, den 6. September 1981, lud der FavAC um 10 Uhr zum Vormittagsspiel auf dem FavAC-Platz in der Kennergasse. 3.800 Besucher wohnten dieser Begegnung bei und sahen eine torlose erste Halbzeit. Nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Zarbach überwand seinen eigenen Torhüter, wodurch der SCE plötzlich führte. Die Freude währte aber nicht lange, denn zwei Minuten später stand es schon 1:1 (Kriegler, 51.). Die Partie wurde nun hektisch und der Wiener Stürmer Senegacnik sah “Rot”. In der 72. Minute dann ein geniales Zuspiel von Solleder auf Aigner und der SCE führte mit 2:1. Dabei blieb es auch nach 90 Minuten.

FavAC v SCE 1981

BF-Onlinearchiv: FavAC vs. SCE 1:2

Das Rückspiel im Jahr 1982 war für einen Freitagabend angesetzt, musste aber wegen starker Regenfälle abgesagt werden. Das Wasser stand knöcheltief. Dank der unermüdlichen Arbeit des Platzwartes und seiner Helfer konnte die Partie dann am Samstag um 15:30 angepfiffen werden. Es waren kaum tausend Zahlende anwesend (Jahre später hätte man sich darüber unendlich gefreut) und wer daheim geblieben ist, hat ein Spektakel versäumt. Der SCE begann wie aus der Pistole geschossen und führte schon nach zehn Minuten mit 3:0! Karsai, Füzi und Kloiber überboten sich mit wunderbar anzusehenden Treffern. Der Ex-Austrianer Marcello, nun in Diensten des FavAC, konnte in der 14. Minute auf 1:3 stellen und verkürzte knapp vor dem Pausenpfiff sogar noch auf 2:3. Der SCE brach diesmal aber keineswegs ein und in den Minuten 50 sowie 57 erhöhte Erwin Schneider den Spielstand auf 5:2. In der Folge wurde ein mögliches Schützenfest versäumt, doch mit diesem 5:2-Sieg konnte der SCE zufrieden sein.

SCE v FavAC 1982

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 5:2

Die BF berichtete auch noch von einem Aufreger: “Einige von diesen [von den knapp 1000 zahlenden Zuschauern] genossen das Match, aber auch den Alkohol in großen Zügen. Infolge dessen kam es bald nach Spielbeginn zu einer Rauferei, als ein SCE-Fan “nieder mit den Mundln” schrie.

Die Saison 1981/82 beendete der SC Eisenstadt als Vizemeister und durfte zusammen mit Meister Austria Klagenfurt sowie den Vereinen auf Platz Drei bis Sechs in die wieder auf 16 Vereine aufgestockte 1. Division aufsteigen. Der FavAC wurde Neunter und begrüßte gleich sieben neue Klubs in der 2. Division, musste sich zudem von der SPG Innsbruck verabschieden, da sich die Innsbrucker Spielgemeinschaft auflöste.

Nun schlug die Stunde des FavAC, denn als Vizemeister (punktegleich mit Meister SV Sankt Veit) schafften sie den Sprung in die höchste Liga Österreichs! Die Favoritner gehörten nun zu den vier besten Wiener Vereinen und ihr erstes Derby fand in der fünften Runde daheim gegen die Austria statt. Vor gut 6.800 Zuschauern mussten sie sich ihren Bezirkskollegen mit 1:2 geschlagen geben. In der elften Runde erreichte der FavAC daheim gegen den Wiener Sport-Club ein 1:1-Unentschieden und eine Woche später hatten sie den SK Rapid zu Gast. An die 6.500 Zuschauer kamen auf den FavAC-Platz und sahen wie die Hütteldorfer auch dank zweier Panenka-Elfmetern mit 3:1 gewannen.

Erst in der 15. Runde trafen der SC Eisenstadt und der FavAC wieder aufeinander, was auch nur an die 300 Zuschauer ins Lindenstadion lockte. Das Duell Eduscho gegen Schöps war eine flotte Partie, der nur die Tore fehlten. Dies war der erste Auswärtspunkt des FavAC, der nach 15 Runden mit neun Punkten an vorletzter Stelle rangierte. Letzter war zu diesem Zeitpunkt der SC Alvorada Neusiedl/See mit null Punkten! Der SCE lag mit zwölf Punkten auf Rang Elf.

SCE v FavAC 1983

SCE v FavAC 1983 II

BF Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 0:0

Es wurde dann noch eine Runde im Dezember gespielt, in der der SCE daheim gegen Rapid 0:2 verlor und der FavAC seinen ersten Auswärtssieg feiern konnte – 4:2 bei Union Wels.
Zwei Monate später löste sich Union Wels in Luft auf, wodurch die Liga mit 15 Vereinen zu Ende gespielt wurde. In den Derbies holte der FavAC zunächst ein 1:1 am Horr-Platz gegen die Austria, verlor beim Sport-Club mit 2:4 und ging beim SK Rapid gar mit 0:4 unter.

Am 1. Juni 1984 endete die Meisterschaft mit dem Auswärtsspiel in Wien-Favoriten. Die Darbietung des SCE war für die mitgereisten Fans eine Zumutung und so konnte die Mehrheit der 2.000 Zuschauer den 3:0-Sieg der Hausherren bejubeln. Der SCE und der FavAC beendeten die Saison mit je 25 Punkten, wobei mit “-10” das “bessere Torverhältnis hatte und somit Platz Elf vor dem SK VOEST und dem FavAC behaupten konnte.

SCE v FavAC 1984

BF Onlinearchiv: FavAC vs. SCE 3:0

In der Saison 1984/85 ging es für die Klubs, die keine Chancen beziehungsweise Ambitionen auf den Meistertitel hatten, darum, zumindest Elfter der Liga zu werden, da diese mit der kommenden Saison auf zwölf Vereine reduziert werden sollte.
Im August standen sich der SCE und der FavAC im ÖFB-Cup gegenüber. Im Lindenstadion revanchierte sich der Sportclub Eisenstadt für das Cup-Aus im Jahre 1978 und siegte mit 4:1.

Rudi Strobl

Rudi Strobl nach dem 4:1-Cup-Sieg

In der sechsten Runde trafen sich die beiden Klubs im Lindenstadion wieder. Der FavAC kam gerade von einem 0:7-Debakel beim SK Rapid und der SCE von einer 0:1-Niederlage beim Wiener Sport-Club zu diesem Duell.
Das Spiel fand vor der “mageren” Kulisse von 1.500 Zuschauern statt, was laut BF an “den Auflösungsgerüchten, dem Alkoholverbot und sicher auch an der enttäuschenden Leistung unserer Nationalmannschaft in Budapest” lag. Abgesehen davon gewann der SCE das Spiel durch Tore von Peischl und Rupprecht mit 2:0 und lag nach dem zweiten Saisonsieg auf Platz Zehn, der FavAC vier Ränge dahinter.

SCE v FavAC 1984 II

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 2:0

ORF SCE v FavAC

Kurz vor dem Spielbericht in der ORF-Sendung “Fußball”.

FavAC in Blau

Der FavAC spielte in Hellblau.

Foul

Foul von Didi Constantini.

Jubel

Jubel nach dem 2:0 für den SC Eisenstadt.

Das letzte Spiel der beiden Klubs in der 1. Division fand am 7. April 1985 am FavAC-Platz statt. Dabei genügte dem SCE eine Durchschnittsleistung zum 2:1-Sieg – Peischl in der ersten Minute (!) sowie Bruckhoff (82.) sorgten für die Tore.

SCE v FavAC 1985

BF-Onlinearchiv: FavAC vs. SCE 1:2

Der SC Eisenstadt schaffte als Achter die Qualifikation für die neue Zwölferliga und der FavAC musste als Drittletzter in die 2. Division absteigen. Es sollte noch ein paar Jahre vergehen, bis sich die beiden Vereine wieder gegenüberstehen sollten – dann allerdings in der Regionalliga Ost.

Als Absteiger aus der 2. Division fand sich der SCE in der Ostliga wieder, wo der FavAC in den letzten beiden Saisonen Dritter beziehungsweise Vierter wurde. Der Spielplan sah vor, dass sie sich erst in der letzten Herbstrunde treffen sollen. Großzügig geschätzte 150 Besucher kamen ins Lindenstadion und sahen ein gutes Spiel des SCE, wobei die Ladehemmung der Stürmer erst kurz vor der Pause gelöst werden konnte. Petrovic brachte die Eisenstädter in der 41. Minute in Führung und Omischl sorgte kurz vor dem Pausenpfiff für das 2:0. Omischl sorgte dann auch noch für das 3:0.

SCE v FavAC 1988

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 3:0

Zum Saisonabschluß 1989 lud der FavAC seinen “alten Freund” zur Sonntagsmatineé in die Kennergasse. Für beide ging eine durchwachsene Saison zu Ende. Der SCE hatte längst die Chance auf den Meistertitel vergeigt und den im Mittelfeld liegenden Wienern war der Klassenerhalt sicher. Vor den Augen von Hans Krankl gelang Horst Steiger in der 67. Minute das 1:0, doch zwei Minuten vor dem Ende gelang dem FavAC durch Kubesch noch das 1:1.

Im Herbst 1989 trabten die zwei Klubs recht durchschnittlich durch die Meisterschaft. Die beiden trafen sich in der elften Runde und der FavAC sollte seinen höchsten Sieg gegen den SCE seit dem 3:0 in der 1. Division feiern. Und das, weil der SCE die vielen Chancen nicht nutzen konnte. Vor 1.000 Zuschauern wurde der “zerrupfte” SCE weit unter Wert geschlagen. Zerrupft deshalb, weil unter anderem die beiden Keeper Unger und Widek verletzungs- bzw. krankheitsbedingt fehlen, weshalb der 17jährige Erwin Jagsich sein Debut in der Kampfmannschaft hatte, und am Tag zuvor Miro Trkulja von SCE-Trainer Stessl gefeuert wurde, weil er nicht zu befohlenen Kasernierung erschien. Der FavAC gewann das Spiel mit 4:0.

SCE v FavAC 1989

BF-Onlinearchiv: FavAC vs. SCE 4:0

Im Frühjahr gab der FavAC dann so richtig Gas, wurde mit 20 Punkten Zweiter der Frühjahrstabelle, während der SCE nicht in die Gänge kam und in der angesprochenen Frühjahrstabelle nur den vorletzten Rang belegte. Beim Treffen im Lindenstadion überfuhr der FavAC den SCE gar mit 3:0!
Die Abstiegsränge rückten nun in gefährliche Nähe.

SCE v FavAC 1990

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 0:3

Der “worst case” konnte (noch) abgewendet werden. Während der FavAC Dritter wurde, landete der SCE auf Platz Zwölf, zwei Punkte vor dem ersten Absteiger – dem ASK Baumgarten.

Die Saison 1990/91 wurde zu einem Schaulaufen zwischen dem FavAC und der SV Oberwart, das die Wiener mit einem Punkt mehr abschließen konnten. Auf dem Weg zum Ostliga-Meistertitel trafen die Favoritner natürlich auch wieder auf den SC Eisenstadt.
Im Herbst trafen sie im Lindenstadion aufeinander. Die 400 Zuschauer bekamen dabei eine wahre Sensation zu sehen: Der große Favorit aus Wien-Favoriten ging mit einer 0:1-Niederlage vom Platz. Das Goldtor erzielte “Johnny” Weisz in der 37. Minute.

SCE v FavAC 1990 II

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 1:0

Im Frühjahr gewann dann der FavAC sein Heimspiel vor gut 1.300 Zuschauern gegen den SCE mit 2:1.
FavAC v SCE 1991
FavAC v SCE 1991 II
FavAC v SCE 1991 III
In den verbleibenden vier Spielen holte der SCE nur noch drei Punkte (drei Remis), wodurch der Abstieg in die Landesliga nicht mehr zu verhindern war.

Der SCE und der FavAC sollten sich aber noch einmal in der Liga wieder sehen. Im Sommer 1994 stiegen die Wiener aus der 2. Division ab, wollten aber gleich wieder zurückkehren, während der SCE schon mit dem Verbleib in der Ostliga zufrieden gewesen wäre. Die beiden trafen sich traditionell spät in der Meisterschaft. Die 13. Runde führte den Titelanwärter ins Lindenstadion, von wo er durch einen 2:0-Sieg alle Punkte mit nach Wien nahm. Gegen die noch ungeschlagenen Wiener war einfach kein Kraut gewachsen, was SCE-Pressesprecher Thomas Stranzl zur Aussage verleitete: “Der FavAC ist die Ajax-Truppe der Ostliga!”

SCE v FavAC 1994

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FavAC 0:2

Der SCE spielte in den rotschwarzen “Sportcafe-Dressen”:
20151227_160112

Im Rahmen der 27. Runde fand das Rückspiel im Frühjahr 1995 statt. Natürlich am Sonntag um 10:30! Der SCE spielte gut, musste sich aber dem FavAC mit 1:3 geschlagen geben. Da der zweite Klub, der auch noch Chancen auf den Meistertitel hatte, zuvor gegen WSC/Gerasdorf verloren hatte, konnten die Wiener ihren dritten Ostliga-Titel feiern… während drei Runden später für den SCE abermals die Welt zusammenbrach.

Im Ligabetrieb gab es 18 Spiele der zwei Klubs. Neun Siege konnte der SCE einfahren, der FavAC sieben. Zwei Partien endeten unentschieden und im Cup gab es für jeden einmal den Aufstieg zu feiern.

Die letzten dokumentierten Aufeinandertreffen gab es während der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison 2008, die der SCE nicht mehr zu Ende spielen sollte. Es gab einen Sieg der Wiener sowie ein Remis. Wer weiß, vielleicht trifft der neue Sportclub Eisenstadt ja einmal wieder auf den FavAC…

Längst Vergessenes – Teil IV

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Vereine bei denen man nicht auf Anhieb weiß, aus welcher Stadt sie kommen, haben etwas Besonderes an ihnen haften. Vor ein paar Jahren bemühte man vergeblich den alten Schulatlas, um sie im jeweiligen Land zu finden – gilt natütlich auch bei Vereinen, die beispielsweise nach einem Stadtteil benannt sind. Heute muss man – falls man es nicht eh schon weiß – nur mehr kurz im Internet danach suchen.

“Die Insel” ist hier natürlich federführend, denn da gibt es beispielsweise neben jenen, die hier bei uns immer schon mit dem Stadtnamen angeführt wurden (z. B. Arsenal [London]) den Crystal Palace FC, den Heart of Midlothian FC, den Port Vale FC, die Albion Rovers, die Raith Rovers, den Saint Mirren FC, die Forest Green Rovers, den Cammel Laird FC sowie die Queens Park Rangers, den Queen’s Park FC und den Queen of the South FC.

Dass die Klubs Crystal Palace und Queens Park Rangers aus London kommen, wird der gut informierte Fußballfan wissen. Es wird ihm – oder ihr – ebenso bekannt sein, dass die “Hearts” aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh stammen. Bei den anderen genannten Vereinen wird es schon etwas schwieriger:

Port Vale FC = Stoke on Trent
Albion Rovers = Coatbridge
Raith Rovers = Kirkcaldy
Forest Green Rovers = Nailsworth
Saint Mirren FC = Paisley
Queen’s Park FC = Glasgow
Queen of the South FC = Dumfries
Cammel Laird FC = Birkenhead

Ohne Ortsnamen kam lange auch der österreichsiche Fusionsklub Admira-Wacker aus. FC Admira-Wacker Maria Enzersdorf war für die Tabellen der Zeitungen doch etwas zu lang und nach einer weiteren Fusion mit dem VfB Mödling wurde der FC Admira-Wacker Mödling daraus. Doch über Spiele gegen das Fusionsgebilde aus dem SK Admira und dem SC Wacker will ich hier nicht berichten!

Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurück in der Zeit und lauschen dem folgenden Gespräch zwischen zwei Personen, das durchaus im November 1981 stattgefunden haben kann:

Person A (interessierte sich mehr für Tischtennis): “Na, gegen wen spielt denn dein SCE am Wochenende?”
Person B (SCE-Fan): “Gegen Flavia Solva.”
Person A: “Gegen wen?”
Person B: “Flavia Solva”
Person A: “Wos is des? Noch nie gehört!”
Person B: “I glaub’ die san aus da Steiermork, san im Summa aufg’stieg’n.”
Person A: “Aha! Und? Werd’s gwinna?
Person B: “Jo sicha! Immerhin sind wir Erster und die nur Vorletzter!”

Blamage

BF-Onlinearchiv: Blamage gegen Flavia Solva!

Das erste Aufeinandertreffen des SC Eisenstadt mit dem Klub, von dem man nicht sofort wusste, wo er daheim ist, endete mit einer 0:1-Niederlage im Lindenstadion. Der aus dem südsteirischen Wagna (bei Leibnitz) stammende Verein mit dem römischen Namen schaffte im Sommer 1981 den Aufstieg in die 2. Division. Als steirischer Meister  gewannen sie die “Gruppe Mitte” – die Regionalligen ruhten damals – vor dem SV Spittal/Drau und Union Völkermarkt. Im letzten Gruppenspiel kam es zum “Finale” im Römerstadion. Flavia Solva hatte fünf Punkte auf dem Konto, der SV Spittal/Drau drei. Es stand noch 0:0 als der Trainer der Kärntner (Jagodic) auf das Feld lief und den Flavia-Spieler Ringert mit einem Faustschlag zu Boden streckte. Daraufhin entstand ein “Tumult” und der Schiedsrichter brach die Partie ab, die ein paar Tage später mit 3:0 für die Steirer gewertet wurde. Somit war der SV Flavia Solva ein Zweitdivisionär und traf in der letzten Herbstrunde auf den Bundesliga-Absteiger SC Eisenstadt.

Kaum 900 Zuschauer waren erschienen, um womöglich den Herbstmeistertitel zu feiern. Das Spiel selbst wurde auf dem tiefen Boden eine Schlammschlacht und die Darbietung der SCE-Spieler erzürnte Trainer, Funktionäre und Publikum. Vidallis Treffer in der 39. Minute blieb das einzige Tor dieses Spiels, denn Sigi Aigner knallte in der 70. Minute den Ball vom Elfmeterpunkt nur an die Stange. Somit wurde die noch ungeschlagene Austria aus Klagenfurt Herbstmeister der 2. Division.

SCE v Flavia 1981

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 0:1

SCE v Flavia 1981 II

BF-Onlinearchiv: die üblichen Geldsorgen

Die 30. und zugleich letzte Runde der Saison 1981/82 führte den SCE nach Wagna, wo die Burgenländer unter Umständen sogar noch Meister der 2. Division hätten werden können. Austria Klagenfurt lag nach 29 Runden zwei Punkte vor den Eisenstädter, doch hatten die Austrianer bei einem Torverhältnis von +39 die Nase vorne, denn der SCE hatte “nur” +32. Wurscht war es allemal, denn durch die Aufstockung der 1. Divison war dem SCE der Wiederaufstieg schon lange sicher.

Nach dem 4:2-Sieg der Austria im Derby gegen den SV St. Veit ging der Meistertitel nach Klagenfurt, doch der Vizemeister aus Eisenstadt wollte sich bei Flavia Solva mit einem Sieg in Richtung 1. Division verabschieden. Es kam natürlich wieder einmal ganz anders:
Beim Pausenpfiff führte das Team vom scheidenden SCE-Trainer Antonin Malatinsky durch zwei Treffer von Erwin Schneider mit 2:0. Vor dem 1:0 in der 21. Minute wurde Hans Schöll schwer vom herauseilenden Flavia-Solva-Keeper gefoult und musste mit Verdacht auf Unterkieferbruch ausscheiden.
Nach der Pause aber das Unfassbare. Der SCE prodzuierte einen Fehler nach dem anderen und gab das Spiel noch aus der Hand. Nach dem Schlußpfiff jubelten die Steirer über einen 4:2-Sieg und der SCE konnte mit der Gewissheit zurück nach Eisenstadt fahren, dass sie dank der beiden Saisonniederlagen gegen den Aufsteiger aus Wagna den Meistertitel vergeigt haben.
SCE-Co.-Trainer Prof. Alfred Eisele kommentierte das Spiel wie folgt: “Nach der 2:0-Führung waren wir eindeutig auf der Siegerstraße, nach dem Wechsel kam dann aber ein unverständlicher Zusammenbruch. Auch durch die übertriebene Härte der Steirer hätten sich unsere Spieler nicht so aus der Fassung bringen dürfen.”

In der Saison 1982/83 mauserte sich Flavia Solva zu einem starken Zweitligisten und wurde nach dem zwölften Platz in der vergangenen Saison sogar Fünfter! Dabei trafen sie sogar auf eine burgenländische Mannschaft, denn der UFC Purbach war aus der Landesliga via die Aufstiegsgruppe in die 2. Division gekommen. Zudem spielte nun auch der SV Spittal/Drau in der zweithöchsten Liga Österreichs – gegen den sie ein Jahr zuvor den Aufstieg gefeiert haben.
Den UFC Purbach fertigten sie daheim nach zwei frühen (7. und 9. Minute) und zwei späten (85. und 89. Minute) Toren mit 4:0 ab.

Am späten Nachmittag des 1. Mai 1983 wurde die Partie UFC Purbach gegen SV Flavia Solva angepfiffen. Dieses Sonntagsspiel lockte ca. 400 Zuschauer an, die sahen, wie die Gäste in der zehnten Minute mit 1:0 in Führung gingen. In der zweiten Halbzeit waren auch gerade zehn Minuten gespielt, als Schmidt zum 1:1 traf. In der letzten Spielminute ertönte ein Pfiff! Dies war aber keineswegs der Schlußpfiff, sondern Schiedsrichter Clermont Pfiff zum Elfmeter – für Flavia Solva. Der Zorn unter den Zuschauern kochte nun hoch und nachdem Kasper zum 2:1 für die Steierer verwandelte, gab es kein Halten mehr. Der Schiedsrichter musste mit Polizeischutz vom Spielfeld gebracht werden.

1983/84 rutschte Flavia Solva etwas in der Tabelle ab und wurde am Ende Neunter. Dabei befanden sie sich aber nie wirklich in Abstiegsgefahr, denn durch die Auflösung des Erstdivisionärs Union Wels sowie dem freiwilligen Abstieg des SC Neusiedl/See ins burgenländische Unterhaus musste nur ein Zweitdivisionär absteigen, was dem ASK Salzburg vorbehalten war.

In der Saison 1984/85 schaute es dann schon ganz anders aus, denn es wurde wieder einmal kräftig im österreichischen Fußball reformiert. Von nun an sollte die “Zwölferliga” samt Play-Off-Gruppen das Maß aller Dinge sein. Das hieß, dass es gleich elf Zweitdivisionäre in die Regionalligen bzw. Landesverbände absteigen mussten.
Der Meister durfte sich zu den elf in der 1. Division verbliebenen Vereinen gesellen und nur die auf den Rängen Zwei bis Fünf liegenden Klubs würden auch 1985/86 in der 2. Division spielen.

Für Flavia Solva sollte es die erfolgreichste Saison der Klubgeschichte werden, in der sie nur ganz knapp den Aufstieg in die 1. Divison verpassten. Dabei trafen sie auch wieder auf ein burgenländisches Team, denn die SV Oberwart war nun in der 2. Division vertreten.

In der 15. Runde empfing Flavia Solva die Oberwarter und siegte glatt mit 4:0. Die 3.000 Zuschauer (!) freuten sich dabei nicht nur über einen weiteren hohen Sieg ihrer Mannschaft, sondern auch über den Gewinn der Herbstmeisterschaft. Der SV Flavia Solva wurde mit einem Punkt Vorsprung auf den Kremser SC sowie zwei Punkte vor dem SAK 1914 Herbstmeister 1985!
Obwohl sie gleich in der ersten Frühjahrsrunde den SAK 1914 daheim mit 2:1 besiegten, ließen sie den ein oder anderen Punkt auf dem Weg zum Ziel liegen.
In der vorletzten Runde gewann Flavia Solva daheim gegen den I. Simmeringer SC mit 4:0 und im Verfolgerduell gewann der Kremser SC gegen den SAK 1914 mit 2:1. In der Tabelle hatte Flavia Solva nun die Führung übernommen und führte mit einem Punkt vor dem SAK 1914 und drei Punkte vor dem Kremser SC. Während die Salzburger in der letzten Runde daheim gegen den USV Taxham-Salzburg spielten mussten, stand für die Steirer das Auswärtsspiel in Oberwart, die zuvor beim USV in Salzburg 6:1 gewannen, auf dem Programm.

Das Oberwarter Inform-Stadion platzte bei knapp 3.850 Zuschauern aus den Nähten. Gut 2.000 Zuschauer kamen dabei aus der Südsteiermark, um den größten Tag der Vereinsgeschichte zu feiern… es sollte aber ein trauriger Tag werden.

Oberwart v Flavia

BF-Onlinearchiv: Volles Haus in Oberwart.

Vom Anpfiff weg war der Tabellenführer tonangebend, die Oberwarter beschränkten sich aufs Kontern und versuchten, den Spielfluß der Gäste so früh wie möglich zu stören. Torlos ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel knallte Leo Weiß den Ball nach einem Freistoß an die Latte des Oberwarter Gehäuses, doch dann wurde innerhalb von nur drei Minuten das Schicksal von Flavia Solva besiegelt. In der 56. Minute gelang Hugo Grandits das 1:0 und in der 59. Minute erhöhte er sogar auf 2:0 für die SVO. Der anschließende Sturmlauf der Steirer hatte nur mehr das 1:2 durch Gudelj aus einem Elfmeter zur Folge. Flavia Solva verlor das Match und der SAK 1914 krönte sich nach dem 2:0 gegen den USV zum Meister der 2. Division und stieg in die Bundesliga auf.

Oberwart v Flavia II

BF-Onlinearchiv: SV Oberwart vs. Flavia Solva 2:1

1985/86 belegte Flavia Solva im Grunddurchgang der 2. Division den neunten Platz und musste nun im “Unteren-Play-Off” um den Klassenerhalt spielen. Als Fünfter in dieser Gruppe gelang der Verbleib in der 2. Division. Absteigen mussten die SV Schwechat, der FavAC und der Villacher SV.

In der nächsten Saison belegten sie im Grunddurchgang Rang Sieben und im “Unteren-Play-Off” Platz Drei.

Im Herbst 1987 traf dann auch wieder der SC Eisenstadt auf Flavia Solva. Finanziell und sportlich schwer gezeichnet hatte der SCE der 1. Division via “Mittleres-Play-Off” lebewohl sagen müssen und in der 2. Division war das Leben auch nicht gerade leicht. Nach drei sieglosen Runden (ein 0:0 daheim gegen Vorwärts Steyr brachte immerhin einen Punkt) begrüßte der SCE den SV Flavia Solva im Lindenstadion. Die Steirer hatten nach zwei 0:3-Niederlagen gerade erst gegen Vorwärts Steyr den ersten Punkt geholt.

SCE v Flavia 1987 SCE v Flavia 1987 II

Das Kellerduell fand vor kaum 350 Zuschauern statt. Der SCE begann elanvoll, doch dann stockte der Motor. Nam dem Seitenwechsel brachte Ruben Plaza frischen Wind in die Partie und die Schlußoffensive sicherte dem Absteiger den ersten vollen Erfolg in der neuen Saison. Matthias Bleyer erzielte acht Minuten nach seiner Einwechslung das Goldtor (78.).

SCE v Flavia 1987 III

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 1:0

Als sich die beiden im Oktober 1987 zum Rückspiel trafen, hatte sich an der Tabellensituation nicht viel geändert. Eisenstadt war Letzter, Flavia Solva punktegleich Vorletzter. Zudem hatte der SCE gerade sein Heimspiel gegen Austria Salzburg mit 1:4 verloren, was folgende Headline nach sich zog:

SCE v Flavia 1987 VI

BF-Onlinearchiv

SCE v Flavia 1987 IV SCE v Flavia 1987 V

Nach 68 Fouls, acht gelben und zwei roten Karten sah es für den SCE noch schlimmer aus, denn Flavia Solva gewann dieses harte Nachzüglerduell mit 3:0! Der Auftakt fand in der zehnten Minute statt, als der kommende SCE-Spieler und SCE-Trainer Ilija Sormaz ein reguläres Tor erzielte. SCE-Keeper Ronald Unger konnte den Ball erst hinter der Linie bändigen, dennoch wollten es ein paar SCE-Spieler anders gesehen haben. Es wurde heftig protestiert und anschließend wurde im Römerstadion der “Holzhackermarsch” geblasen. Der Höhepunkt: Die Ausschlüsse von Michael Leeb (62.) und Ruben Plaza (65.). Danach gelangen Ilija Sormaz noch zwei Treffer.

Flavia v SCE 1987

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 3:0

Als der Grunddurchgang zu Ende ging, lag der SCE an vorletzter Stelle und Flavia Solva mit einem Punkt mehr auf Rang Neun. Somit ging es für beide ins “Untere-Play-Off, wo vierzehn Spiele zur Verfügung standen, um den Verbleib in der 2. Division zu sichern.
Für den SCE war aber schon bald klar, dass dies eine sehr, sehr schwere Aufgabe werden würde.
In der zweiten Play-Off-Runde ging es im März 1988 wieder nach Wagna, nachdem der Auftakt mit 0:3 in Kapfenberg verloren ging. Nach der Niederlage in der Obersteiermark gab es aber auch in der Südsteiermark abermals nichts zu holen. SCE-Keeper “Löwe” Horvath musste zweimal hinter sich greifen. Der SCE verlor mit 0:2!

Flavia v SCE 1988.jpg

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 2:0

Flavia v SCE 1988 II

BF-Onlinearchiv: Flavia Solva vs. SCE 2:0.

Vor dem Rückspiel im Mai 1988 sah es für den SC Eisenstadt gar nicht gut aus. Das Heimspiel gegen den Kapfenberger SV endete vor 250 Zuschauern 1:1. Der Rückstand auf das rettende Ufer betrug vier Punkte, durch das miserable Torverhältnis sogar fünf Punkte. Bei nur mehr fünf verbleibenden Spielen, eine schier aussichtslose Situation.

Bei der abgehaltenen Generalversammlung wurde der Vorstand sogar ermächtigt, bei einem Abstieg eine Spielgemeinschaft – entweder mit Mattersburg oder Oberpullendorf – einzugehen…

Das Heimspiel gegen Flavia Solva war ein Schicksalsspiel, denn bei einem Sieg und einer Niederlage von Kufstein gegen Spittal/Drau wäre es in den restlichen Spielen durchaus möglich, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.

Kufstein gewann jedenfalls mit 1:0 und nach dem Schlußpfiff im Lindenstadion war es amtlich: Die Bundesliga war Geschichte!
Kaum 150 Zuschauer kamen zum Duell mit Flavia Solva in den verregneten Schloßpark. Der SCE hatte bereits resigniert, hätte die Partie aber durchaus gewinnen können. Hätte! Tat es aber nicht. Scheucher brachte die Gäste in der 14. Minute in Führung, dann vergab Hannes Marzi vom “Fünfer” und kurz vor dem Pausenpfiff vergab Mari einen Elfmeter. Sein Schuß fiel zu schwach aus und Flavia-Solva-Schlußmann Krenn hatte keine Mühe.
In der 55. Minute gelang dem SCE dann dennoch der Ausgleich – Vargek traf zum 1:1. Es gab aber kein happy end mehr, denn Jurtin erzielte in der 72. Minute das 2:1.

SCE v Flavia 1988

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Flavia Solva 1:2

Flavia Solva gewann dann auch noch die vier restlichen Spiele und beendete das “Untere-Play-Off” auf Rang Zwei, während der SCE in den übrigen Spielen dreimal ungeschlagen blieb (zwei Siege, ein Remis, eine Niederlage), aber als Sechster nach 1970 wieder in die Regionalliga Ost absteigen musste.

Die Bilanz des SCE gegen Flavia Solva aus Wagna ist nicht gerade berauschend ausgefallen. Von den sechs Partien konnte das einstige burgenländische Fußball-Flaggschiff nur eine einzige gewinnen, fünf Spiele endeten mit durchaus empfindlichen Niederlagen. Dabei erzielte der SCE vier Tore und kassierte zwölf Gegentreffer.

Abstieg I Abstieg II

Ein letztes Mal in der 1. Klasse (51/52)

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In den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte der Sportclub Eisenstadt nur eine untergeordnete Rolle im burgenländischen Fußball. Im Sommer 1950 schaffte der SCE den Aufstieg in die oberste Liga des Burgenlandes, doch schon im Jahr darauf fanden sich die Hauptstädter in der 1. Klasse Nord (bzw. 1. Klasse A) wieder.

In der Landesliga 1950/51 wehte schon ein rauerer Wind, traf der SCE doch nun auf die Größen im rot-goldenen Fußball wie beispielsweise den SC Oberwart, den ASV Siegendorf, den ASV Neufeld und den SC Pinkafeld. Je näher das Saisonende kam, desto bedrohlicher wurde die Abstiegsgefahr. Mit dem ASV Kittsee stand zwar schon ein Absteiger fest, doch für den elften Tabellenplatz, der ebenfalls den Abstieg bedeutete, empfahlen sich noch drei Vereine: der ASV Sonnenberg Hornstein, der SV Rechnitz und der SC Eisenstadt.

Sein vorletztes Spiel musste der SCE gegen den SC Neusiedl/See gewinnen, um die Chance auf den Klassenerhalt am Leben zu halten. Als zur Pause gepfiffen wurde, sah es ganz und gar nicht gut aus, denn durch einen Fehler des SCE-Keepers gingen die Gäste aus Neusiedl mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit gelang dann Sevegyato der Ausgleich, doch schon mit dem nächsten Spielzug gingen die Neusiedler erneut in Führung. Die Eisenstädter gaben aber nicht auf und konnten durch Nemeth erneut ausgleichen und spielten nun den SC Neusiedl/See an die Wand. Sevegyato, Luckenberger, Nemeth und abermals Sevegyato stellten auf 6:2 für den SCE.
Da aber auch die Konkurrenz punktete – Hornstein gewann gegen Mattersburg 4:2 und Rechnitz trennte sich von Hirm mit 1:1 – musste nun das letzte Spiel unbedingt gewonnen werden – bei gleichzeitigen Punkteverlusten der beiden anderen Klubs -, um in der Landesliga zu bleiben.

Die Reise führte nach Mattersburg, wo sich die Hausherren weit besser als in Hornstein präsentierten und auch schnell eine 2:0-Führung erzielen konnten. Dank dem Anschlusstreffer Luckenbergers ging es mit einem 1:2-Rückstand in die zum Teil beflaggten Kabinen. Nach der Pause gingen die Mattersburger durch einen Elfmeter gar mit 3:1 in Führung und in weiterer Folge hatte der SCE keine Chance mehr auf den Sieg und den etwaigen Klassenerhalt. Das zweite SCE-Tor bei dieser 2:6-Niederlage erzielte Fleck und an dieser Stelle möchte ich noch aus dem BF-Bericht zitieren: “Der Sieg in diesem Ausmaß entspricht den gezeigten Leistungen beider Mannschaften. Trotzdem ein Wort an die Mattersburger: War es nötig, Fleck nach dem gelungenen Torschuß eine Ohrfeige zu verabreichen? Die Trauerfahne bei der Kabine für den SC Eisenstadt zeigt auf keinem Fall von Sportkameradschaft.”

Somit ging das erste Landesliga-Jahr des SCE mit dem sofortigen Abstieg zu Ende. Bei der Ligaausschußsitzung wurde zwar noch die Aufstockung der Liga diskutiert, aber von den meisten Vereinen abgelehnt. Mehr Vereine bedeuten mehr Aufwand. Vor allem mehr Fahrtkosten, die sich nicht alle leisten können.

Am 26. August 1951 begann die Meisterschaft der 1. Klasse Nord mit dem Auswärtsspiel in Wulkaprodersdorf, welches mit einem 2:5-Debakel endete. Ein paar Spieler dürften das Spiel bei einem “Kleinen” wohl nicht ganz ernst genommen haben und zudem soll der SCE – so der Spielbericht in der BF – keine Mannschaft sondern elf Einzelspieler am Feld gehabt haben.

Aber auch eine Woche später gab es keine Besserung. Beim zweiten Auswärtsspiel in Folge – diesmal in Parndorf beim SC – fehlten ein paar “Stammspieler”, deren Ersatzspieler der Sache auch nicht gewachsen waren. Der SCE ging beim SC Parndorf mit 0:3 unter und war nun Schlußlicht der Liga.

Das erste Heimspiel gegen Wimpassing konnte dann nicht ausgetragen werden und das Duell am nächsten Wochenende gegen den Mitabsteiger Kittsee konnte nicht über volle 90 Minuten gespielt werden, denn als der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit dem SCE einen Penalty zusprach verweigerten die Kittseer dessen Ausführung. Der Schiedsrichter brach die Partie ab und der SCE, der zu diesem Zeitpunkt 2:0 führte, bekam die Punkte zugesprochen.

Nach einer zweiwöchigen Pause ging es mit dem ersten Heimspiel weiter. Gast auf der “Halt” war Stinkenbrunn (heute Steinbrunn), das mit 2:0 besiegt wurde. Die Treffer erzielten Sövegiato (neue Schreibweise) und Juschitz.

Der Erfolgslauf geriet dann in Frauenkirchen beim ASV ins Stocken, denn das Spiel ging mit 1:4 verloren, wodurch der SCE den Anschluß an die Spitzengruppe der Liga versäumte.
Das Nachtragsspiel gegen Wimpassing kam da gerade recht, denn dieses wurde mit 4:1 gewonnen und der wieder zu alten Kräften gelangte Luckenberger erzielte dabei zwei Tore.

Als nächster Gegner kam Nickelsdorf nach Eisenstadt. Vor dieser Partie wurden den Nickelsdorfer alle bisher erspielten Punkte (vier an der Zahl) wegen Verbandsschulden abgezogen! Ähnliches widerfuhr dem SCE im Jänner 2006, als dieser wegen Schulden beim BFV (€ 6.484,90) bis zur vollständigen Begleichung für den Spielbetrieb gesperrt wurde.
Heutzutage dürfte sich in solchen Beziehungen schon einiges geändert haben, da kann der Verband selbst Forderungen in Höhe von € 21.140,-* (ja, Einundzwanzigtauseneinhundertvierzig Euro!) an einen burgenländischen Verein haben.

*Näheres über die € 21.140,- kann im Sitzungsprotokoll des Gemeinderates der Freistadt Eisenstadt vom 8. September 2015 nachgelesen werden.

Aber zurück zum Spiel gegen Nickelsdorf, denn das endete mit einem 5:4-Sieg (!) der Gäste!
Es folgte das Auswärtsspiel in Leithaprodersdorf, in dem sich die SCE-Spieler wieder als besonders kraftlos präsentierten und verdient mit 2:5 unter gingen.

Nach diesen beiden Niederlagen war der Sieg in Gols dafür umso schöner. Über den Verlauf und das Drumherum beim 4:3-Sieg des SCE möchte ich rein den BF-Bericht sprechen lassen: “Dasselbe, das über das Zillingtaler* Sportpublikum zu sagen war, gilt für die Golser Fanatiker. Den Zuschauern in Gols dürfte der gute Wein in den Kopf gestiegen sein, da es immer wieder zu Exzessen von Betrunkenen kommt. Der Golser Vereinsleitung wäre zu empfehlen, die Zuschauer an Ketten zu schmieden, um Auswüchse, die nur Schaden für den Verein bringen, hintanzuhalten. Eisenstadt, das mit etlichen Ersatzleuten antreten mußte, konnte gut gefallen und vor allem der linke Flügel mit Ehrenreiter und Nemeth zeigte erlesenste Fußballkunst. Fleck als Mittelläufer war ein ruhender Pol, aber auch Wagenhofer im Tor begeisterte. Bei Gols waren die beiden Verbinder und der Mittelläufer wirklich ausgezeichnet. Nach einer ausgeglichenen ersten halbzeit übernimmt Eisenstadt das Kommando und gibt es erst in der letzten Viertelstunde ab. Fleck wurde von den Zuschauern geschlagen, als er in der Outlinie ausrutschte und stürzte. Schiedsrichter Schulz war nicht immer sattelfest und wurde von den Zuschauern ebenfalls bedroht.

*Hier auch noch, was die BF über die Zillingtaler schrieb: “In Zillingtal ereignete sich in dieser Runde ein Publikumsskandal. Es ist bedauerlich, daß immer wieder Zuschauer ihre Verein durch Unbedachtsamkeit und übertriebenen Fanatismus in Verlegenheit bringen. Das Spiel selbst, das in der 15. Minute der zweiten Halbzeit abgebrochen wurde, zeigte Wimpassing im Vorteil, und nach einem vermeintlichen Foul des Gästetormannes stürmten die Zuschauer auf den Platz. Wenn nun de Verein eine schwere Strafe hinnehmen muß, kann er sich bei seiner fanatischen Anhängerschaft dafür bedanken.

Beim Heimspiel gegen den UFC Frauenkirchen war der SCE die klar bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht, die Überlegenheit in Tore umzuwandeln. Es stand 1:1 als die Frauenkirchner, die speziell im Nörgeln und bei Unsportlichkeiten die Besseren waren einen Spielabbruch verschuldeten. In weiterer Folge wurden dem SCE beide Punkte zugesprochen.
Auch am nächsten Sonntag, als der SCE die Zillingtaler bei sich begrüßte, waren die Hauptstädter die spielerisch bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit kamen die Gäste aus Zillingtal “nur” zweimal vor das Gehäuse von SCE-Keeper Wagenhofer, doch das reichte aus, um mit einer 2:0-Führung die Seiten zu wechseln. In der zweiten Halbzeit setzte der SCE nun alles daran auch selbst ins Tor zu treffen und gewann nach 90 Minuten doch noch mit 4:2!
Unglaublich, aber wahr. Bei all den Spielabbrüchen und Punkteabzügen lag der Sportclub Eisenstadt nun punktegleich mit dem SC Parndorf an der Tabellenspitze der 1. Klasse A.

1951 Herbstmeisterschaft

BF-Onlinearchiv: Die Herbstmeisterschaft der 1. Klasse A

Im März 1952 lief der Spielbetrieb in der Liga wieder an. Die Vorbereitung war für den SCE ausgeglichen und man wusste, dass es nicht jede Woche ein solch ein Ergebnis wie im Testspiel gegen den SC Trausdorf geben würde, denn dieses endete mit einem 16:1-Sieg.
Erster Gegner des SC Eisenstadt war Wulkaprodersdorf, bei dem sich der SCE für die 2:5-Herbstniederlage revanchieren wollte. Mit einem 3:1-Sieg ist dies dann auch gelungen.

Es folgte das Duell der beiden Spitzenreiter. Beide wussten um die Bedeutung dieser Partie und wollten natürlich gewinnen, um ganz alleine an der Tabellenspitze zu stehen. Entsprechend nervös begannen beide Teams. Die erste Halbzeit verlief daher etwas unspektakulär, dafür wurden die zweiten 45 Minuten spannungsgeladener. Es kam zu Chancen auf beiden Seiten, wobei die Eisenstädter glücklicher beim Verwandeln dieser waren. Und das, obwohl sie drei Stützen (Peinsipp, Paszik und Sövegiato) ersetzen mussten.
Die Parndorfer mussten mit einer 1:3-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten.

Der neue Tabellenführer gab sich dann in Wimpassing keine Blöße und siegten nach einer lauen ersten Halbzeit glatt mit 5:0. Besonders wichtig war aber auch die Heimniederlage der Parndorfer gegen Leithaprodersdorf (0:2), denn nun hatte der SCE einen Dreipunktevorsprung auf den neuen Verfolger – ASV Frauenkirchen.

Dank seiner drückenden Überlegenheit gewann der SCE anschließend das Spiel gegen den ASV Kittsee mit 3:0 – “nur” mit 3:0, denn hätten die Eisenstädter Stürmer ihr Visier etwas genauer eingestellt, hätte der Sieg weitaus höher ausfallen können. Doch auch mit diesen zwei Punkten war der SCE mehr als zufrieden, denn Verfolger ASV Frauenkirchen verlor das Derby gegen den UFC Frauenkirchen mit 1:2, was einen Vierpunktevorsprung auf den SC Parndorf sowie den UFC Frauenkirchen bedeutete. Der ASV Frauenkirchen lag sogar fünf Punkte hinter dem SC Eisenstadt.

Nach den Osterfeiertagen gastierte der SCE in Stinkenbrunn, wo der Osterfriede schnell verflogen war. Das Spiel wurde sehr brutal geführt und auch seitens der Zuschauer gab es Ausschreitungen, die mit einem Platzsturm und der Verfolgung des Schiedsrichter ihren Höhepunkt fanden. Das Spiel musste abgebrochen werden. Der SCE führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:0.

Beim Schlagerspiel gegen den ASV Frauenkirchen ging es in Eisenstadt schon ruhiger zu. Obwohl die Gäste schon in der fünften Minute einen Spieler durch Ausschluß verloren, konnten sie die Partie bis zur 75. Minute offen halten. Dennoch konnte der SCE auch diese Partie gewinnen, wenn auch nur knapp mit 2:1.

Das fällige Auswärtsspiel führte den SCE nach Nickelsdorf, wo ein heftiger Wind über die Felder Pannoniens bließ. Die Hausherren kamen mit diesen Bedingungen besser zurecht und hielten den Ball am Boden, während sich der nicht in Normalform befindliche Tabellenführer mehr als schwer tat. Der 6:1-Sieg der Nickelsdorfer ging somit völlig in Ordnung. Da aber alle drei Verfolger Siege feierten, schmolz der stolze Vorsprung, auch wenn vorerst nur der UFC Frauenkirchen direkt gefährlich werden konnte.

Für diesen Ausrutscher mussten die Leithaprodersdorfer büßen. Der diesmal wie aus einem Guss spielende SCE fegte mit 7:0 über seine Gäste hinweg, wobei Fuhrmann besonders aus dem Mannschaftsgefüge heraus stach.

Mitte Mai 1952 führte der SC Eisenstadt nun mit 30 Punkten vor dem UFC Frauenkirchen (28 Punkte), dem SC Parndorf (25 Punkte) und dem ASV Frauenkirchen (25 Punkte).

Im Rahmen der 20. Meisterschaftsrunde gastierte der SCE beim Vorletzten in Zillingtal. Bei beiden Teams spielte sich die Verteidigung in den Vordergrund, während die Stürmer kaum Akzente setzen konnten. Dazwischen wurde das Spiel sehr hart geführt und erst in der allerletzten Minute gelang dem SCE das erlösende 1:0. Zeitgleich hatte der SC Parndorf den UFC Frauenkirchen mit 4:0 zerlegt.

Bei nur mehr zwei ausständigen Partien führte der SCE vier Punkte vor dem UFC Frauenkirchen und hatte das weitaus bessere Torverhältnis. Das bedeutete, dass nur mehr ein Punkt nötig war, um Meister der 1. Klasse Nord zu werden und damit auch die Rückkehr in die burgenländische Landesliga zu schaffen.

Der Spielplan sah vor, dass nach fast dreiwöchiger Pause (u. a. Pfingsten samt Niederlage im Test gegen Feuerwehr Wien) das Heimspiel gegen die Golser und nicht das Duell mit dem UFC Frauenkirchen der ersten Matchball um den Meistertitel werden sollte.
Während der UFC Frauenkirchen in Wulkaprodersdorf mit 1:2 verlor, gewann der Sportclub Eisenstadt gegen Gols mit 4:0 und feierte anschließend die Rückkehr in die Landesliga, was nach den ersten Meisterschaftsspielen im Herbst 1951 wohl keiner mehr für möglich gehalten hätte.

Zum letzten Meisterschaftsspiel entsandte der SCE eine bessere 1b-Mannschaft nach Frauenkirchen, die beim UFC 0:4 verlor.

Der SCE hatte seinen zweiten Meistertitel in der 1. Klasse errungen und freute sich auf Abenteuer Landesliga, das im Herbst starten sollte. Dabei ging es auch um die Vormachtsstellung in Eisenstadt, spielte doch der SC NEWAG Eisenstadt seit einem Jahr in der Landesliga. Doch das ist eine andere, schon niedergeschriebene Geschichte – siehe “Belebende Stromstöße”.

Meisterurkunde

Burgenländische Fußballgeschichte.

Die Saison 1951/52 beendete der SCE jedenfalls vier Punke vor dem SC Parndorf und dem UFC Frauenkirchen sowie gar sieben Punkte vor dem ASV Frauenkirchen.

1952 Ende der Meisterschaft

BF-Onlinearchiv: Der Meisterschaftsabschluß

Im Schatten (1959/60)

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Dass es in der burgenländichen Landeshauptstadt neben dem SCE auch andere Fußballvereine gab, ist bekannt und wurde hier auch schon in anderen Berichten dokumentiert.

1959 errang der durch die Fusion zwischen dem “Alten” (SC Eisenstadt) und dem “Jungen” (SC NEWAG Eisenstadt) entstandene Eisenstädter “Großklub” den Meistertitel in der burgenländischen Landesliga und spielte nun in der neu entstandenen Regionalliga Ost.

Dem SC Eisenstadt wurde nun eine breitere Berichterstattung zu Teil, war die Ostliga doch ein Unterbau der Nationalliga, wo die Hauptstädter auf namhafte Wiener und niederösterreichische Klubs trafen – gemeinsam mit den übrigen Top-Klubs des Burgenlandes.

Im Schatten der Regionalliga-Spiele fanden aber auch Partien im Unterhaus des burgenländischen Fußballs mit Eisenstädter Beteiligung statt. Das B-Team des SCE wurde der 1. Klasse B Nord zugeteilt und eine Liga tiefer spielte der ASKÖ Postsport-Eisenstadt, der in der Saison 1958/59 – noch als ASKÖ Eisenstadt – die Zehnerliga als Siebter beendeten.

Der fußballbegeisterte Eisenstädter konnte sich somit ein interessantes Programm auf dem Kalender notierten. In der Ostliga warteten unter anderem packende Duelle gegen den FAC, den FC Wien, Elektra, Siegendorf, Schwechat, Ortmann und Sankt Pölten.
Die B-Mannschaft bekam es mit “alten Bekannten aus vergangenen Zeiten” zu tun: Hornstein, Zillingtal bzw. Wulkaprodersdorf und in der 2. Klasse B Nord warteten interessante Derbies gegen Müllendorf, Kleinhöflein, Großhöflein, Sankt Margarethen, Rust und Purbach, die ja auch ihren ganz besonderen Reiz hatten.
Ein breiteres Fußballangebot in Eisenstadt hätte es ja auch beinahe vor zehn Jahren gegeben: Als nämlich das einstige Flaggschiff des burgenländischen Fußballs mit beängstigender Schlagseite durch die raue See segelte und endgültig zu kentern drohte, wurde der “Sportverein der Freistadt Eisenstadt 2005”, SVFE 05 für seine Fans, gegründet. Ziel war es, mit dem Start der Saison 2006/07 in der 2. Klasse Nord zu spielen. Es kam nie dazu…

Ein paar Jahre später war das SCE-Schiff auf ein Riff aufgelaufen, wo es langsam in alle Einzelteile zerfiel, bis am 2. April 2011 (behördliche Auflösung) nichts mehr davon zu sehen war. In dieser Zeit gab es für ein paar Saisonen den Eisenstadt FC, bis auch dieser wieder von der Bildfläche verschwand und wiederum ein paar Jahre später gab es für 507 Tage wieder den Sportclub Eisenstadt! So still seine Geburt war (2. Oktober 2014), so ruhig war auch wieder sein Ableben (behördliche Auflösung per 21. Feber 2016).

Kehren wir nun aber wieder in eine Zeit zurück, in der es den SC Eisenstadt tatsächlich gab. Ende August 1959 begann der Spielbetrieb in den Grundfesten der burgenländischen Fußballpyramide. Die B-Mannschaft des SCE bekam es zum Saisonbeginn mit Klingenbach zu tun. Damals wird natürlich niemand daran gedacht haben, dass sich die Grenzler einmal mit dem SCE in der Regionalliga Ost messen würden – und dabei eigentlich fast immer eine Spur besser waren. 1959 spielte aber noch der SCE groß auf, wenn hier auch “nur” die Reserve. Zur Pause stand es 7:2! Heisler I erzielte fünf Tore, Taschner und Fuhrmann sorgten für die beiden anderen Treffer. Die Gäste gaben sich aber nicht auf und kamen noch auf 5:7 heran, bis Breyer das achte Tor erzielte.

Eine Etage tiefer traf der ASKÖ Postsport-Eisenstadt auf Oslip. Die neuformierte Mannschaft der Eisenstädter spielte dabei um einige Klassen besser als in der letzten Saison. Beim 6:1-Sieg trafen für die “Postler”: Kasper (3), Krajnz, Zoffmann und Perlinger.

Am folgenden Wochenende spielte der SCE-B daheim gegen Zillingtal, das zur Pause 1:0 führte. Prünner und Kiradi trugen in dieser matten Partie einen privaten Zweikampf aus und wurden des Feldes verwiesen. In der zweiten Halbzeit drehte der SCE dank zwei Toren von Taschner das Spiel.
Postsport-Eisenstadt reiste indes nach Oslip, wo Sankt Margarethen sein Heimspiel austrug. Dabei hatte der Eisenstädter Keeper sein ganzes Können daheim gelassen, denn alle drei Gegentreffer gingen auf seine Kappe. Schütze des Ehrentreffers beim 1:3 war Nemeth.

Für eine Überraschung sorgte dann die junge Mannschaft aus Wulkaprodersdorf, denn diese besiegte das B-Team des SCE mit 4:2. Dafür hatten die Postler mit den Breitenbrunnern keine große Mühe und gewannen glatt mit 5:0. Perlinger (2), Türk (2) sowie Nemeth waren die Torschützen.

In der vierten Runde musste sich der SCE-B gehörig gegen Leithaprodersdorf anstrengen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Breyer befand sich in einer ausgezeichneten Form und erzielte drei Tore. Trieb schoß das vierte SCE-Tor bei diesem knappen 4:3-Erfolg.
In der Freistadt Rust kam es indes zum Duell der Storchenstädter mit den Postlern aus Eisenstadt. Die Ruster hatten viel Post zum Aufgeben und legten den Eisenstädter gleich acht Pakete ins Netz. Stag und Traurig erzielten je vier Tore!

In Schützen am Gebirge bekleckerten sich die SCE-Reservisten keineswegs mit Ruhm und gingen verdient als 1:3-Verlierer vom Platz, während sich Postsport-Eisenstadt von der Klatsche am Neusiedler See recht gut erholt zeigte und den FC Winden mit 3:1 besiegte.

Beim Heimspiel gegen Hornstein zeigten sich die jungen Eisenstädter weit konzentrierter als noch eine Woche zuvor. Bis zum Pausenpfiff konnten die Sonnenbergler noch einigermaßen Schritt halten (0:2), doch dann gingen sie sang- und klanglos unter. Taschner (4), Breyer, Heisler I sowie ein Eigentor sorgten für einen 7:0-Sieg des SCE-B.
In der 2. Klasse B Nord gastierte Postsport-Eisenstadt in Müllendorf, wo Nemeth einen Freistoß für die Hauptstädter verwandelte. Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten von diesem Spiel, das die Müllendorfer 9:1 gewinnen konnten.

Enttäuscht kehrten die SCE-Reservisten nach dem Auswärtsspiel in Oggau zurück. Die 2:3-Niederlage, bei der Fuhrmann beide SCE-Tore schoß, war aber keineswegs unverdient, denn die Oggauer kämpften bis zum Schluß und drehten den 1:2-Pausenrückstand, während beim SCE ein solcher Kampfgeist fehlte.
Torreich ging es in der 2. Klasse B Nord weiter: Postsport-Eisenstadt fegte über die Gäste aus Großhöflein mit 8:3 hinweg. Krajnz (3), Perlinger (2), Gruber, Nemeth und Kasper erzielten die Eisenstädter Tore.

Die Herbstsaison näherte sich langsam ihrem Ende – bei “nur” neun Spielen auch kein Wunder. Wimpassing war der nächste Gast bei der SCE-Reserve und verlor das Spiel knapp mit 2:3. Heisler II (2) und Breyer trafen für den SCE, der mit zehn Punkten auf Platz Drei lag.
Das Derby Kleinhöflein gegen Post-Eisenstadt, welches übrigens in Eisenstadt ausgetragen wurde (siehe Bericht: Clanhewelin), endete mit einem 3:2-Sieg der Postler. Tore: Nemeth, Gruber und Perlinger.

Die letzte Herbstrunde führte die B-Mannschaft des SCE nach Donnerskirchen, wo sie ohne Kaderspieler der Kampfmannschaft knapp mit 2:3 verloren.
In der 2. Klasse B Nord ging es in der letzten Runde hoch her. An die 700 Zuschauer pilgerten zum Spitzenspiel nach Rust, wo der Sportclub der Freistadt den SV Müllendorf zu Gast hatte. Postsport-Eisenstadt bekam es mit dem Tabellennachbarn Purbach zu tun. Speziell die Schlachtenbummler aus Purbach waren sich sicher, dass ihr Team zwei Punkte aus der Landeshauptstadt mitnehmen würde, doch als die Postsportler 3:1 führten und dem Schlußpfiff immer näher kamen, brannten bei einigen die Sicherungen durch. Die Zwischenfälle mit dem mental limitierten Teil der Zuschauer wurden schnell beigelegt und der ASKÖ Postsport-Eisenstadt belegte den dritten Platz. Die Tore gegen Purbach erzielten Kasper, Gruber und Krajnz.
Müllendorf gewann das Spiel gegen Rust mit 1:0 und führte die Liga mit 16 Punkten an. Rust folgte mit 14 Punkten und Postsport belegte mit zwölf Zählern Rang Drei. Es folgten punktegleich (je 10) Purbach und Sankt Margarethen.
In der 1. Klasse B Nord war der SC Eisenstadt-B auf Platz Vier zu finden, wobei die Donnerskirchner noch ein Nachtragsspiel gegen den Vorletzten – Klingenbach – auszutragen hatten. Zillingtal wurde mit 14 Punkten Herbstmeister, mit 11 Punkten folgte Wulkaprodersdorf und mit je zehn Punkten Leithaprodersdorf, Eisenstadt sowie Donnerskirchen. Gewonnen wurde nur daheim, auswärts alles verloren.

Mit dem Jahreswechsel waren die Sechzigerjahre angebrochen. Ein neues Jahrzehnt, in dem es für den SC Eisenstadt viele Höhen und Tiefen geben sollte: Abstieg aus der Ostliga, Meister der burgenländischen Landesliga, Meister der Ostliga, erster burgenländischer Klub in der Nationalliga, Abstieg aus der Nationalliga…

Doch bis es einmal soweit war, floß noch viel Wasser den Eisbach hinunter.
Zum Start der Frühjahrsmeisterschaft prasselte aber auch viel Wasser vom Himmel runter auf das Burgenland, weshalb unter anderem auch die Partie der SCE-B-Mannschaft gegen Wulkaprodersdorf abgesagt werden musste.
Dafür war der Platz in Oslip nicht ganz so naß und die Postler siegten nach einem 2:2 zur Pause noch mit 4:2. Die Tore erzielten Wagner (per Freistoß), Kaspar (2) sowie Türk.

Für die SCE-Reservisten begann dann die Rückrunde statt gegen Wulka- eben gegen Leithaprodersdorf. Bei diesem Spiel in der Fremde zeigten sie wieder ihre gewohnt schlechte Auswärtsform und gingen mit 1:5 unter.
Beim 2. Klasse-Kick zwischen Postsport-Eisenstadt und dem SV Sankt Margarethen standen sich zwei gleichwertige Teams gegenüber. Zudem sollen beide Torhüter nicht gerade ihren besten Tag gehabt haben, wobei die Eisenstädter die schönsten Chancen ungenützt ließen…  Der Spielstand sprach da schon deutlichere Worte. Die “Magreda” gewannen nämlich mit 4:1. Während Kaspar den Ehrentreffer der Postsportler erzielte, blieben die Torschützen der Gäste unerwähnt.

Für das B-Team des SCE stand in der kommenden Woche wieder ein Heimspiel auf dem Programm, was laut Statistik einen Sieg nach sich ziehen sollte. Und so geschah es auch: Der UFC Schützen am Gebirge musste mit einer 1:4-Niederlage die kurze Heimreise antreten.
Die Postler durften sich dafür länger ausruhen, denn wie mir selbst erst jetzt beim Schreiben dieses Berichtes aufgefallen ist, fehlt da plötzlich eine Mannschaft in der 2. Klasse B Nord – Breitenbrunn hatte das Spielen eingestellt.

Nach den Osterfeiertagen präsentierte sich die B-Mannschaft des SCE erneut auswärts als willkommenes Schlachtopfer: 1:3 beim ASV Sonnenberg Hornstein.
Postsport-Eisenstadt bekam es indes mit dem Tabellenzweiten – dem SC Freistadt Rust – zu tun. Die Gäste aus Rust zeigten in der ersten Halbzeit einen recht ansehnlichen Fußball, der ihnen eine 6:2-Pausenführung einbrachte. Nach dem Pausentee kamen die Eisenstädter besser ins Spiel, doch ergebnismäßig tat sich nicht mehr viel. Rust gewann glatt mit 8:3!

Die nächste Runde im Unterhaus fand ohne Eisenstädter Beteiligung statt, da die Partie der B-Mannschaft dem schlechten Wetter zu Opfer fiel und die Postsportler erst gar nicht nach Winden gefahren sind. Dafür gab es in beiden Ligen Rekordsiege zu bestaunen: Wimpassing gewann in Klingenbach mit 12:1 und Rust fegte seine Nachbarn aus Oslip gar mit 13:0 vom Platz!

Gegen die treffsicheren Wimpassinger musste dann die SCE-B-Mannschaft auswärts ran. Nach einer sehr lustlosen Leistung stand es am Ende 1:7 und die Reservisten waren nun sogar auf den vorletzten Platz der 1. Klasse B Nord abgerutscht.
Trefferreich ging es bei den Postlern zu, deren Stürmer es nicht für nötig hielten, ihren Kameranden beim Verteidigen zu helfen. Der Tabellenführer aus Müllendorf schickte eine Angriffswelle nach der anderen auf das Eisenstädter Tor los und nach dem Schlußpfiff stand es 10:0 für die Gäste.

Kurios ging es auch in der nächsten Runde weiter: Ganze vier (4) Zuschauer wollten die Partie der SCE-B-Mannschaft sehen. Kein einziger Vereinsfunktionär war anwesend und die Mannschaft konnte auch nur mit zehn Spielern auflaufen. Endstand gegen die Gäste aus Donnerskirchen: 2:2!
Die “untrainierten” Postler fuhren nach Großhöflein, wo ihnen nach der Pause die Kondition ausging. Der noch sieglose Tabellenletzte freute sich nach 90 Minuten über einen 11:1-Sieg!

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde die Sinnfrage gestellt und darüber konnte zumindest zwei Wochen lang nachgedacht werden, bis es mit der Meisterschaft weiter ging.
Positive Impulse wurden jedenfalls in dieser Nachdenkpause nicht gesetzt. Das B-Team (bei dem die “Könner” auswärts oft gar nicht mitgefahren sind) lag beim Tabellenführer Zillingtal schon nach 20 Minuten mit 0:5 zurück. Die Zillingtaler schalteten dann zwar etwas zurück, doch gegen dieses Team reichte es am Ende auch noch zu einem 9:3-Sieg, der durch Wulkaprodersdorfs 2:3-Niederlage gegen Oggau sogar den Meistertitel der 1. Klasse B Nord bedeutete.
Bei Postsport-Eisenstadt herrschte Personalnot, so konnten sie beim Heimspiel gegen Kleinhöflein nur zehn Mann aufs Feld schicken, von dem in der zweiten Halbzeit dann noch Perlinger und Bauer verletzt getragen werden mussten. Einige Zeit später hatte auch Pöllinger genug von diesem Spiel. Er verließ einfach den Platz, woraufhin der Schiedsrichter die Partie abbrechen musste – es waren einfach zu wenige Spieler bei Postsport am Feld. Zu diesem Zeitpunkt stand es 8:0 für Kleinhöflein.

In Klingenbach ereignete sich am nächsten Spieltag ein Wunder, gewann doch die B-Mannschaft des SCE sein Auswärtsspiel an der Grenze zu Ungarn mit 7:3!
Postsport-Eisenstadt machte sich erst gar nicht die Mühe, nach Purbach zu reisen. Die Partie wurde mit 3:0 für Purbach strafverifiziert.

Beim Nachtragsspiel in Oggau trat die B-Mannschaft dann wieder mit einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft an, die – es wird niemanden wundern – das Spiel verlor – 1:4 der Endstand.
Und obwohl noch das Nachtragsspiel gegen Wulkaprodersdorf angekündigt wurde, ist über den Ausgang dieser Partie beziehungsweise, ob sie jemals ausgetragen wurde, nichts zu erfahren. Es hat sich auch keiner die Mühe gemacht über die restlichen zwei Spiele von Postsport-Eisenstadt, die sie laut Tabelle noch auszutragen hatten, zu berichten.

Für die Fußballabteilung beim ASKÖ Eisenstadt hatte aber eh schon die letzte Stunde geschlagen. Zwar tauchten sie noch bei der ersten Auslosung für die neue Saison auf, doch daran sollten sie nicht mehr teilnehmen. Ihren Platz nahm dann die B-Mannschaft des SCE ein, die ihren Platz in der 1. Klasse lieber mit jenem in der 2. Klasse tauschte. Doch auch dazu kam es nie. Wurden die SCE-Reservisten in der ersten Runde noch als “spielfrei” (Neunerliga) geführt, waren sie eine Woche später auch schon wieder komplett aus der Liga verschwunden.

Die Spiele der SCE-B-Mannschaft, 1. Klasse B Nord 1959/60:

SC Eisenstadt-B vs. ASKÖ Klingenbach 8:5
SC Eisenstadt-B vs. SC Zillingtal 2:1
SV Wulkaprodersdorf vs. SC Eisensadt-B 4:2
SC Eisenstadt-B vs. SV Leithaprodersdorf 4:3
UFC Schützen/Geb. vs. SC Eisenstadt-B 3:1
SC Eisenstadt-B vs. ASV Sonnenberg Hornstein 7:0
UFC Oggau vs. SC Eisenstadt-B 3:2
SC Eisenstadt-B vs. SV Wimpassing 3:2
UFC Donnerskirchen vs. SC Eisenstadt-B 3:2
SV Leithaprodersdorf vs.SC Eisenstadt-B 5:1
SC Eisenstadt-B vs. UFC Schützen/Geb. 4:1
ASV Sonnenberg Hornstein vs. SC Eisenstadt-B 3:1
SV Wimpassing vs. SC Eisenstadt-B 7:1
SC Eisenstadt-B vs. UFC Donnerskirchen 2:2
SC Zillingtal vs. SC Eisenstadt-B 9:3
ASKÖ Klingenbach vs. SC Eisenstadt-B 3:7
UFC Oggau vs. SC Eisenstadt-B 4:1

1KBN 1960

Endstand 1959/60

Die Spiele des ASKÖ Postsport-Eisenstadt, 2. Klasse B Nord 1959/60:

ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. SV Oslip 6:1
SV Sankt Margarethen vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 3:1 (in Oslip)
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. SC Breitenbrunn 5:0
SC Freistadt Rust vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 8:0
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. FC Winden 3:1
SV Müllendorf vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 9:1
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs.FC Großhöflein 8:3
ASKÖ Kleinhöflein vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 2:3 (in Eisenstadt)
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. UFC Purbach 3:1
SV Oslip vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 2:4
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. SV Sankt Margarethen 1:5
FC Winden vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt -> Postsport nicht angetreten
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. SC Freistadt Rust 3:8
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. SV Müllendorf 0:10
FC Großhöflein vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt 11:1
ASKÖ Postsport-Eisenstadt vs. ASKÖ Kleinhöflein 0:8 abgebrochen
UFC Purbach vs. ASKÖ Postsport-Eisenstadt -> Postsport nicht angetreten

2KBN 1960

Endstand 1959/60

2KBN 1960 II

Man beachte, dass es auch eine Reservemeisterschaft gab (ebenso in der 1. Klasse). Wie frustrierend muss erst dort der Spielbetrieb gewesen sein?

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