Eine alte Weisheit besagt: „Fußballvereine kommen und gehen.“ An so manchen einst existenten Fußballverein des Burgenlandes – wie auch an den SCE – erinnert man sich kaum noch. Auf einen solchen Klub bin ich beim Zusammentragen von diversen Daten über den Sportclub Eisenstadt gestoßen, und kann nicht ohne über ihn zu berichten weitermachen. Daher schnell die Kategorie „nicht uninteressant“ kreiert und schon ging’s los:
Der Verein, um den es sich handelt, ist keiner, der innerhalb eines der vielen Dörfer des Burgenlandes beziehungsweise in einer der wenigen Städte des jüngsten Bundeslandes Österreichs gegründet wurde. Nein, rund um den Vereinssitz erstreckten sich damals und heute kilometerweit Felder.
An jenem Flecken befand sich einst (vor ein paar hundert Jahren) der Ort Habendorf, wo dann ein typisch burgenländischer äh ich meine deutsch-westungarischer Meierhof entstand. Das Land wechselte im Laufe der Jahrhunderte die Besitzer. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Erzherzog Albrecht Besitzer des Landgutes, von dem der Flecken im Seewinkel auch den Namen erhielt: Albrechtsfeld.
Überspringen wir nun ein paar Jahre: 1955 gründete der Gutsbesitzer seinen eigenen Fußballklub und trat dem ASKÖ sowie dem BFV bei und schon im Juni wurde der eigene Sportplatz auf dem Gutshof feierlich eröffnet: (BF) Platzeröffnung in Albrechtsfeld. Der ASKÖ Albrechtsfeld eröffnete am vergangenen Sonntag in feierlicher Form seinen neuen Sportplatz. Dieser junge Verein, der sich der besonderen Betreuung des ASKÖ-Landefachwartes Dallos erfreut, hat in mühevoller Arbeit in kurzer Zeit ein großes Werk geschaffen. Der Verein gleicht einer großen Familie. Unter den Ehrengästen befand sich der ASKÖ-Landessektetär Hubka und der Gutsdirektor. In einem Fußballspiel wurde Weiden mit 4:0 geschlagen. Auch die zweite Mannschaft konnte mit 4:0 erfolgreich bleiben. Die Erfolge der jungen Elf lassen aufhorchen und man kann mit Spannung die weitere Entwicklung des Vereines abwarten.
Wie sah es damals zur Geburtsstunde des ASKÖ Albrechtsfeld im rot-goldenen Fußball aus?
Albrechtsfeld gehört zum Gemeindegebiet von Andau, dessen Heimverein in der 1. Klasse Nord gerade erst Halbturn mit 4:2 besiegte und in der Liga auf Rang Fünf – also im Mittelfeld – lag. Der beste Fußballklub des Burgenlandes – jener aus Siegendorf – kämpfte in der Staatsliga B um den Klassenerhalt und des beste Team des Seewinkels – der UFC Frauenkirchen – lag in der Landesliga auf Platz Vier, musste aber gerade erst beim NEWAG-SC Eisenstadt eine ordentliche 3:9-Klatsche hinnehmen und das vorangegangene Heimspiel gegen den SC Parndorf wurde beim Stand von 0:1 abgebrochen, da Frauenkirchner „Fans“ den Schiedsrichter gewürgt und herumgestoßen haben.
Zwei Wochen später waren dann im Burgenland alle Entscheidungen gefallen: Siegendorf schaffte als Achter den Klassenerhalt in der Staatsliga B. In der Landesliga vergeigte der NEWAG-SC Eisenstadt am letzten Spieltag den Meistertitel, verlor er doch daheim gegen die Mattersburger mit 1:3, wodurch sich der SC Oberwart zum Meister krönte, denn die besiegten Schattendorf mit 4:1.
Die Nummer Eins des Seewinkels – der UFC Frauenkirchen – wurde Sechster und der SC Nickelsdorf hatte die Chance im nächsten Jahr Landesliga-Luft zu schnuppern. Doch vorher musste der Meister der 1. Klasse Nord-A noch gegen den Meister der 1. Klasse Nord-B, den ASV Stinkenbrunn (heute Steinbrunn, falls das wer nicht wissen sollte), um den Aufstieg in die Landesliga kämpfen.
Indes reisten die Albrechtsfelder in die Heimat ihres Patenonkels, des Herrn Dallos, nach Neufeld, um sich mit dem Landesligisten zu messen. Die Hausherren führten schnell mit 3:0, doch dann drehte der Neuling in Burgenlands Fußball auf und kam auf 2:3 heran. Bis zum Pausenpfiff musste Neufeld ordentlich auf der Hut sein, um nicht noch den Ausgleich zu kassieren, doch nach dem Seitenwechsel wichen die Kräfte bei den Seewinklern, die am Ende mit einer 2:10-Packung nach Hause fuhren.
Die entscheidenden Spiele waren dann schon bald ebenfalls Geschichte und nach einer 1:9-Niederlage in Stinkenbrunn war der 4:2-Sieg im Hinspiel für die Nickelsdorfer nicht mehr viel wert. Frauenkirchen (und zwar der schwarze UFC) war auch weiterhin alleiniger Platzhalter im Seewinkel, wo nun aber auch der ASKÖ Albrechtsfeld mit dem Fußballspielen in Mitten des alt ehrwürdigen Landgutes begann.
Auf die Albrechtsfelder warteten in der 2. Klasse A Nord Absteiger Gattendorf, Titelverteidiger Pama, Neudorf, Tadten, Apetlon, Wallern, St. Andrä, der ASKÖ Gols, der UFC Kittsee, Pamhagen, Deutsch Jahrndorf sowie drei weitere Neulinge: Podersdorf, Illmitz und Weiden.
1955/56 trug zudem der ASKÖ zum zweiten Mal seinen eigenen Cup-Bewerb aus, dessen erster Sieger natürlich die übermächtigen Rothemden aus Siegendorf waren, die dadurch ein Freilos in der ersten Runde erhielten, in der die Albrechtsfelder die Verbandsgenossen aus Gols zugelost bekamen (doch davon wurde überhaupt nicht berichtet).
Bevor es aber mit den Pflichtspielen los ging, wurde noch fleißig getestet und so kam es auch gleich zum ersten „Derby“ mit dem FC Andau, der damals schon seit 25 Jahren existierte.
Der Neuling überraschte die Andauer und führte schon mit 2:0, als sich die „alt Eingesessenen“ der drohenden Schmach bewusst wurden und nach 90 Minuten mit 6:3 gewann.
Am 28. August 1955 war es dann aber endlich soweit: Das erste Meisterschaftsspiel fand statt, und das auch gleich daheim auf dem Gutshof. Gegner war der UFC Tadten, der sich als weit erfahrener erwies und die tapfer und verbissen kämpfenden Hausherren 4:2 besiegte.
Das erste Auswärtsspiel führte Albrechtsfeld dicht ans Ostufer des Neusiedler Sees, denn dort liegt ja der Sportplatz des UFC Poderdorf. Die Seeluft hat den Gästen sichtlich gut getan, besonders ihr Stürmer Kappel war nicht zu halten und erzielte fünf der sechs Tore. Presseller steuerte den anderen Treffer zum 6:2-Erfolg bei.
In der für damalige Verhältnisse ziemlich großen Liga – denn 14 Vereine umfasste beispielsweise die Staatsligen A und B sowie die Landesliga – ließ sich der Neuling natürlich auch von erfahrenen Leuten helfen, um nicht in der Jungfernsaison als Kanonenfutter zu enden.
So wurden sie vom Neufelder Toni Dallos trainiert – siehe Bild (Quelle: BF-Onlinearchiv) – und der Erfolg stellte sich rasch ein. Beim zweiten Heimspiel ihrer Geschichte besiegten sie den UFC Kittsee mit 6:2!
Das nächste Auswärtsspiel fand beim Titelverteidiger – dem SK Pama – statt, der in den Aufstiegsspielen gescheitert ist und deshalb auch in dieser Saison „zweitklassig“ war. Beim Meister fand jedenfalls die Sensation der vierten Runde statt, denn Albrechtsfeld gewann das Spiel mit 3:1 und lag nun schon auf Rang Drei. Wallern führte ohne Punkteverlust vor 1. Klasse-Absteiger Gattendorf.
Die hohe Spielkunst des Neulings musste dann auch der ASKÖ Gols zur Kenntnis nehmen und verließ den Gutshof mit einer 0:3-Niederlage.
Auf dem Albrechtsfeld wurde fleißig geerntet – neben Getreide, Mais usw. eben auch Punkte.
Gestoppt wurde der Erfolgslauf in der sechsten Runde in Pamhagen, wo es gegen die noch immer unbesiegten Hausherren eine 1:4-Niederlage zu verdauen gab.
Einen wahren Torregen bekamen die Zuchauer beim nächsten Heimspiel der Albrechtsfelder zu sehen. Zu Gast war Absteiger Gattendorf, der nach einem 1:2-Pausenrückstand das Spiel mit 5:4 gewinnen konnte. Der Abwärtstrend hielt auch in Deutsch Jahrndorf an, wo die Stürmer vom Albrechtsfeld die besten Chancen ungenützt ließen und es dadurch eine 1:4-Niederlage setzte. Nach acht Runden hatte man nun vier Siege und vier Niederlagen auf dem Konto.
Die schwarze Serie hielt aber noch an: Auch gegen Weiden musste man sich – trotz eines gehaltenen Elfmeters – auf der eigenen Anlage geschlagen geben (2:4). Die fünfte Niederlage en suite wurde dann in St. Andrä (0:2) verzeichnet und falls sich die Illmitzer Hoffnungen gemacht haben, ihr mageres Punktekonto auf dem Albrechtsfeld aufbessern zu können, dann haben sie sich getäuscht. Die Gastgeber bewiesen, dass sie das Fußballspielen noch nicht verlernt haben und gewannen klar mit 5:1.
Ihre erste Punkteteilung erreichten die Albrechtsfelder auswärts in Wallern (1:1) und in der letzten Runde der Herbstmeisterschaft wurde der SC Apetlon daheim mit 4:3 bezwungen werden.
Herbstmeister wurde Neuling Weiden (siehe Bild) vor Titelverteidiger Pama und Absteiger Gattendorf. Die Albrechtsfelder belegten nach dreizehn Spielen Platz Siegen.
Der Rückrundenstart musste wegen heftiger Schneefälle verschoben werden und als dann endlich gespielt werden konnte musste die Partie zwischen Tadten und Albrechtsfeld in der Pause – beim Stand von 1:1 – abgebrochen werden, da es zu stark regnete!
Die ersten Frühjahrsergebnisse des ASKÖ Albrechtsfeld:
Albrechtsfeld v Pama 0:2
ASKÖ Gols v Albrechtsfeld 1:2
Albrechtsfeld v Pamhagen 0:1
Gattendorf v Albrechtsfeld 6:2
Albrechtsfeld v Deutsch Jahrndorf 4:2
Dann kam das Heimspiel gegen Podersdorf, das ein recht dramatisches wurde. Da der Verbandschiedsrichter einfach nicht zum Spiel erschien, übernahm ein Podersdorfer die Funktion des Unparteiischen. Sekunden vor dem Spielende, beim Stand von 3:2 für Albrechtsfeld, gab der Laienschiedsrichter einen Elfmeter für „seine“ Podersdorfer, woraufhin die den Hausherren zuordenbaren Zuschauer auf das Spielfeld stürmten und das Spiel abgebrochen wurde. Somit hat sich Albrechtsfeld auch in die schier unendliche Liste der Spielabbrüche im burgenländichen Fußball eingetragen.
Beim Tabellenführer und wohl kommenden Meister der 2. Klasse A Nord – dem UFC Weiden – gab es eine 2:3-Niederlage und danach teilte man sich mit St. Andrä die Punkte (1:1), ehe es in Illmitz eine 1:3-Niederlage zu verzeichnen gab.
Einen überraschenden und deshalb um so wertvolleren 1:0-Sieg konnten die Albrechtsfelder gegen Wallern erringen, denn schon eine Woche später wurde die Zahl der Niederlagen auf dreizehn erhöht – sie verloren nämlich in Apetlon mit 1:3.
Nun stand noch das Nachtragsspiel gegen Tadten auf dem Programm, welches mit 2:3 verloren ging.
Wie das Frühjahrsspiel gegen Kittsee sowie das abgebrochene Duell mit Podersdorf geendet bzw. gewertet wurde, konnte ich nicht eruieren, tabellarisch waren es aber jedenfalls Niederlagen.
In seiner ersten Meisterschaftssaison wurde der ASKÖ Albrechtsfeld Elfter und die Reserve wurde gar Meister!
Fest steht, dass man in seiner ersten Saison durchaus schlechter hätte abschneiden können.
Meister wurde der UFC Weiden vor dem SK Pama und Gattendorf. Um die 1. Klasse etwas aufzufüllen durften Weiden und Pama aufsteigen, während der SC Gols in die 2. Klasse absteigen musste.
Bevor die neue Saison begann wurden die Albrechtsfelder wieder vom ASV Neufeld zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Vor 150 Zuschauern trat dabei folgende Mannschaft an: Rech I; Kirschner, Gartner, J. Presseller; A. Presseller, Schmidt; Nemeth, Hauptmann, Kappel, Unger, R. Presseller.
Das Spiel der Kampfmannschaften endete mit einem 3:1-Sieg der Hitiag-Elf und bei den Reserven gewannen die Neufelder gar mit 23:1.
Die Meisterschaft begann dann gleich mit einem Heimsieg über Wallern (2:1), gefolgt von einem 4:0-Auswärtssieg beim UFC Kittsee und auch daheim gegen Podersdorf hieß das Ergebnis 4:0.
Nach einer zweiwöchigen Pause trat Albrechtsfeld abermals zuhause an, diesmal gegen Apetlon und gewann knapp mit 3:2. Sieg ist Sieg und der war immerhin der vierte Sieg im vierten Spiel. Verfolger Illmitz war zwar auch noch ungeschlagen, hatte aber schon zweimal die Punkte geteilt.
Doch Anfang Oktober war Albrechtsfeld die weiße West los. In Pamhagen lieferte das noch sieglose Schlusslicht die Sensation der Runde ab und gewann mit 4:2. Zwar meinte der Berichterstatter der BF, dass eine Punkteteilung weit gerechter gewesen wäre, da die Gäste technisch weit besser waren und sogar einen Elfmeter verschossen haben. Presseller III sowie Presseller II scorten für die Gutskicker.
Nun empfing man als Tabellenzweiter den FC St. Andrä und nach 90 Minuten war man dank des dritten 4:0-Sieges (Rudi Presseller war wieder in Hochform) dieser Saison und natürlich wegen der 1:2-Niederlage der Illmitzer gegen Apetlon wieder Tabellenführer der 2. Klasse A Nord.
Am kommenden Wochenende reiste der Tabellenführer zum Schlußlicht aus Deutsch Jahrndorf. Eine erneute Schmach gegen einen Tabellenletzten wollte man verhindern, doch am Ende strauchelte der Leader und musste sich mit einem 2:2-Remis zufrieden geben. Die Tabellenführung war dadurch aber nicht gefährdet. Im Gegenteil! Man konnte diese sogar auf zwei Punkte Vorsprung ausbauen, da Illmitz erneut verlor.
Dann wurde der ASKÖ Gols mit 2:0 besiegt und eine Woche darauf der SC Gols gar mit 7:2 zerlegt. Als dann in der nächsten Runde die beiden Ortsrivalen aus Gols trafen und der Sportclub knapp mit 3:2 die Oberhand behielt, gewann der ASKÖ Albrechtsfeld auswärts in Illmitz mit 2:1 und hatte noch einen 5-Punkte-Vorsprung auf den UFC Kittsee vorzuweisen, der aber mit einem Spiel im Rückstand war.
Bis die restlichen Partien ausgetragen werden konnten, dauerte es noch ein paar Wochen, doch am Herbstmeistertitel konnte niemand mehr rütteln!
Die Frühjahrsmeisterschaft begann Ende März 1957 und der Herbstmeister untermauerte seine Aufstiegsambitionen mit einem 3:1-Auswärtssieg in Wallern.
Am nächsten Spieltag kam dann der ärgste Verfolger – der UFC Kittsee – auf den Gutshof im Albrechtsfeld, und wurde mit null Punkten wieder zurück an den nördlichsten Zipf des Burgenlandes geschickt. Dank dieses 3:2-Erfolges klaffte eine 5-Punkte-Spalt zwischen Platz Eins und Platz Zwei. Albrechtsfeld konnte nun auf dem Weg zu seinem ersten Meistertitel nur mehr an sich selbst scheitern.
Die nächsten Schritte:
Podersdorf v Albrechtsfeld 1:2
Apetlon v Albrechtsfeld 3:1 (ein Ausrutscher!)
Albrechtsfeld v Pamhagen 4:0
Dann, es war als der Mai 1957 schön langsam zu Ende ging, reiste der Tabellenführer nach St. Andrä. Nach 90 Minuten jubelten die Albrechtsfelder nicht nur über weitere zwei Punkte sondern auch über den bisher höchsten Sieg ihrer noch jungen Klubgeschichte, siegten sie doch glatt mit 10:0!
Diese Rekordsieg hielt aber nur eine Woche, denn auf dem eigenen Sportplatz waren sie vom Letzten der Liga nicht zu halten und gewannen gegen den ASKÖ Deutsch Jahrndorf, der in der BF fälschlicherweise als ASKÖ Deutschkreutz angeführt wurde, mit….. 12:0!
In Gols gab es anschließend aber kein 13:0 oder gar 14:0. Nein, der ASKÖ Gols knöpfte den Albrechtsfeldern ein 2:2-Unentschieden ab. Den Gästen wird’s egal gewesen sein, denn mit diesem einen Punkt hatten sie es geschafft – sie waren Meister der 2. Klasse A Nord, und das im zweiten Jahr ihres Bestehens. Andere Vereine haben dafür Jahrzehnte gebraucht.
Nach den Pfingstfeiertagen fanden nur zwei Liga-Spiele (ohne Albrechtsfelder Beteiligung) statt, wodurch man gut ausgeruht ins Heimspiel gegen den FC Illmitz gehen konnte. Dass das Spiel mit 0:2 verloren ging, wird wohl nur am Rande gestört haben und das letzte Meisterschaftsspiel fand auswärts beim SC Gols statt, der auch (falls sich wer Notizen macht) das zweite Ortsderby gegen den ASKÖ mit 2:0 gewinnen konnte.
Über das letzte Spiel berichtete die BF:
Der ASKÖ Albrechtsfeld hat es geschafft!
Zu diesem überaus wichtigen Spiel, in dem die Entscheidung über den Meistertitel der Klasse fiel [Anm.: na ja, stimmt nicht ganz], war kein Verbandsschiedsrichter erschienen, so dass sich beide Vereine entschlossen Herrn Dallos, den Sektionsleiter des ASKÖ Neufeld, zu bitten, die Leitung zu Übernehmen. Man muß sagen, dass sie damit einen ausgezeichneten Griff taten, denn er pfiff überaus korrekt, und so waren beide Teile zufrieden.
Beide Mannschaften kämpften verbittert, und das Ergebnis muß als gerecht bezeichnet werden, obwohl Albrechtsfeld in technischer Hinsicht ein klares Plus hatte, doch vergaben sie etliche Torchancen.
Bereits in der 7. Minute kann Brunner die Heimischen in Führung bringen, doch in der 40. Minute stellt Kappel den Ausgleich her. Fünf Minuten nach Seitenwechsel ist es abermals Brunner, der einen herrlichen Flankenball von Beck einsendet, doch zwei Minuten später gleicht Rudi Presseller abermals aus. Die letzte Viertelstunde gehört eindeutig den Gästen, doch sind zwei Stangenschüsse die ganze Ausbeute.
(…) Bei Albrechtsfeld waren die Brüder Presseller, Gartner, Nemeth und Bacher die treibenden Kräfte. Besonders Rudi Presseller ist mit seinen Bombenschüssen eine Gefahr für jeden Tormann, nur spielt er zu eigensinnig und vergisst auf seine Nebenleute.
Weiters schrieb die BF: Der Meister der 2. Klasse Nord heißt ASKÖ Albrechtsfeld.
Wir können heute einen weiteren Meister unseres Burgenlandes vorstellen. Der ASKÖ Albrechtsfeld ist erst vor einigen Jahren gegründet worden und verdankt seine heutigen Erfolge der vorbildlichen Zusammenarbeit alle Spieler und Funktionäre. Wir wollen aber noch ein kleines Geheimnis verraten, das für den Erfolg nicht unwesentlich war. Der ASKÖ-Landesfachwart für Fußball und Ex-Auswahltormann Toni Dallos wurde von der Vereinsleitung gebeten sich der Mannschaft anzunehmen. Er scheute keine Mühe, um den jungen Spielern mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. Der Erfolg blieb nicht aus, un so kann sich das kleine Albrechtsfeld mit Recht als Bruderverein des ASKÖ Neufeld bezeichnen. Beim sonntägigen Meisterschaftsspiel trat die Elf in folgender Aufstellung an: W. Presseller; A. Presseller, J. Presseller, Schmidt; Gartner, Kovacs; Nemeth, Bacher, Kappel, Unger, R. Presseller.
Wir wünschen der Mannschaft auch für die 1. Klasse alles Gute.
Der frischgebackene Meister lud sich auch gleich den „Bruder“ aus Neufeld ein und verlor dieses Freundschaftsspiel mit 3:9. Danach gab es ein gemütliches Beisammensein bis spät in die Nacht.
Nun war man also in der 1. Klasse A Nord angelang, wo man mit etwas Glück gar an die Tür der burgenländischen Landesliga anklopfen konnte. In der Zehnerliga warteten folgende Mannschaften auf den Aufsteiger vom Albrechtsfeld: ASKÖ Frauenkirchen, Mönchhof, Halbturn, ASV Kittsee (der sollte in einigen Jahren sogar in der 2. Division spielen und das Cup-Halbfinale erreichen), Nickelsdorf, Zurndorf, Weiden, „Ortsrivale“ Andau sowie Neudorf.
Zum Auftakt traf man daheim auf Nickelsdorf und obwohl sie einige ihrer Stammspieler abgeben mussten, lieferten sie sogleich eine ordentliche Überraschung und gewannen mit 8:3.
In der zweiten Runde wurden sie dann aber in Frauenkirchen wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. In der Bezirksmetropole setzte es nämlich die bisher höchste Niederlage der Vereinsgeschichte: 1:7.
Daheim auf dem Gutshof lief es dann gegen Mönchhof schon wieder besser und die Gäste konnten mit 3:1 besiegt werden. Das nächste Auswärtsspiel führte die Albrechtsfelder dann nach Kittsee, doch diesmal nicht zum UFC sondern zum ASV, gegen den es aber eine 2:6-Niederlage setzte.
Spiel Nummer Fünf wurde ebenfalls auswärts – diesmal in Zurndorf – ausgetragen und bei fünf erzielten Toren würde man meinen, dass dies für einen Sieg reichen würde. Doch die Treffer von E. Hauptmann (2), Rudi Presseller (2) sowie Kandl waren zuwenig, denn die Zurndorfer netzten neunmal ein, wobei das Spiel nur bis zur 60. Minute schön und fair verlief, wie die BF meinte. Als dann ein Elfmeter für Zurndorf gegeben wurde, wurde die Gangart ruppiger.
„Dann gewinnen wir halt daheim!“, werden sich die Albrechtsfelder gesagt haben, und tatsächlich, gegen Neudorf gab es einen eindrucksvollen 5:0-Heimsieg zu bejubeln. Es folgte sogleich noch ein Heimspiel, das ebenfalls gewonnen werden konnte – 4:1 gegen Halbturn.
Das Auswärtsspiel in Weiden stand unter keinem guten Stern, denn wieder einmal ist der eingeteilte Verbandsschiedsrichter nicht zum Spiel erschienen. Es wurde gelost, die Gäste „gewannen“, weshalb der Obmann der Albrechtsfelder das Spiel leitete.
BF: Bei einem harmlosen Foul in der Spielfeldmitte, das vom Schiedsrichter gegeben wurde, stürzte sich ein Weidener Spieler, der wegen einer ähnlichen Angelegenheit für sechs Pflichtspiele gesperrt ist, auf den Schiedsrichter und versetzte diesem zwei Boxhiebe. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab. Daraufhin wurden noch vier Spieler der Gäste schwer geschlagen. Das ist nun de dritte Raufhandel in Weiden in einer Saison. Etwas viel auf einmal.
Nach diesem Spielabbruch fand auf dem Albrechtsfeld das Ortsderby gegen den FC Andau statt, das die Heimischen mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Der Liga-Neuling lag dadurch mit zehn Punkten an fünfter Stelle – vier Punkte hinter Tabellenführer ASV Kittsee – und musste ja noch auf das Urteil der STRUMA warten.
Darüber konnte ich aber nichts finden, außer, dass die offizielle Herbsttabelle, die im Jänner 1958 veröffentlicht wurde, eine weitere Niederlage aufweist und die Summe der erzielten und erhaltenen Tore ja überhaupt nicht mit den Ergebnissen zusammenpasst.
Aber egal, nach einigen wetterbedingten Spielabsagen, konnte die Rückrunde im April 1958 beginnen. Dabei mussten sich die Albrechtsfelder daheim dem ASV Zurndorf mit 0:1 geschlagen geben. In Neudorf gab es dann aber etwas nicht alltägliches zu sehen: Der Aufsteiger feierte einen 2:0-Auswärtssieg.
Diesen Schwung konnten sie dann aber nicht mit nach Halbturn nehmen, denn dort gingen sie mit 1:6 unter.
Nach zwölf runden rangierte Albrechtsfeld an siebter Stelle, hatte aber einen beruhigenden 7-Punkte-Vorsprung auf die Gefahrenzone, wo Neudorf und Weiden herumkrebsten.
Eben jener Tabellenletzte aus Weiden, gegen den es den Spielabbruch im Herbst gab, hätte nächster Gast der Albrechtsfelder sein sollten. Hätte, denn die Weidener kamen einfach nicht!
Es folgte das Derby in Andau, das bei orkanartigem Wind ausgetragen wurde. Albrechtsfeld führte zur Pause mit 1:0, doch am Ende gewann Andau mit 3:1.
Beim Tabellennachbarn Nickelsdorf lief es dann schon wieder besser: Albrechtsfeld gewann mit 6:3 und wahrte damit den Anschluß ans Mittelfeld der Liga, während sich oben Kittsee und Zurndorf absetzten.
Saisonsieg Nummer Acht folgte auf eigener Anlage gegen den ASKÖ Frauenkirchen. In einem harten und ausgeglichenen Spiel waren die Hausherren um das eine erzielte Tor besser.
Dafür musste der Aufsteiger dann auswärts in Mönchhof die achte Niederlage hinnehmen (1:4) und kassierte anschließend daheim gegen Tabellenführer ASV Kittsee die neunte Saison-Niederlage (1:2).
Die Meisterschaft der 1. Klasse A Nord war zu 99% geschlagen. Das ein oder andere Nachtragsspiel musste noch ausgetragen werden und Albrechtsfeld hatte auch erst 17 von 18 Spielen absolviert. Ob das Spiel gegen Weiden nun nachgetragen oder nachträglich strafverifiziert wurde, wurde nirgends erwähnt. Fakt ist, dass Spiel Nummer 18 als Sieg gewertet wurde, wodurch der ASKÖ Albrechtsfeld neun Siege und neuen Niederlagen in seiner ersten 1. Klasse-Saison vorzuweisen hatte – halbe Sachen, sprich Unentschieden, wurden keine gemacht.
Meister wurde der ASV Kittsee vor Zurndorf, Mönchhof und dem ASKÖ Frauenkirchen. Im Mittelfeld rangierte Halbturn vor Albrechtsfeld, das sogar vor Andau landete. Hinter Nickelsdorf fanden sich die zwei schwächsten Klubs – Neudorf und Weiden – wieder.
Im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Meisterschaft luden sich die beiden Frauenkirchner Vereine den ungarischen Klub Elektromos Budapest zu einem Pokalturnier ein und als viertes Team nahm der ASKÖ Albrechtsfeld daran teil.
Das Halbfinale Nummer Eins gewann der ASKÖ Frauenkirchen gegen den ASKÖ Albrechtsfeld mit 1:0. Spiel Nummer Zwei entsied Elektromos gegen den UFC Frauenkirchen mit 4:1 für sich.
Das „kleine Finale“ gewann dann der UFC Frauenkirchen gegen Albrechtsfeld locker mit 8:1 und im Finale des Pokalturniers trennten sich Elektromos Budapest und der ASKÖ Frauenkirchen mit 2:2.
Das erste Meisterschaftsspiel der Saison 1958/59, das erwähnt wird, ist jenes der dritten Runde gegen Titelverteidiger ASV Kittsee, der den Aufstieg in die Landesliga nicht geschafft hat. Das Spiel endete 2:2 unentschieden und wie die ersten beiden Spiele der Albrechtsfelder endeten, steht in den Sternen. Sicher ist jedenfalls, wenn man sich die Tabelle anschaut, dass eines gewonnen und eines verloren wurde.
In Zurndorf hatte man dann eine 1:7-Klatsche zu verdauen, und auch gegen Aufsteiger Illmitz musste man sich auswärts geschlagen geben (2:5), wodurch die Albrechtsfelder auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschten.
Die dritte Niederlage in Folge gab es eine Woche später daheim gegen Nickelsdorf zu beklagen (0:1) und auch nach dem Heimspiel gegen den ASKÖ Frauenkirchen stand man am Ende mit leeren Händen da (1:4). Na ja, nicht ganz mit leeren Händen – immerhin hielten die Albrechtsfelder nun erstmals in ihrer Geschichte die rote Laterne in den Himmel des Seewinkels.
Dass der Klassenerhalt keinesfalls mit Leichtigkeit zu schaffen sein würde, war dann wohl allen nach dem Auswärtsspiel in Halbturn klar, denn dieses Spiel ging mit 0:10 verloren.
Als man dann auch noch gegen den Vorletzten – Neudorf – mit 0:6 unterging und vier Punkte Rückstand hatte, wusste man, dass nur noch ein Frühjahrswunder den Fall in die 2. Klasse abwehren könne.
Die Frühjahrsmeisterschaft begann mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Illmitz, das mit 1:1 endete, ehe die Mission „Klassenerhalt“ in Mönchhof einen ordentlichen Dämpfer hinnehmen musste. Der Mittelständler siegte sicher mit 7:2.
Auf tiefem Boden fand dann das Derby gegen Andau auf dem Gutshof statt und endete torlos.
Doch um auch tatsächlich vom Tabellenende weg zu kommen, wäre so mancher Auswärtspunkt (am besten zwei) nicht schlecht gewesen. Da es aber gleich beim nächsten Antreten in Kittsee ein 0:7-Debakel gab, blieb man da unten einzementiert.
Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Zurndorf und dem gleichzeitigen Sieg der Neudorfer war der Abstieg so gut wie besiegelt. Albrechtsfeld hatte nun fünf Punkte Rückstand auf Platz Neun, auf dem jetzt Nickelsdorf lag.
Gegen eben jene Nickelsdorfer trat man als nächstes an und fuhr nach einer 0:3-Niederlage abermals ohne Punkte zurück auf das Landgut.
Bei noch drei ausständigen Runden und sechs möglichen Punkten, könnte man bei drei Siegen elf Punkte im Endklassement erreichen. Elf Punkte hatten zu diesem Zeitpunkt Halbturn und Neudorf – somit war die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt sehr, sehr gering.
Sollte sich tatsächlich jemand der Albrechtsfelder nach dem bisherigen katastrophalen Saisonverlauf Hoffnungen gemacht haben, dann wurde er spätestens nach dem 0:11-Debakel in Frauenkirchen in die Realität zurückgeholt.
Der Höhenflug der Albrechtsfelder war zu Ende!
Das erste Spiel der Abschiedsvorstellung konnte dann am eigenen Sportplatz nicht zu Ende gespielt werden. Wieder ist der eingeteilte Schiedsrichter nicht erschienen und als nach 42 Minuten – beim Stand von 1:0 für Albrechtsfeld – der Halbturner Josef Weiß den Laienschiedsrichter anfiel, brach dieser das Spiel ab und gab kurz davor dem Halbturner Spieler noch einen Schlag zum Abschied mit.
Das vorletzte Auswärtsspiel endete mit einer 3:6-Niederlage in Nickelsdorf und zum Abschluß der Meisterschaft überraschten die Albrechtsfelder in Neudorf, wo sie mit 6:0 gewinnen konnten.
Mit nur sieben Pünktchen und einem Rückstand von vier Punkten auf den neunten Platz verabschiedeten sich die Kicker vom Albrechtsfeld von der 1. Klasse A Nord.
Im österreichischen Fußball fand indes eine Neuerung statt. Die bundesweite Staatsliga B – samt ihrem komplizierten Abstiegssystem – war Geschichte. An ihre stelle kamen vorerste zwei, später drei Regionalligen.
Die Albrechtsfelder waren von diesen Regionen aber genauso weit entfernt wie vom Mond. Für sie hieß der Fußball-Alltag 2. Klasse A Nord.
Zum Einstand in der 2. Klasse besiegte der Absteiger den ASKÖ Gols daheim mit 3:0 und führte sogleich die Tabelle an. Nach dem 3:4 in Kittsee gegen den UFC waren sie den Spitzenplatz aber gleich wieder los.
Die weiteren Herbstergebnisse:
Albrechtsfeld v Pamhagen 7:1
Podersdorf v Albrechtsfeld 5:1
Deutsch Jahrndorf v Albrechtsfeld 3:2
Albrechtsfeld v SC Gols 2:6
SK Pama v Albrechtsfeld 3:1
Albrechtsfeld v Apetlon 4:1
Gattendorf v Albrechtsfeld 3:0
Ja, wer mitgezählt hat, konnte nicht viele Siege finden. Dennoch reichte es im Herbst für Platz Sieben in der Zehnerliga.
Die Sechziger starteten für den ASKÖ Albrechtfeld mit dem Auswärtsspiel beim ASKÖ Gols, und siehe da: Es gab einen 4:2-Auswärtssieg!
Und auch im Heimspiel gegen den UFC Kittsee funktionierte die Mannschaft wie aus einem Guß und fegte den Gästen mit 7:1 um die Ohren.
In Pamhagen setzte es dann aber wieder eine Niederlage – 0:4, zudem wurde einer der Pressellers wegen Kritisierens ausgeschlossen.
Dafür überraschten die Albrechtsfelder daheim gegen eines der „Spitzenteams“ der 2. Klasse A Nord, denn Podersdorf konnte mit 2:1 bezwungen werden.
Dank dieses Sieges lagen die Gutskicker auf Rang Fünf und hatten sich von den unteren Regionen der Liga entfernt – nach oben klaffte aber auch ein 5-Punkte-Rückstand.
Gegen ein anderes Spitzenteam – Deutsch Jahrndorf – mussten sie sich daheim aber am nächsten Sonntag mit 1:2 geschlagen geben. Die Deutsch Jahrndorfer übernahmen mit diesen zwei Punkten sogar die Tabellenführung.
Beim SC Gols konnten die Albrechtsfelder dann sogar einen 2:3-Pausenrückstand in einen 5:3-Sieg umwandeln und das nächste Heimspiel konnte gegen den SK Pama mit 8:2 gewonnen werden.
Die Meisterschaft neigte sich nun dem Ende entgegen, ein Platz im Mittelfeld war ihnen sicher – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
In der vorletzten Runde unterlag Albrechtsfeld in Apetlon mit 1:2 und das letzte Meisterschaftsspiel fand dann schon überhaupt keine Erwähnung in der Zeitung.
Die Wochen bis zum Meisterschaftsstart der Saison 1960/61 vergingen auch und man begann wie im Vorjahr in Gols. Diesmal aber nicht beim ASKÖ sondern beim SC, und statt eines Sieges setzte es eine 2:6-Niederlage.
Das erste Heimspiel der neuen Punktejagd ging dann gegen Apetlon mit 0:1 verloren und Albrechtsfeld zierte plötzlich das Tabellenende. Wenigstens konnte man nicht noch tiefer absteigen.
Ja, das Leben in der 2. Klasse war hart. 1960 tummelten sich unter anderem folgende Vereine: St. Margarethen (nunmehriges Inventar der Landesliga, drei Jahre Regionalliga Ost, erster und zugleich letzter Gewinner des Regionalliga-Supercups), UFC Purbach (ein Jahr in der 2. Division) sowie Kleinhöflein, Rust, Oslip und Mörbisch (die drei Letztgenannten sind ja auch 2013 in der Schutzgruppe).
Die Situation der Albrechtsfelder schien sich im nächsten Heimspiel zu bessern: Nachdem man mit einem 4:2 in die Pause ging, konnten sie sogar noch auf 7:2 davonziehen. Doch in der 79. Minute war Schluß, denn nach zwei Ausschlüssen verließen auch die restlichen Spieler des SK Pama das Spielfeld, woraufhin der Schiedsrichter die Partie abbrach.
Der erste offizielle Sieg ließ aber nicht lange auf sich warten, denn in – ja auswärts! – Gattendorf siegten die Albrechtsfelder mit 4:0 und am nächsten Sonntag schickten sie die Pamhagener nach einem 3:0-Sieg ohne Punkte heim.
Beim eben erst neu gegründeten UFC Pama verloren die ersatzgeschwächten Gäste mit 2:4, doch dafür rehabilitierte sich Albrechtsfeld daheim gegen Podersdorf und gewann 6:2.
Ein unerwarteter Auswärtssieg gelang ihnen dann in Gols beim ASKÖ (5:4) und währenddessen war die Liga von elf auf zehn Vereine geschrumpft, denn der ÖVP-Verein UFC Pama wurde vom Spielbetrieb ausgeschlossen – und alle Ergebnisse gegen den UFC Pama annulliert.
Für Albrechtsfeld ging es indes daheim gegen Neudorf weiter, und nach dem lockeren 3:0-Sieg rangierten sie mit zehn Punkten auf Platz Vier. Tabellenführer War Podersdorf mit elf Punkten und „heimlicher Leader“ war der zum schwarzen UFC mutierte einstige SC aus Gols, der bei einem Spiel weniger auch zehn Punkte auf dem Konto hatte.
Nachdem in den USA ein gewisser John F. Kennedy zum Präsidenten auserkoren wurde, ging der ASKÖ Albrechtsfeld beim UFC Kittsee sang- und klanglos mit 0:6 unter, womit die Herbstmeisterschaft beendet war.
Kommen wir nun zur Frühjahrssaison 1961. Keine Angst! Das hier wird keine „never ending story“, denn nach dieser Spielzeit war Schluß. Der ASKÖ Albrechtsfeld nahm fortan an keinem Meisterschaftsbetrieb mehr teil Die Lust am Fußball war vergangen.
Doch bevor es zu Ende ging, wurden noch die fälligen Meisterschaftsspiele ausgetragen.
Die da waren:
Albrechtsfeld v UFC Gols 1:2
Apetlon v Albrechtsfeld 2:0
Albrechtsfeld v Gattendorf 5:2
Pamhagen v Albrechtsfeld 2:0
Podersdorf v Albrecthsfeld 3:2
Albrechtsfeld v ASKÖ Gols 4:0
Neudorf v Albrechtsfeld 5:0
Albrechtsfeld v UFC Kittsee 3:2
Nachdem ihr letztes Heimspiel also mit einem 3:2 geendet hatte, reisten die Albrechtsfelder zum letzten Spiel nach Pama, wo sie sich noch einmal so ordentlich austoben konnten. 8:0 lautete der Endstand gegen den Tabellenletzten und selbst konnte Platz Fünf gehalten werden.
Nach dem Ende dieser Saison wurde im burgenländischen Fußball kräftig herumgebastelt, denn es kam zur Installation der 2. Ligen. Bei den Plänen der Neueinteilung der Ligen und Klassen wurde auch noch der ASKÖ Albrechtsfeld genannt, der nun der „neuen“ 2. Klasse Nord zusammen mit Pamhagen, Neudorf, Gattendorf, ASKÖ Gols, SK Pama, Kleinhöflein, Oslip, Großhöflein und Zagersdorf angehören sollte.
Wann genau und vor allem aus welchem Grund der ASKÖ Albrechtsfeld aus dem Spielbetrieb ausstieg wurde nirgends auch nur mit einer Silbe erwähnt.
Der ASKÖ Albrechtsfeld hat in seinem (kurzen) Leben alle Höhen und Tiefen sowie manches „Schmankerl“ erlebt: Aufstieg, Abstieg, hohe Siege, hohe Niederlagen, Spielabbrüche, nicht erschienene Schiedsrichter usw…
Auch wenn sie nur sechs Spielzeiten lang im burgenländischen Fußball vertreten waren, so waren sie doch einer der ganz besonderen Klubs, die im Burgenland dem Ball nachjagten
