Quantcast
Channel: M C M V I I
Viewing all articles
Browse latest Browse all 142

Belebende Stromstöße

$
0
0

Neue Impulse für den Fußball in Eisenstadt! Der SC NEWAG Eisenstadt betritt die große Bühne des burgenländischen Fußballs.

Die Saisonen 1951/52, 1952/53 und 1953/54 kompakt erzählt.


Kapitel I – 1951/52
Die Firmenelf der NEWAG in Eisenstadt hatte in ihren ersten zwei Saisonen einen kometenhaften Aufstieg zu verzeichnen. Als der alte SC Eisenstadt 1950 endlich den Sprung in die Landesliga schaffte (siehe Bericht „Die Nummer Eins“), gelang dem neuen Eisenstädter Fußballverein der Sprung aus der Zweiten in die Erste Klasse.
Und als sich der SC Eisenstadt im ersten Landesliga-Jahr nicht vor dem Abstieg retten konnte, marschierten die Elektriker gleich schnurstracks in die oberste Liga des Burgenlandes durch. Mit einer eindrucksvollen Bilanz ließen sie unter anderem den SC Parndorf, den SV Wimpassing sowie die beiden Klubs aus Frauenkirchen hinter sich.

Nun konnte sich der junge Verein mit der Elite des burgenländischen Fußballs messen – außer mit dem SC Oberwart, denn der war als Landesmeister in die Staatsliga B aufgestiegen – während der SCE eine Liga tiefer die Mission „Wiederaufstieg“ in Angriff nahm.

Bevor es aber auf die Jagd nach die rot-goldenen Meisterehre ging, wurde fleißig getestet. Am 15. August 1951 hatte der SC NEWAG Eisenstadt das Team des ASV Äterna aus Wien zu Gast auf der Hutweide. Zwar gingen die Elektriker schon in der 14. Minute durch Simmel in Führung, doch das Spiel ließ doch sehr viel zu wünschen übrig. Die Wiener konnten in der 25. Minute ausgleichen und dann dauerte es bis zur 71. Minute, ehe wieder ein Tor zu verzeichnen war. Der Schiedsrichter diktierte nämlich – zu Unrecht, wie die BF festhielt – einen Penalty für die Gäste. Beim 1:2 blieb es auch nach 90 Minuten – vor allem auch deshalb, weil gleich zwei Prachtschüsse von Gombas knapp am Kreuzeck vorbei gingen und ein Kopfball traf nur die Latte.

Dann wurde der SC NEWAG Eisenstadt vom SC NEWAG Wiener Neustadt zu einem Nachtspiel auf dem Haidbrunner-Platz eingeladen. Bei verhältnismäßig günstigen Lichtverhältnissen wurde den zahlreich erschienen Zuschauern ein gutes Spiel geboten, in dem die Eisenstädter in der 16. und 18. Minute durch Ernst II mit 2:0 in Führung lagen. In der 24. Spielminute zog Gombas aus gut 30 Metern ab und es stand 3:0! Zwar konnten die Wiener Neustädter noch vor der Pause auf 1:3 verkürzen, doch zu Begin der zweiten Halbzeit legten die Eisenstädter den Grundstein zum Sieg. In der 50. Minute stand es schon 6:1 und zwei Minuten später sogar schon 7:1 – der zuvor schon erfolgreiche Unger erzielte sein zweites Tor, davor war Ernst I sowie ein nicht Erwähnter Schützen der anderen Tore. Dann waren die Neustädter dran, doch sie kamen vorerst nur auf 3:7 heran, ehe Gombas in der 77. Minute, nachdem er die Verteidigung der Hausherren überspielt, den Ball am herauslaufenden Tormann vorbei im Tor unterbrachte. Endstand 8:3 für NEWAG Eisenstadt.

Nun aber genug der Testspiele, das Abenteuer Landesliga stand nun auf der Tagesordnung und brachte den Güssinger Sportverein als ersten Gast für die Elektriker nach Eisenstadt. Das Treffen der beiden Aufsteiger endete mit einem verdienten Sieg der NEWAG-Elf. Auch wenn die Stürmer der Eisenstädter weit mehr Tore hätten erzielen müssen.
BF: „Ganz groß spielte Schaden auf, der als Mittelläufer in der zweiten Halbzeit der ganzen Mannschaft den Rückhalt gab. Hervorzuheben sind noch Palme, Wohlmuth und der wiedergenesene Borenich. (…) Ernst I bringt in der ersten Halbzeit die Führung und nachdem die Güssinger nach der Pause gleichgezogen und in Führung gingen, sah es bedenklich für die NEWAG aus. Als dann Schaden Mittelhalf spielte, änderte sich das Bild und Borenich konnte gleichziehen. In der letzten Minute tankt sich Ernst I durch und bringt mit einer Bombe zwei Punkte ins trockene.“

Nach dem Auftaktsieg kam der ASV Hitiag Neufeld nach Eisenstadt, wo gut 300 Zuschauer das Spiel verfolgten. Der Berichterstatter der BF meinte: „Die Elektriker haben wieder einmal zwei Tatsachen bewiesen, erstens, dass sie keine Heimmannschaft sind, und zweitens, dass die Harmlosigkeit ihrer Stürmer schon zum Himmel schreit. Die Vereinsleitung müsste das nun ja auch schon überrissen haben und aus diesen Lamperln Sturmböcke machen. Aber anscheinend ist da noch ein unbehobener Dauerkurzschluß. (…) Das einzige Tor, das die Elektriker erzielten, war ein Steirerbummerl, das Borenich mit einem weichen Schuß erzielte. “ Endstand: 1:2.

Die erste Auswärtsfahrt führte nicht weit, nämlich nach Siegendorf, wo man aber nie einen leichten Stand hatte. Auch diesmal agierten die NEWAG-Stürmer mehr als harmlos und die Hintermannschaft konnte dem Ansturm der Rothemden aus Siegendorf nicht standhalten. Das Spiel endete mit einer 0:3-Niederlage.

Am nächsten Wochenende gastierte das Team auf Großpetersdorf in der Landeshauptstadt. Die BF berichtete: „Nun hat es doch endlich geklappt. Wir wollen es nicht verschreien, aber es hat den Anschein, als ob der Kurzschluß in der Fünferleitung der Elektriker behoben sein dürfte. Die Transferierung Gombas’ in die Mitte, hat sich voll bewährt, da er, wie in alten Tagen, der Goalgetter der Mannschaft war. Er schoß vier herrliche Tore. In der Deckung war schaden groß in Fahrt und der gesamte Sturm mit Ausnahme Horvaths hatte einen Formanstieg zu verzeichnen. Die Gäste befanden sich in mäßiger Verfassung, und so war es kein Wunder, dass sie in Grund und Boden gespielt wurden.“

Nach diesem 9:1-Kantersieg reisten die NEWAGler in den Landessüden nach Pinkafeld. Das Spiel begann aber sehr unglücklich, denn in der fünften Minute lenkte Palme einen Schuß Wartlers in das eigene leere Tor ab, und zwei Minuten später stellte der Pinkafelder Wartler selbst auf 2:0. Kurz darauf konnte Ernst II nach Paß von Borenich auf 1:2 verkürzen, und nur 120 Sekunden danach glich Borenich mit einem Schuß aus 18 Metern aus.
Der Trefferreigen ging dann munter weiter und die Gäste aus Eisenstadt konnten sogar erstmals in Führung gehen. In der 23. Minute drückte Gombas den Ball mit dem Kopf zum 3:2 in die Maschen der Pinkerfelder. Doch neun Minuten später beförderte Klikovich den Ball nach einem Gedränge im Strafraum ins eigene Tor. Mit 3:3 ging es in die Kabinen und nach Wiederbeginn nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. Nach 90 Minuten stand es 7:3 für den SC Pinkafeld!

Nun kam der punktelose Tabellenletzte SV Rechnitz nach Eisenstadt. Vor kaum 100 Zuschauern zauberten die Elektriker von Beginn an und in der sechsten Minute stellte Gombas auf 1:0. In der 27. Minute war es abermals Gombas, der mit einem schönen Schuß auf 2:0 erhöhte. Ein Weitschuß von Ernst I brachte das 3:0 und in den Minuten 58. und 73. machte Ernst I den Hat-trick perfekt. Ein Volleyschuß von Palme sorgte in der 79. Minute für den 6:0-Endstand.

Nach sechs Runden führte der SV Mattersburg ohne Punkteverlust vor der Hitiag-Elf aus Neufeld. NEWAG Eisenstadt lag mit drei Siegen und drei Niederlagen auf Rang Sechs, während der SC Eisenstadt in der 1. Klasse A-Nord nur am drittletzten Platz zu finden war.

Gut 400 Zuschauer sahen sich dann am nächsten Spieltag die Partie des ASV Sonnenberg Hornstein gegen NEWAG Eisenstadt an, das die Eisenstädter nach einem mitreißenden Spiel 3:1 gewannen. Obwohl Hornstein bereits früh mit 1:0 in Führung ging, ließen sich die Gäste nicht verunsichern und drehten noch vor der Pause das Spiel auf 2:1 (beide Tore: Ernst I) – zudem wurde einem regulären Tor durch Ernst II die Anerkennung durch den Schiedsrichter verwehrt. Dafür gelang Ernst II in Halbzeit Zwei ein Treffer aus spitzem Winkel, das den 3:1-Endstand brachte.

Auch in Deutschkreutz fanden sich an die 400 Besucher ein, die die Gäste schon nach vier Minuten in Führung gehen sahen. Ernst II konnte nach einem Abwehrfehler zum 1:0 einschießen. Acht Minuten später gab es Elfmeter für den SV Deutschkreutz, doch Freibeger verschoß kläglich und in der 26. Minute stellte Unger auf 2:0 für die Gäste.
Nach Wiederbeginn war die Partie ausgeglichen und Freiberger gelang in der 56. Minute der Anschlusstreffer. Der Ausgleich lag in der Luft, und als der Schiedsrichter ein Handspiel im NEWAG-Strafraum übersah, versuchten mehrere Zuschauer ins Spielfeld einzudringen. Die Ordnung konnte aber schnell wieder hergestellt und weitergespielt werden. Fünf Minuten vor dem Ende erlöste Ernst I die Eisenstädter, denn er traf zum 3:1.
Dank dieser drei Siege in Serie konnte sich der Aufsteiger von der Gefahrenzone entfernen, lag aber selbst „nur“ auf Rang Fünf.

Die Siegesserie hielt auch weiterhin an, denn auch die Hirmer konnten in Eisenstadt besiegt werden. Starker Wind ließ kein besonders gutes Spiel zu. In der 14. Minute stellte Gombas auf 1:0. Aus einer harmlosen Situation heraus gelang den Gästen in der 56. Minute der Ausgleich: Schneider und Palme spielten sich mit zwei Hirmern an der Strafraumgrenze herum, verlieren dabei den Ball an den linken Flügelspieler. Dieser flankt und Neunteufel ist mit dem Kopf zur Stelle. NEWAG-Keeper Bleier hatte keine Chance. Nun schaltete Eisenstadt ein, zwei Gänge höher. Nur vier Minuten nach dem Verlusttreffer konnte Ernst I auf 2:1 stellen. In der 63. Minute schießt Ernst II aufs Tor, Tobler geht zu Boden, doch der Ball sprang vor ihm auf und ging über seinem Kopf ins Tor. Zwei Minuten später konnte Hirm – auch beding durch den Wind – auf 2:3 herankommen, und nun peitschten die mitgereisten Hirm-Fans ihre Mannschaft stimmkräftig an. Geholfen hat es jedenfalls nichts, denn in der 85. Minute gelang Ernst I das entscheidende 4:2.

Nun stand das Spiel beim Tabellenzweiten – dem SV Mattersburg – auf dem Programm, doch an jenem Wochenende regnete es unaufhörlich, weshalb das Spiel, wie auch jenes zwischen Rechnitz und Großpetersdorf, abgesagt wurde. Die Partie SC Neusiedl/See gegen
ASV Sonnenberg Hornstein wurde zur Farce. Der eingeteilte Schiedsricher ist einfach nicht erschienen, und ein Neusiedler übernahm das Amt des „Unparteiischen“. Da wurden Treffer der Hornsteiner aberkannt, ein Elfmeter diktiert, Zuschauer jagten die Gäste über das Spielfeld…
Weiters siegte Neufeld gegen Hirm mit 4:1; Siegendorf schlug Deutschkreutz mit 3:1 und Pinkafeld fertigte Güssing 5:0 ab.

Der Siegeszug des SC NEWAG Eisenstadt endete beim Heimspiel gegen den SC Neusiedl/See, das als nicht ligareif bezeichnet wurde. Zudem schoß Gombas einen Strafstoß an die Latte. Den Ehrentreffer bei der 1:2-Heimniederlage steuerte Ernst I bei.

Zum Abschluß der Herbstmeisterschaft reisten die Eisenstädter zum SV Mattersburg. Gut 700 Zuschauer sahen eine kämpferische Sonderleistung der Elektriker, denen es gelang, den Mattersburg den ersten Heimpunkt abzunehmen. Und das, obwohl die Eisenstädter nicht mit elf vollwertigen Spielern am Felde standen: Wohlmuth verletzte sich ohne fremdes Verschulden schwer am Knie und konnte nur noch mithumpeln. Bleier war leicht angeschlagen und Borenich wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit von einem Zuschauer niedergeschlagen (!!) und musste aus dem Spiel genommen werden.
Nach einem abseitsverdächtigen Gegentor kam NEWAG schnell zum Ausgleich: Horvath brachte einen Eckball in den Strafraum, Gombas verlängerte per Kopf zu Unger, der trocken zum 1:1 einschoß.
Eisenstadt drückte nun aufs Tor der Mattersburger und einmal konnte sich ein Abwehrspieler nur mehr mit der Hand helfen. Den verhängten Penalty trat Unger zu schwach, wodurch Mattersburg-Goalie Koller abwehren konnte. Gegen den Nachschuß von Gombas war er aber machtlos – NEWAG Eisenstadt führte in Mattersburg 2:1. Für einen Sieg reichte es aber nicht, in der 76. Minute gelang Friesenbiller aus einem Gedränge das 2:2.

Nach den ersten elf Landesliga-Spielen rangierte NEWAG Eisenstadt auf Platz Fünf, und eine Liga tiefer hat sich der SCE immerhin auf den zweiten Platz empor gehievt.

Faksimile: BF Online-Archiv:Herbsttabell 1951

Herbsttabelle 1951

Die BF zog Bilanz: „Wenn man die Tabelle betrachtet, dann sieht man auf den ersten Blick, dass unsere Vorhersage zu Beginn der Meisterschaft voll und ganz zugetroffen hat. Wir haben die „großen Vier“ an der Spitze und das große „Fragezeichen“, den SC NEWAG Eisenstadt, an fünfter Stelle. (…) An fünfter Stelle ist die NEWAG Eisenstadt das große Fragezeichen der Liga. Diese Elf kann jeder Mannschaft gefährlich werden und spielt, ein Kuriosum in unserer Liga, auf fremden Böden weitaus besser als zu Hause. Wenn es ihr gelingt, bis zur Frühjahrsmeisterschaft einige schwache Stellen besser zu besetzen, so bleibt das am Anfang über die NEWAG Gesagte weiterhin in Kraft. Die größte Leistung der Mannschaft war der Auswärtssieg gegen Hornstein und der größte Versage die Niederlage gegen Neusiedl.“

Das Jahr 1951 ging zu Ende und das neue Jahr war ein paar Wochen alt, als die ersten Vorbereitungsspiele abgehalten wurden. Natürlich war auch NEWAG Eisenstadt tätig und verließ dafür sogar die Landesgrenze. Im niederösterreichischen Trumau gewannen die Elektriker vor gut 300 Zuschauern gegen den heimischen Erste-Klasse-Verein mit 4:3.
Im Tor stand der frühere Schlussmann des ASK Bruck Kaiser, der die pausenlos anrollenden Angriffe der Trumauer abwehren konnte. Den 0:1-Rückstand konnte Horvath ausgleichen, doch in der zweiten Halbzeit gingen die Gastgeber wieder in Führung (61. Minute). Die Verteidigung der Trumauer war nun auch schon bis zur Mittellinie aufgerückt, was ihnen noch zum Verhängnis werden sollte. Der Niederösterreicher Leidl verfehlt einen hohen Ball, Gombas nimmt ihn an der Mittellinie auf, läuft bis auf die Höhe des kleinen Strafraumes und schießt ohne Zögern mit dem rechten (!) Fuß in die unterste Ecke. In der 85. Minute kam abermals Gombas zum Ball und schoß aus gut 16 Metern Entfernung zum 3:2 ein. Eine Minute vor dem Abpfiff konnte Unger noch den Ball am Tormann vorbei ins Netz befördern. Selbst der vom nicht ganz unparteiischen Schiedsrichter verhängte Elfmeter in der 90. Spielminute konnte etwas am Sieg der Eisenstädter ändern!
NEWAG spielte mit: Kaiser; Steinwandtner, Wohlmuth; Schaden, Fuchs, Palme; Ernst II, Unger, Ernst I, Gombas, Horvath.

Es dauerte dann noch ein paar Wochen, bis endlich die Meisterschaft los ging. Doch NEWAG Eisenstadt musste noch etwas länger warten, denn aufgrund des schlechten Wetters im März 1952 konnte nicht überall gespielt werden. Das Meisterschaftsspiel gegen Güssing fiel aus, daher wurde schnell ein Freundschaftsspiel beim FC Großhöflein organisiert. Auch, um sich auf das bevorstehende Spiel gegen Tabellenführer Neufeld zu wappnen.  150  Personen ließen sich dies nicht entgehen und pilgerten auf den Großhöfleiner Sportplatz. Der Titelanwärter der 2. Klasse war aber kein echter Prüfstein, und wurde von den Elektrikern mit 10:2 deklassiert, dabei führte der Außenseiter zur Pause aber immerhin mit 2:1, da die Eisenstädter am liebsten mit dem Ball ins Tor gelaufen wären! …und der Schiedsrichter dürfte – so der Spielbericht in der BF – mit den Spielregeln auf Kriegsfuß gestanden sein, denn seine Entscheidungen wurden von Freund und Feind kaum verstanden.

Das erste Frühjahrs-Pflichtspiel beim Tabellenführer wurde sehr zur Freude der gut 400 Anwesenden eine hochklassige Partie. Das Spiel war lange Zeit offen, sogar mit Vorteilen für die Gäste aus Eisenstadt. Den Umschwung zugunsten der Neufelder brachte erst ein Überraschungstreffer von Nakowits. Bei der 1:6-Niederlage zählten Ernst I, Palme, Wohlmuth und Gombas zu den besten NEWAG-Spielern.
Die Torfolge (BF):
Tor Nr. 1: Nakowits schießt aus 16 Meter unhaltbar in die lange Ecke (21. Minute);
Tor Nr. 2 und 3 fallen nach der gleichen Schablone: Einen Querpaß von Icha jagt Kracher mit ungeheurer Rasanz volley in die linke untere Ecke (30. und 38. Minute);
Tor Nr. 4: Ein Freistoß von 18 Meter: Die Eisenstädter machen eine starke Mauer, decken aber den freistehenden Nakowits nicht. Grasl läuft an, passt schwach zu Nakowits, der einsendet (40. Minute). Das war ein schwerer taktischer Fehler der Eisenstädter!
Tor Nr. 5 war ein elegantes Kopftor von Icha,
ebenso
Tor Nr. 6: Eine Maßflanke von Kracher köpfelt Nakowits zu Neuhold und dieser ins Tor (60. Minute.
Den Ehrentreffer für die Gäste erzielte Ernst I in der 89. Minute aus zwei Meter nach einer Unaufmerksamkeit der Neufelder Verteidigung.

Dann war spielfrei, denn Burgenland „Nationalteam“ spielte im Bundesländer-Cup gegen Wien. Mit dabei war auch ein NEWAG-Spieler, nämlich Palme. Die Rot-Goldenen gewannen in Neufeld mit 2:1. Dies war der erste Sieg nach sechs Niederlagen in Folge. In der Tabelle der Gruppe Ost führte die Steiermark vor dem Team der Staatsliga, Wien, Oberösterreich und an fünfter und letzter Stelle rangierten die Burgenländer, die beim Spiel gegen Wien folgende Formation stellten: Dallos (Neufeld); Pinter (Mattersburg), Grasl (Neufeld); Salomon (Mattersburg), Frey (Neufeld); Palme (NEWAG Eisenstadt); Lajos (Neufeld), Knopf (Mattersburg), Neuhold (Neufeld), Drabits (Hirm), Jicha (Neufeld).

Aber auch am nächsten Wochenende konnten die Eisenstädter nicht spielen, da das Wetter nicht überall mitspielte. Vielleicht sind ja ein paar Funktionäre, Spieler und Anhänger nach Wimpassing gefahren, wo der SC Eisenstadt nach Anfangsschwierigkeiten immer besser in Fahrt kam und schlussendlich mit 5:0 gewann und seinen Drei-Punkte-Vorsprung auf den ASV Frauenkirchen halten konnte.

Nach zwei Wochen Pause reiste die Firmenelf gen Süden nach Großpetersdorf, wo vor knapp 300 Zuschauern ein 5:1-Auswärtssieg errungen werden konnte. Nach dem Schlusspfiff leistete sich das Großpetersdorfer Publikum Dinge, die laut dem BF-Berichterstatter „vor den Gericthssaal kommen müssen.“: Neuberger, der ein Kriegsinvalide ist, wurde niedergetrampelt, und es gelang nicht einmal der Gendarmerie, die Tobenden abzuhalten. Wir fragen, was Großpetersdorf jetzt für eine Strafe für solches Vorgehen beantragen würde und denken dabei an das Spiel in Rechnitz, bei dem die Vertreter Großpetersdorfs wegen „Versagens des Ordnerdienstes“ vom Verband die schwerste Strafe für Rechnitz gefordert haben. Weder Spieler noch Ordner kümmerten sich um Neuberger, und es erscheint uns nicht verwunderlich, dass sich kaum ein Schiedsrichter dort zu pfeifen traut.

Nach diesem Ausflug in den wilden Landessüden, stand Ostern und seine traditionellen Turniere und Freundschaftsspiele auf dem Terminkalender der Fußballvereine. NEWAG Eisenstadt wurde zum Turnier des SC Parndorf eingeladen, wo von BFV-Präsident Willomitzer der neue Sportplatz eröffnet wurde.
Die schwächste Partie des gesamten Turniers lieferten gleich die Parndorfer Heidekicker und die Elektriker aus Eisenstadt ab, von denen man sich doch so viel versprochen hatte. Das Spiel endete 1:1 unentschieden. Dann besiegte der ASV Bruck das Team von Semperit aus Wien mit 3:1. Am Ostermontag agierten die Eisenstädter wie ausgewechselt, doch gegen die Brucker war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Die Niederösterreicher siegten mit 6:4. Zum Abschluß der Veranstaltung gewann Parndorf gegen Semperit mit 4:1. Turniersieger wurden die Brucker, gefolgt von den Hausherren. Dritter wurde NEWAG Eisenstadt und mit null Punkten belegten die Semperitler aus Wien den letzten Rang.

Am darauffolgenden Wochenende wollte man sich bei den Pinkafeldern für die im Herbst erlittene 3:7-Abfuhr revanchieren, doch auch auf heimischen Boden konnte der SC Pinkafeld nicht geschlagen werden. Die Gäste siegten nach einer torlosen ersten Halbzeit sicher mit 3:1.

Die nächste Runde führte NEWAG an den südlichen Fuß des Geschriebensteins, wo es beim SV Rechnitz einen 2:0-Sieg zu bejubeln gab. Gleichzeitig gewann der SC Eisenstadt das Schlagerspiel der 1. Klasse A gegen den ASV Frauenkirchen mit 2:1! Damit machten sie einen großen Schritt in Richtung Wiederaufstieg, was natürlich bedeuten würde, dass dann zwei Eisenstädter Vereine in der höchsten Liga des Burgenlandes vertreten wären.

Dafür ließ der Einsatz – bei beiden Mannschaften – im nächsten Meisterschaftsspiel sehr zu wünschen übrig. Vor gut 200 Zuschauern auf der Eisenstädter Hutweide trennte sich NEWAG vom SV Deutschkreutz – bei stürmischem Wind – gerecht mit 1:1 (Ernst I erzielte das Tor).

Nach dieser Punkteteilung gastierte der SC NEWAG bei den noch abstiegsgefährdeten Hirmern. Obwohl die Hirmer keine gute Saison spielten, war man sich des Sieges über die Elektriker doch sehr sicher. Die BF berichtete über dieses Spiel: „A gmahte Wiesn“ hieß die Parole der Hirmer vor dem Spiel gegen NEWAG und diese Einstellung zum Spiel rächte sich bitter und ließ den Hoffnungsschimmer auf den Verbleib in der Liga wieder zusehends verblassen. Bei Spielern und dem größten Teil des Publikums stand alles auf Sieg, und als dann die Regie nicht klappen wollte wurde man ausfällig – gegen den Gegner und den „Sündenbock für alle“, den Schiedsrichter – und vergaß dabei ganz die Ursache des Umfallers in den eigenen Reihen zu suchen. So wirbt man keine Sportfreunde.
Es soll der Erfolg der Elektriker auf keinen Fall geschmälert werden, wenn festgestellt wird, dass sie das Glück hatten, die Hirmer vollkommen außer Fasson anzutreffen. Die Mannschaft war im Verhältnis zu den letzten Spielen überhaupt nicht zu erkennen, vollkommen außer Rand und Band. Vor allem fehlte jeglicher Einsatzwille und das in einer Situation, wo es um Sein oder Nichtsein geht. Die NEWAG-Elf war in allen Belangen die klar bessere Mannschaft und hielt zum Schluß, als sich die Lage zuzuspitzen drohte, sogar noch etwas zurück. Dem Spielverlauf entsprechend ist der Sieg der Elektriker in diesem Ausmaße vollkommen verdient. Aus dem Ensemble der NEWAG ragten besonders Gombas, Palme, Schneider und der Sturmbock Ernst I hervor. Schiedsrichter Luczicza ließ zu sehr Nachsicht walten, leitete aber korrekt.

Die Partie in Hirm endete mit einem klaren 5:2-Sieg der Eisenstädter und kam eine Mannschaft nach Eisenstadt, mit der man noch ein Hühnchen zu rupfen hatte – der SV Mattersburg!

Auch zu diesem Spiel möchte ich den kompletten BF-Bericht wiedergeben:
NEWAG – Mattersburg 2:1 (0:1)
Dieses Spiel war das schönste, das Eisenstadt seit dem Bestand der Landesliga gesehen hat. Äußerst spannend, of sehr hart und voller Höhepunkte wurde der Kampf von beiden Seiten mit vollem Einsatz geführt. Die Elektriker spielten mit großem Elan und hatten keinen schwachen Punkt, aber dafür einen Spieler, der die überragende Erscheinung auf dem Feld war: Gombas. Was dieser Spieler 90 Minuten lang leistete war einfach unnachahmlich. Im Aufbau und Zerstören gleich wertvoll, war er der Dirigent und der beste Schütze. Er verstand es, oft drei Spieler der Gäste an sich zu ziehen und damit seine Nebenspieler freizumachen. Neben ihm war die Läuferei und in ihr Schaden vol auf der Höhe.
Bei Mattersburg war die Verteidigung schwächer als sonst, während von den Läufern große Wirkung ausging. Der Sturm hatte gute und schlechte Momente. Ein Wort gebührt dem Wandervogel Scheffler, der eine einzig dastehende Leistung – im Kritisieren und in Unsportlichkeiten – vollbrachte und damit kein positiver Punkt für Mattersburg ist. Er wurde auch ausgeschlossen und hat nach dem Ausschluß zwei Zuschauer blutiggeschlagen. Für Burgenland brauchen wir, wenn wir aus anderen Bundesländern Sportler erhalten, faire Spieler und nicht unsportliche. In der ersten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen, während in der zweiten Halbzeit NEWAG stark aufkam und eine Überlegenheit herausarbeitete. Schiedsrichter Stegerich war ein ausgezeichneter Leiter.

Nach diesem großartigen Sieg gegen die Mattersburger stand wieder ein Länderkampf in Neufeld auf dem Programm. Diesmal standen sogar zwei Eisenstädter im Kader: Palme vom SC NEWAG Eisenstadt und Fleck vom SC Eisenstadt! An der 1:4-Niederlage gegen Salzburg konnten aber auch sie nichts ändern.
Für Palmes Mannschaftskollegen vom SC NEWAG war diesmal aber nicht spielfrei, denn es ging weiter runter bis zur mächtigen Burgruine, die über Güssing thront. Die Gastgeber konnten sich für das 2:2-Unentschieden aber beim Schiedsrichter bedanken, der die Eisenstädter sehr benachteiligte. Die Gäste ließen sich aber nicht brechen und zeigten einen ungeheuren Kampfgeist. NEWAG zeigte zu Beginn einen schönen Fußball, doch mit der Zeit verging ihnen die Lust am Spiel, denn jeder Angriff wurde als Abseits abgepfiffen und jedes Angehen war zugleich ein Foul. In der 22. Minute fiel das 1:0 für Güssing aus einem direkt verwandelten Eckball, bei dem NEWAG-Keeper Kaiser in der Luft von gleich zwei Güssingern ordentlich angegangen wurde, der Schiedsrichter aber kurzzeitig erblindet sein dürfte. Kurz nach dem Wiederbeginn gelang Ernst I nach einem Eckball der Ausgleichstreffer, der die Eisenstädter zu beflügeln schien. Einige Male tauchten beispielsweise Ernst I gefährlich im Strafraum der Güssinger auf, wo er zu Fall gebracht wurde, doch Schiedsrichter Slezak verlegte den Tatort weit aus dem Strafraum heraus. In der 77. Minute bekam Simmel fünf Meter vor dem Tor den Ball und schoß seelenruhig am herausstürzenden GSV-Goalie Toth vorbei zum 2:1 für NEWAG, das sich nun vollkommen der Verteidigung des knappen Vorsprunges widmet. Dies wäre auch gelungen, wenn…
Der Ausgleichstreffer fiel in letzter Sekunde, jedoch – wie die BF berichtet – auf sehr sonderbare Art und Weise: Der Linksaußen überspielt Fuchs. Nachdem er auch versucht, Gombas zu überspielen, überschreitet der Ball klar die Cornerlinie, doch Herr Slezak sieht dies nicht, da er auf seine Uhr schaut, die Flanke kommt herein, und der Rechtsaußen hat wenig Mühe, an der überraschten NEWAG-Abwehr vorbei den Ausgleich herzustellen. Erst durch den Jubel der Zuschauer merkt Herr Slezak, dass der Ball im Tor ist und pfeif dann das Spiel ab.

Bevor die letzten zwei Meisterschaftsrunden sowie ein paar Nachtragsspiele absolviert werden konnten, hielten die Vereine ihr Pfingst-Programm ab. Von NEWAG Eisenstadt findet man unter den durchgeführten Partien keines, dafür hatte der SCE die Mannschaft von Feuerwehr Wien zu Gast, und verlor glatt mit 1:6.

NEWAG wollte sich dann zum nächsten Meisterschaftsspiel ans Nord-Ufer des Neusiedler Sees begeben, doch sie durften nicht nach Neusiedl reisen. Da die Maul- und Klauenseuche auftrat, durfte man nicht überall hin reisen – wie es ein paar Jahrzehnte später der SC Eisenstadt in der Nationalliga erlebte.
Wenigstens konnten die Hornsteiner eine Woche später nach Eisenstadt kommen und vor 300 Zuschauern trennte sich NEWAG von den Gästen mit 1:1. Den Anwesenden wurde richtiger Sommerfußball geboten, und im Vergeben von Torchancen übertrafen sich die Eisenstädter gegenseitig.

Durch die Maul- und Klauenseuche wurde die Meisterschaft weiter zerpflückt. Liga-Spiele konnten nur durchgeführt werden, wenn der Gastverein durch kein verseuchtes Gebiet reisen musste beziehungsweise aus einem solchen kam.

Die Sportler der Eisenstädter Klubs nutzten diese Zeit, um am Bau der neuen Sportanlage im Schlosspark zu helfen. Nach Arbeitsende kamen viele zur neuen Landessportanlage und sorgten für emsiges Treiben auf der Baustelle. NEWAG, SCE, ASKÖ und die Union, die auch Frauen und Mädchen als Helfer stelle, haben tatkräftig mitgeholfen, dass nicht nur Geld gespart wurde, sondern auch, dass die Benützung der Bewässerungsanlage raschest ermöglicht wurde.

Der SCE, der bereits den Meistertitel in der 1. Klasse A und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga in der Tasche hatte  und der SC NEWAG trafen sich sogleich zum Stadtderby. Am 21. Juni 1952 war es soweit, doch das Eisenstädter Publikum nahm diesen Termin nicht wirklich ernst. Jene, die gekommen waren, bekamen dafür eine sehr gute Partie zu sehen. Das erste Tor fiel für den SCE in der 37. Minute durch Furhmann, der nach einem Eckball per Kopf traf. Nach der Pause gelang Ernst per Freistoß der Ausgleich und etwas später brachte Unger die NEWAG mit 2:1 in Führung. Dank seinem überragenden Spieler Fleck riss der SCE nun das Kommando an sich, kam aber „nur“ dank eines Elfmeters zum durchaus verdienten Ausgleich. Nachdem Hübner im NEWAG-Strafraum in die Presse genommen wurde, verwandelte Fleck den verhängten Strafstoß trocken zum 2:2. Bei diesem Spielstand blieb es auch nach 90 Minuten.

Die Akteure des Stadtderbys waren:
SC Eisenstadt: Wagenhofer; Peinsipp, Hebenstreit; Juschitz, Fleck, Ehrenreiter; Nemeth, Luckenberger, Furhmann, Hübner, Horvath.
NEWAG Eisenstadt: Frank; Schneider, Höher; Fuchs, Schaden, Palme; Simmel, Unger, Ernst, Gombas, Horvath.

Als endlich wieder normal gespielt werden konnte, wartete die Partie gegen den ASV Siegendorf auf die Mannen des SC NEWAG Eisenstadt. In Siegendorf merkte man jedenfalls nichts vom sommerlichen Fußball. Nein, beide Teams agierten, als ginge es um den Meistertitel – von dem beide natürlich meilenweit entfernt waren. Den gut 300 Zuschauern gefiel’s jedenfalls, und es blieb spannend bis zum Schluß. Die erste Halbzeit gehörte klar den Hausherren, die aber nur einen einzigen Treffer erzielen konnten. In der zweiten Halbzeit wurde die Verteidigung der Rothemden leichtsinniger, wodurch sie sich binnen zwei Minuten zwei Tore der Elektriker einfingen. Da die Siegendorfer aber selbst noch zwei Tore erzielten stand es 3:2, und diesen knappen Vorsprung konnten sie trotz rollender Angriffe in den letzten zehn Minuten noch ins Trockene bringen. Bei den Gästen aus Eisenstadt spielten in dieser Partie Gombas und Palme die erste Geige und sorgten dafür, dass das Spiel spannend und abwechslungsreich verlief – so die BF in ihrem Schlusswort.

Das letzte Meisterschaftsspiel ihrer ersten Landesliga-Saison bestritten die Elektriker dann mit weit weniger Elan, und der SC Neusiedl/See siegte verdient mit 2:1. Die Eisenstädter schienen ganz aus den Fugen geraten zu sein, und es wurden laufend Mannschaftsumstellungen vorgenommen, was sich natürlich auch nicht gerade günstig auf das Spiel auswirkte. Den Ehrentreffer erzielte Ernst I, was zwischenzeitlich sogar der 1:0-Führungstreffer war.

Ein Woche später konnte dann endlich auch das letzte Nachtragsspiel absolviert werden. Die ihr 25jähriges Jubiläum feiernden Hirmer besiegten vor 500 Zuschauer die Siegendorfer mit 2:0.
Meister wurde der ASV Hitiag Neufeld, der damit den Aufstieg in die Staatsliga B schaffte. Der SC NEWAG Eisenstadt pendelte sich auf Platz Fünf ein, worüber die BF meinte: „An fünfter Stelle rangiert NEWAG Eisenstadt. Die Elektriker aus Eisenstadt bilden wohl die eigenartigste Mannschaft der Liga. Die Spieler sind aus verschiedenen Orten des Nordburgenlandes und nur wenige Eisenstädter stehen zur Verfügung. Das ist wohl auch der Grund, dass sie zu Hause nicht so gut sind wie auswärts. Manchmal hat man auch das Gefühl, dass in der Mannschaft oder in den einzelnen Spielern mehr steckt, als sie zu zeigen gewillt sind. Trotzdem ist der fünfte Platz sicher errungen worden und so ist auch anzunehmen, dass in Zukunft der Verein keine Sorgen haben wird.

Faksimile: BF Online-Archiv:

Endtabelle 1951/52Endtabelle 1951/52

NEUFELDBurgenlands Fußballmeister: ASV Neufeld

Viel Zeit zum Ausruhen gab es aber nicht. Durch das hinausgezögerte Saisonende rückte der Start der Neuen natürlich immer näher, und man musste sich auf die kommende Punktejagd gut vorbereiten. Dem SC NEWAG gelang es für ein Freundschaftsspiel den renommierten BAC nach Eisenstadt zu holen. Die Brigittenauer waren einst einer der Großen des Wiener Fußballs. Bei diesem Spiel zeigten sie den knapp 200 Zuschauern die hohe Kunst des Wiener Fußballspieles und übernahmen von Beginn an das Kommando, diktierten dieses sogar bis zum Ende. Dass die erste Halbzeit torlos endete war ein Verdienst des Abwehrtrios Frank, Tauber und Schneider, doch in der zweiten Hälfte waren auch sie machtlos. Der BAC gewann mit 3:0.

Die Testspiele gingen munter weiter: NEWAG verlor in Mattersburg 0:4, der SCE kam daheim gegen Neusiedl/See zu einem 2:2; dann spielte NEWAG gegen Mannersdorf 3:3 und im Stadtderby schlug der alte SC Eisenstadt den Neuling ASKÖ Eisenstadt mit 7:3, wobei der SCE eine schwache Leistung bot und etwas Hilfe vom Schiedsrichter benötigte, um den „Kleinen“ zu schlagen.

Kapitel II – 1952/53
Ende August 1952 startete dann endlich die neue Meisterschaft im Burgenland, an der gleich vier Eisenstädter Vereine teilnahmen. Im Olymp des rot-goldenen Ligasystems standen der SC Eisenstadt und der SC NEWAG Eisenstadt, ganz unten – in der 2. Klasse – spielten die Gendarmen des GSV Eisenstadt sowie die Fußballer des ASKÖ Eisenstadt.

Während die ASKÖler noch spielfrei waren, verlor der GSV in Wiesen mit 3:5 und der SCE feierte eine gelungene Rückkehr in die Landesliga, denn die Großpetersdorfer wurden mit einer 0:5-Packung nach Hause geschickt. Perlinger (2), Luckenberger, Nemeth und Fuhrmann waren die Torschützen des SCE. Zudem lachte der SCE nach der ersten Runde von der Tabellenspitze, was in der jungen Saison aber der letzte Höhepunkt sein sollte).
NEWAG musste hingegen auswärts in Pöttsching ran, und die BF berichtete über das Auftreten der Firmenelf: „Hochmut kommt vor dem Fall. Die Mannschaft der NEWAG tat in Pöttsching ganz so, als ob sie eine Elf von europäischer Sonderklasse wäre und die Pöttschinger blutige Anfänger. Sie ließen Stimmen laut werden, dass man den Hausherren „gütig“ ein Tor schießen lassen wird und diese dann mit Haut und Haaren verschlingen werde.“
Schiedsrichter war übrigens Herr Horvath von der NEWAG, der versuchte, seinem Team einen Vorteil zu verschaffen, indem er den Pöttschinger Reisinger des Feldes verwies. Am Ende gewährte Pöttsching den Gästen einen Ehrentreffer und traf dank Spielertrainer Gallos (ex-Neufeld) dreimal ins Gehäuse der Elektriker.

Aus dem Fehlverhalten des vergangenen Sonntages haben die Elektriker jedenfalls gelernt, und bei ihren ersten Heimspiel der Saison besinnten sie sich wieder auf das Wesentliche.
Nämlich auf’s Erzielen von Toren und der gleichzeitigen Verhinderung möglicher Gegentreffer. Bei Letzterem halfen auch die Gäste aus Hornstein mit, denn die sich ihnen bietenden Möglichkeiten wurden kläglich vergeben. Die Eisenstädter Stürmer hatten ihr Visier da schon bessere eingestellt und beim 5:2-Sieg trugen sich Ernst I (3) sowie Gombas (2) in die Torschützenliste ein.

Das dritte Spiel führte den SC NEWAG nach Oberwart, wo es vor 400 Zuschauern ein 2:2-Remis gegen den Staatsliga B-Absteiger gab. Dank geschickten Verteidigen und so manchem gefährlichem Angriff gelang es den Eisenstädtern, beim Favorit zu punkten. Die Tore erzielten Ernst I sowie Dihanits.

Dann war es aber soweit: Mitte September 1952 trafen die beiden Eisenstädter Top-Klubs in einem Meisterschaftsspiel aufeinander. 500 Zuschauer pilgerten runter zur Hutweide, um Zeugen dieses Stadtderbys zu werden. Die Atmosphäre war spannungsgeladen, das Spiel bot zeitweilig recht ansehnlichen Fußball und mit Zunahme der Spielzeit wurde das Spiel des SCE härter. NEWAG musste diesmal auf Goalgetter Ernst I verzichten, doch Rieder, Palme und Gombas, die aus der ausgeglichenen Elf herausstachen, ließen keinen Zweifel daran, wer dieses prestigeträchtige Spiel gewinnen würde. Der SC NEWAG Eisenstadt schlug den SC Eisenstadt mit 2:0!

Danach pausierte die Liga, da das Bundesländer-Cup-Spiel gegen Niederösterreich in Mattersburg ausgetragen wurde, das Burgenland – mit Palme vom SC NEWAG – mit 2:4 verlor. Ähnliches wiederfuhr den Elektrikern beim nächsten Spiel in Neusiedl. Denn trotz drei Toren, die Ernst (2) und Aumüller erzielten, hielt die sieglose Serie gegen die Seestädter durch das 3:4 weiter an.
Dann kam der ASK Hirm nach Eisenstadt, gegen den die Elektriker in der Vorsaison beide Spiele klar gewinnen konnten, doch diesmal wendete sich das Blatt und die Gäste drehten den Hausherren mit 4:0 den Strom ab.

Dank der beiden Niederlagen rutschte der SC NEWAG auf den neunten Rang ab und hatte sogar nur zwei Punkte mehr auf dem Konto als der kriselnde SC Eisenstadt, der nach seinem Auftaktsieg ganz tief vom ersten auf den elften Rang fiel – Schlußlicht Hornstein hatte ein schlechteres Torverhältnis.

Die kommenden Aufgaben wurden aber keineswegs leichter. NEWAG musste zum SV Mattersburg, der Platz Zwei innehatte, und der SCE empfing Tabellenführer Oberwart.
Während der SCE zu einem überraschenden 4:4 kam – damit hatte Oberwart bisher nur gegen die Teams aus der Landeshauptstadt Punkte abgegeben, verlor der SC NEWAG in Mattersburg mit 0:3. Zwar spielten die Gäste, bei denen Gombas bester Mann am Feld war, keinesfalls schlecht, sie konnten sich bloß nicht durchsetzten.

Beim Blick auf das letzte Ergebnis von Staatsliga B-Klub Neufeld musste man sich für diese Niederlage aber nicht schämen, denn Burgenlands Vertreter erlitt daheim gegen den Wiener Sport-Club eine 1:15-Abfuhr und lag punktelos an letzter Stelle.

Die Eisenstädter Klubs hatten nun drei Wochen Zeit, um sich auf ihr nächstes Spiel vorzubereiten, da das Wetter für so manche Spielausfälle sorgte. Obwohl die Elektriker in Siegendorf kaum schlechter als die Gastgeber waren, und in Gombas einen ausgezeichneten Spielmacher hatten, mussten sie die vierte Niederlage in Serie verkraften – 1:2.

Beim Duell der beiden Aufsteiger agierten beide Mannschaften ebenbürtig, doch während die Gäste aus Pöttsching ihre Chancen besser nützten, versagten dem SCE vor dem Tor oft die Nerven. Beim Stand von 1:2 aus Sicht des SCE fiel kurz vor Spielende der Ausgleichstreffer, den Schiedsrichter Hausl aber nicht gelten ließ. Daraufhin bestürmten ihn mehrere Zuschauer. SCE-Spieler Luckenberger wurde ausgeschlossen und das Spiel abgebrochen. Mit seinem Motorrad konnte der Schiedsrichter danach jedenfalls nicht mehr heimfahren, denn das wurde von einigen Unbekannten fahruntauglich gemacht.

Am folgenden Sonntag konnte der SC NEWAG seinen Abwärtstrend stoppen. Mit dem Wind im Rücken setzten sie sich gleich zu Beginn vor dem Tor der Großpetersdorfer fest. Nachdem zunächst die Gäste-Abwehr felsenfest stand, klingelte es in der neunten Minute im Tor der Südburgenländer. Nach Vorarbeit von Gombas erzielte Tauber das 1:0. Weitere Tore konnten in Halbzeit Eins aber nicht mehr erzielt werden. Dafür legte Ernst I in den zweiten 45 Minuten noch einen Treffer nach, wodurch NEWAG zwar zu keinem hohen aber dafür zu einem sicheren Sieg kam.

Dafür kam der SCE nicht von der Verliererstraße weg, und nach dem 1:4 in Hirm übernahmen sie erstmals die rote Laterne der Landesliga – und die Alarmglocken fingen ganz laut an zu läuten!

NEWAG Eisenstadt fing sich schön langsam wieder und auch auf dem tiefen Boden des Sportplatzes in Güssing konnten sie diesmal nicht gebrochen werden. In der 35. Minute traf Ernst I zum 1:0. Die Güssinger konnten in der 70. Minute durch einen verwandelten Penalty den Ausgleich erzielen, doch keine fünf Minuten später hatte Rieder die Eisenstädter wieder in Führung gebracht. In der 78. Minute schoß Rieder sein zweites Tor und sein dritter Treffer zum 4:1-Endstand ließ nicht lange auf sich warten.

Nun musste nur noch das Nachtragsspiel gegen Pinkafeld ausgetragen werden, doch wegen dem Bundesländer-Spiel gegen Salzburg (2:6) hatte die Landesliga – bis auf die Partie Hirm gegen Pöttsching 1:1 – Pause. NEWAG lud sich die Hornsteiner zum Freundschaftsspiel ein, über das man nicht unbedingt viel zu berichten braucht – Endstand: 0:1.

Anfang Dezember konnte die Liga dann endlich in den Winterschlaf gehen. Bei Nebel Wetter konnte NEWAG den SC Pinkafeld mit 2:0 schlagen und dem SCE gelang im letzten Herbstspiel der zweite Saisonsieg! Nach einer 3:0-Führung kamen die Hornsteiner noch auf 2:3 heran, dabei hielt SCE-Keeper Juris sogar zwei Strafstöße!

Herbstmeister wurde der SV Mattersburg punktegleich mit Oberwart. Mit etwas Abstand rangierte der SC Neusiedl/See auf Platz Drei und NEWAG Eisenstadt konnte sich in den letzten Spielen noch auf den fünften Rang hieven. Am Tabellenende lag der SC Eisenstadt, der aber durch den 3:2-Sieg in Hornstein den Anschluß an die übrigen Abstiegskandidaten Hirm, Großpetersdorf und Hornstein wahren konnte.

Zum Ausklang des alten Jahres bestritt NEWAG Eisenstadt noch das Ablösespiel für seinen rechten Läufer Fuchs in der Freistadt Rust. Auf vereistem Boden siegten die Elektriker mit 8:0. Die Torschützen waren: Ernst I (2), Palme (2), Gombas (2), Fuchs, Rieder.

Das erste Spiel des Jahres 1953 bestritt der SC NEWAG Eisenstadt gegen den SV Guntramsdorf. Der Liga-Verein aus Niederösterreich siegte mit 3:2 – für NEWAG trafen Ernst I sowie Gombas aus einem Penalty.
Der SCE zeigte sich bei seinem ersten Testspiel noch keineswegs reif für die Rückrunde und wurde vom ASV Siegendorf mit 0:6 geschlagen. Wenig später lief es gegen die steirischen Eisenbahner vom ESV Mürzzuschlag schon etwas besser. Beim ersten Spiel auf der Hutweide im neuen Jahr gelang dem SCE ein 3:3.

Anfang März, während der SC NEWAG sein Testspiel gegen den SC Moosbrunn 5:4 gewann, trafen sich in Eisenstadt der SCE sowie Pöttsching, um das im Herbst abgebrochene Spiel nachzutragen. Diesmal gewann der SCE mit 2:1 (SCE-Tore: Perlinger, Pfann).
Mit diesem Sieg sprang der SC Eisenstadt vom letzten auf den neunten Platz vor, doch die Freude dauerte nicht lange. Ein paar Wochen später strich der ÖFB dieses Ergebnis und die ursprünglich abgebrochene Partie wurde mit 3:0 für den ASV Pöttsching strafverifiziert.

Die erste Frühjahrsrunde verlief dann auch wieder mit gemischten Gefühlen bei den Eisenstädter Klubs. NEWAG gewann gegen Pöttsching sicher mit 4:1 (Ernst I (2), Unger, Rieder), während der SCE in Großpetersdorf 0:5 unterging.
Der nun vier Spiele andauernde Siegeslauf der Elektriker wurde dann jäh in Hirm, wo das Spiel gegen den ASV Sonnenberg Hornstein stattfand, gestoppt. Zwar konnte der Ex-Oggauer Schwarz den zahlreich erschienenen NEWAG-Anhang schon in der fünften Minute zum Jubeln bringen, doch der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. In der 17. Minute stellte Simmel den alten Vorsprung wieder her, und im Gegenzug traf Vitorelli zum 2:2. Bei einem Schuß von Rieder rettete die Stange die Hornsteiner, und kurz vor dem Pausenpfiff konnte Dragschitz die „Heimischen“ erstmals in Führung bringen.
In der 56. Minute wurde Palme am Elfmeterpunkt gelegt, doch der schlecht amtierende Referee Dienstl gab nicht Strafstoß sondern verlegte den Tatort an die 16-m-Grenze. Gombas legte sich den Ball zurecht und schoß scharf über die Mauer in die linke obere Kreuzecke unhaltbar zum 3:3 ein.
Schiri Dienstl wurde nun immer unsicherer und als Matkovits einen Freistoß über die Mauer hob, wehrt Frank den Ball ab und fängt ihn am Pfosten. Der Schiedsrichter entschied auf Eckball, korrigierte dann aber auf Tor für Hornstein! Die NEWAG-Spieler bestürmen ob dieser „Ehrenlosigkeit“ – so die BF – den Herrn Dienstl, doch gebracht hat es natürlich nichts. Am Ende siegte Hornstein gegen nun völlig gebrochene Eisenstädter mit 6:3.

Nun hatte man wieder Zeit, die Gemüter zu beruhigen, denn das Burgenland trat zum nächsten Spiel im Bundesländer-Cup an. Diesmal ging es im Wiener Stadion vor 35.000 Zuschauern gegen das Team der Staatsliga.
Bei herrlichem Wetter wurde diese Partie als Vorspiel zum B-Länderspiel Österreich gegen Deutschland ausgetragen (das Nationalteam gastierte in Irland und verlor 0:4). Das Team Staatsliga trat dabei hauptsächlich mit Spielern aus der Staatsliga B an und bei den Burgenländern stand auch ein Eisenstädter am Feld, nämlich Gombas vom SC NEWAG. Einmal bekam Gombas einen Energieanfall und tankte sich durch die Reihen der Gegner, um dann im Strafraum gelegt zu werden. Der Elferpfiff blieb aus. Burgenland verlor mit 0:4!

Beim fälligen Meisterschaftsspiel daheim gegen den SC Oberwart musste sich NEWAG mit 2:4 geschlagen geben. Da kam Ostern gerade recht, um nach zwei Meisterschaftsniederlagen nicht erneut in die Gefahrenzone der Liga zu rutschen.
NEWAG lud sich zum Retourspiel die Guntramsdorfer ein, gegen die zu Beginn des Jahres gespielt wurde. Es war eine ausgeglichene Partie, bei der die Gäste etwas mehr Glück hatten und auch diesmal gewinnen konnten (1:0).
Weiters spielte der ASKÖ Eisenstadt in Marz, wo es eine 2:6-Niederlage gab und die Gendarmen des GSV Eisenstadt siegten beim Blitzturnier des SV Wulkaprodersdorf nach siegen gegen die 1b der Gastgeber (2:0) sowie gegen die Kampfmannschaft der Prodersdorfer (2:1).

Nach den Osterfeiertagen fand das Eisenstädter Stadtderby statt:
(BF) Zwei schwache Mannschaften lieferten sich ein Spiel, das keineswegs mitreißend war. Besonders die Stürmerreihen waren meist nicht im Bilde. NEWAG gewann deshalb verdient, weil erstens die Läuferei besser war als die der Ortsrivalen, und zweitens, weil sie dem SC den Gombas vor hatten. Dieser war wieder der gefürchtete Sturmführer und Scharfschütze und alles, was er machte, hatte Hand und Fuß. Sein Tor war eines, von dem man noch nach Monaten spricht. Wenn er halt in der Auswahl so wäre, dann hätte der Verbandskapitän für lange Zeit keine Sorgen um einen Mittelstürmer. Neben ihm betätigte sich Ernst I als Umrührer und dann war es finster im Elektrikersturm. Rieder ist ein Innenstürmer und steht am Flügel auf verlorenem Posten. Bei SC schwamm die Verteidigung nach Noten und die Läuferei half ihr dabei. Lichtblicke waren Nemeth und zeitweise Klampfer, Fuhrmann, der ein schönes Tor schoß, und Perlinger. Fleck spielte Wandergeselle, denn er kam während der 90 Minuten auf allen Posten, ausgenommen dem des Tormannes. Er hatte schon nach zehn Minuten keine Luft. Tore: Ernst I, Gombas, Rieder; Fuhrmann.

Somit entschied NEWAG auch das zweite Stadtderby klar für sich, blieb dadurch auf Rang Fünf mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang Drei – ganz oben lieferten sich Mattersburg und Oberwart ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Meistertitel. Beim SCE hingegen wurde es immer finsterer. Der sofortige Abstieg schien nicht mehr abzuwenden zu sein.

Gegen den SC Neusiedl/See begann NEWAG wie aus einem Guß zu spielen, was den Anhängern das Herz im Leibe lachen ließ. Die rasche 2:0-Führung durch Rieder und Gombas, der aus gut 20 Metern einen Freitoß durch die Mauer der Gäste knallte, war da schon selbstverständlich. Danach ging es etwas geruhsamer zu, und Neusiedl konnte noch den Anschlusstreffer erzielen. Oft nicht im Bilde war der Schiedsrichter, der einem regulären Tor der Eisenstädter die Anerkennung verwehrt sowie den Neusiedlern einen Handselfmeter vorenthielt. Am Ende war es den Elektrikern „wurscht“ – sie gewannen mit 2:1.

Am darauffolgenden Wochenende stand NEWAG-Stürmer Gombas wieder im Aufgebot des Burgenlandes, das in Mattersburg vor gut 3.000 Zuschauern gegen die Steiermark antrat – und 2:5 verlor. Der Eisenstädter blieb dabei, wie auch seine Teamkollegen, viel schuldig und wurde ausgewechselt. Nach vier Spielen zierte das rot-goldene Team mit null Punkten das Tabellenende.

Die Punktejagd in der Landesliga ging dann für NEWAG Eisenstadt in Hirm weiter. Die Gäste aus Eisenstadt waren voll auf Kampf eingestellt, doch Hirm spielte da nicht mit – sie gingen jedem Zweikampf aus dem Weg und waren besorgt, sich so schnell wie möglich des Leders zu entledigen, egal wohin. Zumeist bekam dann ein „Eisenstädter“ (davon gab es nicht viele in der NEWAG-Mannschaft) vor die Füße.
Pausenstand war 1:1, doch kurz nach Wiederbeginn ging NEWAG mit 3:1 in Führung und beherrschte fortan das Geschehen am Hirmer Rasen – Endstand: 4:2. Die Tore des Teams aus Eisenstadt schossen Unger, Gombas, Schwarz und Horvath.

Währenddessen unterlag der SC Eisenstadt beim SV Mattersburg mit 0:2. Die Darbietung des SCE wurde als „nicht ligareif“ befunden und man zweifelte daran, dass sie damit auch in der Ersten Klasse bestehen würden, denn dort führte ihr Weg nun schnurstracks hin.
Zwei Ligen tiefer unterlag GSV Eisenstadt in Forchtenau mit 2:8. Die Gendarmen, von denen die meisten gar keine waren, hatten gegen die auf Platz Drei der Zweiten Klasse C liegenden Hausherren keine Chance.
In Eisenstadt kam der ASKÖ zu einem 3:3 gegen den SC Trausdorf. Der Ausgleich fiel erst in letzter Minute und wurde als „ein Tor, das man alle zehn Jahre einmal sieht“ bezeichnet. Die Torschützen waren Riener (Elfmeter), Kreiter sowie Kögl.

Dann wurde wieder pausiert, nur Neufeld spielte in der Staatsliga B – und verlor gegen Wimpassing aus Niederösterreich mit 2:5 -, und in der Landesliga trafen sich Hornstein und Güssing, um ein Nachtragsspiel auszutragen (8:0). Dafür wurde aber in Eisenstadt gefeiert, und zwar die Gleichenfeier auf der neuen Sportanlage, welche später als Lindenstadion berühmt werden sollte.
Lange wurde nach einem geeigneten Platz gesucht und am Ende standen vier mögliche Orte zur Auswahl:
1.: Der Platz vor dem Bahnhof.
2.: Die Langwiesen
3.: Ein Grundstück der Meierei Waldhof
4.: Der Schlosspark

Geworden ist es natürlich das Grundstück im Schlosspark. Die Landesverbände ASKÖ, ASVÖ, Union sowie der Burgenländische Fußballverband schlossen einen Vertrag ab, in dem Pflichten und Rechte jedes einzelnen festgelegt wurden. Nach Fertigstellung sollte der neue repräsentative Sportplatz Raum für 15.000 Zuschauer bieten.

Vorerst wurde aber noch auf der Hutweide gespielt, und als nächster Gegner kam niemand geringerer als der Tabellenführer und wahrscheinlich nächste Meister des Burgenlandes nach Eisenstadt – der SV Mattersburg. NEWAG hatte nach einem Spiel am vorangegangenen Feiertag noch schwere Knochen, agierte sehr wankelmütig und zudem erwischte ihr Tormann einen rabenschwarzen Tag. Am Ende siegten die Gäste verdient mit 4:0.
Der SCE gastierte in Oberwart, wo die Hausherren, die auch noch Chancen auf den Meistertitel hatten, mit einigen Ersatzspielern aufliefen. Gegen diesen SC Eisenstadt war das aber auch noch eine Klasse zu hoch. Oberwart, bei denen mit Ernst II ein ehemaliger NEWAG-Spieler engagiert war, gewann locker mit 5:0. Ein weiterer Grund für das schlechte Auftreten der Landeshauptstädter war laut BF: „Die Vereinsleitung der Hauptstädter setzte aber auch die Abfahrt ungünstig an, dass die Spieler knapp vor Mittag, also in der größten Hitze, abfahren mussten und bis zum Spielbeginn im Auto saßen. Dass dann keine Wunderdinge zu erwarten sind, ist klar.“

Zu Pfingsten standen wieder die obligatorischen Turniere und Freundschaftsspiele auf dem Programm. NEWAG Eisenstadt war Gast beim Turnier in Wulkaprodersdorf, wo es nach einer 0:1-Niederlage gegen die Gastgeber zwei Siege gab: 4:0 gegen Oslip und 5:0 gegen Trausdorf.
In St. Margarethen gastierte der ASKÖ Eisenstadt und verlor zunächst gegen die Kampfmannschaft des Wiener Vereins Flora mit 1:4 und musste sich dann der 1B der Wiener mit 1:2 geschlagen geben.
Am Pfingst-Montag hatte dann die NEWAG den Staatsliga-B-Verein 1. Wiener Neustädter SC zu Gast und ging mit 1:9 unter.
Der SC Eisenstadt trat gegen Oberwaltersdorf mit einem „Hasenstall“ an und verlor erst durch ein Tor in der letzten Minute mit 0:1. Die BF meinte dazu: „Der Hasenstall gefiel jedoch weit besser als die Stars, die Meisterschaftsspiel um Meisterschaftsspiel verlieren.“

Vor dem nächsten Landesliga-Spiel gegen Hornstein wurden dann dem SCE jene zwei Punkte gegen Pöttsching wieder abgenommen, womit der Abstieg besiegelt war. Über das 1:1 berichtete die BF: „Der SC Eisenstadt tat diesmal das, was er vor einem halben Jahr tun hätte müssen, er stellte alle Stars und Superstars aus der Mannschaft. Der Erfolg war verblüffend. Es war das schönste Spiel seit er in der Landesliga ist. Die jungen Spieler waren mit Eifer bei der Sache und ließen dadurch Mängel vergessen.“

NEWAG gastierte in Pinkafeld und trennte sich von den Südburgenländern mit 2:2, wobei Palme beide Tore der Elektriker erzielte.

Die Meisterschaft bog nun langsam in die Zielgerade ein: NEWAG unterlag daheim den Siegendorfern 1:3 und der SC Eisenstadt war in Pöttsching zu Gast. Bei einer der letzten Abschiedsvorstellungen waren die – laut BF – „überheblichen Stars“ nur Zuschauer und der SCE verlor mit 1:3.
In Großpetersdorf unterlag dann NEWAG trotz zweier Tore durch Schwarz und Gombas mit 2:3, war nun schon seit vier Spielen ohne Sieg geblieben.

Ihr letztes Spiel bestritt NEWAG Eisenstadt daheim auf der Hutweide gegen Güssing. Dabei warteten die beiden Mannschaften vergebens auf den eingeteilten Schiedsrichter, denn der kam einfach nicht. Ersatz wurde unter den Güssingern gefunden, der „frisch und fröhlich“ spielen ließ und beiden Teams einen Elfmeter gewährte. Am Ende verlor NEWAG auch dieses Spiel mit 2:3.

„Wo sind die Zeiten, als der SC Eisenstadt Neusiedl als Trainingspartner betrachtete und immer sichere Siege feierte?“, fragte man sich, als der SCE in Neusiedl mit 0:7 in seine Einzelteile zerlegt wurde.

Für den Großteil der Liga war die Meisterschaft geschlagen, doch ein paar Klubs mussten noch nachsitzen – der SCE hatte sogar noch zwei Spiele zu absolvieren.

Zu dieser Zeit konnte man sich auch für die Stelle als Platzwart in der neuen Landessportanlage bewerben:

PlatzwartWohl als lästige Verpflichtung empfand man die noch auszutragenden Spiele und so warf man sich innerhalb der SCE-Mannschaft gegenseitig die „schönsten Kosenamen“ an den Kopf. Vor kaum 100 Zuschauern auf der Hutweide fiel man auch nur durch Härte, Unsportlichkeiten und Disziplinlosigkeiten auf. Kaum verwunderlich, dass das Spiel verloren ging – 1:4 gegen Hirm.

Der SCE stand nach diesem verkorksten Jahr vor einem Scherbenhaufen und auch im letzten Meisterschaftsspiel gegen Güssing wirkte man müde und lustlos. Gegner Güssing strengte sich auch nicht sonderlich an, denn gegen den SCE gewann man auch so. 2:0 siegte Güssing, das sich damit Platz Drei zurückeroberte.

Mit dem kurz vor der Fertigstellung stehenden Stadion blickte der Fußball in der Landeshauptstadt auf ein sehr durchwachsenes Jahr zurück und man wagte kaum an die Zukunft zu denken: NEWAG landete nur auf dem neunten Platz. Das hätte auch schief gehen können, denn der Vorsprung auf die Abstiegszone war gering. Da dann aber die Liga auf 14 Vereine aufgestockt wurde, blieb auch Großpetersdorf ein Landesligist.
BF: „Eine unglückliche Rolle spielten die Elektriker aus Eisenstadt, die wohl technisch gut beschlagen sind, aber sehr ungleichmäßig spielten. Sie spielten zu Hause nicht besonders und konnten aber auch auswärts nur selten gefallen. Vor allem war der Sturm meist schlecht zusammengestellt und wirkte zusammenhanglos.“

Beim SCE hatte man sich das alles natürlich anders vorgestellt. Nach dem Abstieg konnte ja in toller Manier der sofortige Wiederaufstieg gefeiert werden und nach der ersten Runde lag man sogar an der Tabellenspitze der burgenländischen Landesliga. Der Fall ging aber steil nach unten.
BF: „Der ausgesprochen schwächste Verein war zweifellos der SC Eisenstadt. Die Mannschaft hat eine sehr schwache Führung und fällt von einer Krise in die andere. Obwohl eine Anzahl von ausgezeichneten Spielern wie Peinsipp, Perlinger, Luckenberger, Juris, Nemeth und Hebenstreit zur Verfügung steht, konnte die Elf nur einen Prügelknaben abgeben.“

Die beiden anderen Eisenstädter Fußballklubs, die aber wohl eh niemanden interessierten, schlossen die Saison 1952/53 unterschiedlich ab. Während der ASKÖ daheim gegen Leithaprodersdorf mit 1:10 abgeschossen wurde, siegten die Gendarmen in Sieggraben, das selbst nur ein Spiel gewann, alle anderen 15 Partien verlor, mit 6:2. Für den GSV trafen Krojer (2), Halbauer, Havlicek, Kurz sowie ein Sieggrabener.
In der Neuner-Liga belegte der GSV Platz Vier und der ASKÖ wurde Vorletzter.

Dass es so bei den Top-Vereinen nicht weitergehen konnte, war allen klar, und man traf sich, um Gespräche zu führen. Es drängte auch die Zeit, denn die neue Meisterschaft war nicht fern. Anfang August 1953 konnte man lesen, dass die beiden Klubs SCE und NEWAG eine Ehe eingegangen sind und versuchen, unter dem Namen „Stadtauswahl“ eine Mannschaft zu formen.
Dass neben guten Spielern auch das Umfeld passen muss, und man natürlich auch finanziellen Rückhalt braucht, war klar. In anderen Orten kehrte ja auch erst der Erfolg ein, als sich dort ansässige Firmen der Fußballklubs annahmen – egal, ob sich beim Endprodukt dieser Firmen um Zucker, Stahl, Papier oder Energie handelte.

Der erste Auftritt dieser kombinierten Eisenstädter Mannschaft war schon mal erfreulich, es konnte nämlich Möllersdorf mit 5:0 bezwungen werden – so die BF. Doch die Fans waren anderer Meinung. Der BF-Berichterstatter schrieb, dass laut den Eisenstädter Fußballfreunden diese Kombination nicht überzeugen konnte. Das Übel fing schon beider Hintermannschaft an. Peinsipp und Schneider verstanden einander nicht. In der Läuferei schwamm Schaden bedenklich und nur Fuchs war voll auf der Höhe. Der Sturm wird in dieser Zusammensetzung ebenfalls das Sorgenkind für längere Zeit bleiben. Wenn es trotzdem zu einem klaren Sieg langte, so nur, weil der Gegner noch schwächer war.“

Der nächste Gegner der „Stadtauswahl“, die nun schon als NEWAG -SC Eisenstadt tituliert wurde, war jedenfalls kein Schwächling. Es gastierte nämlich Wiens Meister Stadlau in Eisenstadt. Die Tore beim 3:2-Sieg erzielten Ernst I, Unger und Schwarz.
Nach diesem Achtungserfolg gastierte man am nächsten Tag beim ASV Siegendorf, doch es spielte nicht jene Mannschaft vom Vortag, weshalb man sang- und klanglos 2:7 verlor.

Zu den letzten Vorbereitungsspielen gehörte dann noch das Duell mit Harrach Bruck/Leitha sowie eine Turnierteilnahme in Hirm. Gegen den Klub des Brucker Adelsgeschlechts zeigten sich die Eisenstädter Stürmer nicht gerade ligareif. Das Spiel endete 1:1 und dann ging es nach Hirm, wo anlässlich des Kirtages ein Turnier abgehalten wurde.
Zum ersten Spiel gegen den SV Antau schickte NEWAG-SC Eisenstadt ein „Häufchen Dilettanten“ aufs Feld und unterlag mit 2:9!
Am zweiten Turniertag präsentierte man sich gegen den ASK Hirm schon von einer anderen Seite und gewann verdient mit 4:1.

Vor dem Start der neuen Landesliga-Saison wurde der neue Eisenstädter Klub, dessen offizielles Geburtsdatum (laut Vereinsregister) der 26. August 1953 war (und am 2. April 2011 behördlich aufgelöst wurde), als die große Unbekannte bezeichnet. Die Frage war, ob man aus dem großen Spielerkader eine schlagkräftige Mannschaft würde formen könne. Man erwähnte auch, dass diese Fusion vom sportlichen Standpunkt sehr zu begrüßen ist und auch von allen Anhängern und Vereinen gutgeheißen wurde.

Kapitel III – 1953/54
Die neue 14er-Landesliga versprach eine recht Spannende zu werden. Mit dem SC Oberwart, dem ASV Siegendorf sowie dem aus der Staatsliga B abgestiegenen ASV Neufeld gab es drei Titelkandidaten. Zum Verfolgerfeld gesellten sich Güssing, Hirm, Neusiedl, Pinkafeld, der starke Aufsteiger SC Parndorf sowie der neue NEWAG SC Eisenstadt. Gegen den Abstieg – so wurde vorhergesagt – würden sich Hornstein, Pöttsching, Großpetersdorf sowie die zwei anderen Aufsteiger, Schattendorf und Bad Tatzmannsdorf, duellieren.

Für die Eisenstädter begann die Meisterschaft daheim gegen Aufsteiger Bad Tatzmannsdorf. Vor 200 Zuschauern – wahrscheinlich noch auf der Hutweide – wurde diese Partie ein wahres Schützenfest für den „neuen“ Klub der Landeshauptstadt. Bei einem solch schwachen Gegner konnte aber nicht gesagt werden, ob der SCE nun so stark war, wie er es gerne wäre. Bei diesem 8:0-Sieg trug sich Schwarz gleich mit vier Treffern in die Schützenliste ein. Ihm folgten Nehmet (2), Perlinger sowie Wagner.

Nach diesem hohen Sieg thronten die Eisenstädter nach der ersten Runde auf Platz Eins. Doch Achtung! Da stand der „alte“ SCE ja auch in der letzten Saison, und am Ende wäre er ja mit Pauken und Trompeten in die Erste Klasse abgestiegen, wenn es nicht die Fusion mit NEWAG gegeben hätte. Dass sich ein solches Schicksal gleich wieder wiederholen würde, glaube aber (fast) niemand.

Die erste Auswärtsfahrt führte den SCE nach Großpetersdorf, wo man vier Tore erzielen konnte. Schwarz erwies sich wieder als Goalgetter und erzielte drei Tore, das vierte gelang Gombas aus einem Freistoß. Doch die Südburgenländer erzielten ihrerseits ganze sechs Tore, wodurch die erste Niederlage verkraftet werden musste.

Gegen Aufsteiger Schattendorf, das ohne vorangegangenes Training antrat, konnten sich die Eisenstädter wieder austoben. Tore von Nemeth (2), Gombas (2), Ernst und Schwarz sorgten für einen 6:1-Sieg.

Unter der Woche wurde dann feierlich die Eröffnung des Eisenstädter Stadions gefeiert. Das Team Burgenland, bei dem mit Peinsipp nur ein Spieler des NEWAG SC Eisenstadt spielte, verlor gegen den First Vienna Football Club mit 1:7.

Das Lindenstadion kurz vor der Eröffnung.

Das Lindenstadion kurz vor der Eröffnung.

Die Premiere des SC Eisenstadt im neuen Stadion ging dafür am darauffolgenden Wochenende kräftig in die Hose. Gegen den Absteiger aus der Staatsliga B hatte man keine Chance und unterlag den Neufeldern mit 1:6. Den ersten SCE-Treffer im Schlosspark erzielte Negrini zwei Minuten vor dem Abpfiff.
Es spielten auch gleich die Gendarmen des GSV Eisenstadt in der neuen Prachtarena und gewannen gegen Oggau mit 5:4!

Ohne Eisenstädter Beteiligung trug dann das Burgenland sein Bundesländer-Cup-Spiel gegen Vorarlberg aus und verlor mit 1:5. Bevor aber der Eindruck entstehen konnte, dass die „Heimischen“ nicht im Stadion gewinnen könnten, fertigte der SC Eisenstadt den dritten Aufsteiger – den SC Parndorf – mit 4:0 ab. Zwar waren nicht alle Akteure völlig bei der Sache, doch reichte es vor gut 400 Zuschauern für den Sieg. Bester Mann am Feld war Gombas, der sich auch einmal in die Schützenliste eintrug, aber auch einige weitere Chancen vergab. Palme, Schwarz sowie ein Eigentor von Kostolich steuerten die weiteren Treffer bei.

Sogleich wurde auch das Spiel gegen Hirm in Eisenstadt ausgetragen, und die Elektriker zeigten sich gegenüber der Vorwoche wie ausgewechselt. Im Sturm dirigierte Gombas das Geschehen und erzielte beim 4:2-Sieg drei Tore. Neben ihm trug sich auch noch Negrini in die Scorerliste ein.
Nach sechs Runden war der NEWAG SC Eisenstadt nun erster Verfolger von Tabellenführer Neufeld, dahinter lauerten die Siegendorfer.

Auswärts in Pinkafeld wurde der Vormarsch aber gestoppt. Nach einer matten Darbietung siegten die kaum besseren, aber glücklicheren Hausherren mit 2:0. Vor 500 Zuschauern im Eisenstädter Stadion unterlag man dann auch noch Vizemeister Oberwart mit 1:3. Bei diesem Spiel war das Glück aber auch nicht gerade auf Seiten des SCE, spielte man doch 60 Minuten lang nur mit zehn Spielern und 15 Minuten nur mit neun. Eisenstadts Torschütze war Gombas, der mit einem Bombenvolleyschuß ins Netz der Gäste traf.

Die dritte Niederlage en suite setzte es dann in Hornstein. Dank dieser 0:2-Niederlage war man nun sogar auf Platz Sieben abgerutscht. Den Abwärtstrend wollte man daheim gegen Güssing stoppen und führte nach rasantem Start sogar 2:0. Unter und Negrini waren die Schützen. Doch dann konnten die Gäste sogar noch mit einer 3:2-Führung in die Pause gehen. Glück hatten die Eisenstädter bei einem Elfmeter der Güssinger, der an die Stange geschossen wurde und der Schiedsrichter den Nachschuß, der ins Tor ging, nicht gelten ließ. Unger erzielte dann doch noch den 3:3-Ausgleichstreffer.
Mehr als ein Punkt sprang auch auswärts in Pöttsching nicht heraus. Nemeth konnte kurz nach dem Rückstand durch einen Elfmeter ausgleichen.
Ende November gelang dann endlich wieder ein Sieg. Im Stadion wurde der SC Neusiedl/See durch drei Tore Ungers mit 3:1.

Zum Abschluß der Herbstmeisterschaft gastierte NEWAG SC Eisenstadt in Siegendorf. Während sich die Gastgeber, die fast eine Stunde lang das Eisenstädter Tor berannten, die Zähne an der Gäste-Abwehr ausbissen – und dazu auch noch zwei Elfmeter nicht verwerten konnten (!), konnte Eisenstadt auch kein Tor erzielen, weshalb das Spiel 0:0 endete.

Herbstmeister wurde Neufeld mit 21 Punkten vor Siegendorf mit 19 Zählern. Der SCE lag mit 15 Punkten auf Platz Sechs und war anschließend einer von vier Teilnehmern des Pokalturnieres. Anfang Dezember trafen sich die Mannschaften in Mattersburg: NEWAG SC Eisenstadt trennte sich dabei vom ASK Hirm mit 2:2 (Negrini, Nemeth) und Mattersburg bezwang Siegendorf mit 4:3.
Eine Woche später traf man sich dann im Eisenstädter Stadion. Während Siegendorf gegen Hirm mit 7:1 triumphierte, verlor der SCE gegen Mattersburg 1:2 und die BF meinte dazu: „Das Eisenstädter Publikum wird von seinem Ligaverein immer mehr vor den Kopf gestoßen. Jetzt hat Eisenstadt einen Sportplatz, der sich sehen lassen kann, und nun muß die Eisenstädter Jugend feststellen, dass sie nicht zum Spielen kommt. Die NEWAG hatte am vergangenen Sonntag noch zwei Eisenstädter Spieler in der Mannschaft. Die ehemaligen Eisenstädter Spieler hatten die rote Ordnerbinde um und durften zusehen, wie fremde und gekaufte Spieler auf ihrem Platz spielten und dazu noch eine sehr dürftige Leistung boten. Diese Einstellung ist sehr bedauerlich und zeigt so richtig den falschen Weg, den heute Mannschaften gehen, die sich einbilden, etwas darzustellen. Das sind die Auswüchse des Geschäftssportes im Kleinen, die von gewisser Seite mit so eifrigen Gehaben verteidigt werden.“

Im Jänner 1954 veröffentlichte die BF eine Auflistung der besten burgenländischen Fußballer, darunter fanden sich auch drei Spieler des NEWAG SC Eisenstadt:
Linke Verteidiger: Peinsipp
Linke Läufer: Gombas
Mittelstürmer: Negrini

Schön langsam erwachte der Fußball wieder aus seinem Winterschlaf und der SCE konnte unter anderem mit Bommersbach einen Neuzugang verzeichnen. Die BF meinte dazu: „Der Verein hat so viele Spieler, dass er unmöglich alle einsetzen kann. Und trotzdem werden immer noch Neuerwerbungen gemacht. Die markanteste Erscheinung ist dabei der junge Pöttschinger Bommersbach, der bestimmt eine große Verstärkung für die Eisenstädter ist. Hoffentlich spielt wenigstens ein Eisenstädter dann in der Elf.“

Das erste Match der Frühjahrsmeisterschaft in Bad Tatzmannsdorf musste abgesagt werden, weshalb sich der SCE die Stinkenbrunner ins Stadion einluden und erst kurz vor Schluß das 3:3 schießen konnten.
Eine Woche später hatten sie dann ihr Visier nach verhaltenem Start besser eingestellt und besiegten Großpetersdorf glatt mit 8:2. Negrini und Bommersbach trafen in der ersten Halbzeit; Schwarz (2), Gombas (2), Nemeth und abermals Negrini in den zweiten 45 Minuten.

Nächster Gegner im Stadion war der Tabellenvorletzte aus Schattendorf, der sich nicht viel vom Spiel erhoffte und dabei auch nicht sonderlich enttäuscht wurde. Auf weichem Boden spielte der SCE die Schattendorfer müde und scorte acht Tore. Gombas stillte seinen Torhunger viermal, Schwarz war dreimal erfolgreich und Negrini gelang ein Tor.

Dann ging es zum Meisteranwärter ASV Neufeld, der sich seines Sieges schon vor Spielbeginn sicher war. Die Zuschauer staunten aber nicht schlecht, als der SCE zur Pause mit 2:0 führte – Bommersbach und Schwarz erzielten die Tore. Doch leider gab es am Ende nichts Zählbares, Neufeld drehte das Spiel und gewann 3:2.

Trotz zweitägigen Regens war der Parndorfer Platz in einem verhältnismäßig guten Zustand, verlange beiden Mannschaften aber eine Portion Anstrengung ab. Eisenstadt nutzte sogleich die erste Chance kaltblütig aus und Gombas erzielte nach Maßflanke Bommersbachs per Kopf das 1:0. Zwei Minuten später die gleiche Situation, doch diesmal köpft Schwarz nach Flanke von Bommersbach an die Latte. Nach dem Ausgleich des SC Parndorf in der 20. Minute stellte Palme noch vor der Pause auf 2:1 für die Gäste. Parndorf war nach Seitenwechsel feldüberlegen, doch SCE-Keeper Kaiser sowie seine Abwehr um Unger, Schaden und Fuchs war unüberwindbar. In der 62. Minute erhöhte dann Bommersbach nach Vorlage von Gombas aus 3:1. Nun fallen die Tore wie reife Früchte: 4:1 durch Palme (68.), 5:1 durch Schwarz (73.), 6:1 Bommersbach (78.). Am Ende siegten die Eisenstädter mit 6:2.

Auch auswärts in Hirm sah es früh so aus, als ob Eisenstadt punkten würde, denn Palme schoß den SCE schon in der neunten Minute in Front. Doch anstatt zusammenzubrechen, steigerten sich die Hirmer gewaltig und siegten nach 90 Minuten verdient mit 2:1.

Der NEWAG SC Eisenstadt steckte nun im Mittelfeld der Tabelle fest. Da kam das Nachtragsspiel zu Ostern in Bad Tatzmannsdorf gerade recht. Bei starkem Wind litt das Spiel zwar sichtlich, doch gelang es den Gästen aus Eisenstadt drei Tore zu erzielen – Palme (2), Bommersbach – während das Tabellenschlusslicht leer ausging.

In der nächsten Runde lief das Heimspiel gegen Pinkafeld wie am Schnürchen und nach einer 2:0-Pausenführung führte der SCE in der zweiten Halbzeit schon mit 4:1. Als die Gäste aber noch auf 3:4 herankamen, brannte der Hut. Der Schlusspfiff rettete den Eisenstädtern den elften Saisonsieg, bei dem Schwarz (2), Gombas und Negrini die Tore schossen.

Zur Feier des 1. Mai fand in Eisenstadt eine große Sportveranstaltung statt, bei der es auch ein Fußball-Stadtderby zu sehen gab. Der „kleine“ ASKÖ Eisenstadt behauptete sich mit Spielern wie Kotschisch, Pöllinger, Kreiter, Fister, Fraß und Billwachs ganz gut gegen den „großen“ NEWAG SC Eisenstadt, bei dem immerhin Gombas, Ehrenreiter, Hebenstreit, Nemeth, Perlinger, Ernst, Wagner und Frank mitwirkten. Nach einer torlosen ersten Halbzeit gewann der Favorit mit 3:1.

In der Meisterschaft hatte der SCE in Oberwart Pech, denn bei schlechten Bodenverhältnissen verletzte sich Schwarz in der 25. Minute und konnte danach nur noch als Statist mitwirken. Oberwart ging durch einen Elfmeter mit 1:0 in Führung, die Palme vor der Pause ausgleichen konnte. Nach dem Seitenwechsel legten der SC Oberwart aber einen Gang zu und sicherte sich verdient beide Punkte, gewann mit 4:1.

Nach einer zweiwöchigen Ruhepause hatte der NEWAG SC Eisenstadt dann die Hornsteiner zu Gast im Stadion. Die Sonnenberg-Kicker waren an diesem Tag restlos überfordert, mussten dabei die meiste Zeit auch nur mit zehn Mann auskommen, und gingen mit 0:11 unter! Schwarz (5), Gombas (3), Negrini (2) sowie ein Eigentor Vitorellis sorgten für die elf Treffer im Schlosspark (zugleich der höchste Meisterschaftssieg des SCE im Lindenstadion in alle Ewigkeit!).

Dieser Schwung konnte auch mit nach Güssing genommen werden, wo es zwar weit weniger SCE-Tore zu sehen gab, aber die Treffer von Gombas und Palme reichten für einen 2:1-Sieg im Schatten der Güssinger Burgruine. Mit dem dreizehnten Sieg hatte sich der SCE nun auch auf den vierten Tabellenrang gehoben.

Zu einer klaren Angelegenheit wurde auch das nächste Heimspiel, denn die Pöttschinger verließen die Landeshauptstadt mit einer 0:8-Packung. Als Torschützen konnten sich diesmal Schwarz (3), Palme (2), Negrini, Bommersbach sowie Gombas ausweisen.

Am nächsten Sonntag war spielfrei, denn Burgenlands Team war auf Auswärtsreise zu den Bundesländer-Cup-Spielen gegen Vorarlberg und Tirol. In Rankweil verlor unser Team vor 3.000 Zuschauern trotz 3:0-Führung mit 3:4. Mit dabei auch die beiden SCE-Spieler Gombas und Negrini, der sogar zwei Tore schoß.
Das zweite Spiel dieser Tournee konnte dann am Innsbrucker Tivoli vor ebenfalls gut 3.000 Zuschauern 4:2 gewonnen werden. Negrini, der diesmal einziger Eisenstädter am Feld war, traf in der 69. Minute zum 4:2.

Nach dieser längeren Spiel-Pause trat der NEWAG SC Eisenstadt in Neusiedl/See an. Die Neusiedler spielten nicht schlecht und näherten sich öfters dem gegnerischen Strafraum, wo sie dann aber mit ihrem Latein am Ende waren.. Eisenstadt hatte in diesem Spiel Pech, denn vor der Pause musste Ehrenreiter verletzt ausscheiden und nach der Pause wurde Fuchs angeschlagen und konnte nicht mehr tatkräftig ins Spiel eingreifen. Zu allem Überdruss schied dann später auch noch Nemeth verletzt aus. Den Elektrikern gelang es aber, den knappen Vorsprung, den sie sich durch Tore von Schwarz und Fuchs erspielt hatten, noch über die Ziellinie bringen. Während Siegendorf das Schlagerspiel gegen Neufeld 2:1 gewann, hievte der 2:1-Sieg über Neusiedl/See den SCE sogar auf Platz Drei der Landesliga (da Oberwart ein Spiel weniger ausgetragen hatte).

Eisenstadt hatte nur noch ein Spiel auszutragen und war am nächsten Wochenende Zuschauer, als neben Nachtragsspielen für manche Teams auch das letzte Saisonspiel auf dem Programm standen. Neufeld schlug Bad Tatzmannsdorf mit 12:3 und lag nun punktegleich mit dem ASV Siegendorf an erster Stelle, hatte bei 120 erzielten Toren auch das klar bessere Torverhältnis als die Zuckerleute, die nur 60 Tore erzielt hatten, aber eben noch ein Spiel zu spielen hatten – nämlich gegen die Eisenstädter.

Oberwart gewann zudem das Südderby gegen Güssing mit 9:1 und überholte den SCE in der Tabelle.

Vor den letzten Spielen schrieb die BF: „Eisenstadt als Königsmacher? Der Meisterschaftsbewerb wird mit dem letzten planmäßigen Spiel der Landesliga abgeschlossen. Darüber hinaus finden zahlreiche Nachtragsspiele statt, die zweifellos keinerlei Einfluß auf die Vergebung von Meistertiteln haben werden.
In Eisenstadt findet das Entscheidungsspiel NEWAG SC Eisenstadt gegen Siegendorf statt. Hierbei geht es um den Meistertitel und damit um den Aufstieg in die Staatsliga B. Gewinnt Siegendorf oder spielt er nur unentschieden, dann ist er meister und damit der Vertreter des Burgenlandes in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs. Das spiel selbst wird daher für alle Beteiligten besonderes Interesse erwecken, zumal die Elektriker heute bereits zu den Spitzenvereinen des Landes zählen. Die Eisenstädter haben Platzvorteil. Sie haben eine ausgeglichene Elf, die absolut befähigt ist, jedem Verein das Nachsehen zu geben. Die Siegendorfer hingegen stehen unter dem eisernen zwang, gewinnen zu müssen, um die Chance zu wahren. Jedenfalls ist Siegendorf in Eisenstadt noch ungeschlagen.“

Das Spiel ging in die burgenländische Fußballgeschichte ein. Obwohl das Wetter alles andere als einladend war, verzeichnete das neue Eisenstädter Stadion einen neuen Zuschauerrekord. An die 2.000 Zuschauer, alleine ca. 640 Siegendorfer Schlachtenbummler, sollen bei diesem Entscheidungsspiel gewesen sein. Sogar die sonst hinterm Zaun stehenden Gratisblitzer sollen sich dazu überwunden haben, auf die andere Seite des Zaunes zu kommen und dafür Eintrittsgeld zu bezahlen.
Die Elektriker spielten gut, doch Siegendorf war an diesem Tag einen Tick besser und führte in der ersten Halbzeit schon mit 3:0, als kurz vor dem Pausenpfiff das erste Tor der Eisenstädter fiel: Nach einem Eckball der Siegendorfer kam Bommersbach zum Ball. Er übespielte Schaffer und passte im richtigen Augenblick zu Negrini, der Gombas freispielte. Gombas zögerte keine Sekunde und ließ aus gut 18 Metern einen flachen Schuß los, gegen den Siegendorf-Goalie Moni machtlos war!
Negrini und Gombas ragten besonders aus der SCE-Elf heraus, konnten aber auch nichts an der sich anbahnenden Niederlage ändern. Siegendorf gewann mit 5:3 das Spiel und mit 42 Punkten auch die Meisterschaft, bekam dann nach Schlusspfiff noch einen Blumenstrauß vom SCE überreicht.
Für NEWAG SC Eisenstadt spielten: Kaiser; Klampfer, Unger, Ehrenreiter; Fuchs, Schaden; Bommersbach, Negrini, Schwarz, Gombas, Palme.

Burgenlands Meister 1954: ASV Siegendorf

Burgenlands Meister 1954: ASV Siegendorf

Nach Beendigung der Meisterschaft zog die BF wieder Bilanz und über den NEWAG SC Eisenstadt wurde geschrieben: „Dieser Verein entstand aus einer Fusion zwischen dem alten Sportklub und den Elektrikern. Wir müssen feststellen, dass dieser Schritt Eisenstadt eine schlagkräftige Mannschaft gebracht hat. Nach den anfänglichen Gehversuchen, die nicht besonders glücklich waren, wurde schon gegen Ende des Herbstdurchganges die richtige Zusammensetzung der Elf gefunden und so kam der 6. Platz nicht ganz überraschend. Im Frühjahr eilte dann die Mannschaft von Erfolg zu Erfolg und eroberte 18 Punkte. Dabei ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen, ja es ist zu erwarten, dass Eisenstadt über kurz oder lang nach der Palme greifen wird. Diese Umwandlung ist zweifellos dem ausgezeichneten Trainer und Spieler Negrini zu verdanken, der ebenfalls sofort das WM-System einführte und dann in mühevoller Kleinarbeit das vorhandene Spielermaterial siebte. Die Disziplin hat sich ebenfalls wesentlich gehoben, das heißt, dass sämtliche Spieler regelmäßig trainieren. Der schönste Erfolg für die Elf war der Auswärtssieg gegen Güssing und das unentschieden in Siegendorf. Neben Negrini hat Gombas und Unger den größten Anteil am Erfolg. Die Erwerbung Bomersbachs war ebenfalls eine große Verstärkung. Dem Vernehmen nach wollen sich die Hauptstädter mit zwei zünftigen Aufbauläufern verstärken.“

Der neue, starke Eisenstädter Fußballverein wurde auf anhieb Vierter der Landesliga. Torschützenkönig wurde der Oberwarter Virag mit 49 Treffern, gefolgt vom Neufelder Hoffmann, der 46 Tore erzielen konnte. Auf Rang Drei Wartler vom SC Pinkafeld mit 45 Toren, dahinter Jicha vom ASV Neufeld mit 31 und dem besten Schützen des NEWAG SC Eisenstadt – Schwarz, der 30 Tore zu verzeichnen hatte. Gombas brachte es auf 23 Treffer, Palme auf 11, Negrini auf 10 und Nemeth auf 6 Landesliga-Tore.

In den folgenden Jahren etablierten sich die Eisenstädter unter den Top-Mannschaften des Burgenlandes, wenn es auch nicht gelang Landesmeister zu werden und in die Staatsliga B aufzusteigen, wo sich aber außer dem ASV Siegendorf keiner der rot-goldenen Klubs länger festsetzen konnte.
Nach dem Vizemeistertitel in der Saison 1954/55 wurde der SCE Vierter, dann zweimal Dritter, ehe im Sommer 1959 endlich der Meistertitel in Eisenstadt gefeiert wurde, und man in die neu geschaffene Regionalliga Ost aufstieg.

Doch das ist eine andere Geschichte…



Viewing all articles
Browse latest Browse all 142