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The Captain’s tale (die Websi-Chroniken)

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Wer ganz viele Tore schießt, dem sind der Ruhm und sein Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Doch eine Mannschaft besteht nicht nur aus Stürmern. Es gilt nicht nur Tore zu erzielen, sondern auch Gegentreffer zu verhindern und Impulse nach vorne zu setzen. Diese kleine Geschichte handelt aber nicht über einen der vielen legendären Torhüter des Sportclub Eisenstadt. Nein, sie handelt von einem der besten Spieler, die der SCE in seiner Geschichte am Feld stehen hatte: Jürgen Weber, langjähriger Kapitän des Sportclub Eisenstadt!

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com

Im Sommer 1997 kam der im Juli 1975 geborene Jürgen Weber in die burgenländische Landeshauptstadt. Seine fußballerische Laufbahn begann bei seinem Heimatverein SC Neunkirchen und führte ihn ins Leistungszentrum Südstadt (Nachwuchsschmiede des FC Admira Wacker). Seine erste Station im Erwachsenenfußball war der SC Zwettl, von wo er den Sprung in die 2. Division zum SV Gerasdorf schaffte und anschließend mit dem FC Admira Wacker Erfahrungen in der 1. Division sammelte, ehe er vom SC Eisenstadt ausgeliehen wurde.

Doch der Reihe nach: Beim SC Zwettl gab er als Leihspieler von Admira Wacker sein Debüt in der Regionalliga Ost und trug sich sogar in die Torschützenliste ein. Es war am 18. März 1995 als der Achte den Tabellenzweiten aus Mattersburg zu Gast hatte. Die Partie war eine der härteren Sorte. Der Referee teilte insgesamt zwei rote und sechs gelbe Karten aus. Gegen 16:33 Uhr jubelten die Hausherren, denn Jürgen Weber bezwang SVM-Tormann Boros aus kurzer Distanz! Am Ende trennten sich die beiden Teams mit 1:1. Gut sechs Wochen später hatte der SC Zwettl im „Nord-Derby“ der Ostliga den EPSV Gmünd zu Gast. Gegen den Eisenbahn- und Post-Sportverein stand es nach etwas mehr als 70 Minuten 2:2, als Jürgen Weber an den Ball kam und ihn zum 3:2-Siegtreffer ins Tor der Gmünder beförderte.
In der letzten Ostliga-Runde trafen die punktegleichen Mannschaften des SC Zwettl und des SC Eisenstadt im Waldviertel aufeinander. Bei vier Absteigern war für jeden ein Sieg Pflicht. Nach 90 Minuten feierte Jürgen Weber mit seinen Mannschaftskollegen, während der SCE, der von gut 200 SCE-Fans begleitet wurde, in die Landesliga absteigen musste.

BVZ 1995 Zwettl v SCE

BVZ: SC Zwettl vs. SCE 2:0

Tabelle 94 95

Ein paar Wochen später wechselte Jürgen Weber – ebenfalls als Leihspieler von Admira Wacker – in die 2. Division zum von Kurt Garger trainierten SV Gerasdorf, wo neben dem späteren SCE-Trainer Garger auch einige zukünftige SCE-Spieler spielten. Darunter Robert Hnik, der ja auch ein ganz hervorragender Verteidiger beim SCE war.
Mit den Niederösterreichern, die dem Wiener Fußballverband angehörig sind und durch die Kooperation mit dem Wiener Sport-Club in die 2. Division kamen,  spielte Jürgen Weber eine ausgezeichnete Saison. Sein Debüt fand in der zweiten Runde beim FC Linz (Nachfolger des SK VOEST) auf der Linzer Gugl statt. Das Spiel gegen den späteren Meister endete 0:0. Ein paar Wochen nach diesem Spiel gab der FC Linz die Verpflichtung des ehemaligen Real Madrid-Spielers Hugo Sanchez bekannt. Dieses torlose Spiel war das zweite von fünf Remis zum Saisonstart. Der erste Sieg gelang ihnen bei der Sonntagsmatineé in Klingenbach, wo Jürgen Weber, Robert Hnik und Co. mit 3:0 gewinnen konnten.

SV Gerasdorf HB 95

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1995

Nach elf Runden hatte Gerasdorf drei Spiele gewonnen und acht Partien endeten unentschieden. Jürgen Weber trug sich in den ersten Monaten gleich dreimal in die Torschützenliste ein. Anfang September 1995 brachte er die Gerasdorfer in der vierten Minute in Führung. Das Spiel gegen den First Vienna Football Club endete 2:2. Mitte Oktober traf er auswärts beim SAK Klagenfurt schon in der dritten Minute ins Tor. Die Partie im alten Wörtherseestadion gewann Gerasdorf glatt mit 3:0 und das zwölfte Meisterschaftsspiel hätte auch kaum besser beginnen können, denn schon nach sieben Minuten stand es 1:0. Dies war Jürgen Webers drittes Tor in der 2. Division, doch am Ende gewannen die Hausherren vom VSE Sankt Pölten (VSE = Voith Schwarze-Elf) mit 2:1.
Nun folgten fünf Siege in Serie, ehe es zum Gigantenduell mit dem FC Linz kam. Die beiden Spitzenreiter trennten sich 1:1 und es sollte für längere Zeit Jürgens letztes Spiel gewesen sein. Erst in der 28. Runde kam er beim 6:1 gegen VSE Sankt Pölten wieder zum Einsatz. Gerasdorf beendete die Saison 1995/96 als Vizemeister und durfte nun in der Relegation um den Aufstieg in die 1. Division spielen. Ironie der Geschichte: der Gegner hieß Admira Wacker, sein Stammklub!

SV Gerasdorf FJ 96

Bundesliga Journal – Ausgabe Frühjahr 1996

Das Hinspiel fand in der Südstadt statt. Gerasdorf führte 2:0, ehe die Admiraner auf 2:2 ausgleichen konnte. Dann legten die Gäste wieder einen Zahn zu und gingen mit 4:2 in Front. Nach 85 Minuten war für Jürgen Weber die Zeit des Wartens zu Ende. Er kam für Griessler aufs Feld und konnte ein paar Minuten später den 4:3-Sieg feiern. Das Rückspiel in Gerasdorf war für den Erstdivisionär eine klare Angelegenheit. Admira Wacker gewann mit 6:0.

Im ÖFB-Cup machten die Gerasdorfer ebenfalls eine gute Figur und kamen sogar bis ins Viertelfinale. Das erste Spiel wurde beim FAC ganz klar mit 7:1 gewonnen, danach wurde die SV Schwechat ausgeschalten (2:0) und in der dritten Runde gewann Jürgen Weber mit seinen Kollegen beim SC/ESV Parndorf mit 3:0. Im Achtelfinale gab es das erste Heimspiel, zu dem der Liga-Konkurrent ASK Klingenbach als Gegner kam. Kurt Gargers Mannschaft meisterte auch diese Hürde (1:0) und traf im Viertelfinale daheim auf den SK Sturm Graz. Gegen den späteren Pokal-Sieger ging das Kapitel ÖFB-Cup für die Gerasdorfer nach der 1:2-Niederlage vor gut 1.000 Zuschauern jedoch zu Ende.

 Tabelle 95 96

Seine guten Leistungen wurden mit Einberufungen in die ÖFB-U21-Auswahl belohnt. Nachdem er ein paar Jahre zuvor schon für die U18-Nationalmannschaft auflief, wurde er im Feber 1996 zu einem Trainingslehrgang des U21-Nationalteams in Rom einberufen. Kurz darauf folgte ein weiterer Trainingslehrgang, bei dem auch ein Testspiel gegen den VfB Mödling auf dem Programm stand. Im Frühjahr 1996 bestritt Jürgen Weber zwei Freundschaftsspiele für die U21-Auswahl. Beim 0:3 gegen die Schweiz in Schaffhausen spielte er 90 Minuten durch und beim 0:5 in Braunau gegen Tschechien wurde er in der 46. Minute für Wolfgang Hopfer eingewechselt.

Im Zuge der EM-Qualifikation (Endrunde 1998 in Rumänien) bestritt er im Herbst 1996 zwei weitere Partien für Rot-Weiss-Rot. Beim 4:0-Auftaktsieg in Amstetten gegen Schottland stand er im erweiterten Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Dafür machte Jürgen Weber anschließend die Reise nach Gefle in Schweden mit, wo er im Strömvallen-Stadion durchspielte. Zusammen mit (u. a.) Alexander Manninger, Ewald Brenner, Ernst Dospel, Gernot Plassnegger, Jürgen Leitner, Jürgen Panis, Michael Wagner und Ronald Brunmayr konnte er die Niederlage (1:4) aber nicht verhindern. Zweifacher Torschütze der Schweden war Fredrik Ljungberg (u. a. Arsenal FC, West Ham United).

Einen Monat später endete das Spiel gegen Lettland 0:0. Diese Partie im Gloggnitzer Alpenstadion war seine letzte Einberufung ins U21-Team, das die Qualifikation als Zweiter beendete – es qualifizierte sich aber leider nur der Erste für die EM.

Das von Jungtrainer Kurt Garger und seiner Mannschaft in der 2. Division Dargebotene weckte Interessen. Speziell beim gerade noch dem Abstieg entronnenen FC Admira Wacker, der sich seit kurzem SCN FC Admira Wacker nannte (SCN = Sportclub Niederösterreich).
Nun war Jürgen Weber fixer Bestandteil bei seinem Klub, für den er schon Ende 1995 und Anfang 1996 vier Spiele in der Bundesliga bestreiten durfte (0:0 und 0:2 beim SK Sturm, 2:2 gegen SV Austria Salzburg und 0:6 beim SK Rapid) – ein Sonderleihvertrag machte dies möglich.

Admira Wacker HB 96

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1996

Die Saison 1996/97 verlief für die Südstädter überhaupt nicht nach Wunsch und Jürgens Comeback im Dress der Admira erfolgte erst in der achten Runde gegen die SV Ried. Beim 2:1-Sieg wurde er in der 71. Minute eingewechselt. Siege waren rar gesät und nach der 36. Runde logierte der SCN FC Admira Wacker auf Platz Zehn. Der sofortige Abstieg blieb ihnen aber erspart, denn in Linz schluckte der LASK den auf Platz Neun liegenden FC. Deshalb durfte Admira Wacker in die Relegation gegen den Vizemeister der 2. Division, der damals SK Vorwärts Steyr hieß.

SCN Admira Wacker FJ 97

Bundesliga Journal – Ausgabe Frühjahr 1997

Diesmal kam Jürgen Weber in der Relegation nicht zum Einsatz. Dafür aber ein weiterer Spieler, der ein paar Jahre später beim SC Eisenstadt auf Torjagd ging: Jürgen Halper.
Das Hinspiel fand in der Eisenstadt Steyr vor gut 4.000 Zuschauern statt. Kurz vor dem Spielende traf Jürgen Halper zum 2:2.
Beim Rückspiel gab sich der SCN keine Blöße und gewann mit 5:1. Alle fünf Tore erzielte Manfred Rosenegger.

Tabelle 96 97

Nach dem Abenteuer Bundesliga kehrte Jürgen Weber in die Regionalliga Ost zurück, um mit dem SC Eisenstadt den lang ersehnten Aufstieg in die 2. Division zu schaffen.

1997 98 die Neuen beim SCE

SCE-Archiv: Die Neuen beim SCE! V.l.n.r.: Robert Hnik, Thomas Fischer, Jürgen Weber, Trainer Ivo Gölz, Eric Massing, Edmond Dosti

1997 98 die Neuen beim SCE II.JPG

SCE-Archiv: Die Neuen auf der berühmten Treppe des Lindenstadions. Vorne: Trainer Ivo Gölz. Hinten v.l.n.r.: Thomas Fischer, Edmond Dosti, Robert Hnik, Eric Massing und Jürgen Weber.

Die Saison 1997/98 war für den SCE sehr durchwachsen. Mit nur vier Niederlagen verlor der SC Eisenstadt die mit Abstand wenigsten Spiele aller Ostligisten, gewann aber nicht genug, um nach 30 Runden ganz oben zu stehen. Zudem traf der SCE nur selten ins Tor seiner Gegner. Aber immerhin steuerte auch Jürgen Weber einen Treffer bei. Sein Tor auf der „Simmeringer-Had“ in der 65. Minute ließ die mitgereisten SCE-Fans vom Herbstmeistertitel träumen, aber nur für kurze Zeit… Genauere Details über diese Saison sind dem Dosti-Epos zu entnehmen.

1997 98 SCE Team.JPG

Sportclub Eisenstadt – Saison 1997/98

1997 98 vor dem Shooting

SCE-Archiv: Vor dem Foto-Shooting.

97 98 Donaufeld v SCE

SR Donaufeld vs. SCE 3:0 (Tinhof)

97 98 Donaufeld v SCE II

Der SCE am Donaufeld-Platz. (Tinhof)

97 98  SCE v Waidhofen

BF-Onlinearchiv: SCE vs. Waidhofen/Ybbs 0:0

97 98 Weber Tor Simmering

Kronenzeitung: I. Simmeringer SC vs. SCE 1:1

97 98 Dream Team der Trainer

Kronenzeitung

 Tabelle 97 98

Die Mission Aufstieg war gescheitert! Jürgen Weber wechselte von der burgenländischen in die niederösterreichische Landeshauptstadt, wohin nun die Idee des Sport-Club Niederösterreich von der Südstadt an die Traisen transferiert worden war. Allerdings wurde aus dem S ein F. Der FCN (= Fußballclub Niederösterreich) sollte in Sankt Pölten zu Ruhm und Ehre aufsteigen – sollte!
In Sankt Pölten war Jürgen Weber nun auch wieder mit Robert Hnik in einer Mannschaft und ihr Trainer hieß natürlich Kurt Garger.

1997/98 wurde die 2. Division von 16 auf 10 Klubs reduziert. Dies bedeutete, dass die Meister der Regionalligen Relegation spielen mussten. Im ersten Duell traf der Ostliga-Meister Untersiebenbrunn auf den Meister der Region Mitte – Austria Klagenfurt/Villacher SV. Während sich die Kärntner durchsetzten, musste der Neunte der 2. Division gegen den Westliga-Meister ran. Das Hinspiel gewann der SV Wörgl gegen VSE Sankt Pölten mit 1:0. Das Rückspiel gewann dann der FCN Sankt Pölten ebenfalls mit 1:0, verlor dann aber im Elfmeterschießen mit 5:6. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Das Hinspiel bestritt VSE, das Rückspiel der FCN! Während der Relegation kam es zur Namensänderung und anschließend zur Fusion mit dem auf Platz Acht gelandeten SV Gerasdorf.

FCN St Pölten HB 98

Bundesliga Journal – Ausgabe Herbst 1998

Die neue Zehnerliga hieß nun auch nicht mehr 2. Division, sondern 1. Division. Die Sankt Pöltner legten zunächst ohne Jürgen Weber einen Blitzstart hin und gewannen alle vier Auftaktspiele. Jürgen kam beim fünften Spiel zu seinem ersten Einsatz und auch dieses Spiel wurde gewonnen (2:0 gegen die Vienna)!
Gleich danach gab es den ersten Punkteverlust. Beim 2:2 gegen Schwarz-Weiß Bregenz kam er in der 67. Minute aufs Feld des Bodenseestadions.
Im Laufe der Saison erwiesen sich die Bregenzer gegenüber den Sankt Pöltner als zu konstant und sicherten sich mit einem Vorsprung von elf Punkten den Meistertitel sowie den Aufstieg in die Bundesliga. Der FCN Sankt Pölten wurde nur Vizemeister und ging in der Winterpause der Saison 1999/2000 zusammen mit dem SK Vorwärts Steyr in Konkurs. Beide stellten den Spielbetrieb ein.

Von der 1:2-Niederlage in Klagenfurt gegen SK Austria/VSV gibt es hier einen Spielbericht zu sehen.

 Tabelle 98 99

Da war Jürgen Weber aber schon längst wieder zurück in Eisenstadt! Die Umgebung war ihm bekannt, dafür musste er eine neue Liga kennen lernen, denn der SCE war zum dritten Mal in den Neunzigern in die Landesliga abgestiegen.

99 00 Weber wieder in E

Kronenzeitung

In der Burgenlandliga-Saison 1999/2000 führte Jürgen Weber den SC Eisenstadt zum Meistertitel und sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Ost. Auf dem zuerst holprigen Weg zum Titel erzielte Jürgen Weber auch sein zweites Tor in einen Pflichtspiel des SC Eisenstadt. Der Kalender zeigte den 25. September 1999 an und gut 500 Zuschauer fanden sich am Neudörfler Sportplatz ein, um das Spiel gegen den SCE zu sehen. Nach nur neun Minuten brachte Edi Dosti den SCE in Führung und als die 27. Spielminute anbrach, ließ Jürgen Weber einen Weitschuss los, der – von einem Gegenspieler abgefälscht – ins Tor der Heimischen sauste! Alle Einzelheiten über diese unvergessene Meistersaison sind dem Dosti-Epos zu entnehmen.

99 00 SCE v SVO

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Oberwart 2:0

99 00 SCE Meister II

BF-Onlinearchiv

2000 Meister 1

SCE-Archiv: SCE vs. ASK Hirm 4:1 – die Meisterfeier konnte beginnen…

2000 Meister 2

SCE-Archiv: Die Mannschaft macht sich für die Feier auf der Terrasse bereit.

2000 Meister 3

SCE-Archiv: Dadi Maxell klatscht mit seinen Kollegen ab. Durch den Abend führte SCE-Obmann Mag. Herbert Marth (re.)

2000 Meister 4

SCE-Archiv: Ein ruhiger und besonnener Jürgen Weber erwartet das Kommende. Thomas Leonhardsberger und Michael Miksits unterhalten sich. Roland Wisak (hinten) mit einem Lächeln heller Freude im Gesicht. Ebenfalls zu sehen: Robert Eberhardt sowie der Rücken von Dadi Maxell.

2000 Meister 5.JPG

SCE-Archiv: Meisterfeier

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SCE-Archiv: Vedran Jerkovic und Edi Dosti mit dem Meisterteller.

2000 Meister 9.JPG

SCE-Archiv: Michael Miksits, Jürgen Weber, Edi Stössl, Vedran Jerkovic und ein abgeschnittener Jürgen Burgemeister mit ihren Meister-Medaillen.

Tabelle 99 2000

Im Sommer 2000 gewannen Jürgen Weber & Co. den Amateur-Mitropa-Cup, taten sich während der Herbstmeisterschaft in der Ostliga aber schwer. Dafür traf Jürgen Weber beim ersten Heimspiel gegen den SV Hundsheim schon in der Anfangsminute ins Tor der Gäste! Dabei bezwang der Ex-SCE-Keeper Thomas Fischer mit einem Weitschuss. Es war sein drittes Tor für den SCE sowie sein vierter Ostligatreffer.

00 01 Weber Jürgen

Kronenzeitung

Weber Cup 2000

BF-Onlinearchiv

Nach der wenig zufriedenstellenden Hinrunde wurde die Mannschaft für die Mission Klassenerhalt wieder einmal kräftig verändert. Das erste Highlight gab es vor dem Rückrundenstart mit dem Gewinn der burgenländischen Hallenmeisterschaft. In den verbleibenden Spielen der Ostliga-Saison 2000/01 entfernte sich der SCE stetig aus der Gefahrenzone in Richtung Mittelfeld.

00 01 Baumgarten v SCE

BF-Onlinearchiv: ASK Baumgarten vs. SCE 2:0

In den letzten Monaten des Jahres 2000 hat sich auch einiges in Sachen Kapitänswürde beim SCE getan. In der Burgenlandliga war noch Andreas Hermann Kapitän des SCE und nach seinem Wechsel zum SC Neudörfl übernahm Roland Wisak die Kapitänsbinde. Als sich Roland Wisak Anfang Oktober beim Heimspiel gegen Stadlau nach etwas mehr als einer Stunde einen Kreuzbandriss zuzog und für längere Zeit nicht mehr spielen konnte, fungierte in der Folge Jürgen Burgemeister als Kapitän des Sportclub Eisenstadt und spätestens nach „Burgis“ Abgang im Winter wurde Jürgen Weber zum SCE-Kapitän ernannt.

2000 01 Simmering v SCE

I. Simmeringer SC vs. SCE 3:2 (Tinhof)

00 01 Halle Weber bester Spieler.JPG

J. Weber: Bester Hallenspieler

00 01 Halle Weber II

Jürgen Weber: Burgenländischer Hallenmeister

00 01 SCE ungeschlagen

Bild: Fasching/Bezirksblatt

2000 01 Austria v SCE

FK Austria Amateure vs. SCE 1:1 (Tinhof)

2000 01 Stadlau v SCE

FC OMV Stadlau vs. SCE 1:1 (Tinhof)

00 01 Kreutz v SCE

BF-Onlinearchiv: FC Deutschkreutz vs. SCE 0:1

00 01 Kronen der Ostliga

Kronenzeitung: Jürgen Weber einer der besten Verteidiger und im Dreamteam der Trainer.

Bezugnehmend auf die Spielzeit 2001/02 sei an dieser Stelle explizit erwähnt, dass Jürgen Weber auch in dieser Saison ein Tor für den SCE erzielte. Der auf Platz Zwei liegende SCE wollte beim Vorletzten – dem SV Rohrbach – klar gewinnen, doch nach einem Aussetzer von Keeper Peter Reiter liefen die Hauptstädter ab der 31. Minute einem Rückstand nach. Jürgen Weber war es zu verdanken, dass zumindest ein Punkt mitgenommen werden konnte, denn er traf in der 79. Minute zum 1:1-Ausgleich.

Auch hier möchte ich wieder auf das Dosti-Epos verweisen, in dem die Saisonen 2000/01 und 2001/02 ganz ausführlich erzählt werden.

Tabelle 2000 01

Bilder der Saison 2001/02:

2001 02 Vienna v SCE I

Der SCE gastiert auf der Hohen Warte. (Tinhof)

2001 02 Vienna v SCE II

First Vienna Football Club 1894 vs. SCE 1:1 (Tinhof)

01 02 Neuberg v SCE

BF-Onlinearchiv: SV Neuberg vs. SCE 0:3

01 02 Rohrbach v SCE I

BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Rohrbach v SCE II.JPG

BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Rohrbach v SCE III

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SV Rohrbach vs. SCE 1:1

01 02 Titel ohne Wert.JPG

Kronenzeitung

01 02 Halle II

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE in der Halle

01 02 HAlle III

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE in der Halle

 

K 108 Halle 2001

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SC Eisenstadt ist Hallenmeister!

01 02 Kronen der OstligaKronenzeitung: Jürgen Weber war erneut einer der besten Verteidiger und fand auch wieder Aufnahme ins Dreamteam der Trainer.

Tabelle 2001 02

Die Saison 2002/03 begann mit der allerletzten Sommergala im Eisenstädter Schlosspark. Das jährliche Sommerhighlight fand nach den Tumulten auf der Tribüne ein jähes Ende. Der Imageschaden war enorm und der SCE einer guten Einnahmequelle für die kommenden Jahre beraubt…

2002 03 Team

Sportclub Eisenstadt – Saison 2002/03

Für SCE-Trainer Christian Janitsch und sein Team begann die Saison mit der Cup-Qualifikation in Neudörfl, wo der SCE durch das 2:0 den Einzug in die Cup-Vorrunde schaffte.

02 03 Cup Neudörfl v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SC Neudörfl vs. SCE 2:0. Im Bild sind Ex-SCE-Kapitän Andreas Hermann und Thomas Stollberger zu sehen.

Das Los bescherte dem SCE eine Reise zum NÖ-Landesmeister SKN Sankt Pölten (SKN = Sportklub Niederösterreich). An seiner ehemaligen Wirkungsstätte wollte SCE-Kapitän Jürgen Weber natürlich den Aufstieg in die Hauptrunde des Cups schaffen, wo die großen Kaliber warteten. In der 29. Minute hielten aber alle den Atem an: Thomas Stollberger blieb nach einem Zweikampf am Boden liegen und konnte nicht mehr weitermachen. Er zog sich einen Knöchelbruch zu! Trotz des Ausfalles hatte der SCE das Spiel im Griff, schaffte es aber nicht, diese Überlegenheit in Tore umzuwandeln. Kurz nach der Pause brach Jürgen Kutrovatz den Bann: Nach einer Flanke von Peter Gunda traf er volley zum 1:0 (47. Minute). Danach riss aber der Faden. Die Niederösterreicher übernahmen immer mehr das Kommando und trafen in der 69. Minute zum 1:1 Ausgleich. In der 75. Minute avancierte ausgerechnet Jürgen Weber zum Pechvogel des Tages. Bei einem Rettungsversuch nach einem Buchinger-Schuss beförderte er den Ball ins von Hans-Jörg Horvath gehütete SCE-Tor. Der Cup-Traum war für diese Saison vorbei und nach der schweren Verletzung von Thomas Stollberger reduzierte sich die Zahl der Stürmer auf Zwei. Improvisation war nun angesagt.

2002 Cup SKN v SCE

ÖFB Cup: SKN Sankt Pölten vs. SCE 2:1 (Tinhof)

2002 Cup SKN v SCE I

ÖFB Cup: Der Voith-Platz in Sankt Pölten (Tinhof)

02 03 Cup SKN v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SKN Sankt Pölten vs. SCE 2:1

Der Ostliga-Auftakt fand in Kottingbrunn statt, wo der SCE schon nach 83 Sekunden in Führung ging. Eine Freistoßflanke von Csaba Szanto ging an Freund und Feind vorbei ins Tor! Danach übernahmen aber die Hausherren das Kommando und schafften es in der 16. Minute den Ausgleich zu erzielen. Es gab dann noch eine fünfminütige Unterbrechung, da sich ein Linienrichter verletzte und nicht mehr weitermachen konnte. In der zweiten Halbzeit fiel auch noch das Flutlicht für gut 15 Minuten aus… Die SCE-Mannschaft ließ sich davon aber nicht beirren und geigte, nachdem das Licht wieder anging, ordentlich auf. In der 74. Minute spielte Edi Stössl den Ball zu Robert Nemeth, der per schönem Heber Kottingbrunn-Goalie Fejzic (er hütete ein paar Jahre später auch das SCE-Tor!) überwand und auf 2:1 stellte. Nachdem Kottingbrunn in der 89. Minute die ganz große Chance auf den Ausgleich vergab, machte zwei Minuten später Edi Stössl nach einem sehenswerten Solo den Sack zu. Der SCE gewann mit 3:1!

Das zweite Spiel fand ebenfalls auswärts statt, und zwar im Schwechater Rudolf-Tonn-Stadion. Dabei schlitterte der SCE in eine vermeidbare 1:2-Niederlage.

02 03 Schwechat v SCE

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SV Schwechat vs. SCE 2:1

Das erste Heimspiel fand am 23. August 2002 gegen den I. Simmeringer SC statt. Die SCE-Fans mussten lange auf die Erlösung warten. In der 89. Minute verwertete Jürgen Kutrovatz eine Flanke von Robert Nemeth per Kopf zum 1:0. Kurz darauf war es SCE-Keeper Peter Reiter, der den Ausgleich verhinderte, als er einen Bombenschuss abwehrte. Schon vor dem 1:0 durch „Kutro“ rettete Peter Reiter den SCE mehrmals vor einem Rückstand. In der 91. Minute erzielte Michael Miksits das umjubelte 2:0, das den Sieg bedeutete.

Bei den Austria Amateuren ging der SCE dann sang- und klanglos mit 0:2 unter und beim anschließenden Heimspiel gegen den FAC war ein Remis das Maximum. Nachdem Edi Stössl den SCE in der 70. Minute in Führung brachte, gelang den Gästen ein paar Minuten vor dem Spielende doch noch der Ausgleichstreffer.

Über die erste Halbzeit des Auswärtsspieles beim FC Stadlau hüllt man am besten den berühmten Mantel des Schweigens. Erwähnenswert ist, dass Michael Miksits in der 39. Minute eingewechselt wurde, denn in der zweiten Halbzeit wurde er zum Matchwinner für den SC Eisenstadt. In der 59. Minute verwandelte er eine Maßflange von Peter Gunda per Kopf zum 1:0 und in der 76. Minute startete Michael Miksits ein Solo, das er mit dem 2:0 abschloss. Nach dem Anschlusstreffer der Stadlauer in der 82. Minute wurde es noch einmal hektisch. Für Ruhe sorgte das 3:1 durch Richard Heinschink.
Der SCE zog weiterhin im Mittelfeld der Ostliga seine Kreise. Dem torlosen Remis im Lindenstadion gegen den Kremser SC folgte ein 2:2 beim FC Waidhofen/Ybbs, wo der SCE schon mit 0:2 im Rückstand lag, ehe Edi Stössl und Jürgen Kutrovatz im Alpenstadion zwei wichtige Treffer  erzielten.

Eine Woche später wollte sich der SCE gegen den SKN Sankt Pölten für das Ausscheiden im Cup revanchieren. Strömender Regen setzte ein, und nicht einmal 150 Zuschauer sahen vor allem eine ganz starke zweite Halbzeit. Ein Eigentor bescherte dem SCE die Führung in der 54. Minute und danach war es Michael Miksits, der mit seinen beiden Toren einen klaren 3:0-Sieg sicherstellte.

Der Sprung unter die Top-Drei der Ostliga blieb dem SCE aber verwehrt, denn es folgten gleich drei Unentschieden. Den Anfang machte ein 1:1 im Derby bei der SV Oberwart (SCE-Tor: Jürgen Kutrovatz zum 1:0). Es folgte ein 2:2 im Lindenstadion gegen den SV Rohrbach (SCE-Tore: Robert Nemeth zum 1:0, Michael Miksits zum 2:1). Auch das dritte Spiel, das mit einem Remis endete, war ein Burgenlandderby. Das Spiel beim ASK Klingenbach endete torlos. Der SCE blieb zwar ungeschlagen, konnte aber in der Tabelle keine Plätze gut machen.

BF 1 Klingenbach v SCE

BF-Onlinearchiv: ASK Klingenbach vs. SCE 0:0

Das vierte Derby in Serie folgte sogleich. Diesmal war der SV Neuberg im Lindenstadion zu Gast, das der strömende Regen ordentlich unter Wasser setzte. Der SCE ging sehr entschlossen in diese Wasserschlacht und führte durch zwei schnelle Treffer rasch mit 2:0. Nach sieben Minuten gelang Jürgen Kutrovatz das 1:0 und in der 14. Spielminute stellte Michael Miksits auf 2:0. Neuberg gab sich aber nicht geschlagen und kam im Laufe der zweiten Halbzeit 1:2 heran. Nach einem Foul an Stössl wurde dem SCE ein Penalty zugesprochen, den Edi selbst zum 3:1 verwertete. Neubergs Goalgetter Jure Zilic stellte kaum eine Minute später auf 2:3, doch in der 94. Minute setzte Michael Miksits mit seinem Tor zum 4:2 den Schlusspunkt.

Nach diesem Sieg rangierte der SCE weiterhin auf Platz Sechs der Ostliga, hatte aber nur zwei Punkte Rückstand auf Platz Zwei, auf dem der SV Rohrbach lag. Platz Eins war fest in Schwechater Hand. Als ungeschlagener Tabellenführer hatten sie zu diesem Zeitpunkt zehn Punkte Vorsprung auf die Verfolger.

Das vorletzte Herbstspiel führte den SCE nach Hundsheim, wo seit Sommer Ex-SCE-Spieler Jürgen Halper tätig war. Und ausgerechnet er war es, der das erste Tor des Spieles erzielte. Die Führung der Hundsheimer währte aber nicht lange, denn nur sechs Minuten später – in der 38. Minute – verwandelte Michael Miksits einen Elfmeter zum Ausgleich. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Hundsheim zu diesem Zeitpunkt sieglos das Tabellenende zierte. In der zweiten Halbzeit wurden dann die Weichen in Richtung „Pflichtsieg“ gestellt. Csaba Szanto traf in der 56. Minute zum 2:1 und kurz darauf machte Michael Miksits den 3:1-Sieg perfekt. Der SCE sprang damit auf Rang Drei, hatte aber neun Punkte Rückstand auf die nun zum ersten Mal besiegten Schwechater (1:2 in Rohrbach).

Das letzte Spiel der Herbstsaison fand im Lindenstadion gegen den First Vienna Football Club statt. Michael Miksits gelang in der 54. Minute der Treffer zum 1:1, das den SCE wieder auf Platz Sechs zurück warf. Seit stolzen elf Spielen war das Team von Christian Jantisch nun ungeschlagen, wobei die vielen Unentschieden eine weit bessere Platzierung verhinderte.

02 03 Herbstbilanz

Kronenzeitung

BF 2 Team der Herbstsaison

BF-Onlinearchiv: Team der Herbstsaison

BF 3 Halle

BF-Onlinearchiv: SCE-Weihnachtsturnier 2002

BF 4 Halle II

BF-Onlinearchiv: SCE-Kapitän Jürgen Weber mit seinen siegreichen Kollegen

BF 5 Halle III

BF-Onlinearchiv

Zum Rückrundenstart drückten alle Ostligisten dem SCE die Daumen. Nein, nicht alle! Die Schwechater natürlich nicht, denn die waren ja in Eisenstadt zu Gast, doch alle anderen erhofften sich, dass bei einem Sieg der Eisenstädter der Vorsprung der Braustädter schmelzen würde und damit ein möglicher Alleingang der Schwechater verhindert werden könnte. Eine Stunde lang trotzte der SCE dem Tabellenführer, doch war es Ex-SCE-Goalgetter Thomas Leonhardsberger, der mit einem Doppelschlag (61. und 63. Minute) die Gäste in Richtung Sieg schoss. Mit einem seiner tollen Reflexe verhinderte SCE-Keeper Peter Reiter in der 69. Minute sogar das 0:3. Diesen Schuss gab übrigens der Ex-SCE-Spieler Carsten Bjerregaard ab! In der 80. Minute konnte Markus Dombi zwar noch das 1:2 erzielen, doch die Gästeabwehr hielt allen weiteren Angriffen stand und in der 87. Minute traf Salaba noch zum 3:1. Als die Matchuhr bereits die 94. Minute anzeigte, musste Markus Dombi auch noch mit Gelb-Rot vom Platz…

BF 6 SCE v SVS

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 1:3

BF 7 SCE v SVS

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Schwechat 1:3

Auf der „Simmeringer-Had“ lieferte das Team von Christian Janitsch eine ganz hervorragende Leistung ab, bei es nur einer etwas besseren Zielgenauigkeit bedurft hätte, um auch das Resultat dementsprechend aussehen zu lassen. Aber auch der 2:1-Sieg war drei Punkte wert! Thomas Stollberger (14.) und Edi Stössl (43.) trafen für den SCE, der sich mit diesem Sieg auf Platz Vier hievte – allerdings 14 Punkte hinter Schwechat lag.

Der nächste Gegner waren die auf Platz Drei liegenden Austria Amateure, gegen die der SCE im Herbst beim 0:2 seine schwächste Saisonleistung abgeliefert hatte. Keine 150 Besucher lockte dieses Spitzenspiel hinterm Ofen hervor.
Bei dichtem Schneetreiben glückte dem SCE in der 17. Minute die Führung: Ein abgefälschter Freistoß von Thomas Stollberger fand seinen Weg ins Netz der Jungveilchen. In der 35. Minute musste SCE-Kapitän Jürgen Weber verletzt vom Feld! Heldenhaft hatte er einen Schuss abgeblockt und sich dabei ein Knie verdreht. Für ihn wurde Markus Macho eingewechselt. In der zweiten Halbzeit erhöhte der SCE die Schlagzahl und wurde mit weiteren Toren belohnt. In der 66. Minute traf Robert Nemeth per Freistoß zum 2:0, zwei Minuten danach beförderte Michael Miksits den Ball zum 3:0 in die Maschen. Das 4:0 fiel nach einem Elfmeter, den Michael Miksits verwandelte.
Nach diesen zwei Toren lag Michael Miksits sogar zusammen mit Thomas Leonhardsberger (SV Schwechat) und Rudi Vogel (FAC) mit je 13 Treffern an der Spitze der Ostliga-Torschützenliste!

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BF-Onlinearchiv

Das nächste Spitzenspiel folgte sogleich, denn am nächsten Freitag gastierte der SCE in Wien beim FAC, der der einzig ernstzunehmende Schwechat-Verfolger war. SCE-Kapitän Jürgen Weber war wieder fit und nahm seinen Platz in der SCE-Abwehr ein. Das Spiel wurde durch eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichterteams entschieden. In der 19. Minute faustete SCE-Keeper Peter Reiter den Ball weg, FAC-Stürmer Vogel „richtete“ sich den Ball außerhalb des Strafraumes mit der Hand her und schoss den Ball ins Tor. Schiedsrichter Latour ließ das Tor gelten und zeigte kurz darauf Peter Reiter die rote Karte, denn der hatte etwas zu heftig protestiert. Für ihn kam Hans-Jörg Horvath ins Tor und Thomas Stollberger musste das Spielfeld verlassen.
Die Mannschaft kämpfte aber auch zu zehnt weiter und kam zu guten Möglichkeiten, doch der Ball wollte nicht ins Netz. Selbst als Michael Miksits nach gut 70 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz musste, gab sich die Mannschaft von Christian Jantisch nicht so leicht geschlagen und versuchte alles, um den Ausgleich zu erzielen. Es sollte aber nicht sein. Der SCE verlor mit 0:1.

Beim nächsten Heimspiel wurde der SCE vom Tabellennachzügler aus Stadlau ordentlich gefordert. In der ersten Halbzeit lag es speziell an SCE-Kapitän Jürgen Weber, dass die Wiener aus ihrer optischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten. Dank seiner Ruhe, seiner Routine und seiner Übersicht verhinderte er zusammen mit seinen Kollegen Schlimmeres. In der zweiten Halbzeit ging er bei einem Eckball auch mit nach vorne. Dadi Maxell trat den Corner und Jürgen Weber beförderte den Ball zum 1:0 ins Tor der Gäste. Sein fünftes SCE-Tor! Der Wehrmutstropfen: es reichte leider nicht zum Sieg. Das Spiel endete 1:1, nachdem Gögh vier Minuten vor dem Ende doch noch der Ausgleich gelang.

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung

Es folgte das Auswärtsspiel in Krems und nach dem Schlusspfiff meinte SCE-Pressesprecher Mag. Thomas Stranzl zur BF: „Nach 19 Minuten hätte der Schiedsrichter Weiss die Partie ruhig abpfeifen können, denn danach gab es kaum noch Höhepunkte.“
Mehr ist zu der Partie, die der SCE 0:2 verlor,  wirklich nicht zu schreiben.

Einen „schwarzen Freitag“ erwischte das Team von Christian Janitsch auch beim nächsten Spiel gegen den FC Waidhofen/Ybbs im Lindenstadion. Die Gäste siegten mit 1:0 und der SCE war nun schon seit vier Partien sieglos.
Nur geringfügig besser lief es in Sankt Pölten, wo der SCE zwar erneut kein Tor erzielen konnte, dafür aber auch keines bekam. Dafür musste Markus Macho in der 60. Minute mit Gelb-Rot vom Voith-Platz und in der 43. Minute erhielt SCE-Kapitän Jürgen Weber wegen Kritik die gelbe Karte – eine Seltenheit!

Nach diesem Punktegewinn wartete das Heim-Derby gegen die SV Oberwart. Bescheidene 250 Zuschauer sahen eine gut aufspielende SCE-Mannschaft. Das 1:0 durch Edi Stössl in der 50. Minute erlöste die SCE-Fans und als kaum sechs Minuten später das 2:0 fiel, hätte man meinen können, das Tribünendach fliege davon. Nach einer Kombination über Thomas Stollberger und Csaba Szanto schoss Jürgen Weber den Ball volley ins Tor bei der Linde! Sein sechstes Tor im SCE-Dress. Nach dem Anschlusstreffer in der 73. Minute drückten die Gäste auf den Ausgleich, doch Jürgen Weber & Co. ließen nichts mehr anbrennen!

Unter der Woche – am Mittwoch – gastierte der ASK Kottingbrunn im Eisenstädter Schlosspark. Vor kaum hundert Zuschauern trennten sich die beiden Mannschaften torlos.
In der 26. Runde kam es nun zum, wenn auch wertlosen, Duell um die burgenländische Nummer Eins in der Ostliga. Der auf Platz Fünf liegende SV Rohrbach traf auf den auf Rang Sieben platzierten SCE. Auch diese Partie endete ohne Tore und die Gansbären verteidigten ihren Vier-Punkte-Vorsprung gegenüber dem SC Eisenstadt.

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BF-Onlinearchiv: SV Rohrbach vs. SCE 0:0

Das nächste Burgenland-Derby folgte sogleich. Auf dem Programm stand nämlich das nie einfache Duell mit dem ASK Klingenbach, der damals an vorletzter Stelle rangierte. Im Interview mit der Kronenzeitung meinte SCE-Trainer Christian Janitsch: „Aus diesem Spiel kannst du nur als Verlierer gehen. Gewinnst du, schimpfen dich alle. Verlierst du, hast du die Partie geschoben. Ich will bester Burgenländer werden, dafür brauchen wir aber drei Punkte.“
Thomas Stollberger gelang in der 36. Minute die 1:0-Führung, die kurz vor dem Pausenpfiff durch Ex-SCE-Publikumsliebling Hannes Pleva egalisiert wurde. Nach der Pause verwandelte Michael Miksits einen Foulelfmeter zum 2:1 (66.) und zwei Minuten vor dem Ende traf Miksits sogar noch zum 3:1. Da Rohrbach in Neuberg nur 1:1 spielte, schmolz der Vorsprung auf den SCE auf zwei Zähler.

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: Jürgen Weber im Duell mit Ex-SCE-Spieler Hannes Pleva – SCE vs. ASK Klingenbach 3:1

Ausgerechnet gegen jene Neuberger musste der SCE sein nächstes Spiel bestreiten. Der starke und treffsichere Jure Zilic traf schon in der elften Minute zum 1:0 und kurz vor dem Pausentee stellte er auf 2:0 für die Hausherren. In der zweiten Halbzeit konnte zwar Markus Macho den Anschlusstreffer erzielen (63.), doch in der 71. Minute stellte Georg Konrad den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Keine zwei Minuten später ließ Thomas Stollberger noch einmal eine leise Hoffnung aufkeimen – 2:3 in der 73. Minute. Dieser Funke Hoffnung wurde aber wiederum keine zwei Minuten danach im Keim erstickt: Jure Zilic stellte auf 4:2 und war nun mit 19 Toren bester Torschütze der Ostliga.

Die vorletzte Runde führte das Tabellenschlusslicht aus Hundsheim nach Eisenstadt. Die Spieler nahmen die Aufgabe ernst und gingen sehr ambitioniert ans Werk. Die SCE-Fans unter den knapp 150 Zuschauern im Lindenstadion mussten bis zur 33. Minute warten, um erstmals Jubeln zu können. Thomas Stollberger bezwang Ex-SCE Keeper Didi Bader (Meister mit dem SCE in der Burgenlandliga 1999/2000!) und wiederholte dies auch in der 78. Spielminute. Mit diesem 2:0-Sieg gegen Hundsheim schob sich der SCE sogar in der Tabelle am SV Rohrbach vorbei, der in Schwechat 0:4 verlor.

BF 10 Websi

BF-Onlinearchiv

Das letzte Meisterschaftsspiel fand auf der Hohen Warte beim von Kurt Garger trainierten First Vienna Football Club statt. Die Döblinger gingen in der 19. Minute durch Tesevic in Führung und boten in der ersten Halbzeit eine starke Vorstellung. Oft wurde die SCE-Abwehr mit weiten Bällen überlistet und sogar viermal liefen die Wiener alleine auf das nun wieder von Peter Reiter gehütete Tor zu. Der SCE-Keeper blieb jedes Mal der Sieger. Doch auch der SCE hatte seine Chancen, so scheiterten Thomas Stollberger (4.) und Karl „Charly“ Windisch (45.) mit ihren Kopfbällen an der Latte bzw. an der Stange. In der zweiten Halbzeit konnte Edi Stössl in der 54. Minute nach einem Zuspiel von Thomas Stollberger den Ausgleich erzielen. Als das Spielende immer näher rückte, bekam SCE-Kapitän Jürgen Weber den Ball und zog aus großer Entfernung ab… Nein, es gab an diesem Tag kein „happy end“! Vienna-Goalie Fuka hatte mit diesem Weitschuss von Jürgen Weber zwar Mühe, doch der Ball überquerte die Torlinie nicht. Dafür überspielte Bury in der Nachspielzeit Markus Dombi sowie Peter Reiter und netzte zum 2:1 für die Vienna ein.

Der SCE beendete die Saison 2002/03 auf Platz Sieben, zwei Punkte hinter dem SV Rohrbach, der sein letztes Spiel gegen die Austria Amateure 2:1 gewinnen konnte.

BF 11 Team der Saison

BF-Onlinearchiv: Team der Saison – natürlich mit Jürgen Weber!

Beim SCE wurde nach dem letzten Spiel wieder umgebaut, doch diesmal in eine andere Richtung. Anstatt „Stars“ zu verpflichten setzte SCE-Trainer Christian Janitsch auf junge Talente. Nachdem Michael Miksits zum Bundesliga-Aufsteiger SV Mattersburg wechselte, kamen unter anderem Martin Altenburger (Forchtenstein), Christoph Kiss (Baumgarten) und der zuletzt in Kottingbrunn spielende Rohrbacher Andreas Moritz zum SCE.

 Tabelle 2002 03

Den Beginn der Vorbereitung markierte das Generationenfest des Sportclub Eisenstadt, der nach den Abgängen von Szanto und Nemeth auf die Jugend setzte. Da der Slowake Peter Gunda doch beim SCE blieb, war er mit seinen 30 Jahren der älteste Spieler im Kader. Gleich dahinter kam SCE-Kapitän Jürgen Weber mit 27 Jahren.

Im Rahmen des Generationenfestes, zu dem SCE-Spieler aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft (Nachwuchs) eingeladen wurden, kam es auch zum Stadtderby zwischen dem SC Eisenstadt und dem UFC Sankt Georgen, das der SCE 6:1 gewann. Edi Stössl traf gleich dreimal und die weiteren Tore steuerten Jürgen Kutrovatz, Michael Fasching sowie Martin Altenburger bei. Für Sankt Georgen traf Feymann bereits in der fünften Minute zum 1:0.

K 102 Privat SCE beim Golfen

Kronenzeitung

Die Vorbereitung verlief gut und bei den Testspielen machte die Mannschaft von Christian Jantisch eine hervorragende Figur. Der ÖFB-Cup brachte das erste Pflichtprogramm und in der Qualifikation zur Vorrunde bekam es der SCE daheim mit dem SV Antau zu tun. In der ersten Halbzeit war das Team nicht so sattelfest, wie in den Vorbereitungsspielen davor. Nach dem Seitenwechsel wurden die Fehler eingestellt und nachdem Thomas Stollberger das 1:0 erzielt hatte, lief es schon besser. Nach einer Stunde verwertete Jürgen Kutrovatz einen Stanglpass von Peter Gunda zum vorentscheidenden 2:0. Das 3:0 durch Stollberger war dann noch der krönende Abschluss.
Die Vorrunde führte den SCE zum SV Langenrohr aus der NÖ-Landesliga. Die Anfangsminuten im Langenrohrer Schmuckkasterl waren eine wahre Augenweide. Der SCE spielte ganz groß auf und ließ Ball und Gegner laufen. In der 24. Minute setzte sich Jürgen Kutrovatz auf der rechten Seite durch, spielte den Ball zur Mitte, wo Thomas Stollberger über den Ball stieg und Christoph Kiss ihn aus vollem Lauf ins Tor schoss. Doch danach entglitt der Mannschaft das Spiel. Kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren aus abseitsverdächtiger Position ausgleichen und dann passierte ausgerechnet Jürgen Weber ein Mißgeschick. Wie schon einmal in Sankt Pölten, so wurde ihm auch in diesem Cup-Spiel ein Eigentor zugeschrieben: Er fälschte einen Freistoß per Kopf ins Tor von Peter Reiter ab. In der 75. Minute erhöhte dann Maierhofer – ja genau, Stefan Maierhofer! – sogar noch auf 3:1. Sechs Minuten vor dem Ende stand es nach einem Eigentor der Hausherren nur noch 2:3, doch die Schlussoffensive blieb unbelohnt und für den SCE war das Cup-Abenteuer schon wieder vorüber.

 

Der Saisonauftakt in der Regionalliga Ost führte die Austria Amateure ins Lindenstadion, die auch gleich ein paar übermotivierte Fans im Schlepptau hatten. Nachdem sich einige über den Zaun oberhalb des Clubhauses gratis Eintritt verschafft hatten, gab es während des Spieles zwei „Feldstürme“.
Es war ein kampfbetontes Spiel, bei dem sich Markus Macho schon in der Anfangsphase ein Cut am Kopf zuzog. Nach ein paar Minuten spielte er aber schon wieder mit einem Kopfverband weiter. In der 20. Minute gelang Peter Gunda das 1:0.
In der 31. Minute schaltete sich dann plötzlich die Rasenbewässerung ein und sorgte für etwas Abkühlung. Dies konnte rasch behoben werden. Nach gut einer Stunde kamen die Austria Amateure durch Akaslan zum Ausgleich, doch schon mit der nächsten Aktion ging der SCE wieder in Führung. Jürgen Kutrovatz ging auf seiner rechten Seite ab wie der Blitz und Thomas Stollberger verwertete seine Maßflanke per Kopf zum 2:1. Kurz vor dem Spielende konterte SCE-Kapitän Jürgen Weber munter drauf los, Doppelpass mit Thomas Stollberger, Weber stand nun alleine vor Austria-Goalie Kuru, hob den Ball aber leider am Tor vorbei. In der Nachspielzeit rannten einige Personen von der Tribüne auf den Rasen. Nach ein paar Minuten war dieser Platzsturm wieder vorüber. Der Schiedsrichter pfiff die Partie an… und gleich darauf endgültig ab.

Guter Hoffnung reiste der SC Eisenstadt am nächsten Sonntag zum Frühshoppen auf die Krottenbach Alm in Wien-Döbling, wo der Aufsteiger aus der Wiener Liga – DSV Fortuna 05 – sein Heimdebüt in der Ostliga feierte. Der „Kunstrasen“ war noch einer der ganz alten Sorte und das Werkl des SCE wollte nicht so richtig in Fahrt kommen. Mit der einzigen Chance während der ersten Halbzeit ging der SCE durch Michael Fasching mit 1:0 in Führung, doch nach dem Seitenwechsel zündeten die Fortunen den Turbo und konnten das Spiel noch drehen. Das Tor des SCE entsprang einem wunderschönen Freistoßtrick, mit dem Peter Gunda und Edi Stössl die Abwehr der Hausherren überlisteten, servierten dem einschussbereiten Fasching den Ball, der ihn ins Netz beförderte. Die 1:2-Niederlage war ein klassischer Selbstfaller.

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Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: DSV Fortuna 05 vs. SCE 2:1

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Die Krottenbach-Alm. (Tinhof)

 

2003 04 Fortuna v SCE II

DSV Fortuna 05 vs. SCE 2:1 (Tinhof)

Beim folgenden Heimspiel gegen den FAC fehlte es an der letzten Durchschlagskraft sowie zündeten Ideen aus dem Mittelfeld. Nachdem die Gäste aus Wien in der ersten Halbzeit das 1:0 erzielten, fand Thomas Stollberger in der zweiten Hälfte eine ganz große Ausgleichschance vor. Nach Foul an Peter Gunda trat Thomas Stollberger zum Elfmeter an, doch er scheiterte am FAC-Goalie. Wenige Augenblicke später hätte Edi Stössl das 1:1 erzielen können, doch nachdem er den Torhüter bereits überspielt hatte, knallte er den Ball an die Stange.

3 SCE v FAC

BF-Onlinearchiv: SCE vs. FAC 0:1

Die dritte Niederlage in Serie setzte es am Sport-Club-Platz, wo der Wiener Sportklub schon nach fünf Minute in Führung ging. Die Mannschaft von SCE-Trainer Christian Janitsch kämpfte sich aber sogleich zurück ins Spiel, denn Andreas Moritz stellte in der zehnten Spielminute auf 1:1. Nach einer halben Stunde fielen gleich vier Tore. Binnen zwölf Minuten ging der WSK mit 4:1 in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff verkürzte Karl Windisch auf 2:4, doch in der zweiten Halbzeit änderte sich nichts mehr am Spielstand. Durch diese Niederlagenserie war der SCE gar auf den vorletzten Rang der Tabelle abgerutscht. Und nach der nächsten Partie fand sich der Sportclub Eisenstadt auch schon am Tabellenende wieder. Da das bisherige Schlusslicht – die SV Oberwart – gegen den Wiener Sportklub 1:0 gewann, sackte der SCE durch das 0:1 im Lindenstadion gegen den SKN Sankt Pölten auf den letzten Platz ab.

BVZ 1 nach dem WSK Spiel

BVZ/Baldauf: Nach dem WSK-Spiel (Bild von einem Duell mit dem SV Neuberg)

Einen Punktezuwachs gegen eines der Top-Teams der Liga – die Vienna – haben wohl nur wenige für möglich gehalten, doch gegen Kurt Gargers Mannschaft sah keiner der Zuschauer, dass der Tabellenletzte zu Gast auf der Hohen Warte war. Der SCE agierte sehr konzentriert und bestimmte das Spielgeschehen. Im Tor stand mit Peter Reiter ein Keeper in glänzender Verfassung, vor ihm befand sich eine kompakte Abwehr, in deren Zentrum Kapitän Jürgen Weber waltete, flankiert von Markus Macho und Markus Dombi. Im Mittelfeld wirkten Jürgen Kutrovatz, Michael Fasching, Christoph Kiss, Karl Windisch und Peter Gunda. Vorne stürmten Andreas Moritz und Thomas Stollberger. Schon in der siebenten Minute brachte Thomas Stollberger die Eisenstädter in Führung. Das Team von Christian Janitsch war weiterhin tonangebend und als die Vienna doch zu einer Drangperiode kam, erwiesen sich Jürgen Weber & Co. als unüberwindbar. In der 81. Minute erzielte Thomas Stollberger sein zweites Tor und mit diesem Sieg übergab der SCE die rote Laterne an den SV Neuberg.

BVZ 2 SCE v Vienna

BVZ/Baldauf: First Vienna Football Club 1894 vs. SCE 0:2 (die Bilder stammen allerdings von einem Heimspiel gegen den SV Neuberg)

K 104 Janitsch

Kronenzeitung

Nun kamen genau jene auf das Tabellenende gerutschten Neuberger ins Lindenstadion. Das Kellerderby ließ lange auf Tore warten, doch dafür war die Freude umso größer als Peter Gunda in der 62. Minute das Führungstor erzielte. Thomas Stollberger spielte einen Freistoß mit der Ferse zu Gunda, der aus gut 20 Metern abzog. Der Ball sprang vor dem Tormann auf und gelangte ins Tor. Kurz darauf traf ein Kopfball Gundas nur die Latte und in der 68. Minute tankte sich Peter Gunda rechts durch, hob den Ball zu Andreas Moritz, der ihn per Kopf zum 2:0 in die Maschen beförderte. Das 3:0 erzielte Gunda dann wieder selbst. Sein Freistoß aus gut 26 Metern wurde von der Mauer abgefälscht – SVN-Tormann Tuba war chancenlos. In der Nachspielzeit spielte Peter Gunda noch einen perfekten Pass auf Christian Schur, der den Ball im Tor versenkte, doch leider stand er dabei im Abseits. Es blieb beim 3:0-Sieg. Mann des Spieles war natürlich Peter Gunda!

7 SCE v Neuberg

BF-Onlinearchiv: SCE vs. SV Neuberg 3:0

K 105 SCE v Neuberg

Wolfgang Haenlein/Kronenzeitung: SCE vs. SV Neuberg 3:0

Eigentlich hätte Peter Gunda nach dem Ende der abgelaufenen Saison abgegeben werden sollen, blieb dann aber doch in Eisenstadt. Der Vollblut-Profi hat während seiner Zeit in Eisenstadt sportlich und menschlich voll überzeugt und vielleicht hat er sich nach seinen zwei Toren gegen Neuberg daran erinnert, dass er zumindest schon einmal zwei Treffer in einem Spiel erzielt hatte: Im Sommer 1996 trug er sich in die Geschichtsbücher des AC Sparta Prag ein, denn ihm gelangen im Europacup zwei Tore. Es war zwar „nur“ die Qualifikation im Pokal der Pokalsieger, doch das soll seine Leistung nicht trüben. Gegner war der altehrwürdige Glentoran Football Club. Im nicht minder ehrwürdigen und alten „Oval“ von Belfast kam er noch nicht zum Einsatz, doch nach dem 2:1-Auswärtserfolg startete Peter Gunda beim Heimspiel vor gut 5.500 Zuschauern von Beginn an. Die meisten Zuschauer hatten noch nicht einmal vom Bier gekostet als Peter Gunda jubelnd auf dem Feld stand, denn das 1:0 fiel schon in der ersten Minute! Die Nordiren erholten sich von dem Schock nicht mehr und nach 19 Minuten stand es schon 2:0. Fünf Minuten danach folgte das 3:0 und kaum 60 Sekunden später erzielte Peter Gunda seinen zweiten Treffer gegen „the Glens“. Nach dem Schlusspfiff zeigte die Anzeigetafel einen klaren 8:0-Sieg an. In der ersten Hauptrunde des Cups bezwang Sparta den SK Sturm Graz dank der Auswärtstorregel (2:2 in Graz, 1:1 in Prag) und scheiterte dann im Achtelfinale am AC Fiorentina (1:2 in Florenz, 1:1 in der goldenen Stadt).

Reisen nach Florenz oder Prag standen für den SCE damals jedenfalls nicht an, dafür aber der Gang nach Parndorf, wo der Tabellenführer wartete. Gegen die finanzstarken Parndorfer spielte der SCE frech auf, hatte das Spielgeschehen in der ersten halben Stunde fest in der Hand, war aber mit seinem Latein an der Strafraumgrenze am Ende. Mit ihrer zweiten Chance gingen die Hausherren in der 38. Minute in Führung. In der zweiten Hälfte sah dann auch noch Michael Fasching Gelb-Rot (62.), doch mit nur mehr zehn Mann gaben die Eisenstädter keineswegs auf. Sie wollten zumindest einen Punkt vom Heideboden mit in den Schlosspark nehmen. In der 68. Minute wurde ihr Kampfgeist belohnt, denn Jürgen Kutrovatz verwertete ein Zuspiel von Peter Gunda zum 1:1. Dabei blieb es auch nach dem Schlusspfiff.

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BF-Onlinearchiv: SC/ESV Parndorf vs. SCE 1:1

Es folgte ein hochklassiges Spiel gegen die SV Schwechat, dem bloß die Tore fehlten. Beim 0:0 gegen den Titelverteidiger stach besonders SCE-Keeper Peter Reiter hervor, der mit tollen Paraden die Gäste zur Verzweiflung brachte.

Vor dem nächsten Meisterschaftsspiel fand im Lindenstadion das Ablösespiel für Michael Miksits gegen Mattersburg statt. Der SCE spielte gegen den alten Rivalen sehr gut auf und die Freude unter den SCE-Fans war natürlich groß als Edi Stössl das 1:0 erzielte (13.). Mattersburg glich in der 24. Minute aus, doch in der 38. Minute wackelte nicht nur die Linde im Stadion: Niemand geringerer als SCE-Kapitän Jürgen Weber traf nämlich zum 2:1 für den Sportclub Eisenstadt gegen die Sportvereinigung Mattersburg. Näheres zu diesem Spiel im Bericht Kismarton versus Nagymarton.

Der Liga-Alltag führte den SCE nach Mödling, wo die Admira Amateure das Zwischenhoch der Eisenstädter jäh beendeten. Das Tor von Thomas Stollberger in der 53. Minute war das 1:4 und am Ende kam der SCE mit 1:5 schwer unter die Räder. Das zweite Tor der Jung-Admiraner erzielte übrigens ein gewisser Mark Janko.

Vor den gewohnten 150 Zuschauern im Lindenstadion agierte die SCE-Mannschaft beim nächsten Spiel anfänglich noch sehr verunsichert, wachte aber nach einem Stangenschuss der Gäste aus Waidhofen/Ybbs endlich auf.
16. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt, doch Thomas Stollberger scheitert.
18. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt, Edi Stössl stellt per Kopf auf 1:0!
24. Minute: Jürgen Kutrovatz flankt erneut, abermals ist Edi Stössl mit seinem Kopf zur Stelle und stellt auf 2:0!
In der Nachspielzeit gelang dann Thomas Stollberger noch das 3:0!

In der Wachau ging der SCE sehr leichtfertig mit seinen Torchancen um, was sich am Ende rächte. Der Kremser SC gewann mit 1:0, wodurch dem SCE das Vorrücken in etwas ruhigeres Fahrwasser vorerst verwehrt blieb. Mit 14 Punkten lebte es sich nach zwölf Runden noch sehr gefährlich, da der Letzte immerhin schon zehn Pünktchen auf seinem Konto hatte.

In Kottingbrunn traf der SCE dann auf die bisher beste Abwehr der Liga. Während der SCE schon 16 Gegentreffer kassiert hatte, mussten sich die Kottingbrunner erst sechsmal geschlagen geben. Dazu lagen sie mit erst einer Niederlage auf Rang Fünf. Die Hausherren gingen zwar schon nach neun Minuten in Führung, doch diese wurde keine sechs Minuten später durch Markus Dombis Kopftor egalisiert – die Flanke kam natürlich von Jürgen Kutrovatz. Noch vor der Pause hatte der SCE die Chance auf das 2:1, denn nach einem Foul an Thomas Stollberger trat Peter Gunda zum Elfmeter an, scheiterte aber an Torhüter Bittner.
Nach einem Eckball sollte dann doch noch das 2:1 fallen, Michael Fasching war per Kopf zur Stelle (69.). In der 71. Minute kam Thomas Ugrinovich für Edi Stössl aufs Feld und traf drei Minuten später zum 3:1 für den SCE. Die Kottingbrunner konnten im Gegenzug per Elfmeter auf 2:3 verkürzen, doch in der 78. Minute erzielte Thomas Ugrinovich seinen zweiten Treffer. Das 3:4 kurz vor dem Abpfiff war nur noch Ergebniskosmetik.

Das nächste Heimspiel fand gegen Nachzügler Oberwart statt. Gut eine Stunde lang zog sich das Spiel ohne nennenswerte Höhepunkte dahin. Bei der Pausenpredigt hatte SCE-Trainer Christian Janitsch seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben, dass sie bei Standards konzentrierter sein sollen… und das waren sie dann auch in der 65. Minute: Christoph Kiss trat einen Eckball, SCE-Kapitän Jürgen Weber verlängerte den Ball zu Thomas Stollberger, der per Kopf das 1:0 erzielte. Dieser Sieg bedeutete, dass der SCE 20 Punkte gesammelt und nun Anschluss an die oberen Tabellenregionen gefunden hatte. Nach unten gab es aber auch nicht viel Spielraum.

K 106 Websi

Kronenzeitung

 

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BVZ/Prior: Spieler der Woche

Der Traum vom Überwintern in höheren Sphären war nach dem 0:1 in Rohrbach auch schon wieder ausgeträumt. Der SCE musste sich mit dem elften Platz zufrieden geben.

 

K 107 Kronen der Ostliga Herbst

Kronenzeitung

Im Rahmen der Vorbereitung stand neben diversen Testspielen auch ein Trainingslager in Steinbrunn auf dem Programm, bei dem der Schwerpunkt auf Kraft und Ausdauer lag. Diese von starken Schneefällen begleitete Woche war sehr intensiv, machte allen Beteiligten dennoch großen Spaß. Es stand eine harte Frühjahrssaison bevor und im Laufe der folgenden Monate profitierte das Team von den in Steinbrunn abgehaltenen Übungseinheiten.

Kurz vor dem Gang ins Trainingslager bestritt der SC Eisenstadt ein Testspiel gegen den 1. SC Sollenau, das der SCE prompt auf dem schneebedeckten Rasen 1:7 (!) verlor. Auf Seiten der Schwarz-Weissen aus Sollenau standen übrigens mit Jürgen Burgemeister und Edi Dosti zwei ehemalige SCEler!

Sollenau im Winter

1. SC Sollenau vs. SCE 7:1

Der Start der Frühjahrssaison sollte gegen DSV Fortuna 05 stattfinden, doch das Schneetreiben legte unter anderem auch das Lindenstadion lahm, weshalb diese Partie abgesagt werden musste. Eine Woche später hätte der SCE in Wien beim FAC antreten sollen, doch auch dieses Spiel fiel den Schneemassen zu Opfer.

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BF-Onlinearchiv: Zuviel Schnee im Lindenstadion

Das Terminchaos war nach der dritten Absage perfekt, denn auch das Heimspiel gegen den Wiener Sportklub konnte nicht wie geplant ausgetragen werden.

Mit Verspätung begann am 16. März 2004 um 19:30 Uhr die Rückrunde für den SC Eisenstadt. Und siehe da: Die Eisenstädter waren ihren Gästen aus Wien in allen Belangen überlegen und kamen zu einem klaren 4:0-Erfolg. Der erstmals im zentralen Mittelfeld agierende Peter Gunda wurde zum Spieler des Tages, denn während hinten Jürgen Weber mit seinen Abwehkollegen dicht machte, setzte er die Akzente nach vorne.
Jürgen Kutrovatz eröffnete das Schützenfest in der 24. Minute. In der 44. Minute stellte Thomas Stollberger auf 2:0 und nach der Pause war es erneut Jürgen Kutrovatz, der in der 52. Minute auf 3:0 erhöhte, ehe wiederum Thomas Stollberger den Endstand von 4:0 herstellte (81.) und damit Ex-SCE-Keeper Didi Bader im Tor des WSK zum vierten Mal geschlagen wurde.

Den Elan vom WSK-Spiel ließ die Mannschaft beim folgenden Auftritt in Sankt Pölten leider vermissen. Ohne den angeschlagenen Peter Gunda (Bluterguss im Knie, den er sich gegen den WSK zuzog) lief der SCE diesmal in eine böse 0:3-Schlappe gegen den SKN (seine höchste Ostliga-Niederlage erlitt der SCE ein paar Jahre später ebenfalls gegen den SKN Sankt Pölten. An jenen Abend ging der SCE im Lindenstadion mit 0:10 unter…).

Starker Regen gefährdete das nächste Spiel, es konnte aber dennoch gespielt werden. Gegen den First Vienna Football Club begann der SCE blitzschnell und führte schon nach elf Minuten durch ein Tor von Thomas Stollberger. Ein Blackout von SCE-Keeper Peter Reiter ermöglichte den Döblingern den Ausgleich (13.) – er verfehlte einen Kutrovatz-Rückpass und Kahirdeh war zur Stelle. In der zweiten Halbzeit brachte Bjelovuk die Gäste in der 56. Minute in Führung und dann zeigte das Schiedsrichterteam, dass sie einen ganz schlechten Tag erwischt hatten. Als Viennas Tormann Fuka Edi Stössl im Strafraum niedersenste, blieb der Elfmeterpfiff aus und in der 87. Minute drehte Thomas Stollberger schon jubelnd ab. Nach einem Zuspiel von Martin Altenburger versenkte er den Ball im Vienna-Tor, doch der Linienrichter hatte die Fahne in die Höhe gehoben – eine Fehlentscheidung, so war man sich im SCE-Lager einig. War Thomas Stollberger doch klar von hinten herangestürmt. Proteste waren wie eh und je sinnlos, das Spiel ging verloren und nun wartete das Nachtragsspiel gegen DSV Fortuna 05.

Nach der Niederlage gegen die Blau-Gelben aus Döbling rehabilitierte sich der SCE gegen die Grünen aus Döbling. Das Goldtor gelang Michael Fasching in der 35. Minute.
Danach ging es in den Landessüden, wo der SCE in den ersten Minuten gute Torchancen vorfand. In der zehnten Minute wurde ein Stollberger-Heber gerade noch von der Torlinie gekratzt, dann traf „Stolli“ die Stange (24.). Die an vorletzter Stelle liegenden Neuberger ließen sich aber nicht beirren und wurden mit Fortdauer der Partie immer stärker. Kurz vor dem Pausenpfiff war es SCE-Kapitän Jürgen Weber, der gerade noch den Ball vor der Linie wegschlagen konnte. In der zweiten Halbzeit kamen die Südburgenländer immer stärker ins Spiel und führten bis zur 85. Minute mit 2:0, ehe der eingewechselte Karl „Charly“ Windisch den Anschlusstreffer erzielte. Wenige Minuten später fiel aber schon das vorentscheidende 3:1 für den SV Neuberg.

Das Osterwochenende begann mit dem Duell gegen den überlegenen Tabellenführer SC/ESV Parndorf. Parndorf traf zweimal nur Aluminium und auch sonst scheiterten die Stürmer auf beiden Seiten zumeist an sich selbst. Die Anzeigetafel im Lindenstadion zeigte nach 90 Minuten ein 0:0 an, doch das Spiel war noch nicht zu Ende. Ein letzter Angriff des SCE, Thomas Stollberger wurde im Strafraum gefällt, der Elfmeterpfiff ertönte durch den Schloßpark! Edi Stössl legte sich den Ball zurecht, doch Parndorf-Tormann Fasching hatte mit dem schwach getretenen Penalty keinerlei Mühen.

Am Ostermontag gastierte der SCE beim FAC in Wien, wo Thomas Stollberger eine Flanke von Andreas Moritz in der 22. Spielminute volley ins Tor donnerte. Zu diesem Zeitpunkt hätte es auch nur der Ausgleich sein können, denn in der elften Minute bekam der FAC einen Elfmeter zugesprochen. SCE-Keeper Peter Reiter konnte sein Team aber vor einem Rückstand bewahren! Die Führung hielt aber nicht lange an, denn Ex-SCE-Spieler Jürgen Halper glich in der 28. Minute per Freistoß aus. In der zweiten Halbzeit avancierte SCE-Kapitän Jürgen Weber zum Matchwinner. In der 66. Minute kam er nach einer Freistoßflanke von Peter Gunda unbedrängt im Fünfmeterraum frei zum Schuss: 2:1 für den SCE! In der Schlussphase konnte sich SCE-Keeper Peter Reiter mehrmals mit tollen Reaktionen auszeichnen, verhinderte so den Ausgleichstreffer. In der Nachspielzeit wurde Peter Gunda von FAC-Goalie Perischa zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. In souveräner Manier schnappte sich Jürgen Weber den Ball und verwandelte eiskalt zum 3:1 für seinen SC Eisenstadt! Sein erster Doppelpack sowie seine SCE-Pflichtspieltore Nummer Sieben und Nummer Acht.

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Kronenzeitung

Der SCE befand sich nun im Aufwind und traf anschließend auf den im unteren Mittelfeld festsitzenden Vorjahresmeister SV Schwechat. In der ersten Halbzeit ließ die Vorstellung stark zu wünschen übrig. Die SCE-Abwehr rund um Jürgen Weber, Markus Macho und Markus Dombi hatte zusammen mit Keeper Peter Reiter viel zu tun und konnte mit vereinten Kräften einen Rückstand verhindern. Die Pausenansprache von Christian Janitsch hauchte dem Team wieder mehr Selbstvertrauen und Kampfgeist ein. Die Kabinenpredigt zeigte schon nach 50 Sekunden Wirkung, denn aus spitzem Winkel besorgte Christian Schur die Führung im Rudolf-Tonn-Stadion. Der SCE beherrschte nun das Spielgeschehen und nach 65. Minuten sorgte Jürgen Kutrovatz für die Vorentscheidung. Die gute Leistung der zweiten Halbzeit wurde dann noch durch das 3:0 von Peter Gunda gekrönt.

Der SCE rangierte nun mit 33 Punkten an sechster Stelle, wobei die Tabelle durch die vielen Spielabsagen noch ziemlich zerrupft war.

Gegen die Admira Amateure wollte der SCE den nächsten Sieg einfahren. Zudem wollte man sich für die böse 1:5-Klatsche vom Herbst revanchieren. An diesem Abend lief im Lindenstadion aber nichts so, wie man es sich gewünscht hatte. Marc Janko, Erwin Hoffer & Co. hatten erneut ihre Freude gegen den SCE und gewannen diesmal mit 5:0.

BVZ 7 SCE v Admira

BVZ/Mädl: SCE vs. Admira Amateure 0:5

Dem Debakel folgte die weite Auswärtsfahrt nach Waidhofen/Ybbs, wo der SC Eisenstadt nach nur sieben Minuten durch einen Peter Gunda-Freistoß in Führung ging. Als Thomas Stollberger in der 31. Minute das 2:0 einköpfte, wurden die drei Punkte bereits auf das Haben-Konto gebucht. Es handelte sich aber um eine Fehlbuchung, denn trotz einer guten Mannschaftsleistung drehten die nicht umsonst auf Platz Drei liegenden Niederösterreicher das Spiel. Zur Pause stand es nur noch 2:1, nach 70 Minuten lagen die Waidhofener schon 3:2 in Führung und in der 81. Minute fixierten sie den 4:2-Endstand. Der SCE musste sich mit hängenden Köpfen auf die Rückfahrt begeben…

Es folgte eines der verrücktesten Spiele der jüngeren SCE-Geschichte, das auch zeigte, dass diese Mannschaft trotz aller „Nebengeräusche“, die rund um den SCE immer lauter wurden, zusammenhielt, was natürlich auch ein Verdienst von Trainer Christian Jantisch war. Dieses Spiel führte den Sportclub Eisenstadt wieder ins Rudolf-Tonn-Stadion, wo aber nicht die Schwechater warteten, sondern die Austria Amateure. Vor kaum 50 Zuschauern konnte Thomas Ugrinovich nach acht Minuten nicht mehr weiterspielen: Muskelverletzung. Für ihn kam Jürgen Kutrovatz ins Spiel und kaum zwei Minuten später traf Thomas Stollberger auch schon zum 1:0. Wenige Minuten später erhöhte Peter Gunda auf 2:0. Im Laufe der ersten Halbzeit kam dann Dadi Maxell für den rotgefährdeten Markus Dombi ins Spiel. Kurz vor der Pause verkürzten die Austria Amateure auf 1:2. Nach der Pause ging es dann so richtig rund. Zunächst sah Michael Fasching in der 52. Minute die gelb-rote Karte, dann traf der wieder in die Mannschaft gekommene Edi Stössl zum 3:1 (57.), ehe er in der 60. Minute ausgetauscht wurde. Für Stössl wurde Andreas Moritz eingewechselt – der dritte Tausch von Trainer Christian Janitsch. In der 65. Minute kamen die Veilchen durch einen Elfmeter auf 2:3 heran und gleich nach dem Elfmeter flogen im SCE-Strafraum die Fäuste. Resultat: Dogan und SCE-Keeper Peter Reiter wurden wegen Insultierung ausgeschlossen. Da der SCE sein Austauschkontingent schon aufgebraucht hatte, übernahm Jürgen Kutrovatz die schwere Aufgabe, den knappen Vorsprung als Torhüter über die Zeit zu retten. Von seinen Mannschaftskollegen tatkräftig unterstützt, konnten die Angriffe der Austrianer erfolgreich abgewehrt werden. Der SCE entschied dieses chaotische Spiel mit 3:2 für sich!

K 111 Austria v SCE

Kronenzeitung

Das folgende Heimspiel ging da schon viel ruhiger über die Bühne, etwas zu ruhig. Das Duell mit dem Kremser SC endete torlos, wobei Martin Altenburger in der Schlussphase den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Thomas Stollberger spielte Andreas Moritz den Ball zu, der sofort auf der linken Seite auf die Reise ging. Per Stanglpass brachte er den eben erst eingewechselten Altenburger in Abschlussposition, doch der 17jährige Angreifer knallte den Ball aus kürzester Distanz über das Gehäuse von KSC-Goalie Kucernak. Auf der anderen Seite hütete übrigens Christian Pfeiffer das SCE-Tor und machte seine Sache dabei sehr gut.
Ebenfalls erwähnenswert: Jürgen Weber kassierte kurz vor Spielende nach einem Foul eine seltene gelbe Karte.

Christian Pfeiffer stand auch gegen den ASK Kottingbrunn im SCE-Kasten, den er auch diesmal sauber hielt. Bei diesem Spiel im Lindenstadion probierte SCE-Trainer Christian Janitsch auch erstmals die Viererkette aus. Jürgen Weber, Markus Macho, Markus Dombi und Karl Windisch machten ihre Sache gut, das Spiel endete nach 90 Minuten Magerkost auf beiden Seiten mit einem gerechten 0:0.

Die Meisterschaft näherte sich ihrem Ende und der Spielplan hatte mit dem Auswärtsspiel in Oberwart wieder eine undankbare Aufgabe für den Sportclub Eisenstadt parat. Gegner Oberwart steckt nämlich fest im Abstiegskampf. Die Tatsache, dass die Oberwarter nicht umsonst dort unten standen, war bei diesem Spiel offensichtlich. Die größte Möglichkeit auf ein Tor vergaben die Südburgenländer in der 54. Minute als sie den Ball auf den Elfmeterpunkt legen durften, doch Batarillo vergab diese Chance auf den Führungstreffer. Es kam, wie es kommen musste. In der Nachspielzeit trat Thomas Stollberger zur Vollstreckung eines Freistoßes an und erzielte den 1:0-Siegtreffer. Mannschaft und Funktionäre begaben sich dann von Beschimpfungen begleitet in die Kabine.

Am Sonntagnachmittag informierte Christian Janitsch SCE-Obmann Mag. Herbert Marth, dass er nach dem Saisonende zurücktreten werde. Alle Umstimmungsversuche waren erfolglos. Der nächste Schock folgte zugleich: SCE-Kapitän Jürgen Weber hatte ein Angebot von seinem Heimatverein SC Neunkirchen vorliegen. Der Abgang einer SCE-Legende stand unmittelbar bevor.

Das letzte Spiel gegen den SV Rohrbach im Lindenstadion wurde zur Abschiedsvorstellung von SCE-Trainer Christian Janitsch und SCE-Kapitän Jürgen Weber. Und was für eine Abschiedsvorstellung! Der SCE zauberte eine seiner besten Saisonleistungen auf den Rasen. In der 15. Minute wehrte Rorbach-Tormann Gerdenitsch einen Weitschuss von Michael Fasching ab. Zwei Minuten später drehte Gerdenitsch einen Kopfball von Karl Windisch über die Latte und in der 21. Minute hätte der scheidende Kapitän Jürgen Weber beinahe seinen neunten SCE-Treffer erzielt, doch nach einem Kutrovatz-Corner wurde sein Schuss (im Liegen!) zur Ecke geklärt.
Nach 31. Minuten war es dann aber soweit: Jürgen Kutrovatz spielte einen kurz abgewehrten Ball zu Markus Dombi, der in die Mitte flankte, wo Thomas Stollberger bedrängt wurde. Mit einem satten Schuss ins linke Eck verwertete Jürgen Kutrovatz den Abpraller zur Eisenstädter Führung. In der zweiten Halbzeit feierte dann Peter Reiter sein Comeback nach langer Rot-Sperre im Tor und löste Christian Pfeiffer ab, der seine Sache wirklich ausgezeichnet gemacht hatte.
In der 54. Minute brachte Andreas Moritz eine Maßflanke zu Thomas Stollberger, der per Kopf das 2:0 erzielte. Neun Minuten später trat Jürgen Kutrovatz erneut einen Eckball. Markus Dombi verlängerte per Kopf zu Thomas Stollberger, der zum 3:0 abstaubte.
Als die Stadionuhr die 79. Minute anzeigte, ging Markus Macho auf der linken Außenbahn energisch ab und riskierte einen Schuss. Gerdenitsch konnte den Ball nicht festhalten und Edi Stössl stand goldrichtig, um das 4:0 zu erzielen.

K 112 SCE v Rohrbach neu

Das Blankett von Jürgen Webers letztem Spiel für den SC Eisenstadt.

 

BVZ 10 SCE v Rohrbach

BVZ/Wagentristl: SCE vs. SV Rohrbach 4:0

An diesem Tag wollte niemand, dass das Spiel zu Ende geht, denn es hieß Abschied zu nehmen. Bei einer emotionsreichen Abschiedsfeier wurde Christian Jantisch für sein Engagement für den SCE gedankt.

BF Team der Saison 03 04

BF-Onlinearchiv: Team der Saison

K 113 Kronen der Ostliga 2004

Kronenzeitung

Ein paar Wochen später wurde auch der Abgang von Jürgen Weber traurige Realität für den SC Eisenstadt. Mit dem SCE wurde er burgenländischer Landesmeister, Amateur-Mitropa-Cup-Sieger und schoss als Abwehrspieler acht unvergessliche Tore – abgesehen von weiteren Treffern bei Testspielen und in der Halle. Zudem können mit Hans-Jörg Horvath und Peter Reiter gleich zwei SCE-Keeper zu Protokoll geben, von Jürgen Weber bezwungen worden zu sein.

JW Abschied

BF-Onlinearchiv

BVZ 8 Abschied

BVZ/Lexi

Jürgen Weber wechselte zum SC Neunkirchen in die 2. Landesliga Ost und der SCE präsentierte Kurt Garger als neuen Trainer.

 Tabelle 2003 04

Jürgen Webers Heimatverein wurde in der Saison 1999/2000 Meister der 1. Klasse Süd, schaffte anschließend in der Gebietsliga Süd-Südost den sofortigen Durchmarsch in die 2. Landesliga Ost, wo sie drei Jahre stets eine gute Figur machten und nun große Aufstiegsabmitionen hatten. Zusammen mit Jürgen Weber gelang dem SC Neunkirchen die Mission Aufstieg, wobei sie diese Saison ohne Niederlage absolvierten. Härtester Konkurrent war der 1. SC Sollenau, der sich zwei Punkte hinter den Neunkirchnern einordnete. Jürgen Weber steuerte fünf Tore zum Meistertitel bei: Er traf je einmal gegen den 1. Wiener Neustädter SC (3:0), beim 4:0 in Langenlebarn, beim 3:0 in Zistersdorf, gegen Enzersfeld bei Wien (2:2) sowie beim 4:0-Heimsieg gegen Leopoldsdorf/Marchfeld.

Tabelle 2004 05 II

In der NÖ-Landesliga wehte naturgemäß schon ein ganz anderer Wind, doch mit Platz Acht setzte sich der Neuling im gesicherten Mittelfeld der Liga fest. Unser ehemaliger Kapitän traf natürlich auch wieder ins Tor der Gegner, auch wenn es nicht immer für einen Sieg reichte. Im August 2005 steuerte er einen Treffer zum 3:1-Sieg gegen den FC Tulln bei und im Frühjahr 2006 schoss er gegen Leobendorf bereits in der achten Minute das 1:0 – das Spiel endete 3:1 für den SCN. Bei der 2:6-Niederlage in Schrems sowie beim 2:5 daheim gegen Amaliendorf erzielte Jürgen Weber seine letzten Tore für Neunkrichen, denn nach dem Saisonende stand eine Veränderung an. Er wechselte nach Wiener Neustadt zum WNSC, der in der 2. Landesliga Ost dahinvegetierte.

Tabelle 2005 06 II

Mit dem 1. Wiener Neustädter SC spielte Jürgen Weber eine ordentliche Saison, welche der Traditionsverein auf Platz Drei beendete. Meister Sollenau war eine Klasse für sich und holte acht Punkte mehr als der WNSC. Die Fans durften sich über drei Weber-Tore freuen: Im Herbst traf er bei der 1:2-Heimniederlage gegen Bad Vöslau und im Frühjahr versenkte er den Ball im Netz des SC Reyersdorf (3:0) sowie des ASC Leobersdorf (3:0).

Tabelle 2006 07 II

Für die Saison 2007/08 wurde die 2. Landesliga Ost auf 16 Vereine aufgestockt, da die Amateurteams von Admira Wacker Mödling und vom ASK Schwadorf dort eingegliedert wurden. Dabei traf Jürgen Weber auch auf seinen Heimatverein SC Neunkirchen, der aus der 1. Landesliga abgestiegen war und auch in den folgenden Jahren stets absteigen sollte, bis er in der 2. Klasse ankam. Beim 6:1-Auswärtserfolg in Neunkirchen netzte Jürgen Weber sogar zweimal ein! Dann traf er beim 6:3-Sieg in Tulln in der neunten Minute zum 1:0, war der einzige WNSC-Schütze beim 1:1 gegen Purkersdorf und machte gegen Absdorf in der 84. Minute das alles entscheidende 3:1.
Im Jänner 2008 übernahm Jürgen Weber, der schon während seiner Zeit in Neunkirchen diverse Trainerkurse absolvierte, das Amt des Spielertrainers (er löste Ex-SCE-Spieler Mario Kreiker ab) bei den Blau-Weissen, mit denen er beinahe den Meistertitel holte (das WNSC-Tor hütete übrigens Ex-SCE-Keeper Hans-Jörg Horvath). Da der ASC Götzendorf aber etwas besser war, blieb dem 1. Wiener Neustädter SC, nachdem sie im Herbst auf Rang Fünf lagen, nur der Vizemeistertitel. Als Spielertrainer machte er natürlich auch seine Tore: Seine Spieler durften ihm zu seinen Treffern gegen Tulln (2:0), Bruck/Leitha (4:0) und gegen Schwadorf II (2:1) gratulieren.

Tabelle 2007 08

Dann wurde es wieder einmal kompliziert im österreichischen Fußball. Der ASK Schwadorf hatte sich im Laufe der abgelaufenen Saison in Admira Schwadorf – oder so – umbenannt. Dann wurde der Vereinssitz nach Maria Enzersdorf verlegt und Admira Wacker Mödling geschluckt – oder so. In der Ersten Liga, die bekanntermaßen die zweite Liga Österreichs ist, spielte der FC Admira [Wacker]. Der Ostliga-Platz vom irgendwie dahingeschiedenen Verein Admira Wacker Mödling übernahmen die Admira Amateure. Den Platz vom ASK Schwardorf II übernahm der SK  1936 Schwadorf und die 2. Landesliga Ost wurde als Fünfzehnerliga gespielt. Soweit alles klar? Nein? Macht nichts. Es wurde noch etwas komplizierter.

Am Ende dieser Saison bot der Zweitligist SC Schwanenstadt seine Lizenz zum Verkauf an. Mit Frank Stronach fand sich ein dankbarer Abnehmer, der seinen FC Magna in der zweiten – oh pardon – Ersten Liga spielen lassen wollte. Aber nur wo? Es fand sich ein geeigneter Ort, und zwar am Wienerberg, der Heimstätte des – no na – SV Wienerberg. Doch das gefiel so manch anderem Verein überhaupt nicht. In Wiener Neustadt wurde man ob der Probleme, die Frank Stronach in Wien bereitet wurden, hellhörig und bot dem FC Magna an doch in Wiener Neustadt zu spielen. So geschah es dann auch. Der FC Magna Wiener Neustadt war geboren und schaffte sogar den Aufstieg in die Bundesliga.

In der 2. Landesliga Ost zog Spielertrainer Jürgen Weber mit seinem 1. Wiener Neustädter SC im oberen Drittel der Tabelle seine Kreise. Im Jänner 2009 erfolgte dann die Übernahme des WNSC durch den FC Magna, der nun plötzlich 100 Jahre Geschichte auf dem jungen Buckel hatte. Jürgen Weber blieb bis Mitte April Spielertrainer, um danach „nur“ mehr Spieler bei den Amateuren des SC Magna Wiener Neustadt (aus dem FC wurde ein SC) zu sein. Vier Tore hat er in dieser Saison erzielt. Je eines beim 2:0-Sieg in Himberg und beim 5:2-Erfolg in Bruck/Leitha sowie gleich zwei beim 3:0 in Enzersfeld bei Wien.

Tabelle 2008 09

Mit den SC Magna Wiener Neustadt Amateuren belegte Jürgen Weber in der Saison 2009/10 den sechsten Platz und verließ anschließend die „allzeit Getreue“ in Richtung Gloggnitz. Dies tat er natürlich nicht, ohne sich zuvor in die Torschützenliste einzutragen. Diesmal waren es gleich sechs Treffer, die in den Netzen der SG Scheiblingkirchen/Pitten, des ASC Leobersdorf, des ASK-BSC Bruck/Leitha, des SC Himberg (2 Tore!) sowie der SVG Wiener Neudorf versenkt wurden.

Tabelle 2009 10

Seit Sommer 2010 befindet sich Jürgen Weber nun schon bei der Sportvereinigung Gloggnitz, wo er seit 2011 das Amt des Spielertrainers innehat. In Gloggnitz befindet er sich übrigens auf ganz altem Fußballterrain, denn als mit der Saison 1949/50 die österreichische Staatsliga erstmals wirklich zur österreichweiten Liga wurde, wurde den Gloggnitzern die Ehre zu teil, zusammen mit dem SK Sturm Graz und dem SK Vorwärts Steyr als „Verein aus der Provinz“ an der allerhöchsten Meisterschaft mitzuwirken. Bei drei Absteigern und nur elf gewonnenen Punkten war das Gastspiel aber von kurzer Dauer.
Die geschichtsträchtigen elf Punkte setzten sich wie folgt zusammen:
elf punkte
Die übrigen Spiele endeten oft mit einem Debakel. Nach dem Abstieg wurden sie in der neu geschaffenen Staatsliga B Achter von 15 Klubs, mussten in der darauf folgenden Saison allerdings als Zehnter absteigen (von 14 Klubs). Von da an spielte die SV Gloggnitz in der NÖ-Landesliga bis sie 1960/61 Meister wurden und in die seit kurzem existierende Regionalliga Ost aufstiegen. Bis zum Abstieg im Sommer 1966 trafen sie dort auch auf den SC Eisenstadt und lieferten sich mit den Burgenländern manch harte Schlacht.
Die Bilanz des SCE gegen die SV Gloggnitz aus meiner umfangreichen Datenbank:
Bilanz SCE
Wie zu erkennen ist, hatte der SCE gegen die Niederösterreicher nicht viel zu lachen. Einem Sieg stehen fünf Niederlagen gegenüber und zwei Spiele endeten unentschieden.

In der Gegenwart ist die SV Gloggnitz  ein etabliertes Team in der Gebietsliga Süd-Südost. In seinem ersten Jahr wurde Jürgen Weber mit seinen Mannschaftskollegen Vierter. Dies wiederholten sie auch in der Saison 2011/12. Danach sackte das Team von Spielertrainer Jürgen Weber etwas ab. Zuerst Platz Acht, dann Platz Neun und am Ende der Saison 2014/15 fanden sie sich sogar nur mehr auf dem zwölften Rang wieder und entgingen dabei ganz knapp dem Abstieg in die 1. Klasse.
In der Saison 2015/16 führte Jürgen Weber sein Team wieder zurück zum Erfolg, denn die SV Gloggnitz landete abermals auf Platz Vier.

Als wahrer Goalgetter erwies sich Jürgen Weber in der Saison 2010/11. Im Herbst erzielte er fünf Tore gegen Guntramsdorf (3:0), Prellenkirchen (5:0), Traiskirchen (2:0) und gegen den ASV Baden, wo er gleich zwei Treffer zum 3:1-Sieg beisteuerte. Im Frühjahr traf er in Prellenkirchen zur 1:0-Führung, das Spiel ging allerdings 2:3 verloren, dann leitete er mit seinem Tor zum 2:1 in Weissenbach die Wende ein (4:1-Sieg) und gegen Perchtoldsdorf erzielte er in der 14. Minute das 1:0 (3:1-Sieg). Dies war sein achtes Saisontor.

In der folgenden Saison blieb er immerhin sechsmal erfolgreich vor dem Tor der gegnerischen Mannschaft. Beim 6:0-Erfolg in Leobersdorf machte er das 2:0, beim 4:1-Sieg gegen Leopoldsdorf traf er zum 3:1, in Perchtoldsdorf brachte er Gloggnitz in der 24. Minute in Führung (das Spiel endete mit einem 2:1-Sieg), bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wienerwald erzielte Jürgen Weber den Ehrentreffer und in Prellenkirchen schoss er in der 17. Minute das 1:0, in der 57. Minute traf er dann zum 2:0, ehe die Heimischen das Spiel in der letzten halben Stunde doch noch in einen 3:2-Sieg drehen konnten.
Im Juni 2012 gab es dann ein Wiedersehen mit dem U21-Nationalteam, das zu einem Freundschaftsspiel ins Gloggnitzer Alpenstadion kam. Bei der 1:6-Niederlage traf der ehemalige U21-Nationalspieler Jürgen Weber in der 55. Minute zum 1:2.

Zu Beginn der Meisterschaft 2012/13 trat Jürgen Weber gleich wieder als Doppeltorschütze in Erscheinung: In der 17. Minute gelang ihm der 1:2-Anschlußtreffer, ehe er sein Team in der 48. Minute sogar mit 3:2 in Führung brachte. Nach 90 Minuten durfte sich Gloggnitz über einen 4:3-Sieg in Hainburg freuen. Im November gelang ihm in Sollenau sein drittes Tor (3:1) und im Frühjahr rettete er seiner Mannschaft in der 85. Minute einen Punkt in Prellenkirchen, nachdem er zum 2:2 einnetzte.

Gegen Prellenkirchen traf Jürgen Weber besonders gerne in Tor, so auch im September 2013. Der Stadionsprecher verkündete gleich zweimal ein Tor des ehemaligen SCE-Kapitäns. In der 56. Minute traf er zum 3:0 und erhöhte in der 82. Minute auf 4:0. Das Spiel endete mit einem 5:0-Sieg. Es sollten die beiden einzigen Weber-Tore dieser Saison bleiben und Prellenkirchen stieg nach dem Saisonende freiwillig ab.

In der schwierigen Saison 2014/15 machte Jürgen Weber vier Tore, die in drei Fällen auch zu Punktegewinnen beitrugen. Sein erstes schoss er in Vösendorf zum 1:2, doch das Spiel ging 2:4 verloren. Der nächste Treffer fiel beim 1:1 gegen Ortmann und beim 4:1-Sieg gegen Marienthal brachte er sein Team bereits in der zweiten Minute in Führung. Tor Nummer Vier fiel im Frühjahr, und zwar abermals gegen Marienthal. Sein Tor beim 1:1-Remis sicherte den Gloggnitzern den Klassenerhalt!

In der abgelaufenen Meisterschaft 2015/16 blieb Jürgen Weber erstmals seit der Saison 1998/99 beim FCN Sankt Pölten ohne Torerfolg in der Liga. Da sich Gloggnitz aber wieder in den oberen Regionen der Tabelle platzierte, ist das nur eine Nebensächlichkeit.

Der Vollständigkeit halber hier noch die bisherigen Gloggnitz-Tabellen:

Tabelle SVG I
Tabelle SVG II

Tabelle SVG III

Es wird sich jedenfalls lohnen, die Karriere unseres ehemaligen Kapitäns, der über 17.000 Minuten in Meisterschaft und Cup für den SCE bestritt, weiter zu verfolgen. Wie weit wird er es als Trainer noch schaffen? Es ist ihm natürlich zu wünschen, dass er sich einmal weiter oben im Ligasystem beweisen kann, denn im April 2016 schloss er die UEFA-A-Lizenz erfolgreich ab.

Die SCE-Fans werden ihm immer für seine tollen Leistungen dankbar sein, denken gerne an seine acht Pflichtspiel-Tore für den SCE zurück, werden den einen Treffer beim Miksits-Ablösespiel gegen Mattersburg NIE vergessen und haben ihm die zwei Eigentore im Cup längst verziehen.


EPILOG

Jürgen Weber war und ist zudem für viele ein Vorbild. Sportlich betrachtet erinnere ich mich gerne daran zurück, dass Websi den Ball besonders schön stoppen konnte – sorry: IMMER NOCH STOPPEN KANN.
Kam der Ball entweder als Flanke oder Pass, sah es oft so aus, als ob sein Fuß den Ball wie ein Magnet anzog und er dann an ihm kleben würde, selbst wenn er ihn aus einer Höhe von einem halben Meter – oder mehr – zu Boden zog.
Daran erinnerte ich mich auch, als ich wie ein Fremdkörper bei einem U23-Spiel des SCE mitwirken musste. Wir hatten bei diesem Heimspiel gerade einmal sieben Spieler zur Verfügung, von denen zwei nicht wirklich zur Mannschaft gehörten. In der Pause wurde ich vom U23-Kapitän und vom Obmann bekniet, damit ich auch mitspielen würde, denn eben jener Kapitän musste frühzeitig das Spiel verlassen und dann hätte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen müssen. Ich ging also zum Schiedsrichter, erklärte die Umstände und er hatte nichts dagegen. Unser Kapitän meinte, ich solle im Sturm spielen, denn da werde ich eh nicht viel zu tun bekommen. Doch dieser Teil vom Lindenstadion lag voll in der Nachmittagssonne, daher zog ich es vor, den Verteidiger auf der linken – schattigen – Seite zu mimen.
Im Laufe dieser schier unendlichen 35 Minuten (der Schiri hatte mit uns frühzeitig Erbarmen) kam mein großer Auftritt: Ein Angriff der Gegner wurde abgefangen und einer unserer „Gastspieler“ passte den Ball ausgerechnet zu mir. Blitzschnell – als der Ball immer näher kam – kam mir der Gedanke: „Mach‘ es wie Websi!“ Ich hob den rechten Fuß und wollte ihn im richtigen Augenblick senken, damit der Ball dann an ihm „kleben“ würde – wie es eben bei Jürgen Weber tausendmal der Fall war.
Na ja, ich hatte mich ordentlich verschätzt. Der Ball rollte an mir vorbei ins Out. Zum Glück waren ja eh nur zwölf Personen auf der mächtigen Tribüne, von denen es auch nur – wenn überhaupt – vier mitbekommen haben. Beschämt schrie ich ins Spielfeld: „Spüts ma jo nimma den Boi zua!“
Nachdem meine Spielerkarriere an diesem Tag begonnen hatte, beendete ich sie auch gleich wieder! Es schaut eben oft einfacher aus…

Ach ja: Jürgen Weber hat in gut 591 Meisterschaftsspielen (Stand 10. August 2016) quer durch das österreichische Ligasystem noch nie eine rote Karte erhalten! Ein paar Gelb/Rote waren natürlich dabei – das kann schon mal passieren, doch eine glatt Rote wurde ihm noch nicht entgegen gestreckt!


20. August 2016: Saisoneröffnung der SV Gloggnitz gegen den ASK Marienthal

Die Gloggnitzer rund um Spielertrainer Jürgen Weber empfingen den Titelanwärter aus Marienthal, der durch einen Lattenpendler-Elfmeter (ein Linienrichter entschied auf Tor) in Führung ging. Kurz vor dem Pausenpfiff glich Gloggnitz – ebenfalls per Elfmeter – aus.
In der zweiten Halbzeit schien es schon so, als ob die Gäste einen sicheren Sieg einfahren würden, denn nach einem Doppelschlag führten sie ab der 53. Minute mit 3:1. Jürgen Webers Mannschaft gab aber keinesfalls auf. Nein, keine drei Minuten später stand es schon nur noch 2:3 und in der 87. Minute gab es abermals einen Strafstoß, den die Heimischen zum 3:3 verwerteten. Es war eine Freude unseren langjährigen Spieler und Kapitän nach zwölf Jahren wieder spielen zu sehen und anschließend mit ihm etwas plaudern zu können.

Alpenstadion.jpg

Das Gloggnitzer Alpenstadion.

Szene 1.jpg

Spielszene vor beeindruckender Bergkulisse.

Szene 2.jpg

Zoom auf Websi.

Gloggnitz.jpg

Während bei mir der Speck um die Hüften mehr und dafür im Gegenzug die Haare am Kopf weniger wurden, hat sich Websi kaum verändert🙂

© Gerhard Tinhof / sce1907.wordpress.com


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